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SCHRITT FÜR SCHRITT INS UMWELTMANAGEMENT Beispiel ...

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<strong>SCHRITT</strong> <strong>FÜR</strong> <strong>SCHRITT</strong><br />

<strong>INS</strong> <strong>UMWELTMANAGEMENT</strong><br />

<strong>Beispiel</strong> ECOMAPPING


Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

viele kleine und mittlere Unternehmen haben erkannt,<br />

wie wichtig betrieblicher Umweltschutz ist. Schließlich<br />

sind damit auch erhebliche wirtschaftliche Vorteile verbunden.<br />

Oft fehlen ihnen jedoch die Zeit und das Wissen,<br />

ein systematisches Umweltmanagement wie zum <strong>Beispiel</strong><br />

EMAS im Betrieb einzuführen.<br />

Mit der Broschürenreihe „Schritt für Schritt ins Umweltmanagement“<br />

wollen wir Unternehmen und Einrichtungen<br />

Mut machen, den Weg in ein Umweltmanagementsystem<br />

zu beschreiten, den bereits zahlreiche Betriebe in<br />

Deutschland erfolgreich absolviert haben. Hier finden Sie<br />

einen Überblick über praxisbewährte Umweltmanagementansätze,<br />

die sich zum Ziel gesetzt haben, das hohe<br />

Niveau des Umweltmanagementsystems EMAS in praktikablen<br />

Schritten zu erreichen. Denn das EMAS-Logo ist<br />

die europäische Auszeichnung für Leistung, Glaubwürdigkeit<br />

und Transparenz des betrieblichen Umweltschutzes.<br />

Jürgen Trittin<br />

Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und<br />

Reaktorsicherheit<br />

<strong>SCHRITT</strong> <strong>FÜR</strong> <strong>SCHRITT</strong><br />

<strong>INS</strong> <strong>UMWELTMANAGEMENT</strong><br />

Professionelles und systematisches Umweltmanagement nach EMAS oder ISO 14001 ist vielen kleinen und<br />

mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland noch fremd. Grund dafür sind häufig Vorbehalte der Verantwortlichen<br />

im Betrieb. Sie fürchten den Aufwand und die Kosten, die sie mit der Einführung eines solchen<br />

Systems verbinden. Gleichzeitig wissen sie zu wenig über die Vorteile, wie sie beispielsweise mit einem konsequenten<br />

Umweltcontrolling verbunden sind. Dazu gehören unter anderem Kostenreduzierungen durch<br />

geringeren Material- oder Energieverbrauch oder Imagegewinn.<br />

Viele Unternehmen haben sich deshalb dazu entschlossen, zumindest einzelne Elemente eines Umweltmanagementsystems<br />

umzusetzen. Allein in Deutschland können sie dabei aus mehr als einem Dutzend Konzepten<br />

auswählen. Diese können von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein. Europaweit kommen noch<br />

etliche weitere hinzu.<br />

Bislang fehlte jedoch ein Überblick über die große Zahl der Umweltmanagementansätze und eine Einschätzung<br />

ihrer Vor- und Nachteile. Auch war nicht bekannt, wie sich einzelne Ansätze sinnvoll miteinander verknüpfen<br />

lassen und ob sie geeignet sind, ein systematisches Umweltmanagement einzuführen und letztendlich<br />

zu einer EMAS-Validierung zu führen.<br />

2


PROJEKT „E<strong>INS</strong>TIEGSHILFEN <strong>FÜR</strong> KMU“<br />

Vor diesem Hintergrund initiierte das Umweltbundesamt<br />

(UBA) gemeinsam mit dem Bundesministerium<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)<br />

das Projekt „Einstiegshilfen für KMU“. Ziel ist, die bisher<br />

praktizierten Umweltmanagementansätze unterhalb<br />

von EMAS und ISO 14001 im Hinblick auf ihren<br />

Aufwand und Nutzen sowie ihre Eignung als Vorstufe<br />

zu EMAS zu prüfen. Neben allen deutschen wurden<br />

dabei auch wichtige europäische Konzepte berücksichtigt.<br />

„Welches Konzept ist das richtige für mein Unternehmen?<br />

Wie hoch ist der Aufwand für Einführung und<br />

Pflege? Welchen Nutzen habe ich davon?“ Das Projekt<br />

„Einstiegshilfen für KMU“ ging Fragen wie diesen<br />

auf den Grund. Die Basis bildete ein<br />

umfangreiches Erfassungsraster zu verschiedenen<br />

Themenblöcken – von der<br />

Anwendung einzelner Managementelemente<br />

bis hin zur Zertifizierung. Zusätzlich<br />

wurde in Gesprächen mit Unternehmern,<br />

Beratern und Vertretern von Umweltbehörden<br />

und -verbänden ermittelt,<br />

welche Faktoren für den Erfolg oder Misserfolg eines<br />

Umweltmanagementkonzepts verantwortlich sind.<br />

MIT STUFENKONZEPT ZUR EMAS-VALIDIERUNG<br />

Die meisten vereinfachten Umweltmanagementansätze<br />

bilden Vorstufen zu EMAS oder ISO 14001 und eignen<br />

sich deshalb gut für einen schrittweisen Einstieg in<br />

ein systematisches Umweltmanagement. Die Umsetzung<br />

eines vollständigen Umweltmanagementsystems<br />

und eine externe Validierung bzw. Zertifizierung<br />

stellen die Betriebe jedoch – oft aus Kostengründen –<br />

zurück.<br />

Das Projekt „Einstiegshilfen für KMU“ soll hier Lösungswege<br />

darstellen. Es zeigt Unternehmen den Weg von<br />

ersten Umweltmaßnahmen bis hin zur Verankerung<br />

eines systematischen Umweltmanagementsystems auf.<br />

ELEMENTE EINES <strong>UMWELTMANAGEMENT</strong>SYSTEMS<br />

NACH EMAS<br />

• Umwelt(betriebs)prüfung<br />

• Umweltpolitik<br />

• Umweltprogramm<br />

• Umweltmanagementsystem<br />

• Umwelterklärung<br />

• Validierung<br />

BROSCHÜRENREIHE BIETET PRAKTISCHE<br />

UNTERSTÜTZUNG<br />

Viele der untersuchten Konzepte haben sich in der<br />

betrieblichen Praxis bewährt. Einige davon werden<br />

in der Broschürenreihe „Schritt für Schritt ins Umweltmanagement“<br />

vorgestellt. Sie informiert über Aufwand<br />

und Nutzen sowie den Ablauf, gibt Tipps zu<br />

Finanzierungsmöglichkeiten und stellt den Bezug zu<br />

EMAS dar.<br />

In dieser Reihe sind erschienen:<br />

• Kirchliches Umweltmanagement –<br />

Grüner Gockel/Grüner Hahn<br />

• Ecocamping<br />

• Ecomapping<br />

• Umweltsiegel des Handwerks<br />

3


ECOMAPPING<br />

BESTANDSAUFNAHME IN SACHEN UMWELTSCHUTZ<br />

Ein Bild sagt mehr als viele Worte: Aus der Überzeugung,<br />

dass Visualisierung ein praktikables Instrument<br />

ist, um Umweltmanagement in kleinen und<br />

mittleren Unternehmen (KMU) umzusetzen, hat der<br />

Brüsseler Umweltberater Heinz-Werner Engel das<br />

Konzept "Ecomapping" (= Umwelt-Abbild, Kartierung)<br />

entwickelt. Es erlaubt KMU, mit wenig Aufwand eine<br />

innerbetriebliche Umweltbestandsaufnahme durchzuführen,<br />

und kann als Einstieg in den Prozess der<br />

EMAS-Validierung dienen. Hauptzielgruppe sind Produktionsbetriebe<br />

mit weniger als 25 Mitarbeitern.<br />

Die lizenz- und kostenfreie Basisversion von Ecomapping<br />

besteht aus einem Werkzeugkasten (Toolbox)<br />

mit Umweltkarten (Ecomaps), Checklisten, Formularen<br />

und Arbeitsmethoden.<br />

ECOMAPS<br />

Papier und Kopierer genügen, um eine maßstabsgerechte<br />

Ecomap (Ökokarte) des Unternehmens herzustellen<br />

und jährlich zu aktualisieren. In der Grundrissabbildung<br />

(Map) werden die Nutzungsareale eingezeichnet<br />

(z.B. Lager, Produktion) und diesen die ermittelten<br />

Umweltdaten zugeordnet. Für verschiedene<br />

Umweltmedien (z.B. Wasser, Boden) wird je eine Ecomap<br />

erstellt, die einen Überblick über den Umweltzustand<br />

im Unternehmen bietet. Umweltverhalten<br />

und Aktivitäten werden bei einer Betriebsbegehung<br />

bewertet und Handlungsbedarf ermittelt.<br />

Ecomaps erleichtern viele Arbeitsschritte bei der Einführung<br />

eines Umweltmanagementsystems, etwa bei<br />

der Umweltprüfung, der Fortbildung der Mitarbeiter,<br />

der internen und externen Kommunikation, der<br />

Berichterstattung oder bei Audits.<br />

4


HEINZ-WERNER ENGEL<br />

»Standards der Realität kleiner Firmen anpassen«<br />

ECOMAPPING EMAS EASY:<br />

<strong>SCHRITT</strong> <strong>FÜR</strong> <strong>SCHRITT</strong> ZU EMAS<br />

Auf Basis von Ecomapping konzipierte<br />

Heinz-Werner Engel Ecomapping<br />

EMAS Easy – ein Verfahren, das KMU<br />

beim Aufbau eines Umweltmanagementsystems<br />

unterstützt und sie auf<br />

die EMAS-Validierung vorbereitet.<br />

Raumbezogene Umweltdaten aus Ecomapping<br />

werden mit Hilfe von EMAS Easy in prozessorientierte<br />

Daten umgewandelt.<br />

Der Ansatz sieht eine dokumentierte Gruppenprüfung<br />

vor, gefolgt von einer halb- oder ganztägigen<br />

Prüfung in jedem Betrieb. Den Auditvorgang übernehmen<br />

klassische Auditoren. Die so genannte<br />

Micro-Umwelterklärung beschränkt sich auf zwei Seiten,<br />

enthält nach Auskunft des Initiators jedoch alle<br />

von EMAS geforderten Informationen. Für die regelmäßige<br />

Messung und Überwachung der Umweltleistungen<br />

gibt es das Formular "Eco Quickcheck".<br />

AUF DER GANZEN WELT IM E<strong>INS</strong>ATZ<br />

Die Verbreitung von Ecomapping wird auf rund 50.000<br />

Betriebe in 43 Ländern geschätzt. In Papierform gibt es<br />

die Basisversion in vielen Sprachen – unter anderem in<br />

Englisch, Französisch und ansatzweise auch in Deutsch.<br />

Entwicklungshilfeorganisationen und nichtstaatliche<br />

Gesellschaften wie das International Network for Environmental<br />

Management (INEM) setzen das Werkzeug bei<br />

der Arbeit mit Kleinbetrieben in über 15 Pilotprojekten<br />

weltweit ein.<br />

Für die Verbreitung sorgen gemeinsam mit Konzeptinitiator<br />

Heinz-Werner Engel das INEM, die Europäische<br />

Kommission sowie deren nationale Organisationen.<br />

EMAS Easy-Trainer vermittelt INEM (Hamburg).<br />

"Mehr als 90 Prozent unseres Wirtschaftsgefüges besteht<br />

aus kleinen KMUs mit weniger als zehn Mitarbeitern. Für<br />

sie ist die Schwelle zur Einführung von Umweltmanagementsystemen<br />

wie EMAS und ISO 14001 hoch. Sie fürchten<br />

Kosten, Zeitaufwand, mangelndes Wissen und Bürokratie.<br />

Standards wie EMAS müssen deshalb der Realität<br />

kleiner Firmen angepasst werden. Ecomapping und EMAS<br />

easy sind eine elegante Spielart, um den informellen Führungsstil<br />

kleiner Betriebe in validierbare bzw. zertifizierbare<br />

Managementsysteme wie EMAS und ISO 14001<br />

umzuwandeln."<br />

Heinz-Werner Engel (Initiator von Ecomapping)<br />

ECOMAPPING IST<br />

• eine systematische Methode zur Durchführung<br />

einer Umweltbestandsaufnahme vor Ort (z.B. in<br />

den Werkshallen) unter Einbeziehung der Mitarbeiter.<br />

• eine Informationssammlung über die aktuelle<br />

Umweltsituation des Unternehmens.<br />

• die Dokumentation von Umweltpraktiken und<br />

Umweltproblemen im Unternehmen.<br />

• die Entwicklung von Umweltindikatoren.<br />

• ein Tool für Inhouse-Trainings.<br />

• eine Unterstützung für die Schulung und<br />

Bewusstseinsbildung.<br />

• eine Hilfe für die interne und externe<br />

Kommunikation.<br />

• eine einfache Methode, um Umweltprobleme zu<br />

identifizieren und gleichzeitig Verbesserungen<br />

zu planen, festzustellen und zu dokumentieren.<br />

5


PRAXISBEISPIEL<br />

PILOTPROJEKT ECOMAPPING EMAS EASY<br />

Der Ablauf von Ecomapping EMAS Easy lässt sich<br />

am besten anhand eines <strong>Beispiel</strong>s beschreiben.<br />

In der französischen Region Toulouse startete ein<br />

EMAS Easy-Pilotprojekt zur gemeinsamen ISO 14001-<br />

Zertifizierung über Ecomapping bei Kleinbetrieben.<br />

Regionale Organisationen der öffentlichen Hand<br />

sowie Konzeptinitiator Heinz-Werner Engel organisierten<br />

das Projekt gemeinsam und begleiteten die<br />

Betriebe bei der zwölfmonatigen Einführung eines<br />

Umweltmanagementsystems. Die Teilnehmer verpflichteten<br />

sich dazu, die benötigten Ressourcen bereitzustellen,<br />

einen Umweltbeauftragten zu ernennen<br />

sowie Projekterfahrungen mit den anderen Teilnehmern<br />

auszutauschen und zu veröffentlichen.<br />

Finanziert wurde das Projekt vom französischen<br />

Staat.<br />

ABLAUF DES ECOMAPPING EMAS EASY-VERFAHRENS<br />

• Erst-Check<br />

• Input-Output-Analysen<br />

• Mitarbeiterbefragung<br />

• Erzeugung prozessorientierter Daten<br />

durch Filter<br />

• Verbesserungsvorschläge, Maßnahmenplan und<br />

Aktionsprogramm<br />

• Betriebsinterne Audits<br />

• Auf Wunsch EMAS-Validierung oder<br />

ISO 14001-Zertifizierung<br />

6


KATALIN HERNER<br />

»KMUs sind offen für umweltbezogene Fragen«<br />

ANALYSE ANHAND DER ECOMAPS<br />

Zu Beginn wurde ein Ecomapping durchgeführt. In<br />

einer eintägigen Schulung erhielten Vertreter der<br />

Betriebe Informationen zur ersten Umweltanalyse<br />

(Erst-Check). Anschließend führten die Betriebe diese<br />

vor Ort selbst durch. Sie nahmen Umweltverhalten<br />

und Arbeitsprozesse mithilfe der thematisch vorgegebenen<br />

Ecomaps unter die Lupe.<br />

Ecomapping arbeitet mit drei<br />

Bewertungsstufen:<br />

1. großes Umweltproblem, Handlungsbedarf sofort<br />

2. mittleres Problem, änderungsbedürftig<br />

3. kritische Situation, Überwachung notwendig<br />

Die Betriebe ermittelten im Rahmen von Input-<br />

Output-Analysen ihre wichtigsten Stoffströme und<br />

führten eine Mitarbeiterbefragung zum Umweltklima<br />

im Unternehmen durch.<br />

EMAS Easy<br />

Die nun folgenden Umsetzungsschritte gehen über<br />

Ecomapping hinaus. Sie sind bereits Teil des Konzepts<br />

EMAS Easy:<br />

Mit Hilfe eines so genannten Filters (Flipo) wandelten<br />

die Projektteilnehmer ortsgebundene Informationen<br />

(z.B. Ölflecken auf dem Boden) in prozessorientierte<br />

(z.B. Lagerung und Handhabung von Öl) um. Die<br />

Organisationsstruktur definierten die Betriebe in der<br />

Matrix der Zusammenarbeit. Um die Zielerreichung<br />

zu messen, dokumentierten sie alle wichtigen Ergebnisse<br />

in einem Öko-Logbuch, das dreimonatlich zu<br />

aktualisieren ist.<br />

Im Anschluss formulierten und priorisierten sie Einzelziele<br />

und Maßnahmen und hielten diese auf den<br />

Ecomaps fest. Zudem definierten sie eine Reihe von<br />

Umweltindikatoren, um Erfolge messbar zu machen.<br />

Nach einer weiteren Schulung erstellten die Projektteilnehmer<br />

ihr betriebsspezifisches Aktionsprogramm.<br />

Es folgten ein Training für Kontrolle und<br />

Überwachung sowie eine Schulung für die interne<br />

Prüfung. Nun konnten betriebsinterne Audits stattfinden<br />

– die Basis für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess.<br />

"Die Ungarische Vereinigung für Umweltmanagement<br />

(KÖVET) hat seit dem Jahr 2000 Trainings veranstaltet<br />

und Ecomapping als ein Werkzeug für KMUs zur Verfügung<br />

gestellt. Ziel war, deren Umweltbewusstsein und<br />

Umweltleistung zu verbessern. In diesem Zeitraum<br />

haben wir mehr als 700 Firmen in der Methodik ausgebildet<br />

und Ecomapping an 50 Standorten eingesetzt.<br />

KMUs sind offen für umweltbezogene Fragen. Aber<br />

Umweltmanagement wie sie es kennen ist zu kompliziert<br />

und erfordert zusätzliche finanzielle Mittel und Personal,<br />

das sie sich nicht leisten können. Aus diesem Grund sind<br />

die meisten Unternehmen offen für Ecomapping."<br />

Katalin Herner (Hungarian Association for Environmentally<br />

Aware Management)<br />

AUFWAND <strong>FÜR</strong> DIE UNTERNEHMEN<br />

• Der Leitsatz "10 Leute – 10 Tage Arbeit – 10 Seiten<br />

Papier" beschreibt kurz und bündig den<br />

geringen internen Aufwand der Firmen für Ecomapping.<br />

Schon nach 16 Monaten können sie<br />

über einen Gruppenansatz die EMAS-Validierung<br />

erreichen.<br />

• Die Werkzeuge zu Ecomapping stehen kostenlos<br />

im Internet zur Verfügung. Organisationen, die<br />

EMAS Easy nutzen, müssen aber Berater schulen<br />

und sich zu einer kleinen finanziellen Gegenleistung<br />

verpflichten, damit das Werkzeug weiterentwickelt<br />

und Schulungsmaterial bereit gestellt<br />

werden kann. Die kommerzielle Nutzung von<br />

Ecomapping und EMAS Easy unterliegt der Genehmigung<br />

von Konzeptinitiator Heinz-Werner<br />

Engel.<br />

• Die Zertifizierungskosten betragen etwa 1.000<br />

bis 1.500 Euro pro Betrieb, wenn sich drei Betriebe<br />

einen Auditor teilen. Für die Beratungskosten,<br />

die durch einen Coach entstehen, gibt es bei<br />

einem Gruppenansatz staatliche Fördermittel.<br />

• Jedes Unternehmen muss für ein Ecomapping-<br />

Projekt einen internen Umweltbeauftragten und<br />

einen internen Auditor einsetzen.<br />

7


VIELE GUTE GRÜNDE<br />

KONKURRENZFÄHIG DURCH UMWELTSTANDARDS<br />

Etwa 95 Prozent der über 80 Millionen KMU weltweit<br />

haben nur bis zu fünf Mitarbeiter. Sie sind<br />

einem enormen Druck ausgesetzt. Dazu zählen die<br />

Globalisierung der Märkte, die wachsenden Ansprüche<br />

multinationaler Firmen an ihre Zulieferer, hoch<br />

gesteckte Anforderungen bei öffentlichen Ausschreibungen<br />

und der ständige Ausbau internationaler<br />

und regionaler Normen. Für viele Betriebe ist es<br />

überlebensnotwendig nachweisen zu können, dass<br />

sie auch im Umweltschutz hohe Standards einhalten<br />

– zum <strong>Beispiel</strong> die Anforderungen von EMAS.<br />

Zahlreiche Konzepte im Umweltbereich sind jedoch<br />

auf größere Unternehmen zugeschnitten und passen<br />

nicht zu den Organisationsformen kleiner Betriebe.<br />

Die traditionellen Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme<br />

erweisen sich häufig als zu kompliziert<br />

oder ungeeignet für Betriebe mit weniger als zehn<br />

Mitarbeitern.<br />

MAßGESCHNEIDERT <strong>FÜR</strong> KLEINE BETRIEBE<br />

Ecomapping will hier eine Alternative bieten. Es<br />

ermöglicht KMU, ein Umweltmanagementsystem einzuführen<br />

und die Kriterien des Umweltmanagementstandards<br />

EMAS zu erfüllen, ohne sie durch<br />

hohe Kosten und komplizierte bürokratische Instrumente<br />

zu überfordern.<br />

Die Methode kann auch schrittweise oder modular<br />

eingesetzt werden – etwa für Schulungszwecke, zur<br />

Ist-Analyse oder als Kommunikationshilfe. So können<br />

sich Unternehmen in einer individuell angepassten<br />

Geschwindigkeit an Umweltmanagementstandards<br />

wie EMAS annähern.<br />

8


CAROLINE PONCELET<br />

»Ansehen steigern und Wettbewerbsvorteile realisieren«<br />

ECOMAPPING-PROJEKT IN JORDANIEN<br />

"Die Entwicklung unseres neuen Produkts, eines Klebeschaums,<br />

war eine Herausforderung für unser Unternehmen.<br />

Dennoch haben wir es geschafft, einen neuen<br />

Markt aufzubauen und gleichzeitig die Prinzipien der<br />

Öko-Effizienz zu erfüllen." Nael Saleh (Leiter Produktionsplanung,<br />

Arab Foam Factory Co., Jordanien)<br />

"Die Verabschiedung von Leitlinien zur Energieeinsparung<br />

spiegelt das Umweltbewusstsein unseres Unternehmens<br />

wider. Der Ecomapping-Leitfaden war dabei ein<br />

starker Ansporn." Waheed Qannas (Projektleiter, Al-Keena<br />

Hygienic Paper Mill, Jordanien)<br />

"Wir haben die Ecomapping-Methode gewählt, weil sie<br />

besonders geeignet ist, in kleinen Betrieben die erste<br />

Umweltanalyse zu realisieren und schrittweise EMAS einzufûhren.<br />

Ecomapping ist sehr einfach und anschaulich.<br />

Es erlaubt uns, auch weniger qualifizierte Mitarbeiter<br />

schnell zu sensibilisieren und auszubilden. In weniger als<br />

einem Jahr haben wir uns mit Unterlagen, die nur zehn<br />

Seiten umfassten, nach EMAS validieren lassen. So konnten<br />

wir unser Ansehen in der Branche steigern und Wettbewerbsvorteile<br />

realisieren."<br />

Caroline Poncelet (Umweltmanagerin bei Retrival, Belgien)<br />

ÖKOLOGISCHER UND ÖKONOMISCHER NUTZEN AM<br />

BEISPIEL EINER MOTORREPARATURWERKSTATT*<br />

ABWASSERMENGE IN l/a<br />

1800<br />

AUF EINEN BLICK:<br />

WAS ECOMAPPING BRINGT<br />

• Kosteneinsparungen (Energie, Wasser, Abfall)<br />

1600<br />

1610<br />

• Effizientere Organisation durch<br />

Umweltmanagement<br />

1400<br />

1330<br />

• Schutz der Umwelt<br />

1200<br />

1180<br />

• Leichterer Weg zu EMAS<br />

1000<br />

800<br />

840<br />

• Flexibilität bei der Einführung von Umweltmanagement<br />

(Stufen möglich)<br />

600<br />

400<br />

200<br />

142<br />

• Verbessertes Image<br />

• Qualifizierte und motivierte Mitarbeiter<br />

• Erfahrungsaustausch und Synergieeffekte<br />

zwischen Ecomapping-Betrieben<br />

0<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

* Der Betrieb (7 Mitarbeiter) erreichte im Jahr 1999 mithilfe von ECO-<br />

MAPPING die ISO-14001-Zertifizierung. Das Abwasser entsteht bei der<br />

Entfettung von Motoren.<br />

9


WEITERFÜHRENDE INFOS<br />

LINKS<br />

www.bmu.de<br />

www.umweltbundesamt.de<br />

www.emas-logo.de<br />

www.umweltgutachterausschuss.de<br />

http://europa.eu.int/comm/environment/emas/index en.htm<br />

www.ecomapping.org<br />

www.inem.org<br />

www.sba-int.ch<br />

ADRESSEN<br />

• Heinz-Werner Engel<br />

Ecoconseil Entreprise SCRL<br />

35 Rue van Elewyck<br />

B-1050 Bruxelles<br />

Tel: +32 (2) 644 96 69<br />

Fax: +32 (2) 644 94 20<br />

hwe@mac.com<br />

• future e.V.<br />

Michael Lörcher<br />

Ickstattstraße 26<br />

80469 München<br />

Tel: +49 (89) 20 20 56-30<br />

Fax: +49 (89) 20 20 56-50<br />

muenchen@future-ev.de<br />

• B.A.U.M. Consult GmbH<br />

Ludwig Karg<br />

Gotzinger Straße 48/50<br />

81371 München<br />

Tel: +49 (89) 189 35-200<br />

Fax: +49 (89) 189 35-199<br />

L.Karg@baumgroup.de<br />

10<br />

• Paeger Consulting<br />

Jürgen Paeger<br />

Wittener Straße 253<br />

44803 Bochum<br />

Tel: +49 (234) 35 28 15<br />

info@paeger-consulting.de


IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

•UmweltZentrum des Handwerks<br />

Dr. Stephan Hirsch<br />

Hohenzollernstraße 47- 49<br />

66117 Saarbrücken<br />

Tel: +49 (681) 58 09-209<br />

Fax: +49 (681) 58 09-211<br />

s.hirsch@hwk-saarland.de<br />

• Würzburger Umwelt- und Qualitätsmanagement<br />

(WUQM)<br />

Dr. Stefan Müssig<br />

Frankfurter Straße 7<br />

97297 Waldbüttelbrunn<br />

Tel: +49 (931) 40 94 00<br />

Fax: +49 (931) 40 94 90<br />

muessig@wuqm.de<br />

• ÖkoBusinessPlan Wien<br />

Dr. Thomas Hruschka<br />

Dr. Sabine Mitterer<br />

Ebendorferstraße 4<br />

A-1082 Wien<br />

Tel und Fax: +43 (1) 4000 88 299<br />

office@oekobusinessplan.wien.at<br />

• Schweizerische Vereinigung für ökologisch<br />

bewusste Unternehmensführung (ÖBU)<br />

Gabi Hildesheimer<br />

Obstgartenstraße 28<br />

CH-Zürich<br />

Tel: +41 (1) 364 37 38<br />

Fax: +41 (1) 364 37 11<br />

oebuinfo@oebu.ch<br />

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und<br />

Reaktorsicherheit<br />

Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />

11055 Berlin<br />

E-Mail: service@bmu.bund.de<br />

Internet: www.bmu.de<br />

Umweltbundesamt<br />

Postfach 330022<br />

14191 Berlin<br />

E-Mail: umweltbundesamt@stk.de<br />

Internet: www.umweltbundesamt.de<br />

PROJEKTPARTNER<br />

future e.V. – Umweltinitiative von Unternehme(r)n<br />

Internet: www.future-ev.de<br />

Adelphi Research GmbH<br />

Internet: www.adelphi-research.org<br />

Institut für Organisationskommunikation (IFOK) GmbH<br />

Internet: www.ifok.de<br />

Text: future e.V., Münster<br />

Gestaltung: 3f design, Darmstadt<br />

Bildrechte: Titelseite - Getty Images (K. Murray)<br />

Innenseiten - Jürgen May, Darmstadt;<br />

QuH, Nürnberg<br />

Stand: Januar 2005<br />

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