06.01.2014 Aufrufe

ECDL - DLGI

ECDL - DLGI

ECDL - DLGI

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bundesinstitut<br />

für Berufsbildung<br />

Forschen<br />

Beraten<br />

Zukunft gestalten


D A S E C D L - S Y S T E M I N 7 M O D U L E N Z U M C O M P U T E R - B A S I S - W I S S E N<br />

Zukunftsfähige Bildung im Beruf und in der Schule<br />

Die umfassende Nutzung der Informations- und<br />

Kommunikationstechnologie hat zu fundamentalen<br />

Veränderungen in der Arbeitswelt geführt. Die mit den<br />

Schlagwörtern Wissensgesellschaft, Dienstleistungsgesellschaft<br />

oder digitales Zeitalter umschriebene Entwicklung<br />

führt inzwischen dazu, dass Informationsund<br />

Kommunikationstechnologien in Deutschland zur<br />

stärksten Triebfeder für Innovationen geworden sind.<br />

Sie bilden die technologische Basis, auf der unser<br />

wirtschaftlicher Erfolg als Innovationsstandort beruht.<br />

Digitale Lern- und Arbeitsumgebungen<br />

Das Internet als Geschäftsfeld und Kommunikationsraum<br />

des 21. Jahrhunderts hat erhebliche volkswirtschaftliche<br />

Bedeutung erlangt. In Deutschland<br />

sind in der Branche der Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

rund 750.000 Menschen<br />

beschäftigt. Der Markt in dieser Branche umfasst<br />

allein in Deutschland ca. EUR 134 Mrd., weltweit<br />

sogar mehr als EUR 2.000 Mrd. jährlich.<br />

Gekennzeichnet ist die heutige Informations- und<br />

Wissensgesellschaft davon, dass berufliches Wissen<br />

immer wieder neu individuell erworben und in<br />

konkreten Arbeitszusammenhängen angewendet<br />

werden muss. Computerbasierte Informationsund<br />

Wissensarbeit wird zunehmend integrierter<br />

Bestandteil von Arbeitsumgebungen in der Fertigung,<br />

und Instandhaltung, in dienstleistenden und<br />

kaufmännischen Berufen und in der Verwaltung.<br />

Diese Form beruflicher Tätigkeiten als integrierter<br />

Teil der Facharbeit muss vom zukünftigen Fachpersonal<br />

in der Wirtschaft und in der Verwaltung<br />

geleistet werden.<br />

Anlagendokumentation<br />

Elektronische<br />

Herstellerunterlagen<br />

El. Kataloge<br />

Rechnungslegung<br />

1. Informieren<br />

Auftragsakquisition<br />

Auftragsauswertung<br />

Diagnosesysteme<br />

6. Bewerten<br />

5. Kontrollieren<br />

Auftrags- und<br />

Prozessorientierung<br />

2. Planen<br />

3. Entscheiden<br />

Elektronische<br />

Angebotserstellung<br />

Auftragsvereinung<br />

Planungssoftware<br />

Inbetriebnahme<br />

Übergabe<br />

Einsteuerungssoftware/<br />

Prüfprogramme<br />

El. Auftragsdokumentation<br />

Auftragsplanung<br />

4. Ausführen<br />

Materialienkauf<br />

Auftragsdurchführung<br />

El. Einbau- und Montagehilfe<br />

Bundesinstitut<br />

für Berufsbildung<br />

Forschen<br />

Beraten<br />

Zukunft gestalten<br />

Bundesinstitut<br />

für Berufsbildung<br />

Forschen<br />

Beraten<br />

Zukunft gestalten


Der immer schneller voranschreitende technologische<br />

Wandel und der zunehmende<br />

internationale Wettbewerb haben dazu<br />

geführt, dass sich in nahezu allen Branchen<br />

in den letzten Jahren neue Formen der Arbeitsorganisation<br />

verbreitet haben. Die oben genannten<br />

Formen der Informations- und Wissensarbeit setzen<br />

ein hohes Maß an Selbstlernkompetenzen voraus.<br />

Um diese Herausforderung zu bewältigen, muss<br />

man seine Ausbildungs- und Beschäftigungsfähigkeit<br />

inzwischen eigenverantwortlich mitgestalten<br />

und die Frage beantworten, wie und mit welchen<br />

Mitteln die notwendige Selbstlernkompetenz<br />

erworben werden kann.<br />

Hierfür sind digitale Informations-, Kommunikationsund<br />

Lernumgebungen unverzichtbar, die auch<br />

aufgrund der Verbreitung des Internet inzwischen<br />

in allen Branchen verfügbar sind.<br />

Denn ohne fundierte IT-Kenntnisse geht angesichts<br />

der skizzierten Rahmenbedingungen im Beruf so<br />

gut wie nichts mehr.<br />

Mobile Kommunikation, netzgestützte Informationen<br />

und moderne Wissensmanagementsysteme wälzen<br />

unsere berufliche und schulische Umgebung um.<br />

Ein souveräner Umgang mit digitalen Medien steht<br />

zukünftig an erster Stelle bei der Ausbildungsfähigkeit<br />

von Schülern und jungen Auszubildenden.<br />

IT-Medienbildung ist heute – neben Lesen, Schreiben<br />

und Rechnen – zur unverzichtbaren vierten Kulturtechnik<br />

für alle geworden.<br />

Das Bildungspersonal im schulischen wie im betrieblichen<br />

Bereich ist gefordert, mit entsprechenden<br />

Bildungsangeboten auf den Wandel zu reagieren.<br />

Doch gerade diese IT-Medienbildung, die inzwischen<br />

in nahezu allen Bereichen fester Bestandteil<br />

des Berufsalltags ist, werden in<br />

Deutschland ebenso wie die so genannten MINT-<br />

Kompetenzen vernachlässigt, wie der internationale<br />

Vergleich zeigt. Diese Erkenntnis muss alarmieren:<br />

Erstmals seit Gründung der Bundesrepublik ist die<br />

im Bildungssystem befindliche Generation schlechter<br />

ausgebildet, als die der heute 35 bis 50jährigen.<br />

Die betriebliche Nachwuchsförderung erhält somit<br />

vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in<br />

einigen Branchen und der hohen Veränderungsdynamik<br />

im Technologiebereich höchsten Stellenwert.<br />

In der IT-Branche als Kernsegment und Motor der<br />

Wissensgesellschaft verändern sich die Anforderungen<br />

an das Lernen und Arbeiten in besonderem<br />

Maße – eine Herausforderung an die Bildungschancen<br />

der Menschen und die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Wirtschaft gleichermaßen.<br />

Für betriebliches und berufsschulisches<br />

Bildungspersonal ergibt sich die Notwendigkeit,<br />

in internetgestützten Lern- und Arbeitsumgebungen<br />

proaktiv eine hochwertige<br />

Ausbildung anbieten und durchführen zu können.<br />

Die dafür erforderliche IT-Medienbildung des<br />

Bildungspersonals muss allerdings vielfach noch<br />

vermittelt werden. Zu diesem Zweck erarbeitet das<br />

Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) z.B. konkret<br />

Alternativen zum traditionellen Qualifizierungsangebot<br />

durch die Nutzung moderner IuK-Technologien.<br />

Entwickelt werden arbeitsplatzintegrierte Formen<br />

elektronisch unterstützter Personalqualifizierung,<br />

die Elemente des Wissensmanagements mit Prozessen<br />

des Wissenserwerbs verbinden. Das BIBB Internetportal<br />

www.foraus.de bündelt diese Arbeiten und<br />

hat sich inzwischen in Deutschland zur größten<br />

Online Community für das Berufsbildungspersonal<br />

entwickelt.<br />

Bundesinstitut<br />

für Berufsbildung<br />

Forschen<br />

Beraten<br />

Zukunft gestalten


Der Europäische Computer<br />

Führerschein (<strong>ECDL</strong>):<br />

Internationaler Standard<br />

der IT-Grundbildung<br />

Um das Bildungspersonal auf die Gestaltung<br />

und Begleitung von Veränderungsprozessen<br />

vorzubereiten, entwickelt und erprobt<br />

das BIBB im Rahmen seines Projekts „AF<br />

Ausbilderförderung“ weiterhin (online- und<br />

offline-gestützte) Konzepte, die das Bildungspersonal<br />

mit innovativen Entwicklungen vertraut<br />

machen. Hierfür werden u.a. Online-Seminare zur<br />

Unterstützung arbeitsprozessorientierter Ausbildung,<br />

Selbstlernmodule für das Ausbilden in<br />

ausgewählten Handlungsfeldern des Bildungspersonals<br />

entwickelt und erprobt.<br />

Zur Unterstützung der Ausbildung vor Ort werden<br />

für Ausbilder, Ausbilderinnen und Auszubildende<br />

Übungsmaterialien, methodische Anleitungen<br />

und interaktive Ausbildungsmittel auf CD-ROM<br />

oder im Internet zur Verfügung gestellt.<br />

Das für einen erfolgreichen beruflichen<br />

Werdegang notwendige übersichtliche<br />

Computer-Basiswissen bietet in diesem<br />

Zusammenhang strukturiert und transparent<br />

der aus insgesamt sieben Modulen bestehende<br />

Europäische Computerführerschein (<strong>ECDL</strong>).<br />

Ein mit Hilfe des <strong>ECDL</strong> erworbenes und zertifiziertes<br />

Computerwissen entspricht den Kenntnissen, die<br />

Unternehmen, ausbildende Betriebe und öffentliche<br />

Verwaltung von ihren Auszubildenden und<br />

späteren Fachkräften im Umgang mit computergestützten<br />

Arbeitsumgebungen erwarten. Computerbasiswissen,<br />

auch als „vierte Kulturtechnik“ bezeichnet,<br />

ermöglicht es Auszubildenden und<br />

Beschäftigten, komplexe technische Systeme und<br />

Arbeitszusammenhänge handlungsorientiert und<br />

eigenverantwortlich zu steuern, zu gestalten und<br />

sich damit individuelle Perspektiven in der Arbeitswelt<br />

zu verschaffen. Sie sind in der Lage, mit<br />

Hilfe der mit dem <strong>ECDL</strong> verbundenen zertifizierten<br />

Weiterbildung einen eigenen Beitrag zur Sicherung<br />

ihrer Beschäftigungsfähigkeit zu leisten.<br />

Dauerhafte Beschäftigungsfähigkeit ist heute<br />

ohne IT-Kompetenzen nicht mehr möglich.<br />

Und weil das so ist, ist der Europäische Computer<br />

Führerschein auch in diesem Zusammenhang<br />

zu bewerten, durch ihn wird grundlegendes<br />

Wissen zur Anwendung von IT in Beruf und<br />

Privatleben gelegt.<br />

Manfred Kremer,<br />

Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung – BIBB<br />

Bundesinstitut<br />

für Berufsbildung<br />

Forschen<br />

Beraten<br />

Zukunft gestalten


Der Europäische Computer Führerschein<br />

(<strong>ECDL</strong>), der 1997 in Finnland seinen Anfang<br />

nahm, ist eine Antwort auf die Forderung<br />

nach fundiertem IT-Wissen in einer globalisierten<br />

Welt. Das in 148 Ländern anerkannte<br />

Zertifikat kann inzwischen in 38 Sprachen erworben<br />

werden. Weltweit haben bereits rund neun<br />

Millionen Menschen am <strong>ECDL</strong>-Zertifizierungsprogramm<br />

teilgenommen. Über 1.200 Prüfungszentren<br />

bieten in Deutschland den <strong>ECDL</strong> an.<br />

Hessen hat als erstes Bundesland eine Rahmenvereinbarung<br />

mit der Dienstleistungsgesellschaft<br />

für Informatik - <strong>DLGI</strong> (www.dlgi.de), der deutschen<br />

Akkreditierungsstelle für den <strong>ECDL</strong>, geschlossen,<br />

um Schulen den Zugang zum Zertifizierungssystem<br />

des <strong>ECDL</strong> zu erleichtern. Mit Bayern, Rheinland-<br />

Pfalz, Nordrhein Westfalen, Baden-Württemberg,<br />

dem Saarland, Niedersachsen, Hamburg, Brandenburg<br />

und Thüringen fördern inzwischen neun<br />

weitere Bundesländer den <strong>ECDL</strong> durch eine<br />

Kooperation mit der <strong>DLGI</strong>. Rund ein Drittel der<br />

Berufskollegs in NRW ist beispielsweise als <strong>ECDL</strong>-<br />

Prüfungszentrum akkreditiert. Zunehmend findet<br />

der <strong>ECDL</strong> auch Eingang in die Hochschulen.<br />

Unternehmen wie ABB, Siemens, Degussa, Victoria<br />

Versicherung, Axel Springer, Braun Melsungen,<br />

Wismuth AG, Heraeus, Krupp Nirosta, VW-Coaching,<br />

u.a. nutzen die <strong>ECDL</strong>-Zertifizierung für die Qualifikation<br />

ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen oder als<br />

Ausbildungs- und Prüfungsmodul für ihre Auszubildenden.<br />

Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund<br />

und öffentliche Arbeitgeber wie Bundeswehr,<br />

Charité Berlin, Bundesministerium des Inneren<br />

(BMI) bieten in ihren Fortbildungseinrichtungen<br />

den <strong>ECDL</strong> an.<br />

Das Bundesinstitut für Berufsbildung plant, den<br />

<strong>ECDL</strong> ab Herbst 2009 seinen Auszubildenden als<br />

Weiterbildungsmöglichkeit anzubieten.<br />

Mit dem international standardisierten<br />

<strong>ECDL</strong>-Lehrplan (Syllabus) liegt eine in<br />

sieben Module gegliederte, praxisorientierte<br />

Übersicht der Kenntnisse und<br />

Fertigkeiten vor, die alle PC-Anwender und<br />

Anwenderinnen haben sollten. Der Syllabus umfasst<br />

die folgenden Kompetenzbereiche (Module):<br />

Grundlagen der Informationstechnologie, Betriebssysteme,<br />

Textverarbeitung, Tabellenkalkulation,<br />

Datenbanken, Präsentation und Internet. Das <strong>ECDL</strong>-<br />

Zertifikat wird nach erfolgreichem Abschluss aller<br />

sieben Module erteilt. Als Vorstufe kann auf Wunsch<br />

auch bereits nach Abschluss von vier Modulen der<br />

<strong>ECDL</strong>-Start ausgestellt werden.<br />

Wer den <strong>ECDL</strong> oder den <strong>ECDL</strong>-Start erwerben<br />

möchte, muss die entsprechenden Modul-<br />

Prüfungen bestehen. Da der <strong>ECDL</strong> herstellerunabhängig<br />

ist, können die Modul-Prüfungen mit<br />

den entsprechenden Microsoft-Produkten, Open<br />

Office sowie mit Produkten von IBM, Sun oder<br />

Mozilla abgelegt werden. Prüfungen finden nur<br />

in akkreditierten Prüfungszentren mit einem<br />

internetgestützten Prüfungssystem statt. Eine<br />

Modul-Prüfung zum <strong>ECDL</strong> besteht aus 36 Fragen,<br />

die innerhalb von 35 Minuten zu beantworten sind.<br />

Eine <strong>ECDL</strong>-Prüfung ist bestanden, wenn mindestens<br />

75% der Lösungspunkte erreicht sind.<br />

Bundesinstitut<br />

für Berufsbildung<br />

Forschen<br />

Beraten<br />

Zukunft gestalten


Medienkompetenz<br />

mit dem <strong>ECDL</strong><br />

Der Schlüssel zu einer breiten IT-Grundbildung,<br />

die diese vierte neue Kulturtechnik (neben<br />

Lesen, Schreiben und Rechnen) allen zugänglich<br />

macht, ist die Aus- und Weiterbildung<br />

von Lehrerinnen und Lehrern, die für die bestmögliche<br />

Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf ihren<br />

weiteren beruflichen Werdegang verantwortlich sind.<br />

Ausrüstungsinitiativen, die Schulen nur mit Hardund<br />

Software ausstatten, greifen zu kurz.<br />

Noch gibt es zu wenige Lehrerinnen und Lehrer, die<br />

IT-Kompetenzen vermitteln können. Vielfach verfügen<br />

sie selber nicht einmal über die grundlegendsten<br />

Kenntnisse. Eine Untersuchung der Universität<br />

Oldenburg zu den PC-Anwenderkenntnissen, die<br />

Studienanfängerinnen und Studienanfänger mitbringen,<br />

hat das strukturelle Problem aufgedeckt, das einer<br />

nachhaltigen Abhilfe entgegen steht: „Defizite im<br />

Bereich der grundlegenden IT-Kompetenzen werden<br />

häufig weder in der Schule noch im Studium erkannt<br />

und können damit auch nicht wirkungsvoll ausgeglichen<br />

werden. Berücksichtigt man, dass die Mehrzahl<br />

der Befragten einen Lehramtsstudiengang belegt<br />

hatten, d.h. dass es sich bei Ihnen um die nächste<br />

Generation von Lehrerinnen und Lehrern handelt, so<br />

wird ein Teufelskreis der IT-Inkompetenz sichtbar“<br />

(Projekt ZeNIT der Carl-von-Ossietzky-Universität<br />

Oldenburg, Dr. Wolfgang Müskens).<br />

Fehlende<br />

Vermittlung in<br />

Schulen<br />

Unzureichende<br />

IT-Kompetenz<br />

der Lehrer/innen<br />

Unzureichende<br />

IT-Kompetenz<br />

der Abiturient(inn)en<br />

Unzureichende<br />

IT-Kompetenz<br />

der Lehramtsstudierenden<br />

Fehlende<br />

Vermittlung in<br />

Hochschulen<br />

Schülerinnen und Schüler, die an ihrer Schule<br />

den Europäischen Computer Führerschein<br />

(<strong>ECDL</strong>) erwerben können, haben deutlich<br />

bessere Chancen beim Berufseinstieg.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt eine Projektstudie des<br />

Wolfgang Schulenberg-Instituts für Bildungsforschung<br />

der Universität Oldenburg nach der Evaluation<br />

eines mehrjährigen Projektes, mit dem die<br />

Hansestadt Hamburg unter Federführung des<br />

Instituts für Sozial- und Bildungspolitik e.V. (ISH)<br />

das Zertifizierungssystem des Europäischen<br />

Computer Führerschein <strong>ECDL</strong> an 31 Haupt- und<br />

Berufsschulen erprobt hat. Befragt wurden die<br />

beteiligten Schülerinnen und Schüler sowie deren<br />

Lehrerinnen und Lehrer. Danach verbessern Schülerinnen<br />

und Schüler, die mit ihrer Bewerbung ein<br />

<strong>ECDL</strong>-Zertifikat einreichen konnten, signifikant<br />

ihre Chancen, zu einem Bewerbungsgespräch<br />

eingeladen zu werden. 66% dieser Schülerinnen<br />

und Schüler wurden zum Bewerbungsgespräch<br />

gebeten, während nur 42% derjenigen eingeladen<br />

wurden, die ihrer Bewerbung kein <strong>ECDL</strong>-Zertifikat<br />

beigefügt hatten.<br />

Dass der <strong>ECDL</strong> die Aufmerksamkeit der Personalverantwortlichen<br />

auf die Bewerber gelenkt hat,<br />

belegt die Studie damit, dass diese in den Vorstellungsgesprächen<br />

auf das Zertifikat angesprochen<br />

wurden.<br />

In der Schule oder während der Berufsausbildung<br />

erworbenes Computer-Basiswissen trägt direkt zur<br />

Ausbildungsfähigkeit bei und wird von ausbildenden<br />

Betrieben als bewerbungsrelevant eingestuft.<br />

Angesichts der Dominanz moderner IT-gestützter<br />

Arbeitsumgebungen sichert es darüber hinaus die<br />

Beschäftigungsfähigkeit der Erwerbstätigen, die<br />

mit dem <strong>ECDL</strong>-Zertifikat nachweisen, dass sie über<br />

ein grundsätzliches Verständnis der mit dem Computer<br />

verbundenen komplexen Anwendungen<br />

verfügen und diese in ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich<br />

effektiv einsetzen können.<br />

Bundesinstitut<br />

für Berufsbildung<br />

Forschen<br />

Beraten<br />

Zukunft gestalten


Wer effektiv mit Informationstechnologie am<br />

Arbeitsplatz umgehen will, muss grundlegend<br />

verstehen, wie Hardware und Software des<br />

Computers zusammenwirken, was ein<br />

Betriebssystem und was Anwendersoftware ist.<br />

Das Modul 1 verlangt von Ihnen ein<br />

grundlegendes Verständnis der wichtigsten<br />

Konzepte der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

sowie die Kenntnis der<br />

verschiedenen Teile eines Computers.<br />

Kerninhalt:<br />

Verstehen, was Hardware ist, Faktoren<br />

kennen, die Einfluss auf die Leistung des<br />

Computers haben, und Kenntnisse über<br />

Peripheriegeräte haben.<br />

Verstehen, was Software ist, und Beispiele<br />

für gängige Anwendersoftware und<br />

Betriebssoftware nennen können.<br />

Verstehen, wie Informationsnetzwerke<br />

in der EDV genutzt werden, und verschiedene<br />

Möglichkeiten zur Anbindung an<br />

das Internet kennen.<br />

Verstehen, was Informations- und<br />

Kommunikations-Technologie bedeuten,<br />

und Beispiele für die praktischen Anwendungen<br />

im Alltag nennen können.<br />

Gesichtspunkte der Gesunderhaltung,<br />

des Arbeits- und Umweltschutzes bei der<br />

Computernutzung verstehen.<br />

Wichtige Gesichtspunkte der IT-Sicherheit<br />

bei der Computernutzung verstehen.<br />

„Der <strong>ECDL</strong> ist keine Zusatzqualifikation, sondern<br />

Voraussetzung für die Arbeit im Unternehmen”<br />

Dr. Michael Gorriz, IT-Chef bei Mercedes-Benz<br />

Wichtige gesetzliche Bestimmungen zum<br />

Copyright und Datenschutz bei der<br />

Computernutzung kennen.


Die beste Büroorganisation kann sich in kürzester<br />

Zeit in Unordnung auflösen, wenn durch unsachgemäßen<br />

Umgang mit E-Mail und Internet Viren<br />

oder andere Schadprogramme in den Computer<br />

eindringen.<br />

Zum sachgerechten und effizienten Umgang mit<br />

dem Computer gehören also unbedingt Kenntnisse<br />

über die Gefahren, die bei mangelhafter<br />

Computersicherheit entstehen, wenn etwa die<br />

Anti-Viren-Software nicht regelmäßig aktualisiert<br />

wird, oder wenn durch unsachgemäßen Umgang<br />

mit E-Mail-Anhängen Viren eingeschleppt werden.<br />

Die Basis schafft die Voraussetzungen für eine<br />

spätere IT-Kompetenz.<br />

Ein laxer Umgang mit Passwörtern kann zu<br />

gravierenden Problemen führen, wenn Daten und<br />

Betriebsgeheimnisse in falsche Hände gelangen,<br />

da die Passwörter im schlimmsten Fall auf einem<br />

gelben Klebezettel unter der Tastatur notiert sind,<br />

nicht regelmäßig geändert werden oder leicht zu<br />

erraten sind. Jeder Mitarbeiter sollte daher die<br />

Regeln für den Umgang mit Passwörtern kennen.<br />

Schaden kann einem Unternehmen auch entstehen,<br />

wenn Mitarbeiter gegen das Lizenzrecht, gegen den<br />

Datenschutz oder das Copyright verstoßen, wenn sie<br />

beispielsweise Material aus dem Internet verwenden,<br />

das urheberrechtlich geschützt ist, oder nachlässig<br />

mit personenbezogenen Daten umgehen.<br />

Modul 1 des <strong>ECDL</strong> vermittelt diese und weitere<br />

wichtige Grundlagen, die jeder Mitarbeiter an<br />

einem IT-Arbeitsplatz beherrschen sollte.


Elektronische Daten sind der Hauptgegenstand<br />

jeder Büroorganisation, und auch hier gibt es<br />

„Ordner“, in denen die Daten abgelegt werden,<br />

allerdings nicht wie früher auf Papier, sondern in<br />

Form von Dateien unterschiedlichen Typs.<br />

Aber nur dann, wenn diese elektronische<br />

Ordnerstruktur sachgerecht genutzt wird, wenn<br />

die Ordner und die Dateien gut „beschriftet“ sind,<br />

also informative Namen erhalten, funktioniert<br />

eine computergestützte Büroorganisation.<br />

2. Betriebssysteme<br />

„Wir würden es sehr begrüßen, wenn unsere<br />

Bewerberinnen und Bewerber um einen<br />

Ausbildungsplatz die <strong>ECDL</strong>-Qualifikation bereits<br />

in die Ausbildung einbrächten.“<br />

Bernd Schroers,<br />

Leiter der Kaufmännischen Berufsausbildung<br />

bei der Axel Springer AG<br />

Das Modul 2 verlangt von Ihnen, dass Sie<br />

einen Personal Computer bedienen und<br />

steuern können.<br />

Die Hauptfunktionen eines Betriebssystems<br />

verwenden können. Dies schließt ein, dass man<br />

wichtige Einstellungen vornehmen und die<br />

Hilfe verwenden kann.<br />

Effizient auf dem Desktop/Schreibtisch und<br />

innerhalb einer grafischen Benutzeroberfläche<br />

navigieren können.<br />

Die wichtigsten Konzepte der Dateiverwaltung<br />

kennen und in der Lage sein, Dateien und<br />

Ordner so zu organisieren, dass man sie<br />

schnell und einfach wieder findet.<br />

„Das Zertifikat zeigt dem Arbeitgeber,<br />

dass jemand gewillt ist, zu lernen und sich<br />

selbstständig weiterzubilden“<br />

Anja Huth,<br />

Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit<br />

in Nürnberg.<br />

Hilfsprogramme (Utility Software) verwenden<br />

können, um große Dateien zu komprimieren<br />

und extrahieren, sowie Anti-Viren-Software<br />

einsetzen können, um den Computer vor<br />

Viren zu schützen.<br />

Einfache Textverarbeitungs- und Druckmöglichkeiten<br />

des Betriebssystems nutzen.


Betriebssysteme<br />

Man muss also wissen, wie eine Ordnerhierarchie<br />

aufgebaut wird und welche Dateitypen es gibt und<br />

wofür man sie verwendet, damit die Büroorganisation<br />

klappt und effizient ist. Andernfalls geht viel Zeit<br />

verloren, weil beispielsweise Dateien nicht wiedergefunden<br />

oder versehentlich gelöscht werden.<br />

Natürlich muss man auch wissen, wie Dateien in<br />

andere Ordner „umgehängt“ werden, also, wie man<br />

sie verschiebt,kopiert oder auch umbenennt. Nur<br />

dann kann man die Ordnung in einer Büroorganisation<br />

aufrecht erhalten und Datenmüll vermeiden, durch den<br />

man sich zuletzt nicht mehr hindurch finden würde.<br />

Daten können durch technische Fehler oder<br />

eingeschleppte Viren zerstört oder beschädigt<br />

werden. Der Schaden wird irreparabel, wenn darüber<br />

hinaus die notwendige Datensicherung vernachlässigt<br />

wurde. Zum sachgerechten und effizienten Umgang<br />

mit dem Computer gehören also unbedingt auch<br />

Kenntnisse über die Gefahren, die durch mangelhafte<br />

Datensicherung entstehen. Um Datensicherung<br />

wiederum vernünftig betreiben zu können, muss<br />

man die verfügbaren Speichermedien, ihre Eignung<br />

und Speicherkapazität kennen.<br />

Beispiel-Darstellungen aus dem Modul 2<br />

Wer bei der kleinsten Störung die IT-Hotline<br />

bemühen muss, erzeugt unnötige Kosten. Jeder<br />

Computernutzer sollte also einfache Möglichkeiten<br />

der Störungsbeseitigung kennen und die<br />

Hilfe-Funktion verwenden können.<br />

Modul 2 des <strong>ECDL</strong> vermittelt diese und weitere wichtigen<br />

Kenntnisse, über die jeder Mitarbeiter verfügen sollte,<br />

bevor er mit Anwenderprogrammen arbeitet.


Das Erstellen und Formatieren von Texten ist<br />

eine der Hauptarbeiten am Computer. Viel<br />

produktive Zeit kann verloren gehen, wenn<br />

man die effektiven Programmfunktionen<br />

für das Formatieren, Korrigieren und Gestalten<br />

von Text nicht kennt.<br />

3. Textverarbeitung<br />

„Die Europäische Kommission<br />

ist stolz, die große Aufgabe des<br />

<strong>ECDL</strong>-Programms von Anfang an unterstützt und<br />

seinen verblüffenden Erfolg begleitet zu haben.<br />

Digitale Grundkenntnisse sind ebenso wichtig wie<br />

die Fähigkeit, lesen und schreiben zu können. In<br />

der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Situation<br />

müssen sich viele Arbeitnehmer weiterbilden. Die<br />

IT-Grundkenntnisse, die sie hier erwerben können,<br />

werden ihnen dabei helfen, neue Möglichkeiten<br />

für ein besseres Leben zu finden.“<br />

José Manuel Barroso,<br />

Präsident der Europäischen<br />

Kommission und neunmillionster<br />

Teilnehmer des <strong>ECDL</strong>-Programms<br />

Das Modul 3 verlangt von Ihnen, dass Sie in<br />

der Lage sind, ein Textverarbeitungsprogramm<br />

zu benutzen, um alltägliche Briefe und Dokumente<br />

zu erstellen.<br />

Kerninhalt:<br />

Mit Dokumenten arbeiten und diese in<br />

unterschiedlichen Dateiformaten abspeichern<br />

können.<br />

Integrierte Funktionen wie die Hilfe auswählen<br />

und verwenden können, um die Produktivität<br />

zu steigern.<br />

Kleine Textdokumente erstellen und bearbeiten<br />

können, so dass sie zur Verteilung und<br />

Verwendung zur Verfügung stehen.<br />

Dokumenten Formate zuweisen können,<br />

um sie besser zu gestalten, bevor man sie in<br />

Umlauf bringt. Good Practice bei der Auswahl<br />

der Formatierung anwenden.<br />

Tabellen, Bilder und Zeichnungsobjekte in ein<br />

Dokument einfügen können.<br />

Dokumente für einen Seriendruck vorbereiten<br />

können.<br />

Seiteneigenschaften eines Dokuments einstellen<br />

und die Rechtschreibung überprüfen können,<br />

bevor das Dokument gedruckt wird.


Textverarbeitung<br />

Wer etwa umständlich die Formatierung eines<br />

Absatzes auf einen anderen überträgt, indem er<br />

alle Formatierungen noch einmal einstellt, müht<br />

sich unnötig ab. Wenige Klicks über die Option<br />

„Format übertragen“ würden ausreichen, um<br />

dasselbe zu erreichen.<br />

Harte Zeilenschaltung beim Zeilenwechsel,<br />

manuelle Trennungen, Leerzeilen nach einem<br />

Absatz, manuelle Gliederungen sind nicht nur<br />

aufwändig, sie erzeugen darüber hinaus auch<br />

Arbeit für alle, die ein so geschriebenes<br />

Dokument weiter bearbeiten müssen.<br />

Wer die entsprechenden automatischen Funktionen<br />

kennt, erspart sich und anderen Arbeit.<br />

Die Rechtschreibprüfung wir nicht oder nicht<br />

richtig genutzt. Tabellen werden mit<br />

Grafikelementen selbst konstruiert, statt sie<br />

mit einem Mausklick einzufügen. Wer die<br />

Serienbrieffunktion nicht anwenden kann,<br />

um beispielsweise Rundschreiben an Kunden<br />

zu versenden oder einfach nur Etiketten zu<br />

drucken, wird Stunden länger für dieselbe<br />

Arbeit aufwenden müssen.<br />

Beispiel-Darstellungen aus dem Modul 3<br />

Modul 3 des <strong>ECDL</strong> vermittelt die Kenntnisse,<br />

die man benötigt, um effizient mit einem<br />

Textverarbeitungssystem umgehen zu können.


Tabellenkalkulation ermöglicht die flexible<br />

Gestaltung von Rechenmodellen und Tabellen<br />

für die verschiedensten kaufmännischen und<br />

technischen Anwendungsbereiche und ihre<br />

graphische Darstellung.<br />

4. Tabellenkalkulation<br />

Das Modul 4 verlangt von Ihnen, dass Sie das<br />

Konzept der Tabellenkalkulation verstehen,<br />

und in der Lage sind, ein Tabellenkalkulationsprogramm<br />

zu verwenden, um fehlerfreie<br />

Arbeitsergebnisse zu liefern.<br />

Kerninhalt:<br />

„Als wir den Europäischen Computer Führerschein<br />

für uns entdeckt haben, waren wir von dem<br />

Konzept sofort angetan.<br />

Speziell die Herstellerunabhängigkeit, den<br />

modularen Aufbau und die Internationalität<br />

empfanden wir als positiv. Wieso das Rad noch<br />

einmal erfinden, wenn wir auf ein bewährtes<br />

Zertifikat zugreifen könnten?“<br />

Stefan Schneider und Artur Kauer,<br />

Informationskoordinatoren in der<br />

Abteilung Computer Anwender<br />

Unterstützung (CAU) im Bereich<br />

Personal und Bildung<br />

Victoria Versicherung<br />

Mit Tabellenblättern/Arbeitsblättern arbeiten<br />

und diese in unterschiedlichen Dateiformaten<br />

abspeichern können.<br />

Integrierte Funktionen wie die Hilfe auswählen<br />

und verwenden können, um die Produktivität<br />

zu steigern.<br />

Daten in Tabellen eingeben können und Good<br />

Practice beim Erstellen von Listen beachten.<br />

Daten auswählen, sortieren, kopieren,<br />

verschieben und löschen können.<br />

Zeilen und Spalten in einem Tabellenblatt/<br />

Arbeitsblatt bearbeiten können. Arbeitsblätter/<br />

Tabellenblätter kopieren, verschieben, löschen<br />

und passend umbenennen können.<br />

Logische und mathematische Formeln unter<br />

Verwendung der Standardfunktionen der<br />

Tabellenkalkulation erstellen, Good Practice<br />

beim Erstellen von Formeln beachten und<br />

Fehlerwerte kennen und interpretieren können.<br />

Zahlen und Text in einem Arbeitsblatt/<br />

Tabellenblatt formatieren können. Diagramme<br />

auswählen, erstellen und formatieren können,<br />

um Information sinnvoll zu vermitteln.<br />

Seiteneigenschaften eines Arbeitsblattes/<br />

Tabellenblattes anpassen und Rechtschreibung<br />

überprüfen können, bevor das Tabellenblatt<br />

gedruckt wird.


Tabellenkalkulation<br />

Wer aber womöglich Werte mit dem Taschenrechner<br />

eingibt, statt Formeln und Funktionen zu verwenden,<br />

wer immer wieder die Tabelle neu aufbaut, wenn<br />

sich ein Wert ändert, beispielsweise ein Preis, statt<br />

Zellbezüge auf änderbare Werte zu verwenden,<br />

nutzt nicht die Möglichkeiten der Software und<br />

vertut unnötig seine Zeit. Ebenso ergeht es dem,<br />

der Werte manuell sucht, abhakt, zählt, statt die<br />

entsprechenden Funktionen zu verwenden, die den<br />

jeweiligen Wert immer aktuell liefern und jede<br />

Änderung der Tabelle sofort berücksichtigen.<br />

Zahlen werden erst dann anschaulich, wenn man<br />

sie in Diagrammen darstellt. Das geht mit<br />

Tabellenkalkulation auf einfache und schnelle<br />

Weise. Kennt man die entsprechenden Funktionen,<br />

geht es mit wenigen Klicks. Wer aber nicht weiß,<br />

wie es geht, wird seine Diagramme vielleicht<br />

mühsam selbst aus Graphikelementen aufbauen,<br />

und das immer wieder neu, sobald sich die<br />

Zahlen ändern.<br />

Beispiel-Darstellungen aus dem Modul 4<br />

Die Folgen einer fehlerhaften Nutzung können<br />

ein Unternehmen teuer zu stehen kommen,<br />

etwa durch einen Fehler in der Formel<br />

einer Angebotskalkulation.<br />

Modul 4 des <strong>ECDL</strong> vermittelt die Kenntnisse, die<br />

man benötigt, um sachgerecht und effizient mit<br />

einer Tabellenkalkulation umgehen zu können.


Datenbanken begegnen uns fast in jedem Computersystem,<br />

seien es Kundenadressen, Warenkataloge,<br />

Ersatzteildatenbanken, Personaldaten, Bibliothekskataloge,<br />

Fahrpläne, Hotelkataloge und vieles mehr.<br />

5. Datenbanken<br />

Das Modul 5 verlangt von Ihnen, dass Sie das<br />

Konzept einer Datenbank verstehen und<br />

zeigen, dass Sie eine Datenbank kompetent<br />

benutzen können.<br />

Kerninhalt:<br />

“Jeder zweite Azubi in Deutschland hat keine<br />

ausreichenden IT-Kenntnisse. Für zwei Drittel<br />

der befragten Personalentscheider aus<br />

Handwerk und Industrie ist IT-Kompetenz<br />

jedoch ausgesprochen wichtig.“<br />

TNS-Infratest-Umfrage 2007<br />

Verstehen, was eine Datenbank ist, und wie sie<br />

organisiert und verwendet wird.<br />

Eine einfache Datenbank erstellen und den Inhalt<br />

einer Datenbank in den verschiedenen Ansichten<br />

betrachten können.<br />

Eine Tabelle erstellen, Felder und deren Eigenschaften<br />

definieren und verändern können Daten<br />

in eine Tabelle eingeben und bearbeiten können.<br />

Daten in einer Tabelle oder einem Formular<br />

sortieren bzw. filtern, Abfragen erstellen und<br />

verändern können, um bestimmte Informationen<br />

in einer Datenbank zu finden.<br />

Verstehen, was ein Formular ist, und ein Formular<br />

erstellen können, um Datensätze und Daten<br />

einzugeben, zu verändern und zu löschen.<br />

Berichte erstellen und deren Druckausgabe<br />

vorbereiten können.<br />

„Schüler, die an ihrer Schule den <strong>ECDL</strong><br />

erwerben, haben deutlich bessere Chancen<br />

beim Berufseinstieg.“<br />

Projektstudie des Instituts für Bildungsforschung<br />

und Erwachsenenbildung an Hamburger Hauptund<br />

Berufsschulen 2008


Datenbanken<br />

Um sie sinnvoll und effektiv nutzen zu können,<br />

sollte man wissen, wie sie aufgebaut sind.<br />

Man sollte daher verstehen, wie Datenbanken in<br />

Tabellen, Datensätzen und Datenfeldern<br />

unterschiedlichen Typs organisiert sind, wie<br />

man Fehleingaben und ungewollte Duplikate<br />

verhindern kann, wie man Daten sortiert,<br />

filtert und in Berichten zusammenfasst.<br />

Wer nicht weiß, wie man eine Abfrage formuliert<br />

wird auch in der besten Datenbank nicht das<br />

finden, was er sucht, oder aber nur unvollständige<br />

Daten, die unter Umständen zu einer<br />

folgenreichen Fehlentscheidung führen.<br />

Auch die kleinen Fehler in Datenbanken können<br />

für ein Unternehmen folgenreich sein. Erreichen<br />

etwa fünf Prozent einer Briefaktion wegen<br />

fehlerhafter Adressen nicht die Kunden, ist der<br />

Schaden erheblich. Doppelt verschickte Briefe,<br />

weil unnötige Duplikate in der Datei vorhanden<br />

sind, kosten unnötiges Porto und verärgern den<br />

Kunden.<br />

Beispiel-Darstellungen zum Modul 5<br />

Modul 5 des <strong>ECDL</strong> vermittelt die Kenntnisse, die<br />

man benötigt, um sachgerecht und effizient eine<br />

Datenbank pflegen, nutzen und abfragen zu<br />

können.


Präsentationen sind heute ein selbstverständlich<br />

erwartetes Mittel der Information und Kommunikation<br />

in Wirtschaft, Verwaltung und Lehre.<br />

6. Präsentationen<br />

Das Modul 6 verlangt von Ihnen, dass<br />

Sie Präsentationssoftware kompetent<br />

verwenden können.<br />

Kerninhalt:<br />

Mit Präsentationen arbeiten und diese in<br />

unterschiedlichen Dateiformaten abspeichern<br />

können.<br />

„Man hat den <strong>ECDL</strong> in den EU-Mobilitätspass<br />

aufgenommen, um deutlich zu machen, dass zu<br />

den Grundkompetenzen verbindlich IT gehört.“<br />

Ruth Hieronymi, MdEP<br />

Integrierte Funktionen wie die Hilfe auswählen<br />

und verwenden können, um die Produktivität<br />

zu steigern.<br />

Verstehen, dass es verschiedene Ansichten für<br />

eine Präsentation gibt, und wissen, wann man<br />

welche einsetzt. Verschiedene Folienlayouts und<br />

Foliendesigns auswählen und Folien bearbeiten<br />

können.<br />

Text in eine Präsentation eingeben, bearbeiten<br />

und formatieren können. Good Practice bei der<br />

Benennung von Folien anwenden können.<br />

Diagramme auswählen, erstellen und formatieren<br />

können, um Information sinnvoll zu vermitteln.<br />

„Mit dem <strong>ECDL</strong> schaffen wir im ersten<br />

Ausbildungsjahr eine Grundqualifikation im<br />

Bereich des Computeranwenderwissens, die<br />

den Auszubildenden in den verschiedenen<br />

Fachabteilungen eine große Hilfe ist.“<br />

Thorsten Hitzel,<br />

IT-Coach und Ausbilder Heraeus Holding GmbH<br />

in Hanau<br />

Bilder, Abbildungen und Zeichnungsobjekte<br />

einfügen und bearbeiten können.<br />

Animation und Übergangseffekte auf eine<br />

Präsentation anwenden können, und vor ihrer<br />

Weitergabe die Präsentationsinhalte überprüfen<br />

und korrigieren.


Präsentationen<br />

Wer buntes und verwirrendes Folienkino präsentiert,<br />

statt gut strukturierter, mit animierten Graphiken<br />

angereicherter Information, wird seine Botschaft<br />

nicht an die Frau und den Mann bringen, stattdessen<br />

Gähnen und viele Fragen hervorrufen.<br />

Wer dagegen Präsentationssoftware sicher<br />

anwenden kann, findet in den Programmfunktionen<br />

alle Möglichkeiten für gut strukturierte<br />

und informative Präsentationen. Es reicht nicht,<br />

nur die grundlegenden Funktionen verwenden zu<br />

können, das ist schnell gelernt. Effizient arbeiten<br />

kann man mit den Programmen erst, wenn man<br />

ihre hilfreichen Möglichkeiten ausschöpfen kann,<br />

beispielsweise die Nutzung von vorgefertigten<br />

oder selbsterstellten Entwurfsvorlagen, von<br />

Autoformen, oder die einfachen Funktionen zur<br />

Erstellung von Organigrammen, zum Drehen,<br />

Kippen und Anordnen von Graphiken und<br />

anderen Objekten auf einer Folie.<br />

Und natürlich ist es peinlich, wenn man dann vor<br />

dem Auditorium steht, und Minuten braucht um<br />

die Präsentation zu starten oder zu einer<br />

bestimmten Folie zurück zu springen.<br />

Beispiel-Darstellungen zum Modul 6<br />

Modul 6 des <strong>ECDL</strong> vermittelt die Kenntnisse, die<br />

man benötigt, um effizient überzeugende<br />

Präsentationen erstellen und<br />

verwenden zu können.


Schnell Informationen über einen Lieferanten<br />

finden, einen Flug oder ein Hotel buchen,<br />

Informationen über ein Produkt suchen und das<br />

weltweit – dies alles und vieles mehr erledigen wir<br />

heute über das Internet. Geschäftskommunikation<br />

in einer Organisation oder einem Unternehmen und<br />

zwischen ihnen erfolgt überwiegend über E-Mail.<br />

7. Internet & Kommunikation<br />

Das Modul ist in 2 Teile gegliedert:<br />

Teil 1 ‚Information‘ verlangt von Ihnen, dass Sie<br />

Kenntnisse über das Internet haben und mit einem<br />

Web-Browser umgehen können.<br />

Kerninhalt:<br />

„Der <strong>ECDL</strong> wurde mit dem Ziel<br />

am Fachbereich Wirtschaft eingeführt,<br />

den Studierenden eine Qualifikation<br />

anzubieten, die in Unternehmen weithin als gut<br />

oder sehr gut anerkannt ist und zweifelsfrei<br />

Kenntnisse in Standardsoftware dokumentiert.<br />

Studierende, die den <strong>ECDL</strong> erworben haben,<br />

verfügen über konkurrenzfähige, vergleichund<br />

nachprüfbare Grund- und Anwenderkenntnisse<br />

in der Informationstechnik und können<br />

produktiver arbeiten.“<br />

Prof. Dr. Christian Petri,<br />

Fachhochschule Mainz<br />

Verstehen, was das Internet ist, und damit verbundene<br />

Begriffe kennen und verstehen. Einige<br />

Sicherheitserwägungen im Zusammenhang mit<br />

dem Gebrauch des Internets beachten.<br />

Alltägliche Aufgaben im Zusammenhang mit<br />

einem Web-Browser bewältigen und Browsereinstellungen<br />

ändern können.<br />

Webbasierte Formulare ausfüllen und absenden<br />

können. Nach Informationen suchen können.<br />

Webseiten speichern und Dateien aus dem Web<br />

herunterladen können. Webinhalte in ein Dokument<br />

kopieren können.<br />

Teil 2 ‚Kommunikation‘ verlangt von Ihnen, dass Sie<br />

das Konzept der elektronischen Post (E-Mail) verstehen,<br />

andere Kommunikationsoptionen kennen, und<br />

einige Sicherheitsüberlegungen in Bezug auf<br />

den Gebrauch von E-Mail kennen und verstehen.<br />

Verstehen, was E-Mail ist, und einige der Vorund<br />

Nachteile kennen. Andere Kommunikationsmöglichkeiten<br />

kennen.<br />

Netiquette und Sicherheitserwägungen im Zusammenhang<br />

mit dem Gebrauch von E-Mail beachten<br />

E-Mails erstellen, auf Rechtschreibfehler überprüfen<br />

und versenden können. Auf E-Mails antworten, sie<br />

weiterleiten und ausdrucken, sowie mit Anhängen<br />

arbeiten können.<br />

Optionen kennen, um die Produktivität im Umgang<br />

mit E-Mail-Software steigern zu können.<br />

E-Mails organisieren und verwalten.


Internet &<br />

Kommunikation<br />

Man muss dazu natürlich wissen, wie das geht, wie<br />

Informationen mit Suchmaschinen abgefragt werden<br />

können, wie man die nützlichen Informationen aus<br />

dem Informationsmüll herausfiltert.<br />

Im Internet lauern Gefahren in Form von Viren und<br />

anderen Schadprogrammen, die in das Netzwerk eines<br />

Unternehmens eingeschleppt werden und erheblichen<br />

Schaden anrichten können. E-Mails sind nützlich,<br />

können aber zur Plage werden, wenn man mit<br />

Spam-Mails überhäuft wird. Man muss wissen, wie man<br />

sich durch richtiges Verhalten und durch geeignete<br />

Browsereinstellungen vor diesen Gefahren schützt.<br />

Viel Zeit wird vertan wenn bei der Nutzung von E-Mails<br />

nicht die nützlichen Funktionen des Weiterleitens und<br />

Antwortens, des Adressbuches und der Gruppenmails<br />

verwendet werden und man stattdessen die<br />

E-Mailadressen immer wieder neu schreibt oder in das<br />

An-Feld kopiert. Auch der korrekte Gebrauch der<br />

verschiedenen Felder wie An, Cc, Bcc ist wichtig, um<br />

nicht die Privatsphäre anderer zu verletzen, indem man<br />

ungewollt fremde E-Mailadressen öffentlich macht.<br />

Unproduktive Arbeit entsteht auch, wenn im<br />

Unternehmen ständig Mails an Gesamtverteiler<br />

verschickt werden, statt gezielt nur an die Mitarbeiter,<br />

die eine Information angeht.<br />

Beispiel-Darstellungen zum Modul 7<br />

Das Sortieren von E-Mails nach Datum, Absender<br />

etc.und die gezielte Suche nach bestimmten E-Mails<br />

zu einem Thema kann im Geschäftsleben schon<br />

einmal helfen, Sachverhalte und Abläufe im<br />

nachhinein nachvollziehen zu können.<br />

Modul 7 des <strong>ECDL</strong> vermittelt die Kenntnisse, die man<br />

benötigt, um effizient und sicher mit dem Internet<br />

und E-Mailprogrammen umgehen zu können.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!