Ralf Dörschner M - Evangelische und Katholische ...
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<strong>Evangelische</strong>s Dekanat<br />
Alsfeld<br />
<strong>Ralf</strong> <strong>Dörschner</strong> M. A.<br />
Referent für Öffentlichkeitsarbeit<br />
Alsfeld, 18. August 2009<br />
Pressemitteilung Nr. 136/2009: „Auslaufmodell Familie?!“ – Prominente<br />
diskutieren beim Ökumenischen Familientag am 29. August in Alsfeld<br />
VOGELSBERGKREIS (dör). „Auslaufmodell Familie?!“ – so lautet das<br />
vielschichtige Thema der Podiumsdiskussion mit prominenten Gästen, die im<br />
Rahmen des Ökumenischen Familientages am Samstag, 29. August, in der<br />
Alsfelder Hessenhalle interessante Standpunkte zum aktuellen <strong>und</strong> künftigen<br />
Wert der Familie vermitteln werden. Auf Einladung der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Dekanate Alsfeld <strong>und</strong> Vogelsberg sowie des <strong>Katholische</strong>n Dekanats Alsfeld<br />
werden um 15 Uhr unter der Leitung von hr-Moderatorin Alrun Kopelke<br />
(„Hessenschau“) Frauen <strong>und</strong> Männer erwartet, die sich mit der Fragestellung<br />
auseinandersetzen. Es sind im einzelnen die Bürgermeisterin von Romrod, Dr.<br />
Birgit Richtberg, Dr. Simone Schwarzer, ihres Zeichens Kinderärztin in<br />
Lauterbach, Professor Dr. Ludwig Braun, Unternehmer <strong>und</strong> Ehrenvorsitzender<br />
des Deutschen Industrie- <strong>und</strong> Handelstages, Dr. Werner Guballa, Weihbischof<br />
im <strong>Katholische</strong>n Bistum Mainz sowie Sönke Krützfeld, evangelischer Pfarrer<br />
<strong>und</strong> Referent für Schule <strong>und</strong> Religionsunterricht<br />
„Auch wenn nicht zu übersehen ist, dass sich das Zusammenleben in unserer<br />
Gesellschaft – <strong>und</strong> damit auch das, was herkömmlich als Familienleben<br />
bezeichnet wird – ändert, halte ich Familie nicht für ein Auslaufmodell“, erklärte<br />
im Vorfeld Sönke Krützfeld (50), der mit seiner Frau <strong>und</strong> acht Kindern in<br />
Rheinhessen lebt, seinen Standpunkt. „Diese provokante Bezeichnung
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suggeriert, dass Familie durch andere Modelle ersetzt wird <strong>und</strong> mit der Zeit<br />
vollständig verschwindet respektive ein lediglich museales Dasein fristen wird“.<br />
Uneingeschränkt positiv versteht Kinderärztin Dr. Schwarzer (44) den Begriff:<br />
„Auslauf-Modell Familie bedeutet für mich als Familie gemeinsam aus dem<br />
Hafen auszulaufen <strong>und</strong> auf große Fahrt in das Abenteuer Leben zu gehen,<br />
manche Stürme zu überleben <strong>und</strong> gemeinsam Neuland zu entdecken.“ Mit<br />
ihrem Mann <strong>und</strong> fünf Kindern im Alter zwischen drei <strong>und</strong> 15 Jahren lebt<br />
Schwarzer in der Vogelsberger Kreisstadt<br />
„Eigentlich muss es ,Zukunftsmodell Familie’ heißen“, findet Dr. Birgit<br />
Richtberg (46) <strong>und</strong> erläutert: „Nicht umsonst gibt es ,Lokale Bündnisse’ <strong>und</strong><br />
Mehrgenerationenhäuser, denen nichts anderes zu Gr<strong>und</strong>e liegt als das<br />
Gr<strong>und</strong>modell der alten Großfamilie. Worum wir uns kümmern müssen, ist,<br />
zeitgemäße Formen für das Miteinander der Generationen zu finden. Letztlich<br />
können das auch Wahlverwandtschaften <strong>und</strong> Zweckbündnisse sein, die sich<br />
gegenseitig stützen <strong>und</strong> fördern. Im Gegensatz zum städtischen Umfeld haben<br />
wir auf dem Land noch unsere Wurzeln in der Familie. Wir wissen, dass das<br />
Zusammenleben von Menschen in einem Familienverb<strong>und</strong> immer ein Geben<br />
<strong>und</strong> Nehmen ist. Es bedeutet, sich gegenseitig zu akzeptieren <strong>und</strong> zu<br />
respektieren, aber auch manchmal einfach nur, den anderen zu er-/tragen.<br />
Nicht umsonst kommt man heute wieder auf das Gr<strong>und</strong>modell Familie zurück.<br />
Es ist die Keimzelle der menschlichen Gesellschaft, die Gemeinschaft, von der<br />
die Sozialisation unserer Kinder ausgeht <strong>und</strong> in der die ersten Schritte<br />
zwischen den Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen der Selbstverwirklichung ausgelotet<br />
werden.“<br />
Gleichzeitig sei eine Familie durch das Miteinander verschiedener<br />
Generationen „die wirksamste Triebfeder für lebenslanges Lernen“, meint die<br />
Romröder Bürgermeisterin <strong>und</strong> Mutter von drei Kindern. Familie biete nicht<br />
zuletzt die Chance, eine Heimat für Seele, Geist <strong>und</strong> Körper zu haben. „Ich<br />
finde es sollte ,Erfolgsmodell Familie’ heißen“.<br />
„Die Familie ist das F<strong>und</strong>ament der Gesellschaft“, betont auch der 64-jährige<br />
Mainzer Weihbischof Guballa. „ Familie im Vollsinn ist dabei das<br />
Zusammenleben <strong>und</strong> -wirken von Eltern <strong>und</strong> Kindern. Wir wissen um die<br />
heutige Situation, dass Familie in diesem eben genannten Sinn oft nicht mehr
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möglich ist. Am deutlichsten an der großen <strong>und</strong> steigenden Zahl von<br />
Alleinerziehenden, deren Nöte <strong>und</strong> Ängste wir kennen.“<br />
Diese Situation verlange von der Gesellschaft, dem Staat <strong>und</strong> auch der Kirche,<br />
diesen eine besondere Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Unterstützung zu geben, wo aus<br />
den verschiedensten Umständen heraus eine andere Struktur von Familie sich<br />
gebildet hat. „Und fordert im gleichen Maß die Gesellschaft, den Staat <strong>und</strong> die<br />
Kirche auf, mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln <strong>und</strong> Möglichkeiten,<br />
Familie im Vollsinn zu schützen, fördern <strong>und</strong> bewahren“, unterstreicht der<br />
Geistliche.<br />
Neben der Podiumsdiskussion hält der Ökumenische Familientag, der unter<br />
dem Motto „Familie – Da steckt Leben drin!“ steht, weitere interessante<br />
Programmpunkte für alle Besucher bereit: Um 11.30 Uhr wird die<br />
Veranstaltung mit einem ökumenischen Gottesdienst mit viel Musik, Aktion,<br />
Inspiration <strong>und</strong> Ermutigung eröffnet. Anschließend gibt es ab 12.30 Uhr an den<br />
Ständen im Mitmach-Park Neues zu entdecken: Kreatives <strong>und</strong> Informatives,<br />
Spiel <strong>und</strong> Spaß, Essen <strong>und</strong> Trinken. Der Liedermacher Siegfried Fietz r<strong>und</strong>et<br />
nach der Diskussion ab 17 Uhr den Tag mit einem Familienkonzert ab.<br />
Weitere Informationen im Internet unter www.familientag2009.de.