Chorklassen, Historische Konzepte - Modelle der Gegenwart
Chorklassen, Historische Konzepte - Modelle der Gegenwart
Chorklassen, Historische Konzepte - Modelle der Gegenwart
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2<br />
Anhang I: <strong>Chorklassen</strong>literatur<br />
Im Folgenden ist die Literatur aufgeführt, die sich im speziellen mit <strong>Chorklassen</strong><br />
auseinan<strong>der</strong>setzt, um eine umfassende Materialsammlung für die <strong>der</strong>zeitige<br />
Lage <strong>der</strong> <strong>Chorklassen</strong> zu geben. Weil die Verfasserin nicht auf sämtliche Werke<br />
Zugriff hatte und diese auch nicht im Literaturverzeichnis <strong>der</strong> Arbeit erscheinen, gibt<br />
es diese beson<strong>der</strong>e Zusammenstellung für zukünftige Arbeiten.<br />
Es hat sich herausgestellt, dass es im Hinblick auf die wenigen veröffentlichten<br />
Publikationen sehr viele Staatsexamensarbeiten gibt, die sich mit einem Aspekt<br />
von <strong>Chorklassen</strong> beschäftigen. Die Erklärung hierfür ist wohl folgende: In Staatsexamensarbeiten<br />
werden neue o<strong>der</strong> kurzlebige Trends eher aufgegriffen als in an<strong>der</strong>en<br />
Publikationen. Außerdem kann man vermuten, dass gerade an Hochschulen innovative<br />
Wege von Musikunterricht gesucht werden und zukünftige Lehrer wahrscheinlich<br />
mit Vorliebe diese Projekte untersuchen.<br />
BAUM, Juliane: Stimmbildung in <strong>Chorklassen</strong> Oldenburgs. Examensarbeit, Universität<br />
Oldenburg 2006 [Die Verfasserin hat ca. 8 Monate in einer ersten Klasse<br />
Stimmbildung durchgeführt und beschreibt ihre Arbeit und die Ergebnisse.]<br />
DYLLICK, Nina: Dissertation über <strong>Chorklassen</strong>. Musikhochschule Köln [Dissertationsvorhaben<br />
im Anfangsstadium]<br />
FRITZ, Viola: Singen im Musikunterricht: Auswirkungen auf die soziale Kompetenz<br />
<strong>der</strong> Schüler. Examensarbeit, Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende<br />
Kunst Mannheim 2004<br />
FUCHS, Maike Charlotte: Macht Musik einen Unterschied? Eine empirische Untersuchung<br />
in Bläserklassen <strong>der</strong> Jahrgangsstufen 5 und 6 und ihren Parallelklassen.<br />
Magisterarbeit, Universität Hamburg 2002<br />
FUHRMANN, Hanna: Die Chorklasse. Ein Konzept für den Musikunterricht in <strong>der</strong><br />
Grundschule. Examensarbeit, HMT Hannover 2003<br />
JAKOBSEN, Petra/Stegemeier, Silja/Zieske, Silke (Hrsg.): Handreichung zum Thema<br />
Chorklasse in <strong>der</strong> Grundschule (noch nicht erschienen. Erscheinungstermin:<br />
Mai/Juni 2007 im Omega-Verlag). [Medienpaket mit einer Einführung<br />
in die Konzeption <strong>der</strong> Chorklasse, einer Stimmbildungskartei, einem Lehrerband,<br />
einer Lie<strong>der</strong>kartei, einem Lie<strong>der</strong>buch und einer CD mit Hörbeispielen,<br />
<strong>der</strong> curriculare und didaktisch-methodische Aspekte (Lie<strong>der</strong>arbeitung, Solmisation,<br />
Stimmbildung etc.) beinhaltet.]
3<br />
Kilian, Gerald: Handlungsorientierter Musikunterricht im Kontext des kulturerschließenden/ästhetischen<br />
Lernens. In: Musikerziehung. Hrsg. von <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>der</strong> Musikerzieher Österreichs. 12/2003, 57. Jahrgang,<br />
S. 103-114<br />
LAUKEMPER, Christiane: Chor-Musikklassen (CMK). Ein Konzept für Ganztagsschulen<br />
in Hamburg mit erweitertem Musikunterricht. Examensarbeit, Musikhochschule<br />
Hamburg 2006<br />
REUTHNER, Florian: Lernziel: Audiation. Neue Wege für den Musikunterricht.<br />
Examensarbeit, Musikhochschule Würzburg 2000<br />
[Schwerpunkt Gordon/Audiation - untersucht am Beispiel von Ralf Schnitzers<br />
<strong>Chorklassen</strong> in Eppelheim]<br />
RIEMER, Franz (Hrsg.): <strong>Chorklassen</strong> in Nie<strong>der</strong>sachsen. Konzeption. Erfahrungsbericht.<br />
Handreichung. Hannover 2005<br />
Riemer, Franz; Fuhrmann, Hanna: Von Kindesbeinen an. <strong>Chorklassen</strong>: Ein Konzept<br />
für eine Zukunft mit Gesang. URL:<br />
http://www.operundtanz.de/archiv/2004/03/kupo-singen.shtml (20.08.06)<br />
WILLNER, Julia: "Chorklasse" - Ausarbeitung eines zweijährigen Projekts für 6./7.<br />
Klasse, das beson<strong>der</strong>en Wert auf die Erwerbung musikalischer Grundkompetenzen<br />
durch praktischen Einsatz <strong>der</strong> Stimme legt. Examensarbeit, Musikhochschule<br />
Würzburg 2005<br />
Schnitzer, Ralf: Singen in <strong>der</strong> Sekundarstufe I. Ein Erfolgsmodell musikerzieherischer<br />
Praxis. In: Schweizer Musikzeitung, 2/2000, S. 3-7<br />
Witte, Wolfhard: Experiment Opernklasse. Mozarts „Zauberflöte“ als Klassenprojekt“.<br />
In: Musik & Bildung. 04/2005, S. 80<br />
http://www.learn-line.nrw.de/angebote/klassenmusizieren/grundlagen.html [NRW-<br />
Bildungsserver, dort viele Infos von <strong>der</strong> Arbeitsgruppe Klassenmusizieren des<br />
Landesinstituts für Schule/Qualitätsagentur]
4<br />
Anhang II: <strong>Chorklassen</strong>logo<br />
Das abgebildete Logo ist aus <strong>der</strong> Hannoveraner Initiative heraus entstanden.<br />
Es wurde auf dem <strong>Chorklassen</strong>infotag am 23.09.06 vorgestellt wurde. Das Logo<br />
kann von jedem käuflich erworben und genutzt werden, da <strong>der</strong> Begriff Chorklasse<br />
nicht geschützt ist. So bietet das Logo nicht die Möglichkeit, eine Gruppe, die es<br />
benutzt, eindeutig zur Kategorie <strong>der</strong> Projekte zuzuordnen, die sich dem Anspruch<br />
unterordnen, eine Musikklasse mit vokalem Schwerpunkt zu sein.<br />
Das Logo, m. E. nach graphisch sehr gut gestaltet, bietet die Chance, die Idee<br />
weiter publik zu machen, den Austausch zu för<strong>der</strong>n und eine gemeinsame Zielsetzung<br />
anzustreben.
5<br />
Anhang III: Geographische Verbreitung<br />
Abbildung 2: <strong>Chorklassen</strong> an weiterführenden Schulen in Deutschland<br />
1 Schulzentrum Julius-Brecht-Allee, Bremen 11 Hauptschule, Edemissen<br />
2 Carl-Friedrich-Gauß-Schule, Zeven 12 Hegelgymnasium, Magdeburg<br />
3 Gymnasium, Stolzenau 13 Nelly-Sachs-Gymnasium, Neuss<br />
4 Ursulaschule, Osnabrück 14 Klara-Schumann-Gesamtschule, Kreuztal<br />
5 Sophienschule, Hannover 15 Evangelisches Gymnasium, Siegen<br />
6 IGS List, Hannover 16 Peter-Joerres-Gymnasium,<br />
7 Albert-Einstein-Schule, Laatzen Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
8 Christophorus-Schule, Elze 17 Herzog-Johann-Gymnasium, Simmern<br />
9 Josephinum, Hildesheim 18 Angela-Merici-Gymnasium, Trier<br />
10 Gunzelin-Realschule, Peine 19 Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Eppelheim<br />
20 Isolde-Kurz-Gymnasium, Reutlingen
6<br />
Anhang IV: Informationen über <strong>Chorklassen</strong> an weiterführenden<br />
Schulen<br />
Folgende Tabelle gibt Auskunft über die Schulform <strong>der</strong> jeweiligen <strong>Chorklassen</strong>schule<br />
(Spalte 2) und über das Schuljahr <strong>der</strong> erstmaligen Etablierung (Spalte 3).<br />
Nach letzterem Kriterium sind die Schulen in <strong>der</strong> Tabelle aufgeführt. In <strong>der</strong> letzten<br />
Spalte befinden sich Informationen über den Ursprung <strong>der</strong> <strong>Chorklassen</strong>idee an <strong>der</strong><br />
jeweiligen Schule o<strong>der</strong> die anfängliche Motivation, weswegen ein solches Projekt<br />
gestartet wurde.<br />
Schule und Ort Schultyp<br />
Schuljahr<br />
des Projektbeginns<br />
Hegel-<br />
Gymnasium,<br />
Magdeburg<br />
Dietrich-<br />
Bonhoeffer-<br />
Gymnasium,<br />
Eppelheim<br />
Gymnasium,<br />
Stolzenau<br />
Angela-Merici-<br />
Gymnasium,<br />
Trier<br />
Sophienschule,<br />
Hannover<br />
Christophorus-<br />
Schule, Elze<br />
Albert-Einstein-<br />
Schule, Hannover<br />
Laatzen<br />
Kooperative Gesamtschule<br />
Nelly-Sachs-<br />
Gymnasium,<br />
Neuss<br />
Gunzelin-<br />
Realschule, Peine<br />
Gymnasium<br />
Ca. seit<br />
1991<br />
Ursprüngliche Idee, beson<strong>der</strong>e Motivation<br />
Kin<strong>der</strong>- und Jugendchor <strong>der</strong> Stadt Magdeburg,<br />
seit 1991 an das Hegelgymnasium angeglie<strong>der</strong>t;<br />
daraufhin Unterricht für alle Sänger dieses relativ<br />
professionellen Chores in <strong>Chorklassen</strong><br />
Gymnasium 1998/99 Vorbild <strong>der</strong> Choral Classes in den USA, Lehrer<br />
will außerdem Desinteresse <strong>der</strong> Schüler an Musik<br />
beseitigen und Singen im Klassenzimmer<br />
wie<strong>der</strong> möglich machen<br />
Gymnasium 2002/03 Zu viele Anmeldungen für Bläserklasse, Ausweichidee<br />
Chorklasse als „Notnagel“ (Interview<br />
mit Ulrike Groeneveld am 9.10.2006)<br />
Gymnasium<br />
(privates Mädchengymnasium<br />
in kirchlicher<br />
Trägerschaft)<br />
2003/04<br />
o<strong>der</strong><br />
2004/05<br />
Wegen Domkantor-Wechsel keine genauen<br />
Informationen bekannt, Idee aber wahrscheinlich<br />
entstanden in Verbindung zu Jugend-Dom-<br />
Chören (geographische und ideologische Nähe)<br />
Gymnasium 2004/05 Über die HMT Hannover, Interesse an Chorarbeit<br />
<strong>der</strong> Lehrerin<br />
Gymnasium<br />
(Privatschule, Schulträger<br />
ist das Christliche<br />
Jugenddorfwerk<br />
Deutschlands (CJD)<br />
2004/05 Bedürfnis war da, um die Arbeit des großen<br />
Schulchores zu verbessern und diesem ein Fundament<br />
zu geben; Idee speziell vom Chor des<br />
Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschlands<br />
(CJD) Altensteig<br />
2004/05 Bläserklassen schon etabliert, und über die<br />
HMT Hannover<br />
Gymnasium 2005/06 Lehrerin hat in Hannover studiert, Kontakt zu<br />
Frau Schröfel (also auch Idee über Hannover),<br />
passte zu beson<strong>der</strong>en Fähigkeiten und Schwerpunkten<br />
<strong>der</strong> Musiklehrer an <strong>der</strong> Schule, an umgebenden<br />
gibt es zwar Bläser- und Streicherklassen,<br />
aber kein Chorangebot. So bot sich<br />
auch die Chance <strong>der</strong> Profilbildung für die Schule.<br />
Lehrerin machte auch Fortbildung bei Ralf<br />
Schnitzer, entschied sich aber für ein abgewandeltes<br />
Modell <strong>der</strong> Chorklasse<br />
Realschule 2005/06 Über die HMT Hannover
7<br />
Schule und Ort Schultyp<br />
Schuljahr<br />
des Projektbeginns<br />
Carl-Friedrich-<br />
Gauß-Schule,<br />
Zeven<br />
IGS List, Hannover<br />
Integrative Gesamtschule<br />
Herzog-Johann-<br />
Gymnasium,<br />
Hunsrück, Simmern<br />
Ursprüngliche Idee, beson<strong>der</strong>e Motivation<br />
Realschule 2005/06 Bericht im Schulverwaltungsblatt über das Projekt<br />
in Hannover<br />
2005/06 Bläserklassen schon etabliert, und über die<br />
HMT Hannover<br />
Gymnasium 2005/06 Idee über schon etablierte Bläserklassen an <strong>der</strong><br />
Schule. Lehrer macht seit 25 Jahren Unterstufenchorarbeit,<br />
bemerkte, dass das Singen immer<br />
schlechter geht, glaubt mit <strong>der</strong> Chorklasse als<br />
Alternative zur Bläserklasse für die Chorarbeit<br />
werben und am Singvermögen <strong>der</strong> Schüler etwas<br />
verbessern zu können.<br />
Peter-Joerres-<br />
Gymnasium, Bad<br />
Neuenahr-<br />
Ahrweiler<br />
Gymnasium 2006/07 Über eine Fortbildung zum Thema beim Lehrer<br />
des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium<br />
Isolde-Kurz-<br />
Gymnasium,<br />
Reutlingen<br />
Ursulaschule,<br />
Osnabrück<br />
Josephinum,<br />
Hildesheim<br />
Gymnasium<br />
(Privatschule in<br />
kirchlicher Trägerschaft)<br />
Clara-Schumann-<br />
Gesamtschule,<br />
Kreuztal<br />
Hauptschule,<br />
Edemissen<br />
Evangelisches<br />
Gymnasium,<br />
Siegen-<br />
Weidenau<br />
Schulzentrum<br />
Julius-Brecht-<br />
Allee, Bremen<br />
Gymnasium 2006/07 Nicht genau bekannt, wohl auch wegen positiven<br />
Erfahrungen aus dem Projekt Opernklasse<br />
Gymnasium<br />
(Privatschule in<br />
kirchlicher Trägerschaft)<br />
2006/07 Idee wahrscheinlich über die HMT Hannover,<br />
konkreter Anlass: Sängermangel wegen verstärktem<br />
Nachmittagsunterricht bei den Jugenddomchören<br />
2006/07 Idee vom Schulleiter (Vermutung: er strebt eine<br />
Profilbildung <strong>der</strong> Schule an), darüber hinaus<br />
Anwerben von Sängern für den Kin<strong>der</strong>- und<br />
Jugendchor des Doms<br />
Gesamtschule 2006/07 Chorklasse passte zu beson<strong>der</strong>en Fähigkeiten<br />
und Schwerpunkten <strong>der</strong> Musiklehrer an <strong>der</strong><br />
Schule und zum Schulprofil<br />
Hauptschule 2006/07 Vermutlich über die HMT Hannover, an<strong>der</strong>e<br />
<strong>Chorklassen</strong> in Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
Gymnasium,<br />
(Privatschule in<br />
kirchlicher Trägerschaft)<br />
? ?<br />
Gesamtschule ? ?
8<br />
Anhang V: Informationen über die Organisationsformen <strong>der</strong> <strong>Chorklassen</strong><br />
Die folgende Tabelle enthält Informationen über die Organisation <strong>der</strong> <strong>Chorklassen</strong>.<br />
Spalte 2 gibt an, ob ein Kostenbeitrag <strong>der</strong> Schüler für die Chorklasse erhoben<br />
wird und gibt diesen – falls vorhanden – für einen einzelnen Schüler in Euro pro<br />
Monat an. Dieser Betrag ist meist für die Bezahlung einer auswärtigen Stimmbildungskraft<br />
bestimmt. Ein weiterer wesentlicher Unterschied in <strong>der</strong> Organisation ist<br />
<strong>der</strong>jenige, ob die Schülergruppe einen Klassenverband bildet und auch in den an<strong>der</strong>en<br />
Fächern zusammen unterrichtet wird o<strong>der</strong> ob die Schüler für die <strong>Chorklassen</strong>stunden<br />
aus ihren einzelnen Klassen zusammenkommen. Auskunft darüber gibt Spalte<br />
3, in <strong>der</strong> die klassenübergreifenden <strong>Modelle</strong> mit ja gekennzeichnet sind. Die unter<br />
Dauer in Spalte 4 angegebenen Zahlen sind die Jahrgangsstufen, über die sich das<br />
Projekt hinzieht. Die Stundenzahlen des wöchentlich erteilten Musikunterrichts können<br />
in Spalte 5 abgelesen werden. Die dort angegebenen Zahlen ergeben sich aus <strong>der</strong><br />
Summe aller Teilaktivitäten wie Musikunterricht, Chor-AG, Stimmbildung etc., die<br />
die Schüler im Rahmen <strong>der</strong> Chorklasse belegen müssen. Die letzte Spalte führt weitere<br />
wichtige Informationen zur Organisationsform auf. Die Schulen sind in dieser<br />
Tabelle alphabetisch geordnet.<br />
Schule<br />
Albert-Einstein-<br />
Schule Laatzen<br />
Angela-Merici-<br />
Gymnasium<br />
Carl-Friedrich-<br />
Gauß-Schule<br />
Christophorus-<br />
Schule<br />
Clara-<br />
Schumann-<br />
Gesamtschule<br />
Kosten<br />
in /<br />
Monat<br />
klassenübergreifend<br />
Dauer+<br />
Jahrgangsstufen<br />
Stundenzahlen<br />
Musik<br />
Bemerkungen<br />
Ja, 9 Ja 5/6 4 Eine <strong>der</strong> vier Stunden Stimmbildungsstunde<br />
in je <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Gruppe bei einer Stimmbildnerin;<br />
Kooperation mit <strong>der</strong> Musikschule<br />
Laatzen<br />
Nein Ja 5/6 3 Eine Stunde normaler Musikunterricht, Doppelstunde<br />
Chor (letzterer jahrgangs- und<br />
klassenübergreifend), Gruppen werden mit<br />
Domkin<strong>der</strong>chören zusammengeführt Singverpflichtungen<br />
im Dom<br />
Ja, 12 Nein 5/6 3 Schüler haben eine Stunde Stimmbildung (je<br />
halbe Klasse, nach hoch und tief aufgeteilt).<br />
Zweite Musikstunde mit Kunst getauscht<br />
Nein Ja 5/6 Klasse 5:<br />
3 Stunden,<br />
Zusätzliche Stunden aus dem normalerweise<br />
vierstündigen Sportunterricht abgezweigt,<br />
Klas-<br />
Lehrer macht Stimmbildung selbst<br />
se 6: 4<br />
Stunden<br />
Ja, 10 ? 5-7 5 Vokaltraining bei Vokaltrainerin in Kleingruppen,<br />
2 Stunden normaler Musikunterricht,<br />
3 Stunden Chor (aus dem Ganztagsbereich<br />
abgezweigt, keine Mehrstunden für<br />
Schüler)<br />
Modellprojekt des Landes Nordrhein-<br />
Westfalen
9<br />
Schule<br />
Dietrich-<br />
Bonhoeffer-<br />
Gymnasium<br />
Gymnasium<br />
Stolzenau<br />
Gunzelin-<br />
Realschule<br />
Hauptschule<br />
Edemissen<br />
Herzog-Johann-<br />
Gymnasium<br />
Hegel-<br />
Gymnasium<br />
Kosten<br />
in /<br />
Monat<br />
klassenübergreifend<br />
Nein Nein 5-10<br />
aufwärts<br />
Dauer+<br />
Jahrgangsstufen<br />
Stundenzahlen<br />
Musik<br />
Bemerkungen<br />
Klasse 5- Modellprojekt des Landes Baden-<br />
7: 3 Stunden,<br />
Klas-<br />
Württemberg<br />
se 8-10: 4<br />
Stunden<br />
Ja, 6 Nein 5/6 4 Mischklasse (Chorklasse wird mit „normalen“<br />
Schülern aufgefüllt, bei zu wenig Anmeldungen),<br />
Kostenbeitrag muss wahrscheinlich<br />
zum nächsten Schuljahr auf 8<br />
erhöht werden;<br />
Zwei Musikstunden, zwei Stunden Chorprobe<br />
mit Jahrgang 5 und 6;<br />
Stimmbildner kommt für Chorprobe (privat<br />
angestellt, ist eigentlich Logopäde)<br />
? ? 5/6 ? ?<br />
Nein Ja 5/6 ? Jahrgangsübergreifendes Projekt, wenig<br />
Anmeldungen<br />
Nein (?) Nein 5/6 4 2 Stunden normaler Musikunterricht, eine<br />
Stimmbildungsstunde, eine Chorstunde<br />
(letztere jahrgangsübergreifend) mit ca. 80-<br />
100 Schülern, dort wird hauptsächlich Musical-Arbeit<br />
gemacht, neue 5. Klasse als<br />
Mischklasse (mit Jungen aufgefüllt)<br />
Nein (?) Nein 7-10 4 und<br />
mehr<br />
Chor auf professionellem Niveau, Ausbildung<br />
entsprechend vielfältig und gründlich<br />
(Sprecherziehung, Darstellendes Spiel,<br />
Chorleitung usw.)<br />
IGS List Nein Ja 5-7 4 ohne Stimmbildner (macht Lehrer selbst),<br />
aber mit Korrepetitionskraft. Stimmbildung<br />
in Kleingruppen vom Lehrer geplant. Vierstündiger<br />
Musikunterricht, 2 davon 8./9.<br />
Stunde als Chorstunde,<br />
Isolde-Kurz-<br />
Gymnasium<br />
? ? 5-7 ? Noch am Anfang, aber Lehrer hat schon<br />
Opernklasse durchgeführt<br />
Josephinum Nein Nein 5/6 4 Mischklasse (Forscherkin<strong>der</strong>, nur 10 <strong>Chorklassen</strong>kin<strong>der</strong>).<br />
Vierstündiger Musikunterricht<br />
(zwei normal bei Musiklehrer mit Forscherkin<strong>der</strong>n,<br />
2 weitere beim Domkantor als<br />
Chorstunde), Planungen für Zusammenführung<br />
mit Domchören, zusätzliche Stunden<br />
aus AG-Deputat<br />
Nelly-Sachs-<br />
Gymnasium<br />
Ja, 16 Nein 5/6 3 Dreistündig: eine Chordoppelstunde im<br />
Klassenverband zum vertieften Arbeiten,<br />
eine Stunde um theoretisch aufzuarbeiten.<br />
Kooperation mit Jugendmusikschule Neuss,<br />
Stimmbildnerin kommt zu <strong>der</strong> Doppelstunde<br />
(Teamteaching und Kleingruppentraining<br />
nach Absprache). Weiterführung in Klasse 7<br />
angedacht
10<br />
Schule<br />
Peter-Joerres-<br />
Gymnasium<br />
Kosten<br />
in /<br />
Monat<br />
klassenübergreifend<br />
Dauer+<br />
Jahrgangsstufen<br />
Stundenzahlen<br />
Musik<br />
Bemerkungen<br />
Nein Nein ? 2 Lehrerin will Singen mehr in ihren Unterricht<br />
integrieren (zunächst ohne Zusatzstunden).<br />
Projekt noch am Anfang, bis jetzt<br />
keine aktive Anmeldung <strong>der</strong> Schüler<br />
Sophienschule Ja Ja 5/6 ? Pilotversuch in Jahrgangsstufe 7 mit Hochschulstudenten<br />
als Stimmbildungskräften,<br />
jetzt mit Stimmbildner (Weiterführung von<br />
Beteiligten gewünscht, aber Schule machte<br />
es nicht möglich)<br />
Ursulaschule Nein Ja 5/6 4 Kooperation mit dem Chorzentraum UrsulaDom.<br />
Zwei normale Musikstunden beim<br />
Musiklehrer, 2 einstündige Chorproben beim<br />
Domchordirektor (für Kin<strong>der</strong> im AG-<br />
Bereich), zusätzlich 1 Stunde Domchorsingverpflichtung
11<br />
Anhang VI: Fragebogen zur Lehrerumfrage zu <strong>Chorklassen</strong>zielsetzungen<br />
Der Fragebogen für <strong>Chorklassen</strong>lehrer zur Erforschung <strong>der</strong> Zielsetzungen hat<br />
mehrere Teile. Der erste erfragt in fünf Kategorien die Bedeutung von fünfzehn verschiedenen<br />
Zielsetzungen <strong>der</strong> <strong>Chorklassen</strong>lehrer. Anschließend konnten die Lehrer<br />
an<strong>der</strong>e Zielsetzungen frei ergänzen. Die letzten drei Fragen befassen sich mit <strong>der</strong><br />
Person des Lehrers.<br />
1. Ich möchte mit <strong>der</strong> Chorklasse eine Stärkung <strong>der</strong> Musikpraxis im Musikunterricht<br />
erreichen.<br />
Dieses Ziel hat:<br />
o Keine Bedeutung<br />
o Geringe Bedeutung<br />
o Mittlere Bedeutung<br />
o Große Bedeutung<br />
o Sehr große, ausschlaggebende Bedeutung<br />
2. Ich möchte durch die Chorklasse ein höheres Leistungsniveau des Gesangs<br />
bei den Schülern erreichen.<br />
3. Ich möchte durch die Chorklasse erreichen, dass generell wie<strong>der</strong> mehr gesungen<br />
wird.<br />
4. Ich möchte durch die Chorklasse musikalisch-praktische Grundkompetenzen<br />
bei den Schülern aufbauen.<br />
5. Ich möchte mit <strong>der</strong> Chorklasse intensive musikalische Bildung bei den Schülern<br />
erreichen.<br />
6. Ich möchte durch die Chorklasse ein höheres Leistungsniveau im Musikunterricht<br />
erreichen.<br />
7. Ich möchte mit <strong>der</strong> Chorklasse Nachwuchs (bzw. den Grundstock) für einen<br />
Schulchor ausbilden.<br />
8. Ich möchte den Schülern helfen, durch die Chorklasse zu ihrer individuellen<br />
Stimme zu finden.<br />
9. Ich möchte den Schülern durch die Chorklasse Musikkultur erschließen.<br />
10. Ich möchte durch die Chorklasse die Konzentrationsfähigkeit und Leistungsfähigkeit<br />
<strong>der</strong> Schüler in an<strong>der</strong>en Fächern verbessern.<br />
11. Ich möchte durch den <strong>Chorklassen</strong>unterricht ein besseres soziales Klima in<br />
<strong>der</strong> Gruppe/Klasse erreichen.
12<br />
12. Ich möchte durch die Chorklasse die Haltung und Atmung <strong>der</strong> Schüler<br />
verbessern.<br />
13. Ich möchte mit <strong>der</strong> Chorklasse ein lebendiges Schulleben gestalten.<br />
14. Ich möchte mit <strong>der</strong> Chorklasse zu einem individuellen Schulprofil beitragen.<br />
15. Ich möchte durch die Chorklasse die Schule attraktiver machen, um mehr<br />
Schüleranmeldungen zu bekommen.<br />
16. Weitere hier nicht genannte Ziele <strong>der</strong> Chorklasse sind für mich:<br />
17. Singen ist für mich eine Tätigkeit, die mir Freude bereitet.<br />
o Stimmt voll und ganz.<br />
o Stimmt im Großen und Ganzen<br />
o Stimmt nur teilweise<br />
o Stimmt eher nicht<br />
o Stimmt überhaupt nicht<br />
18. In meiner Erziehung (Elternhaus, Schule) war Singen sehr präsent.<br />
o Stimmt voll und ganz.<br />
o Stimmt im Großen und Ganzen<br />
o Stimmt nur teilweise<br />
o Stimmt eher nicht<br />
o Stimmt überhaupt nicht<br />
19. Ich habe mit <strong>der</strong> Chorklasse eine Unterrichtsform des Musikunterrichts gefunden,<br />
die für mich selbst attraktiv ist und mich motiviert.<br />
o Stimmt voll und ganz.<br />
o Stimmt im Großen und Ganzen<br />
o Stimmt nur teilweise<br />
o Stimmt eher nicht<br />
o Stimmt überhaupt nicht<br />
20. Mein Geburtsjahrgang
13<br />
Anhang VII: Analyse <strong>der</strong> Zielsetzungen des Lehrerfragebogens<br />
Die folgende Tabelle enthält die vollständigen Formulierungen <strong>der</strong> Einzelzielsetzungen<br />
und ordnet sie in das Schema Zielsetzungen von Erziehung in Musik<br />
ein. Dabei fällt auf, dass eine eindeutige Zuordnung zu einer Analyseebene nicht<br />
immer möglich ist.<br />
Zielsetzung<br />
1 Stärkung <strong>der</strong> Musikpraxis im Musikunterricht<br />
mit <strong>der</strong> Chorklasse<br />
2 Höheres Leistungsniveau des Gesangs<br />
bei den Schülern<br />
3 <strong>Chorklassen</strong> sollen bewirken, dass generell<br />
wie<strong>der</strong> mehr gesungen wird<br />
4 Musikalisch-praktische Grundkompetenzen<br />
bei den Schülern aufbauen<br />
5 Intensive musikalische Bildung bei den<br />
Schülern<br />
6 Höheres Leistungsniveau im Musikunterricht<br />
7 Nachwuchs für einen Schulchor ausbilden<br />
8 Schüler sollen ihre individuelle Stimme<br />
finden<br />
Einordnung ins Schema, weitere Erläuterungen<br />
1. Analyseebene, musikimmanent<br />
2. Analyseebene, musikimmanent, individuell<br />
2. Analyseebene, musikimmanent, För<strong>der</strong>ung einer<br />
bestehenden Musikkultur<br />
2. Analyseebene, musikimmanent, individuell<br />
2. Analyseebene, musikimmanent, individuell<br />
2. Analyseebene, musikimmanent, individuell<br />
Zusätzlich verweist dieses Ziel auf den Wunsch, durch<br />
qualitativ hochwertigen Musikunterricht das Bildungsniveau<br />
in Musik generell zu erhöhen bzw. zu erhalten.<br />
Daher ist die Einordnung in Einteilung in <strong>der</strong> 2. Analyseebene,<br />
För<strong>der</strong>ung einer bestehenden Musikkultur<br />
ebenfalls möglich.<br />
2. Analyseebene, För<strong>der</strong>ung einer bestehenden Musikkultur<br />
2. Analyseebene, musikimmanent, individuell; 3. Analyseebene,<br />
außermusikalisch, individuell, heilend; o<strong>der</strong> 5.<br />
Analyseebene sozial-emotional bzw. physiologisch<br />
Diese Zielsetzung lässt sich je nach Betonung in drei<br />
verschiedenen Ebenen des Schemas einordnen. Beabsichtigt<br />
war hier beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Akzent „individuell“, <strong>der</strong><br />
beson<strong>der</strong>en Schwerpunkt auf die Persönlichkeitsbildung<br />
mittels <strong>der</strong> Chorklasse legt.<br />
9 Schülern Musikkultur erschließen 4. Analyseebene, ästhetisch o<strong>der</strong> 2. Analyseebene, mu-<br />
10 Konzentrations- und Leistungsfähigkeit<br />
verbessern <strong>der</strong> Schüler in an<strong>der</strong>en Fächern<br />
verbessern<br />
sikimmanent, För<strong>der</strong>ung einer bestehenden Musikkultur<br />
5. Analyseebene, kognitiv<br />
11 Besseres soziales Klima in <strong>der</strong> Klasse 5. Analyseebene, sozial-emotional, auch 2. Analyseebene<br />
außermusikalisch überindividuell<br />
12 Haltung und Atmung <strong>der</strong> Schüler 5. Analyseebene, physiologisch<br />
verbessern<br />
13 Schulleben attraktiv und lebendig gestalten<br />
eventuell auch 2. Analyseebene musikimmanent<br />
2. Analyseebene, außermusikalisch, überindividuell;<br />
Förde-<br />
14 Zu einem individuellen Schulprofil<br />
beitragen<br />
15 Die Schule attraktiver machen, um<br />
mehr Schüleranmeldungen zu bekommen<br />
rung einer bestehenden Musikkultur<br />
2. Analyseebene, außermusikalisch, überindividuell<br />
2. Analyseebene, außermusikalisch, überindividuell
14<br />
Anhang VIII: Ergebnisse des Lehrerfragebogens/Erläuterung zur<br />
Auswertung<br />
Folgende Tabelle zeigt alle aus dem Fragebogen erhobenen Daten bezüglich<br />
<strong>der</strong> Zielsetzungen von <strong>Chorklassen</strong>lehrern, die im Zeitraum September/Oktober 2006<br />
mit neun <strong>Chorklassen</strong>lehrern durchgeführt wurde, die mindestens schon über ein Jahr<br />
Erfahrung mit einer Chorklasse verfügen.<br />
Zielsetzungen<br />
Nennungen pro Kategorie<br />
keine<br />
Bedeutung<br />
geringe<br />
Bedeutung<br />
mittlere<br />
Bedeutung<br />
große<br />
Bedeutung<br />
1 Stärkung <strong>der</strong> Musikpraxis 0 1 1 5 2<br />
2 Besserer Gesang bei den Schülern 0 1 0 3 5<br />
3 Generell mehr singen 0 0 3 4 2<br />
4 Musikalisch-praktische Grundkompetenzen 0 0 1 3 5<br />
5 Intensive musikalische Bildung 0 0 3 3 3<br />
6 Höheres Leistungsniveau im Musikunterricht 1 0 6 1 1<br />
7 Nachwuchs für Schulchor 1 0 2 5 1<br />
8 Schüler sollen individuelle Stimme finden 0 0 2 2 5<br />
9 Musikkultur erschließen/ästhetische Erfahrungsräume<br />
10 Konzentrations- und Leistungsfähigkeit<br />
verbessern<br />
0 0 4 3 2<br />
1 1 5 2 0<br />
11 Besseres soziales Klima in <strong>der</strong> Klasse 0 1 4 3 1<br />
12 Haltung und Atmung 0 0 1 8 0<br />
13 Schulleben attraktiv gestalten 0 1 1 4 3<br />
14 Individuelles Schulprofil gestalten 0 1 3 4 1<br />
15 Mehr Schüleranmeldungen für die Schule 2 3 2 1 1<br />
sehr große,<br />
ausschlaggebende<br />
Bedeutung
15<br />
Nachfolgende Grafik zeigt die Anzahl <strong>der</strong> Antworten, die im Bereich „Große<br />
Bedeutung“ und „Sehr große, ausschlaggebende Bedeutung“ abgegeben wurden.<br />
Diese Variante <strong>der</strong> Berechnung für die Ziele höchster Priorität ist bei <strong>der</strong> Auswertung<br />
<strong>der</strong> Untersuchung aus dem Jahr 2004 von Ortwin Nimczik zugrunde gelegt<br />
worden. Dort werden zehn Ziele von Lehrern, die Klassenmusizieren im Musikunterricht<br />
durchführen, untersucht. Vgl. Jank, Werner (Hrsg.): Musik-Didaktik. Praxishandbuch<br />
für die Sekundarstufe I und II. Berlin 2005, S. 164.<br />
Ziele großer Bedeutung für <strong>Chorklassen</strong>lehrer<br />
15 mehr Schüleranmeldungen für die Schule<br />
14 individuelles Schulprofil gestalten<br />
13 Schulleben attraktiv gestalten<br />
12 Haltung und Atmung<br />
11 besseres soziales Klima in <strong>der</strong> Klasse<br />
10 Konzentrations- und Leistungsfähigkeit verbessern<br />
9 Musikkultur erschließen/ästhetische Erfahrungsräume<br />
8 Schüler sollen individuelle Stimme finden<br />
7 Nachwuchs für Schulchor<br />
6 Höheres Leistungsniveau im Musikunterricht<br />
5 Intensive musikalische Bildung<br />
4 Musikalisch-praktische Grundkompetenzen<br />
3 Generell mehr singen<br />
2 Besserer Gesang bei den Schülern<br />
1 Stärkung <strong>der</strong> Musikpraxis<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
Anzahl <strong>der</strong> Nennungen<br />
große Bedeutung<br />
sehr große, ausschlaggebende Bedeutung<br />
In meiner Auswertung in <strong>der</strong> Examensarbeit habe ich diese Art <strong>der</strong> Auswertung<br />
nicht verwendet, son<strong>der</strong>n für die Ermittlung <strong>der</strong> Ziele höchster Priorität alle<br />
Bewertungskategorien miteinbezogen. Wenn z. B. fünf Lehrer ein Ziel für sehr wichtig<br />
halten und in die oberste Kategorie einordnen, aber vier an<strong>der</strong>e Lehrer dieses Ziel<br />
unter „keine Bedeutung“ einordnen, kommt das in <strong>der</strong> Auswertung, die <strong>der</strong> Grafik<br />
Ziele großer Bedeutung für <strong>Chorklassen</strong>lehrer zugrunde liegt, nicht zum Ausdruck.<br />
Ich habe den einzelnen Bewertungs-Kategorien proportional ansteigend nach zunehmen<strong>der</strong><br />
Wichtigkeit Punkte gegeben, so dass sich viele Wertungen für geringe<br />
Wichtigkeit negativ in <strong>der</strong> Gesamtwertung auswirken. Das Ergebnis ist differenzierter.<br />
Z. B. ist in <strong>der</strong> Auswertung in <strong>Modelle</strong> <strong>der</strong> <strong>Gegenwart</strong> das Ziel „Mehr Schüleranmeldungen<br />
für die Schüler“ durch die Geringbewertung einiger Lehrer deutlich<br />
abgeschlagen, während es sich hier den letzten Platz mit zwei an<strong>der</strong>en Zielsetzungen<br />
teilt. Allerdings kann natürlich nicht von einer eindeutigen Rangfolge gesprochen<br />
werden, da die Menge <strong>der</strong> befragten Personen viel zu gering ist. So können höchstens<br />
Tendenzen angezeigt werden.
16<br />
Anhang IX: Unterrichtsprotokolle <strong>der</strong> <strong>Chorklassen</strong>hospitationen<br />
Im Folgenden finden sich die Hospitationsberichte von fünf <strong>Chorklassen</strong>stunden.<br />
Folgende Abkürzungen gelten:<br />
Schule<br />
Datum, Zeit<br />
S = Schüler (Ss = Plural)<br />
L = Lehrer (Wenn zwei Lehrer die Stunde abhielten, heißen sie L1 und L2)<br />
= Wertungen und Beurteilungen <strong>der</strong> Hospitantin<br />
Information über Kurs-/<br />
Klassenzusammensetzung,<br />
erste Eindrücke<br />
Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss (Gymnasium)<br />
11.09.06, 1./2. Stunde<br />
30 Schüler, davon 13 männlich, scheinen eine homogene Gruppe zu<br />
bilden (Kleidung ähnlich)<br />
Jahrgangsstufe 6 (Chorklasse seit Jahrgang 5)<br />
Raum<br />
Sitzordnung<br />
Stundenart, Hauptbeschäftigungen<br />
Sehr schöner, neuer Musikraum (viel Platz, Flügel vorhanden, hell; da<br />
<strong>der</strong> Raum abseits liegt, sind Lärmstörungen an<strong>der</strong>er Klassen durch die<br />
eigene Arbeit nicht zu befürchten), Mobiliar normal im Raum verteilt<br />
S im Stuhlkreis, L 1 steht zum Anleiten oft in <strong>der</strong> Mitte, L2 oft am<br />
Klavier<br />
Doppelstunde mit Musiklehrerin (L1) und Stimmbildnerin (L2),<br />
Chorprobenarbeit im Teamteaching (in <strong>der</strong> zweiten Stunde Gruppenteilung)<br />
Stundenablauf • Lied zur Begrüßung ohne Kommentar, auswendig<br />
• Begrüßung<br />
• Tische zur Seite räumen<br />
• Stimmbildung und Warm up (L2)<br />
• Übergang zu Lie<strong>der</strong>n<br />
• Übung an einem bereits bekannten Lied, auch hier noch stimmbildnerische<br />
Arbeit<br />
• Pause<br />
• Sprechstück mit Body-Percussion<br />
• Bewegungslied im Doppelkreis<br />
• Gruppenteilung (1/3 <strong>der</strong> Gruppe geht mit Stimmbildnerin mit,<br />
flexible Einteilung, „Die, die es brauchen“)<br />
• Üben in den Gruppen neues Lied auf Text, mit Notenblatt (1. u. 2.<br />
Strophe), vor allem Text, da Melodie recht einfach ist<br />
• Üben mit <strong>der</strong> Papageienmethode<br />
• Viel Arbeit an <strong>der</strong> Sprache<br />
• Textausdeutung (Einordnung in Kontext) zur besseren Interpretation<br />
• Abschluss mit beiden Gruppen: Lied singen mit kleiner Choreographie<br />
(Füße laufen im Taketina-Schritt, dazu Offbeat-Schnipsen<br />
klappt ziemlich gut!)<br />
• Tische und Stühle in die Raumordnung bringen<br />
• Abschluss <strong>der</strong> Stunde vor dem Klingeln<br />
Stücke • Jeden Morgen geht die Sonne auf, Volklied<br />
• Manchmal möchte ich zaubern können<br />
• I left my wife in New Orleans, Sprechstück mit Bewegung<br />
• Fungi alafia (Bewegungslied, tanzartig)<br />
• Schnuppen schnappen (aus Kin<strong>der</strong>musical „Leben im All“ bei<br />
Fidula von Gerhard A. Meyer)
17<br />
Einsatz von Bewegung<br />
Viel Bewegungseinsatz, För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Motorik in verschiedenen<br />
Stücken, Body-Percussion, viel Stehen beim Singen<br />
(macht Schülern sehr viel Spaß, aber intonatorisch sehr schlecht)<br />
L achtet sehr auf Haltung<br />
Bemerkungen • Gute Planung <strong>der</strong> Stunde (Lehrer haben sich vorher abgesprochen,<br />
in <strong>der</strong> Pause auch, schaffen daher viel, wenig Zeitverlust)<br />
• Viel Zeit für Stimmbildung und sehr intensive Arbeit am Klang,<br />
Bil<strong>der</strong> zur Klangvorstellung in <strong>der</strong> Stimmbildungsphase werden<br />
später wie<strong>der</strong> aufgegriffen<br />
• Sehr viele Rituale, (Bsp. Begrüßungslied, Tische zur Seite stellen)<br />
• Sehr gute Probenmethodik, z. B. bei Einstudierung des neuen<br />
Liedes: Patternarbeit, Kin<strong>der</strong> lernen es so ganz schnell<br />
• Gute Spannungskurve <strong>der</strong> Doppelstunde, Phasen <strong>der</strong> Ruhe wechseln<br />
sich mit Bewegungslie<strong>der</strong>n ab, Schüler in <strong>der</strong> ersten Stunde<br />
sehr konzentriert<br />
• L1 dirigiert sehr gut, auch oft Tonhöhendirigat, ist sehr geduldig<br />
und ruhig, trotzdem sehr for<strong>der</strong>nd; L2 hilft gestisch sehr viel vor<br />
allem bezüglich <strong>der</strong> Tonproduktion aus gesangstechnischer Hinsicht<br />
(unterschiedliche Kompetenzen <strong>der</strong> Lehrkräfte)
18<br />
Schule<br />
Datum, Zeit<br />
Information über Kurs-/<br />
Klassenzusammensetzung,<br />
erste Eindrücke<br />
Albert-Einstein-Schule Laatzen (kooperative Gesamtschule)<br />
18.09.06, 3. Stunde<br />
20 Schüler, davon 4 Jungen (gerade die Jungen wirken sehr motiviert),<br />
ca. 7 Kursmitglie<strong>der</strong> vom Realzweig, 3 türkische Mädchen (gut integriert,<br />
mo<strong>der</strong>n gekleidet)<br />
Jahrgangsstufe 6 (Chorklasse seit Jahrgang 5)<br />
Raum<br />
Sitzordnung<br />
Stundenart, Hauptbeschäftigungen<br />
Musikraum <strong>der</strong> Schule, Mobiliar in einer Ecke zusammengestellt ganz<br />
an <strong>der</strong> Seite, so dass sehr viel Platz vorhanden ist, Teppichboden, hell,<br />
Fensterfront ins Grüne, Klavier vorhanden,<br />
Raumgestaltung eher nüchtern, aber angenehm und sinnvoll<br />
Stuhlkreis, Jungen/Mädchen getrennt, L erläutert später, dass sie nach<br />
Klassengruppen getrennt sitzen (ist ein klassenübergreifen<strong>der</strong> Kurs)<br />
L oft in <strong>der</strong> Mitte<br />
Einzelstunde, Stücke durchsingen, Arbeit an Stücken und elementare<br />
Musiktheorie etwa in gleichen Anteilen<br />
Stundenablauf • Begrüßung<br />
• Ein Lied wird im Stehen wie<strong>der</strong>holt, zunächst gesprochen, dann als<br />
„gepfuschter Kanon“ ( Dreistimmigkeit hier ziemlich gut), dann<br />
als echter Kanon (währenddessen laufen Schüler durch den Raum)<br />
• Solmisation üben (als Einsingen), versch. Lagen<br />
• Von einer Folie werden Solmisationssilben abgesungen (Vorübung<br />
für Lied, neues Stück), L ergänzt Rhythmus erstes Dreistimmiges<br />
Stück, schwierig, Ss ein wenig ermüdet, weil es nicht gleich gut<br />
klingt!<br />
• Text von Give peace a chance erklären, Aussprache klären und<br />
üben;<br />
• Melodie mit Klavierbegleitung üben, L singt vor<br />
• Zweite Stimme singen Schüler dann von ihrem Notenblatt, klappt<br />
ganz gut (dank vorheriger Solmisationsübung? Zweistimmigkeit<br />
funktioniert<br />
• Übergang zur Theorie: Welche Tonleiter ist das Stück? E-Dur wird<br />
anhand des Liedes erschlossen (Vorzeichen, Töne usw.) ( ab hier<br />
fragend-entwickelndes Unterrichtsgespräch)<br />
• Erarbeitetes wird auf Blatt zur Tonleiter-Systematik eingetragen<br />
• Hausarbeit zur heutigen Stunde wird besprochen (zwei an<strong>der</strong>e<br />
Tonleitern auf Blatt)<br />
• Schüler dürfen Stück zum Abschluss aussuchen, es werden dann 2<br />
gesungen; in Choraufstellung (zwei Reihen)<br />
• Raum wird vorm Klingeln aufgeräumt<br />
Stücke • Jana, ejana (Kanon, dreistimmig mit Singsilben auswendig)<br />
• Give Peace a Chance von John Lennon (Refrain zweistimmig,<br />
Strophen gesprochen)<br />
• Shalalalala (einstimmig, Ss singen mehrere Strophen auswendig,<br />
Lied mit Choreographie und Bewegungen, sehr beliebt)<br />
• Shalom shaverim (Als dreistimmiger Kanon auswendig)<br />
Einsatz von Bewegung<br />
L Wechselt oft zwischen Sitzen und Stehen, sonst keine Haltungs- o<strong>der</strong><br />
Bewegungsübungen<br />
Bemerkungen • Ss beherrschen Solmisation ziemlich gut<br />
• Gute Zeitplanung, Systematik <strong>der</strong> Stunde (mit Hausaufgaben, Kontrolle,<br />
Aufarbeitung)<br />
• L arbeitet sehr schülerorientiert (greift Fragen auf, lässt Schüler sehr<br />
viel mitentscheiden)<br />
• Sinnvoller Klaviereinsatz (um Vorstellung vom Stück zu geben,<br />
rhythmische Stütze)
19<br />
Schule<br />
Datum, Zeit<br />
Information über Kurs-/<br />
Klassenzusammensetzung,<br />
erste Eindrücke<br />
IGS List (integrierte Gesamtschule)<br />
25.09.06, 8./9. Stunde (2. Stunde wegen Konferenz 20 Minuten eher<br />
vorbei)<br />
27 Schüler, 6 davon männlich<br />
1 Rollstuhlfahrer (sitzt mit in <strong>der</strong> zweiten Reihe), Schülergruppe aufgeweckt<br />
neugierig (Fragen an Hospitantin)<br />
Jahrgangsstufe 6 (Chorklasse seit Jahrgang 5)<br />
Raum<br />
Sitzordnung<br />
Stundenart, Hauptbeschäftigungen<br />
Stunde findet nicht im eigentlichen Musikraum statt, weil <strong>der</strong> durch<br />
die Bläserklasse belegt ist. Ein Klavier ist zwar vorhanden, aber alles<br />
ist ein wenig beengt, sehr warm, Baulärm von draußen<br />
Chorische Ordnung: 2 Stuhlreihen (dies ist eine neue, vom Lehrer<br />
angefertigte Sitzordnung, bei <strong>der</strong> dieser darauf geachtet hat, eine<br />
strenge Durchmischung <strong>der</strong> Klassen einzuhalten)<br />
Chorprobenstunde mit L und Korrepetionskraft<br />
Stundenablauf • Begrüßung, Organisation, Ankündigen<br />
• Stimmbildung (Haltung ausführlich, Muskeln entspannen, Stimme),<br />
Korrepetitorin (Schulmusikstudentin) inzwischen gekommen<br />
• Sprechstück (Wie<strong>der</strong>holung, unterschiedliche Klangfarben, Artikulationstraining,<br />
Übung: je<strong>der</strong> einzeln den ersten Takt bringt<br />
viel)<br />
• Dritte Zeile mit schwieriger Pause meistern Schüler gut<br />
• Lied Another day wird gesungen, öfter abgebrochen, neu angefangen<br />
( Hauptsächlich wegen Konzentrationsmängel <strong>der</strong> Schüler<br />
und weil das Stück lange nicht geprobt wurde)<br />
• Neuerarbeitung Rock me Amadeus, zunächst Refrain, L spielt<br />
Gitarre; dann Strophe (Sprechgesang). Der exakte Rhythmus wird<br />
geübt, Verweis auf Artikulation wie bei Sprechkanon; Zweistimmigkeit<br />
des Refrains wird geübt, zusammengefasst, 2. Strophe<br />
vom Blatt klappt noch nicht so gut<br />
• Abschlussstück, bei dem ein Schüler darf dirigieren darf, Football’s<br />
coming home, Schüler freuen sich über Wahl des Stückes;<br />
klappt nicht auf Anhieb, weil <strong>der</strong> Ablauf nicht mehr allen klar ist<br />
• L beendet 20 Minuten eher<br />
• Teil <strong>der</strong> Klasse räumt auf<br />
Stücke • Hey Mr. Spock (Sprechkanon), sehr beliebt,<br />
• Another day von Phil Collins (zweistimmig Klavierbegleitung)<br />
• Rock me Amadeus von Falco (neu)<br />
• Football’s coming home (einfache Zweistimmigkeit, Wechselgesang)<br />
Einsatz von Bewegung<br />
Wenig Bewegungseinsatz. Aber während <strong>der</strong> ganzen Probe bewirken<br />
kurze Impulse des Lehrers zur Haltung wie „gerade sitzen“ sehr viel,<br />
reflexartige Reaktion bei den Schülern<br />
Bemerkungen • Gute Konzentration bei <strong>der</strong> Stimmbildung.<br />
• Bei <strong>der</strong> Erarbeitung von Stücken Fehlen methodische Vorübungen<br />
zur, so dass die Schüler oft erstmal etwas falsch machen, was<br />
dann hinterher korrigiert werden muss.<br />
• L nimmt sich viel Zeit für Schülerfragen, für Organisation, informiert<br />
Schüler über seine Planung und bezieht sie mit ein<br />
• Gibt gute und viele Rückmeldungen an die Schüler (auch bei<br />
Einzeltraining)<br />
• L eigentlich krank, zumindest sehr angeschlagen, hat am Ende<br />
keine Stimme mehr<br />
• Schüler singen eigentlich nur mit Noten (einige auch auswendig)<br />
• Sehr viel Zeitverlust durch Organisation usw.
20<br />
Schule<br />
Datum, Zeit<br />
Information über Kurs-/<br />
Klassenzusammensetzung,<br />
erste Eindrücke<br />
Carl-Friedrich-Gauß-Schule Zeven (Realschule)<br />
04.10.06, 5. Stunde<br />
25 Schüler, davon 6 männlich,<br />
Jahrgangsstufe 6 (Chorklasse seit Jahrgang 5)<br />
Raum<br />
Sitzordnung<br />
Stundenart, Hauptbeschäftigungen<br />
Es steht extra ein <strong>Chorklassen</strong>raum zur Verfügung nur mit Klavier<br />
und Stühlen zur Verfügung, also sehr viel Platz vorhanden. nur<br />
schriftliche Arbeit ist schwierig<br />
Chorische Sitzordnung in drei Reihen, nach Stimmgruppen geordnet,<br />
letzte Reihe nur 4 Jungen (2 davon schon im Stimmbruch)<br />
Chorstunde nur mit dem <strong>Chorklassen</strong>lehrer, Stimmbildung, Lie<strong>der</strong>arbeitung,<br />
Stundenablauf • Begrüßung<br />
• Stimmbildung (Artikulation, Atmung, Stimme) eher kurze<br />
Phase, L integriert schon Solmisation<br />
• übt Dreiklang (simultan), Intonationsübung für mehrstimmiges<br />
Singen<br />
• Wie<strong>der</strong>holung altre Lie<strong>der</strong> , L übt intensiv mit <strong>der</strong> Unterstimme,<br />
sehr gezielt<br />
• Neues Lied wird einstudiert, Lied mit OHP für Schüler sichtbar, L<br />
macht rhythmische Vorübungen, damit es später kein Problem<br />
wird, 2 Mutanten spielen Bassfundament auf Klangbausteinen;<br />
Alle an<strong>der</strong>en singen die Hauptstimme<br />
• Unterstimme üben (einfaches Ostinato)<br />
• Beide Stimmen zusammen<br />
• 2. Ostinatostimme üben<br />
• Hauptstimme in Sologruppe besetzt, alle zusammengeführt, so<br />
schnell gute Dreistimmigkeit herbeigeführt (vom Klavier und den<br />
Klangbausteinen gestützt),<br />
• Abschluss: Zusammenfassung<br />
Stücke • Al son de las matracas (spanische Folklore) mit Body-Percussionzweistimmig<br />
• Give me peace (ursprünglich hebräisch om shanti om), einfache<br />
Harmonik<br />
Einsatz von Bewegung<br />
Keine körperliche Auslastung, aber Körper trotzdem mitbedacht:<br />
Metrum mitklatschen, Lied mit Body-Percussion, oft im Stehen Singen,<br />
L achtet sehr auf Haltung<br />
Bemerkungen • Sehr guter Umgang mit Mutanten<br />
• gute methodische Vorgehensweise zur Lie<strong>der</strong>arbeitung (Vorübungen<br />
usw.)<br />
• L gibt beson<strong>der</strong>s viele Hinweise zum hinhören, scheint Wert auf<br />
Hörtraining zu legen.<br />
• L hat guten Kontakt zu Schüler<br />
• S beherrschen Solmisation, können nach Handzeichen absingen<br />
• Platz des Raumes wird eigentlich nicht genützt, alles spielt sich<br />
vorne beim Klavier ab
21<br />
Schule<br />
Datum, Zeit<br />
Information über Kurs-/<br />
Klassenzusammensetzung,<br />
erste Eindrücke<br />
Jahrgangsstufe<br />
Raum<br />
Sitzordnung<br />
Stundenart, Hauptbeschäftigungen<br />
Stolzenau (Gymnasium)<br />
09.10.06, 7./8. Stunde<br />
17, 3 davon männlich, ein Junge fehlt<br />
5 (neue Chorklasse)<br />
Aula <strong>der</strong> Schule, geprobt wird auf <strong>der</strong> Bühne, Flügel vorhanden, viel<br />
Platz, guter Raum für Chorproben<br />
S im Stuhlhalbkreis<br />
Doppelstunde Chorprobe mit Lehrerin und Stimmbildner (eigentlich<br />
mit <strong>der</strong> sechsten Klasse, aber vor den Herbstferien ist nur 5. Klasse zur<br />
Einarbeitung da), Stimmbildner macht das Einsingen, dann korrepetiert<br />
er<br />
Stundenablauf • Begrüßung<br />
• Stimmbildung (Körper/Haltung, Atmung/Zwerchfell, Stimme)<br />
• Bewegungsspiellied (Kin<strong>der</strong> kennen es schon, machen sehr begeistert<br />
mit)<br />
• Wie<strong>der</strong>holung Kanon, Üben <strong>der</strong> Intonation<br />
• Wie<strong>der</strong>holung weiterer Kanon (Versuch vierstimmig: klappt noch<br />
nicht)<br />
• Mana-Mana, Refrain klappt schon, Strophe (Sprechgesang) wird<br />
geübt, mit Notenmappe, am Ende <strong>der</strong> Übephase Abschlussdurchgang<br />
• Flintstones wird durchgesungen (können Schüler ziemlich gut); L<br />
übt einige Ausprachefehler, werden geübt, da Lied Englisch ist,<br />
Schüler <strong>der</strong> fünften Klasse können das noch nicht so gut)<br />
• Übephase: Abnehmen des Anfangstons<br />
• Pause (Kin<strong>der</strong> toben)<br />
• Neues Stück (California Dreaming, üben 1. Stimme, Klasse 6<br />
singt später 2. Stimme dazu), zunächst wird Text geklärt, Einfinden<br />
in Stimmung; dann Üben von einzelnen Liedphrasen, Schüler,<br />
aus <strong>der</strong> 7. Klasse (nach <strong>der</strong> Pause freiwillig hinzugekommen)<br />
werden eingebunden, singen 2. Stimme (ziemlich lange Phase,<br />
Schüler relativ unkonzentriert)<br />
• Once again wird zum Abschluss durchgesungen<br />
Stücke • Give it up and sing a song with me (zweistimmiger Kanon mit<br />
Choreographie Body-Percussion)<br />
• Der Bär in seiner Winterruh (Kanon in Moll mit übermäßigem<br />
Schritt, ziemlich schwer) (mit Bewegungen)<br />
• Zwei kleine Wölfe (Kanon vierstimmig)<br />
• Mana-Mana (einstimmig, Strophen gesprochen)<br />
• Flintstones (einstimmig)<br />
• California Dreaming (zweistimmig, hier nur 1. Stimme gesungen)<br />
• Once Again (Kanon auf Scat-Silben)<br />
• (alle Lie<strong>der</strong> mit Klavierbegleitung<br />
Einsatz von Bewegung<br />
Sehr viel Bewegung. Schon bei <strong>der</strong> Stimmbildung, sehr viele Lie<strong>der</strong><br />
mit Choreographien. scheint <strong>der</strong> bewegungsfreudigen Gruppe sehr<br />
viel Spaß zu machen; Schüler dürfen auch Bewegungen improvisieren<br />
(bei Mana-Mana)
Bemerkungen • Sehr angemessene Lie<strong>der</strong>, Kin<strong>der</strong> mögen diese sehr gerne<br />
• Stimmbildner arbeitet sehr gut an Artikulation (wahrscheinlich<br />
sein Fachgebiet), die Einsingübungen dagegen trainieren sehr viel<br />
eine tiefe Lage nicht angemessen für Kin<strong>der</strong>stimmen.<br />
• L scheint Schüler sehr gut zu kennen<br />
• L und Stimmbildner sind ein eingespieltes Team, fragen einan<strong>der</strong>,<br />
wenn einer nicht mehr weiter weiß usw.<br />
• Obwohl Schüler erst gerade neu in <strong>der</strong> Chorklasse sind, kennen<br />
sie schon sehr viele Lie<strong>der</strong> und Stimmbildungsübungen rasche<br />
Ritualisierung<br />
• L hat die Chorklasse zu ihrem persönlichen Projekt gemacht, zeigt<br />
sehr viel Engagement (z. B. für Musicalprojekt o. ä.)<br />
22
23<br />
Anhang X: Interview-Leitfaden Lehrer<br />
Der Leitfaden für die Lehrerinterviews zielt auf zwei Sachen ab: Zum einen<br />
wollte ich damit Informationen über die Gestaltung des <strong>Chorklassen</strong>projekts erfahren<br />
(Sachinformationen), zum an<strong>der</strong>en die persönliche Motivation <strong>der</strong> Lehrkräfte und<br />
ihre Begründungen für die Chorklasse untersuchen. Während <strong>der</strong> Interviews habe ich<br />
mich relativ flexibel an diesem Leitfaden entlang gearbeitet. Einige Fragestellungen<br />
waren bewusst sehr offen, damit die Befragten nicht in ihren Antworten vorher eingeschränkt<br />
würden. Je nach Situation habe ich den Leitfaden auch abgewandelt<br />
(wenn ich z. B. schon viel über die Organisation wusste, habe ich das weggelassen).<br />
Formalia, Information<br />
• Name des Lehrers<br />
• Alter des Lehrers<br />
• Ausbildung (Studium)<br />
• Über die Schule<br />
Bedingungsfeld <strong>der</strong> <strong>Chorklassen</strong>gründung<br />
• Woher kam die Idee die Chorklasse einzurichten?<br />
• Welche Schritte zur Initiierung haben Sie eingeleitet?<br />
• Welche Reaktion im Kollegium/Schulleitung? Unterstützung?<br />
• Wie lange dauerte es bis zur Durchführung?<br />
• Kooperationspartner? Zahlen Kin<strong>der</strong> für den Stimmbildungsunterricht?<br />
• Raumorganisation/Stundenplan?<br />
• Müssen die Eltern die Kin<strong>der</strong> aktiv anmelden?<br />
• Warum glauben Sie melden Eltern Ihre Kin<strong>der</strong> für den Musikzweig<br />
an, welche Werbung haben Sie unternommen, um Sie für Singen (unter<br />
den an<strong>der</strong>en Wahlmöglichkeiten) zu begeistern?<br />
• Wie ist Ihre langfristige Planung des Projekts? (Dauer, Fortsetzung?)<br />
Begründungen für die Chorklasse<br />
• Warum führen Sie diese <strong>Chorklassen</strong> durch?<br />
• Welchen Vorteil sehen sie darin?<br />
• Was können Kin<strong>der</strong> hier lernen, was sie sonst nicht lernen?<br />
• Inwiefern sind Unterrichtsinhalte (curricular vorgeschrieben) mit<br />
<strong>Chorklassen</strong> zu vereinbaren?<br />
• Können <strong>Chorklassen</strong> wie Sie sie hier durchführen den allgemein bildenden<br />
Unterricht ersetzen? Bzw. wie können allgemeine Inhalte eingebaut<br />
werden?
24<br />
• Stichwort Aufbauen<strong>der</strong> Musikunterricht: Was passiert mit <strong>der</strong> Chorklasse<br />
in Jahrgang 7bzw. nach Beenden des Projekts?<br />
Lehrerpersönlichkeit<br />
• Macht Ihnen die Arbeit Spaß, sind sie motiviert?<br />
• Ist die Durchführung einer Chorklasse mehr Arbeit? Wenn ja, lohnt sie<br />
sich?<br />
• Führen Sie eine Evaluation des Projekts durch?<br />
• Ein beson<strong>der</strong>s schönes Erlebnis<br />
• Wo sehen Sie noch Handlungsbedarf zur Verbesserung für das Projekt?<br />
• Wie bewerten sie die Schüler und wie stellen Sie individuelle Lernfortschritte<br />
fest?<br />
• Was wünschen Sie sich als <strong>Chorklassen</strong>lehrerin für die Zukunft von<br />
<strong>der</strong> Musikpädagogik? (Vorschläge für Ausbildung/Austausch?)<br />
• Ihr Fazit des Projekts bis jetzt?<br />
Son<strong>der</strong>klasse Auswirkungen<br />
• Ausleseeffekt durch Bezahlung? Welche Klientel meldet sich an?<br />
• Was ist <strong>der</strong> Unterschied – aus Ihrer Erfahrung – zu an<strong>der</strong>en „normalen“<br />
Musikkursen?<br />
• Gibt es viel Fluktuation?<br />
• Elternresonanz in <strong>der</strong> Entwicklung?
25<br />
Anhang XI: Beispiel einer <strong>Chorklassen</strong>aufführung<br />
Ein Beispiel für einen <strong>Chorklassen</strong>auftritt soll hier genauer beschrieben werden.<br />
Die Informationen stammen von <strong>der</strong> <strong>Chorklassen</strong>lehrerin und einer Dokumentations-DVD.<br />
Am Gymnasium in Stolzenau wurden die <strong>Chorklassen</strong>kin<strong>der</strong> in ein größeres<br />
Schulprojekt einbezogen: Zusammen mit dem Jugendblasorchester <strong>der</strong> Schule sollte<br />
ein Musical aufgeführt werden. Die Aktivitäten erweiterten sich im Laufe <strong>der</strong> Zeit<br />
um weitere Gruppen, die dazu stießen und ihren Teil zu dem Musical beisteuerten.<br />
So plante die Tanz-AG Einlagen, die Theater-AG stellte Hauptdarsteller aus älteren<br />
Jahrgängen, das Bühnenbild wurde von Schülern innerhalb des Kunstunterrichts erstellt<br />
und ein Film-Team aus Schülern begleitete die Entstehung und Aufführung des<br />
Musicals. Das Musical wurde zweimal aufgeführt und hatte sehr großen Erfolg. Verschiedene<br />
Gruppierungen <strong>der</strong> Schule haben sich also für dieses Projekt zusammengetan,<br />
um eine möglichst vielfältige und abwechslungsreiche Aufführung des Musicals<br />
zu gewährleisten. Für die <strong>Chorklassen</strong>kin<strong>der</strong> bot das den Vorteil, dass sie nicht ein<br />
ganzes Konzertprogramm gestalten mussten, da die schon erfahrenen Solisten aus<br />
höheren Jahrgängen einen Großteil übernahmen. Durch die Integrationen <strong>der</strong> verschiedenen<br />
AGs konnten sehr viele Schüler beteiligt werden, wobei die einzelnen<br />
Gruppen das Gesamtprojekt mit ihrem Beitrag unterstützten. Synergie-Effekte durch<br />
altersheterogene Gruppen konnten in diesem Fall erfolgreich genutzt werden.
26<br />
Anhang XII: Informationen über die Konkurrenzsituation von<br />
<strong>Chorklassen</strong><br />
Bei einigen <strong>Chorklassen</strong>, die zu diesem Schuljahr starteten, haben nur wenig<br />
Teilnehmer dieses Angebot gewählt. Dies ist <strong>der</strong> Fall beim Josephinum in Hildesheim,<br />
wo nur zehn Anmeldungen vorlagen. Aus diesem Grund ist die Chorklasse<br />
dort als Mischklasse angelaufen. An <strong>der</strong> Carl-Friedrich-Gauß-Schule in Zeven gibt es<br />
dieses Jahr gar keine neue Chorklasse in Jahrgang fünf. Auch am Gymnasium Stolzenau<br />
und an <strong>der</strong> IGS List sind die Anmeldezahlen rückläufig. Die gescheiterten<br />
<strong>Chorklassen</strong> gehen ebenfalls teilweise auf zu wenige Anmeldungen zurück. Ist dieses<br />
Angebot für Schüler nicht attraktiv, o<strong>der</strong> warum wählen sie es nicht? Ein Deutungsversuch<br />
ist das vermehrte Schwerpunktklassenangebot an den Schulen. So können<br />
Schüler <strong>der</strong> Albert-Einstein-Schule Laatzen in <strong>der</strong> fünften Klasse zwischen fünf Angeboten<br />
wählen, wenn sie sich vorher für den Musikzweig angemeldet haben. Neben<br />
<strong>der</strong> Chorklasse stehen also die Neigungsbereiche Trommeln, Keyboard und Bläserklasse<br />
unterscheiden. An <strong>der</strong> IGS List steht die Chorklasse ebenfalls in interner Konkurrenz<br />
zur Bläserklasse. In <strong>der</strong> neuen fünften Klasse gab es zusätzlich das Angebot<br />
Forscherklasse, was zur Folge hatte, dass die Anmeldungen für die Chorklasse und<br />
die Bläserklasse erheblich zurückgingen. Ein Vorschlag des Lehrers, die Chor- und<br />
Bläserklasse an dieser Schule alternierend anzubieten, wurde bisher nicht aufgegriffen.<br />
Diese Konkurrenzsituation ist sicher nicht sehr positiv. Lei<strong>der</strong> kommt es offenbar<br />
in dem Bemühen, ein attraktives Schulprofil mit individuellen Wahlmöglichkeiten<br />
für die Schüler zu gestalten, dazu, dass sich Lehrer untereinan<strong>der</strong> um Schülerzahlen<br />
kämpfen. Auch <strong>der</strong> Aspekt, ob eine Chorklasse wirklich zum Schulprofil<br />
passt und ob die Nachfrage nach solchen Angeboten vorhanden ist, muss also geprüft<br />
werden.
27<br />
Anhang XIII: Ergebnisse des Schülerfragebogens<br />
Hier folgt die Antworten des Fragebogens, <strong>der</strong> den Schülern <strong>der</strong> Chorklasse<br />
<strong>der</strong> Carl-Friedrich-Gauß-Schule in Zeven (sechste Klasse einer Realschule, Oktober<br />
2006) vorgelegt wurde.<br />
24 von 26 Fragebögen abgeben, 6 von Jungen, 18 von Mädchen.<br />
Die Zahl hinter den Antworten gibt an, wie oft diese Antwort genannt wurde.<br />
Wenn keine Zahl vorhanden ist, wurde die Antwort nur einmal gegeben.<br />
1. Beschreibe deine Einstellung zum Singen (singst Du gerne, oft usw.):<br />
• Ich singe gerne. 10x<br />
• Ich singe gerne und viel.<br />
• Ich singe gerne und oft. 3x<br />
• Beim CD/Radio hören. 3x<br />
• Ich singe gerne zwischendurch.<br />
• Ich singe gern und singe auch nachmittags ein bisschen vor mich hin!<br />
• Ich singe gerne und sehr oft zum Beispiel beim Duschen und anziehen.<br />
• Ich singe gerne und oft mit dem Spiel Singstar.<br />
• Ich singe gerne, und oft singe ich auch auf dem Schulhof o<strong>der</strong> bei den<br />
Hausaufgaben.<br />
• Ich singe sehr gerne. 2x<br />
• Bei den Hausaufgaben.<br />
• In meiner Freizeit mit Freunden.<br />
• Am liebsten mit Freunden.<br />
• Einfach so, unter <strong>der</strong> Dusche, in meinem Zimmer.<br />
• Ich singe ca. 3-4 Mal am Tag. Vor allem in <strong>der</strong> Dusche.<br />
• Ich singe manchmal mit Oma und bei <strong>der</strong> Jungschar und natürlich bei <strong>der</strong><br />
Schule.<br />
• Ich wünschte mir, die Chorklasse gäbe es bis zur 10. Klasse. Ich singe überall<br />
und mein Beruf soll auch was mit Singen zu tun haben.<br />
• Ich singe gerne, denn singen macht fröhlich und verbreitet gute Laune.<br />
• Ich singe gerne, aber nicht so oft. 2x<br />
• Na ja es geht so!!! Eigentlich schon.<br />
• Geht so, ich singe nur in <strong>der</strong> Schule.
28<br />
2. Welche Lie<strong>der</strong> singst Du gerne?<br />
• <strong>Chorklassen</strong>lie<strong>der</strong> 4x<br />
• We have a dream(von Deutschland sucht den Superstar) 8x<br />
• Falling in Love 6x<br />
• Let it be 4x<br />
• Final Countdown<br />
• Music is what we living for (von Deutschland sucht den Superstar)<br />
• Mariposa<br />
• Das <strong>Chorklassen</strong>lied<br />
Bis hierhin alles Lie<strong>der</strong> aus dem <strong>Chorklassen</strong>repertoire<br />
Weitere Nennungen: Torfrock, I like the flowers, Virus von Lafee, Ärzte, Shakira,<br />
Kim Wild, Eminem, Pussycat dolls, Sido, Christina Stürmer, Peter Maffay<br />
(Tabaluga), Emanuela (Fettes Brot), Tokio Hotel, Killerpilze, Lafee, Green Day<br />
Stilrichtungen: Hip-Hop (8x), Pop (5x), Rock (5x), Techno (3x) Punk Rock (2x),<br />
R’n’B, Geddo<br />
Weitere Antworten:<br />
• Ich singe gerne etwas schnelle Lie<strong>der</strong>.<br />
• Tanzlie<strong>der</strong><br />
• Lie<strong>der</strong> aus an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n<br />
• Klassik<br />
3. Wie oft und zu welchen Anlässen singt man in Deiner Familie?<br />
• Geburtstage (17x)<br />
• Weihnachten (15x)<br />
• Kirche (6x)<br />
• Feiertage (Pfingsten, Hochzeit) (2x)<br />
• Nie<br />
• Badewanne<br />
• Bei uns singt man nicht so oft, nur bei Geburtstagen und zu Weihnachten.<br />
• Nicht oft, nur zum Geburtstag u bei Weihnachten selten<br />
• Immer nur in <strong>der</strong> Schule.
29<br />
4. Anmeldung<br />
a. Haben Deine Eltern Dich in <strong>der</strong> Chorklasse angemeldet o<strong>der</strong> war es<br />
Deine eigene Entscheidung?<br />
Eigene Entscheidung (16 x)<br />
gemeinsame Entscheidung (4 x)<br />
Eltern (2x)<br />
keine genaue Angabe (2x)<br />
b. Was waren die Gründe für die Anmeldung?<br />
• Ich wollte meine Stimme fortbilden.<br />
• Ich wollte lernen, gut zu singen.<br />
• So zum Ausprobieren.<br />
• Weil ich gerne singe. 10x<br />
• Ich liebe singen.<br />
• Weil es mir Spaß macht. 5x<br />
• Wegen Freunden, die Chorklasse gewählt haben. 6x<br />
• Um was Neues zu probieren.<br />
• Weil ich da richtig singen lernen kann.<br />
• Ich wollte mal etwas beson<strong>der</strong>es sein.<br />
• Es ist mal was an<strong>der</strong>es.<br />
• Weil mich meine Grundschullehrerin als sehr musikalische bezeichnet<br />
hat.<br />
• Wegen <strong>der</strong> Musik.<br />
5. Spielst Du ein Instrument, wenn ja welches und seit wann?<br />
• Schlagzeug und Trommel (2 Jahre)<br />
• Gitarre (1x gerade angefangen, 1x seit einem Jahr)<br />
• Kein Instrument 2x<br />
• Keyboard 2x<br />
• Blockflöte x (seit 2/4 Jahren, ein8ige haben schon wie<strong>der</strong> aufgehört)<br />
• Klavier II (seit 4/6 Jahren)<br />
• Seit kurzem Geige und Bongo<br />
• Querflöte (seit einem halben Jahr)<br />
• Kein Instrument 6x
30<br />
6. Was magst Du an <strong>der</strong> <strong>Chorklassen</strong>arbeit?<br />
• Fröhliche/Schöne Lie<strong>der</strong> singen; welche die man mag. 6x<br />
• Viel/oft Singen 10x<br />
• Spaß haben (beim und durchs Singen) 3x<br />
• toller, netter Lehrer 3x<br />
• Es klingt sehr schön, wenn alle zusammen singen<br />
• wenig Tests<br />
• Ich lerne etwas dazu<br />
• Dass uns das allen Spaß macht und wir zusammen halten<br />
• Ich mag es, wenn man mit an<strong>der</strong>en zusammen singen kann<br />
• Alles<br />
• Ich mag es, dass wir auch Solos haben<br />
7. Was gefällt Dir nicht an <strong>der</strong> <strong>Chorklassen</strong>arbeit?<br />
• Mehr Stunden 3x<br />
• Dass viele Blödsinn machen/laut sein 2x<br />
• Einsingen/Stimmbildung 6x („Ich weiß, dass das gut ist, aber es ist langweilig“)<br />
• Lange an einem Lied proben<br />
• Theorie<br />
• Keine Kritik 5x („Mir gefällt eigentlich alles“)<br />
• Liedauswahl/Musikrichtung 6x („babyhafte Lie<strong>der</strong>“ „langweilig“ „Ich mag<br />
nicht, dass wir nicht mitentscheiden dürfen, was wir singen“ „Ich würde gerne<br />
mal ein mo<strong>der</strong>nes Lied singen“)<br />
8. Was lernt Ihr hier, was man in einem normalen Musikunterricht nicht lernen<br />
kann?<br />
• Verbesserter Umgang mit Stimme 6x<br />
• Stimmbildung 14x („wir lernen von einer Stimmbildnerin wie man richtig atmet<br />
und singt“ „wir machen Stimmbildung und können daher viel besser singen“<br />
„unsere Stimme wird beson<strong>der</strong>s ausgebildet“ „wir lernen die Stimme<br />
besser zu kontrollieren und machen Übungen um besser in die Höhe und Tiefe<br />
zu kommen“ „dass wir auch die gleichen Töne treffen können“)<br />
• Viele Liedtexte 2x<br />
• Zweistimmiges bis vierstimmig Singen 2x
31<br />
9. Wie hat sich Eure Klassengemeinschaft durch die Chorarbeit verän<strong>der</strong>t?<br />
• Hat sich verbessert 5<br />
• Wir mögen uns mehr<br />
• Zusammenhalt (mehr und besser) 7x<br />
• Wir verstehen uns sehr gut und es gibt keinen Streit<br />
• nicht mehr so viel Streit<br />
• Wir singen viel mehr als die an<strong>der</strong>en Klassen<br />
• Wir verstehen uns besser, weil wir zusammen halten müssen beim Singen<br />
• Wir halten mehr zusammen und wenn jemand sich versingt, unterstützen wir<br />
ihn<br />
• Wir müssen alle an einem Strang ziehen. Wenn sich einer mal versingt, müssen<br />
(wollen) wir natürlich helfen und sind alle ein eingespieltes Team.<br />
• Alle haben mehr Spaß<br />
• Das Singen schweißt uns zusammen<br />
• Wir sind zusammengewachsen<br />
• Erst waren die Mädchen zickig und haben sich geprügelt, aber jetzt klappt es<br />
um so besser<br />
• Nicht verän<strong>der</strong>t<br />
• Besseres Singen als am Anfang Klasse fünf 2x<br />
Hier ist noch Platz für wichtige Aspekte zur Chorklasse, die Du gerne noch loswerden<br />
möchtest:<br />
• Lie<strong>der</strong>wünsche (3x)<br />
• T-Shirts mit Logo wird erwähnt<br />
• Wenn ich etwas än<strong>der</strong>n könnte, wäre es, dass auch an<strong>der</strong>e mitentscheiden,<br />
was wir singen. Und das Herr H. das Versprechen mit Rock und Pop wahrmacht.<br />
• es macht richtig Spaß in <strong>der</strong> Chorklasse zu sein. 2x<br />
• wir haben einen supertollen Chorleiter<br />
• Herr H. ist cool und Frau H. [Klassenlehrerin] auch! Ich finde die Chorklasse<br />
toll. Was ich nicht so gut finde, ist, dass wir uns manchmal streiten.<br />
• Ich möchte, dass es noch mehr <strong>Chorklassen</strong> in Nie<strong>der</strong>sachsen gibt.
32<br />
Anhang XIV: Auswertung <strong>der</strong> Schülerumfrage<br />
Alle bis auf zwei Schüler geben bei <strong>der</strong> Frage nach ihrer Einstellung zum<br />
Singen an, sie würden gerne singen. Mindestens neun <strong>der</strong> Schüler ergänzen zusätzlich,<br />
sie sängen oft. Die zwei Ausnahmen, ein Junge und ein Mädchen, singen nur<br />
mit Einschränkung gerne.<br />
Gelegenheiten bieten sich ihnen dazu beim Duschen, in <strong>der</strong> Badewanne, in<br />
<strong>der</strong> Freizeit mit Freunden, in <strong>der</strong> Schule, mit <strong>der</strong> Oma, in <strong>der</strong> Jungschar, bei den<br />
Hausaufgaben, zu CD/Radio, mit dem Spiel Singstar o<strong>der</strong> auf dem Schulhof. Man<br />
kann festhalten, dass die Schüler offenbar viele Gelegenheiten zum Singen haben,<br />
o<strong>der</strong> einfach zwischendurch singen und dies an allen Orten. Als Mitsänger werden in<br />
keinem Fall die Eltern genannt.<br />
Als Anlässe, bei denen in <strong>der</strong> Familie gesungen wird, nennt die Mehrzahl <strong>der</strong><br />
Schüler Geburtstage und Weihnachten. Einige ergänzen „nur in <strong>der</strong> Kirche und an<br />
Feiertagen“. Zwei Schüler gestehen ein, dass in ihren Familien nie gesungen wird.<br />
Bei <strong>der</strong> Frage nach den Lie<strong>der</strong>n, die sie gerne singen, werden vor allem Lie<strong>der</strong><br />
genannt, die in <strong>der</strong> Chorklasse gesungen wurden. Das Liedrepertoire <strong>der</strong> Chorklasse<br />
ist fast durchgängig Englisch und reicht von Evergreens bis zu gerade mo<strong>der</strong>nen<br />
Stücken <strong>der</strong> aktuellen Pop-Szene (z. B. ein Lied von Deutschland sucht den Superstar).<br />
Dieses trifft also offenbar den Geschmack <strong>der</strong> Schüler, obwohl sie sich zumindest<br />
bei dieser Frage noch viel öfter Lie<strong>der</strong> ihrer Stars wünschen. Die Bandbreite<br />
<strong>der</strong> genannten Titel ist extrem groß und geht durch alle Stilrichtungen <strong>der</strong> populären<br />
Musik. Dies deutet auf die enorme Vielfalt dieser eben so oft unter Pop-Musik zusamengefassten<br />
Musik hin. Zwei Schüler sind zur abendländischen Kunstmusik orientiert,<br />
beide haben schon seit längerer Zeit Instrumentalunterricht (Klavier).<br />
Die Schüler bestehen bei <strong>der</strong> Frage nach <strong>der</strong> Anmeldung sehr darauf, dass sie<br />
diese selbst vorgenommen haben. In einigen Fällen fielen <strong>der</strong> eigene und <strong>der</strong> Elternwunsch<br />
zusammen. Die Gründe für die Anmeldungen sind vielfältig. Meist wird<br />
mehr als ein Grund angegeben. In den meisten Fällen wird auch Freude am Singen<br />
mit angegeben.<br />
Neun Schüler <strong>der</strong> Chorklasse spielen kein Instrument. Viele spielten Blockflöte<br />
als Einstiegsinstrument.<br />
Die Schüler mögen an <strong>der</strong> <strong>Chorklassen</strong>arbeit, dass viel und oft Lie<strong>der</strong> gesungen<br />
werden, die sie kennen und mögen. Sie betonen daneben den Spaß, den Zusammenhalt<br />
und die Gemeinsamkeit, die sich in <strong>der</strong> <strong>Chorklassen</strong>arbeit entwickelt haben.<br />
Ein Fünftel <strong>der</strong> Schüler kann keine Kritik an <strong>der</strong> Chorklasse finden. Ihre Mitschüler<br />
kritisieren vor allem das Einsingen. Von dessen Notwendigkeit sind sie zwar<br />
überzeugt, aber trotzdem sei es langweilig. An<strong>der</strong>e Schüler stört die Liedauswahl.<br />
Obwohl <strong>der</strong> Lehrer sehr viele Stücke nach Schülerwünschen auswählt, sind längst
33<br />
nicht alle zufrieden. Zwei Schüler bemängeln die fehlende Disziplin ihrer Klassenmitglie<strong>der</strong>.<br />
Nicht ohne Stolz berichten die Schüler, was sie alles in <strong>der</strong> Chorklasse lernen,<br />
was man in einem normalen Unterricht nicht kann: Vier Fünftel erwähnen, dass sie<br />
einen verbesserten Umgang mit <strong>der</strong> Singstimme durch die Stimmbildung lernen. Sie<br />
erwähnen also Effekte, die die Singleistung betreffen. Transferwirkungen auf an<strong>der</strong>e<br />
Bereiche sind ihnen nicht bekannt o<strong>der</strong> bewusst.<br />
Die deutliche Mehrheit betont, dass sich die Klassengemeinschaft verbessert<br />
hat, dass <strong>der</strong> Zusammenhalt stärker geworden ist und dass sie weniger streiten. Dies<br />
führen einige Schüler auf die gemeinsame Singaktivität zurück.<br />
Fazit: Fast alle Schüler singen gerne und oft, weswegen sie sich zur Chorklasse<br />
angemeldet haben. Die Gelegenheit zum Singen bietet sich ihnen in <strong>der</strong> Schule<br />
und in <strong>der</strong> Freizeit. Viele geben an, spontan zu singen. Keiner (!) erlebt Singen als<br />
Freizeitbeschäftigung im Elternhaus (nur zu festlichen Anlässen „aus Tradition“).<br />
Die Lie<strong>der</strong>, die sie gerne singen, sind zumeist die, denen sie im Alltag<br />
(CD/Radio/Fernsehen) begegnen, nämlich welche aus <strong>der</strong> Chorklasse. Allerdings<br />
kann es <strong>der</strong> Lehrer wegen des unterschiedlichen Geschmacks <strong>der</strong> Schüler nie allen<br />
recht machen.