Digitaltechnik erobert Amateurfunk - USKA
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Technik • Technique<br />
Der 2-m-Peilempfänger von DF1FO<br />
Ein Gerät für Anfänger und Spitzensportler<br />
Von Paul Rudolf, HB9AIR, Josebodenweg 13a, 5234 Villigen<br />
Kälte und kurze Tage sind nicht<br />
ideal für Amateur Radio Direction<br />
Finding. Der Winter lässt sich aber<br />
für den Bau eines modernen Fuchsjagd-Peilers<br />
nutzen. Paul Rudolf,<br />
HB9AIR, der Peilverantwortliche<br />
der <strong>USKA</strong> empfiehlt nachfolgend<br />
den 2-m-Peiler von Nick Roethe,<br />
DF1FO zum Nachbau. Für das Gerät<br />
sind Platinen, aber auch ganze<br />
Bausätze erhältlich.<br />
DF1FO hat verwirklicht, was ich<br />
schon lange realisieren wollte,<br />
aber nie dazu gekommen<br />
bin. Es handelt sich um eine Peilerplatine<br />
mit einem zusätzlichen Mikroprozessor,<br />
der zahlreiche nützliche<br />
Zusatzfunktionen ermöglicht. Ich habe<br />
ein solches Gerät nun zwei Jahre im<br />
Einsatz. Ich bin voll überzeugt davon<br />
und kann es weiter empfehlen. Der<br />
Peilempfänger taugt für den Anfänger<br />
wie auch für den Spitzensportler. Alles<br />
ist drin: Ein Synthesizer zur genauen<br />
und stabilen Frequenzeinstellung, ein<br />
geeichter Abschwächer, ein Zeitgeber<br />
für intermittierende Sender, ein optisches<br />
und akustisches S-Meter, sowie<br />
eine – errechnete - Distanzangabe zum<br />
Sender.<br />
Der Peilempfänger ist deutlich aufwändiger<br />
als die meist verwendeten<br />
Einfach-Peiler, bietet dafür aber einige<br />
Besonderheiten:<br />
• Hohe Empfindlichkeit<br />
• Digitale Frequenzeinstellung<br />
• Schmale Quarzfilter für gute<br />
Selektion<br />
• Einstellung des Abschwächers in<br />
geeichten 5-dB-Schritten<br />
• Bedienung über Drehgeber und<br />
LCD-Display, Steuerung über Mikroprozessor<br />
• Speicherung von bis zu vier Frequenzen<br />
• Trägheitsloses Balken-S-Meter mit<br />
Spitzenwertspeicherung<br />
• Akustisches S-Meter<br />
• Automatische Abschwächung bei<br />
Übersteuerung<br />
• Schätzung der Entfernung zum<br />
Fuchs<br />
• Anzeige des aktuellen Senders und<br />
der Rest-Laufzeit<br />
• Einstellbarer Warnton 10 Sekunden<br />
vor Sendeende<br />
• Stoppuhr<br />
• Batteriespannungsmessung<br />
• Warnton bei Batterie-Unterspannung<br />
• Unterstützung beim Abgleich des<br />
Gerätes durch den Mikroprozessor<br />
Technische Beschreibung<br />
Der Empfänger ist ein Doppelsuper<br />
mit 10,7 MHz und 455 kHz ZF und<br />
AM-Demodulator. Das Antennensignal<br />
wird von einer DG-MosFet-Vorstufe<br />
verstärkt, und über ein 144-MHz-Zweikreisfilter<br />
an den selbstschwingenden<br />
Mischer, auch einen DG-MosFet, weitergegeben.<br />
Ein PLL-IC TSA6057 regelt<br />
die Frequenz des Oszillators. Die<br />
Sollfrequenz wird vom Prozessor in<br />
1,25 kHz-Schritten eingestellt. Zwei<br />
kaskadierte Quarzfilter sind für die<br />
gesamte Nah- und ein Grossteil der<br />
Fernselektion verantwortlich.<br />
Das nachfolgende AM-Empfänger-<br />
IC TCA440 enthält den 10,7-MHz-ZF-<br />
Verstärker, den quarzstabilen zweiten<br />
Oszillator auf 10,245 MHz, den zweiten<br />
Mischer und den 455-kHz ZF-Verstärker.<br />
Die Verstärkung des TCA440<br />
ist über einen weiten Bereich (100 dB)<br />
regelbar. Am Ausgang der 455-kHz-<br />
Demodulatordiode liegt als Wechselspannungsanteil<br />
die Modulation des<br />
empfangenen Signals, und zugleich ein<br />
Gleichspannungsanteil, der zur Feldstärke<br />
proportional ist. Es folgt noch<br />
ein NF-Verstärker-IC LM386, der einen<br />
mittelohmigen Kopfhörer treibt.<br />
Das 2-m-Peilgerät des Autors HB9AIR.<br />
Die technischen Daten:<br />
Empfangsbereich: 143,9 – 146,1 MHz<br />
Empfindlichkeit: für 6 dB S+N/N<br />
besser 100 nV an 52 Ohm<br />
Eingangssignal: für 75% S-Meter-<br />
Ausschlag 300 nV – 300 mV, je nach<br />
Abschwächerstellung<br />
Abschwächereinstellbereich: 120 dB<br />
in 5-dB-Stufen<br />
Bandbreite: +/- 7 kHz für –6 dB, +/-<br />
55 kHz für –50 dB<br />
Zulässiger Betriebsspannungsbereich:<br />
5,5 – 10 V. Stromaufnahme<br />
55 mA (nur Prozessor und Display<br />
10 mA).<br />
Gesteuert wird der Empfänger von<br />
einem Mikrocontroller Atmel ATMega<br />
8. Er kommuniziert mit dem Fuchsjäger<br />
über einen Drehgeber, einen Kippschalter,<br />
und ein LCD-Display mit 2 x<br />
8 Stellen. Spannungen werden über<br />
A/D-Wandler eingelesen, die Regelspannung<br />
mit einem D/A-Wandler ausgegeben.<br />
Schliesslich steuert er auch<br />
noch, ob im Kopfhörer die Empfänger-<br />
NF zu hören ist, oder ein im Prozessor<br />
erzeugtes Tonsignal.<br />
Plantinenaufbau<br />
Es werden professionell gefertigte<br />
zweiseitige und durchkontaktierte<br />
Platinen mit Lötstoplack und Bestückungsdruck<br />
verwendet. Es gibt zwei<br />
16 HB Radio 6 - 2008