Digitaltechnik erobert Amateurfunk - USKA
Digitaltechnik erobert Amateurfunk - USKA
Digitaltechnik erobert Amateurfunk - USKA
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Thema<br />
zugsbereich des lokalen Repeaters.<br />
Man kann aber auch auf einem anderen<br />
D-STAR-Relais «CQ» rufen (siehe Box).<br />
Simplexverbindungen ohne Einbezug<br />
eines Relais sind selbstverständlich<br />
auch möglich.<br />
D-STAR verwendet für die Digitalisierung<br />
der Sprache den Codec AMBE<br />
(Advanced Multi Band Excitation) mit<br />
2,4 kBit/s netto beziehungsweise 3,6<br />
kBit/s mit Fehlerkorrekur FEC. Der<br />
Codec-Algorithmus ist geschützt und<br />
gehört der Firma Digital Voice Systems<br />
Inc., USA. Darum darf er nicht einfach<br />
ohne Lizenz in einer PC-Software verwendet<br />
werden. Das D-STAR-Protokoll<br />
hingegen ist ein offener Standard, der<br />
durch die japanischen Funkamateure<br />
gepflegt wird.<br />
Modulation wie<br />
bei Handys<br />
Für den <strong>Amateurfunk</strong> neu ist auch die<br />
Modulationsart: Wie beim GSM-Netz<br />
bedient man sich des GMSK-Standards<br />
(Gaussian Minimum Shift<br />
Keying). Das Verfahren wird<br />
ausserdem von zahlreichen<br />
anderen Diensten genutzt,<br />
zum Beispiel in den Satellitentelefon-Systemen<br />
Iridium und<br />
Inmarsat. Die tiefe Datenrate<br />
macht das Übertragungsverfahren<br />
bei verhältnismässig<br />
guter Sprachqualität robust.<br />
Theoretisch ist ein Kanalraster<br />
von 6,25 kHz möglich. In<br />
der Praxis sollte der Kanalabstand<br />
für einen störungsfreien<br />
Betrieb allerdings 12,5 kHz<br />
betragen.<br />
Die Reichweite ist mit dem<br />
herkömmlichen Analogbetrieb<br />
vergleichbar. Fällt die Synchronisation<br />
wegen Datenverlusts<br />
aus, werden die<br />
Datenpakete «verwürfelt»<br />
und damit unlesbar. Eine<br />
deutliche Verbesserung<br />
ermöglicht der Diversity-<br />
Betrieb, den das Mobilgerät<br />
ICOM IC-E2820 bietet.<br />
Zwei unabhängige Empfänger<br />
an zwei verschiedenen<br />
Fahrzeugantennen liefern<br />
zeitgleich zwei getrennte<br />
Nutzsignale, wovon das<br />
bessere dann für die Wiedergabe<br />
ausgewählt wird.<br />
D-STAR-Gerät<br />
IC-92D<br />
Zusätzlich zu den Sprachdaten werden<br />
Steuerungsdaten mit 1,2 kBit/s übertragen.<br />
Diese enthalten die beschriebene<br />
Routing-Information, aber auch<br />
GPS-Daten über die eigene Position<br />
und fünf Informationsblöcke zu je 20<br />
Zeichen. Hier können auch Textdaten in<br />
SMS-Manier übertragen werden.<br />
Herausforderung<br />
Gateway-Rechner<br />
Die IT macht nicht vor dem Funkkanal<br />
Halt. Konfiguration und Betrieb der<br />
Gateway-Rechner verlangen von den<br />
Funkamateuren neues Fachwissen.<br />
Dabei entstehen Berührungspunkte<br />
zwischen jungen Informatikern und<br />
HF-Enthusiasten. Antonio Pennella,<br />
HB9SYC, hat für HB9HD einen DELL-<br />
Rechner in 19“-Bauweise als Server<br />
konfiguriert.<br />
HB9HD verwendet eine kompromisslose<br />
und aufwendige Technik:<br />
Auf dem Rechner läuft das Betriebssystem<br />
Linux, das in Verbindung mit<br />
dem Softwarepaket ClarkConnect für<br />
die nötigen Firewall-Funktionen sorgt.<br />
Dies darf als Maximallösung betrachtet<br />
werden und ist wichtig vor allem darum,<br />
weil hier der Internet-Anschluss mit<br />
anderen Benutzern geteilt wird.<br />
Alternativ verwendet zum Beispiel<br />
HB9DV bewusst eine schlanke Lösung:<br />
Dort läuft die gesamte Software auf<br />
einem kleinen PCengines-Rechner, der<br />
alle Dienste bei lediglich 5 Watt Leistungsbedarf<br />
zur Verfügung stellt. Die<br />
Gateway-Software RS-RP2C von ICOM<br />
in der neuen Version 2.0 gestattet die<br />
Verwendung dynamischer IP-Adressen<br />
(DHCP-Betrieb). Für die Internet-Anbindung<br />
wird ein gewöhnlicher<br />
ADSL- oder Kabel-Anschluss benötigt.<br />
Ein Trust-Server in den<br />
USA sorgt für die Vernetzung<br />
der zur Zeit rund 250 Gateways;<br />
er verwaltet auch alle<br />
Benutzer-Rufzeichen, ähnlich<br />
wie bei Echolink. Neue<br />
Benutzer werden von den<br />
Systemadministratoren der<br />
D-STAR-Repeater auf den jeweiligen<br />
Gateway-Rechnern<br />
freigeschaltet.<br />
Mit einem USB-Modul<br />
(DV-Dongle) kann D-STAR<br />
auch direkt vom PC aus<br />
genutzt werden. Der Dongle<br />
enthält den AMBE-<br />
CQ-Ruf nach digitaler Manier: Display<br />
eines IC-E92D<br />
Einstellungen für<br />
Lokalbetrieb<br />
(Beispiel HB9HD)<br />
My Call: HB9SJE [eigenes Rufzeichen]<br />
Repeater 1: HB9HD..C [C= 2 m, B=<br />
70 cm, A=23cm; der entsprechende<br />
Buchstabe muss an 8. Stelle eingegeben<br />
werden; die zwei Punkte<br />
entsprechen zwei Leerzeichen]<br />
Repeater 2: [kein Eintrag nötig]<br />
Your Call: CQCQCQ [damit ist man<br />
für alle lokalen Stationen hörbar]<br />
Einstellungen für<br />
Netzbetrieb<br />
(CQ-Ruf auf fremdem<br />
Repeater)<br />
My Call: HB9SJE<br />
Repeater 1: HB9HD..C<br />
Repeater 2: HB9HD..G[G= Gateway,<br />
damit wird das Routing aktiviert]<br />
Your Call: /DBØWIMB [damit wird<br />
ein CQ-Ruf auf dem 70cm-Modul<br />
{„B“ an 8. Stelle} des Repeaters<br />
DBØWIM ermöglicht]<br />
Einstellungen für<br />
Netzbetrieb<br />
(Punkt zu Punkt-<br />
Verbindung)<br />
My Call: HB9SJE<br />
Repeater 1: HB9HD..C<br />
Repeater 2: HB9HD..G<br />
Your Call: DF4OR [Rufzeichen der<br />
Gegenstation, Routing vom Start<br />
zum Ziel ist dem Netzwerk bekannt]<br />
HB Radio 6 - 2008 3