Stellungnahme zum Tourismusprojekt Andermatt - Schweizer ...
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Medienmitteilung<br />
Richtplananpassung Urserntal<br />
<strong>Stellungnahme</strong> <strong>zum</strong> <strong>Tourismusprojekt</strong> <strong>Andermatt</strong><br />
Zürich, 31. Oktober 2006<br />
Der Innerschweizer und der <strong>Schweizer</strong> Heimatschutz haben Stellung<br />
genommen zur Richtplananpassung Urserntal. Sie fordern insbesondere<br />
architektonische Qualität und einen Verzicht auf die vom Siedlungsgebiet<br />
losgelösten Inselbauzonen Unterbäz und Rüssen. Das touristische<br />
Grossprojekt des Ägypters Sawiris wird nicht grundsätzlich in Frage<br />
gestellt, es soll aber über hohe gestalterische Qualität verfügen.<br />
In der fristgerecht am 23. Oktober 2006 eingereichten <strong>Stellungnahme</strong> zur<br />
Richtplananpassung Urserntal stellen der Innerschweizer Heimatschutz und der<br />
<strong>Schweizer</strong> Heimatschutz mehrere Anträge:<br />
Architektonische Qualität: Die Vorgaben für die Quartiergestaltungspläne sind<br />
zu begrüssen, es fehlt jedoch die Verpflichtung für die Nutzungsplanung. Ein guter<br />
Quartiergestaltungsplan ist nutzlos, wenn die konkreten Projekte nicht in der<br />
geforderten Qualität ausgeführt werden. Es ist daher eine allgemeine<br />
Wettbewerbspflicht für die wichtigsten Bauprojekte und eine Begleitung dieser<br />
Bauten durch ein Gremium von qualifizierten Fachleuten erforderlich.<br />
Inselbauzonen: Für die beiden isolierten Bauzonen Unterbäz und Rüssen fordert<br />
der Heimatschutz einen Verzicht, da diese völlig losgelöst vom übrigen<br />
Siedlungsgebiet sind. Inselbauzonen sind mit den Grundsätzen der Raumplanung<br />
für eine geordnete Besiedlung des Landes nicht vereinbar.<br />
Reduktion der Reserven: Die möglichen und rechtskräftigen Bauzonenreserven<br />
in <strong>Andermatt</strong> sind beachtlich. Deshalb soll auf die Ausscheidung des Gebietes für<br />
die Siedlungsentwicklung (Giessen und im Boden) verzichtet werden. Um der<br />
latenten Gefahr einer ungebremsten Zersiedlung zu begegnen, sollte allenfalls<br />
eine Reduktion der Bauzonenreserven an anderen Orten (in anderen Gemeinden)<br />
diskutiert werden.
- 2 -<br />
Golfplatz: Der Richtplan sollte festhalten, in welchem Bereich die Hochbauten für<br />
den Golfplatz zu stehen kommen. Hier ist eine Konzentration der ungeordneten<br />
Verteilung über das ganze Areal vorzuziehen. Zudem sollte auch für die Bauten<br />
auf dem Golfplatz mit einem qualifizierten Verfahren die architektonische Qualität<br />
sicher gestellt werden.<br />
Mit der Anpassung des kantonalen Richtplans werden die raumplanerischen<br />
Grundlagen für die Umnutzung der benötigten Landflächen für das geplante<br />
Ferienresort des Investors Samih Sawiris in <strong>Andermatt</strong> geschaffen. Bisher wurde<br />
das Land hauptsächlich durch das Militär und die Landwirtschaft genutzt. Die<br />
Bevölkerung und die betroffenen Verbände waren eingeladen, an der<br />
Richtplananpassung Urserntal mitzuwirken.<br />
Der <strong>Schweizer</strong> Heimatschutz legt nun zusammen mit seiner lokalen Sektion, dem<br />
Innerschweizer Heimatschutz, die Forderungen <strong>zum</strong> <strong>Andermatt</strong>er Grossprojekt<br />
dar. Für eine Aussprache mit den Umweltverbänden hat die Projektleitung bereits<br />
Terminvorschläge unterbreitet. Sie wird in den nächsten zwei Wochen stattfinden.<br />
Rückfragen:<br />
Philipp Maurer, Geschäftsführer <strong>Schweizer</strong> Heimatschutz,<br />
044 254 57 00<br />
Gerold Kunz, Geschäftsführer Innerschweizer Heimatschutz,<br />
041 312 00 00<br />
Bild: Das touristische Grossprojekt des Ägypters Sawiris ist auf einer Landfläche<br />
geplant, die hauptsächlich durch das Militär und die Landwirtschaft genutzt wird<br />
(Ausschnitt der Projektfläche im Vordergrund der Abbildung). Das Projekt wird<br />
nicht grundsätzlich in Frage gestellt, es soll aber über hohe gestalterische Qualität<br />
verfügen. (Copyright Foto: <strong>Schweizer</strong> Heimatschutz)<br />
Pressetext und Farbfoto in Druckqualität können unter www.heimatschutz.ch<br />
im Pressroom heruntergeladen werden.