„Einzigartige Rheinauenwälder“ - Kneipp-Bund
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Reisen______________________________________________________<br />
Öko-Systemen unserer gemäßigten Breiten.<br />
Bis zu seiner Regulierung und Begradigung<br />
im frühen 19. Jahrhundert mäandrierte<br />
der Rhein in der Oberrheinischen<br />
Tiefebene in unzähligen Schleifen und<br />
Schlingen und änderte über die Jahrtausende<br />
beständig seinen Lauf. Die Oberrheinlandschaft<br />
hat sich durch die Rheinbegradigung<br />
im 19. Jahrhundert stark verändert.<br />
Wegen der Erhöhung der Fließgeschwindigkeit<br />
fiel der Grundwasserspiegel<br />
beträchtlich, wodurch Seitenarme trocken<br />
fielen und der Flussauen-Urwald stark zurückging.<br />
Auch nach der Regulierung ist die Landschaft am Rhein durch die zahlreichen noch immer<br />
vorhandenen bzw. wieder ausgekiesten Altrheinarme geprägt. Auch dort, wo sich keine<br />
Wasserflächen mehr befinden, lassen sich ehemalige Rheinarme am Bewuchs, Zuschnitt<br />
der Flure und am Verlauf der Niederterrassen nachvollziehen.<br />
Für die Rheinschifffahrt von Bedeutung<br />
ist die Sonderheimer Schwelle. An dieser<br />
Untiefe in Höhe des Ortes, die durch härteres<br />
Gestein im Flussbett verursacht<br />
wird, musste früher und teilweise auch<br />
noch heute bei Niedrigwasser der<br />
Schiffsverkehr relativ früh eingestellt<br />
werden. Erst die Rheinschifffahrt brachte<br />
für die ehemals 85 hauptberuflichen Fischern<br />
und Schiffsleute aus Sondernheim,<br />
zeitweise die größte Berufsgruppe<br />
in der Gemeinde, einen gewissen Wohlstand<br />
und die Öffnung zur großen, weiten<br />
Welt. Bedingt durch ihre genauen Kenntnisse<br />
der Untiefen vor Ort waren die Rheinschiffer aus Sondernheim begehrte Flußlotsen.<br />
Das erklärt auch das etwas „maritime“ Gepräge des Ortes mit Wandbildern von der Rheinschifffahrt.<br />
Wir marschierten auf gänzlich steigungsfreiem Weg durch das zweitgrößte Naturschutzgebiet<br />
in Rheinland Pfalz. Ein „Pfälzer Urwald“, von ganz eigentümlichem Reiz, der ihn<br />
von anderen Wäldern stark unterscheidet und ihn zu einem einzigartigen Naturdenkmal<br />
macht. Er erinnert an einen echten Urwald mit efeuumrankten Bäumen, Lianen und undurchdringlichem<br />
Unterholz. Buchen, Hainbuchen, Ahorn und Ulmen dominieren das<br />
Waldgelände, die Ufer werden von riesige Weiden, Pappeln und Eschen geprägt. An den<br />
Altrheintümpeln kann man Kormorane, Graureiher und mit etwas Glück auch den bunt<br />
schillernden Eisvogel, den „fliegenden Edelstein“, beobachten, auch anderer seltene Vogelarten<br />
sind hier zu Hause. In der Paarungszeit queren Unken, Frösche und Süßwasser-<br />
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<strong>Kneipp</strong> Intern 2013 2