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Pixies
Alte Besen kehren am besten
Man darf getrost von einer kleinen Sensation reden: Anfang Oktober war die amerikanische
Alternative-Rock-Kultband um den exzentrischen Frontmann Black Francis für zwei exklusive
Deutschlandshows in Berlin zu Gast. Doch nicht nur das: Angetreten in Quasi-Originalbesetzung
(Gründungsbassistin Kim Deal hat mittlerweile der jüngeren Tieftönerin Kim Shattuck
Platz gemacht) spielten die Pixies erstmalig Songs aus ihrer gerade veröffentlichten „EP 1“ –
das erste neue Material seit knapp 20 Jahren! Und so wurden neue Stücke wie „Bag Boy“ oder
„Indie Cindy“ mit ähnlicher Begeisterung vom Hauptstadtpublikum abgefeiert wie altgediente
Klassiker à la „Where Is My Mind“ oder „Planet Of Sound“. Ständig zwischen psychedelischer
Entspanntheit und hysterischen Noiseattacken pendelnd, stellten die Indie-Pioniere klar, dass
es mit den Jahren nur besser wird. Fast wie ein guter Wein. Oder auch ein guter Besen. tc
>Konzert am 10.10. im Huxley`s, Berlin
Kris KrisTofferson
Charmante Rohkost
Gleich mal vorneweg: Der Mann muss niemandem mehr etwas beweisen, immerhin stammen
aus seiner Feder Welthits wie „Sunday Morning Coming Down“ oder „Me And Bobby McGee“. So
ist es auch legitim, wenn Kristofferson an diesem Abend im Münchner Circus Krone beispielsweise
bei Letzterem den Tonartartwechsel spontan mit den Worten „Oh ok, I stay here“ abbricht.
Oder die leicht verstimmte Gitarre (mehr braucht der Mann nicht) oder ein verpatzter Akkord –
entweder ist man schlicht seinem Charme erlegen oder hat begriffen, dass es Kris Kristofferson
nie darum ging, seine Songs möglichst schön darzubieten, schließlich hat er auch anno 1970
einst den Schmutz in die bis dahin so cleane Country-Musik gebracht. Dafür ist der 77-Jährige
mit ganzem Herzen bei der Sache, deswegen hat man ihm auch stets seine leicht pathetischen
Songs abgenommen. Ungeschliffen, aber großartig, wie auch an diesem Spätsommerabend. ra
>Konzert am 13.10. im Circus Krone, München