Lesen - Hermann Krist
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Neureiter gab auch zu, dass es beträchtliche Geldflüsse von Motorola an die Ex-Frau von<br />
Christoph Ulmer, Verena Karimi, gab – und zwar ohne ersichtliche Gegenleistung. Karimi war heute<br />
Abend selbst vor den Ausschuss geladen und musste den Abgeordneten Auskunft über ihren PR-<br />
Vertrag mit Motorola Auskunft geben. Sie berichtete, von Motorola aufgefordert worden zu sein, sich<br />
zu bewerben. Nach einer vom Konzern bezahlten Einschulung in Berlin, habe sie den Auftrag<br />
schließlich erhalten. Warum der Weltkonzern Motorola eine unerfahrene Einzelperson auswählte, um<br />
seine PR-Arbeit in Sachen Tetron zu erledigen und weshalb Karimi Ulmers Flüge auf ihre<br />
Spesenabrechnung setzt, konnte sie der SPÖ-Abgeordneten Christine Lapp aber nicht erklären.<br />
Mensdorff-Pouilly legte Telekom Scheinrechnungen über 1,1 Mio. Euro<br />
Zahlungen von der Telekom an Mensdorff-Pouilly beschäftigten die Abgeordneten am Nachmittag des<br />
heutigen Ausschusstages. 1,1 Mio. Euro erhielt Mensdorff von der Telekom für das Projekt<br />
„Alpha“, bei dem es um den Erwerb des slowenischen Anbieters Smart Com durch die Telekom-<br />
Konzernbeteiligung Infotech ging. Nur hatte Mensdorff nie einen Beitrag zu diesem Projekt<br />
geleistet, wie der Telekom-Mitarbeiter Maierhofer in seiner heutigen Befragung klarstellte.<br />
Maierhofer war in der Telekom für das Projekt zuständig und bestätigte auf Nachfrage der SPÖ-<br />
Abgeordneten Sonja Steßl-Mühlbacher: „Mensdorff-Pouilly war nie in dieses Projekt<br />
involviert.“ Das Gutachten, das Mensdorff der Telekom in Rechnung stellte,<br />
hat Maierhofer selbst verfasst. Bei Mensdorffs Vertrag zum Projekt „Alpha“ handelt es sich offenbar<br />
um ein Scheingeschäft. Über eben dieses Scheingeschäft soll laut dem früheren Telekom-Vorstand<br />
Schieszler die Zahlungen zum Behördenfunk verrechnet worden sein.<br />
Erneut heftige Kritik am Innenministerium<br />
Scharfe Kritik erntete das Innenministerium heute erneut von dem Rechnungshof-Prüfer Anton<br />
Lerchner. Er berichtete den Abgeordneten das Ergebnis der RH-Prüfung und beanstandete einmal<br />
mehr Mängel bei der Ausschreibung und Umsetzung des Behördenfunks, die zu erheblichen<br />
Mehrkosten und Verzögerungen geführt haben.<br />
Neben Josef Neureiter hätte heute auch Hans-Joachim Wirth Auskunft über die Zahlungen von<br />
Motorola an Mensdorff und Karimi geben soll. Doch er blieb dem Ausschuss unentschuldigt fern. Da<br />
Wirth in Deutschland lebt, ist es den Abgeordneten – anders als in Österreich - nicht möglich, weitere<br />
rechtliche Schritte gegen Wirth einzuleiten.