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Erfassung sprachlicher Fähigkeiten in inklusiven schulischen Settings

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<strong>Erfassung</strong> <strong>sprachlicher</strong> <strong>Fähigkeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>in</strong>klusiven <strong>schulischen</strong> Sett<strong>in</strong>gs Markus Spreer<br />

Tab. 1: Ausgewählte Verfahren zur <strong>Erfassung</strong> sprachlich-kommunikativer <strong>Fähigkeiten</strong> im Schulalter<br />

Praxisthema<br />

Verfahren<br />

ADST<br />

Allgeme<strong>in</strong>er Deutscher<br />

Sprachtest<br />

(Ste<strong>in</strong>ert 2011)<br />

ASVT<br />

Anweisungs- und<br />

Sprachverständnistest<br />

(Kleber & Fischer 1994)<br />

Beurteilen – Beraten –<br />

Fördern<br />

(Heuer 1997)<br />

Beobachtungs- und<br />

Fragebogen<br />

(Marx, Schulz & Steffen<br />

2006)<br />

DES<br />

Die Diagnostischen<br />

E<strong>in</strong>schätzskalen (DES)<br />

zur Beurteilung des<br />

Entwicklungsstandes und<br />

der Schulfähigkeit<br />

(Barth 2012)<br />

Deutsch als Zweit sprache –<br />

Sprache gezielt fördern.<br />

E<strong>in</strong>stufungshilfen<br />

(Kehbel et al. 2011)<br />

Die Fitness-Probe<br />

(Günther 2003)<br />

Beschreibung<br />

Zielgruppe: 3.–10. Klasse<br />

E<strong>in</strong>zel- oder Gruppenüberprüfung<br />

Dauer: <strong>in</strong>sgesamt ca. 180 m<strong>in</strong><br />

Normierung: ja<br />

Überprüfungsbereiche (Arbeit mit Wörtern, Begriffen und Texten, mit der Wort- und Satzgrammatik, mit der Phonematik und Prosodie<br />

im Kontext der Sprachfertigkeiten Lesen und Schreiben, Hören und Sprechen), u. a.:<br />

Beantwortung von Fragen zu gelesenen und gehörten Texten<br />

Zuordnung von Synonymen und Antonymen<br />

Prüfung gelesener und gehörter Wörter und Sätze auf rechtschriftliche bzw. grammatische Richtigkeit<br />

Bildung von Sätzen aus vorgegebenen Wörtern<br />

Reimpaare erkennen<br />

E<strong>in</strong>setzen grammatischer Formen und Satzzeichen <strong>in</strong> Sätzen<br />

Freies Schreiben e<strong>in</strong>er Geschichte<br />

Auswertung: quantitativ; fertigkeits- und sprachebenenbezogenes Leistungsprofil<br />

Zielgruppe: 1. und 2. Klasse<br />

E<strong>in</strong>zel- oder Gruppenüberprüfung<br />

Dauer: ca. 35-50 m<strong>in</strong><br />

Normierung: ja<br />

Überprüfungsbereiche:<br />

Anweisungsverständnis: Ausführen e<strong>in</strong>facher Anweisungen (Abbilden e<strong>in</strong>facher Instruktionen, ähnlich dem Unterrichtsgebrauch)<br />

Sprachverständnis: Verstehen komplexer Instruktionen (komplexe Satzstrukturen, Bedeutung von Funktionswörtern, S<strong>in</strong>nentnahme<br />

aus kurzen Geschichten)<br />

Nachschlagen: Zurechtf<strong>in</strong>den im Testheft, Auff<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>zelner Seiten<br />

Auswertung: quantitativ; kriterienorientierte Skalen<br />

Zielgruppe: Vor- und Grundschüler<br />

E<strong>in</strong>zelüberprüfung (Beobachtungen)<br />

Dauer: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Normierung: ne<strong>in</strong><br />

Überprüfungsbereiche (<strong>in</strong> Form umfangreicher Zusammenstellung von Formblättern bzw. Beobachtungsbögen zu allen Entwicklungsbereichen):<br />

Sprache und Kommunikation: pragmatisch-kommunikativer, phonetisch-phonologischer, morphologisch-syntaktischer, semantischlexikalischer<br />

Bereich sowie Sprach- und Kommunikationsverhalten fremdsprachlich aufgewachsener K<strong>in</strong>der<br />

weiterh<strong>in</strong>: Wahrnehmung; Sensomotorik und Gesamtkörperkoord<strong>in</strong>ation; sozial-emotionales Verhalten; Lern- und Arbeitsverhalten;<br />

kognitive <strong>Fähigkeiten</strong>; Lesen, Schreiben/Rechtschreiben, Rechnen, bildnerisches Gestalten, andere Schulfächer<br />

Auswertung: Qualitative Auswertung anhand der Ergebnisanalyse<br />

Zielgruppe: Schulanfänger<br />

E<strong>in</strong>zelüberprüfung (Beobachtungen)<br />

Dauer: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Normierung: ne<strong>in</strong><br />

Beobachtungsbereiche (für K<strong>in</strong>der mit Deutsch als Erst- oder Zweitsprache liegen unterschiedliche Bögen vor):<br />

Sprachbiographischer H<strong>in</strong>tergrund<br />

Sprachgebrauch & Sprachhandeln: Spracherfahrungen <strong>in</strong>ner- und außerhalb der Familie (mit der Erst- und Zweitsprache)<br />

Sprachstrukturen des verwendeten Sprachsystems: Lexikon, Grammatik, Aussprache, phonologische Bewusstheit und metasprachliche<br />

Kompetenzen; Erfahrungen mit Schrift<br />

Auswertung: subjektive Beurteilung der Ergebnisse zu den Inhalten des Beobachtungsbogens<br />

Zielgruppe: Schulanfänger<br />

E<strong>in</strong>zelüberprüfung<br />

Dauer: 90–120 m<strong>in</strong><br />

Normierung: ne<strong>in</strong><br />

Überprüfungsbereiche:<br />

Auditives Kurzzeitgedächtnis (geklatschte Rhythmen, Zahlen, Uns<strong>in</strong>nssilben)<br />

Phonologische Bewusstheit: u a. Lautanalyse, Silbensegmentierung<br />

Phonematische Diskrim<strong>in</strong>ationsfähigkeit<br />

Lautbildungsfähigkeit<br />

Sprachgedächtnis: Nacherzählen e<strong>in</strong>er Geschichte<br />

Instruktionsverständnis: Ausführen mehrteiliger Anweisungen<br />

Weiterh<strong>in</strong>: u. a. Lateralität; Grob-, Fe<strong>in</strong>- und Graphomotorik; taktile, k<strong>in</strong>ästhetische und visuelle Wahrnehmung; Körperschema und<br />

-orientierung; Gestalt-Form-Auffassung; Mengenerfassung<br />

Auswertung: subjektive Beurteilung der <strong>Fähigkeiten</strong> e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des über fünfstufige Skala (Fähigkeit „sehr ausgeprägt“ bis „stark bee<strong>in</strong>trächtigt“)<br />

Zielgruppe: mehrsprachige Grundschüler, ca. ab Klasse 2 E<strong>in</strong>zel- bzw. teilweise Gruppenüberprüfung<br />

Dauer: je nach Schreibtempo<br />

Normierung: ne<strong>in</strong><br />

Überprüfungsbereiche (Bearbeitung von <strong>in</strong>sgesamt max. neun Kopiervorlagen):<br />

Aktiver und passiver Wortschatz: E<strong>in</strong>zelüberprüfung mittels Wimmelbild<br />

Satzstrukturen, Wortschatz, Zeitformen: mündlich oder schriftlich zu Bildergeschichte erzählen<br />

Satzmuster: e<strong>in</strong>fache Satzstrukturen, W-Fragen, Nebensatzkonstruktionen<br />

Nomen: zugehörige Artikel, Pluralformen, Kasusmarkierung im Akkusativ und Dativ<br />

Verben: Subjekt-Verb-Kongruenz, Modalverben, trennbare Verben<br />

Auswertung: qualitativ; kriterienbezogene Auswertung der Schülerarbeiten<br />

Zielgruppe: K<strong>in</strong>der am Schulanfang<br />

E<strong>in</strong>zelüberprüfung<br />

Dauer: ca. 30 m<strong>in</strong><br />

Normierung: ne<strong>in</strong><br />

Die Überprüfung erfolgt u. a. mit farbigen Bildmaterialien zu folgenden Beobachtungsaspekten:<br />

Sprachgedächtnis: Geschichte nacherzählen, K<strong>in</strong>dervers nachsprechen<br />

Auditive Wahrnehmung: Nachsprechen von Uns<strong>in</strong>nssilben, M<strong>in</strong>imalpaaren und Wörtern<br />

Sprachverstehen: Verstehen und Ausführen verbaler Anweisungen und Beschreibungen; Beantworten von Fragen, Erkennen von<br />

Uns<strong>in</strong>nssätzen<br />

Malen und Schreiben: Abzeichnen; Schreiben selbst gewählter Wörter<br />

Aussprache: Bildbenennung (Überprüfung von Lauten und Lautverb<strong>in</strong>dungen)<br />

Konstruieren von Sätzen: Beschreibung e<strong>in</strong>er Bildergeschichte<br />

Sprachbewusstheit/Phonologische Bewusstheit: Silben klatschen; Erkennen von Lauten, Wörtern und Reimen; Satzbildung aus<br />

vorgegebenen Wörtern<br />

Auswertung: Ergebnisse werden kriterienbezogen mit „Plus“ oder „M<strong>in</strong>us“ markiert ( Unterscheidung <strong>in</strong> „ke<strong>in</strong>e“, „leichte“ oder<br />

„starke“ Auffälligkeiten)<br />

242 Praxis Sprache | 4/2013

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