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Liebe Studentinnen und Studenten, liebe Leserinnen und Leser ...

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<strong>Liebe</strong> <strong>Studentinnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Studenten</strong>,<br />

<strong>liebe</strong> <strong><strong>Leser</strong>innen</strong> <strong>und</strong> <strong>Leser</strong>,<br />

Aktuelle Informationen | April 2013 | Ausgabe 1<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Aktuelle Meldungen 2<br />

Kooperatives Doktorandenprogramm<br />

mit der LMU <strong>und</strong> KSFH 4<br />

An unserer Hochschule wird ein neues Archiv<br />

angelegt. Jakob Braun, Vorsitzender des<br />

Historischen Arbeitskreises, der die Archivierung<br />

verantwortet, spricht im Interview<br />

(S. 7) von einer „Erinnerungskultur“, die<br />

dazu beitragen soll, dass wichtige Ereignisse<br />

an der KSFH – wie etwa Exkursionen, Jubiläen,<br />

Kooperationen etc. – nicht verblassen.<br />

Während der Endredaktion der KSFH info<br />

ist mir aufgefallen, wie mannigfaltig die Angebote an unserer<br />

Hochschule bereits innerhalb eines Semesters sind – <strong>und</strong> wie<br />

sportlich <strong>und</strong> bemerkenswert die Aufgabe ist, unser Hochschulleben<br />

„zu archivieren“.<br />

Die KSFH konnte in den vergangenen Wochen gleich zwei<br />

wichtige Forschungsprojekte abschließen: Zur Berufseinmündung<br />

in der Sozialen Arbeit <strong>und</strong> Pflege (S. 5) <strong>und</strong> die Studie zu<br />

„Eltern-Lehrer-Schulerfolg“, eine sozialwissenschaftliche Untersuchung<br />

für die Konrad-Adenauer-Stiftung <strong>und</strong> das B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend (S. 22).<br />

Ein Schwerpunkt der Ausgabe liegt auf studentischen Aktivitäten:<br />

So lesen Sie beispielsweise über zwei Praxis III-Projekte,<br />

die zu tiergestützter Pädagogik (S. 14 <strong>und</strong> 17) <strong>und</strong> zum Thema<br />

„Borderline Europe“ in Benediktbeuern stattgef<strong>und</strong>en haben.<br />

Zudem berichtet Samuel Jahreiß (S. 27) darüber, wie er einen<br />

Artikel in der KiTa aktuell platzierte.<br />

Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Spaß beim Lesen <strong>und</strong> einen<br />

guten Start ins KSFH-Sommersemester.<br />

Sibylle Thiede<br />

Katholische<br />

Stiftungsfachhochschule<br />

München<br />

Fachhochschule der Kirchlichen<br />

Stiftung des öffentlichen Rechts<br />

„Katholische Bildungsstätten<br />

für Sozialberufe in Bayern“<br />

Praxisforschungsprojekt: Berufseinmündung<br />

in der Sozialen Arbeit<br />

<strong>und</strong> Pflege 5<br />

KSFH-Archiv:<br />

Interview mit Jakob Braun 7<br />

Politische Bildung Schwaben: Interview<br />

mit Prof. Dr. Gerhard Kral 8<br />

1. Career Day der KSFH 10<br />

help&learn: Ein gemeinsames Projekt<br />

von SWM, LMU <strong>und</strong> KSFH 13<br />

Praxis III-Projekte: Tiergestützte Pädagogik<br />

(14) <strong>und</strong> Infoveranstaltung<br />

zu Borderline Europe (17)<br />

1. Klausurtagung des Jungen DBSH<br />

16<br />

Pflege: Über den Zusammenhang<br />

von Papier & Qualität 18<br />

Reisen bildet! Students on Tour 19<br />

20 Jahre Foco: ein Jubiläum 21<br />

Resonanzstark: Studie „Eltern-Lehrer-Schulerfolg“<br />

22<br />

Weiteres aus dem IF 23<br />

Windhauch: Aktivitäten des TPZ 25<br />

II. Vatikanisches Konzil: Ein Zeitzeuge<br />

zieht Bilanz 26<br />

Studi-News: Interviews mit Samuel<br />

Jahreiß <strong>und</strong> Sibylle Ulbrich 27<br />

Vorträge <strong>und</strong> Veröffentlichungen<br />

der DozentInnen der KSFH 30<br />

Personalia, Impressum 32<br />

1


April 2013<br />

Geschafft! Absolventinnen<br />

<strong>und</strong> Absolventen feiern ihren<br />

Abschluss<br />

Benediktbeuern<br />

An den beiden Freitagen, 8. <strong>und</strong> 15.<br />

März, wurde an der KSFH mit gutem<br />

Gr<strong>und</strong> gefeiert. Beide Hochschulstandorte<br />

zusammengefasst, schlossen<br />

240 Studierende ihren Bachelor<br />

in Sozialer Arbeit ab. Für die Abteilung<br />

Benediktbeuern war es eine<br />

der größten Abschlussfeiern, die<br />

bisher stattfanden: die Zeugnisse<br />

wurden 102 Studierenden überreicht.<br />

Erstmalig waren bei der Vergabe<br />

in der Turnhalle des Klosters<br />

keine Diplomanten mehr dabei. Im<br />

Fachbereich Pflege, Studiengänge<br />

Pflegepädagogik <strong>und</strong> Pflegemanagement<br />

schlossen 41 Studierende<br />

ihr Studium ab. Neben den 138<br />

Bachelor-Absolventen in München,<br />

haben vier <strong>Studentinnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Studenten</strong><br />

ihren konsekutiven Master<br />

bestanden.<br />

München<br />

29. Benediktbeurer<br />

Management-Gespräche<br />

Foto: Moritz Ewert<br />

Die Armutsgefährdung in Deutschland<br />

nimmt zu. Laut dem Armuts<strong>und</strong><br />

Reichtumsbericht, den die B<strong>und</strong>esregierung<br />

im März vorgelegt<br />

hat, ist jeder siebte Bürger hierzulande<br />

von Armut bedroht. Vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> einer Diskussion, die<br />

aktuell deutschlandweit geführt<br />

wird, trafen sich am 8. März Vorstände<br />

<strong>und</strong> Geschäftsführer aus<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> gemeinnützigen Verbänden.<br />

In einem regen Austausch<br />

setzten sie sich mit der Fragestellung<br />

auseinander, wie sich der zunehmenden<br />

Diskrepanz zwischen<br />

arm <strong>und</strong> reich Einhalt gewähren<br />

lässt <strong>und</strong> wie Einkommen <strong>und</strong> Besteuerung<br />

gerechter verteilt werden<br />

können. Den ersten Impuls zu<br />

„Verteilungsgerechtigkeit als gesellschaftliche<br />

Herausforderung“ hielt<br />

Dr. Ulrich Schneider, der in den letzten<br />

Wochen <strong>und</strong> Monaten die relevante<br />

Diskussion um die Armutsgefährdung<br />

auch in den landesweiten<br />

Medien stark vorangetrieben hat.<br />

Der langjährige Hauptgeschäftsführer<br />

des Paritätischen Wohlfahrtsverbands<br />

hob künftige Herausforderungen<br />

wie die Absicherung <strong>und</strong><br />

den Ausbau von Pflegedienstleistungen<br />

<strong>und</strong> die Notwendigkeit<br />

einer konzentrierten Förderung<br />

benachteiligter Kinder <strong>und</strong> Jugendlicher<br />

hervor. Prof. Dr. h.c. Rudolf<br />

Mellinghoff, der Präsident des B<strong>und</strong>esfinanzhofs,<br />

sprach in einem<br />

zweiten Impuls über die Gerechtigkeit<br />

der Besteuerung in unserer Gesellschaft.<br />

Die Initiatoren Prof. Dr.<br />

Egon Endres <strong>und</strong> Michael Thiess,<br />

Geschäftsführer der Michael Thiess<br />

Management Consultants, laden am<br />

18. Oktober 2013 zu den nächsten<br />

Gesprächen ein.<br />

Ab April im Netz:<br />

Das Praktika- <strong>und</strong> Stellenportal<br />

der Praxis-Center<br />

Ab April 2013 steht das neue Praktika-<br />

<strong>und</strong> Stellenportal der beiden<br />

Praxis-Center in Benediktbeuern<br />

<strong>und</strong> in München im Internet zur<br />

Verfügung. Künftig können Einrichtungen<br />

<strong>und</strong> Unternehmen ihre Praktikumsstellen<br />

<strong>und</strong> Stellenangebote<br />

für Studierende <strong>und</strong> Absolventen/-<br />

innen sämtlicher Studienbereiche<br />

der KSFH online einstellen (unter<br />

www.ksfh.de/einrichtungen/praxiscenter/praktika-<strong>und</strong>-stellenportal).<br />

Studierende <strong>und</strong> Absolventen/-<br />

innen unserer Hochschule haben<br />

somit jederzeit Zugriff auf eine<br />

umfassende Internetplattform zu<br />

studienrelevanten Praktika <strong>und</strong> Stellenangeboten<br />

bei Berufseinstieg.<br />

Virtuelle Hochschule Bayern<br />

(vhb) aktuell<br />

Im Studienjahr 11/12 haben 392 <strong>Studentinnen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Studenten</strong> der KSFH<br />

das Angebot der vhb wahrgenommen.<br />

Das entspricht einem Prozentwert<br />

von 18,3% aller Studierenden.<br />

Damit nimmt die KSFH gemeinsam<br />

mit der HS Regensburg den 4. Rang<br />

im Vergleich mit den bayerischen<br />

Hochschulen für Angewandte Wissenschaften<br />

ein. Die von der vhb<br />

aufgestellte Zielerreichung entspricht<br />

für die KSFH 110,4 %.<br />

Zum WS 12/13 stieg die Kursteilnahme<br />

nochmals um 293 Belegungen<br />

an.<br />

2


April 2013<br />

Anhebung der Honorare für Lehrbeauftragte <strong>und</strong><br />

studentische Hilfskräfte<br />

Ab diesem Sommersemester 2013 (Beginn: 15.03.2013) wird das Honorar<br />

von Lehrbeauftragten an der KSFH pro Lehrst<strong>und</strong>e (45 min) auf 28,00 €<br />

angehoben - bei studentischen Hilfskräften werden künftig pro Arbeitsst<strong>und</strong>e<br />

(60 min) 9,00 € ausbezahlt.<br />

Aktuelle Meldungen aus dem Senat<br />

Bilanz <strong>und</strong> Ausblick zu den Studienbeiträgen<br />

Verwendung der Studienbeiträge in 2011/12<br />

Im Januarsenat wurde Bilanz über die Verwendung der Studienbeiträge im<br />

Studienjahr 2011/12 gezogen. Bei 2103 Studierenden kam es für das Studienjahr<br />

zu Gesamtstudienbeitragseinnahmen in Höhe von 734.628,21 €,<br />

wovon 50% dieser Einnahmen den Zentralen Mitteln, 29,06% dem Fachbereich<br />

Soziale Arbeit München, 12,81% dem Fachbereich Soziale Arbeit<br />

Benediktbeuern <strong>und</strong> 8,13% dem Fachbereich Pflege zu Gute kamen. Wie<br />

diese verwendet wurden, kann im aktuellen Jahresbericht unter dem Link<br />

http://www.ksfh.de/einrichtungen/studienbeitraege/jahresberichte-studienbeitragsverwendung<br />

nachgelesen werden.<br />

Wegfall der Studienbeiträge<br />

Bei der Planung für das Studienjahr 2013 wurde der anstehende Wegfall<br />

der Studienbeiträge bereits berücksichtigt. Aufgr<strong>und</strong> der dadurch entstehenden<br />

finanziellen Unsicherheiten wurden für das kommende Studienjahr<br />

einige Anträge zunächst zurückgestellt. Laufende Projekte oder<br />

Dauerinvestitionen wie die Finanzierung der Bibliotheken wurden jedoch<br />

erneut bewilligt. Auch die Bezuschussung von Studienfahrten ins Ausland,<br />

Büchergutscheinen, der mediale Ausbau oder die Senkung der Kopierkosten<br />

bleiben erhalten. Mittlerweile ist zwar sicher, dass es eine Kompensation<br />

für die wegfallenden Studiengebühren geben wird - wie diese aussehen<br />

wird, bleibt jedoch abzuwarten.<br />

B<strong>und</strong>esverdienstkreuz für<br />

ehemalige KSFH-Lehrbeauftragte<br />

Helgard van Hüllen, die viele Jahre<br />

als Lehrbeauftragte für Recht<br />

an der KSFH in Beneditkbeuern<br />

arbeitete,<br />

erhielt am Anfang<br />

vom Jahr das B<strong>und</strong>esverdienstkreuz<br />

- <strong>und</strong><br />

somit eine der höchsten Anerkennungen,<br />

die die B<strong>und</strong>esrepublik für<br />

Verdienste ums Allgemeinwohl vergibt.<br />

Gemeinsam mit Prof. Dr. Günther<br />

Schatz engagierte sie sich in<br />

verschiedensten Hilfsprojekten für<br />

Opfer von Kriminalität <strong>und</strong> sexueller<br />

Gewalt. 1993 trat sie der Hilfsorganisation<br />

WEISSER RING e. V. für<br />

Kriminalitätsopfer <strong>und</strong> deren Familien<br />

bei, 2001 übernahm sie dort die<br />

Leitung der Außenstelle Bad Tölz-<br />

Wolfratshausen. Der Fokus ihres<br />

Wirkens lag auf der Opferhilfe im<br />

Einzelfall, aber auch auf dem stetigen<br />

Ausbau von Netzwerken mit<br />

dem Ziel der Kriminalprävention.<br />

So gelang es ihr beispielsweise ein<br />

Streitschlichtermodell an Schulen<br />

des Landkreises einzuführen.<br />

Konsekutiver Master erstmals auch in Teilzeit<br />

Der konsekutive Masterstudiengang „Angewandte Sozial- <strong>und</strong> Bildungswissenschaften“<br />

wird zum Sommersemester 2013 erstmalig auch in Teilzeit<br />

angeboten. Durch Evaluierungen des bisherigen Studiengangs wurde<br />

deutlich, dass eine Veränderung des Studiengangs unumgänglich war.<br />

Jetzt wird nicht nur in Ergänzung zum Vollzeitstudium eine Teilzeitvariante<br />

angeboten, auch das Lehrangebot wurde aktualisiert, neue Themengebiete<br />

aufgegriffen <strong>und</strong> der Modulplan entsprechend verändert. Informationen<br />

hierzu finden sich unter http://www.ksfh.de/studiengaenge/<br />

masterstudiengaenge/konsekutive-master.<br />

Aussagekräftig genug? Der HIS-Studienqualitätsmonitor<br />

Die Nutzung der Ergebnisse des HIS-Qualitätsmonitors von 2011 wird tendenziell<br />

kritisch bewertet. Um die positiven Ergebnisse (wie z. B. die hohe<br />

Qualität des Lehre, gute fachliche Betreuung <strong>und</strong> Beratung, hohe Nutzung<br />

virtueller Studienangebote) werbewirksam aufzubereiten, soll nun zunächst<br />

- zur Vergleichbarkeit der Daten <strong>und</strong> deren Aktualität - die nächste<br />

Auswertung in 2013 abgewartet werden. Ein studiengangsbezogene Auswertung<br />

war im Fachbereich Pflege nicht möglich, da die Teilnahme an<br />

der Befragung zu gering war. Für eine aussagekräftige, weitere Befragung<br />

bedarf es einer weitaus größeren Beteiligung.<br />

3


April 2013<br />

Informationen <strong>und</strong> die<br />

Ausschreibung der<br />

Promotionsstelle:<br />

www.ksfh.de/studiengaenge/<br />

promotion<br />

Kooperatives Doktorandenprogramm mit der LMU<br />

<strong>und</strong> KSFH: Eine erste Vergabe von Promotionen<br />

Die Promotion war lange Zeit nur an Universitäten möglich. Fachhochschulen<br />

bildeten ihre Absolventen für die berufliche Praxis aus. Per<br />

Gesetz haben sich die Vorgaben nun geändert: Auch Fachhochschulen<br />

dürfen den Doktortitel vergeben. Vorausgesetzt, es handelt sich dabei<br />

um eine „kooperative Promotion“, sprich um ein Doktorandenprogramm,<br />

das gemeinsam mit einer Universität durchgeführt wird. Auf Basis intensiver<br />

Gespräche hat die KSFH bereits einen relevanten Kooperationspartner<br />

gef<strong>und</strong>en: die Ludwig-Maximilian-Universität (LMU).<br />

Prof. Dr. Birgit Dorner <strong>und</strong> Prof. Dr. Sabine Pankofer, die die Leitung des<br />

Doktorandenprogramms mit der LMU übernehmen, berichten:<br />

Sabine Pankofer: Das Munich Center of Learning Sciences (MCLS), das an<br />

die LMU angegliedert ist, hat ein internationales Doktorandenprogramm<br />

zu Wissenschaftlichem Denken <strong>und</strong> Argumentieren entwickelt, das im<br />

Oktober letzten Jahres dem Elitenetzwerk Bayern vorgestellt wurde. Das<br />

Programm, das sich gegen acht weitere Bewerbungen durchsetzte, ist mit<br />

400.000 Euro dotiert. Sein interdisziplinärer Ansatz bezieht verschiedene<br />

Fakultäten <strong>und</strong> Fachbereiche ein: die Medizin, Didaktik, Psychologie, Biologie,<br />

Mathematik, Informatik <strong>und</strong> die Soziale Arbeit. Die LMU suchte in<br />

diesem Kontext nach einer Fachhochschule mit fachlich anschlussfähigen<br />

Masterangeboten. Nach eingängiger Überprüfung unserer Masterstudiengänge<br />

entschied sich die Münchner Universität für die KSFH.<br />

Birgit Dorner: Für beide beteiligten Hochschulen ergibt sich eine Win-<br />

Win-Situation. Einerseits profitieren wir hier von dem Renommee unseres<br />

Kooperationspartners, andererseits erschliessen sich für die Ludwig-Maximilian-Universität<br />

neue Zugänge zur Praxis, in denen nach wie vor Forschungsbedarfe<br />

bestehen. Unsere Hochschule verfügt nachweislich über<br />

exzellente Kontakte in viele relevante Praxisfelder.<br />

Sabine Pankofer: Für die Katholische Stiftungsfachhochschule ist ein<br />

derartiges Angebot bislang einzigartig. Für uns werden dadurch Doktorandenstellen<br />

in einem Programm geschaffen, das bestens strukturiert,<br />

betreut <strong>und</strong> international ausgerichtet ist. Das Graduiertenkolleq sieht<br />

gemeinsame Kolloquien, Kurse <strong>und</strong> Ausflüge vor. Unseren Masterabsolventen<br />

wird somit erstmalig die Chance geboten, sich an unserer Fachhochschule<br />

auf eine Promotion zu bewerben.<br />

Birgit Dorner: Allerdings ist das Bewerbungsverfahren relativ aufwändig<br />

<strong>und</strong> erfordert entsprechend Engagement. Zudem sind gute Englischkenntnisse<br />

unabdingbar. Die Studierenden bewerben sich zunächst bei uns,<br />

in einer zweiten Auswahlverfahren entscheidet dann das MCLS über die<br />

Zulassung.<br />

4


April 2013<br />

KSFH-Praxisforschungsprojekt: Berufseinmündung in der<br />

Sozialen Arbeit <strong>und</strong> Pflege. Gemeinsame Verantwortung<br />

von Hochschulen <strong>und</strong> Anstellungsträgern<br />

Praxisforschungsprojekt:<br />

Berufseinmündung in der Sozialen Arbeit.<br />

Gemeinsame Verantwortung von Hochschulen<br />

<strong>und</strong> Anstellungsträgern<br />

Projektleitung:<br />

Birgitta Greilinger, Leitung Praxis-Center<br />

München<br />

Projektmitarbeiterin:<br />

Andrea Glodek, Sozialpädagogin B.A.,<br />

Bildungswissenschaftlerin M.A.<br />

wissenschaftl. Begleitung:<br />

Prof. Dr. Peter F. Lenninger<br />

Projektzeitraum:<br />

Februar 2011 - Mai 2012; Veröffentlichung<br />

der Dokumentation im Oktober 2012<br />

Was ist wichtig, damit die Berufseinmündung von<br />

Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen der Sozialen Arbeit<br />

<strong>und</strong> Pflege nach Abschluss des Studiums gelingt? Diese<br />

Frage beschäftigt Anstellungsträger <strong>und</strong> Hochschulen<br />

aktuell besonders. Gr<strong>und</strong> dafür sind die Veränderungen<br />

im Bildungs- <strong>und</strong> Beschäftigungssystem durch<br />

den Bolognaprozess. Unter dem Titel Berufseinmündung<br />

in der Sozialen Arbeit <strong>und</strong> Pflege. Gemeinsame<br />

Verantwortung von Hochschule <strong>und</strong> Praxis führte das<br />

Praxis-Center München eine umfassende Studie zu<br />

dem Thema durch – ideell <strong>und</strong> finanziell unterstützt<br />

durch den Förderverein Katholische Stiftungsfachhochschule<br />

München e.V., der anlässlich seines 25-jährigen<br />

Jubiläums das Praxisforschungsprojekt mit 7.000 Euro<br />

bezuschusste. Seit Dezember 2012 liegen stichhaltige<br />

Ergebnisse in Form einer umfassenden Dokumentation<br />

vor. Die KSFH info fasst die Auswertung in Auszügen<br />

zusammen.<br />

Im Rahmen des Praxisforschungsprojektes wurden die<br />

aktuellen Entwicklungen in den Bachelor- <strong>und</strong> Masterstudiengängen<br />

analysiert <strong>und</strong> bewertet. Dabei wurde<br />

die Umsetzung des Bologna-Prozesses <strong>und</strong> dessen Auswirkung<br />

auf das Beschäftigungssystem im Rahmen der<br />

Berufseinmündung von Hochschulabsolventen/-innen<br />

analysiert.<br />

Die relevanten Ergebnisse <strong>und</strong> 35 Empfehlungen der<br />

Studie beziehen sich auf die zentralen Bereiche der<br />

Berufseinmündung zwischen Bildungs- <strong>und</strong> Beschäftigungssystem:<br />

• Hochschulbildungspolitik im Kontext Bolognaprozess<br />

• Praxisausbildung in gemeinsamer Verantwortung<br />

von Anstellungsträgern <strong>und</strong> Hochschule<br />

• Karrierearbeit<br />

• Berufseinmündungsprozess<br />

Je nach Themenbereich richten sich die Empfehlungen<br />

an Hochschule, Praxis <strong>und</strong>/oder weitere Beteiligte. Um<br />

die Empfehlungen zu veranschaulichen, lassen sich im<br />

Folgenden einige Beispiele aus den Bereichen Praxisausbildung,<br />

Karrierearbeit <strong>und</strong> Berufseinmündungsarbeit<br />

herausgreifen.<br />

Bereich Praxisausbildung:<br />

Die Empfehlungen richten sich einerseits an die Hochschule,<br />

um beispielsweise die Fortbildungen für<br />

Anleiter/-innen weiterzuentwickeln <strong>und</strong> ein modularisiertes<br />

Qualifizierungssystem zu entwickeln, das den<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> Erfahrungen der Praxis angepasst<br />

ist. Gleichermaßen richten sie sich an die Praxis, die die<br />

Qualifizierung der Praxisanleiter/-innen gezielt unterstützen<br />

soll.<br />

Darüber hinaus sollen sich beide Ausbildungspartner<br />

im Schulterschluss mit Hochschulen für eine Verbesserung<br />

der Rahmenbedingungen der berufspraktischen<br />

Ausbildung einsetzen. Ziel wäre beispielsweise eine<br />

Refinanzierung von Anleitungsprozessen, so dass diese<br />

Tätigkeit im Arbeitspensum Berücksichtigung finden<br />

kann (vgl. Empfehlungen 6 <strong>und</strong> 10).<br />

Insgesamt werden Hochschule <strong>und</strong> Praxis durch die<br />

Weiterentwicklung der Praxismodule, die Berufsqualifizierung<br />

der Studiengänge <strong>und</strong> die gestiegenen Anforderungen<br />

bei der Berufseinmündung der Absolventen/-<br />

innen der Sozialen Arbeit <strong>und</strong> Pflege vor neue<br />

Herausforderungen gestellt. Um effizienter zusammenzuarbeiten,<br />

sollte die Zusammenarbeit weiterentwickelt<br />

werden (bestehende Kooperationsformen prüfen,<br />

verzahnen, bündeln – Empfehlung 18).<br />

Bereich Karrierearbeit:<br />

Erfreulich ist, dass der KSFH durch die geschaffene<br />

Projektstelle Career & Alumni ein wichtiger Schritt zur<br />

Weiterentwicklung der Karrierearbeit an beiden Abteilungen<br />

der Hochschule gelungen ist. Ziel der KSFH ist<br />

es, hieraus eine Career-Service-Stelle mit ausreichenden<br />

Ressourcen zu etablieren, die neben der Koordination<br />

bereits vorhandener karrierebezogenen Aktivitäten<br />

(bestes Beispiel: Der Career Day in Benediktbeuern auf<br />

Seite 10 dieses Magazins), weitere notwendige Angebote<br />

für Studierende, Ehemalige <strong>und</strong> soziale Unternehmen<br />

entwickelt (Empfehlungen 20, 22).<br />

5


April 2013<br />

Einmündung in das Beschäftigungssystem:<br />

Die Einmündung der Absolventen/-innen der Masterstudiengänge<br />

ist ein dringliches Thema. Die Empfehlungen<br />

richten sich auch hier an alle Beteiligten. Beispielsweise<br />

treffen die Absolventen/-innen sowohl in<br />

der Sozialen Arbeit als auch in der Pflege auf ein wenig<br />

ausdifferenziertes Beschäftigungssystem im Fach- <strong>und</strong><br />

Führungskraftbereich. Eine Empfehlung richtet sich daher<br />

an die Praxis, geeignete Fach- <strong>und</strong> Führungsstellen<br />

zu identifizieren <strong>und</strong> deren Anforderungsprofile genau<br />

zu definieren.<br />

Darüber hinaus bedarf es der Klärung des quantitativen<br />

<strong>und</strong> qualitativen Bedarfs an Masterabsolventen durch<br />

die Praxis <strong>und</strong> einem entsprechenden Dialog zwischen<br />

Praxis <strong>und</strong> Hochschule (Empfehlung 23). Ebenso wird<br />

nahegelegt, dass sich Hochschulen <strong>und</strong> Anstellungsträger<br />

für die Berücksichtigung der neuen Qualifikationsprofile<br />

in den Entgeltordnungen stark machen (Empfehlung<br />

24).<br />

Weitere Empfehlungen heben die Wichtigkeit von<br />

Einarbeitungs-, Trainee- <strong>und</strong> Mentorenkonzepten <strong>und</strong><br />

-programmen für die Berufseinmündung von Bachelor-<br />

<strong>und</strong> Masterabsolventen hervor <strong>und</strong> stellen einen<br />

deutlichen Zusammenhang mit der Personalgewinnung<br />

<strong>und</strong> -entwicklung her (Empfehlungen 27, 28, 33). Die<br />

Hochschulen sind beispielsweise im Vorfeld aufgefordert,<br />

die Studierenden im Rahmen des Studiums bei<br />

der Vorbereitung auf die Berufseinmündung zielgerichtet<br />

zu unterstützen (parallel zu den Career-Service-<br />

Angeboten).<br />

Vertieftes Nachlesen lohnt sich ...<br />

Dieser Blick auf einzelne Facetten der Studie soll dazu<br />

einladen, die Ergebnissen <strong>und</strong> Empfehlungen insgesamt<br />

nachzulesen. Die Veröffentlichung der Dokumentation<br />

des Praxisforschungsprojekts „Berufseinmündung<br />

in der Pflege <strong>und</strong> Sozialen Arbeit. Gemeinsame<br />

Verantwortung von Hochschule <strong>und</strong> Praxis“ ist im<br />

Praxis-Center München kostenfrei erhältlich:<br />

praxis-center@ksfh.de<br />

Telefon: 089/48092-1278<br />

Ausblick<br />

Die einschlägige Dokumentation der Ergebnisse inklusive<br />

der Empfehlungen wurde bereits an zahlreiche<br />

Praxisvertreter/-innen der Sozialen Arbeit <strong>und</strong> Pflege<br />

<strong>und</strong> innerhalb der Hochschule verteilt. Ziel ist nun, die<br />

jeweils relevanten Themen intern wie extern aufzugegreifen.<br />

Das Praxis-Center wird demnach die Ergebnisse<br />

<strong>und</strong> Empfehlungen in relevanten Gesprächen<br />

einbringen – wie bei Kooperationsgesprächen, Ausbildungspartnerschaften,<br />

im Praxisausschuss oder in<br />

gesonderten Veranstaltungen.<br />

Beitrag: Birgitta Greilinger<br />

Weitere Rahmenbedingungen, Eckdaten, Informationen ...<br />

Projektaufbau<br />

Planungsphase: u. a. Bestandsaufnahme, Entwicklung Methoden/Instrumente für Erhebungsphase<br />

Erhebungsphase: u. a. Auswertung von Daten, Experteninterviews, Zusammenführung mit Ergebnissen aus 1. Phase<br />

Fachtag: Vorstellung der Ergebnisse <strong>und</strong> Einschätzungen/Rückmeldung der Beteiligten (Praxis/Hochschule/Studierende)<br />

Auswertungs- <strong>und</strong> Empfehlungsphase: Verdichtung der Ergebnisse der bisherigen Phasen mit den Empfehlungen des<br />

Fachtags: Zusammenfassung der Ergebnisse <strong>und</strong> Empfehlungen sowie Weitergabe an die Fachöffentlichkeit<br />

Weitere Beteiligte neben dem Projektteam<br />

In qualitativen Orientierungs- bzw. Experteninterviews: Praxisvertreter/-innen, Vertreter/-innen von Berufsverbänden,<br />

der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit sowie Studierende/Absolventen/-innen; in Beiträgen am Fachtag: Dozenten/-innen der<br />

Hochschule<br />

Untersuchungsdesign<br />

Das Untersuchungsdesign bestand aus einem multidimensionalen Zugang zum Thema Berufseinmündung. Die Auswahl<br />

der Methoden richtete sich nach den jeweiligen erkenntnisleitenden Fragestellungen. Zu unterscheiden war zwischen<br />

Angebots- <strong>und</strong> Nachfrageseite, zudem wurde auf die Rolle der Hochschule eingegangen. Dabei kamen folgende Instrumente<br />

zum Einsatz: Literatur- <strong>und</strong> Dokumentenanalyse, eigene statistische Erhebungen, Sek<strong>und</strong>äranalyse empirischer<br />

Erhebungen, leitfadengestützte Interviews, Auswertung des Fachtags.<br />

Beispielsweise wurde die Sicht der Anstellungsträger durch qualitative Interviews <strong>und</strong> Positionspapiere von Interessenvertretungen<br />

oder durch die Beiträge im Fachtag (November 2011) erfasst. Hochschulmeinungen flossen durch die<br />

Analyse von Studiengängen, Publikationen, Rückmeldungen aus den Fachbereichen ein. Die studentische Sicht wurde<br />

anhand Sek<strong>und</strong>äranalysen <strong>und</strong> einer qualitativen Befragung berücksichtigt. Weitere einflussnehmende Institutionen bzw.<br />

Organisationen (Ministerien, B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit) wurden durch Dokumentenanalysen bzw. qualitative Interviews<br />

mitberücksichtigt. Darüber hinaus wurden Ergebnisse mit allen Beteiligten auf einem gesonderten Fachtag (November<br />

2011) diskutiert, dessen Ergebnisse in der Auswertungsphase des Projekts mit einbezogen wurden.<br />

6


April 2013<br />

„Eine Archivierung an zentraler Stelle trägt dazu bei, dass<br />

Wissen über Generationen hinaus erhalten bleibt“<br />

Jakob Braun, Vorsitzender des<br />

Historischen Arbeitskreises der<br />

KSFH, trägt mit seiner Archivarbeit<br />

zu einer Erinnerungskultur an unserer<br />

Hochschule bei. Im Interview<br />

spricht er über Status quo, über das<br />

Archivmaterial <strong>und</strong> dessen Bedeutung<br />

<strong>und</strong> zeigt Perspektiven auf.<br />

Herr Braun, Sie erstellen ein Archiv<br />

an unserer Hochschule. Wie kam es<br />

dazu?<br />

Jakob Braun: Die Idee, Ereignisse<br />

an der KSFH zu dokumentieren <strong>und</strong><br />

zu archivieren, entstand im Rahmen<br />

des Historischen Arbeitskreises.<br />

Mittlerweile sind viele Kollegen bereits<br />

in Rente oder gar verstorben,<br />

die Erinnerungen an ihr Wirken an<br />

der KSFH verblassen. Um eine Erinnerungskultur<br />

zu schaffen, haben<br />

wir uns zunächst für eine Zeitzeugen-Befragung<br />

entschieden. Zum<br />

40jährigen Jubiläum unserer Hochschule<br />

veröffentlichten wir eine Dokumentation,<br />

in der wir alle Dozentinnen<br />

<strong>und</strong> Dozenten von 1971 bis<br />

2011 porträtierten. Bei der Recherche<br />

ist uns aufgefallen, wie groß<br />

das Repertoire an Berichten, Chroniken<br />

oder Bildmaterialien von vergangenen<br />

Ereignissen ist – <strong>und</strong> wie<br />

unterschiedlich diese Unterlagen an<br />

unserer Hochschule archiviert werden.<br />

Wir wollten einen zentralen<br />

Ort schaffen, an dem sich künftig<br />

alle Dokumente <strong>und</strong> Dokumentati-<br />

onen finden lassen. Der Historische<br />

Arbeitskreis hat sich für mich als<br />

vorläufigen „Archivar“ entschieden,<br />

weil ich Einblicke in die Geschichte<br />

der KSFH habe.<br />

Als Hochschule ist die KSFH bereits<br />

zur Archivierung verpflichtet. Was<br />

ist der Unterschied zu dem Archiv,<br />

das Sie gerade anlegen?<br />

Jakob Braun: Es gibt natürlich<br />

längst ein Archiv an der KSFH, in<br />

dem relevante Unterlagen von Studierenden<br />

oder Mitarbeitern aufbewahrt<br />

werden. Das ist vom Gesetzgeber<br />

so vorgeschrieben. Darüber<br />

hinaus lebt eine Hochschule aber<br />

auch von ihren Exkursionen, ihren<br />

Tagungen, Konferenzen, Jubiläen,<br />

Auslandsprogrammen, Stipendien,<br />

etc. – <strong>und</strong> genau diese vielen Ereignisse<br />

jenseits von Prüfungszeugnissen<br />

oder Abschlussarbeiten sollen<br />

nun in einem Archiv an einem Ort<br />

zusammen gefasst werden.<br />

Sie sprechen von einer Archivierung<br />

an einem Ort. Was bedeutet<br />

das für die KSFH <strong>und</strong> warum ist dieses<br />

Archiv für die KSFH wichtig?<br />

Jakob Braun: Im Moment gibt<br />

es noch viele Unterlagen, die an<br />

ganz unterschiedlicher Stelle abgelegt<br />

sind. Zum Beispiel bin ich<br />

auf einen Ordner mit Zufallsdokumenten<br />

aus der Zeit von 1987 bis<br />

1998 gestoßen, dann wiederum<br />

liegen diverse Schriftstücke bereits<br />

in digitaler Form vor – allerdings<br />

auf verschiedenen Computern der<br />

Hochschule abgespeichert. Manche<br />

Erinnerungen gehen der Hochschule<br />

früher oder später verloren,<br />

weil sie nur in den Köpfen oder in<br />

den persönlichen Ablagen der Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen vorhanden<br />

sind. Eine Archivierung an zentraler<br />

Stelle trägt dazu bei, dass dieses<br />

Wissen über Generationen hinaus<br />

erhalten bleibt. Durch Sichtung <strong>und</strong><br />

Sammlung von Schriftstücken, Erzählungen,<br />

Dokumentationen an<br />

einem Ort, erhält unsere Hochschule<br />

ein „Gedächtnis“, auf das auch<br />

Folgegenerationen jederzeit zugreifen<br />

können. Nur so lassen sich<br />

historisch bedeutsame Ereignisse<br />

rekapitulieren.<br />

Wie weit ist der Archivierungsprozess<br />

vorangeschritten? Was sind<br />

Ihre derzeitigen Pläne?<br />

Jakob Braun: Ich bin in meiner jetzigen<br />

Funktion nur der Anfang des<br />

Prozesses. In den letzten drei Jahren<br />

habe ich verschiedenste Dokumentationen<br />

gesichtet <strong>und</strong> gesammelt.<br />

Im nächsten Schritt wird es<br />

um deren Systematisierung gehen.<br />

Beispielsweise habe ich in meinem<br />

Büro ganze Schachteln mit Fotos<br />

von Exkursionen bzw. Personen<br />

stehen, die namentlich benannt<br />

<strong>und</strong> zugeordnet werden müssen.<br />

Für das künftige KSFH-Archiv ist ein<br />

eigener Raum vorgesehen. Mein<br />

Plan ist es, die Sammlung <strong>und</strong> Sichtung<br />

in diesem Jahr so weit voranzubringen,<br />

dass dann auch eine<br />

andere Person die Archivierung adäquat<br />

fortführen kann.<br />

Inwiefern brauchen Sie Unterstützung,<br />

um Ihre jetzige Tätigkeit abschließen<br />

<strong>und</strong> mit der Systematisierung<br />

anfangen zu können?<br />

Jakob Braun: Ich würde mich sehr<br />

freuen, wenn Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

von sich aus mit Archivmaterialien<br />

auf mich zukämen. Auch,<br />

wenn ich mittlerweile einen guten<br />

Überblick habe, ist es für mich immer<br />

wieder eine Herausforderung,<br />

vorhandene Dokumente ausfindig<br />

zu machen – hier bin ich für jeden<br />

Hinweis dankbar. Da ich der<br />

KSFH sehr verb<strong>und</strong>en bin, ist es mir<br />

nicht zuletzt ein persönliches Anliegen,<br />

Erinnerungen am Leben zu<br />

erhalten.<br />

Herzlichen Dank für das Gespräch<br />

<strong>und</strong> viel Erfolg bei der<br />

Archivierung!!<br />

7


April 2013<br />

Politische Bildung Schwaben: Ein stabiles Netzwerk für<br />

die politische Teilhabe junger Menschen<br />

Erstmals wurde im Landkreis<br />

Ostallgäu - mit viel Erfolg - eine<br />

einjährige Fortbildungsreihe für<br />

Jugendbeauftragte in Kommunen<br />

durchgeführt. Die Fortbildung - als<br />

ein Gemeinschaftsprojekt vom<br />

Bezirksjugendring Schwaben, dem<br />

Kreisjugendring Ostallgäu (KJR),<br />

der Kommunalen Jugendarbeit<br />

Ostallgäu <strong>und</strong> unserer Hochschule<br />

– ist nur ein Baustein in der<br />

außerschulischen Bildungsarbeit<br />

des Netzwerks Politische Bildung<br />

Schwaben, bei der es darum geht,<br />

Jugendliche stärker in politische<br />

Prozesse einzubinden. Der Dekan<br />

des Fachbereichs Soziale Arbeit<br />

Benediktbeuern, Prof. Dr. Gerhard<br />

Kral, der sich seit Jahren in diesem<br />

Bereich engagiert, spricht darüber,<br />

was es mit dem Netzwerk auf sich<br />

hat <strong>und</strong> wie sich die (Jugend-)Bildungsarbeit<br />

in den letzten Jahren<br />

entwickelt hat.<br />

Seit wann <strong>und</strong> in welcher Form besteht<br />

die Kooperation zwischen der<br />

KSFH <strong>und</strong> dem Bezirksjugendring<br />

Schwaben?<br />

Gerhard Kral: Wir blicken mittlerweile<br />

auf eine elfjährige, stabile Kooperation<br />

in der außerschulischen<br />

Jugendarbeit. Gemeinsam mit dem<br />

Bezirk Schwaben, zwei Gymnasien<br />

<strong>und</strong> der Universität Augsburg haben<br />

wir damals das Netzwerk „Politische<br />

Bildung Schwaben“ gegründet,<br />

in dem es vordergründig darum<br />

geht, Kommunalpolitik für die jüngere<br />

Zielgruppe erlebbar zu machen<br />

– auch im partizipativen Sinne.<br />

An dem Online-Newsletter unseres<br />

Bildungsnetzwerks, der seit 2005<br />

monatlich an einen deutschlandweiten<br />

Adressverteiler verschickt wird,<br />

schreiben <strong>Studentinnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Studenten</strong><br />

der KSFH mit.<br />

Welche Bildungsmaßnahmen<br />

prägten die Jahre des gemeinsamen<br />

Netzwerks besonders?<br />

Gerhard Kral: In den ersten Jahren<br />

lag unser Fokus noch ausschließlich<br />

auf der Projektarbeit mit Jugendlichen.<br />

Jugendliche <strong>und</strong> Kinder stehen<br />

auch heute noch im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

So haben wir beispielsweise<br />

2012 im Bezirk Schwaben Energiedetektive<br />

geschult. Gemeinsam mit<br />

dem Energie- <strong>und</strong> Umweltzentrum<br />

Allgäu gestalteten wir eine Checkliste,<br />

in die unsere jungen Detektive<br />

Messwerte eintragen konnten, die<br />

sie mit Wärmemessgeräten ermittelt<br />

haben. Aus diesen Checklisten<br />

leiteten wir gemeinsam konkrete<br />

Handlungsempfehlungen für Energiesparen<br />

ab, mit denen die Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen dann auf die jeweiligen<br />

Bürgermeister zugegangen<br />

sind. Das war schon ein echter<br />

Erfolg, sogar die Presse berichtete.<br />

Mittlerweile hat sich unsere Zielgruppe<br />

erweitert, wir arbeiten heute<br />

auch mit Erwachsenen.<br />

Wie kam es dazu, sich für eine ältere<br />

Zielgruppe zu entscheiden?<br />

Gerhard Kral: Wir haben nicht nur<br />

das Alter unserer Zielgruppe neu<br />

definiert, sondern auch deren politische<br />

Ausrichtung. Galten unsere<br />

Aktionen <strong>und</strong> Fortbildung bislang<br />

jungen Menschen aus dem nichtpolitischen<br />

Bereich, sollten fortan vor<br />

allem auch Politiker angesprochen<br />

werden. In jeder Kommune gibt es<br />

so genannte Jugendbeauftragte, die<br />

vom Stadtrat ernannt werden. Wie<br />

wir feststellten, sind die Kommunalpolitikerinnen<br />

<strong>und</strong> -politiker oft<br />

überfordert mit ihrer neu ernannten<br />

Position. Sie kennen die jugendliche<br />

Zielgruppe zu wenig, wissen<br />

oft nicht, wie <strong>und</strong> mit welchen Aktivitäten<br />

sie auf die Jugendlichen<br />

zugehen sollen. Die Jungbürgerversammlungen<br />

(JBV), die einmal<br />

im Jahr auf kommunaler Ebene veranstaltet<br />

werden, ähneln in ihrer<br />

Agenda einer regulären Gemeinderatssitzung.<br />

Eine Folge davon: Die<br />

Jugendlichen fühlen sich nicht angesprochen,<br />

ihre Teilnahme bleibt<br />

aus. Das Ziel unseres Netzwerks war<br />

nun, der Jugendpolitik auch ein jugendgerechtes<br />

Gesicht zu geben.<br />

Wie sind Sie dabei vorgegangen?<br />

Gerhard Kral: Gemeinsam mit zwei<br />

Jugendbeauftragten aus den Allgäuer<br />

Gemeinden Westendorf <strong>und</strong><br />

Marktoberdorf erarbeiteten wir<br />

2010 einen Leitfaden für Jungbürgerversammlungen.<br />

Nach zweijähriger<br />

Vorarbeit, veranstalteten wir<br />

im Januar 2012 im Jugendzentrum<br />

Marktoberdorf eine Jungbürgerversammlung,<br />

bei der die Beteiligung<br />

von Jugendlichen – ob bei der Planung,<br />

Organisation oder Durchführung<br />

– oberste Priorität hatte.<br />

Können Sie hier Beispiele nennen?<br />

Was unterschied die Jungbürgerversammlung<br />

am Jahresanfang<br />

2012 von anderen?<br />

Gerhard Kral: Wir haben uns bereits<br />

in der Vorbereitung an die Jugendlichen<br />

von Marktoberdorf gewandt.<br />

Die Einladungen wurden<br />

von Redakteurinnen der Schülerzeitungen<br />

verfasst, die Werbeplakate<br />

vom Kunstkurs einer Mittelschule<br />

entworfen. Die Moderation<br />

der Versammlung übernahmen ein<br />

Mädchen <strong>und</strong> ein Junge aus der Region<br />

– zu Beginn ersetzten sie das<br />

klassische Grußwort des Bürgermeisters<br />

durch ein Interview mit ihm.<br />

Das junge Publikum erfuhr, was ihr<br />

Bürgermeister samstags macht, ob<br />

er das Web 2.0 kennt <strong>und</strong> wann er<br />

das letzte Mal demonstiert hat. Vier<br />

große Stellwände, Kärtchen <strong>und</strong><br />

Pins sorgten dafür, dass die Teilnehmer<br />

Wünsche <strong>und</strong> Anregungen<br />

8


April 2013<br />

jederzeit einbringen konnten. Ein<br />

zentrales Ergebnis der JBV war, dass<br />

sich die Mädchen <strong>und</strong> Jungen in<br />

Marktoberdorf eine neue Kneipe als<br />

Treffpunkt wünschten. Es fand auch<br />

eine lebhafte Diskussionsr<strong>und</strong>e<br />

nach der Fishbowl-Methode statt.<br />

Eine jugendliche Tanzgruppe gestaltete<br />

das Rahmenprogramm.<br />

Wie war die Teilnahme an dem<br />

Abend? Wieviele Jugendliche waren<br />

anwesend?<br />

Gerhard Kral: Wir sind zunächst<br />

von maximal 100 Jugendlichen ausgegangen.<br />

Bereits im Vorfeld der<br />

Versammlung stellte sich dann heraus,<br />

dass die Teilnehmerzahl größer<br />

als 200 sein wird. Leider waren<br />

die Räumlichkeiten nicht für so viele<br />

Menschen ausgelegt - wir durften<br />

nicht alle reinlassen. Die polizeiliche<br />

Absicherung übernahm die<br />

Jugendpolizei.<br />

Wurde der Leitfaden für Jungbürgerversammlungen<br />

bereits von anderen<br />

Kommunen übernommen?<br />

Gerhard Kral: Die gleichnamige<br />

Broschüre, die wir als Handhabung<br />

für die Praxis nach der Jungbürgerversammlung<br />

veröffentlichten, ist<br />

bereits fast vergriffen. Wir haben<br />

600 Exemplare in Druck gegeben,<br />

jetzt sind noch circa 80 übrig. Daraus<br />

leitet sich ab, dass Bedarfe bestehen<br />

– <strong>und</strong> von einigen Jugendbeauftragten<br />

haben wir auch bereits<br />

die Rückmeldung, dass sie bei der<br />

Umsetzung der JBV nach unserem<br />

Leitfaden vorgegangen sind.<br />

Neben dem JBV-Leitfaden gab es<br />

nun auch erstmalig eine vierteilige<br />

Fortbildung für kommunale Jugendbeauftragte,<br />

die von 2011 bis<br />

Ende 2012 stattfand.<br />

Gerhard Kral: Ja, an der Fortbildung<br />

nahmen insgesamt 25 Kommunalpolitiker<br />

<strong>und</strong> -politikerinnen<br />

aus verschiedenen Gemeinden im<br />

Ostallgäu teil. Das vierteilige Bildungsangebot<br />

hatte als thematische<br />

Schwerpunkte die Neuen Medien,<br />

Beteiligungsmethoden, Moderation<br />

<strong>und</strong> Projektmanagement. Nicht alle<br />

Teilnehmer nahmen die vier Workshop-Angebote<br />

wahr. Ein Zertifikat<br />

haben all diejenigen erhalten, die<br />

entweder an drei oder vier Workshops<br />

teilgenommen haben – feierlich<br />

übergeben im Marktoberdorfer<br />

Landratsamt vom Landrat Johann<br />

Fleschhut.<br />

Wird es eine Fortsetzung geben?<br />

Gerhard Kral: Die Fortbildungsreihe<br />

ist mittlerweile bayernweit nachgefragt.<br />

Wir als Initiatoren hoffen natürlich,<br />

dass es in 2014 eine Fortsetzung<br />

geben wird.<br />

Die Publikation „Leitfaden:<br />

Jungbürgerversammlung“<br />

(Hrsg. Bezirksjugendring<br />

Schwaben, Oktober 2012)<br />

liegt in beiden Bibliotheken<br />

der KSFH aus. Weitere Infos<br />

über das politische Netzwerk:<br />

www.politische-bildung-schwaben.net.<br />

Mehrere Ostallgäuer Jugendbeauftragte bei der Zertifikat-Verleihung im Landratsamt. In der Mitte:<br />

Prof. Dr. Gerhard Kral von der KSFH, der den Workshop zu Projektarbeit <strong>und</strong> Projektmanagement während<br />

der Fortbildung geleitet hat.<br />

9


April 2013<br />

Premiere mit Erfolg:<br />

Der erste Career Day in Benediktbeuern<br />

Neuer Name, erweitertes Konzept:<br />

In Benediktbeuern fand am 16. Januar<br />

2013 das erste Mal der „Career<br />

Day“ statt – eine Austauschplattform<br />

für Praxis <strong>und</strong> Hochschule,<br />

die von jetzt an die Praxisbörse der<br />

KSFH ablösen wird. Vizepräsidentin<br />

Prof. Dr. Annette Vogt eröffnete<br />

den Career Day, der von acht <strong>Studentinnen</strong><br />

des Fachbereichs Soziale<br />

Arbeit als Praxis III-Projekt unter<br />

der Leitung von Martina Sumser<br />

(Praxis-Center Benediktbeuern)<br />

<strong>und</strong> Carmen Maye (Koordinatorin<br />

Alumni- <strong>und</strong> Careerarbeit) organisiert<br />

wurde. Frau Vogt sprach von<br />

einer „Win-win-Situation“ für beide<br />

Seiten: für Hochschule <strong>und</strong> für die<br />

Praxis. Hier lernten Verbände <strong>und</strong><br />

Institutionen ihre späteren Arbeitnehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Arbeitnehmer<br />

oftmals zunächst im Rahmen von<br />

Praxissemestern einschätzen <strong>und</strong><br />

kennen. Oft entwickelte sich daraus<br />

nach Studienabschluss ein langjähriges<br />

Arbeitsverhältnis.<br />

Die 40 Aussteller, die am Career Day<br />

teilnahmen, verteilten sich thematisch<br />

auf die verschiedenen Räume<br />

im ersten Stock der Benediktbeurer<br />

KSFH. Unter den Ausstellern waren<br />

oben v. l.: Alba Wissmann, Natalie Trapp, Maja Kuhne, Elena Shushunova<br />

unten v. l.: Carmen Maye, Barbara Schwaiger-Schmid, Magda Sztochaj, Oksana<br />

Gutschmidt, Stephanie Gropper, Martina Sumser<br />

auch KSFH-Kooperationspartner<br />

wie die Herzogsägmühle <strong>und</strong> der<br />

Katholische Männerfürsorgeverein<br />

München e.V. vertreten, der Katholische<br />

Jugendfürsorge der Erzdiözese<br />

München <strong>und</strong> Freising e.V., das<br />

Landratsamt Weilheim Schongau,<br />

Jugendhaus Don Bosco aus Penzberg,<br />

das ZUK (Zentrum für Umwelt<br />

<strong>und</strong> Kultur Benediktbeuern) oder<br />

der Einrichtungsverb<strong>und</strong> ReAL Isarwinkel.<br />

Der Veranstaltungs-Nachmittag<br />

im Messebereich war geprägt<br />

von vielen Gesprächen, Informationsaustausch<br />

<strong>und</strong> einem regen Miteinander.<br />

Für ein entsprechendes<br />

Rahmenprogramm sorgten das Bewerbertraining<br />

vom Bewerbungsexperten<br />

<strong>und</strong> KSFH-Lehrbeauftragten<br />

Karl-Heinz Weyrich. Zudem hatten<br />

die <strong>Studentinnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Studenten</strong><br />

die Gelegenheit, im hochschuleigenen<br />

Fotolabor professionelle Bewerbungsfotos<br />

von dem Fotografen<br />

Christian Fischer machen zu lassen.<br />

10


April 2013<br />

Und das sagen die Aussteller dazu ...<br />

ReAL Isarwinkel<br />

Horst Girmann, Assistent Geschäftsleitung, Organisationsentwicklung <strong>und</strong><br />

Qualitätsmanagement<br />

„Unser Eigeninteresse einer Teilnahme am Career Day bzw. an der ehemaligen<br />

Praxisbörse ist sehr groß. Als regionaler Anbieter profitieren wir von dem Kontakt<br />

zur Hochschule, durch die Bindung können wir aktiv an einer guten Ausbildung<br />

der Studierenden teilhaben. An solchen Veranstaltungen bietet sich für uns die<br />

Gelegenheit, mit jungen Menschen, die kurz vor dem Abschluss ihres Studiums<br />

stehen, in Kontakt zu treten <strong>und</strong> mit ihnen über unsere Idee <strong>und</strong> beruflichen Perspektiven<br />

zu reden. In diesem Jahr, zumindest nach meiner Einschätzung, ist das<br />

Interesse anders als in den Jahren zuvor: Einen so hohen Informationsbedarf von<br />

Seiten der Studierenden gab es noch nie. An unserem Stand sind bereits alle Informationsbroschüren<br />

abgegriffen. Die <strong>Studenten</strong> sind offen, mutig <strong>und</strong> stellen<br />

gezielte Fragen. Zudem fühlen wir uns als Aussteller in diesem Jahr thematisch<br />

gut aufgehoben: Im letzten Jahr waren wir mit der Erlebnispädagogik in einem<br />

Raum, dieses Jahr passen die Mitaussteller besser zu uns.“<br />

KJF – Katholische Jugendfürsorge der Erzdiözese München <strong>und</strong> Freising e.V.<br />

Dr. Götz-Dietrich Optiz, Referent für Öffentlichkeitsarbeit<br />

„Wir nehmen bereits zum vierten Mal teil – dreimal an der Praxisbörse <strong>und</strong> nun<br />

zum ersten Mal am Career Day. Unsere Teilnahme hat verschiedene Gründe. Einer<br />

davon ist sicher, dass einige unserer Mitarbeiter von der Katholischen Stiftungsfachhochschule<br />

kommen <strong>und</strong> wir daher wissen, wie gut die Studienabgänger<br />

ausgebildet sind. Über ein Praktikum, das wir den Studierenden anbieten,<br />

lernen wir die Person zunächst besser kennen <strong>und</strong> können so – noch ohne uns<br />

vertraglich zu binden – einen Eindruck gewinnen. Angesichts des Fachkräftemangels<br />

in unserem Bereich stufen wir die Teilnahme an solchen Veranstaltungen als<br />

sehr wichtig ein.“<br />

KMFV - Katholischer Männerfürsorgeverein München e.V.<br />

Gabriele Müller, Personalreferentin, stellvertretende Leitung<br />

Abteilung Personal <strong>und</strong> Verwaltung<br />

„Zwischen unserem Verein <strong>und</strong> der Katholischen Stiftungsfachhochschule besteht<br />

schon seit Jahrzehnten eine enge Verb<strong>und</strong>enheit. Einige unserer festangestellten<br />

Mitarbeitenden haben an der Hochschule studiert, viele unserer Praktikanten studieren<br />

noch an der KSFH. Durch die räumliche Nähe sind die Studierenden überwiegend<br />

aus München, aber genauso wie mit dem Münchner stehen wir mit dem<br />

Benediktbeurer Praxis-Center in regem Austausch. Ab März wird beispielsweise<br />

ein Student aus Benediktbeuern sein Praxissemester bei uns verbringen. Der enge<br />

Kontakt zur Hochschule ist <strong>und</strong> bleibt für uns wichtig.“<br />

Rainer Strick, Annika Seif, Jürgen Wachtler<br />

Landratsamt Weilheim Schongau<br />

Rainer Strick, Sachbereichsleiter präventive Jugendhilfe, Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendschutz<br />

„Wir bieten regelmäßig Praktikumsstellen an: allein in diesem Jahr sind es drei<br />

Stellen in den Bereichen Familienbüro, kommunale Jugendarbeit, Kinder- <strong>und</strong> Jugendschutz<br />

<strong>und</strong> im allgemeinen Sozialdienst. Die Praktika sind eine Motivation<br />

für uns, an der Praxisbörse bzw. nun am Career Day teilzunehmen. Beide Seiten<br />

profitieren: Die Studierenden lernen durch das Praktikum die Arbeit besser einzuschätzen,<br />

die auf sie zukommt. Für uns wiederum bietet sich die Gelegenheit zur<br />

Personalentwicklung <strong>und</strong> Recruiting – was wir sehr wertschätzen, da mittlerweile<br />

viele fachfremde Bewerbungen bei uns eingehen. Das Landratsamt Weilheim<br />

Schongau war schon zuvor als Aussteller auf den Praxisbörsen – für uns ist der<br />

Kontakt zum Praxis-Center sehr wichtig.“<br />

11


April 2013<br />

Und das sagen die Aussteller dazu ...<br />

Herzogsägmühle<br />

Innere Mission München – Diakonie in München <strong>und</strong> Oberbayern e.V.<br />

Matthias Lösch, Fortbildung <strong>und</strong> Qualitätsmanagement<br />

„Wir sind Kooperationspartner der Katholischen Stiftungsfachhochschule <strong>und</strong><br />

schon seit Jahren auf den Praxisbörsen als Aussteller vertreten. Unser Hauptanliegen<br />

ist, mit den Studierenden über berufliche Bildung zu reden <strong>und</strong> direkte<br />

Kontakte zu knüpfen. In diesem Jahr stellen wir fest, dass sich nicht nur das Konzept<br />

der Veranstaltung erweitert hat, sondern auch die <strong>Studentinnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Studenten</strong><br />

sehr gut auf die Gespräche mit uns vorbereitet sind. Sie fragen wesentlich<br />

gezielter, demnach gehen wir davon aus, dass es bereits im Vorfeld der Veranstaltung<br />

einen entsprechenden Informationsfluss gab. Deutlich spürbar für uns<br />

als Aussteller ist auch das Engagement der Organisatoren – sie sind alle sehr<br />

fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> sehr zuvorkommend. So konnten wir in diesem Jahr unkomplizierte<br />

Absprachen treffen, auch wegen unserem Bedarf an technischer Ausstattung.<br />

Wir sind ganz sicher beim nächsten Career Day auch mit dabei.“<br />

startklar – jugend- <strong>und</strong> familienhilfe<br />

Maria Gfaller-Ziselsberger, Fachkraft für sozialraumorientierte Soziale Arbeit<br />

<strong>und</strong> Familienhilfe, Praxisanleitung<br />

„Der Career Day bietet sich bestens an für eine enge Verknüpfung von Hochschule<br />

<strong>und</strong> Praxis. Wir nutzen das Angebot sehr gerne, um unsere Initiative vorzustellen<br />

<strong>und</strong> Kontakte zu den Absolventen der KSFH aufzubauen. Gleichzeitig ist die<br />

Veranstaltung eine gute Plattform, um sich einen Überblick über die Branche zu<br />

verschaffen <strong>und</strong> Kollegen aus anderen Institutionen kennenzulernen.“<br />

Save the date:<br />

3. Mai 2013: Der nächste Career Day - Praxis- & Karierretag Soziale<br />

Arbeit <strong>und</strong> Pflege findet am 3. Mai von 10.00 bis 15.00 Uhr im<br />

J-Bau der KSFH in München statt.<br />

14. Mai 2013: Praxisanleiter/-innentag Soziale Arbeit, Abteilung<br />

München. Der Praxisanleiter/-innentag ist ein Studientag im Rahmen<br />

des praktischen Studiensemesters im Studiengang Soziale<br />

Arbeit (4. Semester).<br />

An diesem Tag werden die Praxisanleitungen der Studierenden<br />

eingeladen. Der Vormittag startet mit der Begrüßung durch Vizepräsidentin<br />

Prof. Dr. Annette Vogt <strong>und</strong> dem Dekan des Fachbereichs<br />

Prof. Dr. Burkhardt Pimmer-Jüsten. Für den anschließenden<br />

Vortrag „Soziale Arbeit auf dem Weg zu einer Evidenzbasierten<br />

Praxis?“ konnte KSFH-Master-Absolventin Cornelia Meidel als Referentin<br />

gewonnen werden. Anschließend arbeiten die Studierenden<br />

mit ihren Anleiter/-innen in den 12 Seminargruppen weiter.<br />

Die Einladungen mit konkreten Informationen werden durch das<br />

Praxis-Center München verschickt.<br />

12


April 2013<br />

help&learn: Ein gemeinsames Projekt von SWM Bildungsstiftung,<br />

LMU <strong>und</strong> KSFH zur Sprachförderung von<br />

Gr<strong>und</strong>schulkindern<br />

Die Projektleiter Dr. Richard Sigel <strong>und</strong> Leonhard Hitzler von der LMU, Prof. Dr. Birgit Dorner<br />

<strong>und</strong> Prof. Dr. Hermann Sollfrank von der KSFH <strong>und</strong> Martin Janke, Geschäftsführer der SWM<br />

Bildungsstiftung (v. l. nach r.)<br />

Die KSFH ist gemeinsam mit der<br />

LMU maßgeblich an der Gestaltung<br />

<strong>und</strong> Umsetzung eines Projektes<br />

zur Sprachförderung von Kindern<br />

im Gr<strong>und</strong>schulalter beteiligt,<br />

das von der Bildungsstiftung der<br />

Stadtwerke München mit 197.000<br />

Euro dotiert wurde. Das Projekt hat<br />

zum Ziel, spezifische Risikofaktoren<br />

(Sprachhemmnisse aufgr<strong>und</strong> von<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong> oder fehlender<br />

frühkindlicher Bildungsangebote)<br />

zu schmälern, die später zur<br />

Benachteiligung im Bildungswesen<br />

<strong>und</strong> zu ausbleibenden schulischen<br />

Erfolgen führen können. Die Projektlaufzeit<br />

ist auf zwei Jahre angelegt,<br />

die Umsetzung erfolgt an drei<br />

Ganztagsgr<strong>und</strong>schulen im Münchner<br />

Stadtgebiet: an der Tumblinger<br />

Schule, Burmesterschule <strong>und</strong> an<br />

der Gr<strong>und</strong>schule an der Dachauer<br />

Straße.<br />

Während die Projektbeteiligten<br />

der LMU ihren Schwerpunkt auf<br />

Sprach-, Lese- <strong>und</strong> Kommunikationsförderung<br />

im Schulunterricht legen,<br />

engagiert sich die KSFH besonders<br />

im Bereich Elternarbeit. Prof.<br />

Dr. Birgit Dorner, die gemeinsam<br />

mit Prof. Dr. Hermann Sollfrank<br />

die Projektverantwortung seitens<br />

der KSFH trägt, sagt dazu: „Von<br />

vornherein bestand bei der SWM<br />

Bildungsstiftung das Interesse einer<br />

ganzheitlichen Förderung der Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler. Dazu gehört<br />

natürlich einerseits der Unterricht an<br />

der Schule, andererseits spielt hier<br />

auch die familiäre Unterstützung<br />

eine wesentliche Rolle. Wir haben<br />

uns deswegen in der Projektkonzeption<br />

darauf geeinigt, dass wir – von<br />

der KSFH – die gezielte Zusammenarbeit<br />

mit den Eltern übernehmen.“<br />

Wie sich in intensiven Gesprächen<br />

der KSFH mit den jeweiligen Schulleitungen<br />

herausstellte, ist ein<br />

Austausch mit den Eltern der Kinder<br />

häufig nur bedingt oder gar nicht<br />

möglich. Regelmäßige Elterncafés<br />

<strong>und</strong> erlebnispädagogische Elemente<br />

sollen die Kontaktaufnahme erleichtern:<br />

So ist zum Beispiel an einer<br />

der Gr<strong>und</strong>schulen bereits ein Sommerfest<br />

geplant, zu dem die Eltern<br />

eingeladen sind. „Wir werden hier<br />

auch unsere erlebnispädagischen<br />

Kompetenzen gezielt einsetzen, um<br />

eine entsprechende Bindung aufzubauen“,<br />

erklärt Birgit Dorner.<br />

An dem Bildungsprojekt sind derzeit<br />

16 Studierende der KSFH beteiligt.<br />

Geplant sind zwei <strong>Studenten</strong>gruppen,<br />

die jeweils über zwei Semester<br />

an der Projektumsetzung mitwirken.<br />

Neben dem Kontaktaufbau zu den<br />

Familien, haben die <strong>Studentinnen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Studenten</strong> unserer Hochschule<br />

auch einen konkreten Forschungsauftrag:<br />

Sie sollen herausfinden,<br />

inwiefern sich die jeweiligen Hilfesysteme<br />

künftig besser vernetzen<br />

lassen, um den Austausch mit den<br />

Eltern zu intensivieren. So soll<br />

überprüft werden, wie sprachliche<br />

Barrieren überw<strong>und</strong>en <strong>und</strong> eventuell<br />

auch Dolmetscher von Hilfsorganisationen<br />

beansprucht werden<br />

können. Denn eine gemeinsame<br />

sprachliche Basis ist wiederum<br />

gr<strong>und</strong>legend dafür, dass Eltern über<br />

das bestehende Bildungssystem <strong>und</strong><br />

über die Wahlmöglichkeiten ihrer<br />

Kinder aufgeklärt werden.<br />

Die KSFH-Professoren Birgit Dorner<br />

<strong>und</strong> Hermann Sollfrank sind sich<br />

einig darin, dass es sich hier um<br />

ein „sehr spannendes Projekt mit<br />

viel Potenzial“ handelt. „Hier geht<br />

es auch um die Vernetzung zweier<br />

Fremdsysteme: von Schulen <strong>und</strong><br />

Hochschulen. Das Projekt lässt sich<br />

nur in Zusammenarbeit steuern. Wir<br />

sind im Rahmen des Projektes dazu<br />

aufgefordert, die Schnittstellen zu<br />

identifizieren. Beide Seiten können<br />

hier voneinander lernen <strong>und</strong> profitieren“,<br />

sagt Prof. Dr. Sollfrank<br />

dazu.<br />

13


April 2013<br />

Praxis III-Projekt: Eine Ausstellung über die Möglichkeiten<br />

<strong>und</strong> Potenziale tiergestützer Pädagogik<br />

Im Rahmen ihres Praxis III-Semesters, Modul 3.6, organisierten die beiden Benediktbeurer <strong>Studentinnen</strong> Carolin<br />

Richter <strong>und</strong> Lisa-Anna Wimmer eine Fotoausstellung mit dem Thema „Tiere helfen Menschen: Kommunikation<br />

ohne Worte“. Über einen Monat lang, vom 5. Dezember bis zum 10. Januar, waren im Gang des ersten Stocks<br />

der KSFH verschiedenste Fotografien zu sehen, die den innigen <strong>und</strong> oft sehr emotionalen Umgang von Mensch<br />

<strong>und</strong> Tier - auch ohne Worte - zeigten. Carolin Richter <strong>und</strong> Lisa-Anna Wimmer nahmen sich über mehrere Monate<br />

die Zeit, um die schönsten <strong>und</strong> aussagekräftigsten Aufnahmen für ihre Ausstellung an unserer Hochschule<br />

herauszusuchen. In einem Kurzinterview berichten sie, wie sie zu der Idee <strong>und</strong> auch zu der Gelegenheit kamen,<br />

die Interaktion von Mensch <strong>und</strong> Tier fotografisch festzuhalten.<br />

Carolin Richter <strong>und</strong> Lisa-Anna Wimmer vor<br />

zwei Fotos ihrer Ausstellung im 1. OG der<br />

KSFH in Benediktbeuern<br />

Der Krümelhof<br />

von Alexandra Schorer &<br />

Carolin Richter ist ein Hof<br />

für Tiergestützte Pädagogik.<br />

Hier wird Kindern, Jugendlichen<br />

<strong>und</strong> Erwachsenen die<br />

Möglichkeit geboten, Tiere<br />

mit allen Sinnen zu erfahren<br />

<strong>und</strong> wahrzunehmen.<br />

Weitere Infos zur Lage in<br />

Augsburg, zu Angeboten,<br />

Preisen, etc.:<br />

www.kruemelhof.de<br />

Die Ausstellung zeigt(e) w<strong>und</strong>erbare<br />

Momentaufnahmen von<br />

Mensch <strong>und</strong> Tier. Wo habt ihr die<br />

Fotos gemacht?<br />

Carolin Richter: Ich habe im März<br />

vergangenen Jahres mit einer Kollegin<br />

aus einem Kinderheim einen<br />

Hof für Tiergestützte Pädagogik<br />

in Augsburg gegründet. Wir<br />

beherbergen dort ganz verschiedene<br />

Tiere wie H<strong>und</strong>e, Pferde,<br />

Ziegen, Schweine oder Hühner,<br />

die wir alle selbst ausbilden. Mit<br />

den Tieren statten wir Besuche<br />

in Altenheimen ab, immer wieder<br />

kommen Gruppen aus Kinder-<br />

<strong>und</strong> Jugendheimen zu uns,<br />

um an unseren Gruppensettings<br />

teilzunehmen. Der Hof bot sich<br />

als perfekter Ort für uns an, um<br />

von Frühjahr bis Herbst Fotos für<br />

unsere Ausstellung zu machen.<br />

Bei der Ausstellungseröffnung<br />

bzw. Projektpräsentation hattet<br />

ihr ja auch eine Hündin dabei?!<br />

Lisa-Anna Wimmer: Ja, Leona,<br />

eine Husky-Mischung. Sie ist aus<br />

dem Tierschutz <strong>und</strong> unglaublich<br />

schmusebedürftig. Deswegen<br />

lässt sie sich auch von jedem streicheln,<br />

was wiederum viele Menschen<br />

animiert <strong>und</strong> sich positiv<br />

auf deren Gemüt auswirkt.<br />

Tiere lösen positive Emotionen bei<br />

Menschen aus. Mit der Ausstellung<br />

stellt ihr dar, wie eng das Verhältnis<br />

Mensch-Tier sein kann. Welche Gefühlsregungen<br />

sind euch besonders<br />

aufgefallen?<br />

Carolin Richter: Die Vertrautheit, die<br />

binnen kurzer Zeit zwischen Mensch<br />

<strong>und</strong> Tier ensteht, ist deutlich spürbar.<br />

Darüber hinaus zeigt sich auf<br />

beiden Seiten - auch bei den Tieren<br />

- eine gewisse Zuneigung. An dem<br />

Lächeln auf den Fotografien lässt<br />

sich erkennen, wie glücklich <strong>und</strong><br />

fasziniert unsere „Foto-Modelle“<br />

waren. Wir haben die Personen vor<br />

dem Fotografieren immer nur kurz<br />

angeleitet - die Momente, die wir<br />

letztlich einfangen konnten, sind<br />

kein bisschen konstruiert, sondern<br />

spontan entstanden.<br />

Wo ist die Ausstellung jetzt zu<br />

sehen?<br />

Lisa-Anna Wimmer: Wir haben die<br />

Bilder exklusiv für unser Praxis III-<br />

Projekt gemacht. Aus datenschutzrechtlichen<br />

Gründen wollen wir<br />

daraus keine Wanderausstellung<br />

machen. Ein paar schöne Fotos hängen<br />

wir im Krümelhof auf.<br />

<strong>Liebe</strong>n Dank für das Gespräch!<br />

„Der stolze <strong>und</strong> strahlende Ausdruck auf dem Gesicht eines Menschen – vor allem eines Kindes – bei einem positiven „feedback“ der Tiere spiegelt<br />

zumindest in Ansätzen wider, welche Wirkung diese Art der Interaktion unter anderem auf das Wohlbefinden, das eigene Selbstkonzept, authentisches<br />

Verhalten <strong>und</strong> auf das seelische Erleben eines Menschen hat bzw. haben kann.“ (Handbuch der Tiergestützten Intervention S. 25)<br />

14


April 2013<br />

„Michael – das Leben ist w<strong>und</strong>erschööön!“<br />

Studierende der KSFH inszenieren <strong>und</strong> führen Kindermusical vor mehr als<br />

260 Schülern der Gr<strong>und</strong>schule in der Kirchenstraße auf<br />

Michael, der Mäuserich, lebt im Wald - gemeinsam mit seinen <strong>liebe</strong>n<br />

Fre<strong>und</strong>en. Trotzdem fühlt er sich einsam <strong>und</strong> alleine. Eines Morgens entdeckt<br />

er eine Mäuse-Dame, die sich im Wald verirrt hat <strong>und</strong> nun erschöpft<br />

vor seinem Mäusebau schläft. Michael ist ganz begeistert <strong>und</strong> beschließt,<br />

sie zu überreden, mit ihm dorthin zu ziehen, wo sie ursprünglich herkommt:<br />

in die große Stadt. Ein buntes Abenteuer beginnt ...<br />

Studierende der KSFH führten am 16. Januar in der Campuskirche ein Musical<br />

auf, das die kleinen Besucher aus der naheliegenden Gr<strong>und</strong>schule in<br />

seinen Bann zog. Das „Kindermäusical“, das die Autorin Marie Luise Birkner<br />

(ehemalige KSFH-Studentin) ursprünglich als interaktives Playback-<br />

Theater für Kinder geschrieben hat, wurde unter Leitung von Susanna<br />

Filesch neu inszeniert: Anstelle von Kindern übernahmen Studierende<br />

unserer Hochschule die zu besetzenden Rollen. Dafür saßen im Publikum<br />

mehr als 260 Kinder, die gemeinsam mit der Schulrektorin Ursula Veitleder<br />

zur Aufführung eingeladen waren. Einen Gr<strong>und</strong> für den Rollenwechsel<br />

sieht Frau Filesch in der Sensibilisierung: „Durch die eigene Umsetzung erhalten<br />

die Studierenden einen tiefgehenden Einblick in die Projektarbeit<br />

mit Kindern. Sie sind gefordert, sich in deren Lage zu versetzen.“<br />

Den Kindern gelang es an dem Tag jedenfalls, sich in die Situation von<br />

Mäuserich Michael zu versetzen. Ob Handlung, Musik (Baladen, Blues, Hip<br />

Hop, Reggae, Pop von Komponist Andreas Schmidt-Hoensdorf), das selbstgestaltete<br />

Bühnenbild oder eigens ausgesuchte Kostüme: Die Inszenierung<br />

war tatsächlich w<strong>und</strong>erschööön!<br />

15


April 2013<br />

Erste Klausurtagung & Zukunftswerkstatt<br />

des „Jungen DBSH“ in Magdeburg<br />

Zunehmend prekäre Beschäftigungsverhältnisse <strong>und</strong> die Befristung von Stellen sind Probleme, die junge AkteurInnen<br />

der Sozialen Arbeit unmittelbar betreffen. Um diesen aktuellen Problemlagen zu begegnen, hat sich<br />

innerhalb des DBSH nun der Junge DBSH (JDBSH) formiert, dessen Anliegen es ist, die Interessen von Studierenden<br />

<strong>und</strong> jungen Berufstätigen stärker innerhalb des DBSH <strong>und</strong> nach außen hin zu vertreten. Vom 23. bis 25.<br />

November waren 15 junge DBSHler aus acht B<strong>und</strong>esländern auf der ersten Klausurtagung des JDBSH zu Gast in<br />

Magdeburg, um sich über aktuelle Belange auszutauschen, die eigene Position innerhalb des Berufsverbandes<br />

zu reflektieren <strong>und</strong> Planungen für das kommende Jahr vorzunehmen. Die beiden KSFH-<strong>Studentinnen</strong> <strong>und</strong><br />

JDBSH-Mitglieder Eva-Maria Bauer <strong>und</strong> Nadja Khan berichten über das erste Zusammentreffen.<br />

In der vorderen Reihe mit dabei: Nadja Khan (2. v. l.) <strong>und</strong> Eva-Maria Bauer (3. v. r.)<br />

Bereits am Freitagabend wurde<br />

beim gemütlichen Kennenlernen<br />

deutlich, wie bereichernd das Wochenende<br />

für alle Beteiligten werden<br />

sollte. Unter den TeilnehmerInnen,<br />

die aus unterschiedlichen<br />

Kontexten <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esländern zusammengekommen<br />

waren, fand<br />

schnell ein intensiver Erfahrungsaustausch<br />

über die eigene Arbeit<br />

in Hochschule, Praxis <strong>und</strong> Berufsverband<br />

statt. Besonders erfreulich<br />

war, dass auf Einladung des gastgebenden<br />

Landesverbands Sachsen-<br />

Anhalt auch Studierende <strong>und</strong> ein<br />

Professor der Hochschule Magdeburg-Stendal<br />

dabei waren <strong>und</strong> den<br />

JDBSH an dem Abend ganz informell<br />

kennenlernten.<br />

Zukunftswerkstatt zu den drei<br />

JDBSH-Säulen<br />

Am Samstag begann der thematische<br />

Teil der Tagung mit einem<br />

einführenden Input zum Jungen<br />

DBSH. Tobias Zinser, der vom B<strong>und</strong>esvorstand<br />

Beauftragte für den<br />

JDBSH, machte deutlich, dass dieser<br />

sich als Interessensgruppe für Studierende<br />

<strong>und</strong> junge PraktikerInnen<br />

innerhalb des DBSH versteht <strong>und</strong><br />

deren Anliegen stärker in die Arbeit<br />

des Berufsverbandes hineintragen<br />

möchte. Des Weiteren berichtete<br />

er über den aktuellen Stand der Arbeitsschwerpunkte,<br />

die an diesem<br />

Wochenende weitergeführt werden<br />

sollten. Er stellte die drei Säulen des<br />

JDBSH – Studium/Hochschularbeit,<br />

Berufseinstieg <strong>und</strong> Innovation in<br />

Verbands- <strong>und</strong> Fachpolitik – vor <strong>und</strong><br />

erläuterte deren Inhalte.<br />

Es folgte ein Vortrag des Münchners<br />

Christian Lohwasser, der als<br />

Vertreter der AG Ethik zum Thema<br />

„Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession“<br />

referierte <strong>und</strong> die Bedeutung<br />

einer gemeinsamen ethischen<br />

Basis für die Entwicklung der<br />

Profession hervorhob.<br />

Anschließend fand eine Zukunftswerkstatt<br />

zu den drei Säulen des<br />

JDBSH statt, in deren Verlauf Kleingruppen<br />

Ideen zu den thematischen<br />

Blöcken erarbeiteten <strong>und</strong> konkrete<br />

Handlungsvorschläge für 2013 entwickelten.<br />

So soll ein Leitfaden für<br />

die DBSH-Werbung an Hochschulen<br />

erarbeitet <strong>und</strong> allen MultiplikatorInnen<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Es ist geplant, die vorhandene<br />

Broschüre für BerufseinsteigerInnen<br />

zu überarbeiten <strong>und</strong> die Vernetzung<br />

innerhalb des DBSH <strong>und</strong> mit externen<br />

Gruppen <strong>und</strong> Bündnissen zu<br />

verbessern. Zum Abschluss dieses<br />

intensiven Arbeitstages zeigten sich<br />

alle Beteiligten sehr zufrieden mit<br />

den Ergebnissen.<br />

Seinen Ausklang fand der Klausur-<br />

Tag bei einer Nachtwächterstadtführung,<br />

bei der den JDBSHlern das historische<br />

Magdeburg mit so manch<br />

humorvoller Anekdote nähergebracht<br />

wurde.<br />

Relevantes Thema: Die Vernetzung<br />

auf europäischer Ebene<br />

Am Sonntag berichtete die Beauftragte<br />

für internationale Vernetzung<br />

des JDBSH, Marie Niermann, von der<br />

„2. Joint World Conference on Social<br />

Work and Social Development“,<br />

an der sie im Juli diesen Jahres in<br />

Stockholm für den JDBSH teilnahm.<br />

Sie skizzierte die Tagungsinhalte zu<br />

den Themen Menschenrechte, soziale<br />

Gleichheit, Klimawandel <strong>und</strong><br />

nachhaltige Entwicklung sowie globale<br />

<strong>und</strong> soziale Transformationen<br />

<strong>und</strong> berichtete von ihren Dialogen<br />

mit Studierenden aus Afrika, den<br />

USA <strong>und</strong> China. Die Relevanz einer<br />

globalen Initiative der Sozialen Arbeit<br />

auch für die Situation in den<br />

einzelnen Nationen zeigte sich im<br />

weiteren Verlauf des Berichts: Marie<br />

Niermann zeigte den gemeinsamen<br />

Bezugsrahmen der Sozialen<br />

Arbeit in Europa auf <strong>und</strong> stellte na-<br />

16


April 2013<br />

tionale Charakteristika am Beispiel<br />

der Entwicklungen von Profession<br />

<strong>und</strong> Disziplin in Tschechien, in der<br />

Slowakei, Großbritannien <strong>und</strong> Finnland<br />

heraus. So wurde deutlich, dass<br />

eine europäische Vernetzung erfolgreich<br />

wird, wenn nationale Besonderheiten<br />

im Umgang mit ähnlichen<br />

Problemen identifiziert werden. Die<br />

anschließende Diskussion machte<br />

deutlich, wie interessant der Blick in<br />

andere Länder für die TeilnehmerInnen<br />

war <strong>und</strong> ergänzte den Vortrag<br />

auf bereichernde Weise.<br />

Abschließend erfolgten eine Bündelung<br />

der Tagungsergebnisse sowie<br />

verbindliche Absprachen der Weiterarbeit<br />

an den vereinbarten Themen.<br />

Die nächste Tagung des JDBSH<br />

wird Mitte des Jahres stattfinden<br />

– bereits im November war die Vorfreude<br />

auf das erneute Treffen unter<br />

den TeilnehmerInnen spürbar. Der<br />

Abschied fand mit großer Zuversicht<br />

statt, dass trotz räumlicher Entfernung<br />

gemeinsam an den ausgearbeiteten<br />

Themen weitergearbeitet<br />

wird.<br />

Beitrag:<br />

Eva-Maria Bauer <strong>und</strong> Nadja Khan<br />

Praxis III-Projekt: Borderline Europe – EU versus Menschenrechte<br />

Informationsveranstaltung zum Thema Flucht an EU-Außengrenzen<br />

in Benediktbeuern<br />

Im Rahmen seines Praxis III-Projekts „Borderline Europe – EU versus<br />

Menschenrechte“, das von Prof. Dr. P. Bernhard Vondrasek betreut wird,<br />

veranstaltete der Student David Loetzner am 19.3.2013 eine öffentliche<br />

Informationsveranstaltung zum Thema Flucht an der EU-Außengrenze.<br />

Als Redner sprach der Diplommathematiker Bernd Kasparek, einer der<br />

Gründungsmitglieder von bordermonitoring.eu, einem gemeinnützigen<br />

Verein, der sich mit den Politiken <strong>und</strong> Praktiken an der EU-Außengrenze<br />

beschäftigt – <strong>und</strong> durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit über die missliche<br />

Lage von Flüchtlingen <strong>und</strong> Migranten informiert, die manchmal über Jahre<br />

in Grenzgebieten verweilen müssen, bevor sie wieder abgeschoben werden<br />

oder – schlimmstenfalls, dennoch nicht selten – ihr Leben verlieren.<br />

In den vergangenen Jahren waren es weit über 15.000 Menschen, die<br />

auf ihrer Flucht im Mittelmeerraum ums Leben kamen. Die Zahlen sind<br />

alamierend, trotzdem greifen die Medien dieses brisante Thema nur am<br />

Rande auf, geben hin <strong>und</strong> wieder Zahlen von Flüchtlingstoten bekannt,<br />

klären aber nicht über die Hintergründe auf. „Ich lese regelmäßig Zeitung,<br />

höre die Nachrichten – <strong>und</strong> nachdem mir erst kürzlich wieder ein Abriss<br />

über die erbämlichen Zustände im Internierungslager der italienischen<br />

Insel Lampedusa auffiel, stellte sich mir die Frage, warum die Medien nicht<br />

tiefer in die Recherche einsteigen. Warum bleibt die Berichtserstattung<br />

zumeist an der Oberfläche? Mit meiner Informationsveranstaltung wollte<br />

ich einen Beitrag zur Aufklärung <strong>und</strong> auch dazu leisten, das wir dieses<br />

Thema - das uns als EU-Bürger <strong>und</strong> Menschen unmittelbar betrifft – stärker<br />

priorisieren“, erklärt David Loetzner.<br />

David Loetzner, Studierender an der KSFH<br />

<strong>und</strong> Initiator der Veranstaltung<br />

Bernd Kasparek, der sich schon viele Jahre in diesem Bereich engagiert<br />

<strong>und</strong> darin promoviert, zeichnete ein umfassendes Bild über die Herkunft<br />

der Flüchtlinge, über ihre Motive, ihre Wege. Die meisten Flüchtlinge,<br />

die gerne nach Europa einreisen würden, sind aus Krisengebieten wie<br />

Afghanistan, aus dem Irak, aus Somalia (<strong>und</strong> aus Afrika generell) <strong>und</strong> aus<br />

Südamerika. Er gab darüber hinaus einen Überblick zu den rechtlichen<br />

Belangen, sprach über die Entstehung einer derartigen EU-Außengrenze<br />

durch Abschaffung der Binnengrenzen (Schengener Abkommen) <strong>und</strong> über<br />

die (fragwürdige) Position von Frontex, einer Agentur mit Sitz in Warschau,<br />

die den Grenzschutz <strong>und</strong> die operative Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten<br />

koordiniert. In der abschließenden Diskussion stellte sich die<br />

Frage, ob Flüchtlinge <strong>und</strong> Migranten nicht auch in der Hoffnung auf Glück<br />

<strong>und</strong> ein besseres Leben in ein anderes Land einreisen dürfen. Müssen es<br />

politische Motive sein, die zur Flucht aus der eigenen Heimat veranlassen?<br />

Bernd Kasparek, Referent <strong>und</strong> Gründungsmitglied<br />

von bordermonitoring.eu<br />

17


April 2013<br />

Über den Zusammenhang von Papier<br />

<strong>und</strong> Qualität<br />

Ein studentisches Projekt der KSFH in Kooperation mit der Münchner<br />

Heimaufsicht<br />

Seit vielen Jahren wird nun die Debatte zum Thema Entbürokratisierung<br />

in der Pflege geführt, <strong>und</strong> sie scheint kein Ende zu nehmen. Doch warum<br />

muss überhaupt in Einrichtungen der Altenhilfe dokumentiert werden?<br />

Und welche Handlungsempfehlungen lassen sich formulieren, die als<br />

Gr<strong>und</strong>lage für eine Entbürokratisierung Verwendung finden können, dabei<br />

aber professionelle Ansprüche sowie gesetzliche Anforderungen nicht<br />

außer Acht lassen? Dieser Auseinandersetzung lag erneut ein auf zwei<br />

Semester angelegtes Projekt des Studiengangs Pflegemanagement der<br />

KSFH mit der Münchner Heimaufsicht zu Gr<strong>und</strong>e. Begleitet wurde das Projekt<br />

von Frau Prof. Dr. Rosmarie Reinspach, Frau Prof. Dr. Constanze Giese<br />

<strong>und</strong> dem Leiter der Münchner Heimaufsicht Rüdiger Erling sowie dessen<br />

Kollegen Dominique Labouvie <strong>und</strong> Alexander Slaby.<br />

Ausgehend von den Themenbereichen Ernährung, Bewegung, Beschäftigung<br />

<strong>und</strong> Behandlungspflege waren die Projektteilnehmer (<strong>Studentinnen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Studenten</strong> des 6./7. Semesters des Studiengangs Pflegemanagement)<br />

zunächst angehalten, eine kritische Analyse der Dokumentationssystematik<br />

in je einer Münchner Einrichtung der Altenhilfe durchzuführen. Hierzu<br />

fanden mehrere Praxisbesuche statt. Abgeschlossen wurde das Projekt mit<br />

der Präsentation von Theorie gestützten Handlungsempfehlungen.<br />

Identifizierung von Entbürokratisierungspotentialen<br />

Im Laufe des Projekts wurden immer wieder Fragen zur Notwendigkeit<br />

bestimmter Instrumente diskutiert, vor allem der Zusammenhang mit der<br />

Ergebnisqualität wurde dabei stets kritisch beleuchtet. Eine abschließende<br />

Klärung aller Facetten dieser Gr<strong>und</strong>frage der Qualitätsdebatte wurde nicht<br />

gef<strong>und</strong>en, jedoch identifizierten die <strong>Studentinnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Studenten</strong> im Zuge<br />

der Auseinandersetzung eine Reihe von Entbürokratisierungspotentialen.<br />

So reduzierte die „Gruppe Behandlungspflege“ die Anamnese, d. h. den<br />

Beginn des Pflegeprozesses von 13 Feldern der AEDL-Systematik auf vier<br />

Felder, die einer eigens hierfür entwickelten Ordnung folgen. Das Thema<br />

Biografiearbeit stellte für die „Gruppe Beschäftigung“ ein Optimierungsfeld<br />

dar, welches in der Praxis durch übertriebene Dokumentation geprägt<br />

ist. Auf den kaum belegbaren Nutzen diverser Assessmentinstrumente<br />

(u. a. zur Sturz- <strong>und</strong> Dekubitusgefahr) verwies die „Gruppe Bewegung“,<br />

während die „Gruppe Ernährung“ einen Appell in Richtung Prüfinstanzen<br />

formulierte, deren Fokus sich zu vorschnell auf Unterlagen ausrichtet <strong>und</strong><br />

dabei die individuelle Situation des Menschen vernachlässigt. Im Zuge des<br />

Projektes wurde jedoch ebenfalls deutlich, dass letzteres Phänomen ebenfalls<br />

durch eine Reihe weiterer Anspruchsgruppen ausgelöst werden kann<br />

(Management, Ärzte etc.). Der nach wie vor bestehende Handlungsbedarf<br />

ist also vielschichtiger Natur.<br />

Beitrag: Rüdiger Erling<br />

Praxisanleiter/-innentag<br />

Pflege<br />

Am 7. Dezember 2012 fand in der<br />

Aula der KSFH in München der<br />

Praxisanleiter/-innentag des Fachbereichs<br />

Pflege statt. Nach der<br />

Begrüßung durch die Vizepräsidentin<br />

Prof. Dr. Annette Vogt <strong>und</strong> den<br />

Dekan Prof. Dr. Johannes Kemser,<br />

widmete sich Prof. Dr. Klaus Arntz<br />

dem Thema "Lebensqualität - Kritische<br />

Anmerkungen aus ethischer<br />

Sicht". Der Professor für Philosophie<br />

mit Schwerpunkt Angewandte Ethik<br />

an der Philosophisch-Sozialwissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität<br />

in Augsburg skizzierte die unterschiedlichen<br />

Bewertungen <strong>und</strong><br />

Begriffsdefinitionen von Lebensqualität<br />

aus gesellschaftspolitischer,<br />

medizinischer, philosophischer <strong>und</strong><br />

theologischer Sicht. Er plädierte<br />

für einen Paradigmenwechsel hin<br />

zu einer patientenorientierteren<br />

Medizin, in der die Autonomie des<br />

Betroffenen ernst genommen wird.<br />

Im Anschluss an den Vortrag <strong>und</strong><br />

die Diskussion fanden verschiedene<br />

Workshops zu Themen wie "Leben<br />

<strong>und</strong> leben lassen", "Die Pflegequalität<br />

in Deutschland. Ausgezeichnet<br />

(?) oder eher die Frage: Was zeichnet<br />

sie aus?" oder "Angehörige pflege<br />

<strong>und</strong> leben – Zukunftswerkstatt"<br />

statt – durchgeführt <strong>und</strong> organisiert<br />

von <strong>Studentinnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Studenten</strong><br />

der Pflegepädagogik <strong>und</strong> des Pflegemanagements.<br />

Save-the-date: Der nächste<br />

Pflegeanleiter/-innentag vom<br />

Fachbereich Soziale Arbeit<br />

findet am 14. Mai 2013 in<br />

München statt.<br />

18


Reisen bildet! Students on Tour im Wintersemester<br />

2012/13 an der Abteilung Benediktbeuern<br />

April 2013<br />

Die Teilnehmer der Studienreise nach London<br />

Das Modul 1.4 Soziale Arbeit im<br />

nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Kontext sieht explizit Länderstudien<br />

<strong>und</strong> Studienreisen vor, um Studierenden<br />

unter anderem Einblicke<br />

in professionstheoretische <strong>und</strong><br />

-politische Gr<strong>und</strong>lagen der Sozialen<br />

Arbeit im europäischen <strong>und</strong><br />

internationalen Kontext zu geben.<br />

An der Abteilung Benediktbeuern<br />

nahmen 50 Studierende an drei<br />

unterschiedlichen Projektreisen teil<br />

<strong>und</strong> konnten somit einen tieferen<br />

Einblick in das Feld der Sozialen<br />

Arbeit in Schweden <strong>und</strong> Großbritannien<br />

bekommen.<br />

Martina Sumser mit Maria Morton, der Leiterin des<br />

Liz Atkinson Children‘s Centre, Brixton<br />

L<strong>und</strong> in Schweden<br />

Die erste Studienreise führte Ende<br />

Oktober 2012 nach L<strong>und</strong> in Südschweden.<br />

Durch einen ehemaligen<br />

<strong>Studenten</strong> der Abteilung Benediktbeuern,<br />

der mittlerweile Leiter der<br />

Jugendhilfe in der Stadt L<strong>und</strong> ist,<br />

konnten die Studierenden einen<br />

umfassenden Einblick in das schwedische<br />

Sozial- <strong>und</strong> Jugendhilfesystem<br />

erhalten. Schwerpunkte<br />

waren:<br />

• eine Einrichtung im Bereich<br />

der Kindeswohlgefährdung<br />

(„Barnahus“ – Krisenzentrum<br />

bei Kindesmissbrauch)<br />

• die intensive Auseinandersetzung<br />

mit dem schwedischen<br />

Modell der Pflegefamilien<br />

• Projekte im Bereich der ambulanten<br />

Jugendhilfe<br />

• eine stationäre Einrichtung für<br />

erwachsene Drogenabhängige<br />

<strong>und</strong> eine Beratungsstelle für<br />

jugendliche DrogenkonsumentInnen<br />

Durch einen eintägigen Aufenthalt<br />

in Kopenhagen erhielten die Studierenden,<br />

neben der intensiven Auseinandersetzung<br />

mit der Sozialpolitik<br />

<strong>und</strong> der Rolle der Sozialen Arbeit<br />

in Schweden, auch einen Einblick<br />

in das dänische Sozialstaatssystem.<br />

Somit wurde das „skandinavische<br />

Wohlfahrtssystem“ für die Studierenden<br />

nicht nur theoretisch-geistig<br />

veranschaulicht, sondern sehr konkret<br />

<strong>und</strong> gegenständlich greifbar.<br />

London<br />

Die zweite Studienreise führte die<br />

Studierenden eine Woche lang in<br />

die britische Hauptstadt, nach London.<br />

Im Vergleich zu Schweden,<br />

einem Land mit einem sehr dichten<br />

Sozialsystem, stellten sich die Lage<br />

<strong>und</strong> der Kontext, in dem sich die Soziale<br />

Arbeit behauptet, sehr konträr<br />

dar. Inhaltlich beschäftigten sich<br />

die <strong>Studentinnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Studenten</strong><br />

ausführlich mit dem Sozial- <strong>und</strong> Jugendwohlfahrtssystem<br />

in Großbritannien<br />

sowie mit der Geschichte<br />

<strong>und</strong> den aktuellen Entwicklungen<br />

des Psychiatriewesens. Auch setzten<br />

sie sich intensiv mit dem Ges<strong>und</strong>heitswesen,<br />

der Armutsproblematik<br />

<strong>und</strong> der Wohnungslosenhilfe in der<br />

Millionenmetropole auseinander.<br />

Konkret besuchten die Studierenden<br />

folgende Einrichtungen:<br />

• Tavistock Centre<br />

• Liz Atkinson Children‘s Centre<br />

Brixton<br />

• Kingsely Hall <strong>und</strong> die<br />

Organisation deep:black<br />

• Richmond Fellowship<br />

Malmö in Schweden<br />

Fünf weitere Studierende besuchten<br />

vom 19. Februar bis 2. März 2013<br />

ein internationales Seminar an der<br />

Universität Malmö/Schweden mit<br />

dem Titel Social Policies in Europe,<br />

an dem Studierende aus verschiedenen<br />

europäischen Ländern, aber<br />

auch aus Afrika <strong>und</strong> Lateinamerika<br />

teilnahmen. Unterschiedliche Themenkomplexe<br />

wie Research in Social<br />

Work, Welfare state in comparison,<br />

Social Citizenship, Integration<br />

and migration policy, Globalization<br />

and the welfare state <strong>und</strong> Sexology<br />

as a Profession gaben einen umfassenden<br />

Einblick in die „europäische<br />

Welt der Sozialen Arbeit“.<br />

Ein voller Erfolg!<br />

Die Rückmeldungen der Studierenden<br />

zu den drei Hochschulangeboten<br />

ermutigten die Verantwortlichen,<br />

Studienreisen bzw.<br />

vergleichbare Lehrangebote auch<br />

im kommenden Wintersemester<br />

anzubieten - <strong>und</strong> sogar noch weiter<br />

auszubauen <strong>und</strong> zu optimieren.<br />

Prof. Dr. Luise Behringer <strong>und</strong> Martina Sumser mit Tai Bo, einer<br />

Mitarbeiterin <strong>und</strong> Gemeindepsychologin des Tavistock Centre<br />

Von Anfang an international<br />

Soziale Arbeit lebt vom Austausch<br />

<strong>und</strong> von der permanenten Reflexion<br />

der eigenen Standpunkte. Sie war<br />

schon von Beginn ihrer Professionsgeschichte<br />

international angelegt.<br />

Internationalität ist daher nicht<br />

etwa ein neues Phänomen unserer<br />

Profession <strong>und</strong> Disziplin, sondern<br />

die Wiedergewinnung einer zwischenzeitlich<br />

verlorenen Dimension.<br />

Man denke zum Beispiel nur an<br />

die internationale Konferenz für<br />

Wohlfahrtspflege <strong>und</strong> Sozialpolitik<br />

1928 in Paris mit über 5.000 TeilnehmerInnen<br />

aus 42 Ländern. Denn<br />

„erst der Vergleich öffnet die Augen,<br />

<strong>und</strong> aus Büchern ist das nicht<br />

zu lernen“ (Salomon, Alice (1928):<br />

Ausgewählte Schriften, Band 3:<br />

1919-1948, Neuwied 2003, S. 399).<br />

Beitrag: Prof. P. Dr. Bernhard Vondrasek<br />

19


April 2013<br />

Erasmus-Mobilität Sommersemester 2013<br />

Outgoings: KSFH-Studierende an europäischen Partner-Universitäten<br />

Studium (innerhalb Europas)<br />

• Stockholm: Sophie Tesch (Soziale Arbeit München)<br />

Katharina Räuber (Soziale Arbeit München)<br />

Roma Mahrla (Soziale Arbeit Benediktbeuern)<br />

• Kopenhagen: Patricia Tuma (Soziale Arbeit München)<br />

Sabine Daxenberger (Soziale Arbeit München)<br />

• Barcelona: Alexandra Mair (Soziale Arbeit München)<br />

• Verona: Elisa Heissler (Soziale Arbeit München)<br />

Kathrin Kübler (Soziale Arbeit München)<br />

Bärbel Auer (Soziale Arbeit Benediktbeuern)<br />

• Granada: Katharina Kohlmeier (Soziale Arbeit München)<br />

Maria Schredl (Soziale Arbeit München)<br />

• Ankara: Ruby Brinza (Soziale Arbeit München)<br />

Theresa Blaschek (Soziale Arbeit München)<br />

• Zagreb: Carmen Glocker (Soziale Arbeit München)<br />

Praxis II (innerhalb Europas)<br />

• Ungarn: Meinrad Kibili (Soziale Arbeit Benediktbeuern)<br />

• Malta: Nikolaus Kuen (Soziale Arbeit Benediktbeuern)<br />

• Lisa Löffler (Soziale Arbeit Benediktbeuern)<br />

• Barcelona: Laura Eckmann (Soziale Arbeit München)<br />

• Straßburg: Eva Brenner (Soziale Arbeit München)<br />

Elisabeth Jocher (Soziale Arbeit München)<br />

• Schweden: Franziska Pretzer (Soziale Arbeit Benediktbeuern)<br />

• Türkei: Silvia Dettenrieder (Soziale Arbeit Benediktbeuern)<br />

• UK: Andrea Zimmermann (Soziale Arbeit Benediktbeuern)<br />

Fabian Böck (Soziale Arbeit Benediktbeuern)<br />

Praxis II Außereuropa<br />

• Südafrika: Charlotte Klute (Soziale Arbeit Benediktbeuern)<br />

Bleis (Soziale Arbeit Benediktbeuern)<br />

Sara Baur (Soziale Arbeit Benediktbeuern)<br />

• Indien: Bianca Eder (Soziale Arbeit München)<br />

UNHCR Outgoings<br />

• Istanbul/Türkei: Ruby Brinza<br />

• San Jose/Costa Rica: Judith Wagner<br />

• Kampala/Uganda: Veronika Pfleger<br />

(alle drei <strong>Studentinnen</strong> sind im MA Community Organising eingeschrieben)<br />

Incomings: Erasmus-Studierende an der KSFH<br />

• Mailand: Sara Jukic (BA Soziale Arbeit)<br />

• Salerno: Susanna Robertazzi (BA Soziale Arbeit)<br />

• Ankara: Turken Caglar (Doktorandin)<br />

20


April 2013<br />

20 Jahre FOCO -<br />

Fachtag für Community Organizing an der KSFH<br />

Anlässlich des 20. Jubiläums von FOCO e.V. fand<br />

am 1. März 2013 der Fachtag Forward to the Roots –<br />

Stand <strong>und</strong> Perspektiven von Community Organizing in<br />

Deutschland in der Aula der Katholischen Stiftungsfachhochschule<br />

(KSFH) statt. Der Verein verbreitet seit<br />

1993 Theorie <strong>und</strong> Praxis des Community Organizing<br />

(CO) in Deutschland. Bei dem aus den USA stammenden<br />

Ansatz geht es darum, Menschen in so genannten<br />

Bürgerorganisationen zusammen zu bringen, damit<br />

sie dort für ihre eigenen Interessen eintreten <strong>und</strong> eine<br />

nachhaltige Verbesserung ihrer Lebens- <strong>und</strong> Arbeitsbedingungen<br />

durchsetzen können.<br />

So wie in der CO-Praxis eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Akteure aufeinandertreffen, so bestand auch das<br />

Publikum des Fachtags aus einer bunten Mischung an<br />

Interessierten-Gruppen: darunter r<strong>und</strong> 80 Studierende,<br />

Fachkräfte, Aktivisten <strong>und</strong> anderweitig Interessierten.<br />

Zu Beginn stimmten Grußworte vom KSFH-Präsidenten<br />

Prof. Dr. Egon Endres <strong>und</strong> Rudolf Stummvoll, dem Leiter<br />

des Münchener Amtes für Wohnen <strong>und</strong> Migration,<br />

die TeilnehmerInnen auf den Fachtag ein.<br />

Am Vormittag wurde die Entwicklung von CO in<br />

Deutschland in Vorträgen von Prof. Lothar Stock<br />

(Leipzig) <strong>und</strong> Prof. em Dieter Oelschlägel (Duisburg)<br />

dargestellt. Hervorgehoben wurden von beiden Rednern<br />

die Bedeutung <strong>und</strong> der Stellenwert von Community<br />

Organizing in der Praxis der Zivilgesellschaft, in<br />

der Politik, aber auch in der Wissenschaft. Dr. Walter<br />

Häcker (Winterbach) ergänzte dies mit aktuellen Beispielen<br />

aus Projekte in Rumänien <strong>und</strong> Moldawien, die<br />

von FOCO beraten werden. In Bukarest z. B. setzte sich<br />

eine Community Organisation erfolgreich für einen<br />

Familienpark <strong>und</strong> einen Spielplatz ein - in Cantemir,<br />

Moldawien, setzte eine Organisation die Sanierung der<br />

Cafeteria einer Gr<strong>und</strong>schule sowie die Verbesserung<br />

der Müllabfuhr durch.<br />

Im Anschluss daran boten öffentliche Interviews mit<br />

Aktivisten <strong>und</strong> den Gründern des Vereins Einblicke<br />

in die Praxis <strong>und</strong> zeigten die Bandbreite der Erfahrungen<br />

auf. Den Abschluss der Veranstaltung bildete<br />

ein Podium, das mit Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertretern aus<br />

Gewerkschaft, Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis besetzt war,<br />

wobei Kernfragen des CO unter reger Beteiligung des<br />

Publikums diskutiert wurden.<br />

Forderungen nach Community Organizing in Curriculum<br />

der Universitäten <strong>und</strong> nach der Finanzierung von<br />

professionellen Organizern in Kommunen wurden im<br />

Plenum <strong>und</strong> im Podium klar dargestellt.<br />

Hester Butterfield, FOCO Vorsitzende, Dozentin an<br />

der KSFH <strong>und</strong> Hauptorganisatorin des Fachtags sagte<br />

abschließend: „Wir blicken auf eine sehr positive<br />

20jährige Geschichte - durch die heutige Jubiläumsfeier<br />

haben wir zudem neue Anstöße erhalten. Besonders<br />

erfreulich war die Beteiligung von Mitgliedern einer<br />

neuen Organisationsinitiative in einer Siedlung im<br />

Münchner Stadtteil Laim, die im letzten Jahr mit einer<br />

aktivierenden Befragung eines GWA-Seminars der KSFH<br />

angefangen hat. Sie berichteten über ihr vorrangiges<br />

Ziel, sich für menschenwürdiges Wohnen <strong>und</strong> bezahlbare<br />

Mieten einzusetzen <strong>und</strong> sich durch Zusammenschlüsse<br />

mit anderen Organisationen zu stärken.“<br />

Beitrag: Hester Butterfield<br />

v. l.: FOCO Vorstandmitglieder Hester Butterfield, München <strong>und</strong><br />

Sven Gramstadt, Berlin<br />

Podium v. l.: Susanne Kim, IG Metall; Katrin Muckenfuss, Deutsche<br />

Gesellschaft für Soziale Arbeit; Dr. Leo Penta, DICO; Grit Schneider,<br />

REGSAM; Prof. Dr. Andreas Schwarz, KSFH; Prof. Dr. Carsten Müller,<br />

FOCO <strong>und</strong> HS Emden; Hanns-Jörg Sippel, Stiftung Mitarbeit; Dr. Peter<br />

Szynka, FOCO<br />

21


April 2013<br />

Präsentation einer neuen Studie des IF zum Thema<br />

„Eltern – Lehrer – Schulerfolg: Wahrnehmungen <strong>und</strong> Erfahrungen im<br />

Schulalltag von Eltern <strong>und</strong> Lehrern“ in Berlin<br />

Am 25.2.2013 stellten Katja Wippermann M.A. <strong>und</strong><br />

Prof. Dr. Carsten Wippermann eine neue Studie des IF<br />

zum Thema Schulerfolg der Presse vor. Die sozialwissenschaftliche<br />

Untersuchung im Auftrag des B<strong>und</strong>esministeriums<br />

für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend<br />

sowie der Konrad-Adenauer-Stiftung geht der Frage<br />

nach, wie Eltern den Schulerfolg ihrer Kinder wahrnehmen,<br />

ob <strong>und</strong> wie sie sich beteiligen, wie sie ihre<br />

Beziehung/Kommunikation zu Lehrern <strong>und</strong> zur Schule<br />

gestalten <strong>und</strong> wie sich diese Schulkultur auf die Familie<br />

<strong>und</strong> die Berufsperspektive von Frauen auswirkt.<br />

Herzstück der Untersuchung sind über 255 Einzelinterviews,<br />

die das Team Katja Wippermann, Carsten<br />

Wippermann <strong>und</strong> Andreas Kirchner 2011 <strong>und</strong> 2012<br />

mit Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrern sowie mit Müttern <strong>und</strong><br />

Vätern aus allen sozialen Milieus mit <strong>und</strong> ohne Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

durchführte. Darüber hinaus wurden<br />

aktuelle Daten des Mikrozensus des Statistischen<br />

B<strong>und</strong>esamtes ausgewertet sowie eine Repräsentativbefragung<br />

von 2.788 Eltern <strong>und</strong> 623 Lehrern. Die qualitativen<br />

<strong>und</strong> quantitativen Daten wurden geschlechter<strong>und</strong><br />

milieudifferenziert analysiert.<br />

Zentrale Ergebnisse der 400-seitigen Studie:<br />

Das Thema Bildung ist in der Gesellschaft angekommen.<br />

Für die Mehrheit der Eltern gilt Bildung mehr<br />

denn je als zentraler Schlüssel für den Lebenserfolg<br />

ihrer Kinder. Ihnen ist die Bedeutung der Bildung ihrer<br />

Kinder für den späteren Lebens- <strong>und</strong> Berufsweg ebenso<br />

bewusst wie die Tendenz zur Höherqualifizierung.<br />

Daher heißt es für viele: für das eigene Kind mindestens<br />

die Realschule, besser noch das Gymnasium.<br />

Und: Mehr als früher fühlen sich Eltern heute für den<br />

Schulerfolg ihrer Kinder selbst verantwortlich. Für den<br />

Schulerfolg muss das Kind mit allen zur Verfügung<br />

stehenden Ressourcen durch die Eltern unterstützt<br />

werden: das macht heute gute Elternschaft aus!<br />

Die Tatsache, dass Schulerfolg heute immer mehr von<br />

den Eltern abhängt, führt zur Aushöhlung des Prinzips<br />

der Chancengleichheit. Denn tatsächlich wirkt die aktuelle<br />

Schulkultur sogar als Katalysator, der die bestehenden<br />

Unterschiede zwischen den sozialen Schichten <strong>und</strong><br />

Milieus festigt <strong>und</strong> sogar noch verstärkt. Denn Bildung<br />

ist für Eltern nicht nur aus der Oberschicht, sondern<br />

auch aus den Milieus in der Mitte der Gesellschaft ein<br />

zentrales Vehikel <strong>und</strong> Mittel der sozialen Distinktion<br />

gegenüber Eltern <strong>und</strong> Kindern aus Milieus am unteren<br />

Rand der Gesellschaft. Denn selbst wenn Eltern<br />

der sozialen Unterschicht ihren Kindern eine bessere<br />

Zukunft durch Bildung ermöglichen wollten: sie haben<br />

deutlich weniger Ressourcen <strong>und</strong> damit Möglichkeiten<br />

als Eltern der Mittel- oder Oberschicht, die ihre Kinder<br />

entweder selbst unterstützen (durch „Coaching“ am<br />

Nachmittag) oder die Nachhilfe oder gar eine Privatschule<br />

finanzieren können.<br />

Nicht verw<strong>und</strong>erlich ist, dass sich die Mehrheit der Eltern<br />

durch die Schule belastet fühlt. Dies gilt für Eltern<br />

aller Milieus <strong>und</strong> auch für diejenigen mit Migrationshintergr<strong>und</strong>.<br />

Schule <strong>und</strong> Schulleistungen sind zu einem<br />

dominanten Thema in den Familien geworden, <strong>und</strong><br />

das Familienleben wird aus Sicht der Eltern durch die<br />

Schule <strong>und</strong> den gestiegenen Leistungsdruck (vor allem<br />

am Gymnasium) nachhaltig geprägt.<br />

Perfekte Medienresonanz:<br />

Bereits im Vorfeld der Pressekonferenz berichtete die<br />

Welt am Sonntag exklusiv über die Ergebnisse der<br />

Studie auf der Titelseite sowie im Politikteil. Erfreulich<br />

ist auch die Resonanz der Presse im Nachgang: Unter<br />

anderem berichteten der Tagesspiegel, die Wirtschaftswoche,<br />

das Handelsblatt, die Berliner Morgenpost über<br />

die Studie. RTL machte das Thema „Schulerfolg“ mit<br />

einem kurzen Interview mit Katja Wippermann zum<br />

Thema der Mittagsnachrichten am 26.2.2013.<br />

Beitrag: Katja Wippermann<br />

Das Buch zur Studie von Katja<br />

Wippermann, Carsten Wippermann<br />

<strong>und</strong> Andreas Kirchner<br />

ist im Verlag Lucius&Lucius,<br />

Stuttgart, erschienen (ISBN<br />

978-3-8282-0577-2, 34,90 €) <strong>und</strong><br />

kann in beiden KSFH-Bibliotheken<br />

ausgeliehen werden.<br />

22


April 2013<br />

Nicht mit dir <strong>und</strong> nicht ohne dich?<br />

Erweitere Deine Möglichkeiten!<br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Methoden des<br />

Biografischen Coachings<br />

Am IF fand in den Monaten von Juli 2012 bis Januar<br />

2013 eine dreiteilige Weiterbildung unter der Leitung<br />

von Dr. Hubert Klingenberger <strong>und</strong> Brigitte Krecan-<br />

Kirchbichler, Dipl. Sozialpädagogin (FH), Supervisorin<br />

<strong>und</strong> Trainerin für Biografiearbeit, statt. An den Lerngruppen<br />

nahmen 10 aktive <strong>und</strong> praxiserfahrene Berater/innen<br />

<strong>und</strong> Coaches teil. Die Inhalte der Weiterbildung<br />

lehnten sich stark an die Erfahrungen <strong>und</strong> das<br />

Wissen an, das die Teilnehmer aus ihrem Berufsalltag<br />

mitbrachten. Inputs <strong>und</strong> Übungen aus der Biografiearbeit,<br />

kombiniert mit Live-Coaching-Sequenzen <strong>und</strong> Reflexionen<br />

in kleinen Hausarbeiten, bildeten das didaktische<br />

Gerüst <strong>und</strong> eröffneten einen Möglichkeitsraum<br />

für fachliches <strong>und</strong> persönliches, biografisches Lernen.<br />

Zum Begriff der Biografiearbeit<br />

Um Menschen vor, während <strong>und</strong> nach Lebenswenden<br />

spezifisch begleiten zu können, stellt die Biografiearbeit<br />

eine Handlungskonzeption zur Verfügung, die den<br />

eigenen Ansatz der Berater/innen/Coaches erweitert.<br />

Der ressourcenorientierte Blick in die persönliche Vergangenheit<br />

<strong>und</strong> das gemeinsame Suchen nach Kompetenzen,<br />

Potenzialen <strong>und</strong> Erfolgen lässt Coachees/die<br />

Beratung Suchende Orientierung <strong>und</strong> Ermutigung im<br />

eigenen Leben finden.<br />

Am 15. <strong>und</strong> 16.2.2013 fand an der KSFH in München<br />

die interdisziplinäre <strong>und</strong> internationale Tagung mit<br />

dem Titel „Nicht mit dir <strong>und</strong> nicht ohne dich? Zum<br />

Verhältnis zwischen Theorie, Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis<br />

in professionellen Feldern“ statt.<br />

Der rege <strong>und</strong> inspirierende Austausch zwischen den ReferentInnen<br />

- darunter Prof. Dr. Rainer Schützeichel <strong>und</strong><br />

Prof. Dr. Peter Sommerfeld - <strong>und</strong> den TeilnehmerInnen<br />

führte zur Entwicklung von Kooperationen über die<br />

unterschiedlichen Professionen <strong>und</strong> Ländergrenzen<br />

hinweg. Neben der Charakteristik professionellen<br />

Wissens sowie wechselseitigen Repräsentationen unterschiedlicher<br />

Wissensformen wurde vor allem darüber<br />

diskutiert, wie der Transfer von Wissen zwischen<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis <strong>und</strong> innerhalb der Hochschullehre<br />

gestaltet werden kann. Einerseits wurden die<br />

Herausforderungen <strong>und</strong> Fallstricke beleuchtet, andererseits<br />

auch Meilensteine des Wissensaustausches<br />

hervorgehoben. Dadurch gelang es im Rahmen der<br />

Tagung, Gegensätze <strong>und</strong> Unvereinbarkeiten zwischen<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis aufzubrechen <strong>und</strong> Handlungsmöglichkeiten<br />

zu modellieren.<br />

Die konstruktive Arbeitsatmosphäre ermöglichte allen<br />

Anwesenden, neue Ideen <strong>und</strong> Impulse für die eigene<br />

Handlungspraxis <strong>und</strong> den eigenen Arbeitsalltag mitzunehmen.<br />

Somit können wir auf eine r<strong>und</strong>um gelungene<br />

Tagung zurückblicken.<br />

Die Abschlussevaluation zeigte, dass die Teilnehmer<br />

zufrieden waren <strong>und</strong> der Praxisbezug der Weiterbildung<br />

hoch eingestuft wurde. Der nächste Durchgang<br />

findet ab dem 13. Februar 2014 statt. Ansprechpartnerin<br />

im IF: Elisabeth Finkel, elisabeth.finkel@ksfh.de.<br />

Im Beirat der KlinikClowns<br />

Prof. Dr. Charlotte Uzarewicz wurde in den wissenschaftlichen<br />

Beirat der KlinikClowns Bayern e.V. - Verein<br />

zur Förderung der Betreuung <strong>und</strong> Therapie kranker<br />

Menschen e.V. berufen. Basierend auf der wissenschaftlichen<br />

Erkenntnis, dass Lachen <strong>und</strong> Humor überaus positive<br />

Auswirkungen auf den Allgemein- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

haben <strong>und</strong> Heilungsprozesse fördern,<br />

treten die Clowns in Kinderkliniken <strong>und</strong> Pflegeeinrichtungen<br />

für alte <strong>und</strong> behinderte Menschen auf. Im Gremium<br />

sind Schauspieler, Tänzer, Musiker, Professoren<br />

(u.a. Dorris Dörrie), Chefärzte, Pflegewissenschaftler<br />

<strong>und</strong> ausgebildete Clowns vertreten. „Ich freue mich<br />

über die Berufung, weil es mir am Herzen liegt, alternative<br />

<strong>und</strong> komplementäre Denkansätze in die Routinen<br />

der Praxis zu bringen. Lachen <strong>und</strong> Weinen sind zwei<br />

Seiten einer Medaille <strong>und</strong> die sind leiblich spürbar –<br />

das ist auch mein Schwerpunktthema in Lehre <strong>und</strong><br />

Forschung.“<br />

23


April 2013<br />

Fachtagung „Neues PflegeWISSEN<br />

nutzen – Aus der Hochschule für die<br />

Praxis“<br />

In Kooperation mit der Caritas-Gemeinschaft für Pflege<strong>und</strong><br />

Sozialberufe Bayern e. V. veranstaltete das IF am<br />

26. Februar 2013 den dritten Fachtag zum Thema<br />

„Neues Pflegewissen nutzen – aus der Hochschule für<br />

die Praxis“.<br />

Referentinnen <strong>und</strong> Referenten aus Berlin, München,<br />

Witten/Herdecke <strong>und</strong> Fürth stellten ihre aktuellen Themen<br />

vor <strong>und</strong> diskutierten deren Nutzen für die Praxis.<br />

Prof. Dr. Marianne Rabe eröffnete die Tagung mit ihrem<br />

Vortrag zur Frage: „Welche Pflegenden braucht die<br />

Pflege?“ Rainer Michael Ammende, Akademieleiter der<br />

städtischen Kliniken München, erläuterte die derzeitige<br />

Diskussion um das neue Gesetz zur „Übertragung<br />

heilk<strong>und</strong>licher Aufgaben“ an Pflegende <strong>und</strong> die Konsequenzen<br />

für Politik <strong>und</strong> Praxis. Ein pflegepraktisches<br />

Thema bezog sich in diesem Jahr auf den Bereich dementieller<br />

Erkrankungen. Herr Dipl.-Theol., BPhil. Christian<br />

Müller-Hergl zeigte die neuen Forschungsergebnisse<br />

in seinem Vortrag „Schreien-Lauten-disruptives<br />

Vokalisieren: Konzepte, Assessments, Interventionen“<br />

auf.<br />

In den beiden Parallelforen am Nachmittag fokussierte<br />

er nochmals mögliche Handlungskonzepte für „Männer<br />

mit Demenz in Institutionen: Arbeit statt Haushalt“,<br />

während Irene Hößl, Dipl. Krankenhausbetriebswirtin<br />

(VDK), mit den Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmern angeregt<br />

über „Chancen für Praktiker – der Wert der Erfahrung“<br />

diskutierte.<br />

Die vierte Fachtagung findet am 20.2.2014 wieder in<br />

der Aula der KSFH in München statt.<br />

Am 8.3.2013 war Prof. Dr. Hermann Schmitz in München<br />

zu Gast beim IF. Eingeladen hatte ihn der Münchner<br />

Arbeitskreis für Neue Phänomenologie (www.<br />

neophaen.net). Der Begründer der Neuen Phänomenov.<br />

l. nach r.: Rainer Michael Ammende, Irene Hößl, Charlotte<br />

Uzarewicz, Christian Müller-Hergl, Marianne Rabe, Maria Kober<br />

logie entwickelt sein System der Philosophie in über 50<br />

Bänden seit den 1960er Jahren. Im Kern geht es hierbei<br />

darum, die unwillkürlichen Lebenserfahrungen begrifflich<br />

zu fassen <strong>und</strong> damit das Denken be-greifbar zu<br />

machen. Seit seiner Emeritierung im Jahr 1993 arbeitet<br />

Hermann Schmitz an dieser Theorie weiter. Seine<br />

letzte Publikation erschien Anfang 2013 mit dem Titel<br />

Kritische Gr<strong>und</strong>legung der Mathematik im Karl Alber<br />

Verlag. Dieses epochale Werk der Philosophie wird an<br />

der Universität Rostock am Hermann Schmitz Lehrstuhl<br />

für Philosophie fortgeführt. Um den Transfer in verschiedene<br />

Praxis- <strong>und</strong> Handlungsfelder kümmert sich<br />

die Gesellschaft für Neue Phänomenologie (www.gnponline.de),<br />

die jährlich im April eine interdisziplinäre<br />

Tagung veranstaltet. Der Titel der diesjährigen Tagung<br />

lautet: „Begriffene Erfahrung“.<br />

Dem gut besuchten, öffentlichen Abendvortrag zum<br />

Thema Leibliches Verstehen ging ein dreistündiges<br />

Kolloquium voraus, bei dem Schmitz den Teilnehmenden<br />

Rede <strong>und</strong> Antwort stand: Fragen zur Leiblichkeit<br />

<strong>und</strong> zum leiblichen Verstehen – vor allem aus<br />

den Bereichen Psychotherapie, Sport- <strong>und</strong> Bewegungswissenschaft<br />

sowie der Pflegewissenschaft – wurden<br />

lebhaft diskutiert: Das Verhältnis von Flächigkeit <strong>und</strong><br />

Räumlichkeit beim Schreibenlernen im Alphabetisierungsprozess<br />

<strong>und</strong> das Phänomen der Legasthenie; die<br />

Sprache als Rhythmus, Bewegungssuggestion <strong>und</strong> synästhetischer<br />

Charakter im Vergleich zur semantischen<br />

Vermittlung; das Verhältnis von Erfahrung (als Erinnerung<br />

<strong>und</strong> als Gedächtnisleistung bzw. Kompetenz) <strong>und</strong><br />

leiblicher Intelligenz wurden ebenso erörtert, wie das<br />

komplexe Thema der Schmitzschen Situationstheorie<br />

im Kontext leiblichen Verstehens sowie der Zusammenhang<br />

von Wahrnehmen <strong>und</strong> leiblichem Verstehen. Die<br />

Gäste, die aus ganz Deutschland, der Schweiz <strong>und</strong> Holland<br />

angereist waren, bereicherten die Diskussionen<br />

mit ihren praktischen Erfahrungen aus verschiedenen<br />

Berufsfeldern.<br />

Für die KSFH war es eine große Ehre, Hermann Schmitz<br />

begrüßen zu dürfen, <strong>und</strong> das IF dankt ihm, dass er den<br />

weiten Weg von Kiel nach München auf sich genommen<br />

hat, um uns an seinem Denken partizipieren zu<br />

lassen.<br />

Beitrag: Prof. Dr. Charlotte Uzarewicz<br />

Vortrag von Prof. Dr. Hermann<br />

Schmitz: Leibliches Verstehen.<br />

An alle Interessierte an der Neuen<br />

Phänomenologie<br />

v. l. nach r.: Michael Uzarewicz, Robert Gugutzer, Charlotte<br />

Uzarewicz, Hermann Schmitz, Thomas Latka<br />

24


April 2013<br />

Windhauch<br />

Mit der Theateraufführung „Windhauch“<br />

stellten 18 Studierende im<br />

Rahmen des Moduls Kultur-Ästhetik-Medien<br />

<strong>und</strong> im Rahmen der<br />

Theologischen Zusatzausbildung<br />

im Bereich Spiritualität ihre Semesterarbeit<br />

dem Publikum vor. Das<br />

Projekt erfolgte in Kooperation<br />

mit der Katholischen Hochschulgemeinde<br />

(KHG). Aufgeführt wurde<br />

das Stück am 19.12.2013 in der<br />

Campuskirche.<br />

„Theater im Advent“ war das Ausgangsmotiv<br />

<strong>und</strong> als eine zentrale<br />

Inspirationsquelle des Theaterstücks<br />

diente Platons Höhlengleichnis:<br />

„Stelle dir die Menschen vor in<br />

einem unterirdischen, höhlenartigen<br />

Raum...in dieser Höhle leben sie von<br />

Kindheit an gefesselt...aus weiter Ferne<br />

leuchtet von oben her das Licht<br />

eines Feuers, zwischen diesem Licht<br />

<strong>und</strong> den Gefesselten führt ein Weg in<br />

die Höhe...“<br />

füllt das alles nicht <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

kämpft sie einen inneren Kampf,<br />

ob sie sich von all dem lösen <strong>und</strong><br />

sich weiter entwickeln will oder<br />

nicht. Sie kämpft mit ihrem Gewissen,<br />

ihrer „Ruferin“, <strong>und</strong> macht sich<br />

schließlich auf, die zerfahrene Menschenhöhle<br />

zu verlassen, um in die<br />

Höhe zu gelangen, hin zum Licht.<br />

Als ADA wieder in die Höhle zurückkehrt,<br />

will sie die Anderen von der<br />

wirklichen Welt überzeugen. Dabei<br />

erfährt sie das Schicksal, das Platon<br />

in seinem Gleichnis beschreibt.<br />

Sie wird ausgelacht <strong>und</strong> verspottet.<br />

In WINDHAUCH sind jedoch nicht<br />

alle Ohren taub, es gibt neben ADA<br />

noch eine weitere Suchende, die<br />

andere in ihren Bann zieht, weil sie<br />

von Hoffnung spricht.<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Inszenierung war ein<br />

Rahmenkonzept der Leitung. Die<br />

Studierenden wurden aktiv in die<br />

Ausgestaltung einbezogen. Herausgearbeitet<br />

wurden ihre Sehnsüchte<br />

<strong>und</strong> Erwartungen in Bezug auf<br />

innere <strong>und</strong> äußere Entwicklungen.<br />

„Was soll sich ändern?“ Akzente kristallisierten<br />

sich heraus in Bezug auf<br />

Frieden, Solidarität <strong>und</strong> Toleranz<br />

sowie Schutz der Umwelt. Daraus<br />

wurde eine Handlung kreiert, die<br />

einen theatralischen Spannungsbogen<br />

ermöglichte: Die WG hier <strong>und</strong><br />

die Etablierten dort. Die Studierenden<br />

haben sich ihre eigenen Rollen<br />

Ausdruck dieser Menschenhöhle<br />

im Stück ist eine friedensbewegte<br />

WG auf der einen Seite, die durch<br />

mehr oder weniger Etablierte, Erfolgreiche,<br />

Leistungsträger, Konsumsüchtige<br />

<strong>und</strong> Individualisten auf<br />

der anderen Seite argwöhnisch beobachtet<br />

<strong>und</strong> attackiert wird. Dort,<br />

wo die Friedensaktivisten eine bessere<br />

Welt einfordern, wollen die<br />

anderen, dass alles so bleibt wie es<br />

ist. Ein Hin <strong>und</strong> Her eröffnet sich<br />

zwischen den beiden Gruppen –<br />

WINDHAUCH, wie es im biblischen<br />

Buch Kohelet heißt – verb<strong>und</strong>en<br />

mit Ambivalenzen, gegenseitigen<br />

Verführungen <strong>und</strong> zutiefst menschlichen<br />

Reaktionen auf beiden Seiten.<br />

ADA, eine WG-Bewohnerin, ergewählt<br />

<strong>und</strong> ausgestaltet. Aufgabe<br />

der Leitung war es, den Roten Faden<br />

des Stücks zu kreieren, die Inszenierung<br />

voranzubringen <strong>und</strong> die<br />

SpielerInnen im Schauspiel zu unterstützen.<br />

Begleitet durch P. Rainer<br />

Reitmaier <strong>und</strong> Veronika Güldner-<br />

Zierer von der Katholischen Hochschulgemeinde<br />

erfolgten reflexive<br />

Einheiten über das Stück, die individuellen<br />

Entwicklungen der Teilnehmer,<br />

ihre Beobachtungen, Befindlichkeiten<br />

<strong>und</strong> Befürchtungen wie<br />

auch hinsichtlich der Frage, was das<br />

Stück mit der Thematik des Advent<br />

gemeinsam hat.<br />

Insgesamt kennzeichnete sich die<br />

Inszenierung durch einen postdramatischen<br />

Stil. Es wurde intertextuell<br />

gearbeitet, u. a. mit Auszügen<br />

aus Platons Höhlengleichnis, aus<br />

dem biblischen Buch Kohelet <strong>und</strong><br />

Schillers Gedicht „Hoffnung“. Umgesetzt<br />

wurde das Ganze mit Elementen<br />

des Bewegungs-, Sprech<strong>und</strong><br />

Musiktheaters. Die erfolgreiche<br />

Aufführung <strong>und</strong> die anschließende<br />

Einkehr in der KHG waren<br />

eine erfüllende Abr<strong>und</strong>ung einer<br />

intensiven gemeinsamen kulturästhetischen<br />

Arbeit inmitten der<br />

Vorweihnachtszeit.<br />

SINNHAUCH statt WINDHAUCH!<br />

Beitrag: Prof. Dr. Tilly Miller<br />

25


April 2013<br />

50 Jahre II. Vatikanisches Konzil: Ein<br />

Zeitzeuge zieht Bilanz<br />

Das Jahr 2012 stand im Zeichen des 50jährigen Jubiläums<br />

der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils,<br />

das vom 11. Oktober 1962 bis zum 8. Dezember 1965<br />

stattgef<strong>und</strong>en hat. Es wurde von Papst Johannes XXIII.<br />

mit dem Auftrag zu pastoraler <strong>und</strong> ökumenischer „instauratio“<br />

(ital., Erneuerung) einberufen. Im Rahmen<br />

des Jubiläums luden die Katholische Hochschulgemeinde<br />

<strong>und</strong> die TZ (Theologische Zusatzqualifikation) der<br />

KSFH Abteilung München den emeritierten Wiener<br />

Weihbischof Helmut Krätzl, damaliger Konzilsstenograf<br />

<strong>und</strong> Zeitzeuge, ein. Sein Vortrag fand am 10.<br />

Januar in der Campuskirche statt.<br />

In Anlehnung an seine aktuelle Buchveröffentlichung<br />

appellierte em. DDr. Helmut Krätzl an sein Publikum,<br />

„die verborgenen Schätze, das noch ungehobene Potenzial<br />

des Zweiten Vatikanischen Konzils zu heben.“<br />

Die propagierte Öffnung gegenüber anderen Religionen,<br />

die geforderte Religionsfreiheit - all das liberale<br />

Gedankengut, das im Rahmen des Konzils zusammen<br />

getragen wurde, sei bisher nur in Teilen umgesetzt.<br />

Die notwendigen Reformbewegungen dürften nicht<br />

„von oben“ angeordnet, sondern müssten von der Basis<br />

mitgetragen werden. Er betonte, wie wichtig es dabei<br />

sei, Kinder <strong>und</strong> Jugendliche über Projektarbeit schon<br />

frühstmöglich an die Gr<strong>und</strong>sätze des Konzils heranzuführen.<br />

Ein wesentlicher Aspekt sei hierbei, die Liturgie<br />

kulturangepasst <strong>und</strong> umgangssprachlich auszulegen,<br />

um dem gegenwärtigen Zeitalter - <strong>und</strong> seinen Erfordernissen<br />

- dauerhaft gerecht zu werden.<br />

Helmut Krätzl (2013): Das Konzil -<br />

ein Sprung vorwärts. Ein Zeitzeuge<br />

zieht Bilanz. Tyrolia-Verlag Innsbruck,<br />

190 Seiten.<br />

Mit Helmut Krätzl bezieht ein Augenzeuge<br />

Stellung in der aktuellen<br />

Diskussion über die Auslegung des<br />

Zweiten Vatikanischen Konzils 50<br />

Jahre nach seinem Beginn. Hat es<br />

die katholische Lehre nur kontinuierlich<br />

weiterentwickelt oder entgegen<br />

früheren Lehraussagen auch<br />

neue Wege eingeschlagen?<br />

Für den damaligen Konzilsstenografen<br />

<strong>und</strong> emeritierten Wiener<br />

Weihbischof ist klar: Eine überwältigende<br />

Mehrheit der Konzilväter<br />

hat mutig nach vorne geblickt <strong>und</strong><br />

die Konzilsdokumente haben, wo<br />

es notwendig war, auch frühere<br />

Aussagen des Lehramts korrigiert.<br />

Das Konziljubiläum, so Weihbischof<br />

Krätzl, möge dazu beitragen, die<br />

Texte des Konzils neu zu studieren<br />

<strong>und</strong> das bis heute ungehobene Potenzial<br />

mutig umzusetzen. Dazu<br />

liefert er in diesem Buch konkrete<br />

Hinweise <strong>und</strong> Vorschläge.<br />

Im Anschluss an seinen Vortrag moderierte Prof. Dr.<br />

Susanne Sandherr die Diskussion.<br />

Prof. Dr. Susanne Sandherr <strong>und</strong> der Gast<br />

aus Wien: Weihbischof em. DDr. Helmut<br />

Das KHG-Team: v. l. Veronika Güldner-Zierer,<br />

Timo Grünbacher, P. Rainer Reitmaier<br />

26


April 2013<br />

Wie kommt das Kind zu seiner Moral?<br />

Samuel Jahreiß veröffentlicht Fachartikel in der KiTa aktuell<br />

Samuel Jahreiß, Masterstudent<br />

„Angewandte Bildungswissenschaften“<br />

an der KSFH, hat<br />

seine Hausarbeit im Rahmen<br />

des Seminars Wertebildung in<br />

der Gesellschaft bei Prof. Dr.<br />

Thomas Schuhmacher genutzt,<br />

um daraus einen Artikel für<br />

das Fachmagazin KiTa aktuell<br />

zu verfassen. Mit Erfolg! Das<br />

Magazin druckte den Beitrag in<br />

seiner Februar-Ausgabe ab. Wie<br />

<strong>und</strong> warum es zu der Veröffentlichung kam, erklärt<br />

Samuel Jahreiß im Kurzinterview.<br />

Um welches Thema ging es in Ihrer Hausarbeit<br />

bzw. in dem Artikel, den Sie veröffentlicht haben?<br />

Samuel Jahreiß: Der Artikel befasst sich mit den viel<br />

gelehrten Theorien von Jean Piaget <strong>und</strong> seinem Schüler<br />

Lawrence Kohlberg über die moralische Entwicklung<br />

von Kindern. Beide gehen davon aus, dass sich<br />

die Moral in Stufen entwickelt - laut Kohlberg prägen<br />

Kinder erst ab ihrem 9. Lebensjahr eigenständiges,<br />

moralisches Denken aus. Nach meinen Erfahrungen<br />

entwickeln Kinder schon viel früher ein moralisches<br />

Bewusstsein, deswegen bin ich den Fragen nach dem<br />

„ob“ <strong>und</strong> „wie“ im Rahmen meiner Hausarbeit auch<br />

vertieft nachgegangen. Die neuere Forschung - etwa<br />

von Gertrud Nunner-Winkler - belegt, dass Kinder bereits<br />

mit vier Jahren zu 98 Prozent wissen, was richtig<br />

<strong>und</strong> was falsch ist. Daraus leiten sich Konsequenzen für<br />

die Praxis ab. So brauchen Kinder beispielsweise einen<br />

angemessenen Spielraum für eigene Handlungsentscheidungen.<br />

Wie kamen Sie auf die Idee, sich mit dem Thema<br />

Ihrer Hausarbeit an eine Fachzeitschrift - in dem<br />

Fall die KiTa aktuell - zu wenden?<br />

Samuel Jahreiß: Ich finde es sehr schade, wenn wichtige<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse oder Rechercheergebnisse<br />

einer breiteren <strong>Leser</strong>schaft vorenthalten bleiben.<br />

Zumal ich bei meiner Hausarbeit entsprechende<br />

Handlungsempfehlungen für die Praxis ableite - <strong>und</strong><br />

die KiTa aktuell in dem Fall eins der besten Fachmedien<br />

für mich <strong>und</strong> mein erziehungswissenschaftliches Thema<br />

ist, um meine Zielgruppe zu erreichen. Der Artikel<br />

war allerdings kein Erstlingswerk: Ich habe bereits<br />

im Rahmen eines studentischen Werkvertrags an der<br />

Hochschule München einen mehrseitigen Fachartikel<br />

verfasst. Mir macht es viel Spaß, wissenschaftliche Themen<br />

journalistisch aufzubereiten.<br />

War es schwierig, den Artikel in dem Fachmagazin<br />

zu platzieren?<br />

Samuel Jahreiß: Nein, ganz im Gegenteil. Die KiTa<br />

aktuell ist ein Fachtitel für Erzieherinnen <strong>und</strong> Erzieher.<br />

Da ich selbst Erzieher <strong>und</strong> Kindheitspädagoge bin <strong>und</strong><br />

in diesem Feld studiumsbegleitend arbeite, zeigte sich<br />

die Redaktion entsprechend interessiert. Ich sollte mich<br />

dann lediglich an eine bestimmte Zeichenanzahl <strong>und</strong> -<br />

verständlicherweise - an den Redaktionsschluss halten.<br />

Das Setzen <strong>und</strong> die Gestaltung des Layouts übernimmt<br />

die Redaktion, den Text habe ich als Worddokument<br />

abgeliefert. Aufgr<strong>und</strong> der begrenzten Textzeichen<br />

überlegte ich bereits im Vorfeld, wieviel Theorie mein<br />

Artikel braucht <strong>und</strong> erstellte eine Grobgliederung des<br />

inhaltlichen Aufbaus.<br />

Sie bewerten den Redaktionsbeitrag nicht als zusätzliche<br />

Arbeitsbelastung?<br />

Samuel Jahreiß: Für mich ist das Texten für eine Redaktion<br />

eine willkommene Abwechslung zum Schreiben<br />

von wissenschaftlichen Hausarbeiten. Die Perspektive<br />

ändert sich, weil die Zielgruppe eine andere ist - <strong>und</strong><br />

weil sich hier wissenschaftliche Ergebnisse besonders<br />

gut mit der Praxis verbinden lassen. Zudem finde ich<br />

Veröffentlichungen im Studium durchaus wichtig <strong>und</strong><br />

sinnvoll, um frühzeitig Erfahrungen zu sammeln. Ich<br />

kann meine Kommilitonen nur ermutigen!!<br />

Wer sich für den Artikel<br />

interessiert: Die<br />

Februar-Ausgabe der<br />

Zeitschrift KiTa aktuell<br />

liegt in der Bibliothek<br />

der KSFH aus - der Artikel<br />

von Samuel Jahreiß<br />

ist auf den Seiten 40<br />

bis 42 abgedruckt.<br />

27


April 2013<br />

Zu alt für BAföG? Die Studentin Sibylle Ulbrich berichtet ...<br />

Mit Amtseinführung der neuen<br />

Bildungsministerin Johanna<br />

Wanka ist ein Thema ins Rollen<br />

gekommen, mit dem sich die<br />

Benediktbeurer Studentin Sibylle<br />

Ulbrich schon lange Zeit beschäftigt.<br />

Bislang fördert der Staat nur<br />

diejenigen, die unter 35 Jahre alt<br />

sind. Bei der Vergabe von Stipendien,<br />

so die Erfahrungen von Frau<br />

Ulbrich, gelten auch unausgesprochene<br />

Altersgrenzen. Im Folgenden berichtet sie, wie<br />

sehr sie sich - trotz aller Hürden - dafür einsetzt, dass<br />

solche Grenzen in unserem Bildungssystem aufgehoben<br />

werden.<br />

Sie haben einen Essay bei einem B<strong>und</strong>eswettbewerb<br />

des B<strong>und</strong>esministeriums des Inneren eingereicht. Worum<br />

geht es darin?<br />

Sibylle Ulbrich: Ich interessiere mich sehr für den<br />

Demographischen Wandel, gerade auch im Hinblick<br />

auf zukünftige Hochschulpolitik <strong>und</strong> Chancengleichheit.<br />

Der Studierenden-Wettbewerb 2012 des B<strong>und</strong>esministeriums<br />

des Innern (BMI) zum Thema Chance<br />

Demografie: „Weniger? Älter? Na <strong>und</strong>…“ motivierte<br />

mich, einen Essay zu meinem favorisierten Thema<br />

einzureichen. Da eine Auseinandersetzung mit dem<br />

gesellschaftlichen Wandel vom Diskurs lebt, habe ich<br />

mich für eine fiktive Gesprächsr<strong>und</strong>e entschieden, zu<br />

der ich prominente Gäste aus Politik <strong>und</strong> Gesellschaft<br />

wie Frau Prof. Dr. Schavan, Horst Köhler, Manfred<br />

Kremer (ehemaliger Präsident des B<strong>und</strong>esinstitutes für<br />

Berufsbildung), Dr. Wolfgang Schäuble, Dr. Ursula von<br />

der Leyen <strong>und</strong> Valentin Ludwig Fey (Autor <strong>und</strong> Philosoph)<br />

eingeladen habe. Die Expertenr<strong>und</strong>e ist frei von<br />

mir erf<strong>und</strong>en, die aufgeführten Zitate sind alle real <strong>und</strong><br />

belegt. Leider habe ich keinen Preis ergattert.<br />

In dem Essay spiegeln sich auch Ihre eigenen<br />

Erfahrungswerte?<br />

Sibylle Ulbrich: Einerseits propagiert unser Staat das<br />

Gemeinwohl, pocht auf Inklusion <strong>und</strong> Integration <strong>und</strong><br />

spricht davon, wie wichtig es ist, Frauen mit Kindern<br />

den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern - anderseits<br />

scheint mir der Weg der Umsetzung noch weit.<br />

Ich selbst bin Mutter von zwei Kindern, alleinerziehend,<br />

habe Migrationshintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> erhalte trotzdem keine<br />

staatliche Unterstützung für mein Studium. Ich bin<br />

bereits zu alt, um BAföG zu beziehen. Bei der Beantragung<br />

eines Stipendiums bin ich mehrfach gescheitert.<br />

Die wenigsten Förderer bieten Stipendien für Menschen<br />

über 30 Jahre <strong>und</strong> selbst Stiftungen, wie etwa die<br />

Heinrich-Böll-Stiftung, die sich Migration <strong>und</strong> Integration<br />

auf die Fahnenstange schreiben, haben sich nicht<br />

für ein Einzelgespräch mit mir rückgemeldet.<br />

Sie lassen sich dennoch nicht ermutigen, ...?!<br />

Sibylle Ulbrich: Nein, ich bleibe an dem Thema dran.<br />

Erst kürzlich habe ich mich wegen der Unvereinbarkeit<br />

der Altersbeschränkung beim BAföG mit anderen Gesetzen<br />

wie der UN-Behindertenrechtskonvention <strong>und</strong><br />

dem AGG an das B<strong>und</strong>esverfassungsgericht gewandt,<br />

die das Thema allerdings leider als „nicht von allgemeinem<br />

Interesse“ sehen. Deswegen werde ich jetzt<br />

Klage beim Bayerischen Verwaltungsgericht einlegen.<br />

Ich lese oder höre mit Erleichterung in den Medien,<br />

dass die staatliche Ausbildungsförderung reformiert<br />

werden soll, indem die Altersgrenzen für den BAföG-<br />

Anspruch künftig höher sein <strong>und</strong> zudem auch für andere<br />

Formen wie das Teilzeitstudium gelten sollen. Klar,<br />

auch heute entscheiden sich noch viele für ein Studium,<br />

das direkt an die Schulzeit anschließt. Doch der<br />

Trend, erst einmal im Berufsleben Fuß zu fassen <strong>und</strong><br />

sich dann für ein Studium einzuschreiben, nimmt zu.<br />

Es ist längst überfällig, die Voraussetzungen anzupassen.<br />

Ein weiterer, denkbarer Weg ist das Deutschlandstipendium,<br />

bei dem sich Hochschulen Stiftungen oder<br />

sonstige Förderer suchen, die sich dann paritätisch<br />

die Kosten mit dem Staat teilen. Dieses Stipendium<br />

konzentriert sich auf Leistungen, statt unzeitgemäße<br />

Beschränkungen aufzuerlegen.<br />

Zum Weiterlesen:<br />

Der Essay von Sibylle Ulbrich findet<br />

sich unter http://www.politischebildung-schwaben.net/2012/12/<br />

hoffentlich-wird-es-nicht-soschlimm-wie-es-schon-ist-diskurszum-demographischen-wandel/<br />

Aktueller Studierenden-Wettbewerb<br />

des BMI: „Reformation <strong>und</strong><br />

Toleranz: Was bedeuten Identität<br />

<strong>und</strong> Toleranz heute?“ (Einsendeschluss:<br />

31. Mai, weitere Infos<br />

unter www.bmi.b<strong>und</strong>.de)<br />

Infos zum Deutschlandstipendium:<br />

www.deutschland-stipendium.de/<br />

de/1684.php<br />

28


April 2013<br />

29


April 2013<br />

Vorträge <strong>und</strong> Veröffentlichungen<br />

von Dozentinnen <strong>und</strong> Dozenten der KSFH<br />

Prof. Dr. Luise Behringer<br />

Veröffentlichungen:<br />

Mit Dillitzer, S.: Frühförderung. In: H. G. Homfeldt &<br />

S. B. Gahleitner (Hrsg.): Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit speziellem<br />

Versorgungsbedarf: Beispiele <strong>und</strong> Lösungswege<br />

für Kooperation. Weinheim <strong>und</strong> Basel 2012, S. 53-74<br />

Vorträge:<br />

„Frühe Eltern-Kind-Interaktion“, Fortbildungen für die<br />

KOKI-Stelle Bad Tölz am 7. Mai 2012, Bad Tölz <strong>und</strong> am<br />

26.11.2012, Wolfratshausen<br />

„Die Bedeutung der frühen Eltern-Kind-Bindung“, Festvortrag<br />

zum 5-jährigen Bestehen der Harl.e.kin-Nachsorge<br />

am Klinikum Ostallgäu, Kaufbeuren, 21.11.2012<br />

Prof. Dr. Constanze Giese<br />

Veröffentlichungen:<br />

Den eigenen Tod sterben können. Pflege in der letzten<br />

Lebensphase. In: Pflegezeitschrift 2013, Jg. 66 Heft 1<br />

Verschobene Koordinaten: Zeit <strong>und</strong> Zeiterleben. In:<br />

Fuchs C., Gabriel H., u.a. (Hrsg.): Palliative Geriatrie,<br />

Stuttgart 2012, S.25-31<br />

Vorträge:<br />

„Proud to be Nurse“ - Gedanken zur Entwicklung einer<br />

selbstbewussten Pflegeidentität in der Ausbildung,<br />

Vortrag bei der gemeinsamen Fachtagung der Katholischen<br />

Berufsfachschulen für Altenpflege, Ges<strong>und</strong>heits-<br />

<strong>und</strong> Krankenpflege <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Kinderkrankenpflege,<br />

Katholische Akademie für Berufe im<br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialwesen, Regensburg, 7.3.2013<br />

„Gasthaus - Organisation - Unternehmen: Lässt sich Fürsorge<br />

für den Kranken wirtschaftlich „abbilden“?, Vortrag<br />

bei der internationalen Tagung zum 21. Welttag<br />

der Kranken „Dem Gutes tun der leidet“ in Eichstätt, KU<br />

Eichstätt-Ingolstadt, 8.2.2013<br />

„Autonomie - Selbstbestimmung - K<strong>und</strong>enmentalität?<br />

Überlegungen zu Verantwortung <strong>und</strong> Dienstleistung<br />

der Heilberufe. Ethik im Spannungsfeld von Autonomie<br />

<strong>und</strong> Ökonomie des Patienten“, 9. Neuperlacher Symposium<br />

Palliativmedizin <strong>und</strong> Palliativpflege, 28.11.2012<br />

Pflegestudiengänge eines Offenen Briefes an den Ges<strong>und</strong>heitsminister,<br />

18.10.2012<br />

„Hürden bei der Gründung einer Pflegekammer oder<br />

die Notwendigkeit politischen Handelns“, Vortrag bei<br />

der Kooperationstagung Schön-Kliniken/KSFH München<br />

(K)eine Zukunft ohne Pflege in der Schön-Klink<br />

München-Harlaching, 15.05.2012<br />

„Studiengang Pflege dual - ein Zukunftsmodell“, Vortrag<br />

bei der Tagung der Pflegedirektion <strong>und</strong> ihrer Stationsleitungen<br />

am Klinikum Ebersberg, 25.04.2012<br />

„Zukunft der Altenpflegeausbildung“, Vortrag beim<br />

Ausbildungstag des Diözesancaritasverbandes München-Freising<br />

im Schloss Fürstenried, 19.04.2012<br />

„Weiterentwicklung der Pflege“, Vortrag im Rahmen<br />

der AG Weiterentwicklung der Pflege (Thema: Pflege<br />

dual), SPD des Bayerischen Landtags, im Maximilianeum<br />

München, 26.03.2012<br />

Prof. Dr. Andrea Kerres<br />

gemeinsam mit Katharina Lüftl (wiss. Mitarbeiterin<br />

Begleitforschung Pflege dual)<br />

Vorträge:<br />

„Praxisanleitung im Rahmen von Pflege dual – Entwicklungspotenziale<br />

aus Sicht der Begleitforschung“,<br />

Praxisanleitertag der Kliniken der LMU München,<br />

München, 13.11.2012<br />

„Zwischenergebnisse der Begleitforschung von Pflege<br />

dual zum Lernort Pflegepraxis – Vorschläge für<br />

die Vernetzung von Hochschule <strong>und</strong> Pflegepraxis aus<br />

Sicht der Begleitforschung“, Sitzung des Kuratoriums<br />

der KSFH, München, 22.10.2012<br />

Prof. Dr. Tilly Miller<br />

Veröffentlichungen:<br />

Das Pendeln zwischen Systemen <strong>und</strong> Netzwerken:<br />

Eine Herausforderung für die Akteure. In: Jörg Fischer<br />

/ Tobias Kosellek (Hrsg.): Netzwerke <strong>und</strong> Soziale Arbeit.<br />

Theorien, Methoden, Anwendungen. Weinheim,<br />

Basel, S. 287-294<br />

Prof. Dr. Johannes Kemser<br />

Vorträge:<br />

Expertenanhörung im Bayerischen Landtag zur Errichtung<br />

einer Pflegekammer in Vertretung der<br />

Professorinnen <strong>und</strong> Professoren der bayerischen<br />

Prof. Peter Obermaier-van Deun<br />

Veröffentlichungen:<br />

Pflegiothek – Recht in der Pflege für die Aus-, Fort<strong>und</strong><br />

Weiterbildung, Berlin 2012, Cornelsen Verlag<br />

30


April 2013<br />

Prof. Dr. Bernd Reuschenbach<br />

Veröffentlichungen:<br />

Editorial – Palliativmedizin oder Palliative Care. In: Pflegezeitschrift<br />

2013, Jg. 66, Heft 1, S. 1<br />

Darmann-Finck I. & Reuschenbach B.: Entwicklungsstand<br />

der Kompetenzmessung im Berufsfeld Pflege.<br />

In: Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung <strong>und</strong> Qualitätsentwicklung<br />

im Ges<strong>und</strong>heitswesen (ZEFQ) 2013,<br />

http://dx.doi.org/10.1016/j.zefq.2012.11.020<br />

Pflegeplanung – Schwimmflügel aus Beton oder hilfreich<br />

für die Praxis. In: Pflege in Bayern 2013, Heft 1,<br />

S. 8-9<br />

Hinweis:<br />

Vom 12. bis 14. September 2013 findet der 47. Kongress<br />

für Allgemeinmedizin <strong>und</strong> Familienmedizin in<br />

München statt. Die KSFH stellt hierfür ihre Räumlichkeiten<br />

zur Verfügung <strong>und</strong> ermöglicht die Teilnahme<br />

von Pflegenden <strong>und</strong> Pflegewissenschaftlerinnen/- wissenschaftlern<br />

an der Tagung, die dieses Jahr unter dem<br />

Motto: „Komplexität in der Allgemeinmedizin“ steht.<br />

Nähere Informationen zur Tagung <strong>und</strong> zur Abstrakteinreichung:<br />

http://www.degam2013.de<br />

Prof. Dr. Franz Ruppert<br />

Vorträge:<br />

„Täter <strong>und</strong> Opfer - die Psychodynamic der Täter-Opfer-<br />

Spaltung“, Neuss, öffentlicher Vortrag, 11. Januar 2013<br />

„Perpetrator and Victims - the psychodyamic of the victim-perpetrator<br />

splitting“, Oslo, öffentlicher Vortrag,<br />

18. Januar 2013<br />

„Das Symbiosetrauma <strong>und</strong> seine vielfältigen Auswirkungen“,<br />

Basel, Internationale Studiengemeinschaft für<br />

prä- <strong>und</strong> perinatale Psychologie <strong>und</strong> Medizin,<br />

31. Januar 2013<br />

Prof. Dr. Helga Schneider<br />

Vorträge:<br />

„Elementarpädagogik im Kontext. Bildung <strong>und</strong> Erziehung<br />

für ein Leben in der Globalität“, Abendvorlesung<br />

an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin am<br />

15.11.2012<br />

Prof. Dr. Thomas Schumacher<br />

Vorträge:<br />

„Ethik der Sozialen Arbeit im Spannungsfeld kirchlicher<br />

<strong>und</strong> gesellschaftlicher Werte“, Aachen, auf der Plenumsveranstaltung<br />

der Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />

SkF, SkM <strong>und</strong> IN VIA im Bistum Aachen, 31.1.2013<br />

Prof. Dr. Julia Seiderer-Nack<br />

Veröffentlichungen:<br />

Stichwort Anamnese. In: Spirtual Care - Zeitschrift für<br />

Spiritualität in den Ges<strong>und</strong>heitsberufen, 1/2013<br />

Sicherheit der medikamentösen Therapie bei Morbus<br />

Crohn <strong>und</strong> Colitis ulcerosa. In: Der Bayerische Internist<br />

3/2013<br />

Vorträge:<br />

„Ernährung <strong>und</strong> Ess-Störungen bei chronisch-entzündlichen<br />

Darmerkrankungen“, TNF-alpha Forum München,<br />

26.1.2013<br />

Prof. Dr. Charlotte Uzarewicz<br />

Veröffentlichungen:<br />

Über die Räumlichkeit des Sterbens. In: Becker, Heinz<br />

(Hrsg.): Zugang zu Menschen. Angewandte Philosophie<br />

in zehn Berufsfeldern. Karl Alber Verlag, Freiburg 2013<br />

Prof. Dr. Carsten Wippermann<br />

Veröffentlichungen:<br />

Katja Wippermann, Carsten Wippermann <strong>und</strong> Andreas<br />

Kirchner (2013): Eltern - Lehrer - Schulerfolg. Wahrnehmungen<br />

<strong>und</strong> Erfahrungen im Schulalltag von Eltern<br />

<strong>und</strong> Lehrern. Eine sozialwissenschaftliche Untersuchung<br />

für die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. <strong>und</strong> das<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong><br />

Jugend, herausgegeben von Christine Henry-Huthmacher,<br />

Elisabeth Hoffmann <strong>und</strong> Michael Borchard, Verlag<br />

Lucius&Lucius, Stuttgart<br />

Vorträge:<br />

„Innovationsorte KiTa <strong>und</strong> Familienzentren“, Vortrag<br />

beim Kita Regionalverb<strong>und</strong> Ebersberg mit Vaterstetten,<br />

14.03.2013<br />

„Väter sind ganz unterschiedlich! Selbstverständnisse,<br />

Werte <strong>und</strong> Rollenbilder in verschiedenen sozialen Milieus“,<br />

Vortrag bei der Katholische Erwachsenenbildung<br />

- Bildungswerk Frankfurt, 07.03.2013<br />

„Wer sind die neuen Männer?“ Tagung der Friedrich<br />

Ebert Stiftung zu Männlichkeitskonstruktionen.<br />

Konferenz „Wann ist der Mann ein Mann?“ in Berlin,<br />

15.03.2013<br />

Pressekonferenz zum Equal Pay Day 2013 beim DGB in<br />

Berlin von Prof. Dr. Wippermann <strong>und</strong> Ingrid Sehrbrock<br />

(stellvertretende DGB-Vorsitzende) in Berlin, 19.03.2013<br />

31


April 2013<br />

Die Neue …<br />

KSFH-Behindertenbeauftragte<br />

Prof. Dr. Maria Wasner ist von nun an die Behindertenbeauftragte<br />

für die KSFH in München:<br />

Telefon: 089-48092-1402<br />

E-Mail: maria.wasner@ksfh.de<br />

Raum: F.101<br />

Für Benediktbeuern bleibt Prof. Dr. Julia Seiderer-Nack<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Telefon: 08857-88-588<br />

E-Mail: julia.seiderer-nack@ksfh.de<br />

Raum: 231<br />

Christine Strömich<br />

Eintrittsdatum:<br />

15.01.2013<br />

Funktion:<br />

Teamassistentin Dekanat<br />

Soziale Arbeit München<br />

Lieblingsbuch:<br />

Was denkt die Maus am<br />

Donnerstag?<br />

Lieblingsmonat:<br />

Oktober<br />

Telegramm:<br />

+++ Prof. Dr. Egon Endres wurde erneut in den Beirat<br />

der Akademie für Politische Bildung in Tutzing<br />

gewählt.<br />

+++ Prof. Dr. Bernd Reuschenbach ist in den Landespflegeausschuss<br />

des Bayerischen Staatsminsteriums<br />

für Arbeit, Sozialordnung, Familie <strong>und</strong> Frauen berufen<br />

worden.<br />

+++ Prof. Dr. Charlotte Uzarewicz wurde in den wissenschaftlichen<br />

Beirat der KlinikClowns Bayern e.V. - Verein<br />

zur Förderung der Betreuung <strong>und</strong> Therapie kranker<br />

Menschen e.V. berufen.<br />

Impressum<br />

Katholische<br />

Stiftungsfachhochschule<br />

München<br />

Preysingstraße 83<br />

81667 München<br />

Telefon (089)48092-1272<br />

www.ksfh.de<br />

Herausgeber:<br />

Präsident Prof. Dr. Egon Endres<br />

Redaktion & Satz:<br />

Sibylle Thiede<br />

Telefon (089)48092-1466<br />

sibylle.thiede@ksfh.de<br />

D.115<br />

Fotos:<br />

Bildmaterial der KSFH<br />

ksfhinfo:<br />

Ausgabe 1, 04/2013<br />

32

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