Weisungen zum kaufm. Praktikum - Alte Kantonsschule Aarau

Weisungen zum kaufmännischen
Praktikum WMS
1. Allgemeines
Die Wirtschaftsmittelschule an der Alten Kantonsschule Aarau ist eine Berufsmaturitätsschule
(Handelsmittelschule gemäss eidg. Berufsmaturitätsverordnung). Nach drei Jahren
Schulbildung auf Berufsmaturitätsstufe schliessen die Studierenden den schulischen Teil
der Ausbildung mit einer Schlussprüfung ab.
In einem anschliessenden, mindestens ein Jahr (52 Wochen inkl. Ferien) dauernden Praxisaufenthalt
erwerben die Studierenden das Eidg. Fähigkeitszeugnis und auch die Berufsmaturität,
die zum prüfungsfreien Übertritt in eine entsprechende Fachhochschule
berechtigt.
2. Kaufmännisches Praktikum
Gegen Ende der zweiten Klasse absolvieren die Studierenden ein Praktikum von fünf Wochen
Dauer. Dieses Praktikum ist obligatorischer Bestandteil der Ausbildung und Inhalt des
Fachs Integrierte Praxisteile (IPT) im zweiten Jahr. Es ist möglich, dass das Praktikum am
Ende der zweiten Klasse im gleichen Unternehmen absolviert wird wie ein allfälliger
Praxisaufenthalt von mindestens einem Jahr nach der schulischen Schlussprüfung.
Im Jahre 2014 findet das Praktikum der WMS Aarau vom 17. März bis am 18. April statt.
Während dieser Zeit gelten die Arbeitszeiten des Praktikumsunternehmens. Anschliessend
haben die Schülerinnen und Schüler eine Woche Ferien. Der Unterricht beginnt wieder am
Montag, 28. April 2014.
3. Ziele des kaufm. Praktikums
Die Studierenden sollen das theoretische Wissen und die in der Schule erworbenen Fähigkeiten
in der kaufmännischen Praxis anwenden und erweitern.
Sie lernen die Arbeitsweise in der kaufmännischen Praxis kennen und gewinnen Entscheidungsgrundlagen
für ihre spätere Berufs- und Arbeitsplatzwahl.
Sie erweitern ihre Selbstverantwortung und Sozialkompetenz im Umgang mit Kunden,
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Vorgesetzten.

4. Praktikumsunternehmen
Als Arbeitsplätze für das Praktikum kommen grundsätzlich alle Unternehmen in Frage, in
denen die Praktikantinnen und Praktikanten kaufmännische Arbeit leisten können und von
einer Person mit kaufmännischer Ausbildung betreut werden. Die betreuende Person muss
aber nicht unbedingt über eine Berechtigung zur Ausbildung von Lehrlingen verfügen.
Das Praktikum ist Teil der Ausbildung. Aus diesem Grund können keine finanziellen Forderungen
gestellt werden. Im Einverständnis mit der Aarg. Industrie- und Handelskammer
empfiehlt die Schule den Praktikumsunternehmen jedoch, den Praktikantinnen und Praktikanten
einen angemessenen Lohn zu bezahlen, der dem Lehrlingslohn im 1. Lehrjahr entspricht.
Für 2014 beträgt diese Entschädigung Fr. 700 - 750.- für das ganze Praktikum.
Es ist den Praktikumsunternehmen freigestellt, ob sie mit den Praktikantinnen und Praktikanten
einen schriftlichen Arbeitsvertrag abschliessen wollen. Während der Dauer des
Praktikums sind die Studierenden gemäss UVG von Arbeitgeber gegen Unfall zu versichern.
Nach Abschluss des Praktikums sind die Praktikumsunternehmen gebeten, der Schule
eine schriftliche Bestätigung des Praktikumseinsatzes und ein kurzes Arbeitszeugnis auszustellen.
Sie können dazu den von der Schule zur Verfügung gestellten Fragebogen benützen.
Der Bericht wird vertraulich behandelt, den betroffenen Studierenden jedoch ausgehändigt.
Die Gestaltung des Praktikums ist den Praktikumsunternehmen grundsätzlich überlassen.
Es wird aber erwartet, dass die Praktikantinnen und Praktikanten für die Unternehmen eine
angemessene produktive und selbständige Arbeit erbringen, bei der welcher der Aufwand
für Einführung und Betreuung nicht unverhältnismässig gross ist. Erwünscht ist eine aktive
Mitarbeit, die einen Einblick in die kaufmännische Seite des Betriebs erlaubt. Arbeiten ohne
Ausbildungswert sind möglichst zu vermeiden. Nach Möglichkeit sollten die Praktikantinnen
und Praktikanten in verschiedene Arbeitsbereiche Einblick erhalten. Eine Einführung in alle
Abteilungen und Arbeitsbereiche im Sinne einer Schnupperlehre ist dagegen nicht nötig
und nicht erwünscht.
5. Schulische Voraussetzungen
Die Praktikantinnen und Praktikanten sind mindestens 17 Jahre alt. Sie haben im Rahmen
der Wirtschaftsfächer Rechnungswesen (drei Wochenlektionen) sowie Volkswirtschaftslehre,
Betriebswirtschaftslehre und Recht VBR (ebenfalls drei Wochenlektionen) besucht.
Im Fach Informationstechnologie und Geschäftskommunikation sind die Absolventinnen
und Absolventen v.a. im Hinblick auf den Erwerb des Informatikzertifikats European Computer
Driving Licence (ECDL) ausgebildet worden. Neben der Vermittlung der allgemeinen
Grundlagen der Datenverarbeitung liegt das Schwergewicht des Unterrichts in der praktischen
Anwendung von Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Powerpoint.
Neben den berufsspezifischen Fächern haben Deutsch, Fremdsprachen und allgemeinbildende
Fächer grosse Bedeutung.

6. Praktikantinnen und Praktikanten
Die Studierenden suchen ihre Praktikumsstelle selber. Die Praktikumsstellen müssen den
unter Punkt 4 erwähnten Kriterien entsprechen. Die Studierenden vereinbaren mit dem
Praktikumsunternehmen einen Termin, an dem sie sich ihrem Arbeitgeber persönlich
vorstellen. Sie schliessen mit dem Praktikumsunternehmen meist eine schriftliche Vereinbarung
und legen diese dem zuständigen Schulleitungsmitglied vor.
Wer noch keine Praktikumsstelle gefunden hat, wird von der Schule bei der Suche beraten
und unterstützt. Die Schule vermittelt den Stellensuchenden im Rahmen ihrer Möglichkeiten
Praktikumsstellen oder Adressen von möglichen Praktikumsunternehmen.
Während des Praktikums haben sich die Praktikantinnen und Praktikanten an die Anordnungen
der Vorgesetzten zu halten und die üblichen Sorgfalts- und Treuepflichten zu erfüllen.
Insbesondere haben sie das Geschäftsgeheimnis zu wahren. Während der Zeit des
Praktikums verzichten die Praktikantinnen und Praktikanten auf besondere Urlaube.
Die Berufsunfallversicherung ist Sache des Praktikumsunternehmens, die Versicherung für
Nichtberufsunfälle ist Sache der Praktikantinnen und Praktikanten.
7. Prozesseinheit
Die Studierenden verfassen während des Praktikums in der Freizeit eine Prozesseinheit.
Diese ist ein Bestandteil der Praxisausbildung und wird von der Lehrperson des Fachs
VBR betreut, bewertet und genehmigt. Die Details zur Verfassung der Prozesseinheit sind
in einem speziellen Papier zusammengefasst.
8. Die Schule
Im Unterricht lernen die Studierenden bei den Lehrkräften für Textverarbeitung und Bürokommunikation,
wie man eine Stelle sucht und wie man eine korrekte Bewerbung verfasst.
Bei der Stellensuche berät und unterstützt die Schule die Stellensuchenden.
Die Schule kann eine beantragte Praktikumsstelle ablehnen, falls sie die unter Punkt 4
formulierten Bedingungen nicht erfüllt. Grundsätzlich kommen auch Praktikumsstellen ausserhalb
des Kantons Aargau und ausserhalb des deutschen Sprachraums in Frage.
Die Schulleitung bestimmt Lehrkräfte zur Praktikumsbetreuung. Diese besuchen die Praktikantinnen
und Praktikanten einmal an ihrem Arbeitsort und erkundigen sich bei der betreuenden
Person über die gemachten Erfahrungen. Bei Praktikumsstellen ausserhalb des
Kantons Aargau kann der Praktikumsbesuch durch telefonischen Kontakt ersetzt werden.
Nach Eingang des Berichts des Praktikumsunternehmens und der Prozesseinheit der Studierenden
entscheidet die Schule, ob das Praktikum als erfüllt gilt.
Aarau, Mai 2013
ALTE KANTONSSCHULE AARAU
Der Leiter der Wirtschaftsmittelschule
Ulrich Salm, Prorektor