seite 2 im gespräch AHV-Jubiläum: Absolventen bewegen <strong>die</strong> Wirtschaftswelt 25 Jahre erfolgreiche Weiterbildung parallel zur Berufspraxis Hamburg – 25 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Verein der Hamburger Spediteure: Die Akademie Hamburger Verkehrswirtschaft (AHV), von den Spediteuren und der <strong>Stiftung</strong> <strong>Grone</strong> <strong>Schule</strong> gemeinsam gegründet, feierte Jubiläum. <strong>Grone</strong>-Vorstand Achim Albrecht hob dabei <strong>die</strong> Bedeutung der Akademie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Hamburger Wirtschaft hervor. Wissen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Welt von Verkehr und Logistik, Zoll und Außenwirtschaft liefert <strong>die</strong> Akademie Hamburger Verkehrswirtschaft (AHV), <strong>die</strong> Ende Oktober ihr 25-jähriges Bestehen feierte. Die Akademie war 1988 auf Initiative des Vereins Hamburger Spediteure (VHSp) und der <strong>Stiftung</strong> <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> gegründet worden. Beide sind heute gleichberechtigte Partner der Akademie. Die Branche verdankt der AHV erstklassige Aus- und Weiterbildungen <strong>für</strong> inzwischen jährlich über 1.500 Verkehrsfachwirte, Fachleute <strong>für</strong> Außenwirtschaft und Betriebswirte, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Entwicklung in Bereichen der Logistik und Spedition vorantreiben. <strong>Grone</strong>-Vorstand Achim Albrecht würdigte in seiner Festansprache <strong>die</strong> Arbeit der AHV: „Die AHV-Absolventen sind in vielen Führungsfunktionen der Hamburger Wirtschaft vertreten und ‘bewegen’ <strong>die</strong> Welt von Verkehr und Logistik, Zoll und Außenwirtschaft. Als Verkehrsfachwirte, Fachkaufleute Achim Albrecht, Dietrich Wersich und Kurt-Jürgen Schimmelpfeng (v.l.n.r.) <strong>für</strong> Außenwirtschaft und Betriebswirte tragen sie dazu bei, dass <strong>die</strong> Dienstleistungsmetropole Hamburg im Vergleich zu europäischen Mitbewerbern heute <strong>die</strong> Pole Position einnimmt.“ Peter Dezelske, Ehrenmitglied des VHSp und „Mitgründer“ der AHV, erinnerte an <strong>die</strong> Gründung der Akademie: „Der Grundgedanke vor 25 Jahren war, gutes Personal zu kompetenten Entscheidungsträgern mit direkter Anbindung an den Arbeitsplatz aus- und weiterzubilden.“ Jour Fixe der Leitungsebene Zu Gast: Margit Haupt-Koopmann Hamburg – Im Oktober fand unter der Leitung von Vorstand Achim Albrecht der 28. <strong>Grone</strong> Jour Fixe mit fast 100 Leitungskräften in Hamburg statt. Albrecht informierte eingangs über <strong>die</strong> aktuelle Lage in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Im Anschluss stellten Geschäftsführer und verantwortliche Mitarbeiter <strong>die</strong> aktuellen vertrieblichen Schwerpunkte vor. Margit Haupt-Koopmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Nord der BA, referierte am 2. Tagungstag als Gastrednerin über „Aktuelle Tendenzen der Arbeitsmarktpolitik“ und stellte sich den Rückfragen der Jour Fixe-Teilnehmer. Besonderes Interesse zeigte Haupt-Koopmann an den innovativen <strong>Grone</strong>-Produkten und der Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen BA und Bildungs<strong>die</strong>nstleistern. Sie lud dazu <strong>die</strong> Jour Fixe-Teilnehmer zum offenen Dialog ein. 2 G R O N E W I S S E N , D A S S I E W E I T E R B R I N G T FOTO: Sven Malke FOTO: VHSp Das Konzept der AHV geht bis heute davon aus, dass <strong>die</strong> Weiterbildung parallel zur Berufsausübung stattfindet. Auf dem Programm stehen Fortbildungen mit Abschlüssen, Zertifikatslehrgänge, Seminare zur Vertiefung von Fachwissen, Führungsnachwuchsprogramme und Firmenschulungen. Seit 2008 wird auch der triqualifizierende Abschluss als Hamburger Logistik-Bachelor mit Betriebsausbildung, Berufsschule und Studium ermöglicht. Kurt-Jürgen Schimmelpfeng, Geschäftsführer von VHSp und AHV: „Als gemeinnützige Institution messen wir unseren Erfolg nicht in einem möglichst hohen positiven Jahresergebnis, sondern vielmehr an der Anzahl der durchgeführten Lehrgänge, Seminare und der Anzahl der erfolgreichen Teilnehmer. Anfangs hatten wir wenige hundert Teilnehmer pro Jahr, mittlerweile liegen wir bei mehr als 1.500 Teilnehmern. Umsatzmäßig steigerten wir uns von 20.000 Euro im ersten Jahr auf knapp 1 Million Euro in <strong>die</strong>sem Jahr.“ Dietrich Wersich, CDU-Fraktionsvorsitzender in der Hamburger Bürgerschaft, gratulierte der Akademie zur erfolgreichen Arbeit. Kompetente Fachleute der Logistik- und Speditionsbranche, so Wersich, trügen zur Stärkung der Verkehrspolitik bei, was wiederum <strong>die</strong> Infrastruktur erhalte und stärke. Wersich wagte als Arzt den Vergleich „Organe funktionieren nur, wenn <strong>die</strong> Hauptschlagader intakt ist“. Bilanzbuchhaltertag an der <strong>Grone</strong> WAK Hamburg – Buchhalter und Controller aus ganz Norddeutschland haben sich Mitte Oktober in der <strong>Grone</strong> Wirt schaftsakademie Hamburg (WAK) zum 1. Bilanz buch haltertag getroffen, um aktuelle Fragen ihres Berufsstandes zu diskutieren. Mit aus richter war der Bundesverband der Bilanz buchhalter und Editorial Liebe Leserinnen und Leser, im kommenden Jahr will <strong>die</strong> Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit weiter insbesondere in berufliche Aus- und Weiterbildung investieren. 3,1 Milliarden Euro umfasst der Eingliederungstitel zur Integration in den Arbeitsmarkt, 9,7 Milliarden Euro sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> aktive Arbeitsför der ung vorgesehen. Hier sollen besonders <strong>die</strong> Geringqualifizierten in den Unternehmen beruflich weitergebildet werden. Das dürfte gut angelegtes Geld sein, denn der Sockel an Langzeitarbeitslosen ist trotz des sektoral vorhandenen Fachkräftemangels fast unverändert geblieben. Hier mehr zu tun, ist auch ein politischer Auftrag an <strong>die</strong> neue Bundesregierung. Dazu passt, dass der Vorsitzende der Kultusminis terkonferenz, Sachsen-Anhalts Kul tusminister Stephan Dorgerloh, einen bemerkenswerten Vorstoß unternommen hat: Bund und Länder sollten <strong>die</strong> verfassungsmäßigen Grundlagen <strong>für</strong> eine Aufhebung des Kooperationsverbotes schaffen. Dem Bund müsse ermöglicht werden, sich im gesamten Bildungsbereich, insbesondere auch in der Weiterbildung finanziell engagieren zu können. Das ist besonders vor dem Hintergrund der PIAAC-Vergleichsstu<strong>die</strong> (Erwachsenen-PISA) eine exzellente Idee und sollte darin münden, dass sich Bund, Länder und Kommunen finanziell an der angekündigten und auch dringend notwendigen Weiterbildungsoffensive beteiligen. Tatsächlich hat <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> einen deutlichen Handlungsbedarf <strong>für</strong> mehr Investitionen in Weiterbildung aufgezeigt; <strong>die</strong> neue Bundesregierung wäre gut beraten, hier tätig zu werden, auch wenn das Thema selbst in der Koalitionsvereinbarung ausgeklammert ist. Den Problemgruppen wie z. B. den Langzeitarbeitslosen muss das Recht auf eine zweite oder auch dritte Chance eingeräumt werden. Hier ist ein ESF- Bundesprogramm <strong>für</strong> Langzeitarbeitslose angekündigt, dessen Chancen ganz gut zu sein scheinen, weil der Arbeitsmarkt derzeit sehr aufnahmefähig ist – auch <strong>für</strong> junge Spätstarter und einen glatten Übergang von der <strong>Schule</strong> in den Beruf mit dem Hamburger Exportschlager Jugendberufsagenturen. Genau das ist <strong>die</strong> Chance, <strong>die</strong> es zu nutzen gilt. Gerade jetzt hat <strong>die</strong> neue Regierung <strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong> lang vermisste aktive Arbeitsmarktpolitik umzusetzen. Ich wünsche Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre <strong>die</strong>ses <strong>Grone</strong>-Magazins, ein frohes Weihnachtsfest und im neuen Jahr Glück und Gesundheit! Ihr Wolfgang Prill Controller e.V. (BVBC), der <strong>die</strong> Interessen der rund 80.000 angestellten und 20.000 selbstständigen Buchhalter und BVBC-Vizepräsident Uhrmacher (l.) und Martin Vorhauer (WAK) Controller in Deutschland vertritt. Martin Vorhauer, Niederlassungsleiter der <strong>Grone</strong> Wirtschaftsakademie, <strong>die</strong> seit 25 Jahren Buchhalter ausbildet: „Die Veranstaltung war der erste sichtbare FOTO: Sven Malke Aus druck der Zusammenarbeit von <strong>Grone</strong> mit dem Verband, <strong>die</strong> wir in <strong>die</strong>sem Jahr begonnen haben. Dadurch erhalten wir <strong>die</strong> Gelegenheit, <strong>die</strong> tägliche Berufspraxis mit unseren theoretischen Schulungsangeboten abzugleichen und <strong>die</strong> Anregungen in unser Lehrangebot einfließen zu lassen.“ BVBC-Vizepräsident Prof. Axel Uhrmacher hob <strong>für</strong> den Verband ebenfalls <strong>die</strong> Bedeutung der Zusammenarbeit mit der <strong>Grone</strong> Wirtschaftsakademie hervor, <strong>die</strong> seinem Verband in Norddeutschland eine breitere Plattform biete. So <strong>die</strong>nte auch der Bilanzbuchhaltertag bei <strong>Grone</strong> der Information und dem Austausch. Fachleute aus der Praxis und aus den Lehrgängen trugen <strong>die</strong> neuesten Entwicklungen aus den Bereichen Steuerrecht und Bilanzierung sowie zum Berufsfeld vor. Auch bot das Treffen Zeit <strong>für</strong> anregende Gespräche und Vernetzungen zwischen Lehre, Praxis und Unternehmen. Potenziale besser nutzen: Stärkere Förderung <strong>für</strong> junge Erwachsene, Ältere und Zuwanderer IW-Professor Dr. Axel Plünnecke sieht Handlungsbedarf zur Vermeidung von Bildungsarmut Prof. Dr. Axel Plünnecke ist Leiter des Kompetenzfelds Humankapital und Innovationen sowie Stellvertretender Leiter des Wissenschaftsbereichs Bildungspolitik und Arbeitsmarktpolitik am Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Der 42-jährige Wirtschaftswissenschaftler verantwortet dort Herr Prof. Dr. Plünnecke, in dem von Ihnen entwickelten „Bildungsmonitor 2013“ vergleichen Sie <strong>die</strong> Bildungssysteme der einzelnen Bundesländer. Gibt es bei allen Unterschieden einen gemeinsamen Ansatz, was <strong>die</strong> Bildungspolitik in den kommenden Jahren besser machen sollte? In den vergangenen Jahren hat es eine Reihe an Reformen gegeben – Sprachstands erhebungen und Sprachförderung in KITAs, Bildungsstandards und Vergleichs arbeiten in <strong>Schule</strong>n. Gerade in den <strong>Schule</strong>n sollten <strong>die</strong>se Reformen jetzt ihre volle Wirkung entfalten, indem <strong>Schule</strong>n identifiziert werden, <strong>die</strong> relativ zur Sozialstruktur der Schüler exzellente Ergebnisse erreichen. Von <strong>die</strong>sen <strong>Schule</strong>n sollten dann andere Einrichtungen mit einer ähnlich zusammengesetzten Schülerschaft lernen und Erfolgsmodelle übernehmen. Sie selbst haben mit Bezug auf Ihre Stu<strong>die</strong> erklärt, es bleibe viel zu tun, um Bildungsarmut weiter zu senken. Was sollte am dringlichsten getan werden? Um Bildungsarmut zu reduzieren, sollten <strong>die</strong> Kinder in qualitativ hochwertigen KITAs früh gefördert werden. Dazu ist <strong>die</strong> Ganztagsinfrastruktur <strong>für</strong> Kinder weiter auszubauen. Das Potenzial junger Erwachsener ohne abgeschlossene Berufsausbildung sollte besser genutzt und qualifiziert werden. Die Fortschritte der letzten Jahre sind auszubauen. Um <strong>die</strong> Unternehmen zu unterstützen, <strong>die</strong> hierbei eine hohe Bereitschaft zeigen, sind Informationsangebote weiterzuentwickeln, Teilqualifizierungen und zusätzliche modulare Bausteine anzubieten und Kompetenzfeststellungsverfahren zu erweitern. Insgesamt dürfte durch <strong>die</strong> se Maßnahmen ein Teil der noch 1,3 Millionen jungen Erwachsenen ohne abgeschlossene Berufsausbildung qualifiziert werden können. Laut PIAAC-Stu<strong>die</strong> erzielen erwachsene Deutsche beim Lesen, Rechnen oder bei der Nutzung der Informations technologie nur durchschnittliche Ergebnisse. Kann sich unsere Wirtschaft das auf Dauer leisten oder muss hier mehr in Weiterbildung investiert werden? Empirische Untersuchungen zeigen, dass <strong>die</strong> Kompetenzen der erwachsenen Bevölkerung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wachstumsdynamik einer Volkswirtschaft von hoher Bedeut ung sind. Dabei kann <strong>die</strong> PIAAC-Stu<strong>die</strong> natürlich nicht genau <strong>die</strong> Kompetenzen untersuchen, <strong>die</strong> im jeweiligen Beruf spezifisch benötigt werden. Diese 3 1 2 3 Kompetenzen werden durch <strong>die</strong> duale Berufsausbildung und durch Weiterbildung in Unternehmen entwickelt und sind aus Sicht der deutschen Unternehmen ein Erfolgsfaktor der hohen Innovationskraft in Deutschland. Ein Teil der erwachsenen Bevölkerung hat hingegen hohe Defizite in grundlegenden Sprachkompetenzen. Hier ist <strong>die</strong> öffentliche Hand gefordert, im Bereich der Alphabetisierung Akzente zu setzen. Erfreulicherweise zeigen PIAAC und <strong>die</strong> letzten PISA-Untersuchungen, dass <strong>die</strong> nachrückenden Kohorten bessere Ergebnisse in den Kompetenztests erreichen und dass sich <strong>die</strong> Bildungsreformen der vergangenen Jahrzehnte auszuzahlen beginnen. 4 Der „Fachkräftemangel“ ist inzwischen in vielen Branchen Realität. Wie ist er nach Ihrer Ansicht am wirkungsvollsten zu bekämpfen? Über eine Stärkung von Bildung in der zweiten Lebenshälfte können ältere Fachkräfte länger im Arbeitsmarkt gehalten werden. Durch <strong>die</strong> Aktivierung älterer Erwerbskohorten kann <strong>die</strong> jährliche Wachstumsrate des BIP langfristig um 0,2 Prozentpunkte erhöht werden. Des Weiteren sind <strong>die</strong> Fortschritte bei der Zeiteffizienz im Bildungssystem zu sichern. Durch einen um ein Jahr früheren Übergang vom Bildungssystem in den Arbeitsmarkt kann langfristig das Fach kräfteangebot deutlich erhöht werden. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Fach kräftesicherung. Das Abitur nach zwölf Schuljahren bzw. acht Jahren am Gym nasium – G8 – sollte daher in jedem Fall erhalten bleiben. Die Zuwanderung von Fachkräften ist eine zweite erfolgversprechende Strategie zur Fachkräfte sicherung. Untersuchungen zeigen, dass fast jeder zweite Bildungsausländer, der in Deutschland <strong>die</strong> Hochschule absolviert, später in Deutschland bleibt. Unter <strong>die</strong>sen Zuwanderern sind <strong>die</strong> Erfolgskenn zahlen am Arbeitsmarkt sehr gut – <strong>die</strong> Erwerbstätigenquote ist hoch, es werden vor allem gesuchte Quali-fikationen angeboten und viele Absol venten arbeiten als Forscher oder in anderen Engpassberufen. Die Kapazitäten der Hochschulen sind folglich zu sichern und künftig verstärkt zur Ge winnung von Bildungsausländern einzusetzen. Die attraktiven Zuwander ungs regeln sind stärker als bisher zu kommunizieren und <strong>die</strong> hohen Abbrecherquoten unter Bildungs aus ländern gezielt zu reduzieren. Herr Professor, wir danken <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses Gespräch. FOTO: IW auch den jährlichen „Bildungsmonitor“, den das Institut im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft erstellt. Das <strong>Grone</strong>-Magazin sprach mit Prof. Dr. Plünnecke über den Zusammenhang von Bildung und Arbeitsmarkt. Prof. Dr. Axel Plünnecke vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln Verbände fordern Weiterbildungsoffensive „Dringenden Handlungsbedarf <strong>für</strong> verstärkte Investitionen in <strong>die</strong> Weiterbil - d ung“ sehen <strong>die</strong> sieben großen Verbände der Weiterbildung in Deutschland. In einem gemeinsamen „Eckpunktepapier“ fordern sie als Konsequenz aus der PIAAC-Vergleichsstu<strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Jahre 2013 bis 2017 eine „breit angelegte Weiterbildungsoffensive“. In dem Papier heißt es: „Die Kompetenzen Erwachsener müssen gestärkt und weiterentwickelt werden, damit sich Deutschland zu einer Bildungs- und Wissensgesellschaft auf internationalem Spitzenniveau entwickeln kann.“ Im Einzelnen fordern <strong>die</strong> Verbände, darunter der Bundesverband der Träger beruflicher Bildung (BBB), dem auch <strong>die</strong> Stif tung <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> angehört, <strong>die</strong> kom mende Bundesregierung auf, den Trend zu steigenden Teilnehmerbeiträgen zu stoppen, da <strong>die</strong>s zunehmend bildungsbenachteiligte Gruppen von einer Beteiligung an Weiterbildung abhalte. Notwendig seien der Aufbau einer gezielten Weiterbildungsförderung <strong>für</strong> Erwachsene, eine flächendeckende trägerneutrale Bildungs- und Berufsberatung und eine verlässliche und flächendeckende Grundversorgung mit Weiterbild ungsangeboten. Eine ausreichende Finanzierung der von Bund, Ländern und Kommunen aufgelegten Weiterbildungsund Qualifizierungsprogramme müsse da<strong>für</strong> sorgen, dass den Beschäftigten in der Weiterbildung angemessene Mindestlöhne gezahlt werden könnten. Menschen ohne Schulabschluss, ohne Berufsausbildung, mit gebrochenen Bildungsbiografien oder unzureichender Grundbildung brauchten ein Recht auf zweite und dritte Chancen durch nachholende Bildung, heißt es weiter in dem Papier. „Um den Anteil Geringqualifizierter abzubauen, müssen öffentliche und von der Wirtschaft mitgeförderte Programme aufgelegt werden, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Erhöhung der Bildungs beteiligung und <strong>die</strong> Bedarfe geringqualifizierter Personen zugeschnitten sind“, fordern <strong>die</strong> Verbände. Die Bundesre gierung sollte ein „umfassendes Nach qualifizierungsprogramm auflegen, das gering qualifizierten Beschäftigten und Arbeitssuchenden in Verbindung mit der fachlichen Qualifizierung auch <strong>die</strong> notwendige Grund- und Allgemeinbildung vermittelt.“ Weitere Eckpunkte der Verbände sind <strong>die</strong> Forderung einer besseren Anerkennung der in Weiterbildung erworbenen Qualifikationen, eine gezieltere Förde - r ung der Bildungspotenziale von Zugewan derten sowie ein Rahmenprogramm zur Förderung der empirischen Weiterbildungsforschung. Durch eine Aufhebung des Kooperationsverbots müsse zudem der Bund in <strong>die</strong> Lage versetzt werden, „sich im gesamten Bildungsbereich, insbesondere auch in der Weiterbildung, finanziell engagieren zu können.“