11.01.2014 Aufrufe

Retro-Film Magazin Ausgabe 1/2014

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Es erwarten Euch tausende von<br />

seltenen DVDs, günstigen VHS-<br />

Kassetten, Betamax, Video 2000 -<br />

<strong>Film</strong>en, riesige Mengen an FSK 18 -<br />

Titeln und vieles mehr!<br />

Wir wollen die guten alten Zeiten<br />

wieder aufleben und die alten Videos<br />

und Kassetten nicht sterben lassen!<br />

Jeder <strong>Film</strong>freund kennt die damaligen<br />

Ansagen auf den Verleihkassetten mit<br />

„Liebe Videofreunde, bevor Sie sich das<br />

Die unzähligen damaligen<br />

Videoprogramm Ihrer Wahl anschauen<br />

Veröffentlichungen mit schönen,<br />

...“ Das waren noch herrliche Zeiten!<br />

gezeichneten Covermotiven sind<br />

heutzutage superselten und gesucht<br />

und verschönern jede Sammlung,<br />

zumal immer noch tausende <strong>Film</strong>e weder<br />

auf DVD noch auf Bluray<br />

veröffentlicht wurden.<br />

Freut Euch auf unser einmaliges<br />

Angebot an <strong>Film</strong>en der goldenen<br />

Video-Ära in einer Auswahl die selbst<br />

Auktionshäuser in den Schatten stellt!<br />

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Herr Hendrik Johannsmeier<br />

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Inhalt<br />

Vorwort<br />

Liebe Videofreunde,<br />

bevor Sie sich das <strong>Magazin</strong> Ihrer Wahl anschauen, bitten wir<br />

Sie einen Moment um Ihre Aufmerksamkeit.Unsere Homepage<br />

retro-film.info gibt es nun auch als Print <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Lange hat es gedauert, bis die erste <strong>Ausgabe</strong> von <strong>Retro</strong>-<strong>Film</strong><br />

als <strong>Magazin</strong> fertig gestellt war. Doch nun ist es endlich<br />

soweit. Sie halten 32 prall gefüllte Seiten mit Reviews,<br />

DVD - News, Berichten und vieles mehr in den Händen. Das<br />

<strong>Magazin</strong> wird regelmäßig alle zwei Monate erscheinen, und<br />

die Seitendanzahl wird erweitert werden. Im <strong>Magazin</strong><br />

bekommen Sie Artikel die sich nicht komplett auf der<br />

Homepage befinden.<br />

Wir sind ein Team von insgesamt 4 <strong>Film</strong>freaks, die ein Herz<br />

für <strong>Film</strong>e aus den 70er, 80er und 90er Jahren haben, und<br />

möchten das diese nicht in Vergessenheit geraten.<br />

Es gibt noch zahlreiche <strong>Film</strong>e auf dem Medium VHS, BETA<br />

und Video 2000 die es bis heute noch nicht auf DVD / BD im<br />

Handel gibt.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.<br />

www.facebook.com/retrofilmblog<br />

Ihr Team von retro-film.info<br />

Seite 2 film-retro-shop<br />

Seite 3 Vorwort / Inhalt<br />

Seite 4 DVD News<br />

Seite 5 Frightguys<br />

Seite 6 Review Corner : Blut an den Lippen 1971<br />

Seite 8 Review Corner : The Aftermath 1982<br />

Seite 10 Krieg der Formate<br />

Seite 11 Remake This! - I spit on your grave<br />

Seite 14 Review Corner : Nightwatch 1995<br />

Seite 16 Review Corner : Die UInheimliche Macht 1986<br />

Seite 18 Review Corner : Fight for your Life 1977<br />

Seite 20 Inferno Fieber<br />

Seite 22 DVD News / Schatztruhe VHS<br />

Seite 23 Special "Rambo Trilogie“<br />

Seite 25 Soundtrack Jukebox "Silverado“<br />

Seite 28 Review Corner : Heisse Hölle L.A. 1986<br />

Seite 29 Merch Me!<br />

Seite 30 Comic Ecke : Jack the Ripper<br />

Seite 31 Vorschau / Impressum<br />

RETRO - FILM<br />

3


DVD - NEWS<br />

Erotik, Wahn und<br />

Hexenkraft auf einer<br />

exotischen Insel in der<br />

Karibik. Ein jungen<br />

schönes Mädchen<br />

heiratet den neuen<br />

englischen Konsul der Insel<br />

und gerät dadurch in den<br />

geheimnisvollen Bann von<br />

Woo-Doo-Riten und Behexung. Sie erlebt<br />

furchtbare rituelle Morde und teufl ische<br />

Machenschaften. Und sie muß erleben,<br />

dass ihr Mann der eigentliche Schuldige ist.<br />

Italien wird durch eine Serie<br />

rätselhafter<br />

Mordanschläge schockiert.<br />

Ein riesiges Polizeiaufgebot<br />

mit ganzen Hubschrauberstaffeln<br />

wird eingesetzt, um<br />

den Tätern auf die Spur<br />

zu kommen. Kommissar<br />

Solmi, Spezialist in der Bekämpfung<br />

des organisierten<br />

Verbrechens im inneren des Landes, wird<br />

aus Mailand eingefl ogen um in der Sache<br />

zu ermitteln. Neben korrupten Beamten und<br />

geschmierten Polizisten stößt Solmi<br />

schließlich im Keller eines Mordopfers auf<br />

dubiose Tonbänder, die auf einen großen,<br />

zeitnahen Waffendeal hindeuten. Solmi<br />

wittert eine Verschwörung, die weit über die<br />

Grenzen der Polizei hinausreicht, und gerät<br />

selbst ins Visier der Killer. Wieviel Wahrheit<br />

steckt hinter den Tonbändern und wem<br />

kann Solmi bei seinen Ermittlungen noch<br />

vertrauen?<br />

Die Stadt Wantschao wird<br />

von den drei Brüdern der<br />

„Drachenbande“ terrorisiert.<br />

Tschun Tsi, Shing und<br />

Wang kontrollieren den<br />

örtlichen Rauschgifthandel,<br />

die Bordelle und die Spielhallen.<br />

Wong Kai Tai, ein<br />

angesehener Bürger der<br />

Stadt, macht sich auf den Weg um einen<br />

Mann zu suchen, mit dem er dem verbrecherischen<br />

Gesindel für immer das Handwerk<br />

legen kann. Er fi ndet ihn in Chi Sein,<br />

einem ausgezeichneten und unerschrockenen<br />

Karatekämpfer. Chi hat bereits seinen<br />

Vater im Kampf gegen eine Verbrecherbande<br />

verloren und hegt einen ungestillten<br />

Hass auf alle die, die das Gesetz<br />

missachten. Bei seiner Rückkehr nach<br />

Wantschao wird Wong Kai Tai von der<br />

Drachenbande getötet. Chi Sein schwört<br />

blutige Rache.<br />

4<br />

Weitere <strong>Film</strong> News auf Seite 9 & 22<br />

Ab dem 31. Januar <strong>2014</strong> können Horrorfilmfans sich<br />

den Streifen “Trick or Treat” oder auch unter “Ragman”<br />

bekannt in einem<br />

schicken Mediabook für die heimische<br />

Sammlung zulegen! Das Mediabook enthält den <strong>Film</strong><br />

auf DVD und BD und es stehen zwei verschiedene<br />

Cover – Motive zur Auswahl, für die die sich nicht<br />

entscheiden können sind vielleicht beide eine<br />

Anschaffung wert. Als Bonus gibt es noch den<br />

Soundtrack zum Streifen mit der Musik von “Fastway”.<br />

Das Label “NSM” wird dieses schicke<br />

Mediabook in den Handel bringen und es kann schon<br />

bei Amazon vorbestellt werden. Das Mediabook<br />

beinhaltet ein Booklet von Nando Rohner, auf den<br />

Scheiben befinden sich noch eine Trailershow und ein<br />

Special was extra für dieses Release produziert wurde.<br />

MÄDCHEN IN DEN KRAL-<br />

LEN TEUFLISCHER BESTIEN<br />

(2DVD+Blu-Ray)<br />

erscheint ungeschnitten im Mediabook<br />

am 08.02.<strong>2014</strong><br />

in Zusammenarbeit von NSM Records<br />

mit Koch Media<br />

Eine Zugfahrt, die ist lustig ... Oder<br />

auch nicht! Margaret und Lisa reisen<br />

mit der Bahn in die Weihnachtsferien. Sie suchen<br />

Entspannung und Familienglück und finden das Grauen.<br />

Denn mit an Bord sind zwei gesuchte Verbrecher:<br />

gemeinsam mit einer älteren Blonden drangsalieren<br />

sie andere<br />

Reisende. Als Margaret und Lisa in Innsbruck in einen<br />

anderen Zug umsteigen, wähnen sie sich in Sicherheit.<br />

Kurz darauf begegnen sie dem Trio allerdings wieder.<br />

Es ist der Beginn eines unvorstellbaren Leidenswegs<br />

aus sexueller Gewalt und Erniedrigung. An der<br />

Endstation werden Margaret und Lisa gelernt haben,<br />

was es heißt, zu überleben – und wie lange man gequält<br />

werden muss, bevor man selbst zum Monster<br />

wird.<br />

Vergessen war gestern, wir sprechen darüber!


Die FrightGuys wurden 2009 von Axel und Mike gegründet.<br />

Bis zum heutigen Tag sind noch Daniel & Michael dazu<br />

gestoßen.<br />

Wir sind vier Männer, die ihr Hobby auf ein neues Level<br />

gebracht haben.<br />

Jeder von uns hat seine Favoriten aus verschiedenen <strong>Film</strong>-Genre und<br />

versucht natürlich, so nah wie möglich an das Original zu kommen.<br />

Deshalb sind professionelle<br />

Kostüme unsere Leidenschaft. In unsere Kostüme haben wir alle viel<br />

Zeit, Energie und Geld investiert.<br />

Seit 2009 sind die FrightGuys auf diversen Conventions, Fan-Treffen,<br />

Börsen, Festivals und Sonstigem unterwegs und<br />

erschrecken auf bester Art und Weise die Besucher,<br />

Fans und Freunde.<br />

Unsere Beliebtheit ist seither ständig gewachsen!<br />

http://www.frightguys.com<br />

Seit 2012 können Sie uns auch buchen.<br />

Sie wollen einfach coole Fotos haben, ein<br />

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Veranstaltungen, Conventions, Foto- Shoots,<br />

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Buchen Sie uns, wenn Sie sich trauen.<br />

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RETRO - FILM 5


Blut an den Lippen 1971<br />

REVIEW CORNER<br />

Die frisch vermählten Valerie (Danielle<br />

Ouimet) und Stefan (John Karlen) sind mit<br />

dem Zug auf dem Weg zu ihrem Schloss. Sie<br />

machen einen Zwischenstopp in Ostende,<br />

wo die beiden von einer Mordserie erfahren.<br />

In der letzten Zeit wurden nämlich immer<br />

wieder junge, gutaussehende Frauen tot und<br />

vollkommen blutleer aufgefunden. Sie machen<br />

halt in einem luxuriösen Hotel wo sie zuerst<br />

Von vielen zu hoher Kunst hochstilisiert ist<br />

“Blut an den Lippen” eigentlich ein recht<br />

einfacher <strong>Film</strong>. Feiner Eurotrash aus einer<br />

Sexploitation, Vampirhorror und Giallo<br />

Mischung. Doch im Gegensatz zu einem<br />

normalen Sexploitation Streifen wirken die<br />

Sexszenen nicht billig, der Vampirhorror<br />

kommt fast ohne Vampirklischees aus und auch<br />

die brutalen Gewaltszenen machen mehr einen<br />

erschreckenden Eindruck als einen mülligen.<br />

Harry Kümel hat mit dieser französischbelgisch-italienisch-US-amerikanischkanadisch-deutschen<br />

multinationalen<br />

Produktion stilistisch äußerst sicheren und<br />

handwerklich ausgezeichneten Edeltrash<br />

erschaffen. Die Handlung hat ihre blöden<br />

Momente, aber meist ist dabei auch ein<br />

Augenzwinkern oder eine sympathische<br />

Selbstverständlichkeit zu bemerken. Kümel<br />

hat offensichtlich sehr viel Wert auf die<br />

Optik gelegt und sein Bestes gegeben dem<br />

Auge stets zu schmeicheln. Die Farben sind<br />

immer sehr schön zusammengestellt und<br />

er benutzt gerne auch mal christliche Motive<br />

in seinen Sexszenen. Auch seine Symbolik<br />

ist nicht gerade subtil und sorgt durchaus<br />

für den einen oder anderen Lacher.<br />

6<br />

von Andy Giese<br />

die einzigen Gäste sind. Kurz nach den beiden<br />

treffen allerdings eine mysteriöse Gräfin und<br />

ihre Sekretärin Ilona (Andrea Rau) ein. Stefan<br />

ist sofort von der Aura der Gräfin fasziniert,<br />

aber als der Portier (Paul Esser) ihren Namen<br />

erfährt wird klar, dass etwas nicht stimmen<br />

kann. Denn Gräfin Bathory (Delphine Seyrig)<br />

war schon vor 40 Jahren Gast in diesem Hotel,<br />

doch seitdem ist sie nicht einen Tag gealtert…<br />

Faszinierend gut wurde Gräfin Bathory<br />

von Delphine Seyric (Der diskrete Charme<br />

der Bourgeoisie) gespielt, aber auch<br />

Andrea Rau (Bumsfallera in Kitzelhausen)<br />

ist überraschend gut<br />

und das obwohl sie<br />

vorher nur deutschen<br />

Sexklamauk gespielt<br />

hat. Nur in ein paar<br />

Szenen überzeugen<br />

kann John Karlen<br />

(Trilogy of Terror),<br />

der den bisexuellen<br />

Ehemann spielt,<br />

der im Verlauf der<br />

Geschichte immer<br />

mehr zum Spielball<br />

der Vampirinnen und seiner Lust wird. Dafür<br />

ist Danielle Ouimet nur schwer zu ertragen<br />

und wirklich nur in sehr wenigen Szenen<br />

keine Qual. Mit Paul Esser ist ein weiterer<br />

Deutscher zu sehen. Vor allem wird er<br />

als Blom bei Pippi Langstrumpf bekannt<br />

geworden sein. Hier kann er damit punkten,<br />

dass seine Rolle englisch spricht, obwohl<br />

er kein Wort dieser Sprache konnte.<br />

Trotzdem klingt es im O-Ton nicht zu albern.<br />

Vergessen war gestern, wir sprechen darüber!


Blut an den Lippen 1971<br />

REVIEW CORNER<br />

Wer seinen Vampirtrash oder seine Nackidei<br />

<strong>Film</strong>e etwas anspruchsvoller haben möchte<br />

findet in “Blut an den Lippen einen würdigen<br />

Kandidaten. Kümel ist ein wirklich<br />

talentierter Mann, der ein optisch berauschenden<br />

<strong>Film</strong> abgedreht hat. Inhaltlich gibt es ein<br />

paar nicht unbedingt runde Momente, schlecht<br />

oder langweilig wird der Streifen aber zu<br />

keiner Sekunde. Nur der Soundtrack ist etwas<br />

durchwachsen und passt nur manchmal. An<br />

anderen Stellen ist er etwas drüber oder auch<br />

mal kitschig.<br />

Die Veröffentlichung von Bildstörung<br />

ist wie alle vorherigen wieder vorbildlich<br />

geworden. Ihr bekommt eine Amarayhülle mit<br />

wundervollem Design in einem stabilen<br />

Pappschuber, der wiederum einen Umschlag<br />

verpasst bekommen hat, der abgenommen<br />

werden kann, damit ihr den FSK Flatschen<br />

loswerden könnt. Auf der<br />

ersten DVD gibt es den <strong>Film</strong> in<br />

exzellent restaurierter Qualität im<br />

englischen O-Ton und auf deutsch. Da der<br />

<strong>Film</strong> aber zum ersten Mal unzensiert auf<br />

deutsch erscheint, sind einige Szenen nur im<br />

O-Ton mit Untertiteln verfügbar. Daher wird<br />

empfohlen den <strong>Film</strong> einfach gleich auf<br />

englisch zu sehen, lohnt sich eh allein für Delphine<br />

Seyrigs Performance. Außerdem enthält<br />

die Disc noch einen Audiokommentar des<br />

Regisseurs, der sogar auf deutsch geführt<br />

wurde. Wie Kümel gleich am Anfang sehr<br />

sympathisch erklärt hat er ein paar<br />

Probleme bei “Mir” und “Mich” ansonsten ist<br />

sein Deutsch aber ziemlich gut. Lustig ist er, der<br />

Audiokommentar. Am besten gefällt mir wie er<br />

Ingmar Bergmann als Dieb und langweiligen<br />

Regisseur für Priester beschimpft. Informativ<br />

ist der Kommentar aber auch und der Mann<br />

hat einige amüsante Annekdoten auf Lager. Ein<br />

wenig muss ich dann aber doch an seiner<br />

Zurechnungsfähigkeit zweifeln, schließlich ist<br />

er der Meinung das Dark Shadows Remake<br />

von Tim Burton sei ein schöner und guter <strong>Film</strong>.<br />

Wenn ein Regisseur so was behauptet der eigentlich<br />

selbst weiß wie man einen gutaussehenden<br />

<strong>Film</strong> macht, schmerzt das doch schon etwas.<br />

Ebenfalls enthalten ist eine zweite DVD,<br />

auf der die deutsche Schnittfassung des<br />

<strong>Film</strong>s enthalten ist. Diese ist zwar ganz klar<br />

nicht so gut wie die Originalfassung, aber<br />

doch durchaus interessant. Ein paar der<br />

wichtigen Dialogszenen wurden entschieden<br />

verändert, nicht immer unbedingt zum<br />

Schlechteren, dann wurde das Ende an den<br />

Anfang gesetzt, der Epilog wurde<br />

rausgenommen, genauso wie ein paar Nackidei<br />

Szenen und etwas Gewalt. Am schlimmsten<br />

an der deutschen Version ist aber, dass man<br />

Stefans Mutter (Fons Rademakers) und somit<br />

auch alle Hinweise auf seine Bisexualität<br />

herausgeschnitten hat. Zu dieser alternativen<br />

Fassung kommen noch ein Interview mit Harry<br />

Kümel, eine Bildergalerie mit seinem Kommentar<br />

dazu, der Titelsong der US-Fassung,<br />

US-Radiospots, einen Trailer und zu all dem<br />

bekommt ihr noch ein prallgefülltes Booklet.<br />

Perfekt!<br />

http://tofunerdpunk.blogspot.de<br />

RETRO - FILM 7


The Aftermath 1982<br />

REVIEW CORNER<br />

von Stefan <strong>Retro</strong><br />

Nach langer Zeit im All kehrt Astronaut Newman<br />

wieder zur Erde zurück. Nach seiner Landung<br />

nahe der Küste vor Los Angeles muss er<br />

feststellen, dass die Erde während seinem Allflug<br />

durch einen Atomkrieg völlig zerstört wurde.<br />

Wo einst Städte aus dem Boden rankten,<br />

Das ein Regisseur auch gerne mal vor<br />

der Kamera steht, kennt man zu genüge,<br />

aber bei Steve Barkett kommt noch dazu:<br />

Produzent, Cutter und Drehbuchautor. Und<br />

dies alles für den Streifen The Aftermath.<br />

Dieser Endzeitstreifen ist bei vielen recht<br />

unbekannt, was darauf zu führen ist, das<br />

das damalige Label kaum Geld für Werbung<br />

hatte und somit dieser Streifen unterging,<br />

andere <strong>Film</strong>e wie „The<br />

Riffs“ hatten es da schon<br />

besser. Barkett schaffte es<br />

gut alle Dinge unter einen<br />

Hut zu bringen und dann<br />

noch einen sehr unterhaltsamen<br />

Streifen zu zaubern.<br />

stehen jetzt nur noch brüchige Häuserreste.<br />

Die letzten Überlebenden werden von einem<br />

Mann namens Cutter unterdrückt. Er lässt<br />

alle Männer töten und alle Frauen und Kinder<br />

in ein Camp verlagern. Newman entschließt<br />

sich, Cutter’s Treiben ein Ende zu bereiten.<br />

Viele Szenen des <strong>Film</strong>s sind mit rot und<br />

blau Filter gedreht worden, dies diente dazu<br />

dem Zuschauer die Strahlung nach einem<br />

Atomkrieg zu vermitteln, dies mag bei<br />

manchen vielleicht schwachsinnig klingen,<br />

aber wie sollte man sonst bitte schön<br />

„unsichtbare“ Strahlung zeigen?! Die Sets sind<br />

passend ausgestattet und bieten eine Menge<br />

an Abwechslung. Zum einen sieht man eine<br />

zerstörte Stadt und auf der anderen Seite die<br />

Wüste, die die Aussichtslosigkeit noch<br />

verstärkt. Die gibt the Aftermath einen würdigen<br />

Hang zum Realismus, wonach sie manch<br />

andere Streifen ruhig mehr als nur eine<br />

Scheibe abschneiden können.<br />

The Aftermath war Barkett<br />

sein zweiter <strong>Film</strong>, erst<br />

8 Jahre später folgte „Empire<br />

of the Dark“. Nach diesen zwei <strong>Film</strong>en<br />

konnte man Barkett mehr vor der Kamera erleben<br />

als dahinter, doch leider meist in B oder C –<br />

Movies in kleinen Nebenrollen. Die<br />

Thematik der Endzeit und der Suche nach<br />

Überlebenden ist nicht neu, und wurde schon<br />

dutzende Male aufgerollt und<br />

wiederbelebt, doch the Aftermath zeichnet<br />

sich durch viele Kleinigkeiten aus, die es<br />

verdient haben erwähnt zu werden.<br />

8<br />

Die Action kommt auch nicht zu kurz, hier<br />

wird ordentlich geballert und gemetzelt,<br />

blutige Einschüsse und mehr sind hier des<br />

Öfteren auf der Leinwand zu entdecken.<br />

Kopf- und Durchschüsse und auch Arm – Ab<br />

Szenen sind zu erblicken und zu bewundern.<br />

Auch weisen sie einen enormen Härtegrad vor,<br />

was eine Freigabe von 18 rechtfertigt, und vor<br />

allem die Indizierung von the Aftermath.<br />

Jedoch zum Ende von the Aftermath verliert<br />

sich der Härtegrad etwas und rückt in den<br />

Hintergrund. Manche Dialoge sind komisch<br />

anzuhören, sei es das sie sinnlos sind, oder eher<br />

spärlich, meist eher spärlich als unterhaltsam.<br />

Vergessen war gestern, wir sprechen darüber!


The Aftermath 1982<br />

REVIEW CORNER<br />

The Aftermath versprüht eine<br />

düstere, beklemmende<br />

Atmosphäre und Spannung<br />

die den Zuschauer sehr gut<br />

unterhalten, auch wird hier<br />

viel Abwechslung geboten, sei<br />

es von Drehorten oder<br />

Handlungssträngen, dies<br />

wirkt sich sehr positiv auf<br />

den Unterhaltungswert aus.<br />

Die Kostüme von verstrahlten<br />

Menschen sehen etwas<br />

primitiv und einfach aus, dies<br />

ist aber auf das geringe Budget<br />

zurückzuführen, da kann man<br />

locker drüber wegsehen.<br />

Musikalisch wurden viele<br />

Szenen gut untermalt, mit<br />

leichten Klängen von einem<br />

Orchester, nicht zu<br />

aufdringlich aber auch nicht<br />

zu seicht, diese Abstimmung<br />

ist den <strong>Film</strong>emachern sehr gut<br />

gelungen.<br />

„KEINE DVD / BD VERÖFFENTLICHUNG“<br />

Die BMX-Bande<br />

Um sich neue Räder leisten zu können, brauchen die drei BMX-Fans<br />

Judy, P.J. und Goose dringend Geld. Durch Zufall fi nden sie eine<br />

Ladung Walkie-Talkies, die sie verkaufen wollen. Die Sache hat nur<br />

einen Haken: Die Walkie-Talkies gehören einer Gruppe von<br />

Bankräubern, mit deren Hilfe diese den Polizeifunk abhören können.<br />

Als Judy (Nicole Kidman) daraufhin von den Gangstern gekidnappt<br />

wird, mobilisieren P.J. und Goose all ihre Freunde und starten eine<br />

atemberaubende Jagd quer durch die Stadt.<br />

Ab 07.03.<strong>2014</strong> auf DVD & Blu-ray<br />

Black Christmas<br />

Eine studentische Schwesternschaft feiert<br />

Weihnachten, als bereits ein Psychopath auf ihrem<br />

Dachboden umherschleicht. Sie bekommen merkwürdige,<br />

obszöne Anrufe mit Morddrohungen und kurz darauf<br />

verschwindet eine Kommilitonin. Als der Freund der<br />

schönen Jessy ins Visier der Polizei rückt, scheint der<br />

Täter gefunden. Doch die blutige Mordserie nimmt weiter<br />

ihren Lauf ...<br />

Auf DVD & Blu-ray<br />

RETRO - FILM 9


Krieg der Formate<br />

nfang der 80er herrschte auf dem Videomarkt<br />

ein fast blutiger Krieg zwischen insgesamt drei<br />

Videoformaten die an die Spitze wollten und somit<br />

die anderen Formate verdrängen wollten. Doch die<br />

meisten kennen nur die VHS, die diesen Formatkrieg<br />

für sich entscheiden konnte, aber es gab noch<br />

zwei weitere Konkurrenten, die durchaus Ihre<br />

Qualitäten und Vorzüge hatten. Auch wenn mittlerweile<br />

alle drei Formate den Krieg<br />

gegen die später erschienene DVD verloren haben,<br />

sind sie bei Sammlern und <strong>Film</strong>fans<br />

immer noch sehr heiss begehrt. Auf allen drei<br />

Formaten schlummern immer noch zahlreiche <strong>Film</strong>e<br />

die es bis heute nicht als DVD / BD im Handel<br />

gibt, auch<br />

untereinander gibt es <strong>Film</strong>e die nur auf<br />

einem Medium vertreten waren. Ich<br />

möchte Euch hier einen kleinen Einblick in die<br />

Welt der damaligen Formate geben.<br />

hs wurde von JVC entwickelt und 1976 eingeführt.<br />

VHS ist die Abkürzung von "Video Home System".<br />

Das Format wurde entwickelt da Sony mit Betamax<br />

einen Industrie Standart diktieren wollte. JVC liess<br />

sich nicht darauf ein und entwickelte das VHS<br />

Format. Unter allen Formaten war VHS zwar der<br />

leistungsschwächste Teilnehmer aber JVC hatte die<br />

beste Strategie. Der grösste Vorteil von VHS war die<br />

Lizenzpolitik, die weit grosszügiger war als bei den<br />

Konkurrenten. VHS besass 1980 bereits einen<br />

Martkanteil von 70% in den USA und konnte daher<br />

günstigere Geräte in Europa anbieten. Nachdem sich<br />

VHS als Marktführendes Format durchgesetzt hatte<br />

wurde es erst ab 2000 langsam von der DVD<br />

verdrängt. Etwa 2003 wurden erstmals mehr<br />

bespielte DVDs als bespielte VHS Kassetten<br />

abgesetzt. Das Format wurde beständig<br />

weiterentwickelt.<br />

etamax wurde von Sony entwickelt und 1975<br />

eingeführt. Es konnte sich eine zeitlang sehr gut<br />

gegen das VHS Format beweisen. Der grösste<br />

Vorteil von Betamax lag in der Qualität der<br />

Aufnahmen. Betamax konnte die beste Qualität aller<br />

drei Systeme bieten. Jedoch waren die<br />

Bandlauflängen etwas kürzer als bei der Konkurrenz.<br />

In den USA wurde Sony verklagt. Für die <strong>Film</strong>studios<br />

war Betamax die illegale Beihilfe zur Raubkopie. Den<br />

Prozess konnte Sony zwar gewinnen aber das<br />

Betamax System konnte sich nie die<br />

Marktführerschaft sichern. Sony entwickelte das<br />

Format zwar weiter aber nur noch im Professionellen<br />

Bereich. Betacam ist auch heute noch Standart im<br />

professionellen Bereich. In Japan hielt sich das<br />

Format übrigends noch bis in die 90er Jahre.<br />

ideo 2000 war eine<br />

Gemeinschaftsentwicklung<br />

von Phillips und Grundig.<br />

Hervorgegangen ist das<br />

Format aus dem Format VCR.<br />

Wie bei uns jede Margarine<br />

Rama heisst, heisst in den<br />

USA jeder Videorecorder VCR.<br />

Dieses Format war das erste<br />

Flächendeckend eingesetzte<br />

Format und wurde bereits<br />

1971 eingeführt. Die<br />

Entwicklung wurde allerdings<br />

von Phillips und Grundig<br />

jeweils eigenständig<br />

weitergeführt, was dazu<br />

führte das beide<br />

Nachfolgeformate nicht mit<br />

ein ander Kompatibel waren.<br />

Daher entschied man sich ein<br />

neues Format wieder<br />

gemeinsam zu entwickeln.<br />

Dieses Format war Video<br />

2000. Im Gegensatz zu<br />

anderen Formaten ist Video<br />

2000 etwas merkwürdig. Die<br />

Kassette kann auf beiden<br />

Seiten bespielt werden.<br />

Dadurch verdoppelt sich die<br />

Laufzeit. Allerdings kam das<br />

Format erst 1979 auf den<br />

Markt und konnte sich daher<br />

nicht mehr gegen, die<br />

inzwischen weit verbreiteten<br />

Formate Betamax und VHS,<br />

durchsetzen.1986 wurde das<br />

Format entgültig eingestellt.<br />

10<br />

Vergessen war gestern, wir sprechen darüber!


I spit on your grave<br />

REMAKE THIS!<br />

Manche verfluchen die Remakes, andere<br />

lieben sie, nun da könnte man sich<br />

stundenlang darüber unterhalten und fl eissig<br />

diskutieren. Man könnte sagen, das kommt<br />

immer auf die Ansichtsweise des Betrachters<br />

an, und wie man an ein Remake herangeht. Als<br />

Kritiker ist es oft schwer, ein Remake nicht mit<br />

dem Original zu vergleichen, denn oft ist das<br />

Original ein Klassiker und wenn nicht sogar ein<br />

Kultfi lm, und dann hat ein Remake es ohnehin<br />

schon verdammt schwer, sich gegenüber dem<br />

Original zu behaupten! Ein Remake muss nicht<br />

immer zwangsläufi g schlecht sein, es gibt auch<br />

Fälle wo das Remake einen Tick besser ist als<br />

das Original. Da kommt es auf viele Punkte an,<br />

sei es Darsteller, Drehbuch, Regisseur,<br />

Budget, Effekte und vieles mehr.<br />

von Stefan <strong>Retro</strong><br />

VERSUS<br />

1978<br />

Jennifer<br />

Hills hat<br />

sich für den<br />

Sommer ein<br />

kleines Häuschen in einem<br />

verlassenen Winkel von New<br />

England gemietet, um dort in<br />

Ruhe ihren Roman zu Ende zu<br />

schreiben. Sie genießt die Ruhe,<br />

Schönheit und Abgeschiedenheit<br />

der Natur. Diese Idylle wird aber<br />

jäh zerstört, als sie verschleppt,<br />

gefoltert und vergewaltigt wird. Die<br />

junge, sensible Frau ist tot. Was<br />

übrig bleibt, ist ein Monster, dass<br />

sich an den Peinigern rächen will<br />

um Genugtuung zu bekommen.<br />

2010<br />

Die Romanautorin<br />

Jennifer Hills<br />

(Sarah Butler) ist unterwegs zu der<br />

abgelegenen Hütte, in der sie ihr<br />

nächstes Buch verfassen will, als sie<br />

die Aufmerksamkeit von drei Rednecks<br />

auf sich zieht, deren Avancen sie<br />

entschieden ablehnt. Johnny (Jeff<br />

Branson) und seine Kumpels Andy und<br />

Stanley, den einfältigen Matthew als<br />

Anhang, folgen ihr jedoch, überfallen<br />

sie in ihrer Hütte, vergewaltigen und<br />

erniedrigen sie.<br />

REMAKE THIS!<br />

RETRO - FILM 11


Sogenannte Rape und Revenge <strong>Film</strong>e haben<br />

es oft sehr schwer, sei es beim Zuschauer<br />

oder auch bei der FSK. Nicht selten wurde<br />

ein <strong>Film</strong> indiziert oder sogar beschlagnahmt.<br />

Manche Zuschauer fühlen sich angewidert,<br />

und andere sind vom filmischen begeistert.<br />

Da gehen so viele Meinungen wie auch<br />

Aspekte oft sehr getrennte Wege. Wenn man<br />

sich diese beiden <strong>Film</strong>e mal genauer betrachtet,<br />

sollte man den Abstand der<br />

Entstehung mal genauer sich anschauen, das<br />

sind immerhin über 30 Jahre, in so vielen<br />

Jahren kann und hat sich einiges geändert,<br />

besonders was das Medium <strong>Film</strong> betrifft,<br />

dies spürt man auch in I spit on your grave<br />

sehr gut.<br />

Das Original kam 1978 in die Kinos, und<br />

sorgte für seine Frauenfeindlichkeit und die<br />

Darstellung von Gewalt und<br />

Vergewaltigung für hohes Aufsehen und<br />

zeitgleich auch Empörung. Solch eine<br />

Darstellung war damals noch<br />

Neuland für die <strong>Film</strong>emacher, was<br />

man an diversen Stellen im Original auch<br />

spürt, manche Szenen wirken etwas holprig<br />

und abgehackt, dies liegt nicht an der<br />

gekürzten Fassung, denn die UNCUT<br />

Fassung lag mir als Reviewmaterial vor.<br />

Beim<br />

Remake geht vieles flüssiger, die Handlung<br />

und die Abläufe gehen nahtlos ineinander<br />

über.<br />

Beim Original wird sehr viel Zeit für die Vergewaltigungen und der Erniedrigungen<br />

geopfert, fast ¾ des <strong>Film</strong>s befassen sich damit. Beim Remake wurde dies auf eine<br />

Gesamtzeit von knapp 30 Min belassen, was in meinen Augen ein wenig erträglicher für<br />

dieses brisante Thema ist. Wenn man sich die <strong>Film</strong>beschreibungen vom Original und Remake<br />

durchliest, fällt einen auf, das sie sich ähneln, wenn nicht sogar gleichen. Sogar die<br />

Namen wurden 1:1 übernommen, nur kleine Änderungen fanden im Remake den Weg ins<br />

Drehbuch. Zum Beispiel wurde beim Remake noch ein Fiesling mehr ins Programm<br />

aufgenommen.<br />

REMAKE<br />

THIS!<br />

1978<br />

VERSUS<br />

2010<br />

12<br />

Vergessen war gestern, wir sprechen darüber!


Der Ort des Geschehens ist ebenfalls<br />

identisch, bei beiden Versionen spielt sich alles<br />

in einem Wald mit einem See ab. Beim Original<br />

zog sich die Autorin zurück um Ihr erstes<br />

Buch zu schreiben, im Remake handelt es sich<br />

um Ihr Zweites Buch was sie schreiben möchte.<br />

In beiden <strong>Film</strong>en wird die Selbstjustiz als das<br />

normalste auf der Welt dargestellt, was<br />

ziemlich für Furore sorgte und es immer noch<br />

tut. Im Original wird die Vergewaltigung der<br />

Frau so explizit dargestellt, so das der<br />

Zuschauer das Gefühl bekommt wahrhaftig bei<br />

einer dabei zu sein, im Remake wurde dies deutlich<br />

entschärft, und vieles wird nur angedeutet,<br />

so das die Fantasie der Zuschauer den Rest im<br />

Kopf filmisch umsetzt, beim Thema Rache an<br />

den Peinigern nehmen sich beide Werke nicht<br />

viel, bei beiden Versionen ist es halt fraglich ob<br />

sich die gepeinigte Person wirklich so rächen<br />

würde?<br />

Was die Rache angeht, kann das Remake<br />

klar Punkten, die Rache ist überlegter und<br />

raffinierter in Szene gesetzt worden, er ist fies,<br />

brutal und schonungslos. Was im Original so<br />

ziemlich nach dem selbem Schema abläuft, wurde<br />

im Remake abwechslungsreicher und interessanter<br />

in Szene gesetzt. Schauspielerisch nehmen<br />

sich beide Versionen nicht viel, wie beim<br />

Original die Schauspielerin Camille Keaton, wie<br />

auch beim Remake Sarah Butler, bringen beide<br />

tolle Leistungen, wie sie auf der einen Seite die<br />

gequälte Person und auf der anderen Seite die<br />

eiskalte Killerin spielen. Doch im Remake wirkt<br />

Sarah Butler etwas eindrucksvoller und besitzt<br />

mehr Stärke und Kühnheit.<br />

Aber auch die Nebenrollen in beiden<br />

Versionen sind eindrucksvoll und gut besetzt<br />

worden, hier wurde total auf Schönlinge<br />

verzichtet und finstere Gestalten ausgewählt,<br />

was auch besser zur Story bei beiden <strong>Film</strong>en<br />

passt. Musikalisch wurde bei beiden <strong>Film</strong>en<br />

auf vieles verzichtet, dies trägt zur Verstärkung<br />

und Realitätsnähe viel zu bei, denn wo<br />

läuft schon Musik wenn ein Mensch erniedrigt<br />

und gequält wird?! Der Härtegrad der<br />

gezeigten Gewalt ist im Remake etwas<br />

stärker und präsenter, im Remake fließt<br />

eindeutig mehr Blut und die Rache läuft etwas<br />

fi eser und brutaler ab als im Original, hier kann<br />

wer auf Härte steht, ganz klar das Remake<br />

punkten. Man sollte aber auch nicht<br />

vergessen das das Original ein Low-Budget<br />

Streifen war, und das Remake schon mehr<br />

Geld zur Verfügung hatte, was noch interessant<br />

ist das der Regisseur vom Original<br />

nämlich Meir Zachi auch als Produzent beim<br />

Remake beteiligt war. Ebenso konnte man bei<br />

der Entstehung des Remakes auch auf mehr<br />

Erfahrung in Sachen Horror und Rape und Revenge<br />

zurückgreifen, beim Original war vieles<br />

noch Neuland und Unerfahren.<br />

Man muß schon ein Faible für Rape und<br />

Revenge <strong>Film</strong>e haben, um mit diesen <strong>Film</strong>en<br />

was anfangen zu können, wer schon mit „Muttertag“<br />

und „Das letzte Haus links“ nichts<br />

anfangen konnte, sollte diese beiden <strong>Film</strong>e<br />

meiden. Beide Versionen sind der FSK ein<br />

Dorn im Auge, das Original ist beschlagnahmt<br />

worden und das Remake kam in Deutschland<br />

nur in einer 4 Minuten gekürzten Version in<br />

den Handel.<br />

RETRO - FILM 13


Nightwatch 1995<br />

REVIEW CORNER<br />

von Olli Versum<br />

er Student Martin (Nikolaj Coster-Waldau)<br />

übernimmt eine Stelle als Nachtwächter in<br />

einem Krankenhaus in Kopenhagen. Der<br />

Job ist eher von der grusligen Sorte, denn<br />

seine Rundgänge führen ihn auch in die<br />

Pathologie und durch die Leichenräume,<br />

wo es vor Jahren einen Skandal um einen<br />

Nachtwächter gegeben hatte, der<br />

nekrophil gewesen ist. Zur gleichen Zeit ist<br />

Auch wenn das Rad in diesem Thriller nicht<br />

unbedingt neu erfunden wird, merkt man<br />

schnell, dass Nightwatch von einem wahren<br />

<strong>Film</strong>liebhaber und für <strong>Film</strong>kenner gemacht<br />

wurde. Regisseur und Drehbuchautor Ole<br />

Bornedal packt so gut wie alle Klischees, die ein<br />

Thriller nur haben kann, in sein Spielfilmdebüt<br />

Nightwatch. Aber das äußerst geschickt. Es gibt<br />

übersteuerte (oder überlaute, wenn man so will)<br />

Alltagsgeräusche, schräge<br />

Nebencharaktere, die irgendwelche belanglosen<br />

Phrasen wiederholen („Hast du’n Radio?<br />

Besorg dir’n Radio.“) und NATÜRLICH (!) muss<br />

das Licht in der Leichenhalle flackern (zumindest<br />

tut es das hin und wieder). Und das ist noch<br />

lange nicht alles. Also, so gesehen<br />

eigentlich nichts Neues, aber all diese<br />

Elemente werden perfekt und überzeugend<br />

erzählt und vom Cast mit Freude gespielt, sodass<br />

man als Zuschauer gewillt ist, Nightwatch zu<br />

Ende zu schauen. Bis zu einem gewissen Punkt<br />

wird man auf die falsche Fährte geschickt, bis<br />

es zum finalem und blutigen Showdown kommt.<br />

von Olli Versum<br />

ein Frauenmörder in der Stadt unterwegs,<br />

der auf besonders brutale Weise mordet und<br />

seine Opfer skalpiert. Als Martin aufgrund einer<br />

Risikowette, die er mit seinem Freund<br />

Jens (Kim Bodnia) abgeschlossen hat, mit<br />

einer Prostituierten (Rikke Louise Andersson)<br />

ausgeht, fällt auch diese dem Mörder zum Opfer.<br />

Plötzlich ist Martin für Kommissar Wörmer<br />

(Ulf Pilgaard) der Hauptverdächtige, denn gerade<br />

in der Pathologie geschehen seltsame Dinge…<br />

verstärkt für das skandinavische Kino zu<br />

interessieren. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich<br />

eher das Gefühl, dass man <strong>Film</strong>e aus den<br />

nordischen Ländern nur über das öffentlichrechtliche<br />

Fernsehen zu sehen bekommt, und<br />

das dann auch nur zur späten Stunde und ein<br />

paar Mal im Jahr. Und dann natürlich nur – man<br />

möge mir verzeihen – die langweiligeren <strong>Film</strong>e.<br />

Nightwatch war für mich – damals sicherlich<br />

eher unbewusst – einer der Gründe, sich<br />

14<br />

Vergessen war gestern, wir sprechen darüber!


Nightwatch 1995<br />

Zum Glück hat man bei Nightwatch alles<br />

richtig gemacht. Der Atlas-<strong>Film</strong>verleih hatte<br />

damals diesen <strong>Film</strong> hierzulande in die Kinos<br />

gebracht und dafür kräftig die<br />

Werbetrommel geschlagen. Und das<br />

zahlte sich aus. War er doch 1995 ein recht<br />

erfolgreicher <strong>Film</strong> in Deutschland. Aber<br />

auch international war<br />

„Nightwatch“ ein großer<br />

Erfolg. Und durch diesen<br />

Erfolg hatte Regisseur Ole<br />

Bornedal die, ja, man muss<br />

es leider so sagen,<br />

zweifelhafte „Ehre“,<br />

Nightwatch in den USA neu<br />

zu drehen. Allerdings hat<br />

dieses Remake, mal<br />

abgesehen von einem<br />

international bekannteren<br />

Cast und einer edleren<br />

Ausstattung, nichts neues zu<br />

bieten. In meinen Augen ist<br />

dieses Remake der schlechteste <strong>Film</strong> von Ole<br />

Bornedal. Zum Glück hat er bei<br />

späteren Produktionen wieder zur alten Form<br />

zurückgefunden.<br />

Aber A<br />

auch zum Cast kann man, aus der<br />

Entfernung betrachtend, einiges sagen. Die<br />

beiden HauptdarstellerNikolaj Coster-Waldau<br />

und Kim Bodnia haben nach Nightwatch<br />

beachtliche Erfolge mit anderen <strong>Film</strong>en<br />

gehabt, national wie international. Nikolaj<br />

Coster-Waldau sieht man öfter in US-<br />

Produktionen („Königreich der Himmel“,<br />

„Firewall“ oder die sehr erfolgreiche und<br />

beliebte Serie „Game of Thrones“), und Kim<br />

Bodnia sah und sieht man in zahlreichen<br />

dänischen Kino- und TV Produktionen. 2004<br />

Standen die beiden für „The Good Cop“ wieder<br />

gemeinsam vor der Kamera. Der wohl<br />

bekannteste <strong>Film</strong> mit Kim Bodnia ist, neben<br />

Nightwatch, „In China essen sie Hunde“.<br />

Aber auch „Pusher“ soll hier noch schnell<br />

erwähnt werden.<br />

REVIEW CORNER<br />

Auch Rikke Louise Andersson und Ulrich<br />

Thomsen (damals noch Ulrik Thomsen), die in<br />

diesem <strong>Film</strong> zwar nur kurz zu<br />

sehen sind, aber entscheidende Auftritte haben,<br />

sind bis heute erfolgreich im <strong>Film</strong>geschäft.<br />

an merkt also, dass Nightwatch<br />

für viele Beteiligte als eine Art<br />

Sprungbrett gesehen werden kann. Und<br />

deshalb ist dieser <strong>Film</strong> in meinen Augen<br />

einer der vielen Höhepunkte, die das<br />

skandinavische Kino bis heute<br />

hervorgebracht hat.<br />

Nightwatch N gibt es auf VHS und DVD, aber<br />

leider nicht auf BluRay, was ich schade<br />

finde, ich würde sie mir sofort zulegen,<br />

würde es sie geben. Außerdem hat der<br />

Atlas-<strong>Film</strong>verleih eine 16mm Version für<br />

Schul- und Clubkinos von Nightwatch herausgebracht,<br />

damit der <strong>Film</strong> gemeinnützig im kleinen<br />

Kreis öffentlichen<br />

vorgeführt werden kann. Allerdings sind die Lizenzen<br />

schon lange abgelaufen,<br />

sodass fast alle Kopien inzwischen in privater<br />

Hand sind. Eine Kopie davon habe ich.<br />

Liebhaber des Originaltons<br />

sei die DVD<br />

von Kinowelt ans Herz<br />

gelegt. Sie erfüllt alle<br />

Standards, die man<br />

vom digitalen Medium<br />

erwarten kann<br />

(Originalton und deutsche<br />

Synchronisation<br />

in 5.1 Abmischung,<br />

deutsche<br />

Untertitel<br />

und 16:9 <strong>Film</strong>transfer).<br />

Man kann sie<br />

immer noch für wenig Geld neu erwerben.<br />

RETRO - FILM 15


Die Unheimliche Macht 1988<br />

REVIEW CORNER<br />

von Stefan <strong>Retro</strong><br />

Es gibt <strong>Film</strong>e, über die ist es nicht sonderlich<br />

einfach was zu schreiben, sei es weil es kaum<br />

Informationen gibt oder weil man<br />

manchmal als Autor nicht weiß wie man etwas<br />

schreiben soll und kann. Der <strong>Film</strong> die<br />

Unheimliche Macht ist ein Kandidat von<br />

solchen <strong>Film</strong>en. Für die Regie saß Michael<br />

Mann im Stuhl, dieser Mann brachte uns einige<br />

weitere <strong>Film</strong>e näher, sei es „Der letzte<br />

Mohikaner“, „Heat“ oder auch „Ein Mann<br />

kämpft allein“. Mann hat eine auserlesene<br />

<strong>Film</strong>auswahl in seiner Laufbahn, ein Mensch<br />

der nicht einen <strong>Film</strong> nach den anderen dreht,<br />

Während des Zweiten Weltkriegs wird eine<br />

Division der deutschen Armee zu einem<br />

strategisch wichtigen Schloss in der Nähe<br />

eines rumänischen Passes beordert. Als die<br />

Soldaten die in die Mauern eingelassenen Kreuze<br />

aus Silber entfernen wollen, lassen sie so<br />

eine seltsame Wesenheit aus einem riesigen<br />

unterirdischen Hohlraum frei, die zwischen<br />

den Mauern des Gebäudes eingesperrt war.<br />

Das hat bald tödliche Folgen für die Soldaten,<br />

Nacht für Nacht gibt es Opfer zu beklagen, so<br />

dass Oberst Wöhrmann (Jürgen Prochnow) Hilfe<br />

anfordert, doch der gesandte Major Kaempfer<br />

(Gabriel Byrne) von der SS glaubt nicht an<br />

übernatürliche Zusammenhänge und beginnt<br />

nach Partisanen zu fahnden. Zwangsweise<br />

müssen sich die Deutschen an einen jüdischen<br />

Historiker (Ian McKellen) wenden, der die<br />

Zusammenhänge klären soll, doch der geht einen<br />

Pakt mit dem Wesen ein, um das Leben<br />

seiner Tochter zu retten. Doch es ist schon ein<br />

mysteriöser Fremder (Scott Glenn) aus Griechenland<br />

auf dem Weg, um das Schlimmste zu<br />

verhindern..<br />

sondern sich die Drehbücher sorgfältig auswählt<br />

und umsetzt.<br />

Für die Rollen vor der Kamera wurden ebenfalls<br />

sorgfältig Darsteller ausgesucht, Scott<br />

Glenn und Jürgen Prochnow, zwei erstklassige<br />

Schauspieler. Prochnow bekam nach dem <strong>Film</strong><br />

„Das Boot“ fast ausschließlich Rollen<br />

angeboten wo er einen deutschen Soldaten<br />

mimen kann, die Schulterabzeichen sind ein<br />

fester Bestandteil seiner Karriere geworden,<br />

und das vor allem außerhalb Deutschlands.<br />

Die Unheimliche Macht als Comic<br />

KEINE DVD / BD VERÖFFENTLICHUNG<br />

16<br />

Vergessen war gestern, wir sprechen darüber!


Die Unheimliche Macht 1988<br />

REVIEW CORNER<br />

Die Darsteller liefern allesamt sehr gute und<br />

überzeugende Leistungen ab und wirken sehr<br />

real. Was besonders noch auffällt sind die<br />

aufwendigen Sets und Bauten die für<br />

diesen <strong>Film</strong> hergestellt wurden. Ob es sich<br />

um Pappe und Holz handelt kann man nicht<br />

erkennen, sie wirken sehr realistisch. Auch der<br />

Spannungsaufbau wurde gut umgesetzt,<br />

es passiert nicht zu viel und auch nicht zu<br />

wenig, hier wurde auf eine gute Mischung von<br />

Dialogen und Action geachtet und auch<br />

bildlich umgewandelt. Die Unheimliche Macht ist<br />

Effekttechnisch gesehen etwas einfach<br />

gehalten worden, hier wurde mit viel<br />

Trockeneis und Lichtern gezaubert, und das<br />

Kostüm des sagen wir mal „Dämons“ ist<br />

etwas einfach und wirkt teilweise sehr<br />

künstlich, war hier jemand in einem<br />

Gummikostüm mit rot leuchtenden Augen?<br />

Aber selbst wenn, dies tut dem <strong>Film</strong>genuss<br />

keinen Abbruch und stört nicht im Geringsten.<br />

Doch leider kann und sollte man die<br />

negativen Aspekte nicht außer Acht lassen, die<br />

damalige Produktionsfirma setzte die<br />

Schere an, und das nicht wenig, 96 Minuten<br />

Laufzeit haben sie übrig gelassen, das ist sehr<br />

wenig wenn man bedenkt das die<br />

ursprüngliche Version ca. 210 Minuten ging.<br />

Was geblieben ist, ist ein Gerüst, zwar mit vielen<br />

guten Effekten und Spannungsmomenten, aber<br />

vieles was den Eindruck noch verstärkt hätte<br />

und vor allem den Unterhaltungswert noch<br />

mehr gestiegen hätte, fehlt einfach!<br />

Viele V<br />

Gründe sprechen dafür das es eine<br />

längere Urversion vom <strong>Film</strong> gibt, die<br />

Romanvorlage ist umfassender und<br />

ausführlicher, dies bestätigte auch der<br />

Autor des Romans, und dann kommt<br />

noch der musikalische Aspekt der für eine<br />

längere Version spricht. Der Soundtrack ist<br />

erst 1997 erschienen, und nur drei Songs<br />

von ihm sind im <strong>Film</strong> wiederzufinden. Wo<br />

ist der Rest hin? Aber der Soundtrack kann<br />

sehr überzeugen, auch im <strong>Film</strong> ist er an der<br />

richtigen Stelle eingesetzt worden und dies nicht<br />

übermäßig. Die Gruppe „Tangerine Dream“<br />

ist ein Inbegriff für elektronische Klänge und<br />

stellt dies im <strong>Film</strong> tatkräftig unter Beweis.<br />

Die Unheimliche Macht gibt in<br />

Deutschland und Ausland nur auf VHS, und<br />

alle nur in der gekürzten Version, ob dieser <strong>Film</strong><br />

jemals eine DVD und BD Veröffentlichung<br />

erhalten wird? Dies ist zu hoffen, denn die<br />

unheimliche Macht überzeugt auch mit den<br />

fehlenden Szenen und macht einen nur noch<br />

mehr heiß auf die Urversion. Man kann und<br />

sollte nur hoffen, dass die Urversion nicht<br />

als verschollen gilt. Die Unheimliche Macht<br />

ist in Deutschland eine kleine Rarität auf<br />

VHS und wird von vielen Sammlern gesucht.<br />

Wer sie besitzt sollte sie gut aufbewahren.<br />

Der <strong>Film</strong> wird auch<br />

gelegentlich im Free<br />

TV ausgestrahlt, doch<br />

auch leider mit einem<br />

anderen Ende als<br />

auf Video, dies kann<br />

man gut als Beweis<br />

auslegen das das<br />

Urmaterial noch vorhanden<br />

ist. Die Unheimliche<br />

Macht ist<br />

nicht nur was für VHS<br />

Freaks, auch Fans von<br />

Prochnow und<br />

Mystery kommen hier voll auf ihre Kosten,<br />

selbst wenn manche Schlüsselszenen vielleicht<br />

fehlen und die Schnitte etwas konfus wirken.<br />

RETRO - FILM 17


Fight for Your Life 1977<br />

REVIEW CORNER<br />

von Andy Giese<br />

Drei verurteilte Verbrecher, können beim<br />

Transport fliehen. Angeführt wird das Trio<br />

von dem widerlichen Rassisten Jesse Lee<br />

Kane (William Sanderson). Sogar seine beiden<br />

Kollegen Chino (Daniel Faraldo) und Ling<br />

(Peter Yoshida) müssen unter seinen<br />

Hasstiraden leiden. Bei ihrer Flucht tauchen die<br />

drei bei der Afroamerikanischen Turner<br />

Familie unter. Eltern, Kinder und Großmutter<br />

werden als<br />

Geisel genommen und von Jesse gefoltert. Jede<br />

Gelegenheit nutzt er um das Familienoberhaupt<br />

Ted (Robert Judd) zu demütigen. Doch egal wie<br />

heftig die Beleidigungen und die<br />

Erniedrigungen werden, die Familie tut alles<br />

um nicht getötet zu werden. Erst als die weiße<br />

Schwiegertochter der Turners von den<br />

Gangstern vergewaltig wird und der<br />

weiße Nachbarsjunge getötet wird, entschließt<br />

sich die Familie zu wehren.<br />

Ich hatte eher schlechtes über den <strong>Film</strong><br />

gehört, das Cover sah auch höchst albern<br />

aus und außer William Sanderson<br />

(Rocketeer) war mir auch keiner der Beteiligten<br />

ein Begriff. Hätte ich dem Streifen doch<br />

trotzdem schon vorher mal eine Chance<br />

gegeben, es lohnt sich nämlich extrem. Hierbei<br />

handelt es sich um einen Astreinen Exploiter<br />

der alten Schule. Drehbuchautor Straw<br />

Weisman, verbindet gekonnt Blaxploitation,<br />

Rape and Revenge, Crime und Horror<br />

Elemente und bastelt daraus einen packenden<br />

und schockierenden Thriller. Die Handschrift<br />

des Regisseurs Robert A. Endelson ist bei der<br />

Umsetzung des Buchs recht dreckig, aber<br />

auch der Charme des Siebziger Jahre<br />

Grindhouse Kinos kommt immer<br />

wieder durch. Auch wenn es im<br />

Ansatz immer wieder trashige Momente<br />

gibt, ist der Grundton sehr ernst und die<br />

Gewalt durch ihre reale und<br />

nachfühlbare Inszenierung oft<br />

ziemlich schockierend. Es fließt nicht<br />

unbedingt viel Blut, aber es ist eben<br />

kein stumpfer Actioner. Wenn hier<br />

jemand durch ein Fenster springt<br />

ist sein Körper voller Scherben,<br />

anstatt das er sich nur mal kurz den<br />

Staub von der Schulter klopfen muss.<br />

www.facebook.com/retrofilmblog<br />

18<br />

Vergessen war gestern, wir sprechen darüber!


Fight for Your Life 1977<br />

REVIEW CORNER<br />

Die Gewaltspirale dreht sich langsam und<br />

er spät kommt es zu den ersten wirklich<br />

schlimmen Gewalttaten, aber auch schon<br />

vorher ist die Anspannung teilweise nur schwer<br />

zu ertragen, denn meist sind die Demütigungen<br />

die der Tur-<br />

ner<br />

Familie<br />

Verbal angetan<br />

werden<br />

schlimmer zu<br />

ertragen als<br />

die<br />

Gewalt<br />

die<br />

später<br />

dazu kommt.<br />

Das<br />

führt<br />

dazu das es<br />

unheimlich<br />

erleichternd<br />

für den Zuschauer<br />

ist,<br />

wenn<br />

sich<br />

die<br />

lie endlich wehrt. Die Polizei ist in diesem<br />

<strong>Film</strong> endlich mal nicht ganz inkompetent und<br />

spielt im Finale eine interessante Rolle, die<br />

wiederum ebenso wie die Rache der Familie<br />

interessante moralische Gedanken aufbringt,<br />

über die es sich eigentlich zu diskutieren<br />

lohnen würde. Überraschend gut sind auch die<br />

Schauspieler, vor allem wenn man sich vor Augen<br />

hält das abgesehen von Sanderson<br />

niemand mehr als eine handvoll <strong>Film</strong>e gedreht<br />

hat und dabei war dieser für die meisten der<br />

erste.<br />

Fami-<br />

Verschnaufpausen mehr und bis zum<br />

Finale wird der Spannungsbogen behutsam<br />

immer weiter gespannt bis sich alles in<br />

Wut und Hass entlädt. Dabei ist es überhaupt<br />

verwunderlich wie Rund das Drehbuch zu sein<br />

scheint, die Dialoge sind echt gut und auch die<br />

Charaktere haben viele Ecken und Kanten. Zum<br />

Beispiel merken wir das auch die Turner Familie<br />

kleinere Probleme mit ihrem Schubladen<br />

denken hat. Alles wirkt sehr bei- und zu- Ende<br />

gedacht. Wenn ich dann doch noch ein wenig<br />

meckern sollte, könnte man noch anführen das<br />

die Action manchmal ein wenig steif wirkt und<br />

der Soundtrack könnte noch etwas stimmiger<br />

sein, sind aber kleine Macken über die man<br />

ohne Probleme hinwegsehen können sollte.<br />

http://filmausweider.blog.de/<br />

Robert Judd verkörpert den Stolzen Vater der<br />

Familie sehr glaubwürdig, Der damals erst<br />

11-jährige Reggie Rock Bythewood macht einen<br />

extrem guten Job als jüngster Sohn der Familie<br />

und eigentlich sind alle verdammt gut, obwohl<br />

niemand an Sanderson als den widerlichen<br />

Rassisten rankommt, den er so erschreckend<br />

gut spielt. Ein vollkommen treffsicherer Cast.<br />

Fight for Your Life ist ein mitreißender und umwerfender<br />

Thriller der harten Machart, schon<br />

kurz nach Beginn gibt es keine<br />

Erotik, Wahn und Hexenkraft auf<br />

einer exotischen Insel in der Karibik.<br />

Ein jungen schönes Mädchen heiratet<br />

den neuen englischen Konsul<br />

der Insel und gerät dadurch in den<br />

geheimnisvollen Bann von Woo-<br />

Doo-Riten und Behexung. Sie erlebt<br />

futchtbare rituelle Morde und teufl i-<br />

sche Machenschaften. Und sie muß<br />

erleben, dass ihr Mann der eigentliche<br />

Schuldige ist.<br />

RETRO - FILM 19


Inferno Fieber<br />

Es gibt zahlreiche Varianten<br />

der Apokalypse, seit Jahrhunderten<br />

offenbaren verschiedene<br />

Kulturen auf der ganzen Welt,<br />

das der jüngste Tag bald da sei,<br />

und nicht nur dies, auch die<br />

verschiedensten Varianten der<br />

Apokalypse sind vertreten. Da<br />

sprechen manche Mythologien<br />

über Sintfluten, andere über Vulkanausbrüchen<br />

oder Seuchen<br />

und Epidemien die die ganze<br />

Menschheit ausrotten, fast alles<br />

erdenkliche ist vorhanden und<br />

wird prophezeit, aber nicht<br />

nur in der Mythologie ist die<br />

Apokalypse ein beliebtes Thema,<br />

wer Science Fiction kennt<br />

und zu schätzen weiß, der kennt<br />

noch viel mehr Varianten und<br />

Einfallsreichtum der Gewalt<br />

der Mutter Natur.<br />

von Stefan <strong>Retro</strong><br />

Das Medium <strong>Film</strong> verschafft<br />

den Menschen die Variante des<br />

Popkornkauenden Apokalypsen<br />

Bewältigungsstrategien im Sessel<br />

oder auf der heimischen<br />

Couch, mit viel Trickfinessen<br />

wird dem Zuschauer und Interessenten<br />

die Apokalypse näher<br />

gebracht. Das Inferno der<br />

Menschheit wird zum Spektakel<br />

und nicht selten auch zu<br />

einem Blockbuster. Desto bru-<br />

taler das Szenario ist, umso hö-<br />

her steigt der Nervenkitzel des<br />

Konsumenten und Lust am Chaos<br />

liegt an dem Voyeurismus im<br />

Menschen. <strong>Film</strong>isch gesehen<br />

haben Infernos, mit der damaligen<br />

Mythologie viel gemeinsam,<br />

der Mensch schreitet zum Kampf<br />

gegen die Elemente, gegen die<br />

Gewalt der Mutter Natur, doch<br />

dies geht selten glimpflich daher<br />

und begeistert die Massen in<br />

den Kinos oder auch daheim im<br />

eigenen Wohnzimmer.<br />

Der wohl bekannteste<br />

<strong>Film</strong> dürfte die<br />

Universal – Produktion<br />

„ERDBEBEN“ (Earthquake,<br />

USA 1974) sein. Die Schauspieler<br />

Charlton Heston, Ava<br />

Gardner und Lorne Greene<br />

( Bonanza) mußten sich hier<br />

gegen das Inferno behaupten,<br />

das die Stadt Los Angeles<br />

heimsucht. Der andere Beitrag<br />

zur Katastrophenwelle der<br />

„ERDBEBEN“ in nichts nach<br />

steht, ist „FLAMMERNDES<br />

INFERNO“ (The Towering<br />

Inferno, USA 1974). Sie unterscheiden<br />

sich darin, das der<br />

Mensch in ERDBEBEN gegen<br />

die Macht der Natur nichts aussetzen<br />

kann, und ihr einfach<br />

unterlegen ist, und in FLAM-<br />

SPECIAL<br />

MERNDES INFERNO steht<br />

er bzw. die Feuerwehr einem<br />

riesen Feuerinferno gegenüber,<br />

was mit Geschick und Können<br />

dem Garaus gemacht werden<br />

kann. Aber auch im <strong>Film</strong><br />

„BACKDRAFT“ (Backdraft,<br />

USA 1992) steht die Feuerwehr<br />

im Vordergrund und es wird<br />

ein Hohelied gesungen und<br />

interpretiert, die Männer von<br />

der Brandwache nehmen den<br />

Kampf gegen Natur und Ihre<br />

Elemente an vorderster Front<br />

auf und werden dem zufolge bewundert<br />

und gefeiert bei Erfolg.<br />

Wer den Schauspieler Lee Majors<br />

noch aus der bekannten<br />

TV – Serie „EIN COLT FÜR<br />

ALLE FÄLLE“ kennt, der kann<br />

ihn auch in einem Inferno erleben,<br />

die Rede ist vom Streifen<br />

„STARFLIGHT ONE – IRR-<br />

FLUG INS ALL“ (Starflight One<br />

– USA; 1982). Dieser <strong>Film</strong> präsentiert<br />

dem Zuschauer auf unterhaltsame<br />

Weise ein anderes<br />

Inferno, Lee Majors mimt einen<br />

Piloten eins Überschallflugzeuges<br />

das durch einen technischen<br />

Defekt ins All abdriftet und<br />

ohne fremde Hilfe nicht zurück<br />

in die Erdumlaufbahn zurück<br />

gelangen kann. Auch dieser<br />

<strong>Film</strong> lehnt an eine Mythologie<br />

an, und vermittelt auch eine<br />

Botschaft, der Mensch der nach<br />

den Sternen greift, werden die<br />

Flügel gestutzt, passt voll auf<br />

die griechische Sage DÄDALOS.<br />

20<br />

Vergessen war gestern, wir sprechen darüber!


Inferno Fieber<br />

In der <strong>Film</strong>geschichte war es schon mehrmals der<br />

Fall, das wenn eine <strong>Film</strong>welle sich als erfolgreich<br />

erwies und längere Zeit sich an den Kinokassen<br />

hielt, so dauerte es nicht lange und die Japaner<br />

zogen mit ihren eigenen Ideen nach, der<br />

bekannteste <strong>Film</strong> aus dieser Ära dürfte „WELT-<br />

K A T A S T R O P H E “<br />

(Catastrophe, Japan,<br />

1974) sein, angelehnt an<br />

Nostradamus wurden<br />

hier etliche verschiedene<br />

Katastrophen und<br />

Infernos aneinander<br />

gereiht, der <strong>Film</strong> handelt<br />

von einem Wissenschaftler<br />

der die<br />

Menschheit vor der zunehmenden<br />

Umweltverschmutzung<br />

warnt, doch<br />

dies leider viel zu spät, wenn man sich den <strong>Film</strong><br />

SPECIAL<br />

genauer anschaut, merkt man den Hang zur Realität<br />

sehr deutlich, schliesslich rächt sich heutzutage<br />

die Natur mehr als einmal an dem Menschen<br />

für das was er ihr antat und immer noch antut!<br />

Aber auch Ron Neames gab sein beispiel für ein<br />

Inferno der Masse bekannt, „METEOR“ (Meteor,<br />

USA, 1977), er beschäftigte sich mit Himmelskörpern<br />

vor denen die Menschheit ebenfalls große<br />

Angst und Panik besitzt. „METEOR“ unterscheidet<br />

sich aber sehr viel von den anderen Produktionen,<br />

hier versucht der Mensch sozusagen Feuer<br />

mit Feuer zu bekämpfen, im <strong>Film</strong> schlägt Dr.<br />

Bradley vor den Meteoriten mit Atomwaffen zu<br />

zerstören, gespielt wurde Dr. Bradley von Sean<br />

Connery, und dies sehr eindrucksvoll und ausdrucksstark.<br />

Doch warnen nicht immer alle davor<br />

Atomwaffen einzusetzen? - Nun, da wir uns<br />

in einem <strong>Film</strong> befinden, geht natürlich alles gut<br />

aus, und nicht allzu viele Opfer werden gezählt,<br />

außer Hong Kong muss ein wenig dran Glauben!<br />

Wer den Roman „Andromeda“ von Michael<br />

Chrichton kennt, dürfte auch die Verfilmung<br />

von Robert Wises kennen „ANDROME-<br />

DA – TÖDLICHER STAUB AUS DEM ALL“ (The<br />

Andromeda Strain, USA 1970). Diese dokumentarhafte<br />

Verfilmung avancierte ihn zum<br />

Superstar in Hollywood und beweist das<br />

zukunftsweisende Wege auch richtig sein<br />

können. ANDROMEDA zeigte den Zuschauern<br />

das es noch ganz andere Infernos geben<br />

kann, eine Bedrohung aus dem All, ein<br />

Virus der die Menschheit bedroht, denn die<br />

Welt versucht zu bewältigen um das Unheil<br />

zu dezimieren. Das die Rettung in diesem<br />

Fall nicht von den Forschern selbst kommt,<br />

sondern das der Virus sich weiterentwickelt<br />

ist eine etwas andere Sichtweise dieser Thematik,<br />

der Mensch kann nicht immer gewinnen.<br />

Die 80er Jahre wurden eher technisch<br />

in Infernos aufgegriffen und umgesetzt, die<br />

Gefahr war oft ein Nuklearer Untergang der<br />

Welt, ein gutes Beispiel für den Holocaust ist<br />

der <strong>Film</strong> „DER TAG DANACH“ (The Day After,<br />

USA, 1983). Und somit hatte ein weiterer<br />

Vertreter von einem Inferno den Einzug<br />

ins <strong>Film</strong>geschäft geschafft, dies hatte zufolge<br />

das zahllose Action und Science – Fiction<br />

Produktionen sich mit dem atomaren Ende<br />

beschäftigten und versuchten ihre Sichtweise<br />

an die Zuschauer zu<br />

bringen. Diese Darstellung<br />

und neue Angst entstand<br />

durch viele Konflikte<br />

auf der Welt, Ost gegen<br />

West und die Rüstungsorgien<br />

der Weltmächte, das<br />

dies ein filmischer Grundstoff<br />

sein konnte, war<br />

dem zufolge nur eine Frage<br />

der Zeit. Seit dem <strong>Film</strong> ANDROMEDA hat<br />

sich nicht sonderlich viel verändert, denn im<br />

Zeitalter biologischer Waffen und Genmanipulation<br />

und immer neuen Seuchen hat es<br />

die Wissenschaft und das Militär sehr schwer<br />

das Vertrauen was sie einst besasen wieder<br />

zu erlangen. Denn selbst wenn am Ende eines<br />

Infernos die Gefahr gebannt wurde, so<br />

selten schafften es die Verantwortlichen die<br />

Gefahr zu besiegen, meist waren es kleine<br />

Gruppierungen oder einzelne Personen die<br />

sich den Erfolg zusprachen konnten. Der<br />

Kampf ums nackte Überleben ist weiter im<br />

Vordergrund und zeigt den Willen der Menschen<br />

sich jedem Inferno zu stellen., das war<br />

vor vierzig Jahren schon so, und wird in den<br />

nächsten vierzig Jahren auch bleiben, es gibt<br />

Dinge die ändern sich nie, egal was kommen<br />

mag!<br />

RETRO - FILM 21


DVD - NEWS<br />

DIE ZUKUNFT HEIßT FRAU<br />

Il futuro è donna<br />

Italien / Frankreich<br />

/ Deutschland<br />

1984<br />

B<br />

Anna (Hanna<br />

Schygulla) und<br />

Gordon (Niels P.<br />

Arestrup) leben<br />

zusammen und<br />

lieben sich. Die<br />

beiden wünschen<br />

sich etwas ganz besonders: Ein eigenes<br />

Kind. Doch aus Angst vor einem Atomkrieg<br />

verzichten sie auf Nachwuchs. Da<br />

stößt eines Tages das schwangere Mädchen<br />

Malvina zu ihnen (Ornella Muti).<br />

Das junge Mädchen schleicht sich wie<br />

ein Parasit in die Beziehung des Paares<br />

hinein. Es entwickelt sich eine schicksalhafte<br />

Dreiecksbeziehung, die ihre jeweiligen<br />

Leben nachhaltig beeinflusst.<br />

Ferreri liefert einmal mehr einen Gedanken-provozierenden<br />

Beitrag über<br />

Formen menschlichen Zusammenlebens.<br />

Und wie immer bei ihm gehört die<br />

Zukunft weniger den Männern als den<br />

Frauen.<br />

DIE RüCKKEHR DER<br />

WILDGäNSE<br />

Cobra Mission<br />

Italien / Deutschland<br />

1986<br />

DIGITALLY REMAS-<br />

TERED<br />

Die vier Vietnamveteranen Mark, James,<br />

Roger und Richard erfahren, dass noch<br />

immer Amerikaner als Kriegsgefangene<br />

in Vietnam gehalten werden. Mit Hilfe<br />

eines Priesters, der sie bewaffnet, dringen<br />

sie über Thailand vor, schalten ein<br />

Schnellboot aus, finden das Lager und<br />

stoßen auf eine Überraschung:<br />

22<br />

KEINE DVD / BD VERÖFFENTLICHUNG<br />

Als das supermoderne<br />

Unterseeboot "Sirene 1" in<br />

einem Unterwassergraben<br />

verschwindet, entsendet<br />

man das noch im Experimentalstadium<br />

befindliche<br />

Schwesterschiff "Sirene 2"<br />

für eine Suchaktion. Mit an<br />

Bord ist Wick Hayes (Jack<br />

Scalia), der die "Sirene"<br />

entwickelt hat, aber aus dem Projekt ausstieg,<br />

als die Navy es zu Militärzwecken umbauen<br />

lassen wollte. Die Suche erweist sich<br />

als äußerst gefährlich, denn als man in großer<br />

Tiefsee einen Algenwald entdeckt, weiß<br />

man, daß hier etwas komplett aus den Fugen<br />

geraten ist. Die "Sirene 2" wird von einem<br />

Molluskenwesen angegriffen und schließlich<br />

gerät man in eine gewaltige Unterwasserhöhle,<br />

die von mutagenen Monstren bevölkert<br />

wird. Gleichzeitig breiten sich Monsteralgen<br />

auf dem Boot unaufhaltsam aus.<br />

KEINE DVD / BD VERÖFFENTLICHUNG<br />

Vergessen war gestern, wir sprechen darüber!


Rambo Trilogie<br />

SPECIAL<br />

Wer den Namen “Rambo” nicht kennt, hat<br />

wohl damals weiter mit Autos oder Puppen<br />

gespielt. Der Name ist Programm und ist<br />

sogar im Duden schon fest verankert! Rambo,<br />

eine <strong>Film</strong>reihe, die bis heute seinesgleichen<br />

sucht und bis heute nicht gefunden hat. Bei<br />

vielen wird Rambo als sinnloser Actionstar gefeiert,<br />

doch wenn man mal genauer hinschaut,<br />

erkennt man an manchen Stellen weit mehr,<br />

doch Rambo hat einen miesen Ruf bekommen,<br />

den es kaum noch abzulegen sein wird.<br />

Viele Kritiker behaupten, das wenn eine<br />

<strong>Film</strong>reihe startet, die nachfolgenden Teile nicht<br />

mehr an den Erfolg des ersten Teils anlnüpfen<br />

können. Dies bestätige ich auch bei Rambo,<br />

mit jedem Teil wurde die Story ausser acht gelassen<br />

und stattdessen mehr auf blanke Action<br />

gelegt, nun dies kann funktionieren, muss aber<br />

von Stefan <strong>Retro</strong><br />

nicht! Es gibt dutzende Beispiele dafür, das<br />

Fortsetzungen nicht immer gut sind. Der<br />

Nebeneffekt ist das meist der erste Teil mit in<br />

den Dreck gezogen wird, obwohl potenzial<br />

hinter steckt.<br />

Kann man Rambo (1982) noch als Kriegsdrama<br />

einstufen, wo ein Ex-Soldat der alles für sein<br />

Vaterland gegeben hat, und in der Gesellschaft<br />

ausgestossen wird, und nicht mal einen Job als<br />

Strassenfeger bekommt, so ist Rambo in Teil 2<br />

und Teil 3 mehr als Einzelkämpfer zu bezeichnen,<br />

der sein Trauma anscheinend nur mit<br />

Gewalt bewältigen kann. Er mutiert zur Kampfmaschine.<br />

Bei den Fortsetzungen kann man<br />

getrost sein Hirn ausschalten und sich der<br />

harten, oft übertriebenden Action hingeben.<br />

Rambo Trilogie sind Kult, Klassiker des Actiongenres<br />

schlechthin, keine Frage.<br />

Hintergründe zu Rambo:<br />

ersten Teil angelehnt und nicht mehr an das<br />

Ursprungswerk von Teil 1.<br />

Rambo basiert auf einer<br />

Romanvorlage, was viele<br />

nicht wissen, den Roman<br />

schrieb “David Morell”,<br />

dies war der Auftakt zur<br />

Tetralogie von Rambo<br />

(wir befassen uns hier<br />

mit der Trilogie). deres Kennzeichen der<br />

Beson-<br />

Reihe ist das Konzept der<br />

Selbstjustiz und der<br />

Ein-Mann-Armee. Das<br />

nach dem Vietnam Krieg<br />

in den USA sehr populär war, und in zahlreichen<br />

filmischen Werken umgesetzt wurde. Die<br />

weiteren Drehbücher wurden von Morell an den<br />

Für die Hauptrolle in Rambo waren vor Sylvester<br />

Stallone, viele andere im, unter anderem:<br />

Clint Eastwood, Burt Reynolds und sogar Terence<br />

Hill waren als Gerücht unterwegs. Den<br />

Zuschlag nahm und bekam Sylvester Stallone,<br />

der bis dato zwei Rockyfilme in die Kinos brachte,<br />

die ebenfalls zur damailgen Zeit eher mässigen<br />

Erfolg verzeichnen konnten! Im Roman<br />

stirbt Rambo, Sylvester Stallone beteiligte sich<br />

am Drehbuch und überzeugte die Produzenten,<br />

das Ende des <strong>Film</strong>s nicht dem Roman gleich zu<br />

machen, und schuf so zeitgleich die Möglichkeit<br />

weitere <strong>Film</strong>e mit Rambo zu drehen.Ebenso<br />

wurde die Figur Rambo im <strong>Film</strong> verharmlost,<br />

im Roman wird er als brutal mordende ling<br />

Flücht-<br />

beschrieben.<br />

RETRO - FILM 23


Rambo Trilogie<br />

Die Produktionskosten von Rambo Teil 1<br />

beliefen sich auf 14 Millionen US - Dollar, und<br />

spielte weit über 125 Millionen Dollar wieder ein,<br />

und zählt somit zu den erfolgreichsten<br />

<strong>Film</strong>en aller Zeiten.<br />

Für die Rolle des Mentors von Rambo,<br />

dem Col. Trautman, war erst Kirk Douglas<br />

vorgesehen,jedoch bestand Douglas auf<br />

unzählige Drehbuchänderungen, was die<br />

Produzenten nicht billigten und schliesslich<br />

SPECIAL<br />

entschieden sie sich für : Richard Crenna, der<br />

wie Sylvester Stallone in allen Teilen die<br />

Hauptrolle besetzte.<br />

Die Regisseure der Rambo Trilogie in chronologischer<br />

Reihenfolge: Ted Kotcheff, George P. Cosmatos<br />

und Peter MacDonaldge.<br />

Hauptdarsteller in allen Teilen Sylvester<br />

Stallone und Richard Crenna. Am Drehbuch des<br />

zweiten Teils schrieb unter anderem auch: James<br />

Cameron mit, selbst Stallone war an allen Drehbüchern<br />

beteiligt!<br />

Einspielergebnisse:<br />

Rambo I : 140 Millionen US - Dollar<br />

Rambo II : 150 Millionen US - Dollar<br />

Rambo III : 190 Millionen US -Dollar<br />

Soundtrack:<br />

Bei allen Rambo <strong>Film</strong>en wurde der bekannte<br />

“Jerry Goldsmith” für die muskalische<br />

Untermalung engagiert, zu seinen weiteren<br />

Werken gehören unter anderem: Gremlins,<br />

Poltergeist, Leviathan und Planet der Affen.<br />

die stark gekürzten Versionen im Free TV<br />

zeigen! Des öfteren werden die <strong>Film</strong>e im Free<br />

TV ausgestrahlt. Rambo gibt es auf VHS,<br />

Laserdisc, DVD und BluRay in unzähligen<br />

Auflagen und Ausführungen. In limitierten<br />

Editionen mit Gimmicks oder einfach als<br />

Amaray. Steelbooks, Digipaks und noch viel<br />

mehr! Auch unzählige Anspielungen von<br />

Hollywood in anderen <strong>Film</strong>en wie unter<br />

anderem : Hot Shots bedienten sich an der<br />

Maschinerie Rambo!<br />

Fazit:<br />

Zusatz:<br />

Teil II und Teil III waren lange auf dem Index<br />

und sind erst im Jahre 2010 vom Index<br />

gestrichen wurden, und erhielten eine Freigabe<br />

von FSK 18. Zuvor durften viele TV Sender nur<br />

24<br />

Die Rambo <strong>Film</strong>e haben einen Kultstatus und<br />

werden ihn auch immer behalten. Sie sind bei<br />

<strong>Film</strong>fans des Actiongenres beliebt, und bleiben<br />

unvergessen! Rambo macht Spaß, blanke<br />

Action Nonstop, aber auch Tiefgang bieten so<br />

manche Szenen aus den <strong>Film</strong>en. Kurz gesagt:<br />

MUST SEE und MUST HAVE!<br />

Vergessen war gestern, wir sprechen darüber!


Silverado<br />

SILVERADO<br />

Bruce Broughton<br />

Teil 1<br />

Intrada 720258709622<br />

86:04 Min. / 27 Tracks<br />

von Manfred Schreiber<br />

Endlich wieder Western! Mitte der 1980er<br />

gab es so einiges, aber wirklich sehr lange<br />

schon keinen A-Western. „Antike Cowboy-<br />

<strong>Film</strong>e“ konnten unserer 70er-Jahre-Generation<br />

nicht mehr viel erzählen, 80er-Jahre-Bilder<br />

dominierten – Storys:actionlastig, <strong>Film</strong>-Schnitt:<br />

rasant oder einfach nur mutiger als früher.<br />

Bonanza, OK, das war eine warme TV-<br />

Erinnerung, aber klang von weit her. Und die<br />

Bad Segeberger Karl May-Spiele – nun ja, so oft<br />

kam man aus unserem Dorf kaum raus in die<br />

Big City... Silverado – ein sehr großer Spaß,<br />

Kevin Kline, Linda Hunt, Scott Glenn, Danny<br />

Glover, John Cleese und Brian Dennehys üblem<br />

Sheriff Cobb, dem fiesen Gewinnler, zuzusehen<br />

– in zünftigen Outfits (Kline anfangs sogar mit<br />

rosa-staubigem Ganzkörper-Pyjama!). Noch<br />

jungen Schauspielern und späteren<br />

Großkalibern wie Kevin Costner und Jeff<br />

Goldblum, konnte nichts Besseres passieren als<br />

dieser <strong>Film</strong> von Lawrence Kasdan (u.a.<br />

Drehbuchautor: The Empire Strikes Back,<br />

Raiders of the Lost Ark, Continental Divide).<br />

Silverado war modern – hier und da zeigte er<br />

zwar nostalgische Momente, aber das<br />

Gesamttempo bremste nie runter.<br />

Bruce Broughtons (Young Sherlock Hol-<br />

mes, Harry And The Hendersons, Presidio)<br />

Soundtrack fegte durch die Prärie und über<br />

mächtige Berge – perfekt passend zum<br />

Schwarzpulver-Verbrauch dieses frühen<br />

Buddy-Movies. Später zerrupfte mein<br />

Kassettenrecorder das einzige Silverado-Tape<br />

im Haushalt (wie einst üblich: schnarrende<br />

Raubkopie, aber immerhin) – tragisch, denn<br />

1987 „eben mal via iTunes wohlfeinen Ersatz<br />

zu ordern“ funktionierte noch lange nicht. Als<br />

2006 meine Intrada-2er-CD-Box aus Übersee<br />

eintraf, war das wie Weihnachten: Ein absolut<br />

hörenswerter Complete Original Motion<br />

Picture Soundtrack, direkt vom Märchenland –<br />

jedenfalls für „alte Europäer“, welche „den<br />

wilden Westen“ und Rauchende Colts nur durch<br />

die TV-Mattscheibe kannten. Silverado – play<br />

it loud! Zusammen mit den Bonus-Tracks „The<br />

Bradley Place“, „Jake Gets Tyre (Original-<br />

Version)“ und „The Silverado Waltz“, hat Broughton<br />

hier seinen locker-wuchtigen<br />

Western-Score abgeliefert, der längst ein<br />

Klassiker ist.<br />

www.derkinoblog.de<br />

RETRO - FILM 25


Silverado<br />

Teil 1<br />

This is a tall guys' movie – by Bruce<br />

Broughton, July 2013There weren't many<br />

unusual stories that came out of "Silverado." I<br />

had some photos years ago, but wouldn't have<br />

any idea where they are at the present. It was<br />

a very good film to work on and the director,<br />

Larry Kasdan, and I got on very well. My initial<br />

meeting with Larry went very long – well over<br />

an hour. I think that he and I bonded on the<br />

intentions of the story. He said that he was<br />

making a western for people who had never seen<br />

westerns before (westerns were already<br />

old-fashioned and almost forgotten by this time).<br />

And, when we were finished with the spotting of<br />

the music, he said he wanted a<br />

"traditional big western Hollywood score,"<br />

which meant to me a score like Jerome Moross<br />

("The Big Country") and Elmer Bernstein<br />

("Magnificent Seven").I went to Santa Fe, New<br />

Mexico, twice to watch the filming, something I<br />

rarely did. The country there is very<br />

beautiful and it helped give me some sense of<br />

what the film would be.I had four weeks to<br />

write the score. Two weeks into the process<br />

Larry asked if he could hear some of the<br />

music. This was before synthesizer mock-ups.<br />

So he, his brother Mark (who co-wrote the<br />

Track 1 (CD 1), „Main Title“, setzt sofort nach<br />

erster Schiesserei ein: Als es wieder still ist und<br />

Pulverrauch durch die Luft wabert, schenken<br />

vorsichtiges Klavier und Blechgestöber den<br />

Auftakt. Emmet (Scott Glenn) verlässt seine<br />

Bullets durchsiebte<br />

Hütte –<br />

Kamera folgt ihm,<br />

fährt durch die<br />

Tür hinaus, dahinter<br />

das 1. Klasse-<br />

Panorama mit<br />

Silverado-Credit<br />

script) and his editor, Carol Littleton, came over<br />

to my house and I played what I had written on<br />

the piano, explaining every phrase, chord and<br />

theme. I'm sure he had no idea, however, of what<br />

anything was until he heard the orchestra. He<br />

was very patient, however, and obviously full<br />

of hope.The recording went well and was very<br />

easy. I rewrote only one cue, the one where the<br />

good guys ride into town to get rid of the bad<br />

guys. Otherwise, we had no real disagreements<br />

about anything. Occasionally, Larry would ask<br />

for something to be made clearer, but in general,<br />

the score ended up pretty much the way I<br />

wrote it. Every day people would show up on the<br />

recording stage to listen. I didn't know it, but<br />

the word was out that this score was worth listening<br />

to. After the last piece was recorded, the<br />

orchestra stood up and applauded. It was very<br />

exciting.I met the actors on set wehn I visited<br />

the shooting. I'm tall (6'2'') but they were all<br />

taller. I met John Cleese many years later, and<br />

he's taller yet. This is a tall guys' movie! The first<br />

audience screening was held in Seattle and the<br />

audience loved it! You can hear me play piano in<br />

the movie. All of the piano music in the saloon<br />

was played by me, not that it's so special.<br />

und Broughton’s Fanfare!<br />

Track 2 (CD 1), „Paden’s Horse“, wie<br />

existentiell so ein Pferd einst war, bringt<br />

diese Szene rüber: Paden (Kevin Kline),<br />

nur in Unterwäsche auf der Strasse, fixiert<br />

sofort sein gestohlenes Tier. Aufgeregte Flöten-<br />

Klänge und dumpfes Klavier schaffen reichlich<br />

Unbehagen – zuerst muss Paden in den Store<br />

und sich sehr rasch für eine billige Waffe<br />

entscheiden, dann wieder raus zur Strasse,<br />

dem heranpreschenden Desperado gegenüber.<br />

Paden – guter Schütze, egal mit welchem Outfit.<br />

26<br />

Vergessen war gestern, wir sprechen darüber!


Silverado<br />

ein Western klingen, wenn bei gang der Galgen Turley’s brennt, fassungslos<br />

beobachtet vom Auge des Gesetzes – und<br />

parallel die Gefangenenbefreiung abläuft: Der<br />

durch geknallte Jake (Kevin Costner) und sein<br />

in sich ruhender Zellengenosse Paden – das<br />

Dreamteam, mit Schützenhilfe von Emmet,<br />

Jakes großem Bruder. Schade, hiernach gibt<br />

Sonnenauf-<br />

es kein Wiedersehen mehr mit John Cleese im<br />

<strong>Film</strong>. Glenn, Costner, Kline und Glover fangen<br />

gerade erst an, aber ohne Broughton’s Musik kämen<br />

sie nicht weit.<br />

www.retro-film.info<br />

Track 4 (CD 1), „That Ain’t Right“,<br />

unschöne, aber gut gemachte Saloon-Szene:<br />

Am Ende trennen sich Rassismus und Recht<br />

50:50, wie so oft im Leben. Es wirkt, als<br />

würde Paden, vorn an der Schwingtüre<br />

lehnend, ahnen, was gleich passiert. Der<br />

schwarze Mal (Danny Glover), er wollte hier<br />

nur was Trinken und ein Bett, ist im weißen<br />

Saloon „das Problem“. Auftritt: John Cleese –<br />

muss man sehen, wunderbar, sein Oneliner:<br />

„...es ist nicht gut für den Frieden! Und auch<br />

nicht für die Möbel!“ Ganz schlau wird man aus<br />

Turley’s Sheriff Langston nicht – gedrungene<br />

Blasinstrumente zeigen Mal, dass er Land gewinnen<br />

sollte. Darauf einen Whiskey, Mal<br />

zelebriert seinen Schluck. Broughton liefert mit<br />

jeder Nuance die richtige Stimmung für dieses<br />

erste Zusammentreffen von Mal, Emmet und<br />

Paiden – eine Begegnung, die sich auszahlen wird.<br />

Track 6 (CD 1), „The Gateaway / Riding As<br />

One“, beflügelnde Blas- und Schlaginstrumente<br />

feiern das Silverado-Theme. Genauso muss<br />

Track 8 (CD 1), „The Strongbox Rescue“, fiedelt<br />

munter daher: Zwar sind sie zu viert, aber es<br />

ist nicht die Stammbesetzung, denn Jake blieb<br />

beim Wagen-Track. Mit einem mies gelaunten<br />

Heißsporn, der nicht überleben wird, erobern<br />

Emmet, Mal und Paden die Geldkassette aus<br />

den Klauen übler Diebe zurück – und sichern<br />

so die Existenz vieler Familien, mit Pferd und<br />

Wagen unterwegs nach Silverado. Schön zu<br />

sehen, schön zu hören, mittendrin ist auch Platz<br />

für Komik.<br />

Teil 2 in <strong>Ausgabe</strong> 2 / 14<br />

RETRO - FILM 27


Heisse Hölle L.A. 1986<br />

REVIEW CORNER<br />

von Stefan <strong>Retro</strong><br />

Heisse Hölle L.A. ist der zweite und auch<br />

zugleich der letzte <strong>Film</strong> vom Regisseur Richard<br />

Tuggle. Der <strong>Film</strong> entstand im Jahr 1986, zwei<br />

Jahre zuvor drehte Tuggle den <strong>Film</strong> „Der Wolf<br />

hetzt die Meute“ mit Clint Eastwood, wofür er<br />

auch das Drehbuch schrieb, wie auch für den<br />

bekannten <strong>Film</strong> „Flucht<br />

von Alcatraz“ ebenfalls<br />

mit Eastwood in der<br />

Hauptrolle. Heisse Hölle<br />

L.A. ist eine Mischung<br />

aus Action, Krimi und<br />

Thriller, im <strong>Film</strong> herrscht<br />

eine gesunde Mischung<br />

dieses Genres. Für die<br />

Hauptrollen wurden<br />

zwei bekannte Gesichter<br />

engagiert, die Rede<br />

ist von Anthony Michael<br />

Hall und Jenny Wright, beide hat man zuvor<br />

und später in weiteren <strong>Film</strong>en zu sehen bekommen,<br />

teils bekannte und auch unbekannte<br />

Streifen aus den 80er und 90er Jahren. Hall<br />

dürften die meisten aus dem <strong>Film</strong> „L.I.S.A. – Der<br />

helle Wahnsinn“ kennen, man erinnere sich an<br />

die BH – Szene auf dem Kopf zurück, aber auch<br />

in <strong>Film</strong>en wie „Die schrillen vier auf Achse“ von<br />

1983 und „Breakfast Club – Der Frühstücksclub“<br />

aus dem Jahr 1985 wirkte er als<br />

Nach 30 Jahren Ehe lassen sich Daryls<br />

(Anthony Michael Hall) Eltern scheiden. Der<br />

18jährige soll zu seinem älteren Bruder nach<br />

Los Angeles ziehen. Doch auf dem Flughafen<br />

erwischt Daryl die falsche Reisetasche.<br />

Statt Zahnbürste und Pyjama schleppt er<br />

Heroin im Millionenwert mit sich<br />

herum. Am nächsten Morgen liegen sein<br />

Bruder und seine Schwägerin tot im Bett. Erschossen.<br />

Daryl gerät unter Mordverdacht.<br />

Mit Hilfe der Kellnerin Dizz (Jenny Wright)<br />

macht er sich auf die Jagd nach den Tätern.<br />

Die Jäger sind gleichzeitig Gejagte. Nicht nur<br />

die Cops, sondern auch die Drogenmafia ist<br />

hinter ihnen her. Daryl färbt sich die Haare<br />

schwarz, setzt seine verspiegelte Sonnenbrille<br />

auf und rast im pinkfarbenen Cabrio von<br />

einem blutigen Rendezvous zum nächsten.<br />

Schauspieler mit. Die Schauspielerin Wright<br />

kann nicht mit einer fast endlos wirkenden<br />

<strong>Film</strong>liste aufwerten, aber auch sie hat in <strong>Film</strong>en<br />

wie „Near Dark – Die Nacht hat ihren Preis“ von<br />

1987 und „Twister“ von 1988 (nicht zu verwechseln<br />

mit „Twister“ von 1996) mitgespielt.<br />

Daryl, D ein junger Mann vom Lande, aus<br />

Iowa, soll nach der Trennung seiner Eltern,<br />

die Farm verlassen und zu seinem älteren<br />

Bruder nach Los Angeles ziehen. Doch bereits<br />

am Flughafen kommt es zu einer folgenschweren<br />

Verwechslung. Er greift auf<br />

dem Kofferband nach der falschen Tasche,<br />

und statt seiner Privatsachen, erwischte er<br />

eine Sporttasche voller Drogen. Doch diesen<br />

Fehler bemerkt er erst am nächsten Morgen<br />

im Haus seines Bruders. Als er seinem<br />

Bruder von dem Missgeschick erzählen will,<br />

findet er die Freundin und seinen Bruder er-<br />

mordet vor. Ein Nachbar der zur Hilfe eilt<br />

wird durch einen Clinch im Affekt von Daryl<br />

erschossen. Er macht sich auf die Flucht, die<br />

Polizei denkt er sei der Mörder und verfolgt<br />

ihn. Er erinnert sich an das Mädchen aus dem<br />

Flugzeug und bittet sie um Hilfe, da er sonst<br />

niemanden in Los Angeles kennt. Als ein Treffen<br />

mit der Polizei misslingt, beschließen beide<br />

auf eigene Faust den wahren Mörder zu finden.<br />

28<br />

Vergessen war gestern, wir sprechen darüber!


Heisse Hölle L.A. 1986<br />

REVIEW CORNER<br />

Heisse Hölle L.A. wirkt teils wie ein Teenie –<br />

Streifen, die 80er Fans werden voll auf ihre<br />

Kosten kommen, sei es die Frisuren, die Klamotten<br />

und vor allem die Musik, wobei hier<br />

vor allem sehr bekannte Musikkünstler ihre<br />

Werke zur Verfügung stellten. Das Erzähltempo<br />

im <strong>Film</strong> ist recht flott und abwechslungsreich<br />

inszeniert worden, sei es durch<br />

Verfolgungsjagden, kleinen Liebeleien zwi-<br />

schen den Hauptrollen oder auch der Flucht<br />

KEINE DVD / BD VERÖFFENTLICHUNG<br />

vor den wahren Mördern und Drogenbesitzern.<br />

Actiontechnisch hält sich Heisse Hölle<br />

L.A. etwas bedeckt, zwar ist der <strong>Film</strong> wohl<br />

als gnadenlose Hetzjagd ausgelegt, verpufft<br />

aber manchmal dieses Tempo ins Leere und<br />

wirkt etwas zu brav und bieder. Ein paar<br />

Szenen lassen das Actionherz höher schlagen,<br />

aber sie sind deutlich zu gering, ein<br />

wenig mehr Abwechslung an Schauplätzen<br />

und Action hätte hier gutes getan.<br />

Doch ein guter unterhaltsamer B – Movie Heisse Hölle L.A. gibt es leider bis dato nur<br />

Streifen ist Heisse Hölle L.A. allemal geworden.<br />

Schauspielerisch gibt es kaum was zu<br />

bemängeln, das sozusagen ein Landei nicht<br />

zum Rambo mutiert, ist gut überlegt worden<br />

und auch inszeniert worden. Auch die Rolle<br />

der Schauspielerin / Kellnerin an Daryls<br />

auf VHS, in zwei verschiedenen Auflagen.<br />

Beide Versionen haben eine Freigabe von 18<br />

bekommen, die sie aber in keinster Weise<br />

rechtfertigen, eine 16er Freigabe hätte hier wohl<br />

vollkommen ausgereicht. Beide Auflagen sind<br />

vom Label „RCA Columbia“, eine Kauf und eine<br />

Seite wirkt real und überzeugend. Die Spannungskurve<br />

Verleihversion, die Verleihversion hat<br />

wird nicht allzu sehr angezogen, weiß aber ein aufgeklebtes Prägecover, und die<br />

dennoch zu überzeugen, große Wendungen und Kassette hat eine rote Klappe. Die<br />

Überraschungen sollte man nicht erwarten, schon<br />

nach wenigen Minuten bekommt der Zuschauer<br />

mitgeteilt, wer auf wessen Seite steht und wer<br />

Kaufversion ist eine Standardhülle und schwarze<br />

Kassette, beide Versionen sind identisch vom<br />

Schnitt, ob Heisse Hölle L.A. geschnitten<br />

so alles in der Geschichte sein Tragen hat. wurde, ist leider nicht bekannt.<br />

Über ein paar kleine Logikfehler im Skript<br />

kann der Zuschauer getrost hinwegsehen, die<br />

sind nicht Teil der Geschichte und dienen auch<br />

nicht der Auflösung des Rätsels bei der Suche<br />

nach dem Mörder oder dem Besitzer der Drogen.<br />

Fazit: F<br />

Für B – Movies Fans und Fans der 80er<br />

Jahre was Musik, Haare, Klamotten und mehr ein<br />

Pflichtfilm. Heisse Hölle bietet gute<br />

Unterhaltung mit einem Wiedersehenswert.<br />

Eine gesunde Mischung von Action,<br />

Krimi und Thriller in einem <strong>Film</strong>.<br />

Was gibt es schöneres auf der Couch zu liegen, Getränke<br />

und Knabberzeug liegen bereit, der <strong>Film</strong> ist auch in den<br />

Rekorder eingeschoben! Aber etwas fehlt noch - Genau,<br />

ein kuscheliges Kissen zum drauf rumlümmeln, da haben<br />

wir hier genau das richtige für Euch!<br />

Beispiele<br />

http://www.horrordecor.net<br />

Ein Kissen ist ca. 34cm lang und 18cm<br />

breit. Kostenpunkt 25.00$ und beinhaltet<br />

einen Labelaufkleber. Die Labels<br />

können einfach gewechselt werden, sie<br />

sind durch Klettverschluss angebracht.<br />

Jedes weitere Label kostet 5.00$.<br />

29


Jack the Ripper (SPLITTER)<br />

COMIC ECKE<br />

von Andy Giese<br />

Im Herbst des Jahres 1888 versetzte ein unbekannter Killer,<br />

der bald unter den Namen Jack the Ripper bekannt wurde, den<br />

Bezirk Whitechapel im Londoner East End in Furcht und<br />

Schrecken. Ganze fünf Prostituierte gehen auf sein Konto. Im<br />

stumpfen Pöbel vermutet man einen Juden hinter diesen Morden.<br />

In Wirklichkeit hat die Polizei aber keinerlei spuren in<br />

den blutrünstigen Morden. Im Frühjahr des darauf folgenden<br />

Jahres hetzt Inspektor Frederick Abberline den Zuhältern der<br />

Mädchen von Whitechapel nach. Dabei geht er dermaßen akribisch<br />

und beinahe schon im Wahn vor, dass er sich schon bald an keine der<br />

Regeln vom Scotland Yard hält. Sein guter Kollege George Godley<br />

warnt ihn, er sollte besser das Land verlassen, da die Leute schon<br />

über ihn und sein Tun reden und es bald gefährlich für ihn werden<br />

könnte. Beinahe gleichzeitig beginnt eine Mordserie in Paris, die der<br />

des Rippers sehr ähnlich erscheint. Während Abberline also nach Frankreich reist um dort die neue<br />

Mordserie aufzuklären, bekommt es Godley mit einen sehr mysteriösen Mord an einem Arzt zu<br />

tun. Sehr schnell wird schon klar, dass die beiden Fälle etwas miteinander zu tun haben.<br />

Es gibt schon unzählige Jack the Ripper<br />

Erzählungen in allen nur möglichen Medien. Da<br />

ist es zuerst einmal natürlich fraglich warum<br />

man neben den anderen Comics zu diesem Fall<br />

auch noch die beiden Comicalben von Francois<br />

Debois im Regal stehen haben sollte. Aber schon<br />

nach den ersten Seiten wird offensichtlich, wie<br />

sehr sich seine Herangehensweise von vielen<br />

anderen Geschichten dieser Art unterscheidet.<br />

Das beginnt bei der Verlagerung des<br />

Handlungsort und geht bei den vielen<br />

spannenden und überraschenden Wendungen<br />

weiter. Es wird jedenfalls nie langweilig und nur<br />

wenig ist letztlich so wie es zuerst schien. Die<br />

Figuren sind vielschichtig, entwickeln sich teilweise<br />

noch stark weiter und auch das<br />

Mysterium ist recht cool geworden und wird eigentlich<br />

nur beim Hypnos-Protokoll etwas zu<br />

merkwürdig. Ansonsten aber ein sehr guter<br />

Kriminal Thriller im historischen Setting.<br />

Dieses Setting bringt auch Jean-Charles<br />

Poupard in seinem Artwork sehr gut zur<br />

Geltung. Allerdings ist er dabei nicht ganz<br />

so eigenständig wie sein Kollege beim Text.<br />

Man erkennt an einigen Stellen Einflüsse aus<br />

Comics wie From Hell oder einigen der bekannteren<br />

Ripper Verfilmungen. Neben dieser<br />

popkulturellen Orientierung hat er aber auch<br />

einiges recherchiert um es historisch korrekt<br />

aufs Papier zu bringen. Mimiken bekommt er<br />

auch toll hin, die Hintergründe verbergen viele<br />

Kleinigkeiten die es zu entdecken gilt und die<br />

Farbgebung sagt mir auch sehr zu. Insgesamt<br />

ist das Seitenlayout sehr ruhig und überlegt,<br />

er weiß aber genau in welchen Momenten er<br />

durch einen chaotischeren Aufbau mehr Spannung<br />

in die Sache bringen kann. Für sein erstes<br />

kommerzielle Album eine durchaus gute<br />

Leistung.<br />

Da beide Alben in ein Splitter Double gepackt<br />

wurden, kommt das Teil auf über 100 Seiten<br />

Comic. Hinzu kommen dann noch ein paar<br />

Bonus Seiten mit Skizzen des Zeichners samt<br />

dazugehörigen Liner Notes. Runde Sache!<br />

http://tofunerdpunk.blogspot.de<br />

30<br />

Vergessen war gestern, wir sprechen darüber!


Impressum<br />

VORSCHAU<br />

Eine Gruppe partyhungriger junger Leute verfährt<br />

sich und landet in einem alten<br />

verlassenen Haus, das man zusätzlich noch auf<br />

einem noch älteren Friedhof gebaut hat.<br />

Kurzerhand verlegen sie ihr Trinkgelage in eben<br />

dieses Haus. Darin lauert allerdings schon das<br />

böse auf sie. Der Schwarzmagier Kreon (Felix<br />

Ward), auf dem DVD Backcover wird er allerdings<br />

Keron genannt, da hatte wohl jemand<br />

Autokorrektur an…<br />

DVD - NEWS<br />

REMAKE THIS!<br />

SPECIAL<br />

REVIEW CORNER<br />

Kurz nach dem 2.Weltkrieg versucht der<br />

verkaufsgewandte Unternehmer Preston<br />

Tucker (Jeff Bridges) mit Hilfe seines<br />

Kompagnons Abe Karatz (Martin Landau) die<br />

besten Autos zu bauen, die es in Amerika je<br />

gegeben hat.Tatsächlich präsentiert sich der<br />

Entwurf als mögliches Traumauto, mit<br />

dessen Ausstattung die gängigen Firmen<br />

nicht mithalten können.<br />

Irgendwann in der Zukunft: Den Menschen<br />

auf der über den Bildschirm vom Großen<br />

Bruder überwachten Erde sind Gefühle verboten,<br />

nur Sex ist hin und wieder<br />

erlaubt. Ein von seiner Stiefmutter<br />

geplagtes Mädchen überzeugt auf einem<br />

Ball den Bruder des Weltherrschers und<br />

schließlich auch diesen selbst von der<br />

Schönheit der<br />

Liebe.<br />

Neue Kategorie<br />

Teil 2 in <strong>Ausgabe</strong> 2 / 14<br />

UND VIELEs MEHR....<br />

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Redakteure:<br />

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Alle Rechte vorbehalten.<br />

Für unaufgefordertes Material übernehmen<br />

wir keinerlei Haftung und Verpflichtung zur<br />

Veröffentlichung!<br />

RETRO - FILM 31


Große Hartbox, Cover B, Lederfolie,<br />

limitiert auf 99, Art-Nr.: 8642B<br />

Große Hartbox, Cover C, Lederfolie,<br />

limitiert auf 99, Art-Nr.: 8642C<br />

Große Hartbox, Cover A, Glanzfolie,<br />

limitiert auf 111, Art-Nr.: 8642A

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