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3 Fortschritt durch Cloud - Comarch

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003<br />

<strong>Comarch</strong> Magazin<br />

März 2013<br />

www.comarch.de<br />

MITTELSTAND<br />

KOMPAKT<br />

<strong>Cloud</strong> <strong>Cloud</strong> <strong>Cloud</strong>!<br />

Interview mit Sonax<br />

Silberlöffel und Autowaschen<br />

ohne Wasser<br />

Welches <strong>Cloud</strong>-Angebot<br />

passt zu meinem<br />

Unternehmen?<br />

ECM in der <strong>Cloud</strong><br />

Status und Nutzung<br />

<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong>


Inhalt<br />

Grußwort<br />

<strong>Comarch</strong> Aktuell<br />

4<br />

8<br />

8<br />

9<br />

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41<br />

<strong>Cloud</strong> <strong>Cloud</strong> <strong>Cloud</strong>! — Dr. Christoph Kurpinski im Gespräch mit Mittelstand Kompakt<br />

SSP entscheidet sich für <strong>Comarch</strong> EDI und <strong>Comarch</strong> ECM<br />

B&K GmbH & Co. KG optimiert Geschäftsprozesse mit <strong>Comarch</strong> ECM<br />

<strong>Comarch</strong> Network Operation Center — Überwachung der IT-Infrastruktur und technischer Support<br />

London Heathrow entscheidet sich für <strong>Comarch</strong> CRM & Marketing<br />

Eröffnung des neuen <strong>Comarch</strong> Data Center in Dresden<br />

Eigene Erweiterungen von <strong>Comarch</strong> ERP Enterprise mit dem Application Development Kit<br />

<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

"Was bedeutet <strong>Cloud</strong> für Sie?"<br />

<strong>Cloud</strong>-Computing erobert die Unternehmens–IT<br />

Welches <strong>Cloud</strong>-Angebot passt zu meinem Unternehmen?<br />

Warenwirtschaftslösungen aus der <strong>Cloud</strong> für kleine und mittelständische Unternehmen<br />

Eine Lösung für alle — Best Practices in der Public <strong>Cloud</strong> nutzen<br />

Was ist zu tun, wenn…?<br />

EDI aus der <strong>Cloud</strong> löst klassische EDI-Lösungen ab<br />

Marketing für Onlineshops<br />

Digitale Akten und Ad-Hoc-Workflow<br />

ECM in der <strong>Cloud</strong>: Status und Nutzung<br />

Herausforderungen in der Mode- & Lifestyle-Branche<br />

Impressum<br />

MITTELSTAND KOMPAKT<br />

<strong>Comarch</strong> Magazin<br />

003/März 2013<br />

Hausanschrift:<br />

<strong>Comarch</strong> Software und Beratung AG<br />

Messerschmittstraße 4<br />

80992 München<br />

Herausgeber und Verleger:<br />

<strong>Comarch</strong> Software und Beratung AG<br />

Redaktion:<br />

Magda Duda, Martina List,<br />

Philipp Erdkönig<br />

DTP:<br />

Nuno Laranja<br />

SoInteractive GmbH<br />

Messerschmittstraße 4<br />

80992 München<br />

E-Mail Redaktion:<br />

marketing-dach@comarch.de<br />

Internet:<br />

www.comarch.de<br />

Erscheinungsnachweise:<br />

2x jährlich<br />

Auflage:<br />

3.000<br />

Die Wolke<br />

Die <strong>Cloud</strong>, die Datenwolke, ist laut<br />

Analysten der wichtigste Langzeittrend<br />

in der IT. Das heißt keine<br />

lokale Festplatte, kein bestimmter<br />

Server, kein konkreter Ort. Privat nutzen viele<br />

von uns bereits kostenlose Angebote wie beispielsweise<br />

Dropbox oder Google Drive. Auch<br />

für Mittelständler gewinnt dieses Thema<br />

immer mehr an Bedeutung: statt selbst ein<br />

aufwendig zu wartendes Rechenzentrum zu<br />

bauen, mieten Unternehmen je nach Bedarf<br />

Rechenkapazität, Software oder Speicher-<br />

zitäten und vor allem Geld in die Installation<br />

und Instandhaltung der Hard- und Software<br />

zu stecken. Doch so sinnvoll der Schritt in die<br />

Wolke ist – er muss sorgfältig geplant werden.<br />

Denn wie zuverlässig funktioniert die Wolke<br />

eigentlich? Wie geht die Datenmigration vonstatten<br />

und welche rechtlichen Aspekte sind<br />

zu berücksichtigen?<br />

In dieser Ausgabe von „Mittelstand Kompakt“<br />

zeigen Ihnen <strong>Comarch</strong> und <strong>Cloud</strong> Computing-<br />

Experten, was bei dem Umstieg auf die Wolke<br />

43<br />

48<br />

Mittelstand Success Story<br />

Silberlöffel und Autowaschen ohne Wasser<br />

Digitaler Workflow für schnelle Prozesse<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr<br />

enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Mit Ausnahme der<br />

gesetzlich zugelassenen Fälle<br />

ist eine Verwertung ohne Einwilligung<br />

des Verlags strafbar.<br />

platz bei einem <strong>Cloud</strong> Computing-Anbieter.<br />

Unternehmen können auf diese Weise gleich<br />

richtig <strong>durch</strong>starten, statt wertvolle Kapa-<br />

zu beachten ist und welche Vorteile die Auslagerung<br />

der IT für Sie bietet.<br />

Viel Spaß beim Lesen! – Redaktion<br />

3


<strong>Comarch</strong> Aktuell<br />

<strong>Comarch</strong> Aktuell<br />

<strong>Cloud</strong> <strong>Cloud</strong> <strong>Cloud</strong>!<br />

Dr. Christoph Kurpinski im Gespräch mit Mittelstand Kompakt.<br />

In dieser Ausgabe hat die Mittelstand Kompakt-Redaktion mit Dr. Christoph Kurpinski über die aktuellen Erfolge, die<br />

deutsch-polnische Zusammenarbeit und das neue <strong>Cloud</strong>-Angebot gesprochen.<br />

Mittelstand Kompakt: In diesem Jahr wird Polen Partnerland der CeBIT sein. Ist es für <strong>Comarch</strong><br />

daher etwas Besonderes in diesem Jahr auf die CeBIT zu gehen?<br />

Dr. Kurpinski: Es freut uns sehr, dass Polen in diesem Jahr Partnerland der CeBIT ist. Als deutsche<br />

Tochtergesellschaft eines polnischen IT-Unternehmens wollen wir mit neuen und innovativen<br />

Produkten überzeugen und damit den Beweis antreten, dass die Mischung aus hoher IT-<br />

Kompetenz mit lokalem Branchen-Know-how unschlagbar sein kann. <strong>Comarch</strong> ist aber schon<br />

sehr lange in Deutschland aktiv und keinesfalls zum ersten Mal auf der CeBIT. Seit Jahren zählt<br />

<strong>Comarch</strong> zu den wenigen, erfolgreichen polnischen Unternehmen in Deutschland.<br />

Dr. Christoph Kurpinski Mittelstand Kompakt: Und was macht <strong>Comarch</strong> anders bzw. warum ist gerade <strong>Comarch</strong> in<br />

Deutschland erfolgreich?<br />

Vorstandsvorsitzender der Dr. Kurpinski: <strong>Comarch</strong> hat von Anfang an erkannt, dass man in Deutschland auch eine deutsche<br />

Firma aufbauen muss. Uns stehen hier in Deutschland zwar die Produkte, Entwicklungs-<br />

<strong>Comarch</strong> Software<br />

und Beratung AG ressourcen und die finanziellen Mittel unserer polnischen Muttergesellschaft zur Verfügung,<br />

vorstand@comarch.com aber wir bedienen den deutschen Markt mit unseren Mitarbeitern vor Ort selber. Dieses Prinzip<br />

trifft auch auf aktuelle Entwicklungen wie zum Beispiel unsere <strong>Comarch</strong> <strong>Cloud</strong>-Lösung zu. Die<br />

Software für die <strong>Cloud</strong> haben wir in Deutschland konzipiert und entwickelt, bei den Betriebsthemen<br />

haben wir auf die Erfahrungen unserer polnischen Kollegen zurückgegriffen. <strong>Cloud</strong> Computing<br />

spielt mittlerweile eine immer wichtigere Rolle bei unseren Kundenprojekten, da immer<br />

mehr Unternehmen die Vorzüge der IT aus der Steckdose für sich entdecken. Die Vorteile wie<br />

geringere Kosten, höhere Verfügbarkeit und Sicherheit sprechen für sich. Im Mittelpunkt des<br />

diesjährigen Auftritts auf der CeBIT steht das breite <strong>Cloud</strong>-Angebot für den Mittelstand mit dem<br />

Motto „Weil Wachstum flexible IT braucht“. Wir wollen unseren Kunden in der DACH-Region ein<br />

adäquates und sicheres Produkt anbieten.<br />

Mittelstand Kompakt: Apropos sichere <strong>Cloud</strong> - wo genau werden diese <strong>Cloud</strong>-Services erbracht?<br />

Dr. Kurpinski: Aus unserem neuen Rechenzentrum in Dresden, das gerade mit einem Aufwand<br />

von mehreren Millionen Euro fertiggestellt wurde. Es ist eines der sichersten Rechenzentren der<br />

Region Dresden und Mitteldeutschlands und entspricht dem Tier-3-Standard. Aus diesem Rechenzentrum<br />

können sowohl Business-Anwendungen im Software as a Service (SaaS)-Modell<br />

als auch direkte IT-Services mit hohen Ansprüchen an Verfügbarkeit, Sicherheit, Performance<br />

und Skalierbarkeit bezogen werden. Die Data Center Services von <strong>Comarch</strong> sind die ideale Alternative<br />

zu eigenen IT-Ressourcen. Unser Ziel ist es, mit zuverlässigen und leistungsfähigen Lösungen<br />

eine unterbrechungsfreie Geschäftstätigkeit sicherzustellen.<br />

Neben dem Private <strong>Cloud</strong>-Angebot, bieten wir auch<br />

unsere bewährte ERP- und Finanzsoftware im Public <strong>Cloud</strong>-<br />

Modell an. Auf zwei Stockwerken des Data Center haben wir<br />

Platz für ca. 60 Serverschränke und können damit etwa 800<br />

Serversysteme fassen. Wir haben also genug Platz für unsere<br />

Kunden, egal ob sie Private <strong>Cloud</strong>- oder Public <strong>Cloud</strong>-Lösungen<br />

wählen.<br />

Mittelstand Kompakt: Warum bietet <strong>Comarch</strong> aktuell in erster<br />

Linie ERP und Financials aus der <strong>Cloud</strong> an?<br />

Dr. Kurpinski: Für den gehobenen Mittelstand bieten wir unser<br />

komplettes IT-Portfolio mit ERP, Financials, ECM und EDI in der<br />

Private <strong>Cloud</strong> an, weil diese Kunden oft auch unternehmensspezifische<br />

Erweiterungen und Anpassungen von uns beziehen.<br />

Für kleinere Unternehmen haben wir ein optimales und<br />

kostengünstiges Standardangebot erstellt, das wir als Public<br />

<strong>Cloud</strong>-Lösung anbieten. Dieses beinhaltet aktuell <strong>Comarch</strong><br />

ERP Enterprise und <strong>Comarch</strong> Financials Enterprise. Zum einen<br />

wollen wir mit der <strong>Comarch</strong> Financials <strong>Cloud</strong> unseren Bestandskunden,<br />

die zum Beispiel <strong>Comarch</strong> Financials DKS im<br />

Einsatz haben, eine günstige Alternative bieten, um ihre in die<br />

Jahre gekommenen Finanzbuchhaltungen abzulösen. Die Finanzbuchhaltung<br />

allein - <strong>Comarch</strong> Financials <strong>Cloud</strong> - können<br />

Unternehmen zum Beispiel schon pro Benutzer für unter 40 €/<br />

Monat erwerben. Allen anderen Interessenten empfehlen wir<br />

aber die Kombination aus <strong>Comarch</strong> ERP <strong>Cloud</strong> und <strong>Comarch</strong><br />

Financials <strong>Cloud</strong>. Besonders attraktiv ist dieses Angebot, da<br />

die Anwendungen bereits innerhalb eines Arbeitstages produktiv<br />

zur Verfügung stehen und Unternehmen jederzeit die<br />

benötigten Zugänge aufstocken können. Im Übrigen werden<br />

wir auch noch in diesem Jahr <strong>Comarch</strong> ECM aus der <strong>Cloud</strong> anbieten.<br />

Mittelstand Kompakt: Welche weiteren Neuerungen gibt es<br />

bei <strong>Comarch</strong> ECM und was bieten sie dem Kunden?<br />

Dr. Kurpinski: In diesem Jahr ist ein weiteres Release für <strong>Comarch</strong><br />

ECM geplant. Dabei stehen unter anderem im Vordergrund:<br />

die Weiterentwicklung des Moduls für Dossier- und<br />

Fallmanagement inklusive Vorlagenmanagement sowie die Erweiterung<br />

des BPM-Moduls (Business Process Management)<br />

inklusive des Designers für elektronische Formulare (BPM<br />

eForms) und einsatzbereiten Workflow-Vorlagen. Bereits in<br />

der aktuellen Version von <strong>Comarch</strong> ECM sind hier die Funktionen<br />

wesentlich breiter angelegt als bei einem herkömmlichen<br />

ERP-System. Geplant sind außerdem neue Funktionen für das<br />

Aktenmanagement und die Unterstützung des Dokumentenlebenszyklus.<br />

So kann in Zukunft die elektronische Archivierung<br />

von Akten und Dokumenten noch effizienter ablaufen. Die<br />

bereits im ECM-System umgesetzte MS Office-Integration soll<br />

um weitere Plugins ergänzt und die verteilte Ablage ausgebaut<br />

werden. Damit können Geschäftsprozesse noch schneller,<br />

transparenter und effizienter gestaltet werden.<br />

Mittelstand Kompakt: Gibt es Neuigkeiten auch bei den anderen<br />

Produkten?<br />

Dr. Kurpinski: Auf der CeBIT zeigen wir in Halle 5, Stand A16<br />

traditionell auch die <strong>Comarch</strong> e-Enterprise Produkte, das<br />

Rundum-Paket für den Mittelstand mit voll integrierten Anwendungen<br />

für ERP, Finanzen, ECM/DMS, Business Intelligence<br />

und EDI. Jeder Kunde kann die Bestandteile seiner integrierten<br />

Prozessplattform individuell aus diesem breiten Softwareangebot<br />

auswählen. Diese integrierte Lösung haben wir schon<br />

im vergangenen Jahr erstmals gezeigt und inzwischen auch<br />

bei einigen Kunden eingesetzt. Victorinox ist beispielsweise<br />

einer dieser langjährigen Kunden, der sich neben ERP und<br />

Financials auch für die übrigen e-Enterprise Produkte von<br />

<strong>Comarch</strong> entschieden hat. Sie profitieren von der einmaligen<br />

Integration dieser Produkte, die nur mit unserer webbasierten<br />

Technologie möglich ist.<br />

Mittelstand Kompakt: Wie sieht die Produktstrategie für 2013<br />

aus?<br />

Dr. Kurpinski: Aktuell sind wir dabei, unsere Funktionalitäten<br />

im Bereich Online-Handel weiter auszubauen. Viele Online-<br />

Händler sind derzeit in einer Pattsituation, da ihre oft selbstentwickelten<br />

Webshop-Lösungen für die steigenden Prozessanforderungen<br />

nicht mehr ausreichen. Hier wollen wir mit<br />

einem starken Warenwirtschaftssystem, das im Hintergrund<br />

einer kundenorientierten Onlinehandelslösung läuft, helfen.<br />

4 5


<strong>Comarch</strong> Aktuell<br />

Daher entwickeln wir auf Basis unserer Erfahrungen eine leistungsstarke<br />

Lösung für Online-Händler rund um <strong>Comarch</strong> ERP<br />

und <strong>Comarch</strong> Financials Enterprise mit neuen branchenspezifischen<br />

Funktionalitäten. Bereits in 2011 wurde <strong>Comarch</strong> ERP<br />

Enterprise und damit auch unser Projekt bei Zalando vom Center<br />

for Enterprise Research in der Kategorie E-Business ausgezeichnet.<br />

In der Zwischenzeit haben wir zahlreiche weitere<br />

Projekte im eCommerce-Umfeld gewonnen und erfolgreich<br />

realisiert. Dabei liefern wir Lösungen für zwei unterschiedliche<br />

Problemstellungen. Auf der einen Seite haben wir große Handelshäuser,<br />

die mit ihrer ausgefeilten, aber auch schwerfälligen<br />

IT-Architektur machtlos gegenüber den Anforderungen<br />

eines Online-Handels stehen. Mit zwei Releases pro Jahr und<br />

einer Release-Vorlaufzeit von zwei Jahren kann man keinen<br />

Webshop betreiben. Hier bieten wir mit unserem ERP-System<br />

eine flexible Plattform an, die auf der einen Seite mit der „alten“<br />

IT kommuniziert und auf der anderen Seite die Offenheit und<br />

Flexibilität eines webbasierten Systems dem Shop zur Verfügung<br />

stellt. Die andere Gruppe umfasst die schnell wachsenden<br />

Online-Händler, die plötzlich ein echtes Warenwirtschaftssystem<br />

im Hintergrund benötigen. Wenn Waren im Wert von<br />

mehreren Zehntausend Euro pro Tag bestellt, versandt, aber<br />

auch zum Teil zurückgenommen werden, kann man sich auf<br />

die Prozesslogik eines Webshops nicht mehr verlassen. Diese<br />

Gründe haben vor ein paar Jahren Zalando und <strong>Comarch</strong><br />

zusammengebracht. Heute ist es z.B. BeamerShop24 (www.<br />

beamershop24.net), der sich aus den gleichen Gründen für<br />

unsere Lösung entschieden hat. Auch hier hoffen wir, dass<br />

BeamerShop24 einen rasanten Aufschwung mit unserer Lösung<br />

zeigen wird. Diese Lösung wollen wir natürlich nicht nur<br />

den großen und etablierten Online-Händlern anbieten. Daher<br />

planen wir für die zweite Hälfte des Jahres eine spezielle <strong>Comarch</strong><br />

ERP <strong>Cloud</strong>-Lösung für den Online-Handel.<br />

Mittelstand Kompakt: Und was wird das Besondere daran<br />

sein?<br />

Dr. Kurpinski: Das Lizenzmodell. Es eignet sich für Unternehmen<br />

mit geringer Useranzahl und wird kostengünstig angeboten<br />

werden. Die Kosten werden nämlich pro Transaktion verrechnet.<br />

Das spiegelt auch das Online-Shop-Modell meines<br />

Erachtens am besten wider.<br />

Mittelstand Kompakt: Sie haben sich hier viele verschiedene<br />

und auch herausfordernde Themen vorgenommen. Zu Viele?<br />

Dr. Kurpinski: Zunächst befinden wir uns wirtschaftlich auf<br />

einem sehr guten Weg. Das Jahr 2012 haben wir mit einem<br />

guten Ergebnis abgeschlossen. Wir haben aber auch die Zeit<br />

genutzt, um unsere Vertriebs- und Consultingstrukturen auszubauen.<br />

Damit werden wir dieses Jahr noch näher am Kunden<br />

sein, als in den Jahren zuvor. Wir schließen einige große<br />

Projekte, wie z. B. die Implementierung von <strong>Comarch</strong> Financials<br />

Enterprise bei der Finanz Informatik, ab. Damit werden wir<br />

Ressourcen frei haben, die für die Entwicklung neuer Produkte<br />

und Funktionalitäten eingesetzt werden können. Übrigens<br />

verfügen wir heute auch über eigene exklusive Entwicklungsressourcen<br />

in Polen, die uns seit einigen Monaten tatkräftig<br />

unterstützen. Kurzum, wir sind auf dem Wachstumspfad und<br />

möchten mit neuen Lösungen und Produkten unsere Marktposition<br />

ausbauen.<br />

Mittelstand Kompakt: Vielen Dank für das Gespräch.<br />

6


<strong>Comarch</strong> Aktuell<br />

<strong>Comarch</strong> Aktuell<br />

SSP entscheidet sich für <strong>Comarch</strong> EDI und <strong>Comarch</strong> ECM<br />

SSP, der führende Dienstleister in der Verkehrsgastronomie jetzt Bestellungen elektronisch an unsere Partner und verarbeiten<br />

papiergebundene und elektronische Rechnungen und<br />

mit ca. 80 Niederlassungen in Deutschland, hat 2011 beschlossen,<br />

die Geschäftspartnerkommunikation erheblich zu Dokumente zentral am Standort Eschborn“, betont Andreas<br />

verändern und zu zentralisieren. Zur Umsetzung hat sich SSP Kühne, Division IT-Manager bei der SSP Deutschland GmbH.<br />

für den IT-Dienstleister <strong>Comarch</strong> entschieden.<br />

„Mit der Umsetzung des Projekts und dem Engagement von<br />

<strong>Comarch</strong> sind wir sehr zufrieden. Besonders überzeugt hat<br />

<strong>Comarch</strong> bekam den Auftrag, den elektronischen Datenaustausch<br />

mit Lieferanten zu realisieren und anschließend die ben“, erklärt Kühne.<br />

uns, dass wir nur einen Ansprechpartner für EDI und ECM ha-<br />

gesamte Verwaltung der empfangenen Geschäftsdokumente,<br />

wie beispielsweise Rechnungen, <strong>durch</strong> <strong>Comarch</strong> ECM umzusetzen.<br />

Die Wahl fiel auf <strong>Comarch</strong>, da SSP neben den überzeudelsdokumente<br />

wie Bestellung, Bestellbestätigung, Liefer-<br />

Im Rahmen des EDI-Projekts wurden zunächst Standardhangenden<br />

EDI- und ECM-Lösungen auch die fachkundige Implementierung<br />

aus einer Hand beziehen wollte.<br />

können elektronisch via <strong>Comarch</strong> EDI an Lieferanten übermitschein,<br />

Rechnung und Preiskatalog umgesetzt. Bestellungen<br />

telt werden und diese können ihre Rechnungen elektronisch<br />

Das Projekt startete bereits im August 2011. „Zuvor haben unsere<br />

Niederlassungen die Geschäftspartnerkommunikation tung und Archivierung aller empfangenen Geschäftsprozesse<br />

zurücksenden. <strong>Comarch</strong> ECM übernimmt die gesamte Verwal-<br />

ausschließlich per Papier und dezentral <strong>durch</strong>geführt. Durch bei SSP.<br />

die Einführung von <strong>Comarch</strong> EDI und <strong>Comarch</strong> ECM senden wir<br />

<strong>Comarch</strong> Network Operation Center<br />

— Überwachung der IT-Infrastruktur und technischer Support<br />

Das <strong>Comarch</strong> Network Operation Center (CNOC) erbringt<br />

weltweit vielseitige Supportleistungen für Unternehmen verschiedener<br />

Branchen. Mit einem weit reichenden Leistungsspektrum<br />

und einem zuverlässigen, automatisierten Überwachungssystem<br />

für die EDV des Kunden unterstützt das CNOC<br />

sowohl IT-Administratoren als auch IT-Manager. Neben der<br />

Erkennung und Behebung von Störungen dient es den Kundenunternehmen<br />

als zentrale Anlaufstelle bei Problemen aller<br />

IT-Systeme.<br />

Wie gehen wir vor?<br />

Jedwede Meldung wird im <strong>Comarch</strong> Network Operation Center<br />

zentral erfasst. Abhängig vom Ergebnis der Vorqualifizierung<br />

London Heathrow entscheidet sich für<br />

<strong>Comarch</strong> CRM & Marketing<br />

wird ein Incident über einen Fernzugriff behoben oder ein<br />

<strong>Comarch</strong>-Mitarbeiter ermittelt die Ursache des Vorfalls beim<br />

Kunden vor Ort. In jedem Fall steht das CNOC mit dem Kunden<br />

in Kontakt und informiert ihn über den <strong>Fortschritt</strong> und die Ursache.<br />

Das Dienstleistungsniveau wird mit Hilfe periodisch erstellter<br />

Berichte nachgewiesen. Anhand dieser Berichte lässt sich<br />

zudem die Bearbeitungszeit, die Auslastung der IT-Komponenten,<br />

IT-Dienstleistungen usw. überprüfen. Es lässt sich ein<br />

Ausblick auf die Zuverlässigkeit der IT-Systeme erstellen und<br />

die Erweiterung der IT-Umgebung planen.<br />

B&K GmbH & Co. KG optimiert Geschäftsprozesse<br />

mit <strong>Comarch</strong> ECM<br />

Seit Juli 2012 nutzt B&K das unter dem Betriebssystem MS<br />

Windows installierte <strong>Comarch</strong> ECM mit 100 Benutzern für die<br />

Archivierung und die Rechnungseingangsbearbeitung. <strong>Comarch</strong><br />

ECM löste bei B&K ein bis dato eingesetztes Wettbewerbsprodukt<br />

ab. B&K war bereits zuvor zufriedener Kunde<br />

von <strong>Comarch</strong> und hatte die Finanzsoftware <strong>Comarch</strong> Financials<br />

Schilling im Einsatz. Diese Tatsache hat entscheidend<br />

dazu beigetragen, dass sich B&K erneut für die Einführung eines<br />

<strong>Comarch</strong>-Produkts entschlossen hat. Eine entsprechende<br />

Schnittstelle zwischen den beiden Systemen ermöglicht es,<br />

Inhalte der Financials-Lösung mit History-Funktion via Viewer<br />

in <strong>Comarch</strong> ECM anzuzeigen. Für die Dokumentenarchivierung<br />

und deren automatisierte Verarbeitung wird <strong>Comarch</strong> WorkstationScan<br />

und Insiders smartFIX als OCR-Modul verwendet.<br />

Auch hierbei kommt die bereits angesprochene Schnittstelle<br />

zwischen <strong>Comarch</strong> ECM und <strong>Comarch</strong> Financials Schilling<br />

zum Einsatz. Mittels OCR werden die Kreditorendaten einer<br />

jeden Rechnung automatisch mit den Informationen aus <strong>Comarch</strong><br />

Financials Schilling abgeglichen. Dieser Prozess hat die<br />

Verarbeitung von Eingangsrechnungen signifikant verbessert.<br />

So prozessiert B&K aktuell <strong>durch</strong>schnittlich 300 mehrseitige<br />

Dokumente pro Tag. Derzeit wird das System noch <strong>durch</strong> die<br />

Funktionen Spool-File-Archivierung sowie dynamische Fahrzeug-<br />

und Service-Akten vervollständigt.<br />

B&K hat sich zusätzlich noch für das neue <strong>Comarch</strong> HMS<br />

entschieden. Dabei handelt es sich um ein Urlaubsmanagementsystem,<br />

das neben der Urlaubsverwaltung mit Genehmigungsprozess,<br />

auch die Erfassung von Krankmeldungen<br />

ermöglicht. Das System besitzt eine eigenständige Benutzerverwaltung.<br />

Die Login-Daten können mit dem <strong>Comarch</strong> ECM<br />

synchronisiert werden.<br />

Der Flughafen Heathrow und die <strong>Comarch</strong> UK Ltd haben einen<br />

Vertrag über die Implementierung des neuen Loyalty<br />

Management Systems für das Bonusprogramm WorldPoints<br />

unterzeichnet. <strong>Comarch</strong> wird das System anpassen und implementieren.<br />

Der Flughafen London Heathrow ist das weltweit am höchsten<br />

frequentierte Drehkreuz und unter anderem die Basis von<br />

British Airways. Neben der Besucherfrequenz ist der Flughafen<br />

auch führend, was die Handelsumsätze der Flughafen-Shops<br />

betrifft. Dies wird unter anderem <strong>durch</strong> das WorldPoints-Bonusprogramm<br />

erreicht.<br />

Mit dem Loyaltyprogramm können die Fluggäste beim Kauf<br />

in allen Geschäften vor Ort, bei der Nutzung der Parkhäuser<br />

und auf dem Weg mit dem Heathrow Express zum Flughafen<br />

Heathrow Punkte sammeln. Die Programmteilnehmer können<br />

die Punkte auf verschiedene Weisen einlösen – zum Beispiel<br />

in Form von Einkaufsgutscheinen und Meilen-Gutschriften bei<br />

British Airways, Virgin Atlantic und den Miles & More-Airlines.<br />

<strong>Comarch</strong> begleitet als Generalunternehmer den kompletten<br />

Relaunch des WorldPoint-Bonusprogramms. Das bedeutet im<br />

ersten Schritt die Einführung des <strong>Comarch</strong> Loyalty Management<br />

Systems mit den Modulen Business Administration,<br />

Contact Center und Business-to-Partner. Anschließend die<br />

Migration der bestehenden Kundendaten auf das System. In<br />

einem weiteren Projektschritt werden Servicedienstleistungen,<br />

wie zum Beispiel Callcenter von <strong>Comarch</strong> als Generalunternehmer<br />

erbracht.<br />

Dieser Auftrag von Heathrow Airport stärkt die Position von <strong>Comarch</strong><br />

als Full-Service-Provider in der Airline- und Reisebranche.<br />

Heathrow, einer der größten Flughäfen weltweit, reiht sich<br />

somit in die Liste der <strong>Comarch</strong>-Kunden im Loyalty-Bereich ein.<br />

Weitere Kunden der Luftfahrtbranche sind beispielsweise Jet-<br />

Blue, S7, LOT Polish Airlines und 40 weitere Kunden auf fünf<br />

Kontinenten.<br />

8 9


<strong>Comarch</strong> Aktuell<br />

<strong>Comarch</strong> Aktuell<br />

Eröffnung des neuen <strong>Comarch</strong> Data Center in Dresden<br />

Ende April ist es soweit! In Dresden wird das neue Data Center In der Gebäudekombination aus Gründerzeit- und moderner<br />

der <strong>Comarch</strong> AG feierlich eröffnet.<br />

Architektur sind drei Gewerbeeinheiten mit einer Gesamtfläche<br />

von etwa 4.800 m² entstanden. Auf 2.100 m² Bürofläche<br />

Ab dem 1. Quartal 2013 steht in Dresden das neueste <strong>Comarch</strong> finden rund 90 Mitarbeiter Platz und ca. 320 m² Nutzungsfläche<br />

stehen für zwei Rechenzentren zur Verfügung. Auf zwei<br />

Data Center zur Verfügung. Direkt angeschlossen an die neue<br />

Deutschlandzentrale baute <strong>Comarch</strong> ein weiteres Rechenzentrum,<br />

das verteilt über zwei Stockwerke über getrennte Platz für ca. 60 Serverschränke und kann damit etwa 800 Ser-<br />

Stockwerken bietet jedes der beiden <strong>Comarch</strong> Data Center<br />

Brandabschnitte verfügt. Das Rechenzentrum entspricht dem versysteme fassen.<br />

Tier-3-Standard und ist eines der sichersten Rechenzentren<br />

der Region Dresden und Mitteldeutschland. Von diesem Rechenzentrum<br />

können Business-Softwarelösungen as a Ser-<br />

für den Mittelstand für ERP, Financials, ECM und EDI im Virtual<br />

<strong>Comarch</strong> bietet ab März seine erprobten Software-Lösungen<br />

vice (SaaS) ebenso wie IT-Services von <strong>Comarch</strong> mit hohen Private <strong>Cloud</strong>-Modell an. Ebenfalls werden aus den deutschen<br />

Ansprüchen an Verfügbarkeit, Sicherheit, Performance und Rechenzentren ab sofort Public <strong>Cloud</strong>-Services kostengünstig<br />

Skalierbarkeit bezogen werden. Die Data Center Services (Rechenzentrumsleistungen)<br />

von <strong>Comarch</strong> sind die ideale Alterschaft,<br />

die <strong>Comarch</strong> ERP <strong>Cloud</strong>, liefert Best-Practice-Prozesse<br />

für kleine Unternehmen angeboten: Die Lösung für Warenwirtnative<br />

zu eigenen Ressourcen. Unser Ziel ist, mit zuverlässigen<br />

und leistungsfähigen Lösungen eine unterbrechungsfreie grierte Finanzbuchhaltung. Eine Finanzbuchhaltung allein, die<br />

in den Bereichen Einkauf, Vertrieb und Logistik sowie eine inte-<br />

Geschäftstätigkeit sicherzustellen.<br />

<strong>Comarch</strong> Financials <strong>Cloud</strong>, können Unternehmen schon pro<br />

Benutzer für unter 40 €/Monat erwerben.<br />

Eigene Erweiterungen von <strong>Comarch</strong> ERP Enterprise<br />

mit dem Application Development Kit<br />

Ein großes Stück Entwicklungsfreiheit<br />

Immer mehr Kunden haben den Wunsch, ihre ERP-Anwendung<br />

eigenständig weiterzuentwickeln. Mit dem neuen Application<br />

Development Kit (ADK) von <strong>Comarch</strong> ist das ganz einfach und<br />

ohne tiefe Spezialkenntnisse in <strong>Comarch</strong> ERP Enterprise möglich.<br />

Kundenspezifische Anforderungen können mit dem Application<br />

Development Kit (ADK) in einem Endkunden-Entwicklungssystem<br />

realisiert werden.<br />

Neues entwickeln oder Bestehendes erweitern<br />

In diesem Endkunden-Entwicklungssystem können beliebig<br />

viele eigene Anwendungen erstellt werden. Damit stehen dem<br />

Kunden alle Möglichkeiten zur Entwicklung eigener Berichte zur<br />

Verfügung. Mit dem ADK können jedoch auch bereits bestehende<br />

Anwendungen über stabile Schnittstellen erweitert werden.<br />

Freie Entwicklung <strong>durch</strong> stabile Schnittstellen<br />

<strong>Comarch</strong> ERP Enterprise bietet dazu zusätzlich zahlreiche<br />

Schnittstellen zum Erweitern bestehender Anwendungen<br />

und Prozesse. Die Schnittstellen sind in Java-Doc sowie in der<br />

Online-Hilfe dokumentiert. Der Kunde kann seine eigenen Lösungen<br />

ebenfalls mithilfe dieser Schnittstellen entwickeln. Auf<br />

Basis dieser bewährten Schnittstellentechnologie entwickelt<br />

<strong>Comarch</strong> komplexe Apps wie <strong>Comarch</strong> Financials Enterprise,<br />

Projekte, Service und viele mehr.<br />

Die Einordnung in die Systemlandschaft<br />

Kundenspezifische Anforderungen können mit dem Application<br />

Development Kit (ADK) ganz einfach im Endkunden-<br />

Entwicklungssystem realisiert werden. Zusätzlich können<br />

Solution Partner kundenspezifische Anforderungen in einem<br />

Kunden-Entwicklungssystem umsetzen.<br />

Die Vorteile auf einen Blick<br />

Unabhängig von Releasewechseln<br />

Die Verwendung stabiler Schnittstellen gewährleistet die<br />

weitgehende Unabhängigkeit bei Änderungen wie z.B.<br />

Releasewechseln. Dies reduziert auch die Wartungskosten<br />

der Kundenerweiterungen.<br />

Geringerer Wartungsaufwand<br />

Softwareaktualisierungen können im Endkunden-Entwicklungssystem<br />

ganz einfach <strong>durch</strong> einen Systemadministrator<br />

ohne Kenntnisse der Softwareentwicklung<br />

installiert werden.<br />

Kürzere Reaktionszeiten<br />

Der Kunde kann viele seiner Anforderungen nach seinen<br />

Bedürfnissen umsetzen, ohne dabei externe Ressourcen<br />

zu beanspruchen.<br />

Reduzierter Ausbildungsaufwand<br />

Es ist nicht notwendig, die gesamte Komplexität der ERP-<br />

Anwendungen zu kennen. Die stabilen Schnittstellen in<br />

<strong>Comarch</strong> ERP Enterprise sind dokumentiert und werden<br />

von <strong>Comarch</strong> gewartet.<br />

Klare Verantwortlichkeiten<br />

Die Verantwortlichkeit für die Stabilität der Schnittstellen<br />

liegt beim Solution Partner. Der Kunde verantwortet seine<br />

Eigenentwicklungen.<br />

Abb. 1: Entwicklungsobjekte im ADK<br />

10 11


<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

"Was bedeutet <strong>Cloud</strong> für Sie?"<br />

Seit Jahren hat das Thema <strong>Cloud</strong> Hochkonjunktur. Befürworter wie Skeptiker diskutieren das Thema rauf und runter.<br />

Mittelstand Kompakt hat mit Experten und IT-Leitern über die <strong>Cloud</strong> und deren Bedeutung gesprochen und nach<br />

ihrer Meinung gefragt:<br />

„Bei Lichtblick setzen wir verstärkt auf unsere Private<br />

<strong>Cloud</strong>, um Software- und Rechenkapazitäten<br />

schnell und flexibel bereitzustellen. Auch unseren<br />

Kunden wollen wir in Zukunft verstärkt Services<br />

aus der <strong>Cloud</strong> bereitstellen. Externe <strong>Cloud</strong>-Lösungen<br />

nutzen wir derzeit noch weniger, sehen darin<br />

aber eine große Chance, zukünftig leicht und<br />

schnell auf leistungsfähige Produkte zuzugreifen.“<br />

„<strong>Cloud</strong> ist ein neuer flexiblerer Weg im Vergleich<br />

Claus Sprave<br />

zu herkömmlichen Lösungen, Technologie zu nut-<br />

Leiter Informationstechnologie<br />

zen und Dienstleistungen anzubieten. Doch nicht<br />

LichtBlick AG<br />

die Technik, sondern das Umdenken in den Unter-<br />

„Die größte Herausforderung für einen <strong>Cloud</strong>-An-<br />

nehmen ist der entscheidende Erfolgsfaktor: end-<br />

bieter wird es sein, das Vertrauen des Kunden zu<br />

lich wird konsequent geprüft, welche Funktionen<br />

gewinnen, oder besser noch, ihm ein Werkzeug<br />

selbst bereitgestellt werden müssen und welche<br />

an die Hand geben zu können, mit dem er in der<br />

über <strong>Cloud</strong>-Anbieter bedarfsgerecht in Anspruch<br />

Lage ist, seine Daten, die in die <strong>Cloud</strong> fließen, si-<br />

Sabine Kraus<br />

Analystin und Beraterin<br />

genommen werden. Neben den Bedenken hinsichtlich<br />

Datensicherheit und Datenverfügbarkeit<br />

sind die oft unklaren Prozessstrukturen und Ver-<br />

Martin Böhn<br />

Head of Enterprise<br />

Gerhard Jahn<br />

cher zu verschlüsseln, und den Schlüssel dafür in<br />

der Hand zu behalten, ähnlich der Logik mit einem<br />

Bankschließfach.“<br />

Business Application Research<br />

antwortlichkeiten Hemmnisse des tatsächlichen<br />

Content Management<br />

Controller und CIO<br />

Center — BARC GmbH<br />

<strong>Cloud</strong>-Einsatzes. Nur dann kann man sich aus den<br />

Business Application Research<br />

SONAX GmbH<br />

passenden Bausteinen seine Zielstrukturen bauen,<br />

Center — BARC GmbH<br />

wenn man eine klare Vorstellung davon hat, was<br />

man erreichen will.“<br />

„<strong>Cloud</strong>-Lösungen erhöhen die Flexibilität. Neue Systeme stehen schnell zur<br />

Verfügung, werden professionell betrieben und können mit der Organisation<br />

wachsen. Das ist heute ein ganz wichtiger Aspekt. Viele Organisationen brauchen<br />

„atmungsfähige Systemlandschaften“. Da Systeme nicht im Unternehmen<br />

vorgehalten werden, sind die Fixkosten sehr gering. Unternehmen zahlen<br />

„Einerseits bedeutet <strong>Cloud</strong> ein hohes Maß an Flexibilität und Kostenkontrol-<br />

bei Bedarf – wie für den Strom aus der Steckdose. In Zeiten schwankender<br />

le <strong>durch</strong> bedarfsorientierten Einsatz der <strong>Cloud</strong>-Infrastrukturen, andererseits<br />

Auftragslagen kann dies ein großer Vorteil sein. Gerade für den Mittelstand<br />

bewegt man sich in Hinblick auf Datensicherheit, -schutz, -integrität und<br />

sind die geringe Kapitalbindung und die Professionalität der Systeme sehr<br />

–kontrolle in einem höchst fragwürdigen Graubereich. Revolutionär ist die<br />

<strong>Cloud</strong> nicht wirklich, da jedes Unternehmen ab einer gewissen Größe seit<br />

attraktiv. Neue Geschäftsideen können schnell umgesetzt und mit geringem<br />

Investment erprobt werden. Was aber sind die Hemmnisse? Gute Geschäfts-<br />

Prof. Jan vom Brocke<br />

vielen Jahren schon eine Art Private <strong>Cloud</strong> betreibt und die betriebsinter-<br />

partner sind wichtig, um verlässliche Beziehungen aufzubauen. Rechtliche<br />

Direktor des Instituts für<br />

nen Server-Dienste daraus bedient (Virtualisierung, SAN, LAN, …). Durch den<br />

Aspekte und die Vertragsgestaltung spielen eine Rolle. Unternehmensintern<br />

Wirtschaftsinformatik und<br />

ständigen Anstieg der Bandbreiten ins Trägermedium Internet war es nur<br />

sollten die Prozesse gut beherrscht werden, um die Integration der <strong>Cloud</strong>-Lö-<br />

Inhaber des Hilti Lehrstuhls für<br />

Reinhard Sojer<br />

eine Frage der Zeit, bis auch datenintensivere Dienste über das World Wide<br />

Web bedient werden. Für Kleinunternehmen ist die <strong>Cloud</strong> eine kostengüns-<br />

sungen erfolgreich zu gestalten. In einer Studie haben wir kürzlich Kriterien erhoben,<br />

nach denen Unternehmen entscheiden können, welche Systeme und<br />

Business Process Management<br />

Universität Liechtenstein<br />

IT-Systemadministrator<br />

tige Einstiegslösung, doch für größere Betriebe sind noch zu viele Fragen<br />

Daten sie in die <strong>Cloud</strong> geben wollen. Insgesamt ein spannendes Gebiet mit viel<br />

Steinbacher Dämmstoffe GmbH<br />

ungeklärt.“<br />

Zukunftspotenzial, gerade für den Mittelstand.“<br />

12 13


<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

Andreas Zilch<br />

Vorstand<br />

Experton Group AG<br />

„<strong>Cloud</strong> bedeutet das dritte IT-Paradigma – nach<br />

„Mainframe“ und „Client/Server“. Entsprechend<br />

wichtig ist dieser Trend für Anbieter und Anwender<br />

von IT. Die Anbieterlandschaft wird sich in den<br />

nächsten Jahren radikal ändern – wer die Trends<br />

verschläft, wird vom Markt verschwinden oder bedeutungslos.<br />

Andererseits haben neue Anbieter viel<br />

geringere Markteintrittsbarrieren und damit höhere<br />

Erfolgschancen. Für Anwender – Unternehmen und<br />

Personen – ergeben sich viele neue Chancen, insbesondere<br />

<strong>durch</strong> SaaS und mobile Anwendungen.<br />

Aber auch hier werden die einen die positiven Aspekte<br />

nutzen und andere zurückfallen.“<br />

<strong>Cloud</strong>-Computing erobert<br />

die Unternehmens–IT<br />

Anfänglich als Marketingbegriff und Hype verschrien, führt <strong>Cloud</strong>-Computing zu einem neuen Verständnis von IT<br />

innerhalb eines Unternehmens. Demnach wird die IT wieder als ein ganzheitlicher Service angesehen.<br />

Seit nunmehr drei bis vier Jahren erobert ein neuer Schnittstellen einen Datenaustausch<br />

zwischen<br />

Trend die Unternehmen, der die IT nachhaltig verändert.<br />

Ein schneller, immer und überall verfügbarer<br />

Zugang zum World Wide Web erlaubt es, IT- lassen, werden als Hyb-<br />

den Anwendungen zu-<br />

Ressourcen dynamisch über das Internet bereitzustellen, zu rid <strong>Cloud</strong> bezeichnet.<br />

verwalten und abzurechnen. Als Symbol dieser Dynamik, der<br />

Einfachheit und Leichtigkeit ist die Wolke (eng. <strong>Cloud</strong>) zugleich Innerhalb der dargestellten<br />

auch Sinnbild einer vollumfänglich serviceorientierten, immer<br />

<strong>Cloud</strong>-Modelle bilden<br />

Michael Lehmann<br />

erreichbaren neuen IT-Welt. <strong>Cloud</strong>-Computing – das ist IT aus jeweils drei <strong>Cloud</strong>-Services<br />

der Steckdose.<br />

eine<br />

Schichtenstruktur.<br />

Consulting Director DACH-Region<br />

„<strong>Cloud</strong>-Lösungen eignen sich aktuell sehr gut,<br />

Mit jeder Schicht nimmt<br />

<strong>Comarch</strong> IT Services<br />

punktuell funktionale Lücken zu schließen. Aufpas-<br />

Das passende <strong>Cloud</strong>-Modell und den richtigen <strong>Cloud</strong>-Service<br />

der Leistungsumfang des<br />

michael.lehmann@comarch.com<br />

sen müssen die Anwender, dass sie sich <strong>durch</strong><br />

für ein Unternehmen auszuwählen, ist nicht immer leicht. Da-<br />

<strong>Cloud</strong>-Anbieters zu, wobei<br />

massenhaften <strong>Cloud</strong>-Einsatz nicht eine Best-of-<br />

bei bestimmen die unterschiedlichen <strong>Cloud</strong>-Modelle, welche<br />

diese Leistung nutzungsabhängig abgerechnet werden kann.<br />

Breed-Hölle schaffen, aus der sie nur sehr teuer<br />

Anwendergruppen mit welchen Methoden auf die darin bereit-<br />

Der <strong>Cloud</strong>-Service mit dem geringsten Leistungsumfang,<br />

und mühsam entrinnen können. Zu klären sind<br />

auch mobiler und Offline-Einsatz der Anwendun-<br />

Frank Naujoks<br />

gestellten <strong>Cloud</strong>-Services zugreifen können.<br />

gleichzeitig jedoch der kürzesten nutzungsabhängigen Abrechnungsperiode<br />

ist die ausschließliche Bereitstellung von<br />

gen.“<br />

Director Research & Market<br />

Es werden typischerweise vier <strong>Cloud</strong>-Modelle unterschieden:<br />

virtuellen IT-Ressourcen (CPU, RAM, Plattenspeicher), die so-<br />

Intelligence<br />

IT-Services innerhalb einer Public <strong>Cloud</strong> werden einer<br />

genannten Infrastructure as a Service-Leistungen (IaaS). Da-<br />

intelligent systems solutions<br />

breiten Öffentlichkeit frei zugänglich zur Verfügung ge-<br />

rauf aufbauend werden dem Benutzer Betriebssysteme, Da-<br />

(i2s) GmbH<br />

stellt. Nach dieser Definition kann das Internet als größte<br />

tenbanken, Middleware-Anwendungen, Überwachungs- und<br />

„Wir sind ein KMU-Industriebetrieb und arbeiten<br />

Public <strong>Cloud</strong>-Umgebung angesehen werden.<br />

Datensicherungssysteme als selbst konfigurierbare Platform<br />

7x24 Stunden. Die Produktion ist stark „Just in Time“<br />

<strong>Cloud</strong>-Services, die sich exklusiv an ein einzelnes Unter-<br />

as a Service (PaaS) zur Verfügung gestellt. Diese Dienstleis-<br />

ausgerichtet. Dies und eine sehr „große Flexibilität<br />

nehmen richten, werden über eine Private <strong>Cloud</strong>-Umge-<br />

tungsschicht kann der Benutzer mit Hilfe eines Self-Service-<br />

im Kundendienst“ sind unsere Stärken. Ausfälle (ob<br />

bung geliefert.<br />

Portals eigenständig verwalten. Besonders verbreitet ist<br />

Hardware, Software oder Netzwerk), die länger als<br />

Verbände, Organisationen oder Unternehmenseinheiten<br />

das Software as a Service-Konzept (SaaS). Vor allem stan-<br />

ca. 6 Stunden dauern, können wir uns nicht erlau-<br />

mit gleichen Sicherheitsanforderungen, Richtlinien oder<br />

dardisierte Anwendungen sind in dieser Form erhältlich. An-<br />

ben. Aus diesem Grund haben wir unsere gesamte<br />

Visionen können ihre IT-Strukturen nachhaltig in einer<br />

wendungen aus den Bereichen CRM, HR, ERP oder Finanzen<br />

IT (Infrastruktur, Plattform, Applikationen) seit 30<br />

Community <strong>Cloud</strong> bündeln. Ebenso lassen sich E-Mail-<br />

werden von Softwareherstellern als Rundum-sorglos-Paket<br />

Bruno Honegger<br />

Jahren immer auf dieses Ziel ausgerichtet. Sie als<br />

Ganzes, oder Teile davon, in die <strong>Cloud</strong> auszulagern,<br />

Dienste für einen Unternehmensverbund über eine Community<br />

<strong>Cloud</strong> einfach zentralisiert bereitstellen.<br />

aus der „IP-Dose“ angeboten. Unternehmen zahlen dabei für<br />

die Bereitstellung des Dienstes eine monatliche Vergütung je<br />

Leiter Informatik<br />

kann ich mir zum heutigen Zeitpunkt für unseren<br />

<strong>Cloud</strong>-Umgebungen, die aus zwei oder mehreren un-<br />

Named/Concurrent User und nutzen die Software, ohne diese<br />

Flumroc AG<br />

Betrieb nur sehr schwer vorstellen."<br />

terschiedlichen Modellen bestehen, die wiederum eine<br />

selbstständig betreiben zu müssen.<br />

Einheit bilden und <strong>durch</strong> standardisierte oder proprietäre<br />

14 15


<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

Welches <strong>Cloud</strong>-Angebot passt<br />

zu meinem Unternehmen?<br />

Das Angebot an Software-Services aus der <strong>Comarch</strong> <strong>Cloud</strong> konzentriert sich auf die Kernanforderungen kleiner<br />

sowie mittelständischer Unternehmen. Die angebotenen Lösungen für Warenwirtschaft, Finanzbuchhaltung, ECM,<br />

EDI und Datensicherung werden in Public sowie Virtual Private <strong>Cloud</strong>-Modellen angeboten. Dieser kurze Überblick<br />

über das Angebot der <strong>Comarch</strong> <strong>Cloud</strong> soll dabei helfen, die optimale Auswahl aus den verfügbaren <strong>Cloud</strong>-Services<br />

zu treffen.<br />

Eine der grundsätzlichen<br />

Fragen bei der<br />

Auswahl von <strong>Cloud</strong>-<br />

Lösungen lautet:<br />

Public oder Private <strong>Cloud</strong>? Die<br />

<strong>Comarch</strong> <strong>Cloud</strong> bietet beides.<br />

Zum einen die vorkonfigurierten<br />

und sofort einsatzbereiten<br />

Public <strong>Cloud</strong>-Lösungen<br />

Philipp Erdkönig<br />

und andererseits Lösungen<br />

aus der Virtual Private <strong>Cloud</strong>,<br />

Department Director die auf die speziellen Anforderungen<br />

eines Unterneh-<br />

Business Development Center DACH<br />

philipp.erdkonig@comarch.com mens zugeschnitten werden<br />

können. Beide Lösungen haben<br />

eines gemeinsam: Sie sind die Umsetzung des Ideals von<br />

der sorgenfreien IT, die sinnbildlich wie Strom aus der Steckdose<br />

bezogen wird – mit garantierter Datensicherheit und Verfügbarkeit<br />

ohne das Zutun des Anwenders. Doch gibt es Unterschiede,<br />

die Unternehmen bei der Auswahl beachten sollten:<br />

Anpassbarkeit — Wie individuell muss meine<br />

Software sein?<br />

Die Public <strong>Cloud</strong>-Lösungen von <strong>Comarch</strong> liefern Best Practice-<br />

Prozesse, die Unternehmen dabei unterstützen, täglich anfallende<br />

Aufgaben einfach und unter optimaler Nutzung der zur<br />

Verfügung stehenden Ressourcen zu erledigen. Egal, ob bei<br />

der internen Abwicklung eines Auftrags oder der Kommunikation<br />

mit Lieferanten und Kunden. Der Vorteil dieser Lösungen<br />

ist, dass sie bereits vorkonfiguriert sind und daher schnell produktiv<br />

eingesetzt werden können.<br />

In der Private <strong>Cloud</strong> können hingegen unternehmensspezifische<br />

Funktionalitäten auf Basis einer vorkonfigurierten Lösung<br />

schnell umgesetzt werden. Will ein Unternehmen beispielsweise<br />

sein Hochregallager oder die Fertigung seiner<br />

Produkte über <strong>Comarch</strong> ERP <strong>Cloud</strong> steuern oder Prozesse in<br />

der Administration mit <strong>Comarch</strong> ECM <strong>Cloud</strong> automatisieren,<br />

kann eine vorkonfigurierte Lösung die nötige Funktionalität<br />

niemals bieten. Die bereits in der <strong>Cloud</strong> bereitstehende Lösung<br />

muss also entsprechend für das Unternehmen konfiguriert<br />

werden und es entsteht eine kundenindividuelle Lösung,<br />

die nun sorgenfrei wie der Strom aus der Steckdose bezogen<br />

werden kann.<br />

Skalierbarkeit — Immer die benötigten Ressourcen<br />

zur Hand<br />

Die Benutzeranzahl für die Public <strong>Cloud</strong>-Lösungen von <strong>Comarch</strong><br />

ist jederzeit flexibel anpassbar. In Ihrem Unternehmen<br />

kann beispielsweise aufgrund saisonaler Schwankungen eine<br />

wechselnde Anzahl an Mitarbeitern Zugriff zum System benötigen<br />

- entsprechend können mehr oder weniger Zugänge<br />

bezogen werden. Damit lassen sich Ihre Ausgaben für die IT<br />

an die jeweils aktuelle Auslastung anpassen. Kommt einmal<br />

unerwartet ein Großauftrag ins Haus, können blitzschnell alle<br />

Mitarbeiter mit den nötigen Werkzeugen ausgestattet werden.<br />

In der Private <strong>Cloud</strong> ist natürlich die gleiche Flexibilität bezüglich<br />

der Benutzerzahlen gegeben wie in der Public <strong>Cloud</strong>.<br />

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, jederzeit neue Funktionalitäten<br />

in den verwendeten Anwendungen freizuschalten, und<br />

das ganz ohne Verzögerung, weil im <strong>Comarch</strong>-Rechenzentrum<br />

die nötigen Hardwareressourcen ja jederzeit verfügbar sind.<br />

Offenheit — Integration mit bestehenden IT-<br />

Systemen<br />

Die in der Public <strong>Cloud</strong> angebotenen Anwendungen verfügen<br />

teilweise über standardisierte Schnittstellen für den Import<br />

und Export von Daten. Da<strong>durch</strong> ist die Anbindung an bereits<br />

bestehende IT-Systeme in Ihrem Unternehmen möglich. Da die<br />

Public <strong>Cloud</strong> auf die Erzielung von Skaleneffekten ausgerichtet<br />

ist, können hier keine kundenindividuellen Schnittstellen<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Anders bei der Private <strong>Cloud</strong>, wo im Zuge der Anwendungskonfiguration<br />

Schnittstellen zu bereits bestehenden Drittsystemen<br />

erstellt und nach Vereinbarung auch gewartet werden.<br />

Benötigt das Unternehmen also eine Anbindung seiner <strong>Comarch</strong><br />

<strong>Cloud</strong>-Anwendungen an Drittsysteme, die im Unternehmen<br />

oder in einer anderen <strong>Cloud</strong> betrieben werden, so ist hier<br />

die Private <strong>Cloud</strong>-Variante eindeutig vorzuziehen.<br />

Wechsel von der Public in die Private <strong>Cloud</strong><br />

— einfach und schnell<br />

Die Lösungen von <strong>Comarch</strong> sind darauf ausgelegt, das Wachstum<br />

Ihres Unternehmens voranzutreiben. Dies kann dazu<br />

führen, dass die von Ihnen gewählte Public <strong>Cloud</strong>-Lösung<br />

irgendwann nicht mehr ausreicht, um Ihren gewachsenen<br />

Anforderungen gerecht zu werden und ein Wechsel zu einer<br />

individuellen Lösung in der Virtual Private <strong>Cloud</strong> unausweichlich<br />

wird. <strong>Comarch</strong> hat für diesen Fall vorgesorgt: Dank einer<br />

erprobten Migrationsstrategie können Sie problemlos und binnen<br />

kürzester Zeit auf eine individuell auf Ihr Unternehmen zugeschnittene<br />

Lösung wechseln, und das, ohne Ihre Mitarbeiter<br />

neu schulen zu müssen – denn die Systemoberfläche und die<br />

Bedienlogik bleiben gleich. Sie müssen nur die eventuell neu<br />

definierten Abläufe bei der Verrichtung einzelner Aufgaben mit<br />

Hilfe neu hinzugekommener Funktionalitäten kennenlernen<br />

und können so schnell produktiv arbeiten, was bei Systemwechseln<br />

nicht immer selbstverständlich ist.<br />

Fazit — Für welches Modell sollten Sie sich nun<br />

entscheiden?<br />

Allgemein reicht für kleine Unternehmen eine Public <strong>Cloud</strong>-Lösung<br />

vollkommen aus, da die vordefinierten Prozesse alle erfolgskritischen<br />

Abläufe im Unternehmen optimal unterstützen.<br />

Sollten sich die Anforderungen an das verwendete System<br />

im Laufe der Zeit ändern, lässt sich die Public <strong>Cloud</strong>-Lösung<br />

jederzeit schnell und einfach zu einer Virtual Private <strong>Cloud</strong> upgraden,<br />

womit unbegrenzte Möglichkeiten zur Individualisierung<br />

der Software gegeben sind.<br />

Die Virtual Private <strong>Cloud</strong> empfiehlt sich für kleine Unternehmen<br />

mit speziellen Anforderungen ebenso wie für mittelständische<br />

Unternehmen, die ihre IT-Abteilung entlasten und ihre Anwendungen<br />

sicher und zuverlässig aus der <strong>Cloud</strong> beziehen möchten.<br />

Übersicht — Welche Lösungen bietet die <strong>Comarch</strong><br />

<strong>Cloud</strong>?<br />

<strong>Comarch</strong> ERP <strong>Cloud</strong><br />

Holen Sie das Beste aus Ihren bestehenden Unternehmensressourcen<br />

in den Bereichen Vertrieb, Beschaffung, Lagerlogistik<br />

und Fertigung. Dank integriertem Rechnungswesen haben<br />

Sie auch die Finanzen Ihres Unternehmens fest im Griff.<br />

<strong>Comarch</strong> Financials <strong>Cloud</strong><br />

Stellen Sie Ihrer Finanzabteilung umfassende Funktionalitäten<br />

in den Bereichen Finanzbuchhaltung, Anlagenbuchhaltung<br />

und Controlling verpackt in einer ergonomischen Benutzeroberfläche<br />

zur Verfügung.<br />

<strong>Comarch</strong> EDI <strong>Cloud</strong><br />

Optimieren Sie die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Kunden<br />

<strong>durch</strong> den Austausch elektronischer Dokumente – online,<br />

einfach und kostensparend.<br />

<strong>Comarch</strong> ECM <strong>Cloud</strong><br />

Automatisieren Sie den Fluss und die Archivierung von Dokumenten<br />

innerhalb Ihres Unternehmens und steuern Sie die optimale<br />

Erledigung damit verbundener Aufgaben.<br />

<strong>Comarch</strong> Backup <strong>Cloud</strong><br />

Sichern Sie Ihre Dokumente und Dateien automatisch. Teilen<br />

Sie Informationen mit Ihren Kollegen und arbeiten Sie in Gruppen<br />

an Dokumenten. Dank der Versionierung bleiben bis zu 20<br />

Änderungen Ihrer Dateien nachverfolgbar.<br />

16 17


<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

Warenwirtschaftslösungen<br />

aus der <strong>Cloud</strong> für kleine und<br />

mittelständische Unternehmen<br />

Jürgen Falkner<br />

Leiter Softwaretechnik<br />

Fraunhofer-Institut<br />

für Arbeitswirtschaft und<br />

Organisation IAO<br />

Warenwirtschaft in KMU<br />

Warenwirtschaftssysteme oder Enterprise Resource Planning Systeme gehören keineswegs<br />

zur Standardausstattung kleiner und teilweise auch mittelständischer Unternehmen, obwohl<br />

auch diese in den allermeisten Fällen von einer entsprechend strukturierten IT-Unterstützung<br />

profitieren könnten. Stattdessen kommt oftmals eine Vielzahl an Anwendungen – meist aus<br />

dem Office-Bereich – zum Einsatz, mit deren Hilfe einzelne Funktionen eines ERP-Systems<br />

umgesetzt werden. Das Problem hierbei ist nicht nur der Umgang mit dieser Vielzahl an Anwendungen<br />

und selbstgemachten Tabellen, das Problem liegt vor allem in der mangelnden<br />

Integration dieser Anwendungen und der darin verarbeiteten Daten. Der bunte Zoo an Hilfsmitteln<br />

erfordert nicht nur viel Administration und Wartung. Er kostet vor allem Zeit. Zeit <strong>durch</strong> das<br />

Wechseln der Anwendungen, Zeit für manuelle Datenabgleiche und Datenübernahmen, Zeit für<br />

die Eigenentwicklung von Schnittstellen und nicht zuletzt Zeit für die Auswertung von Daten, die<br />

über verschiedene Anwendungen und Datenquellen hinweg verteilt sind.<br />

Welche Gründe gibt es für die Einführung einer echten WW/ERP-Lösung?<br />

Veraltete Geschäftszahlen stellen insbesondere in kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />

ein reales Insolvenzrisiko dar. Nicht selten versagen Unternehmen mit an sich guten und erfolgreichen<br />

Produkten und Dienstleistungen an mangelnder Organisation bei Angeboten, Rechnungen,<br />

Materialbedarfsplanung und Einkauf. Je komplexer ein Produkt wird, umso mehr Bauteile<br />

hat es auch und umso mehr verschiedene Materialien werden zur Herstellung benötigt. Die<br />

Komplexität der Beschaffungsprozesse, der Kalkulationsaufwände, etc. steigt somit. Unstrukturierte<br />

Verfahren zum Unternehmensmanagement versagen also zunehmend.<br />

Warenwirtschafts- und ERP-Systeme bieten hingegen nicht nur Lösungen für die oben genannten<br />

Problemstellungen, sondern zusätzlich auch eingebaute Schnittstellen zu vielen angrenzenden<br />

Bereichen. Neben der besseren Integration nach außen bieten sie eine professionelle<br />

Lösung, die auch nach innen besser integriert und <strong>durch</strong>dacht ist als selbstgemachte Lösungen.<br />

Zudem reduzieren sie die Order-to-Cash Zyklen, was sich positiv auf die Liquidität der<br />

Unternehmen auswirkt. Spätestens hier wäre die Zeit also reif für eine Warenwirtschafts- bzw.<br />

ERP-Lösung und doch spricht die Realität oftmals eine andere Sprache.<br />

Wo liegen die Hindernisse bzgl. WW/ERP-Lösungen<br />

allgemein?<br />

Ein Grund für die Zurückhaltung bei der Einführung von ERP-<br />

Systemen ist der Aufwand, der mit ihrer Einführung verbunden<br />

ist. Der erste Gedanke an ERP führt den ERP-Laien zunächst<br />

zur SAP-Standardlösung für große Unternehmen und weckt<br />

diffuse Ängste vor einem unüberschaubaren IT-Großprojekt<br />

mit nicht kalkulierbaren Folgekosten für Betrieb und Wartung.<br />

Der Markt bietet allerdings eine große Vielfalt an Warenwirtschafts-<br />

und ERP-Lösungen, auch für kleinere Unternehmen.<br />

Für die Bewältigung von Migrationsaufwänden – vorhandene<br />

Daten müssen für das neue System nutzbar aufbereitet und<br />

eingespielt werden – gibt es ebenfalls zahlreiche Dienstleister,<br />

die die Herausforderung professionell und effizient angehen<br />

können.<br />

Ein weiteres Hemmnis ist die Langfristigkeit der Entscheidung<br />

für ein bestimmtes System. Wenn man sich erst für eines entschieden<br />

hat, sollte man auch an der Lösung festhalten, da<br />

ein Wechsel – wie bei der initialen Migration – Aufwand und<br />

Kosten mit sich bringt.<br />

Wo liegen die Vorteile von <strong>Cloud</strong> Lösungen –<br />

v.a. für KMU?<br />

In Zeiten der <strong>Cloud</strong> IT, die wir alle – bewusst oder unbewusst<br />

– mittels Gmail, Google Docs, i<strong>Cloud</strong>, sozialen Netzwerken und<br />

diversen anderen praktischen Webanwendungen und Apps<br />

längst nutzen – gibt es aber auch hier Möglichkeiten, sich das<br />

Firmenleben einfacher zu gestalten. Wie ein Praxistest des<br />

Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation<br />

gezeigt hat, gibt es mittlerweile für fast alle Unternehmensanwendungen<br />

auch professionelle <strong>Cloud</strong>-Lösungen. Diese kennzeichnen<br />

sich da<strong>durch</strong>, dass die erforderliche IT-Infrastruktur<br />

nicht mehr <strong>durch</strong> das Anwender-Unternehmen gekauft, installiert,<br />

betrieben und gewartet werden muss, sondern dass<br />

ein professioneller Anbieter diese Aufgaben übernimmt und<br />

die Hardware samt Anwendung gemietet werden kann. Die<br />

<strong>Cloud</strong>-typische Skalierbarkeit der Infrastruktur ermöglicht als<br />

Zusatznutzen ein sorgenfreies Wachstum und mit der ebenfalls<br />

cloud-typischen Mandantenfähigkeit der Systeme geht<br />

eine Trennung der Unternehmensdaten von den Daten anderer<br />

<strong>Cloud</strong>-Nutzer einher – trotz gemeinsamer und kosteneffizienter<br />

Ressourcennutzung.<br />

Je nach dem individuellen Sicherheits- und Datenschutzbedarf<br />

eines Unternehmens stehen verschiedene Modelle der<br />

<strong>Cloud</strong>-Nutzung zur Verfügung. So kann die <strong>Cloud</strong>-Lösung komplett<br />

von einem „öffentlichen“ Anbieter aus der Public <strong>Cloud</strong><br />

bezogen werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, <strong>Cloud</strong><br />

Services aus der sogenannten Virtual Private <strong>Cloud</strong> zu beziehen<br />

und somit eine noch stärkere Trennung von anderen<br />

<strong>Cloud</strong>-Nutzern umzusetzen.<br />

Die Tatsache, dass laut einer Studie der TU Dresden 1 50% der<br />

1<br />

www.pub.zih.tu-dresden.de/~isih/Publikationen/NUTZUNG%20VON%20ERP-SYSTEMEN%20UND%20RFID-TECHNOLOGIE%20IN%20KLEIN-%20UN<br />

D%20MITTELSTAENDISCHEN%20UNTERNEHMEN.pdf<br />

18 19


<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

kleinen und mittelständischen Unternehmen, die (nicht cloudbasierte)<br />

ERP-Systeme nutzen, diese ohnehin nicht selbst<br />

pflegen zeigt, dass eine Evaluierung der <strong>Cloud</strong>-Option <strong>durch</strong>aus<br />

angebracht erscheint.<br />

Ein kleiner positiver Nebeneffekt einer <strong>Cloud</strong>-Lösung ist neben<br />

der Befreiung von Installation, Wartung und Betrieb die Tatsache,<br />

dass die Lösung jederzeit und von überall her genutzt<br />

werden kann – genauso wie der private Webmailer immer und<br />

überall erreichbar ist.<br />

Welche Herausforderungen oder Hindernisse<br />

gibt es?<br />

Der Vorteil der immer-und-überall-Erreichbarkeit hat natürlich<br />

seine Grenzen in der Verfügbarkeit eines Netzwerkes mit<br />

ausreichender Bandbreite. Da der notwendige Breitbandinternetzugang<br />

aber laut einer aktuellen Studie des vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie geförderten<br />

CLOUDwerker Projekts 2 bereits jetzt bei 94% aller befragten<br />

Handwerksunternehmen vorhanden ist, dürfte dies in den allermeisten<br />

Fällen keine echte Herausforderung darstellen.<br />

Grundsätzlich sollte vor der Einführung einer <strong>Cloud</strong>-Lösung<br />

die prinzipielle Eignung des <strong>Cloud</strong> Paradigmas in Ruhe <strong>durch</strong>dacht<br />

werden und eine Entscheidung für das individuell geeignete<br />

Liefer-Modell (public, hybrid, virtual private, private)<br />

getroffen werden. Anschließend sollte wie bei jeder anderen<br />

Systementscheidung die Frage nach der fachlichen Eignung<br />

der <strong>Cloud</strong>-Lösung gestellt werden. Der nächste Schritt bei der<br />

Anbieterauswahl ist die Überprüfung der technischen Eignung<br />

des Anbieters. Hierzu sollten Fragen nach Verfügbarkeiten,<br />

Schnittstellen, Integrationsmöglichkeiten mit bereits im Unternehmen<br />

vorhandener Software und externen Diensten gestellt<br />

werden und eine ausführliche Überprüfung der Service Level<br />

Agreements – also der Nutzungsbedingungen bzw. Dienstgütevereinbarungen<br />

des Anbieters – vorgenommen werden.<br />

Als letzte Hürde vor der erfolgreichen <strong>Cloud</strong> Nutzung steht die<br />

Frage nach der Vertrauenswürdigkeit des Anbieters. Alle Fragen<br />

zum Thema Datenschutz und Sicherheit sollten hier geklärt<br />

werden, ebenso wie die Frage nach dem persönlichen<br />

Bauchgefühl. Letztendlich ist Vertrauen nur selten eine rein<br />

rationale Entscheidung. Nach einhelliger Meinung der meisten<br />

auf <strong>Cloud</strong>-Recht spezialisierten Anwaltskanzleien stellt auch<br />

die Nutzung von außereuropäischen Anbietern selbst bei Verarbeitung<br />

von personenbezogenen Daten kein rechtliches<br />

Hindernis dar. Ausnahmen gibt es z.B. im Bereich der Verarbeitung<br />

medizinischer Patientendaten – und selbstverständlich<br />

beim persönlichen Wohlbefinden. Die Frage, ob man seine Daten<br />

außerhalb Deutschlands oder der EU verarbeiten möchte,<br />

ist insofern oftmals eher eine persönliche als eine rechtliche.<br />

Vielfach wird auch das Thema Vendor-Lockin, also die zu enge<br />

Bindung an einen Anbieter als Hindernis bei der Nutzung von<br />

<strong>Cloud</strong>-Services ins Feld geführt. Die Realität zeigt aber, dass<br />

man dieser Bindung und den damit verbundenen hohen Kosten<br />

bei einem Anbieterwechsel auch in der klassischen On<br />

Premise-Welt selten aus dem Weg gehen kann. Drum prüfe<br />

wer sich länger bindet – aber bitte nicht nur in der <strong>Cloud</strong>! Unterm<br />

Strich besteht die größte Herausforderung in aller Regel<br />

in der Integration – ein weiterer Punkt, der einem auch ohne<br />

<strong>Cloud</strong> leider nicht erspart bleibt.<br />

Fazit<br />

2<br />

http://wiki.iao.fraunhofer.de/images/studien/2012_cloudwerker_anwenderstudie.pdf<br />

ERP-Lösungen und Warenwirtschaftssysteme haben auch<br />

für kleine und mittelständische Unternehmen eine Reihe von<br />

fachlichen Vorteilen und das Potenzial, dem Unternehmen viel<br />

Zeit, Geld und vor allem Stress zu ersparen. Die Befürchtungen<br />

vor übergroßen Einführungsaufwänden und dem Betrieb<br />

einer mächtigen und Ehrfurcht gebietenden IT-Lösung verlieren<br />

an Schrecken <strong>durch</strong> die Option, sie als skalierbare <strong>Cloud</strong>-<br />

Lösung einfach anzumieten. Die <strong>durch</strong>dachte, optimierte und<br />

professionell betriebene <strong>Cloud</strong>-ERP-Lösung steht bereit und<br />

wartet auf ihren Einsatz. Ihre kleineren Geschwister – ob auf<br />

dem Smartphone oder im Webbrowser – nutzen wir alle schon<br />

längst.<br />

Eine Lösung für alle<br />

— Best Practices in der<br />

Public <strong>Cloud</strong> nutzen<br />

<strong>Cloud</strong> Computing verspricht die Möglichkeit, IT für Unternehmen aus der Steckdose zu<br />

Philipp Erdkönig<br />

beziehen. Public <strong>Cloud</strong>-Anbieter gehen hier noch weiter und behaupten, mit vordefinierten<br />

Lösungen die Bedürfnisse tausender Unternehmen befriedigen zu können. Mittelstank<br />

Kompakt hat mit Philipp Erdkönig, verantwortlich für das Softwareangebot<br />

der <strong>Comarch</strong> <strong>Cloud</strong>, gesprochen.<br />

Department Director<br />

Business Development Center DACH<br />

philipp.erdkonig@comarch.com<br />

Mittelstand Kompakt: Herr Erdkönig, ganz zu Anfang hätte ich Mittelstand Kompakt: Wie jetzt? Public <strong>Cloud</strong> kann doch nur<br />

von Ihnen gerne eine Definition des Begriffs Public <strong>Cloud</strong>. funktionieren, wenn alle die gleichen Software-Services<br />

Philipp Erdkönig: Grundsätzlich wird als Public <strong>Cloud</strong> jener verwenden, wegen der von Ihnen schon genannten Skaleneffekte.<br />

öffentliche Bereich bezeichnet, in dem Unternehmen oder<br />

auch private Benutzer auf standardisierte Software Services Philipp Erdkönig: Das stimmt schon, unsere Kunden greifen ja<br />

zugreifen. Aufgrund der Skaleneffekte, die <strong>durch</strong> die massenhafte<br />

auch auf dieselben Services zu, jedoch liefern diese mehr als<br />

Nutzung der Services entstehen, können diese im nur Standardfunktionen. Sie bieten Best Practices, die sich in<br />

Vergleich zum Inhouse oder auch Private <strong>Cloud</strong>-Betrieb sehr zahlreichen Projekten herauskristallisiert haben.<br />

kostengünstig angeboten werden.<br />

Mittelstand Kompakt: Und wo liegt jetzt der Unterschied zwischen<br />

Mittelstand Kompakt: Wie wichtig ist das Thema <strong>Cloud</strong> für<br />

dem Standard und Best Practices?<br />

<strong>Comarch</strong>?<br />

Philipp Erdkönig: Am besten erkläre ich das anhand des Standard-Vertriebsprozess:<br />

Philipp Erdkönig: Das Thema <strong>Cloud</strong> genießt derzeit bei <strong>Comarch</strong><br />

Zunächst erfolgt die Erfassung einer<br />

höchste Priorität. Wir sind in der außergewöhnlichen Bestellung, dann wird die Ware geliefert und zum Schluss<br />

Lage, dass wir hauseigene Software haben, die dank neuester kommt die Rechnungsstellung. Standardsoftware liefert die<br />

Technologien bereit für die <strong>Cloud</strong> ist, während viele Mitbewerber<br />

dazu nötigen Hilfsmittel. Best Practice bedeutet für mich, dem<br />

noch dabei sind, ihre in die Jahre gekommenen Lösungen Anwender für verschiedene Arten von Vertriebsprozessen den<br />

fit für die <strong>Cloud</strong> zu machen. Außerdem verfügt <strong>Comarch</strong> in jeweils passenden Ablauf zur Verfügung zu stellen, egal ob er<br />

Deutschland über eigene Rechenzentren, von denen aus wir einen Kunde aus dem Inland, der EU oder einem Drittland bedient,<br />

für den Kunden Services aus der <strong>Cloud</strong> anbieten können. Diesen<br />

die Ware direkt zum Kunden sendet oder er sie selbst<br />

Vorsprung gilt es zu nutzen, um den Unternehmen, die die abholt. Der Mitarbeiter im Vertrieb soll sich nicht damit beschäftigen<br />

Möglichkeiten und die Vorteile der <strong>Cloud</strong> schon heute nutzen<br />

müssen, jedes Mal einzelne Parameter im System<br />

wollen, ein attraktives Angebot zu machen. Dafür reichen bloße<br />

anzupassen, sondern diese Abläufe sollen bereits im System<br />

standardisierte Software Services, wie zuvor in der Defini-<br />

enthalten sein.<br />

tion erwähnt, meiner Meinung nach aber nicht aus.<br />

20 21


<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

Mittelstand Kompakt: Und wie kommen diese Best Practices<br />

in die Services, die Sie anbieten?<br />

Philipp Erdkönig: Unsere Berater, die jeden Tag gemeinsam<br />

mit unseren Großkunden Prozesse optimieren, konfigurieren<br />

in gemeinsamen Projekten unsere hauseigenen Softwarelösungen.<br />

Was am Schluss dabei herauskommt, ist das Best-of<br />

unseres Prozess-Know-hows verpackt in einfach bedienbarer<br />

und verlässlicher Software, die wir in unseren Rechenzentren<br />

als Service für die Öffentlichkeit anbieten.<br />

Mittelstand Kompakt: Warum sollte ein Kunde auf die Public<br />

<strong>Cloud</strong>-Lösung von <strong>Comarch</strong> zurückgreifen?<br />

Philipp Erdkönig: Dafür gibt es mehrere gute Gründe: Erstens<br />

bezieht ein Kunde mit unseren Lösungen nicht nur die reine<br />

Softwarefunktionalität, sondern erprobtes Business-Knowhow.<br />

Dieses fehlt vor allem in Start-Up-Unternehmen oft fehlt,<br />

oder in bereits etablierten Unternehmen häufig einfach nicht<br />

umgesetzt wird.. Wir „zwingen“ die Mitarbeiter unserer Kunden<br />

quasi dazu den Best Practices zu folgen. Für das Unternehmen<br />

bedeutet dies, dass es <strong>durch</strong> den Einsatz von <strong>Comarch</strong><br />

<strong>Cloud</strong> Services seine Effizienz messbar steigern kann. Ein weiterer<br />

guter Grund für die Public <strong>Cloud</strong>-Lösung von <strong>Comarch</strong> ist<br />

die Datensicherheit. Wir garantieren für jede Anwendung den<br />

optimalen Sicherheitsgrad. Da wir unsere eigenen Rechenzentren<br />

betreiben, können wir auch sicherstellen, dass die<br />

Daten unserer Kunden Deutschland und somit den deutschen<br />

Rechtsraum nicht verlassen. Grundsätzlich rate ich jedem Unternehmen,<br />

sich die Geschäftsbedingungen eines potentiellen<br />

<strong>Cloud</strong>-Dienstleisters genau anzusehen und darauf zu achten,<br />

wie die Daten geschützt werden und wer darauf zugreifen<br />

kann – Stichwort USA Patriot Act. Dann ist als wichtiges Argument<br />

zu nennen, dass ein Unternehmen ja nicht nur eine<br />

Software verwendet, sondern mehrere. In der <strong>Comarch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

findet sich eine breite Palette an Software für ERP, Rechnungswesen,<br />

ECM und EDI, die ein Unternehmen von einem einzigen<br />

Anbieter beziehen kann. Ebenfalls nicht zu vernachlässigen ist<br />

die Perspektive, jederzeit ohne großen Aufwand von der <strong>Comarch</strong><br />

Public <strong>Cloud</strong> in die <strong>Comarch</strong> Private <strong>Cloud</strong> umzuziehen.<br />

Philipp Erdkönig: Wenn die Anforderungen des Unternehmens<br />

an die Software mit der Public <strong>Cloud</strong>-Version, die ja für eine<br />

Vielzahl an Unternehmen gedacht ist, nicht mehr gedeckt<br />

werden können. Wachsen Unternehmen, werden die Anforderungen<br />

an einzelne Prozesse immer spezifischer, und irgendwann<br />

ist man an einem Punkt angelangt, an dem man<br />

das Wachstum des Unternehmens selbst mit branchenspezifischen<br />

Best Practices ausbremst. Das ist der Zeitpunkt,<br />

an dem viele Unternehmen feststellen, dass sie eine maßgeschneiderte<br />

Lösung brauchen, die sie nur in einer Private<br />

<strong>Cloud</strong> bekommen. Da diese Einsicht oft spät kommt, muss<br />

der Wechsel von Public auf Private so schnell wie möglich geschehen<br />

– in der <strong>Comarch</strong> <strong>Cloud</strong> ist der schnelle Wechsel kein<br />

Problem, da zeitaufwändige Aufgaben wie die Grundkonfiguration<br />

des Systems, Datenmigrationen oder Schulungen der<br />

Mitarbeiter entfallen.<br />

Mittelstand Kompakt: Bei welchen Kunden erwarten Sie die<br />

größte Nachfrage nach Public <strong>Cloud</strong> Lösungen?<br />

Philipp Erdkönig: Vor allem bei kleineren Unternehmen, die<br />

derzeit nicht in aufwendige IT-Projekte investieren wollen,<br />

aber andererseits nicht auf die Prozessunterstützung <strong>durch</strong><br />

Software verzichten können. Man denke beispielsweise an all<br />

die Onlinehändler, die sich mit guten Geschäftsmodellen erfolgreich<br />

am Markt positioniert haben, aber bei der Abwicklung<br />

von Bestellungen an die Grenzen der Back-Office-Lösungen<br />

stoßen. Für sie ist die Möglichkeit auf erprobte Best Practices<br />

in der Logistik, Fakturierung und im Zahlungsmanagement zurückgreifen<br />

zu können natürlich äußerst attraktiv.<br />

Mittelstand Kompakt: Ab wann können diese Kunden denn<br />

Services aus der <strong>Comarch</strong> <strong>Cloud</strong> beziehen?<br />

Philipp Erdkönig: Nachdem wir im Private <strong>Cloud</strong>-Bereich bereits<br />

mit mehreren Unternehmen zusammenarbeiten, werden<br />

wir auf der diesjährigen CeBIT offiziell den Startschuss für unser<br />

Public <strong>Cloud</strong>-Angebot geben.<br />

Mittelstand Kompakt: Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Was ist zu tun, wenn…?<br />

Der Dipl.-Kfm. Martin Deppenkemper ist seit 2010 als Unternehmensberater mit Fokus auf Ertrag, Liquidität, Organisation<br />

und Personal tätig. Er verfügt über umfangreiche Kenntnisse im Bereich Reorganisationen und ist ebenfalls<br />

Lehrbeauftragter der SRH Hochschule für Logistik und Wirtschaft sowie der HSHL Hochschule Hamm-Lippstadt. Des<br />

Weiteren war er viele Jahre als Geschäftsführer in der produzierenden Industrie (zahlreiche Standorte, mehrere Tsd.<br />

Mitarbeiter) tätig. Martin Deppenkemper hat für Mittelstand Kompakt zwei mittelständische Unternehmen zu ihrer<br />

aktuellen Situation Beraten.<br />

Das expandierende Familienunternehmen<br />

Das traditionelle Familienunternehmen Elektro Müller GmbH mit Sitz in Baden-Württemberg<br />

wurde 1980 gegründet und ist Hersteller von Elektrobauteilen. Das Unternehmen hat aktuell<br />

100 Mitarbeiter und wird nun in zweiter Generation geführt. In 2010 übernahmen die beiden<br />

Söhne des Gründers dessen bisherige Funktion als Geschäftsführer wie auch Gesellschafter<br />

der GmbH.<br />

In den 80er Jahren startete das Unternehmen zunächst sehr zögerliche Schritte im IT-<br />

Bereich: Sukzessive wurden einzelne PCs erworben, welche als Einzelgeräte einen Teil der Martin Deppenkemper<br />

Arbeitsprozesse abdeckten. Diese wurden aufgrund des technischen <strong>Fortschritt</strong>s sowie<br />

des gegebenen Bedarfs in dem wachsenden Unternehmen regelmäßig <strong>durch</strong> neue Geräte<br />

ersetzt.<br />

-entwicklung<br />

Unternehmensberatung und<br />

Im Jahr 1995 wurde dann in eine Warenwirtschaftslösung der iSeries investiert, um fortan<br />

alle Unternehmensbereiche mit Unterstützung von Software zu betreiben. Diese Lösung<br />

bot zudem den Vorteil der Skalierbarkeit, so dass man bei konstantem Wachstum flexibel<br />

bleiben konnte. Die derzeitige Warenwirtschaftslösung sowie die Finanzbuchhaltung auf<br />

Basis dieser iSeries wuchsen dank dem enormen zeitlichen und inhaltlichen Engagement<br />

der Beteiligten im Unternehmen ständig weiter und auch jetzt erbringen sie grundsätzlich<br />

zufriedenstellende Dienste.<br />

Allerdings gehen die Systemadministratoren bald in den Ruhestand und mit ihnen wird<br />

sowohl das technische als auch prozessbezogene Know-how das Unternehmen innerhalb<br />

der nächsten zwei bis drei Jahre verlassen. Somit kann die derzeitige Lösung, die<br />

über die Jahre hinweg ständig in Eigenentwicklung um neue Funktionen erweitert und in<br />

den Abläufen optimiert wurde, nicht mehr ohne Weiteres betrieben werden – es sei denn<br />

eine komplette IT-Mannschaft würde neu eingestellt.<br />

Mittelstand Kompakt: Wann sollte denn ein Unternehmen von<br />

der Public <strong>Cloud</strong> in die Private <strong>Cloud</strong> wechseln?<br />

Das Problem hierbei ist nicht nur die Serveradministration (diese lässt sich auslagern),<br />

sondern die Komplexität der Lösung, die für einen Außenstehenden schwer zu <strong>durch</strong>-<br />

22 23


<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

schauen ist. Eine Weiterführung der bisherigen IT-Situati-<br />

gibt jedoch Bedenken, ob der erneute Aufbau einer eige-<br />

on würde also damit einhergehen, mehrere Personen un-<br />

nen Server-Infrastruktur mitsamt neu einzustellendem<br />

ter enormem Aufwand einzuarbeiten sowie bisher sehr<br />

Personal heutzutage noch sinnvoll ist (neben den drei<br />

individuelle Lösungen zu zementieren, die weder <strong>durch</strong>-<br />

IT-Mitarbeitern, die bald in den Ruhestand gehen, gibt es<br />

weg gut dokumentiert sind noch mit einem akzeptablen<br />

nur einen Auszubildenden, der mit der Übernahme einer<br />

Aufwand bei Bedarf reproduziert werden können (zum<br />

solchen Aufgabe überfordert wäre).<br />

Beispiel zwecks eines neuen Standorts im Ausland).<br />

Martin Deppenkempers Rat: Letztlich mündet alles in einer<br />

Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Liquidität,<br />

Frage: „In-house oder <strong>Cloud</strong>?“<br />

welche aufgrund der Planung des neuen Standorts<br />

im Ausland nur wenig Spielraum lässt. So soll 2013 ein<br />

Die Voraussetzungen für eine <strong>Cloud</strong>-Lösung sind meines<br />

komplett neuer Standort in Polen errichtet werden. Das<br />

Erachtens gegeben, sowohl was ERP als auch Rech-<br />

Unternehmen hatte zuvor erhebliche Probleme mit der<br />

nungswesen angeht – der Mangel an IT-Kräften ist vor-<br />

unzuverlässigen Lieferung von Basisteilen für die eigene<br />

hersehbar (der jetzige Azubi kann in Zukunft die Wartung<br />

Unwägbarkeiten aufkommen können als schon im Inland.<br />

dischen Unternehmens in Baden-Württemberg stehen so-<br />

Produktion. Neben nicht eingehaltenen Lieferterminen<br />

lokaler Geräte übernehmen). Die lokale Abgeschieden-<br />

Bei mehreren Niederlassungen, die miteinander vernetzt<br />

mit keinerlei Hindernisse im Weg und die Aussichten für die<br />

und Fälschungen waren generell qualitative Mängel das<br />

heit des zu errichtenden Produktionsstandorts spricht<br />

sein müssen, bringt es enorme Vorteile, sich auf Sicher-<br />

Entwicklung einer zukunftsträchtigen Collaboration-Strategie<br />

Hauptthema. Aus dieser Erfahrung heraus bemüht sich<br />

zusätzlich für eine internetbasierte Lösung, wobei hier<br />

heitsstandards des <strong>Cloud</strong>-Dienstleisters zu verlassen,<br />

sind vielversprechend. Bei entsprechender Anbindung kann<br />

das Unternehmen nunmehr, eine eigene Produktion in<br />

darauf zu achten ist, dass die Software die spezifischen<br />

die so für das Unternehmen nie zu leisten wären. Weiter-<br />

der Industriekunde z.B. bereits zum Zeitpunkt der eigenen<br />

Polen zu errichten, so dass u.a. der Zukauf an Basisteilen<br />

sprachlichen sowie rechtlichen Anforderungen für Aus-<br />

hin kann ein <strong>Cloud</strong>-Dienstleister rechtliche Unsicherhei-<br />

Produktionsplanung die Informationen über voraussichtlich<br />

von Dritten kaum noch erforderlich ist. Die Geschäftsfüh-<br />

landsstandorte unterstützt. Ebenso sollte die Skalierbar-<br />

ten einschätzen und diese kompetent lösen – so auch<br />

benötigte Elektronikbauteile melden, was deutliche Vorteile für<br />

rung ist davon überzeugt, dass in der polnischen Pro-<br />

keit – sowohl der <strong>Cloud</strong> als auch der darin befindlichen<br />

die Frage, wo welche Daten gespeichert werden (kein<br />

beide Seiten bringt. Die Attraktivität einer Zusammenarbeit mit<br />

duktionsstätte Dreischichtarbeit erforderlich ist, um die<br />

Lösungen – gegeben sein, um ein zukünftiges Wachstum<br />

Verlassen des europäischen Rechtsraumes).<br />

dem Unternehmen wird <strong>durch</strong> diesen Collaboration-Ansatz er-<br />

hohen Fixkosten angesichts der überschaubaren Mar-<br />

nicht <strong>durch</strong> die IT einzugrenzen.<br />

heblich gesteigert.<br />

gen zu decken. Ende 2013 soll der neue Standort zwar<br />

Letztlich ist es vor allem eine bewusste Entscheidung<br />

zunächst mit nur einer Schicht starten, aber bereits Mitte<br />

Trotz der anstehenden Investitionen sollte die Eigen-<br />

des Unternehmens, ein Fachgebiet wie den IT-Bereich in<br />

Nachdem die Geschäftsführung beschlossen hat, die Un-<br />

2014 ist eine Produktion in drei Schichten (sieben Tage<br />

kapitalquote jedoch nicht unnötig verringert werden<br />

professionelle Hände zu geben, da dieser nicht die Kern-<br />

ternehmens-IT vollständig in eine <strong>Cloud</strong> auszulagern, fiel im<br />

die Woche) zu erwarten. Demzufolge muss auch die IT<br />

– Stichwort Basel III. Mit Private <strong>Cloud</strong> wird genau dies<br />

kompetenz des Unternehmens verkörpert und der Fokus<br />

Laufe der Ausschreibung die Auswahl ziemlich bald auf den<br />

<strong>durch</strong>gängig (24/7) zur Verfügung stehen. Entsprechend<br />

vermieden, da nicht in Infrastruktur und Softwarelizen-<br />

stattdessen auf die eigenen Produkte und Kunden ge-<br />

Anbieter <strong>Comarch</strong>. Zum einen bietet <strong>Comarch</strong> Rechenzentren<br />

würden mindestens vier bzw. eher fünf Mitarbeiter/Mit-<br />

zen investiert wird (und somit keine Kosten aktiviert<br />

setzt werden kann.<br />

in Deutschland, die auf die Verfügbarkeits- und Sicherheits-<br />

arbeiterinnen über die gesamte Woche benötigt, damit<br />

werden), sondern dafür monatliche Gebühren zu zahlen<br />

ansprüche mittelständischer Unternehmen zugeschnitten<br />

stets ein Ansprechpartner vor Ort ist (wöchentlich 168 h;<br />

sind. Zu tragen sind lediglich die Kosten der Systeman-<br />

Häufig ist es auch ein gutes Verkaufsargument, wenn<br />

sind. Zum anderen besitzt <strong>Comarch</strong> als Softwarehaus auch<br />

Urlaub, Krankheit und sonstige Abwesenheitszeiten wä-<br />

passung, wobei sich hier der externe Beratungsaufwand<br />

man auf eine so professionelle Private <strong>Cloud</strong>-Lösung ver-<br />

die erforderlichen Lösungen für ERP, Rechnungswesen und<br />

ren gesondert zu berücksichtigen).<br />

<strong>durch</strong> das vorhandene Know-how im Unternehmen auf<br />

weisen kann. Schließlich möchte der Kunde, dass seine<br />

EDI sowie die nötige Branchen- und Projekterfahrung. Dank<br />

ein Minimum reduzieren lässt. Das finanzielle Risiko kann<br />

Daten geschützt sind – zumal es üblicherweise zu di-<br />

seiner 3500 Mitarbeiter weltweit kann <strong>Comarch</strong> den in der<br />

Die Geschäftsführung ist schließlich zu der Erkenntnis<br />

also in jeder Form eingeschränkt werden. Zudem ist kei-<br />

rekten Datenanbindungen zwischen Kunden und Unter-<br />

Anfangsphase benötigten Vor-Ort-Support am neuen Stand-<br />

gekommen, dass die bisher vorhandene Software er-<br />

ne Überzeugung der eigenen Bank notwendig, um eine<br />

nehmen kommt. Des Weiteren akzeptiert der Kunde eine<br />

ort in Polen liefern. Außerdem steht <strong>durch</strong> den direkten Bezug<br />

setzt werden muss, bevor die IT-Verantwortlichen und<br />

Investition finanziert zu bekommen.<br />

<strong>Cloud</strong>-Lösung oft als zuverlässiger als eine eigene IT in<br />

von Daten und Diensten aus der hauseigenen <strong>Cloud</strong> des Soft-<br />

mit Ihnen das Prozess-Know-how das Unternehmen ver-<br />

einem mittelständischen Unternehmensumfeld.<br />

wareanbieters zugleich ein verantwortlicher Ansprechpartner<br />

lassen. Dabei ist es ebenfalls unverzichtbar, das Wissen<br />

Für das Unternehmen spielt aber auch das Thema Indus-<br />

für die gesamte IT-Lösung zur Seite, was sich in jeder Hinsicht<br />

der IT-Mitarbeiter beim Transfer der Prozessstrukturen<br />

triespionage eine wichtige Rolle, zumal beim Bau eines<br />

Einer direkten Anbindung der relevanten Daten eines Indus-<br />

positiv auf das Einführungsprojekt und den Betrieb der Soft-<br />

vom alten System auf das neue System zu nutzen. Es<br />

Standorts auf der grünen Wiese im Ausland noch mehr<br />

triekunden an die eigenen Datenstrukturen des mittelstän-<br />

ware auswirkt.<br />

24 25


<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

IT-Herausforderungen für kleine Unternehmen<br />

Eine integrierte Warenwirtschaft fehlt bislang. Da Daten<br />

beginnt nach weiteren 20 Tagen der Mahnprozess. Erst<br />

bezahlen, also entsprechend der tatsächlichen Nutzung.<br />

Das Unternehmen ElektroHANDEL, ein Großhändler für<br />

hier<strong>durch</strong> nicht direkt übernommen werden, liegen teil-<br />

im Rahmen der nochmals 20 Tage später erstellten zwei-<br />

Dies ist ein Aspekt, der mittlerweile in vielen Unterneh-<br />

Elektroartikel, mit Sitz in Nordrhein-Westfalen existiert<br />

weise nicht abgestimmte Werte vor. Die Folge sind zum<br />

ten Mahnung wird der Sachverhalt dann im Unternehmen<br />

men eine Rolle spielt. Oberstes Ziel ist es, die Liquidität<br />

seit 2006 und konnte sich in den ersten Jahren auch sta-<br />

Beispiel Lagerbestände, die mangels korrekter Artikelda-<br />

besprochen. Somit vergehen etwa 70 Tage, bevor Maß-<br />

zu schonen und die Fixkosten des Unternehmens so ge-<br />

bil entwickeln. Aktuell beschäftigt es zehn Mitarbeiter.<br />

ten falsch ausgewiesen werden. So kann es vorkommen,<br />

nahmen ergriffen werden.<br />

ring wie möglich zu halten, um kostengünstig und flexibel<br />

dass Waren verkauft werden, die mit einem falschen<br />

agieren zu können.<br />

Ab 2010 gab es aufgrund eines Auftragseinbruchs, der<br />

Preis versehen sind. Aufgrund der fehlenden Durchgän-<br />

Eine angemessene Kundendatenverwaltung ist ebenfalls<br />

aus dem Verlust des früheren Hauptkunden als Folge der<br />

gigkeit wird bei der Aktualisierung der Preislisten kein<br />

nicht möglich. Im Vergleich zu den heute existierenden<br />

Martin Deppenkempers Rat:<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise resultierte, wirtschaftliche<br />

Bezug zu den sich gerade im Elektrobereich ständig än-<br />

Möglichkeiten eines umfassenden Customer Relation-<br />

Mit Hilfe der Public <strong>Cloud</strong>-Lösung für ERP und Buchhal-<br />

Probleme. Dieser Kundenverlust verursachte einen ge-<br />

dernden Artikelnummern hergestellt.<br />

ship Management steckt dieser Bereich im Unternehmen<br />

tung von <strong>Comarch</strong> lassen sich die Prozesse des Unter-<br />

waltigen Umsatzeinbruch von 30% bei einer inflexiblen<br />

noch in den Kinderschuhen. Das praktizierte CRM bietet<br />

nehmens optimieren. Die Lösung liefert Best Practices<br />

Kostenstruktur, die kaum Möglichkeiten einer Anpassung<br />

Kundenbezogene Auswertungen sind stets zweifach<br />

nur einen Bruchteil der Chancen, welche im Wettbewerb<br />

aus der Branche und bietet somit echten Mehrwert <strong>durch</strong><br />

der Fixkosten bot. Bis heute hat das Unternehmen den<br />

notwendig. Zum einen werden sie in der eigenständigen<br />

längst genutzt werden. Ein deutliches Zeichen der Ver-<br />

Effizienzsteigerungen.<br />

Verlust seines Großkunden nicht ganz wettmachen kön-<br />

Buchhaltung benötigt. Dort wird anhand der Auswertun-<br />

säumnisse in diesem Bereich ist die wachsende Zahl von<br />

nen. Die wirtschaftliche Situation erforderte schließlich<br />

gen betragsmäßig nachvollzogen, welche Rechnungen<br />

Ladenhütern. Im Markt ist es mittlerweile üblich, bei Neu-<br />

Dank des Public <strong>Cloud</strong>-Modells werden die Risiken des<br />

den Abbau von drei Arbeitsplätzen. Dies war jedoch noch<br />

ausgestellt und welche beglichen wurden. Weitere Ana-<br />

erscheinungen oder Weiterentwicklungen von Produkten<br />

Unternehmens von <strong>Comarch</strong> abgefangen. Es entsteht<br />

nicht ausreichend, um wieder dauerhaft in die schwar-<br />

lysen sind nicht möglich. Zum anderen sind in der Materi-<br />

automatisch per E-Mail zu versuchen, die noch vorhan-<br />

weder Projektaufwand, noch muss zusätzliche Hardware<br />

zen Zahlen zu kommen. Die Auftragslage ist zudem nicht<br />

alwirtschaft Auswertungen notwendig, die sich von den<br />

denen Altbestände mit einem Abschlag zu verkaufen –<br />

oder Software angeschafft werden. Im Gegenteil ist es<br />

beständig. So kann auch ein genereller Auftragsrück-<br />

buchhalterischen deutlich unterscheiden. Leider stim-<br />

genau an diejenigen Kunden, welche bislang diese Pro-<br />

sogar möglich, die derzeit in Betrieb befindlichen Server<br />

gang ab 2013 nicht ganz ausgeschlossen werden, zumal<br />

men beide Auswertungen häufig nicht überein.<br />

dukte erworben haben. Aufgrund der schlechten Qualität<br />

abzuschaffen. Zudem zahlt das Unternehmen im für die<br />

die allgemeinen volkswirtschaftlichen Prognosedaten<br />

von Stamm- und Bewegungsdaten sowie der fehlenden<br />

<strong>Cloud</strong> typischen Pay-per-Use-Modell, welches im Waren-<br />

derzeit eher zurückhaltend sind.<br />

Immer wieder ist das Unternehmen auch mit der Unzu-<br />

automatisierten Vernetzung mit dem CRM ist diese Ver-<br />

wirtschaftsbereich bisher nur von wenigen Dienstleis-<br />

friedenheit seiner Kunden konfrontiert. In Fällen von Be-<br />

kaufsoption bei dem Unternehmen jedoch nicht gegeben.<br />

tern angeboten wird. Kosten fallen demnach nur für jene<br />

Darüber hinaus ist die Organisation nicht auf dem tech-<br />

anstandungen der Warenlieferungen werden diese <strong>durch</strong><br />

Funktionalitäten an, die das Unternehmen auch wirklich<br />

nischen Stand, der heute möglich und sinnvoll ist. Bei<br />

die Kunden natürlich nicht bezahlt. Häufig erfolgt dann<br />

Die Geschäftsführung weiß um die Effizienzsteigerun-<br />

nutzt – und dies abhängig von der Intensität der Nutzung.<br />

der Unternehmensgründung im Jahr 2006 wurden die<br />

zunächst keinerlei Reaktion. Die Kunden zahlen einfach<br />

gen, die mit einem ERP-System erzielt werden könnten.<br />

Sollte sich also gemäß den Befürchtungen die Auftrags-<br />

üblichen Office-Produkte installiert und grundsätzlich bis<br />

nicht und lassen die Ware bei sich liegen. Hier kann es<br />

Sie fürchtet jedoch aufgrund der derzeit unsicheren<br />

lage verschlechtern, sinken mit der Anzahl der Aufträge<br />

heute beibehalten. Dies ist mittlerweile Ursache für ver-<br />

sich um Falschlieferungen handeln oder auch um man-<br />

Nachfragesituation die dafür notwendigen Investitionen.<br />

auch die Kosten für das ERP-System.<br />

schiedene Schwierigkeiten.<br />

gelhafte Lieferungen. Da sich die B2B-Kunden nicht von<br />

Die Bank möchte keine größeren Investitionen finanzie-<br />

einem einzigen Lieferanten abhängig machen und die<br />

ren; hier spürt man schon den Basel III-Ansatz. Für das<br />

Sollte das Unternehmen wie erhofft in Zukunft wachsen<br />

Organisatorische Probleme führen zu Effizienzverlusten.<br />

Produkte am Markt austauschbar sind, können sie die<br />

Unternehmen ist es zudem schwierig, eine größere In-<br />

und erhöhte Anforderungen an das ERP-System haben,<br />

Da die Office-Produkte u.a. für die Verwaltung von Kun-<br />

benötigte Ware ohne weiteres von einem alternativen<br />

vestition als kurzfristige Amortisation darzustellen. Und<br />

etwa speziell definierte Prozesse oder Aufgabenberei-<br />

dendaten, die Erstellung von Rechnungen, die Pflege von<br />

Lieferanten beziehen.<br />

selbst wenn das Unternehmen eine Investition mit aus-<br />

che zu unterstützen, besteht jederzeit die Möglichkeit,<br />

Lagerbeständen, Artikeldaten und Preislisten eingesetzt<br />

reichend Liquidität <strong>durch</strong>führen könnte, würde dies nur<br />

im Rahmen eines überschaubaren Projektes von der<br />

und zusätzlich alleinstehende Lösungen für Buchhaltung<br />

Statt festzustellen, dass eine Rechnung für bestimm-<br />

zu einer Verschlechterung der Eigenkapitalquote führen,<br />

Public <strong>Cloud</strong>-Lösung zu einer auf das Unternehmen zu-<br />

und CRM verwendet werden, die aufwendig gewartet<br />

te Materialien nicht innerhalb von 10 Tagen unter Abzug<br />

welche wiederum Einfluss auf das Rating hätte. Eine<br />

geschnittenen Private <strong>Cloud</strong>-Lösung zu wechseln. Eine<br />

werden müssen, lässt sich keine wirtschaftlich vernünf-<br />

von Skonto <strong>durch</strong> den Kunden beglichen wird, passiert<br />

Auswirkung dieser Entwicklung ist, dass Firmenwagen<br />

aufwendige Datenmigration ist hierfür nicht notwendig.<br />

tige Lösung umsetzen. Der Zeitaufwand, welcher intern<br />

bei dem Unternehmen des Elektrogroßhandels erst zu-<br />

für Geschäftsführer und Verkäufer, die bislang stets ge-<br />

Zudem kann die gleiche Bedienoberfläche weiter genutzt<br />

für Schnittstellenprobleme und die Fehlersuche anfällt,<br />

nächst gar nichts. Es gibt kein Frühwarnsystem mit einer<br />

kauft wurden, zukünftig geleast und nicht mehr auf einen<br />

werden, so dass eine Umstellung für die Benutzer ent-<br />

ist zu hoch.<br />

Vernetzung der verschiedenen Programme. Nachdem die<br />

Schlag bezahlt werden. Das Unternehmen ist bestrebt, in<br />

fällt. Und natürlich muss auch künftig kein Eigenkapital in<br />

üblicherweise 30-tägige Zahlungsfrist überschritten ist,<br />

Anspruch genommene Leistungen künftig sukzessive zu<br />

Hardware oder Softwarelizenzen investiert werden.<br />

26 27


<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

EDI aus der <strong>Cloud</strong> löst<br />

klassische EDI-Lösungen ab<br />

Seit mehr als 30 Jahren gehört Electronic Data Interchange (EDI) zum Alltag großer<br />

Konzerne. Das Verfahren ist eine wichtige Säule für die moderne Just-In-Time-Logistik<br />

und den elektronischen Geschäftsdatenaustausch. Der Trend geht derzeit dahin,<br />

die EDI-Kommunikation an einen Dienstleister auszulagern (EDI aus der <strong>Cloud</strong>), statt<br />

die Lösung selbst zu betreiben.<br />

EDI als automatisierter elektronischer Geschäftsdatenaustausch ersetzt die Kommunikation<br />

zwischen Handelspartnern per Fax, Post oder Telefon. Bestellungen, Lieferscheine und Rechnungen<br />

werden so direkt zwischen den ERP-Systemen der Geschäftspartner ausgetauscht.<br />

Christian Otten<br />

Dies spart Übertragungs- und Bearbeitungskosten und senkt die Fehlerquote, da die Vorgänge<br />

nicht mehr manuell bearbeitet werden müssen. Zudem lassen sich logistische Prozesse<br />

Projektmanager EDI<br />

<strong>Comarch</strong> EDI<br />

frühzeitig planen und koordinieren, mithin die betriebsinternen Kapazitäten optimal auslasten.<br />

christian.otten@comarch.com Bislang kamen EDI-Systeme für den Austausch von Geschäftsdaten vor allem in beschaffungsintensiven<br />

Branchen, etwa in der Automobilindustrie oder im Handel, zum Einsatz. Der Grund:<br />

Die bisher übliche Inhouse-Installation ist komplex, aufwendig, ressourcenfressend und entsprechend<br />

kostspielig. Momentan ist ein Trend von selbst betriebenen Inhouse-Lösungen hin<br />

zum Outsourcing von EDI zu beobachten. Dies ist erheblich günstiger – und EDI wird somit auch<br />

für kleinere Unternehmen interessanter.<br />

EDI aus der <strong>Cloud</strong> versus Inhouse-Lösung<br />

Ein großer Posten auf der Ausgabenseite von modernen Unternehmen ist die IT-Infrastruktur.<br />

Sie wächst historisch aufgrund von Expansion, mit sich ändernden länderbezogenen rechtlichen<br />

Gegebenheiten und – nicht zu vergessen – mit den Anforderungen von Handelspartnern.<br />

Das hat zur Folge, dass auch mittelständische Handelsunternehmen eine große IT-Mannschaft<br />

einsetzen müssen, um ihre IT-Infrastruktur – das Herz eines Unternehmens – zu verwalten.<br />

Für Lieferanten verschärft sich die Situation noch einmal, da sie förmlich gezwungen werden,<br />

die unterschiedlichen Anforderungen der Handelsketten zu erfüllen. Verschiedene EDI-Portale<br />

und die eigene IT-Infrastruktur zu konsolidieren, ist mit hohen technischen Anforderungen verbunden<br />

– deshalb schrecken viele Unternehmen vor dem Einsatz von EDI zurück. Aufgrund dieses<br />

Befunds hat sich der IT-Anbieter <strong>Comarch</strong> bereits vor über 15 Jahren dafür entschieden, EDI<br />

nicht nur als traditionelles Inhouse-System, sondern auch als Dienstleistung anzubieten: EDI<br />

aus der <strong>Cloud</strong> (EDI as a Service — EDI aaS). Das Angebot sollte genau wie Telefonie, Strom oder<br />

Internet einfach zu beziehen und zu nutzen sein. Kosten und Komplexität bei der EDI-Einführung<br />

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reduzieren sich dabei erheblich, da Investitionen in Hardware,<br />

Infrastruktur und Personalkosten für die EDI-Betreuung gänzlich<br />

entfallen. Die Entscheidung, welche Bereitstellungsform<br />

Lieferant und Handelskette für EDI wählen – <strong>Cloud</strong>-Computing<br />

oder eine Inhouse-Lösung – hängt im Wesentlichen von Faktoren<br />

wie der Unternehmensstruktur und der Einbindung der<br />

Geschäftspartner ab. Wenn die Verlagerung der Infrastruktur<br />

an einen externen Dienstleister generell möglich ist, bietet die<br />

<strong>Cloud</strong>-Variante jedoch viele Vorteile gegenüber dem selbst gehosteten<br />

Dienst. Das sind vor allem die technische Machbarkeit<br />

sowie die Projekterfahrung des Dienstleisters.<br />

Kostenreduzierung mit EDI aus der <strong>Cloud</strong><br />

Beim Outsourcing von EDI übernimmt der Dienstleister die<br />

Partnerrekrutierung, das Projektmanagement, die Anbindung<br />

der Partner inklusive Mapping, Monitoring, Helpdesk-Dienste<br />

und den Support. Je nach Modell fallen die laufenden Kosten<br />

abhängig von der Anzahl der ausgetauschten Dokumente,<br />

der angebundenen Partner oder auch dienstleistungsabhängig<br />

an. Ausgaben für eigenes Personal oder neue Hard- und<br />

Software und die damit verbundenen Folgekosten entstehen<br />

nicht, wie das bei der Inhouse-Variante der Fall ist. Unter dieser<br />

Prämisse ist Outsourcing generell die günstigere Variante. Zudem<br />

erkennen Unternehmen über die Service-Verträge genau,<br />

was sie zu bezahlen haben – und das schon im Voraus. Somit<br />

können sie besser kalkulieren und verfügen über mehr Transparenz<br />

im EDI-System.<br />

Unterschiedlichen EDI-Standards genügen<br />

Durch die schon genannten unterschiedlichen Anforderungen<br />

verschiedener Handelsketten an Kommunikationskanäle,<br />

Formate, Standards und Prozesse entsteht besonders<br />

bei Lieferanten mit einer Inhouse-EDI-Lösung ein immenser<br />

Aufwand, um die verschiedenen Schnittstellen zu verwalten<br />

und zu pflegen. Erschwerend kommt hinzu, dass es für EDI<br />

verschiedene länder- und branchenspezifische Standards<br />

gibt. Sie sind hinsichtlich ihrer Struktur oder der eingesetzten<br />

Dokumententypen nicht zwingend kompatibel zueinander. Bei<br />

der Anbindung seiner weltweiten Handelspartner muss daher<br />

jedes Unternehmen darauf achten, genau diese unterschiedlichen<br />

Standards zu integrieren.<br />

Verschiedene Anforderungen und Standards in eine einheitliche<br />

EDI-Infrastruktur zu integrieren, übernimmt bei einem<br />

EDI-Angebot aus der <strong>Cloud</strong> der Outsourcing-Partner. Das Handelsunternehmen<br />

kann sich somit auf seine Kernkompetenzen<br />

konzentrieren, ohne sich in großem Umfang mit IT-Anforderungen<br />

beschäftigen zu müssen.<br />

Ein weiterer Pluspunkt: EDI aaS bietet bessere Möglichkeiten,<br />

den Datenaustausch zu überwachen, da ein externer Dienstleister<br />

in der Regel über bewährte Support-Systeme und Eskalationsszenarien<br />

verfügt. Darüber hinaus sorgen hier Service<br />

Level Agreements und zuverlässige Helpdesk-Strukturen für<br />

zusätzliche Stabilität.<br />

Auswahl eines EDI-Anbieters<br />

Handelsunternehmen mit einer Inhouse-EDI-Lösung haben in<br />

der Regel eine große eigene IT-Abteilung, die die Infrastruktur<br />

unterhält. Daraus sind teilweise Ausgründungen entstanden;<br />

diese Unternehmen bieten ihre Dienste und ihr Know-how als<br />

externen Service auch anderen Unternehmen an. Dies gibt ihnen<br />

die Möglichkeit, sich zu refinanzieren. Wegen des Fokus<br />

auf EDI und aufgrund ihrer Branchenkompetenz sind diese Anbieter<br />

willkommene Partner für ein EDI-as-a-Service-Projekt.<br />

Ein anderer Ansatz setzt bei der Auswahl eines externen<br />

Dienstleisters auf IT-Unternehmen, die ein möglichst breites<br />

Spektrum an IT-Lösungen anbieten. Besonders vorteilhaft<br />

28 29


<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

ist das, wenn das Portfolio neben EDI-Dienstleistungen beispielsweise<br />

auch eigene Warenwirtschaftslösungen umfasst.<br />

Die Projektimplementierung wird einfacher und es entstehen<br />

weniger Fehlerquellen: Stammen ERP-System und EDI-Service<br />

von einem Anbieter, müssen projektabhängige Schritte, beispielsweise<br />

die Definition und Umsetzung der Verpackungseinheiten<br />

wie Displays, Gebinde, Identifikation der Artikel,<br />

nicht mehr doppelt geklärt und ausgeführt werden. Hier liegt<br />

ein enormes Einsparpotenzial, da sich die Projektzeit verkürzt.<br />

Zudem reduziert der Ein-Anbieter-Ansatz mögliche Fehlerquellen,<br />

die auf Missverständnisse zwischen verschiedenen<br />

Projektpartnern zurückgehen. Treten dennoch Fehler auf,<br />

übernimmt der EDI-Dienstleister die Lösung der Probleme.<br />

Auswahlkriterien für einen externen EDI-Anbieter<br />

Datensicherheit ist ein besonders wichtiges Kriterium beim<br />

EDI-Outsourcing. Weil die eigenen Daten extern gehostet<br />

werden, sollten Unternehmen deshalb genau auf die Vertrauenswürdigkeit<br />

der in Frage kommenden Dienstleister achten.<br />

Ein wichtiges Kriterium sind dabei die Sicherheitsklassen für<br />

EDI-Rechenzentrum, die Aufschluss über die Datenhaltung<br />

und –verfügbarkeit, über die unterstützten Kommunikationskanäle<br />

sowie über Zertifizierungen des Prozessablaufes etwa<br />

nach Global Standards One (GS1) geben. Auch Informationen<br />

über die Mitarbeiter, die auf die EDI-Daten Zugriff haben,<br />

können helfen, die Bedenken zu zerstreuen. Zudem verfügen<br />

EDI-Dienstleister über verschiedene Prozesszertifizierungen.<br />

Um die Service-Qualität zu garantieren, sollte ein Handelsunternehmen<br />

nur auf EDI-Anbieter setzen, die bereits eine EDI-<br />

Infrastruktur haben, und Referenzen auch aus der eigenen<br />

Branche anfordern.<br />

Die Pflege des EDI-Systems hört nicht mit dessen Implementierung<br />

auf. Vielmehr sollten Unternehmen ihren elektronischen<br />

Geschäftsdatenaustausch an die Geschäftsentwicklung<br />

laufend anpassen. Spätestens hier werden die Vorteile<br />

von EDI aaS deutlich: Das notwendige Know-how im Unternehmen<br />

vorzuhalten, ist aufwendig und teuer. Daher bietet es<br />

sich an, die EDI-Infrastruktur weitestgehend an einen Dienstleister<br />

abzugeben. Bedenken, die eigenen Daten an eine externe<br />

Plattform zu geben, können mit den richtigen Auswahlkriterien<br />

zerstreut werden.<br />

Das hat auch den Vorteil, dass sich der Outsourcing-Partner<br />

um die zahlreichen rechtlichen und technischen Schwierigkeiten<br />

des elektronischen Datenaustauschs kümmert, die<br />

es im Umfeld von EDI trotz Standardisierung gibt. Insgesamt<br />

profitieren Unternehmen von EDI aus der <strong>Cloud</strong> in vielerlei Hinsicht,<br />

vor allem aber finanziell.<br />

EDI aus der <strong>Cloud</strong> in der Praxis<br />

Der Kerzenhersteller Bolsius setzt seit 2011 auf EDI aus der<br />

<strong>Cloud</strong> von <strong>Comarch</strong>. Als Zulieferer der großen europäischen<br />

Handelsketten ist das über 900 Mitarbeiter starke Unternehmen<br />

mit Hauptsitz im niederländischen Kerkendijk auf<br />

reibungslose Kommunikation mit seinen Geschäftspartnern<br />

angewiesen. Dabei handelt es sich um eine Vielzahl von Partnern<br />

mit unterschiedlichen IT-Systemen sowie verschiedenen<br />

Standards und Formaten. In der Vergangenheit lief der<br />

geschäftliche Dokumentenaustausch bei Bolsius mit einer<br />

Inhouse-Lösung, die erheblichen Anpassungsaufwand verursachte.<br />

Problematisch war beispielsweise, dass die Handelsketten<br />

ihre Bestellungen auf Stückebene aufgeben, während<br />

Bolsius selbst im ERP-System mit größeren Einheiten wie<br />

Boxen oder Displays rechnet. Der nötige Abgleich war nur mit<br />

erheblichem Ressourceneinsatz möglich.<br />

Heute arbeitet Bolsius mit der innovativen EDI-Lösung von <strong>Comarch</strong><br />

– und konnte so den elektronischen Daten- und Dokumentenaustausch<br />

mit seinen Partnern spürbar vereinfachen<br />

und beschleunigen. Der Austausch der Dokumente – unter<br />

anderem Bestellungen, Rechnungen, Lieferavise – erfolgt über<br />

<strong>Comarch</strong>s EDI-Plattform im eigenen Rechenzentrum, die als<br />

zentrales Clearing-Center fungiert. Dort werden diese Nachrichten<br />

in das vom jeweiligen Geschäftspartner gewünschte<br />

Format umgewandelt und an diesen über seinen bevorzugten<br />

Kommunikationskanal versandt. Neue Geschäftspartner<br />

lassen sich schnell und ohne zusätzlichen Aufwand für Bolsius<br />

anbinden. Die Implementierung von Inhouse-Konvertern<br />

entfällt.<br />

Marketing für Onlineshops<br />

Zweistellige Wachstumsraten und Rekordumsätze – eCommerce gilt als der Wachstumsbereichs des Handels<br />

schlechthin. Online-Shopping ist ein Teil unseres Alltags geworden. Etwa 70 Prozent der deutschen Bevölkerung<br />

nutzen ihren Internetzugang auch für Online-Einkäufe. 1 Vor diesem Hintergrund verwundert es wenig, dass auch<br />

viele traditionelle Handelsunternehmen ihr Geschäftsmodell um einen Onlineshop erweitern. Entscheidend für den<br />

Erfolg sind jedoch nicht nur eine gut programmierte Seite und ein ansprechendes Angebot, sondern vor allem auch<br />

ein gut <strong>durch</strong>dachtes Marketing. 2 Dieser Artikel soll sich der Frage widmen, auf welche Weise die Betreiber von<br />

Webshops besonders effizient auf sich aufmerksam machen können.<br />

Suchmaschinenmarketing<br />

Suchmaschinen sind der Haupt-Ausgangspunkt für Online-Shopping und die Sichtbarkeit in<br />

diesen ist ein kritischer Erfolgsfaktor im eCommerce. 3 Zum einen werden Käufe im Web häufig<br />

von längeren Suchprozessen begleitet (je teurer ein Gut, desto umfangreicher der Suchprozess),<br />

zum anderen dienen Suchmaschinen als wesentliche Orientierungshilfe für Verbraucher,<br />

wenn sie ein bestimmtes Produkt finden möchten. Für den Werbetreibenden in diesem Zusammenhang<br />

relevant ist die Unterscheidung in die organischen (regulären) Suchergebnisse<br />

einerseits und bezahlten Anzeigen (Paid Listings) andererseits. Während die organischen<br />

Björn Rimpel<br />

Suchergebnisse nach Relevanz der Zielseiten sortiert werden, wird die Sichtbarkeit der Paid<br />

Listings über ein Gebotsverfahren gesteuert. Mit einem Marktanteil von 80% ist Google in diesem<br />

Bereich der bedeutendste Anbieter und bietet mit Google Adwords die Schaltung von Paid bei Sointeractive GmbH<br />

Online Marketing Manager<br />

Listings an, die im rechten und oberen Bereich der Suchmaschinenergebnisse angezeigt werden.<br />

Das Schalten von Werbung in einer Suchmaschine wird üblicherweise als Search Engine<br />

brimpel@sointeractive.de<br />

Marketing (SEM), oder noch etwas korrekter, als Search Engine Advertising (SEA) bezeichnet.<br />

Die Suchmaschine ist für Shopbetreiber so ein attraktiver Werbekanal, weil sie eine Win-Win-<br />

Situation zwischen dem Konsumenten und dem Händler herstellt. Wer beispielsweise nach<br />

„Bruce Springsteen Tickets“ sucht, möchte diese höchst wahrscheinlich auch kaufen. Der Verbraucher<br />

fühlt sich insofern von bezahlten Werbeanzeigen, die seiner Suchanfrage entsprechen,<br />

nicht belästigt, sie dienen ihm im Gegenteil als willkommener Anhaltspunkt, während der<br />

Händler sich darüber freuen kann, dass Paid Listings im eCommerce-Bereich über<strong>durch</strong>schnittlich<br />

hohe Klick- und Konversionsraten aufweisen. Eine gut gesteuerte Adwords-Kampagne kann<br />

sich als bedeutender Umsatzmotor für einen Onlineshop erweisen.<br />

1<br />

www.bitkom.org/de/markt_statistik/64000.aspx<br />

2<br />

www.ecc-handel.de/PDFs/2012/ECCSummaryBand27-Erfolgsfaktoren.pdf<br />

3<br />

www.kenshoo.com/2012GlobalOnlineRetailShoppingSeasonReport<br />

30 31


<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

Suchmaschinenoptimierung<br />

für die Keywords, bei denen mittels SEO eine gute Platzierung<br />

Display Werbung<br />

beispielsweise auf der Homepage eines Baumarktes nach<br />

Neben der Investition in die bezahlten Suchergebnisse be-<br />

nur schwer erreichbar ist, auf bezahlte Anzeigen in Suchma-<br />

Die klassische Variante des Online-Marketings ist nach wie<br />

Rasenmähern umgeschaut hat, könnte im Anschluss auf an-<br />

steht selbstverständlich die Möglichkeit, auf eine gute Sicht-<br />

schinen zu setzen.<br />

vor Bannerwerbung. Bannerwerbung bietet den Vorteil einer<br />

deren Seiten Werbebanner für Rasenmäher sehen. Technisch<br />

barkeit in den organischen Suchergebnissen zu setzen. Der<br />

Vorteil liegt auf der Hand: Während Paid Listings über Klick-<br />

Social Media<br />

visuellen Ansprache, ist aber in der Regel mit dem Nachteil<br />

eines großen Streuverlustes verbunden. Dies bedeutet kon-<br />

gesehen funktioniert Remarketing über ein Cookie, das an<br />

Seitenbesucher eines Onlineshops verteilt wird. Bewegen sich<br />

preise abgerechnet werden, führen organische Suchergeb-<br />

Mittlerweile eng verwoben mit dem Bereich der Suchmaschi-<br />

kret, dass Werbebanner meist relativ unspezifisch auf Dritt-<br />

diese anschließend im Werbenetzwerk, bekommen sie Wer-<br />

nisse zu einem kostenlosen Besucherstrom. Entscheidend<br />

nenoptimierung ist ein gelungener Social Media Auftritt. Da<br />

homepages geschaltet werden und dort zwangsläufig auch<br />

bung angezeigt, die ihren Remarketing-Cookies entspricht.<br />

für den Erfolg ist eine Sichtbarkeit auf der ersten Seite der<br />

Google die Präsenz eines Unternehmens in sozialen Netz-<br />

für viele Menschen sichtbar sind, die kein Interesse an dem<br />

Remarketing weist in der Regel deutlich höhere Konversions-<br />

Google-Suchergebnisse. Die Klickrate auf die Suchergebnisse<br />

werken wie Facebook, oder Twitter auch beim Ranking der<br />

beworbenen Angebot haben. Problematisch ist dies für den<br />

raten als reguläre Bannerwerbung auf, ist jedoch aufgrund<br />

nimmt stark von oben nach unten ab, die zweite Seite wird bei<br />

Unternehmenswebseite berücksichtigt, ist es schon alleine<br />

Werbetreibenden jedoch nur dann, wenn der Werbepartner<br />

seines sehr spezifischen Targetings lediglich als flankierende<br />

Kaufvorgängen in der Regel nur im Rahmen eines langen und<br />

aus diesem Grund sinnvoll, Social Media nicht außen vor zu<br />

nach Impressions abrechnet, also danach, wie häufig ein<br />

Werbemaßnahme geeignet.<br />

ausführlichen Suchprozesses aufgerufen, wie er lediglich bei<br />

teuren Produkten vorgenommen wird. Wer eine Sichtbarkeit<br />

lassen. Gerade im eCommerce-Bereich bieten sich davon unabhängig<br />

jedoch weitere interessante Anwendungsmöglich-<br />

Werbebanner angesehen wurde. Bei einer Abrechnung nach<br />

Klicks kann davon ausgegangen werden, dass überwiegend<br />

E-Mail Marketing<br />

auf der ersten Seite von Google erreichen möchte, muss sich<br />

keiten zu Kundenbindung und Neukundengewinnung. Eine<br />

Personen auf den Werbebanner klicken, die auch ein Interesse<br />

E-Mail Marketing ist die älteste Form des Onlinemarketings<br />

dort also gegen zehn Konkurrenten <strong>durch</strong>setzen.<br />

Facebook-Seite stellt einen hervorragenden Multiplikator für<br />

am Angebot haben.<br />

und wurde bereits vielfach totgesagt. Probleme in diesem Be-<br />

Promotion-Aktionen mit beispielsweise Bonuspunkten oder<br />

reich sind Spam, juristische Einschränkungen und vergleichs-<br />

Suchmaschinenoptimierung (SEO) versteht sich als eine An-<br />

Rabatten dar und kann darüber hinaus zur direkten Kunden-<br />

Bannerwerbung wird in der Regel über Werbenetzwerke ge-<br />

weise hohe Investitionskosten, denen eine geringe Klickrate<br />

passung von Webseiten an die Relevanzkriterien von Such-<br />

betreuung genutzt werden.<br />

schaltet. Ein sogenannter Affiliate-Partner stellt hierbei die<br />

in E-Mails gegenüber steht. Dass E-Mail Marketing im Zusam-<br />

maschinen und wird weiter untergliedert in Onpage- und<br />

Schnittstelle zwischen Werbetreibenden und Anbietern von<br />

menhang mit Online-Shops dennoch gut funktionieren kann,<br />

Offpage-Optimierung. Onpage-SEO fasst alle Maßnahmen<br />

Darüber hinaus besteht auf Facebook die Möglichkeit, ziel-<br />

Werbefläche dar. Dies bietet den Beteiligten den Vorteil, nicht<br />

zeigen Positivbeispiele wie der Newsletter des eCommerce-<br />

zusammen, die am Quelltext einer Seite selbst vorgenommen<br />

gerichtete Werbeanzeigen zu schalten. Facebook bietet bei<br />

eine Vielzahl von Einzelverträgen schließen zu müssen. Auch<br />

Riesen Amazon. Voraussetzung für einen gut funktionierenden<br />

werden können, während Offpage-SEO externe Maßnahmen<br />

seinen Werbeanzeigen zahlreiche Möglichkeiten des Targe-<br />

Google hat diesen Markt für sich erschlossen und bietet ein ei-<br />

Newsletter im eCommerce ist der Betrieb einer CRM-Software,<br />

wie Linkbuilding oder Blogging zusammenfasst. Innerhalb der<br />

tings aufgrund der Profilinformationen und ermöglicht so die<br />

genes Display-Netzwerk an, auf welches via Google Adwords<br />

die in der Lage ist, die Erstellung von personalisierten News-<br />

letzten zwei Jahre hat Google viele Änderungen eingeführt, die<br />

Erstellung spezifischer Kampagnen, die beispielsweise ge-<br />

zugegriffen werden kann. Alternativ zu diesen Varianten be-<br />

lettern zu unterstützen. Basiert ein solcher Newsletter auf bis-<br />

dem eCommerce zugutekommen, beispielsweise die direkte<br />

schlechtsspezifisch ausgerichtet sind oder nur Personen mit<br />

steht die Möglichkeit, sich an eine Mediaagentur zu wenden,<br />

herigen Käufen und Klicks eines Users, funktioniert er ähnlich<br />

Anzeige von Produktvorschaubildern und Preisen in den Such-<br />

bestimmten Interessen ansprechen. 4 Um das Beispiel "Bruce<br />

welche sich um die Verteilung des Werbebudgets an verschie-<br />

gut wie eine Remarketing-Kampagne.<br />

ergebnissen. SEO-Maßnahmen in diesem Bereich zielen unter<br />

Spingsteen Tickets" wieder aufzugreifen, könnten Tickets für<br />

dene Vermarkter kümmert. Insbesondere für Anbieter von Ni-<br />

anderem auch darauf ab, diese Möglichkeiten optimal auszu-<br />

ein Konzert speziell für Fans von Bruce Springsteen angezeigt<br />

schenprodukten, die innerhalb eines übersichtlichen Marktes<br />

Stets in diesem Bereich zu beachten sind die rechtlichen<br />

nutzen. Da Google beständig daran arbeitet, die Relevanzkri-<br />

werden und die Anzeigentexte sogar an den Wohnort des je-<br />

auf fachlich relevanten Seiten werben möchten, kann es je-<br />

Rahmenbedingungen. An Privatpersonen darf eine E-Mail le-<br />

terien der Suchmaschine an das Verhalten echter User anzu-<br />

weiligen Users angepasst werden.<br />

doch auch sinnvoll sein, direkt mit ausgewählten Werbeträ-<br />

diglich verschickt werden, wenn es sich bei diesen bereits<br />

passen, ist eine gute SEO kein reiner Selbstzweck, sondern<br />

gern in Kontakt zu treten.<br />

um Bestandskunden eines Händlers handelt. Für Newsletter<br />

auch die Optimierung der Benutzerfreundlichkeit einer Seite.<br />

Wird Social Media konsequent als Kundenbindungsinstrument<br />

muss der User ausdrücklich seine Erlaubnis erteilt haben und<br />

So ist beispielsweise die Ladezeit einer Website ein bedeuten-<br />

eingesetzt besteht last but not least die Möglichkeit, über den<br />

Eine Spezialform von Display Werbung stellt Remarketing dar,<br />

jederzeit die Möglichkeit besitzen, diesen wieder abzubestel-<br />

der Rankingfaktor bei Google.<br />

Einsatz einer Social CRM Software, vorhandene Kundendaten<br />

wie es beispielsweise Google Adwords anbietet. Auch Remar-<br />

len. Trotz dieser Einschränkungen kann sich der Versand von<br />

in einem CRM-System mit den umfangreichen Daten aus den<br />

keting-Werbung besteht aus Bannern, die innerhalb des Wer-<br />

Newslettern zur Bestandskundenpflege jedoch für Betreiber<br />

Insbesondere in Ergänzung mit Paid Listings ist Suchmaschi-<br />

Communities zu ergänzen. Diese können wiederum für Loyal-<br />

benetzwerkes geschaltet werden. Ihre Besonderheit besteht<br />

eines Online-Shops auszahlen. Der Schlüssel zum Erfolg be-<br />

nenoptimierung für Onlineshops sehr empfehlenswert. Es ist<br />

ty-Kampagen verwendet werden.<br />

darin, dass sie nur Personen angezeigt werden, die vorher die<br />

steht darin, den Kunden mit für ihn interessanten Informatio-<br />

von Vorteil, beide Maßnahmen aufeinander abzustimmen und<br />

Website des Shopbetreibers besucht haben. Wer sich also<br />

nen zu versorgen, statt ihn mit Massenmailings zu belästigen.<br />

4<br />

www.allfacebook.de/ads/facebook-fur-anfanger-facebook-targeting-alle-anzeigenfilter-im-uberblick/<br />

32 33


<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

Erfolgsmessung<br />

Das A und O des Marketings für Online-Shops ist eine stetige<br />

Erfolgsmessung – gleichzeitig ist es auch ein großer Vorteil,<br />

dass diese im eCommerce überhaupt möglich ist. Die Klicks<br />

im Web lassen sich exakt nachvollziehen und so weiß der Betreiber<br />

eines Webshops nicht nur, wie viele Besucher tagtäglich<br />

auf seiner Seite wie lange unterwegs sind, er kann auch<br />

untersuchen auf welchen Wegen sie sich <strong>durch</strong> seine Homepage<br />

klicken, an welchen Stolpersteinen sie abspringen und<br />

woher sie kommen. Dies erlaubt auch eine präzise Wirkungsmessung<br />

aller Werbemaßnahmen, die online stattfinden. Die<br />

zentrale Kennzahl der Erfolgsmessung ist hierbei die Konversion,<br />

also Klicks, die zu einer Kaufhandlung geführt haben. Der<br />

Online-Marketer hat so die Möglichkeit, stetig zu messen, welche<br />

seiner Maßnahmen tatsächlich Umsatz generieren und<br />

kann seine Strategie entsprechend daran anpassen. Voraussetzung<br />

zur Erfolgsmessung ist der Einsatz einer Web Ana-<br />

lytics Software. Zum Standard gemausert hat sich in diesem<br />

Bereich das kostenlose Tool Google Analytics, nennenswerte<br />

Alternativen sind beispielsweise das ebenfalls kostenlose Piwik,<br />

econda oder SiteCatalyst von Adobe. Diese unterstützen<br />

einerseits bei der Werbewirkungsmessung und andererseits<br />

bei der stetigen Optimierung des Webshops.<br />

Die weitere Ausgestaltung des Marketing-Mix hängt von den<br />

jeweiligen Bedürfnissen eines Unternehmens ab und sollte<br />

gegebenenfalls auch Offline-Maßnahmen wie Messeauftritte<br />

oder Printwerbung beinhalten. Ein Online-Händler für Tiernahrung<br />

weist hier selbstverständlich andere Spezifika auf, als<br />

ein Vertrieb für Baumaschinen. Zusammenfassend lässt sich<br />

jedoch festhalten, dass die hier genannten Maßnahmen sich<br />

branchenübergreifend für eCommerce als sehr effektiv erwiesen<br />

haben.<br />

Digitale Akten und<br />

Ad-Hoc-Workflow<br />

Elektronische Dokumente, Aufgaben und Termine, die Geschäftsprozesse betreffen, gehören nicht in E-Mail-Clients<br />

wie MS Outlook oder auf Fileserver. Für das digitale Akten- und Aufgabenmanagement sind ECM-Systeme eine hervorragende<br />

Lösung. Wir zeigen Ihnen im Folgenden wie Sie vom Einsatz eines solchen Systems profitieren können.<br />

Viele Unternehmen haben innerhalb von ERP- oder Finanzlösungen<br />

Daten, Dokumente und Prozesse bereits gut organisiert.<br />

Wie sieht es aber in Geschäftsbereichen aus, die nicht<br />

mit ERP- oder Finanzbuchhaltungssoftware arbeiten?<br />

Mangels geeigneter Lösungen benutzen Unternehmen und<br />

deren Mitarbeiter oft Programme wie MS Outlook, Lotus Notes,<br />

Groupwise und MS Excel, um ihre Aufgaben zu organisieren<br />

und Dokumente oder Informationen zur Prüfung und Bearbeitung<br />

an andere Mitarbeiter weiterzuleiten. Dokumente werden<br />

auf der eigenen Festplatte oder auf Fileservern abgelegt. Dabei<br />

gehen die Mitarbeiter sehr individuell vor und ignorieren<br />

häufig die bestehenden Organisationsrichtlinien. Dies führt<br />

dazu, dass Unternehmen aufgrund fehlender Informationen<br />

und langer Reaktionszeiten unflexibel auf Anforderungen reagieren,<br />

ineffizient arbeiten und damit Nachteile gegenüber<br />

dem Wettbewerb entstehen.<br />

Der übliche Ablauf in einem Unternehmen<br />

könnte wie folgt aussehen:<br />

Es ist 7:30 Uhr. Ein Mitarbeiter aus der Marketingabteilung hat<br />

die neue Preisliste für 2013 erstellt und versendet diese als E-<br />

Mail-Anhang mit dem Betreff „Bitte freigeben und bestätigen“<br />

an den Abteilungsleiter Marketing sowie in Kopie an den Vertriebsleiter<br />

und den Geschäftsführer. Das Dokument befindet<br />

sich jetzt auf der Festplatte des Marketingmitarbeiters (oder<br />

auf dem Fileserver), im Postausgang des Mitarbeiters sowie<br />

bei drei weiteren Personen im Posteingang. Der Vertriebsleiter<br />

speichert sich gleich das Dokument auf sein Notebook, da er<br />

oft unterwegs ist und keinen Zugriff auf das Firmennetzwerk<br />

hat. Das Dokument liegt bereits jetzt fünffach kopiert im Unternehmen<br />

vor.<br />

Im Laufe des Tages erhält<br />

der Marketingmitarbeiter von<br />

seinem Vorgesetzten und<br />

den anderen Kollegen per<br />

E-Mail die Bestätigung „alles<br />

ok, freigegeben“ und schiebt<br />

diese E-Mails zusammen mit<br />

seiner ursprünglichen E-Mail<br />

in einen per Hand im E-Mail-<br />

Client angelegten Ordner.<br />

Insgesamt existieren im Unternehmen<br />

jetzt fünf Dokumente<br />

und sieben E-Mails zu<br />

diesem Vorgang.<br />

Daniel Taborek<br />

Director Competence Center<br />

<strong>Comarch</strong> ECM<br />

daniel.taborek@comarch.com<br />

So etwas gibt es in Ihrem Unternehmen nicht? Und wie sieht<br />

es mit elektronisch eingehenden Bewerbungsunterlagen aus,<br />

Anfragen von Kunden, neuen Preislisten von Lieferanten?<br />

Das Versenden von Dokumenten als E-Mail-Anhang kann zu<br />

ineffizienter Arbeitsweise und Fehlern führen, vor allem wenn<br />

diese zu einem Geschäftsprozess gehören, an dem mehrere<br />

Mitarbeiter beteiligt sind. Werden wichtige geschäftsrelevante<br />

Dokumente wie Preislisten, neue Prospekte, Geschäftsbedingungen,<br />

Verträge, Angebote etc. als E-Mail-Anhang im E-Mail-<br />

Client der Mitarbeiter gespeichert, werden diese Dokumente<br />

dann bei Bedarf häufig auch wieder über den E-Mail-Client<br />

gesucht und aufgerufen. Dieses Vorgehen erscheint den Mitarbeitern<br />

häufig schneller als der Zugriff auf den eventuell<br />

vorhandenen zentralen Server, birgt jedoch Risiken. Zum einen<br />

liegt auf dem Server vielleicht eine neuere gültige Version des<br />

benötigten Dokuments vor. Zum anderen ist nicht garantiert,<br />

34 35


<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

deckblatt erstellt, das Indexwerte wie Nummer, Name, Adresse<br />

kann <strong>Comarch</strong> ECM Workflow anhand von Vertreterregelungen<br />

AKTENSTRUKTUR 1<br />

3 AUFGABENLISTE<br />

und andere relevante Daten sowie ein Register zur Inhaltssortierung<br />

und eine Aufzählung der Dokumentenklassen enthält,<br />

dessen Aufgaben freien Mitarbeitern zuweisen. Einen Überblick<br />

über ihre Aufgaben oder Erinnerungen erhalten die Mit-<br />

die automatisch einzusortieren sind. Außerdem können für<br />

arbeiter im ECM-Client, als E-Mail-Benachrichtigung sowie auf<br />

AKTENSYMBOLE 2<br />

NEUES<br />

DOKUMENT<br />

ERSTELLEN<br />

4<br />

5 SUCHE<br />

6 DRUCKEN<br />

7 SENDEN<br />

jedes Aktenregister Pflichtdokumente festgelegt werden, die<br />

eine Akte enthalten muss, damit sie als vollständig gilt.<br />

Sobald diese Konfigurationen vorgenommen wurden, werden<br />

Dokumente aus ERP- oder anderen Anwendungen, MS Office-<br />

Dokumente, E-Mails und eingescannte Dokumente automa-<br />

der Startseite einer Collaboration-Lösung wie MS SharePoint.<br />

Vorgänge können automatisiert nach dem Anlegen einer Akte<br />

oder der Ablage eines bestimmten Dokuments sowie <strong>durch</strong><br />

Überwachung von Fristen gestartet werden.<br />

tisch beim Archivieren in die Akten einsortiert.<br />

Der Aufwand, Akten und Geschäftsprozesse mit einem ECM-<br />

System zu organisieren, lohnt sich. Bei jedem Suchen und An-<br />

Ein Dokument kann je nach Konfiguration sofort oder im Laufe<br />

zeigen von Dokumenten oder Akten ergeben sich Zeiterspar-<br />

dass im E-Mail-Client überhaupt das richtige Dokument ge-<br />

Vorteile von digitalen Akten<br />

der Zeit automatisch in beliebig vielen Akten angezeigt werden,<br />

ohne dass dieses Dokument mehrfach gespeichert wird.<br />

nisse. Vor allem in der Kombination aus digitalen Akten und<br />

Workflow-Funktionen summieren sich die Einsparungsmög-<br />

funden wird. Da E-Mail-Text und -Betreff individuell per Hand<br />

Aktenmodule sorgen für die Archivierung sämtlicher Unter-<br />

Eine Rechnung über IT-Anlagevermögen lässt sich so nach<br />

lichkeiten mit jedem einzelnen Prozessschritt. Regeln werden<br />

eingegeben werden, können Tippfehler und die Verwendung<br />

nehmensdaten aus IT-Anwendungen. Sie bringen diese Daten<br />

der Kontierung in der Buchhaltung automatisch sowohl in der<br />

besser eingehalten und Fehler werden minimiert. Das führt zu<br />

unterschiedlicher Formulierungen (wie z.B. „Freigabe“ und<br />

mit elektronisch erstellten und eingescannten Dokumenten<br />

Akte „Anlagevermögen“ als auch in der Akte des IT-Leiters an-<br />

zufriedenen Geschäftspartnern und motivierten Mitarbeitern<br />

„Freigeben“) zu unvollständigen Suchergebnissen führen.<br />

aus unterschiedlichsten Anwendungen und Abteilungen au-<br />

zeigen. Letztere enthält in der Regel eine Kopie aller Rechnun-<br />

und steigert den Geschäftserfolg.<br />

tomatisiert in einen Kontext (virtuelle Akten). Darüber hinaus<br />

gen über angeschaffte Hardware, um in Servicefällen schnell<br />

Laut einer Studie schlummern bei jedem zehnten Mitarbeiter<br />

initiieren und überwachen sie komplette Arbeitsabläufe.<br />

Serien- oder Lizenznummern parat zu haben.<br />

im Unternehmen mehr als 10.000 E-Mails im Posteingang. Zu-<br />

Einsatzbereiche für digitale Akten:<br />

dem klagen Mitarbeiter immer häufiger über mangelnde Zeit,<br />

Mitarbeiter finden nicht nur schnell einzelne Dokumente wie-<br />

Den Einsatzmöglichkeiten der automatischen regelbasierten<br />

Kundenakten<br />

Maschinenakten<br />

ihr E-Mail-Postfach systematisch in Ordnung zu halten.<br />

der, sondern alle Daten und Dokumente, die zu einer Akte ge-<br />

Aktenbildung sind keine Grenzen gesetzt. In Verbindung mit<br />

Lieferantenakten<br />

Vertragsakten<br />

Nachteile der Versendung geschäftsprozessrelevanter<br />

Aufgaben und Dokumente per E-<br />

Mail:<br />

Kopien von E-Mails und Dokumenten im Postausgang<br />

und im Posteingang jedes Empfängers<br />

hören. So lassen sich auch Dokumente aufrufen, die bei einer<br />

Suche nach Indexwerten wie Kunden- oder Belegnummer<br />

nicht auffindbar sind.<br />

ECM-Systeme bieten zudem Ad-Hoc-Workflow-Funktionen. Mit<br />

diesen können Akten oder einzelne Dokumente nach vorgefer-<br />

einer Ad-Hoc-Workflow-Funktion sorgt sie dafür, dass Aufgaben,<br />

Informationen und Dokumente nicht mehr als E-Mail<br />

<strong>durch</strong> das Unternehmen wandern.<br />

Wie funktioniert (Ad-Hoc)-Workflow in Verbindung<br />

mit Akten und Dokumenten?<br />

Partnerakten<br />

Auftragsakten<br />

Projektakten<br />

Personalakten<br />

Fuhrparkakten<br />

Mitarbeiter werden verleitet, Dokumente aus ihrem E-<br />

tigten Vorgängen, wie zum Beispiel „Bewerbungsunterlagen<br />

Abläufe, die verschiedene Abteilungen betreffen und bei de-<br />

Digitale Akten in <strong>Comarch</strong> ECM – Ihr Nutzen:<br />

Mail-Client oder von ihrer Festplatte zu verwenden, an-<br />

prüfen“, „Neue Preisliste freigeben“, zur Kenntnisnahme, Kom-<br />

nen Akten bzw. Dokumente zum Einsatz kommen und von ver-<br />

Kosteneinsparung bei der Aktenverwaltung<br />

statt sie von zentralen Servern abzurufen<br />

mentierung oder Bearbeitung an eine Anzahl von Mitarbeitern<br />

schiedenen Mitarbeitern nach bestimmten Regeln bearbeitet<br />

Zeiteinsparung bei der Bearbeitung von Vorgängen<br />

Keine Kontrolle über die Reihenfolge der Bearbeitung und<br />

in einer bestimmten Reihenfolge gesendet werden. Die voll-<br />

werden, können mit Hilfe des Workflow-Designers transparent<br />

Ortsunabhängiger einfacher Zugriff auf Akten<br />

Kenntnisnahme bei mehreren Empfängern<br />

ständige Bearbeitung des Vorgangs, jeder einzelne Kommen-<br />

abgebildet werden. Da<strong>durch</strong> lässt sich sicherstellen, dass Vor-<br />

Einhaltung von Fristen<br />

Keine standardisierten Texte für Betreff und Aufgaben<br />

tar sowie die Anzahl der Aufrufe und der Zeitpunkt der Anzeige<br />

gänge in der richtigen Reihenfolge erledigt, bearbeitete Vor-<br />

Sicherung der Einhaltung von Bearbeitungsvor-<br />

Qualität der Rückmeldungen und Lesebestätigungen<br />

eines einzelnen Dokuments wird als Historie gespeichert.<br />

gänge sofort an den nächsten Mitarbeiter weitergeleitet wer-<br />

schriften<br />

hängen vom Einzelnen ab<br />

Keine automatische Erinnerung an Aufgaben<br />

Wie funktionieren digitale Akten?<br />

den und alle zur Bearbeitung notwendigen Dokumente ohne<br />

Suche jederzeit zur Verfügung stehen.<br />

Kurze Reaktionszeiten<br />

Hohe Zufriedenheit von Mitarbeitern und Ge-<br />

Bei Abwesenheit können andere Mitarbeiter Aufgaben<br />

Im System <strong>Comarch</strong> ECM lassen sich Aktenpläne für alle Ab-<br />

schäftspartnern<br />

nicht automatisch übernehmen<br />

teilungen eines Unternehmens anlegen. In diesen wird jeweils<br />

Innerhalb eines Prozesses können befristete Zugriffsrechte er-<br />

E-Mails oder Antworten auf E-Mails sowie Anhänge kön-<br />

definiert, welche Struktur Kunden-, Lieferanten-, Personal- und<br />

teilt werden. Das Workflow-Modul unterstützt zudem die Mitar-<br />

nen leicht gelöscht oder falsch einsortiert werden<br />

sonstige Akten aufweisen sollen. Zusätzlich wird ein Akten-<br />

beiter dabei, Fristen einzuhalten. Ist ein Mitarbeiter abwesend,<br />

36 37


<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

ECM in der <strong>Cloud</strong>:<br />

Status und Nutzung<br />

Der Einstieg in die Nutzung von <strong>Cloud</strong>-Lösungen etwa über Angebote von Amazon<br />

oder Dropbox ist heutzutage einfach. Selbst Privatnutzer können Speicherkapazitäten<br />

im Gigabyte-Bereich teilweise kostenlos verwenden, um etwa ihre Fotos<br />

oder gemeinsame Dokumente in der <strong>Cloud</strong> zu verwalten. Unternehmen hingegen bleiben<br />

aus Gründen der Datensicherheit und des Datenschutzes skeptisch gegenüber<br />

einer Datenverwaltung via <strong>Cloud</strong> Services.<br />

Modernes Dokumentenmanagement, neudeutsch: Enterprise Content Management (ECM), umfasst<br />

den gesamten Lebenszyklus (Information Lifecycle Management, ILM) eines Dokuments.<br />

Sabine Kraus<br />

Dieser beginnt bei der Erfassung (Erzeugung oder Import) eines Dokuments und der Ablage<br />

Analystin und Beraterin über die Recherche, Bearbeitung und Weiterleitung zur Veröffentlichung, Langzeitarchivierung<br />

Business Application Research und bis hin zu der (nachweislichen) Zerstörung der Dokumente. ECM bedeutet somit nicht nur,<br />

Center — BARC GmbH Informationen zu archivieren und zu verwalten, sondern Dokumente in die operativen Prozesse<br />

und Workflows der Mitarbeiter einzubinden<br />

Nutzungsformen der <strong>Cloud</strong><br />

<strong>Cloud</strong> Computing kann in diesem Zusammenhang eine flexible und bedarfsgerechte Nutzung<br />

von IT-Leistungen ermöglichen. Diese werden in Echtzeit über das Internet bereitgestellt und in<br />

den meisten Anwendungsfällen nach Nutzung abgerechnet.<br />

Martin Böhn<br />

Head of Enterprise<br />

Content Management<br />

Business Application Research<br />

Center — BARC GmbH<br />

<strong>Cloud</strong>-Services und eine Auswahl ihrer<br />

ECM-Anwendungen (Quelle: BARC GmbH)<br />

Grundsätzlich lassen sich hierbei <strong>Cloud</strong>-Services in drei Kategorien<br />

unterteilen:<br />

Die reine Auslagerung von Infrastrukturkomponenten von<br />

Speicherkapazitäten (Storage) bis hin zu Rechnersystemen,<br />

wird als Infrastructure as a Service (IaaS) bezeichnet;<br />

Werden Datenbanken oder komplette Entwicklungsplattformen<br />

ausgelagert, wird von Platform as a Service<br />

(PaaS) gesprochen;<br />

Sowohl IaaS als auch PaaS sind Bestandteil der dritten<br />

Kategorie Software as a Service (SaaS). Hierbei werden<br />

ausgewählte ECM-Komponenten, wie zum Beispiel das<br />

E-Mail-Management, ausgelagert und sind über das Internet<br />

nutzbar. Zudem können aus dem über die <strong>Cloud</strong><br />

bereitgestellten Anbieter-Pool bei Bedarf jederzeit weitere<br />

Services zugebucht werden.<br />

Die eigentliche Ressourcenbeanspruchung kann gemessen<br />

und gemäß der Nutzung abgerechnet werden.<br />

ECM- und <strong>Cloud</strong>-Lösungen<br />

Auch bekannte Software-Hersteller im deutschsprachigen<br />

Markt wie Fabasoft oder <strong>Comarch</strong> bieten mittlerweile neben<br />

ihren klassischen ECM-Lösungen auch Lösungen in der <strong>Cloud</strong><br />

an. Die Software wird hierzu dem Kunden über unternehmenseigene<br />

Server zur Nutzung bereitgestellt. Die Optionen reichen<br />

dabei von der Nutzung einzelner Funktionsgebiete wie Dokumentenverwaltung,<br />

Collaboration-Austauschplattformen oder<br />

E-Mail-Management bis hin zu umfassenden Lösungen, die<br />

den Dokumentenlebenszyklus für unterschiedliche Aufgabengebiete<br />

abdecken. Ferner finden sich zunehmend auch branchenspezifische<br />

Lösungen im Portfolio von ECM-Anbietern.<br />

Allerdings erkennt man beim näheren Hinsehen, dass längst<br />

nicht alle Hersteller tatsächlich das komplette Produktportfolio<br />

in vollem Umfang in der <strong>Cloud</strong> anbieten können, sondern<br />

beispielsweise Workflow-Funktionen aussparen. Zusätzlich<br />

sollten Unternehmen bei diesen Angeboten die Möglichkeiten<br />

zur Kopplung mit Drittsystemen prüfen, also ob beispielsweise<br />

ein Abgleich mit Referenzdaten in ERP-Systemen möglich ist<br />

oder die Integration in Office- und Mail-Programme gegeben<br />

ist. Auch internationale Anbieter setzen ihren Entwicklungsfokus<br />

auf die <strong>Cloud</strong> und bieten hier teilweise umfassende ECM-<br />

Systeme (z. B. Lotus Live von IBM) an.<br />

Tipps für die Umsetzung von <strong>Cloud</strong>-Projekten<br />

Unternehmen, die ECM oder Teilprozesse im Dokumentenmanagement<br />

über die <strong>Cloud</strong> betreiben wollen, sollten bei der<br />

Suche nach der passenden <strong>Cloud</strong>-Lösung schrittweise vorgehen.<br />

Folgende Phasen ergeben sich dabei:<br />

Definition der Ziele des <strong>Cloud</strong>-Projekts und der Einsatzszenarien;<br />

Ableitung der (Mindest-)Anforderungen (in punkto Technik,<br />

Funktionen, Prozessunterstützung und Handhabung);<br />

Beschreibung und Definition weitere Projektanforderungen<br />

wie Abrechnungsmodelle, Anforderungen an den Service,<br />

Datenschutz, Datensicherheit, Datenverfügbarkeit;<br />

Gewichtung der Kriterien und klare Beschreibung des<br />

Soll-Zustands.<br />

Mit diesen Vorarbeiten können anschließend die verschiedenen<br />

Lösungen untersucht und bewertet werden. Anhand<br />

festgelegter unternehmensspezifischer K.O.-Kriterien lassen<br />

sich die Anbieter eingrenzen und die Kosten der gefunden Lösungen<br />

vergleichen. In den meisten Fällen können Unternehmen<br />

zudem verschiedene Preismodelle mit <strong>Cloud</strong>-Anbietern in<br />

Service Level Agreements (SLA) vereinbaren, wie zum Beispiel<br />

eine monatlich festgelegte Rate oder eine intelligente Zahlung<br />

gemäß der tatsächlichen Inanspruchnahme der Dienste.<br />

Besonders groß sind bei Unternehmen die Befürchtungen,<br />

ihre Daten könnten in einer <strong>Cloud</strong>-Lösung nicht ausreichend<br />

gesichert und geschützt sein. Hinzu kommt die Sorge, dass<br />

aufgrund des Ablageorts der Daten Probleme und Gefahren<br />

bei der Datensicherung und -verfügbarkeit drohen, da<br />

die <strong>Cloud</strong>-Anbieter oft weltweit agieren, aber nur regionale<br />

Datacenter betreiben. In Bezug auf <strong>Cloud</strong>-Lösung bestehen<br />

mittlerweile nationale und internationale Abkommen und gesetzliche<br />

Regelungen. Diese beinhalten Bestimmungen zum<br />

Umgang mit personenbezogenen Daten. Sicherheitsempfehlungen,<br />

z. B. zum Grundschutz sowie zur Notfallorganisation<br />

bei hohem Schutzbedarf von Daten in der <strong>Cloud</strong>, werden auf<br />

nationaler Ebene vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

ausgesprochen. Zudem bieten <strong>Cloud</strong>-Anbieter<br />

auch verstärkt an, dass die Kunden über den Ablageort der<br />

Daten (mit-)bestimmen können.<br />

Ein <strong>Cloud</strong>-Einsatz kann aber auch den Vorteil bieten, dass man<br />

38 39


<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

Nutzen und Risiken des <strong>Cloud</strong>-Einsatzes (Quelle: BARC GmbH)<br />

sich bestimmter Aufgaben bei der Datensicherung entledigt<br />

und sie einem spezialisierten Dienstleister überträgt. Gerade<br />

mittelständische Unternehmen mit kleinen IT-Budgets oder<br />

internationale Unternehmen mit einer Vielzahl von einzuhaltenden<br />

gesetzlichen Rahmenbedingungen können so das<br />

Fachwissen zu Datensicherheit, Datenschutz und Nachweisbarkeit<br />

nutzen.<br />

Trends im <strong>Cloud</strong> Computing<br />

Mitarbeiter<br />

Bedarfsgerechter Zugriff auf Fachlogik<br />

Ortsunabhängiger Zugriff<br />

Einkauf von Fachwissen und Fachfunktionalität<br />

Risiko<br />

Unterstützung der Prozesse?<br />

Integration in Fachanwendungen?<br />

Datenschutz?<br />

Datenverfügbarkeit?<br />

Umfragen aus dem Jahr 2012 belegen, dass <strong>Cloud</strong> Computing<br />

auf ERP-, CRM- und ECM-Lösungen ein hohes Wertschöpfungspotential<br />

hat. Durch den <strong>Cloud</strong>-Einsatz minimiert sich<br />

das Investitionsrisiko für Unternehmen. Durch den SaaS-Gedanken<br />

können Lösungen schrittweise eingeführt werden,<br />

wo<strong>durch</strong> keine hohen Anfangsinvestitionen wie bei klassischer<br />

Unternehmenssoftware anfallen. Dank der größeren<br />

Flexibilität der <strong>Cloud</strong>-Angebote hinsichtlich ihrer Module und<br />

Lizenzmodelle, können Unternehmen die benötigten Funktionen<br />

und Leistungen gezielter gemäß den eigenen Anforderungen<br />

auswählen. Dabei muss aber darauf geachtet werden,<br />

dass verschiedene Aufgaben noch nicht oder nicht im selben<br />

Umfang in der <strong>Cloud</strong> angeboten werden wie in klassischer<br />

Software. Dies ist insbesondere bei der gebotenen Integration<br />

<strong>Cloud</strong><br />

Computing<br />

in Bestandssysteme oder beim Funktionsumfang beispielsweise<br />

von Workflows zu beachten.<br />

Für die kommenden Jahre ist zu erwarten, dass sich immer<br />

mehr Unternehmen für die Nutzung von ECM-Lösungen in der<br />

<strong>Cloud</strong> entscheiden. Treiber dieser Entwicklung ist auch der<br />

derzeit in vielen Unternehmen gehegte Wunsch, ortsunabhängige,<br />

mobile Arbeitsplätze zu schaffen. Mit der Verlagerung<br />

von ECM-Lösungen in die <strong>Cloud</strong> fallen zudem Aspekte<br />

wie Authentifizierung, Zugang, Sicher-heit und Verfügbarkeit<br />

sowie Bandbreite der Internetverbindung eine wesentlich höhere<br />

Bedeutung zu als diese bislang in klassischen Inhouse-<br />

ECM-Lösungen der Fall ist.<br />

<strong>Cloud</strong> – Ja oder Nein?<br />

Geschäftsführung<br />

Kostenkontrolle<br />

Outsourcing<br />

Schnelle Projektumsetzung<br />

Schnelle Einführung<br />

Schnelle Erweiterung<br />

<strong>Cloud</strong>-Angebote bieten also gegenüber reinen Vor-Ort-Lösungen<br />

viele Vorteile, insbesondere im mo-bilen Zugriff und der<br />

Flexibilität. Wie aber schon andere technische Entwicklungen<br />

der Vergangenheit gezeigt haben, wird dies eher zu einer Bereicherung<br />

des ECM-Markts führen und nicht zu einer kompletten<br />

Verdrängung klassischer Ansätze. Mischformen sind<br />

geeignet, verschiedene Anforderungen an Funktionalität und<br />

Arbeitsweise in einem einheitlichen Konzept zu verbinden.<br />

Quellen<br />

BITKOM (2012): Leitfaden ECM in the <strong>Cloud</strong> 2012. In: http://www.bitkom.org/files/documents/BITKOM_Leitfaden_ECM_in_der<strong>Cloud</strong>.pdf<br />

Böhn, M. (2013): ECM: Kosten runter, Effizienz rauf. In: is-report BARC-Guide Dokumenten- und Enterprise-Content-Management (2013).<br />

Böhn, M. (2013): Software-Auswahl erfordert Wissen und Sorgfalt. In: is-report BARC-Guide Doku-menten- und Enterprise-Content-Management (2013).<br />

Meir-Huber, M. (2012): <strong>Cloud</strong> Computing Anbietervergleich – Amazon/Microsoft/Google & Co. In: entwickler.press (2012).<br />

Meir-Huber, M. (2012): <strong>Cloud</strong> Computing Anbietervergleich – Technisch/rechtlich/wirtschaftlich und architekturell. In: entwickler.press (2012).<br />

Administrator<br />

Transparenz<br />

Gute Ressourcensteuerung<br />

Entlastung<br />

Schnelle Bereitstellung<br />

Herausforderungen in der<br />

Mode- & Lifestyle-Branche<br />

Bekleidung und Textil – ein permanenter Wandel<br />

Schon der Begriff Mode steht für eine Welt der Vielfalt: Variationen von Farben und Drucken,<br />

der Wechsel von Formen und Design, neue und veränderte Materialien sind die Grundlage neuer<br />

Trends bei Bekleidung, Schuhen, Haus- und Heimtextilien sowie technischen Textilien. Die<br />

Globalisierung und der steigende Wettbewerbsdruck stellen die größten Herausforderungen<br />

dar. Daher waren die Textil- und Bekleidungsindustrien auch die ersten Industriezweige, die<br />

ihre Produktion internationalisierten und die Produktivität <strong>durch</strong> erhöhte Automatisierung steigerten.<br />

Als Ergebnis kann man beobachten, dass deutsche Unternehmen in osteuropäischen<br />

Betrieben und in neuen Märkten wie z. B. Asien investieren.<br />

Christiane Klaschik<br />

Vertikalisierung und Flächenbewirtschaftung<br />

Auch die Themen Vertikalisierung und Flächenbewirtschaftung als neue Vertriebskonzepte<br />

ImPuls AG<br />

sind im textilen Handel von entscheidender Bedeutung. Dabei unterscheidet man zwischen<br />

proaktiver Ausdehnung der Einzelhandelsaktivitäten auf die vorgelagerten Herstellerstufen<br />

(Rückwärtsintegration; Beispiel H&M) oder die der Herstelleraktivitäten auf die nachgelagerten<br />

Händlerstufen (Vorwärtsintegration; Beispiel Zara). Hier verschafft der Faktor Zeit vertikalen<br />

Systemen erhebliche Wettbewerbsvorteile. Das Aufgreifen von Trends und deren schnelle Umsetzung<br />

in verkaufsfertige Kollektionen ist der entscheidende Vorteil dieser Organisationsform<br />

und ermöglicht einer Kollektion neben der Reduzierung des Flop-Risikos zudem eine effektive,<br />

bedarfsorientierte Steuerung des Warenflusses — von der Produktion über die Lagerung bis hin<br />

zum Verkauf.<br />

Dieser physische Warenfluss und die Organisation und Planung der Supply Chain vom Produktionsort<br />

bis hin zum POS ist in der Fashion-Branche eine komplexe Aufgabe. Nach der Kollektionserstellung<br />

muss das Material beschafft werden, die industrielle Fertigung vorbereitet,<br />

gesteuert und überwacht werden, um schließlich termingerecht ausgeliefert zu werden. Zusätzliche<br />

Herausforderungen gibt es <strong>durch</strong> die schnellen Kollektionswechsel und neue Themen<br />

wie Multi-Channel-Vertrieb, Marken-Piraterie, Ökologie und die technologische Entwicklung im<br />

Bereich der Materialien.<br />

Wettbewerbsvorteile <strong>durch</strong> integrierte Prozesse<br />

Die Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie sind gezwungen, noch flexibler und<br />

schneller auf veränderte Markt- und Rahmenbedingungen zu reagieren. Die Zeitspanne zwischen<br />

der Kundenauftragserteilung bzw. der Produktidee bis zur Auslieferung der Ware muss<br />

weiter reduziert werden.<br />

Marketing<br />

40 41


<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />

Mittelstand Success Story<br />

Silberlöffel und Autowaschen<br />

ohne Wasser<br />

SONAX steht seit den 1950er-Jahren für höchste Qualität bei der Autopflege. Der<br />

deutsche Mittelständler gehört zur Unternehmensgruppe Hoffmann, die seit 1903<br />

in Neuburg Kieselerde abbaut und zu einem feinen Industriemineral aufbereitet. Als<br />

Bestandteil von Haushaltspolituren sorgte es weltweit für glänzendes Messing und<br />

Silberbesteck. Ende der 1940er-Jahre trafen die damaligen Inhaber Franz Hoffmann<br />

und Manfred Hoffmann senior die Entscheidung, eine Pflegepolitur fürs Auto auf den<br />

Markt zu bringen. Auch wenn der Vertrieb zu Beginn von nur vier SONAX-Vertretern ge-<br />

Durch eine direkte Anbindung der Partner und einen<br />

überbetrieblichen Austausch von Daten wird eine kos-<br />

Datensicherheit, Performance und Verfügbarkeit<br />

Die Datensicherheit, Performance und Verfügbarkeit eines<br />

stemmt wurde, die mit vollgeladenen VW-Käfern übers Land fuhren, erwies sich das<br />

Timing als goldrichtig: Mit der 1950 gegründeten Marke SONAX entwickelte sich dieser<br />

Teil der Unternehmensgruppe Hoffmann zum führenden Hersteller von Autopflegemit-<br />

Gerhard Jahn<br />

tengünstigere und schnellere Auftragsabwicklung er-<br />

Rechenzentrums erreichen in der Regel ein höheres Level als<br />

teln und Innovationstreiber der Branche. Im Interview erklärt Gerhard Jahn, Controller<br />

Controller und CIO<br />

möglicht. Planungsaufwand und Lagerbestände in der<br />

Server, die in kleinen und mittelständischen Unternehmen in-<br />

& Leiter Informationscenter (CIO) bei der SONAX GmbH, wieso die Werte, die im Famili-<br />

SONAX GmbH<br />

textilen Kette werden reduziert. Es sind integrierte IT-<br />

stalliert sind. Die Sicherheitssysteme im Rechenzentrum sind<br />

enunternehmen gelebt werden, die Innovation fördern.<br />

Lösungen nötig, die sich flexibel an diese Anforderungen<br />

immer auf dem neuesten Stand und die Daten sind in der Re-<br />

anpassen und für stabile Prozesse sorgen.<br />

gel an verschiedenen Orten redundant gespeichert. Es stehen<br />

unbegrenzt skalierbare Speicher- und Rechenkapazitäten zur<br />

Martina List: Herr Jahn, was bedeutet Innovation bei SONAX?<br />

Das Internet bietet hier ebenfalls enorme Chancen zur<br />

Verfügung. Updates erfolgen zentral <strong>durch</strong> den Provider, so<br />

Gerhard Jahn: Innovation basiert bei SONAX und in der gesamten Unternehmensgruppe auf ge-<br />

Bewältigung dieses Strukturwandels und zur Stärkung<br />

dass den Nutzern stets die aktuelle Version der Software zur<br />

lebten Werten: Leidenschaft für und Spaß an der Sache; Stolz auf das Erreichte, ohne arrogant<br />

der Wettbewerbsfähigkeit. Die Bandbreite der Einsatz-<br />

Verfügung steht.<br />

zu werden; Vertrauen zwischen Belegschaft und Geschäftsführung; und eine Kultur der kurzen<br />

möglichkeiten reicht von der einfachen Firmenpräsentation<br />

im Netz über die Nutzung von Marktplätzen bis hin<br />

zu ausgefeilten Supply-Chain-Management-Systemen<br />

Vorteile des <strong>Cloud</strong> Computing für die Modebranche<br />

Wege, die schnelle Entscheidungen begünstigen.<br />

Martina List: Ist bei Autopflegemitteln überhaupt noch Raum für Innovation?<br />

zwischen den Unternehmen.<br />

Durch die große Mobilität werden die Anforderungen im Zeit-<br />

Gerhard Jahn: Wenn wir ein Produkt entwickeln, steht die Problemlösung im Mittelpunkt. Das<br />

alter der Globalisierung optimal erfüllt. Mit <strong>Cloud</strong> Computing<br />

liegt SONAX sozusagen in den Genen. Silberpolituren gab es schon lange, aber Hoffmann hat<br />

Einer der größten Vorteile von Online-Software ist der<br />

lassen sich die genutzten Kapazitäten kurzfristig an den tat-<br />

die Poliermittel immer feiner und weiter als andere fortentwickelt. So arbeiten wir noch heute:<br />

weltweite, immer verfügbare Zugriff auf alle Daten mit<br />

jedem PC, Netbook oder Handy. Durch die parallele Nut-<br />

sächlichen Bedarf anpassen. Für kleine und mittlere Unternehmen<br />

ergeben sich Vorteile bezüglich der Kosten und ein<br />

Ein Produkt soll beim Kunden ein Problem lösen und Nutzen bringen.<br />

Martina List<br />

zungsmöglichkeit der Software an unterschiedlichen<br />

sehr viel geringerer Aufwand für die IT-Administration.<br />

Martina List: Nutzen über die Sauberkeit hinaus?<br />

Marketing Manager PR<br />

Orten und Computern ist verteiltes, kollaboratives Arbei-<br />

Gerhard Jahn: Ja, zum einen müssen unsere Produkte einen hohen Qualitätsstandard einhal-<br />

<strong>Comarch</strong> DACH<br />

ten möglich. Eine webbasierte ERP II -Lösung wie ImPuls<br />

Bezogen auf die Modewelt bedeutet dies eine hohe Flexibilität<br />

ten. Dafür testen wir im Vorfeld sehr ausführlich und verwenden nur die besten Inhaltsstoffe.<br />

martina.list@comarch.com<br />

fashion web ist perfekt auf diese Anforderungen zuge-<br />

bei der Erstellung der Kollektionen, einfacher Datenaustausch<br />

Zum anderen müssen sie einen Zusatznutzen haben, also etwas, das ein Wettbewerbsprodukt<br />

schnitten. Ohne den Aufbau von Infrastruktur stellt die<br />

mit Kunden, Lieferanten und Partnern, verkürzte Lieferzeiten<br />

nicht kann. Es gibt beispielsweise ein neues Langzeit-Pflegeprodukt von SONAX: Es bildet eine<br />

Lösung im Hostingverfahren alle notwendigen betriebs-<br />

und bessere Beziehungen innerhalb der textilen Kette. Die<br />

Schutzschicht auf dem Lack, die die Oberfläche für sechs bis neun Monate schützt. Das be-<br />

wirtschaftlichen Funktionen schnell zur Verfügung. Man<br />

Just-In-Time-Fertigung und eine optimierte Lagerhaltung hel-<br />

deutet, dass Sie nur noch mit klarem Wasser wischen müssen. Die Schutzschicht entsteht, da<br />

kann sich einfach mit einem Internet-Browser einloggen<br />

fen dabei, Kundennachfragen schnell zu befriedigen.<br />

sich das Produkt mit dem Lack auf der Mikroebene verbindet. In einem solchen Produkt steckt<br />

und sofort mit der Arbeit beginnen.<br />

viel Innovation und jahrelange Forschung – in diesem Fall in der Hybrid- und Nanotechnologie.<br />

42<br />

43


Mittelstand Success Story<br />

Mittelstand Success Story<br />

Kunden und Partnern; das sind in der Regel Großhändler oder<br />

dass dabei keine Kratzer entstehen. Das Produkt unterwan-<br />

große Einzelhändler wie Autoteile Unger, Stahlgruber oder die<br />

dert sozusagen den Schmutz und lässt sich wieder abputzen,<br />

Carat-Gruppe. Last but not least profitieren wir natürlich von<br />

ohne Kratzer zu hinterlassen.<br />

Kooperationen: Wir unterstützen zum Beispiel in der Formel<br />

1 das Team von Sebastian Vettel und sind in der Deutschen<br />

Martina List: Sie sprachen vom Wiedererkennungswert der<br />

Tourenwagen-Meisterschaft im BMW-Team dabei. Und auch<br />

Marke. Was bedeutet das: Gibt es für SONAX-Produkte einen<br />

außerhalb des Rennsports kooperieren wir mit fast allen nam-<br />

Vertrauensvorschuss?<br />

haften Herstellern aus der Automobilindustrie, angefangen bei<br />

Gerhard Jahn: Ja, der Kunde vertraut der Marke, aber er lässt<br />

Audi und BMW über Rolls-Royce oder Porsche bis hin zu den<br />

sich auch immer wieder von der Marke zeigen, dass die Qua-<br />

asiatischen Herstellern.<br />

lität nicht nachlässt – die Produkte sind ja nicht ganz billig.<br />

Und deswegen gilt: Wenn ein Kunde SONAX kauft, und er ist<br />

Martina List: Wie gehen Sie den Markt an?<br />

nicht zufrieden, dann hat SONAX <strong>durch</strong>aus etwas zu verlieren.<br />

Gerhard Jahn: Es ist ganz wichtig, unseren Verkaufspartnern<br />

Für uns ist es deswegen ganz wichtig, unsere eigenen Qua-<br />

etwas an die Hand zu geben, damit der Kunde das Produkt<br />

litätsstandards zu halten. Dazu gehören, wie schon erwähnt,<br />

erkennt. Dabei hilft uns das Automobilsponsoring. Zusätzlich<br />

die Auswahl der Inhaltsstoffe, aber auch lange Testreihen für<br />

führen wir mit Kunden große Events oder Aktionen <strong>durch</strong>, stel-<br />

neue Produkte und ein gutes Qualitätsmanagement. Ein wich-<br />

len auch auf großen Classic-Car- und Tuning-Messen aus.<br />

tiges Element für uns ist, dass wir die Produktion nicht aus der<br />

Das erhöht den Wiedererkennungswert der Marke SONAX und<br />

Hand geben. Denn wir produzieren nach wie vor in Sichtweite<br />

schafft Kundennähe.<br />

der Chefs, und das ist ein Qualitätsgarant.<br />

Martina List: Müssen Sie den Markt und den Endkunden aus-<br />

Martina List: Das heißt, die Produktion ist komplett in Neu-<br />

Martina List: Forschung, die von der Unternehmenskultur ge-<br />

Martina List: Wie funktioniert die Zusammenarbeit? Wie or-<br />

bilden? Ich könnte mir vorstellen, dass einige Neuerungen<br />

burg?<br />

tragen wird, die Sie eben beschrieben haben?<br />

ganisieren die beiden Unternehmen den Austausch?<br />

erklärungsbedürftig sind. Um Ihr Beispiel aufzugreifen: Sie<br />

Gerhard Jahn: Ja, mit 300 Kollegen, und das ist ein ganz be-<br />

Gerhard Jahn: Ja, und das ist wichtig – Spaß, Neugierde und<br />

Gerhard Jahn: Beide Unternehmen haben neben den üblichen<br />

sagten, das Produkt baut eine Schutzschicht auf dem Lack<br />

wusstes Bekenntnis zum Standort. SONAX ist ein inhaber-<br />

den Freiraum, um etwas auszuprobieren oder auch etwas<br />

informellen auch formale Möglichkeiten, um sich auszutau-<br />

auf. Mein erster Gedanke war: Macht das den Lack nicht mit-<br />

geführtes Unternehmen. Das bringt uns einige Vorteile, etwa<br />

falsch machen zu können. Das muss besonders in der For-<br />

schen. Eine davon ist unsere sogenannte „Ideenschmiede“<br />

telfristig kaputt?<br />

die kurzen Entscheidungswege und vor allem das Herzblut,<br />

schungsabteilung gelebt werden: Viele Ansätze laufen ins<br />

auf Seiten Hoffmann Mineral. Bei SONAX arbeiten wir mit ei-<br />

Gerhard Jahn: Ja, solche Vorbehalte erleben wir <strong>durch</strong>aus. Wir<br />

das zwischen Familie und Firma hin- und herfließt. Das kennt<br />

Nichts. Aber dann ist da auf einmal ein Knaller. Um das zu<br />

nem Innovationssystem namens „Speed“, das den ganzen<br />

erklären das mit Vergleichen, in diesem Fall: Das ist ähnlich<br />

man ja von vielen erfolgreichen deutschen Unternehmen. Der<br />

erreichen, müssen das Unternehmen und jeder einzelne Mit-<br />

Prozess von der Idee bis zum fertigen Produkt abbildet. Jeder<br />

wie beim Nagellack. Wenn Sie einen guten Nagellack ver-<br />

Gründer Franz Hoffmann, der Urgroßvater der jetzigen Inha-<br />

arbeiter eben tolerieren, auch mal ein halbes Jahr nicht wei-<br />

Mitarbeiter kann sich über dieses Tool einbringen, jede Idee<br />

wenden, machen Sie nichts kaputt, wenn Sie ein schlechtes<br />

bergeneration, hat sich 1903 Schürf- und Explorationsrechte<br />

terzukommen.<br />

<strong>durch</strong>läuft ein Ranking. Wenn sie für gut befunden wird, geht<br />

Produkt einsetzen, kann das Ihre Nägel natürlich schädigen.<br />

an der Neuburger Kieselerde gesichert. Seitdem ist Neuburg<br />

es im nächsten Schritt um Ressourcenzuteilungen und Ähnli-<br />

Außerdem demonstrieren unsere Außendienstler die Produkte<br />

für die ältere Schwester der Firmengruppe, die Hoffmann Mi-<br />

Martina List: Hilft Ihnen bei der Forschung die Zusammenar-<br />

ches – etwa das Ausloten von Marktchancen, Vergleichstests<br />

vor Ort und erklären, was neu daran ist. Wir hatten beispiels-<br />

neral, und uns, die SONAX, gesetzt. In den 1990er-Jahren gab<br />

beit in der Unternehmensgruppe? Konkret mit dem Schwes-<br />

und so weiter – bis dann irgendwann aus einer Idee ein Pro-<br />

weise mal ein Produkt für „Waschen ohne Wasser“. Das ist ein<br />

es immer wieder Überlegungen, im Osten eine zweite Fabrik<br />

terunternehmen Hoffmann Mineral, einem innovativen Füll-<br />

dukt geworden ist.<br />

Spray, das dann komplett ohne Wasser wieder abgewischt<br />

zu bauen. Das Management hat zum Glück damals schon er-<br />

stoffspezialisten?<br />

wird. Es eignet sich auch für die Pflege von Vespas oder Mo-<br />

kannt, dass die Kompaktheit an einem Standort mit den kur-<br />

Gerhard Jahn: Ja, <strong>durch</strong> die enge Verbindung mit Hoffmann<br />

Martina List: Sie sprachen gerade von Marktchancen. Wie be-<br />

torrädern. Wir mussten dem Kunden aber zuerst klarmachen,<br />

zen Wegen eine wichtige Komponente für unseren Erfolg ist.<br />

Mineral hatten wir sicher einen leichteren Einstieg in die<br />

treibt SONAX Marktforschung? Das Auto ist ja schließlich der<br />

Nanotechnologie. Wir tauschen das Wissen zwischen den<br />

Deutschen liebstes Kind, und das putzt man ja sicher nicht<br />

Schwesterunternehmen aus. Da<strong>durch</strong> entstehen Synergien,<br />

einfach mit irgendetwas, oder?<br />

und es macht unsere Produkte einmalig. Das hat uns sicher<br />

Gerhard Jahn: Wir arbeiten natürlich mit professionellen Markt-<br />

dabei geholfen, in Deutschland Marktführer zu werden und in<br />

forschern zusammen, beispielsweise der GfK in Nürnberg. Zu-<br />

Europa zu den Top 3 zu gehören.<br />

sätzlich bekommen wir viele Rückmeldungen von unseren<br />

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Mittelstand Success Story<br />

Mittelstand Success Story<br />

Martina List: Das bedeutet, SONAX investiert in den Standort,<br />

Gerhard Jahn: Ja, absolut, das ist wie bei regenfester Kleidung:<br />

und Skandinavien. In Schweden sind wir übrigens seit fast 50<br />

sen auf nichts achten! Sie können ein entsprechendes Tuch<br />

um zu wachsen?<br />

Probleme treten an den Nahtstellen auf. Das gilt auch für Soft-<br />

Jahren aktiv.<br />

für außen auch nach der Waschanlage zum Abledern verwen-<br />

Gerhard Jahn: Genau. Im Moment erweitern wir die Lagerkapa-<br />

ware. Je mehr Sie zusammenstückeln, desto mehr Schnittstel-<br />

den. Für solche Produkte testen wir auch neue Absatzwege,<br />

zitäten in Neuburg, die Investition in den Standort dient auch<br />

len entstehen, an denen Sie Daten übergeben müssen. Dort<br />

etwa Drogerien. Wir denken, dass wir damit vor allem Frau<br />

dazu, im Ausland weiter zu wachsen. Wir exportieren ja in 80<br />

können sich Fehler einschleichen oder Daten verloren gehen.<br />

erreichen könnten.<br />

Länder. Und wenn beispielsweise in Japan beziehungsweise<br />

in den USA die Nachfrage anzieht, ist die Umsatzsteigerung<br />

Martina List: War das der Grund, warum sich SONAX für Co-<br />

Martina List: Putzen Frauen ihr Auto anders?<br />

gewaltig. Mit der zentralen Produktion in Neuburg können wir<br />

march ERP Enterprise – damals noch Semiramis – entschie-<br />

Gerhard Jahn: Sie bevorzugen auf jeden Fall andere Düfte in<br />

unser Qualitätsversprechen halten.<br />

den hatte?<br />

den Pflegemitteln, vor allem bei den Cockpitpflegern: Männer<br />

Gerhard Jahn: Semiramis war eine zukunftsorientierte Soft-<br />

bevorzugen energiegeladene Düfte. Frauen stehen eher auf<br />

Martina List: Und das bestehende Lager?<br />

ware, die SAP um mehrere Jahre voraus war. Semiramis war<br />

Vanille, Sandelholz oder im Sommer Zitrusnoten. Aber ich den-<br />

Gerhard Jahn: Das Fertigwarenlager ist bei einem Logistiker<br />

prädestiniert für die Arbeit in der OLAP-Welt. SAP war da weit<br />

ke nicht, dass sie putzverrückter sind – im Gegensatz zu man-<br />

vor Ort. Wir sind ja ein Vollsortimenter mit insgesamt etwa<br />

weg. Wir haben 2004 damit begonnen, die Software einzufüh-<br />

chem Oldtimer-Fan. Wir hatten kürzlich den Fall, dass jemand<br />

2000 Produkten in verschiedenen Ausführungen und Länder-<br />

ren, damals war Semiramis ein regelrechter „Vamp“ unter den<br />

Martina List: Und außerhalb Europas?<br />

3000 Euro zur Aufbereitung seines Wagens ausgegeben hat.<br />

etikettierungen. Unser Distributor lagert diese Vielfalt für uns<br />

ERP-Systemen.<br />

Gerhard Jahn: Ganz stark ist Südamerika. Und in Thailand sind<br />

und verteilt sie weiter.<br />

wir Marktführer für Multifunktionsöle. Sie können diese zum<br />

Martina List: Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind Unter-<br />

Martina List: Und heute?<br />

Ölen und Schmieren verwenden oder um Rost zu entfernen.<br />

nehmensziele. Passt das zu Putzmitteln?<br />

Martina List: Wie organisieren Sie die Abwicklung?<br />

Gerhard Jahn: <strong>Comarch</strong> sagt: Was SAP kann, können wir auch.<br />

Gerhard Jahn: Ja, da legen wir Wert drauf! Wir hatten zum Bei-<br />

Gerhard Jahn: Unser ERP-System von <strong>Comarch</strong> tauscht sich<br />

Das passt zu uns: Auch SONAX sagt: Was andere können,<br />

Martina List: Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit?<br />

spiel mal einen Planenreiniger für LKWs, der bei unseren Kun-<br />

mit dem System des Dienstleisters über eine intelligente<br />

etwa eine 3M, das können wir auch.<br />

Gerhard Jahn: Ja, feuchtes Klima und häufige Überschwem-<br />

den nicht gut ankam. Der Grund: Die Mitbewerber hatten ein<br />

Schnittstelle aus, wir reden von zwei Millionen Transaktionen<br />

mungen sorgen für Rost – dagegen hilft unser Öl.<br />

leistungsfähigeres Produkt zum Aufsprühen im Angebot – das<br />

pro Jahr.<br />

Martina List: Und das auch international … Sie sagten eben,<br />

aber Flusssäure enthielt. Dieser Inhaltsstoff machte die Pla-<br />

SONAX sei in circa 80 Ländern tätig.<br />

Martina List: Einleuchtend. Gibt es andere Beispiele für län-<br />

ne zwar sofort sauber, aber er ist sehr gesundheitsschädlich.<br />

Martina List: Sie wickeln die komplette Supply-Chain in Co-<br />

Gerhard Jahn: Ja, in Europa sind wir in allen wichtigen Ländern<br />

der- oder regionenspezifische Verkaufsschlager?<br />

Das widerspricht unserem Verständnis von Nachhaltigkeit. Wir<br />

march ERP Enterprise ab. Hat es Vorteile, alles <strong>durch</strong>gehend<br />

vertreten und gehören zu den Top 3. Neben den deutschspra-<br />

Gerhard Jahn: Ja, in Island und Schweden sind unsere Politu-<br />

haben deswegen viel Zeit und Energie in die Forschung für ein<br />

in einem System abzubilden?<br />

chigen Märkten schlagen wir uns besonders gut in Osteuropa<br />

ren der Renner, vielleicht wegen des rauen Klimas, das den<br />

konkurrenzfähiges Produkt gesteckt, das der Umwelt nicht<br />

Lack schneller verwittern lässt. Die Polituren sind übrigens<br />

schadet. Und die Entwicklung hat uns Recht gegeben …<br />

auch sehr beliebt bei den südafrikanischen Taxifahrern.<br />

Martina List: Inwiefern?<br />

Martina List: Woher wissen Sie so genau, dass es die Taxi-<br />

Gerhard Jahn: Die Gesetzgebung hat in den vergangenen Jah-<br />

fahrer sind? Kommt das Feedback von Ihren Großhändlern?<br />

ren häufig Inhaltsstoffe verboten, die wir aus unserer Tradition<br />

Gerhard Jahn: Ja, wir haben für jedes Land einen Importeur,<br />

heraus nicht einsetzen wollten. Auch wenn es eine Herausfor-<br />

mit dem wir uns häufig austauschen.<br />

derung ist, dem Wettbewerb nicht um jeden Preis hinterherzulaufen,<br />

haben wir im Nachhinein gesehen, dass wir doch<br />

Martina List: Und was ist dem deutschen Autofahrer wichtig<br />

oft den richtigen Weg eingeschlagen haben. Und wir forschen<br />

bei seiner Autopflege?<br />

ständig und versuchen, die Grenzen zu verschieben, ohne die<br />

Gerhard Jahn: Dass er fast nichts tun muss. Dass es von<br />

Umwelt zu schädigen. So kommt eine gesunde Innovation in<br />

selbst geht.<br />

Gang.<br />

Martina List: Wie die Politur, die eine Schutzschicht aufputzt?<br />

Martina List: Gesunde Innovation – wenn das kein wunder-<br />

Gerhard Jahn: Richtig. Ein anderes Beispiel ist ein Conveni-<br />

bares Schlusswort ist! Herr Jahn, ich danke Ihnen für das Ge-<br />

ence-Tuch von uns, wunderbare Tücher für die Innenreinigung,<br />

spräch!<br />

ein Tuch reicht, um das ganze Auto innen zu putzen – Sie müs-<br />

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Mittelstand Success Story<br />

Mittelstand Success Story<br />

Digitaler Workflow<br />

für schnelle Prozesse<br />

Immer mehr Unternehmen setzen auf die Digitalisierung von Dokumenten und deren Integration in die täglichen Arbeitsabläufe.<br />

Das spart Zeit und Kosten und macht die Prozesse einfach und transparent. Das Hamburger Autohaus<br />

B&K, einer der führenden Händler für BMW und MINI in Deutschland, setzt auf aktives Dokumentenmanagement mit<br />

<strong>Comarch</strong> ECM und optimiert so Zug um Zug seine betriebswirtschaftlichen Prozesse.<br />

Die Optimierung von Prozessen erforderte schon früh den Einstieg in die digitale Archivierung<br />

von Eingangsrechnungen bei der B&K GmbH & Co. KG. Der Vertragshändler für BMW und MINI<br />

zählt heute mit 16 Filialen zu den größten Autohäusern dieser Markengruppe. „Wir wollten nicht<br />

weiter nur auf die Digitalisierung und reine Archivierung von bearbeiteten Vorgängen setzen,<br />

sondern die Vorzüge digital basierter Workflows für unser Alltagsgeschäft in einem hart umkämpften<br />

Markt nutzen“, sagt Carsten Stock, kaufmännischer Leiter bei B&K. Das bisher eingesetzte<br />

Archivsystem war jedoch nicht leistungsstark genug für die neuen Anforderungen. Da<br />

B&K in der Buchhaltung stets auf die Rechnungswesenlösung <strong>Comarch</strong> Financials Schilling<br />

Ergonomie und schnelle Abläufe<br />

<strong>Comarch</strong> ECM. Über den angeschlossenen Dokumentenscan-<br />

Carsten Stock<br />

vertraut hatte, war der Umstieg auf <strong>Comarch</strong> ECM für die Archivierung und Bearbeitung digitaler<br />

Dokumente nur ein logischer Schritt – bietet doch die abgestimmte Schnittstellentechnologie<br />

Die Workflows für die Bearbeitung der Eingangsrechnungen<br />

hat <strong>Comarch</strong> nach den Erfordernissen bei B&K konfiguriert.<br />

ner werden alle Papierdokumente eingelesen und verschlagwortet.<br />

„<strong>Comarch</strong> ECM hat eine leistungsfähige Technologie,<br />

beider Lösungen ideale Voraussetzungen für optimale Abläufe.<br />

Zudem wurden unterschiedliche Rechnungstypen definiert, je<br />

die die tägliche Arbeit in diesem Bereich beschleunigt hat“, so<br />

Kaufmännischer Leiter<br />

B&K GmbH & Co. KG<br />

Automatisierte und fehlerfreie Dokumentenvorbereitung<br />

nachdem wie viele Genehmigungsschritte nötig sind, um einen<br />

Zahlungslauf anzustoßen. Nach der Bearbeitung und Frei-<br />

Carsten Stock, der auch Leiter der gesamten Verwaltung bei<br />

B&K ist.<br />

Zusätzlich wurde das Tool SmartFix des Herstellers Insider Software <strong>durch</strong> <strong>Comarch</strong> integriert.<br />

Dieses dient dazu, die Rechnungsdaten zu erfassen und in maschinenlesbare Sprache umzuwandeln.<br />

Damit wird eine hohe Automatisierung erreicht. Der Dokumentenscanner versieht<br />

gabe werden die erfolgten Buchungen in <strong>Comarch</strong> Financials<br />

Schilling gespeichert.<br />

Vorteile <strong>durch</strong> die Bereitstellung von Spool-<br />

Dateien<br />

alle Dokumente mit Barcodes und unterscheidet sie so voneinander. Das Verfahren der soge-<br />

<strong>Comarch</strong> ECM erweist sich dank der einfachen Bedienbarkeit<br />

Auch die Speicherung ausgehender Rechnungen und Doku-<br />

nannten Früharchivierung angewendet: jedes Dokument wird erst archiviert und dann an die<br />

als beste Lösung für die Mitarbeiter bei B&K. Seit 2012 ist Co-<br />

mente in Form von Spool-Dateien aus den Drucksystemen<br />

OCR-Software übergeben. Auf diese Weise kann keine Datei verloren gehen. Dank spezieller<br />

march ECM bei B&K im produktiven Einsatz. Sämtliche Debito-<br />

erfolgt heute mit <strong>Comarch</strong> ECM. Da diese Daten täglich neu<br />

Anpassungen werden die erfassten Daten der Rechnungen zudem besonders zeitnah mit den<br />

renrechnungen werden mit Dokumentenscannern erfasst und<br />

entstehen, ist es ein Leichtes, sie über die dafür vorhandene<br />

Datensätzen in <strong>Comarch</strong> Financials Schilling synchronisiert: SmartFix synchronisiert die Daten<br />

stehen direkt für die Bearbeitung in der Buchhaltung zur Ver-<br />

Schnittstelle zu speichern und den betreffenden Vorgängen<br />

bei B&K stündlich – üblich sind tägliche Synchronisierungsschritte der Stammdaten. Da bei<br />

fügung, auch in den 16 Filialen. Dort werden die Belege für die<br />

zuzuordnen. Jede Spool-Datei wird beim Druck automatisch<br />

jeder Belegerfassung immer der Abgleich mit der Datenbank in <strong>Comarch</strong> Financials Schilling<br />

Zahlung bearbeitet und erfasst. Die Übertragung in die Ham-<br />

archiviert und kann jederzeit aufgerufen werden. Gleiches gilt<br />

erfolgt, gehen Änderungen nicht verloren. Direkt nach der Erfassung erledigt <strong>Comarch</strong> ECM au-<br />

burger Zentrale erfolgt über die Web oberfläche von <strong>Comarch</strong><br />

schon heute für Aufrufe von Belegen mit <strong>Comarch</strong> Financials<br />

tomatisch dann die früher per Hand geleisteten Vorarbeiten. Geprüft wird, ob die jeweilige Rech-<br />

ECM. Anschließend kann dann direkt die Zahlung veranlasst<br />

Schilling: Musste die Buchhaltung früher eine externe Soft-<br />

nung den Anforderungen nach dem UStG entspricht. Auch werden die Buchungssätze nach<br />

werden – mit positiven Effekten für die Nutzung von Skonti,<br />

ware für den Aufruf der Archivdateien nutzen, um Belege zu<br />

Projekten, Sachkonten und Kostenstellen geordnet. Damit wird die Plausibilität einer Rechnung<br />

denn die Zahlungen erfolgen auf diese Weise schnellstmög-<br />

einem Konto einzusehen, so geschieht dies heute über einen<br />

bereits bei der Erfassung nachgewiesen, so dass sie schnell für die Bearbeitung bereitsteht.<br />

lich. Die Basis der Erfassung ist das Modul Workstation Scan in<br />

Shortcut aus <strong>Comarch</strong> Financials Schilling heraus.<br />

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Mittelstand Success Story<br />

Workflows für alle relevanten Unternehmensbereiche<br />

Die Akzeptanz bei den über 100 Mitarbeitern, die bei B&K<br />

deutschlandweit mit <strong>Comarch</strong> ECM arbeiten, ist dank der einfachen<br />

Bedienbarkeit hoch. Carsten Stock will den Kreis der<br />

Mitarbeiter, die von der Schnelligkeit der neu organisierten<br />

Abläufe profitieren, deshalb erweitern. „In einem nächsten<br />

Schritt werden wir unsere Kraftfahrzeug- und Serviceakten<br />

digitalisieren und den jeweiligen Benutzergruppen zur Verfügung<br />

stellen. Davon versprechen wir uns erhebliche Vorteile<br />

bei Verkauf und Service.“<br />

So wird jede Fahrzeugakte künftig dynamisch angelegt. Alle<br />

relevanten Belege zu einem Kraftfahrzeug werden bis zu dessen<br />

Verkauf in der Akte zusammengeführt. Die Verkäufer haben<br />

da<strong>durch</strong> zu jedem Zeitpunkt Zugriff auf alle Informationen<br />

rund um ein Fahrzeug. „Das ist aus unserer Sicht besonders<br />

wichtig für unsere Verkäufer, wenn sie in Kundengesprächen<br />

sind. Alles ist auf dem Bildschirm abrufbar, und auch für den<br />

Kunden schnell darstellbar. So können wir schnell auf spezielle<br />

Wünsche eingehen, und sparen dabei viel Zeit“, erläutert<br />

Carsten Stock.<br />

Arbeit in der Werkstatt und im Kundenservice erleichtern.<br />

Sämtliche Belege über Serviceleistungen die an einem Fahrzeug<br />

vorgenommen werden, werden erfasst und sind verfügbar.<br />

„Diese beiden digitalen Aktenkategorien sind für uns darüber<br />

hinaus wichtig, weil sie revisionssicher sind. Denn zum<br />

einen prüft der Hersteller darüber unsere Servicequalität, zum<br />

anderen sind wir damit auch besser für Betriebsprüfungen<br />

gerüstet, die ohne Papierakten erheblich schneller ablaufen<br />

können“, so Stock weiter. Auch Urlaubsanträge und Krankheitstage<br />

will B&K künftig in den Workflows bearbeiten. Damit<br />

ist der Urlaubs- und Krankenstand jederzeit schnell abrufbar,<br />

das Personalmanagement wird erleichtert. Die Auswertungsmöglichkeiten<br />

auf Basis von <strong>Comarch</strong> ECM steigern zusätzlich<br />

die Qualität der Prozesse bei B&K.<br />

B&K<br />

Die B&K GmbH & Co. KG mit Hauptsitz in Hamburg ist mit<br />

16 Niederlassungen einer der größten BMW- und MINI-<br />

Vertragshändler in Deutschland. 900 Mitarbeiter erwirtschafteten<br />

im Jahr 2012 einen Umsatz von 488 Millionen<br />

Euro.<br />

Ähnliches gilt für die geplante Digitalisierung und Bereitstellung<br />

der Serviceakten: Ihre Einbindung in die Abläufe soll die<br />

www.bundk.de<br />

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