3 Fortschritt durch Cloud - Comarch
3 Fortschritt durch Cloud - Comarch
3 Fortschritt durch Cloud - Comarch
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003<br />
<strong>Comarch</strong> Magazin<br />
März 2013<br />
www.comarch.de<br />
MITTELSTAND<br />
KOMPAKT<br />
<strong>Cloud</strong> <strong>Cloud</strong> <strong>Cloud</strong>!<br />
Interview mit Sonax<br />
Silberlöffel und Autowaschen<br />
ohne Wasser<br />
Welches <strong>Cloud</strong>-Angebot<br />
passt zu meinem<br />
Unternehmen?<br />
ECM in der <strong>Cloud</strong><br />
Status und Nutzung<br />
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong>
Inhalt<br />
Grußwort<br />
<strong>Comarch</strong> Aktuell<br />
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<strong>Cloud</strong> <strong>Cloud</strong> <strong>Cloud</strong>! — Dr. Christoph Kurpinski im Gespräch mit Mittelstand Kompakt<br />
SSP entscheidet sich für <strong>Comarch</strong> EDI und <strong>Comarch</strong> ECM<br />
B&K GmbH & Co. KG optimiert Geschäftsprozesse mit <strong>Comarch</strong> ECM<br />
<strong>Comarch</strong> Network Operation Center — Überwachung der IT-Infrastruktur und technischer Support<br />
London Heathrow entscheidet sich für <strong>Comarch</strong> CRM & Marketing<br />
Eröffnung des neuen <strong>Comarch</strong> Data Center in Dresden<br />
Eigene Erweiterungen von <strong>Comarch</strong> ERP Enterprise mit dem Application Development Kit<br />
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
"Was bedeutet <strong>Cloud</strong> für Sie?"<br />
<strong>Cloud</strong>-Computing erobert die Unternehmens–IT<br />
Welches <strong>Cloud</strong>-Angebot passt zu meinem Unternehmen?<br />
Warenwirtschaftslösungen aus der <strong>Cloud</strong> für kleine und mittelständische Unternehmen<br />
Eine Lösung für alle — Best Practices in der Public <strong>Cloud</strong> nutzen<br />
Was ist zu tun, wenn…?<br />
EDI aus der <strong>Cloud</strong> löst klassische EDI-Lösungen ab<br />
Marketing für Onlineshops<br />
Digitale Akten und Ad-Hoc-Workflow<br />
ECM in der <strong>Cloud</strong>: Status und Nutzung<br />
Herausforderungen in der Mode- & Lifestyle-Branche<br />
Impressum<br />
MITTELSTAND KOMPAKT<br />
<strong>Comarch</strong> Magazin<br />
003/März 2013<br />
Hausanschrift:<br />
<strong>Comarch</strong> Software und Beratung AG<br />
Messerschmittstraße 4<br />
80992 München<br />
Herausgeber und Verleger:<br />
<strong>Comarch</strong> Software und Beratung AG<br />
Redaktion:<br />
Magda Duda, Martina List,<br />
Philipp Erdkönig<br />
DTP:<br />
Nuno Laranja<br />
SoInteractive GmbH<br />
Messerschmittstraße 4<br />
80992 München<br />
E-Mail Redaktion:<br />
marketing-dach@comarch.de<br />
Internet:<br />
www.comarch.de<br />
Erscheinungsnachweise:<br />
2x jährlich<br />
Auflage:<br />
3.000<br />
Die Wolke<br />
Die <strong>Cloud</strong>, die Datenwolke, ist laut<br />
Analysten der wichtigste Langzeittrend<br />
in der IT. Das heißt keine<br />
lokale Festplatte, kein bestimmter<br />
Server, kein konkreter Ort. Privat nutzen viele<br />
von uns bereits kostenlose Angebote wie beispielsweise<br />
Dropbox oder Google Drive. Auch<br />
für Mittelständler gewinnt dieses Thema<br />
immer mehr an Bedeutung: statt selbst ein<br />
aufwendig zu wartendes Rechenzentrum zu<br />
bauen, mieten Unternehmen je nach Bedarf<br />
Rechenkapazität, Software oder Speicher-<br />
zitäten und vor allem Geld in die Installation<br />
und Instandhaltung der Hard- und Software<br />
zu stecken. Doch so sinnvoll der Schritt in die<br />
Wolke ist – er muss sorgfältig geplant werden.<br />
Denn wie zuverlässig funktioniert die Wolke<br />
eigentlich? Wie geht die Datenmigration vonstatten<br />
und welche rechtlichen Aspekte sind<br />
zu berücksichtigen?<br />
In dieser Ausgabe von „Mittelstand Kompakt“<br />
zeigen Ihnen <strong>Comarch</strong> und <strong>Cloud</strong> Computing-<br />
Experten, was bei dem Umstieg auf die Wolke<br />
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Mittelstand Success Story<br />
Silberlöffel und Autowaschen ohne Wasser<br />
Digitaler Workflow für schnelle Prozesse<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr<br />
enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />
sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Mit Ausnahme der<br />
gesetzlich zugelassenen Fälle<br />
ist eine Verwertung ohne Einwilligung<br />
des Verlags strafbar.<br />
platz bei einem <strong>Cloud</strong> Computing-Anbieter.<br />
Unternehmen können auf diese Weise gleich<br />
richtig <strong>durch</strong>starten, statt wertvolle Kapa-<br />
zu beachten ist und welche Vorteile die Auslagerung<br />
der IT für Sie bietet.<br />
Viel Spaß beim Lesen! – Redaktion<br />
3
<strong>Comarch</strong> Aktuell<br />
<strong>Comarch</strong> Aktuell<br />
<strong>Cloud</strong> <strong>Cloud</strong> <strong>Cloud</strong>!<br />
Dr. Christoph Kurpinski im Gespräch mit Mittelstand Kompakt.<br />
In dieser Ausgabe hat die Mittelstand Kompakt-Redaktion mit Dr. Christoph Kurpinski über die aktuellen Erfolge, die<br />
deutsch-polnische Zusammenarbeit und das neue <strong>Cloud</strong>-Angebot gesprochen.<br />
Mittelstand Kompakt: In diesem Jahr wird Polen Partnerland der CeBIT sein. Ist es für <strong>Comarch</strong><br />
daher etwas Besonderes in diesem Jahr auf die CeBIT zu gehen?<br />
Dr. Kurpinski: Es freut uns sehr, dass Polen in diesem Jahr Partnerland der CeBIT ist. Als deutsche<br />
Tochtergesellschaft eines polnischen IT-Unternehmens wollen wir mit neuen und innovativen<br />
Produkten überzeugen und damit den Beweis antreten, dass die Mischung aus hoher IT-<br />
Kompetenz mit lokalem Branchen-Know-how unschlagbar sein kann. <strong>Comarch</strong> ist aber schon<br />
sehr lange in Deutschland aktiv und keinesfalls zum ersten Mal auf der CeBIT. Seit Jahren zählt<br />
<strong>Comarch</strong> zu den wenigen, erfolgreichen polnischen Unternehmen in Deutschland.<br />
Dr. Christoph Kurpinski Mittelstand Kompakt: Und was macht <strong>Comarch</strong> anders bzw. warum ist gerade <strong>Comarch</strong> in<br />
Deutschland erfolgreich?<br />
Vorstandsvorsitzender der Dr. Kurpinski: <strong>Comarch</strong> hat von Anfang an erkannt, dass man in Deutschland auch eine deutsche<br />
Firma aufbauen muss. Uns stehen hier in Deutschland zwar die Produkte, Entwicklungs-<br />
<strong>Comarch</strong> Software<br />
und Beratung AG ressourcen und die finanziellen Mittel unserer polnischen Muttergesellschaft zur Verfügung,<br />
vorstand@comarch.com aber wir bedienen den deutschen Markt mit unseren Mitarbeitern vor Ort selber. Dieses Prinzip<br />
trifft auch auf aktuelle Entwicklungen wie zum Beispiel unsere <strong>Comarch</strong> <strong>Cloud</strong>-Lösung zu. Die<br />
Software für die <strong>Cloud</strong> haben wir in Deutschland konzipiert und entwickelt, bei den Betriebsthemen<br />
haben wir auf die Erfahrungen unserer polnischen Kollegen zurückgegriffen. <strong>Cloud</strong> Computing<br />
spielt mittlerweile eine immer wichtigere Rolle bei unseren Kundenprojekten, da immer<br />
mehr Unternehmen die Vorzüge der IT aus der Steckdose für sich entdecken. Die Vorteile wie<br />
geringere Kosten, höhere Verfügbarkeit und Sicherheit sprechen für sich. Im Mittelpunkt des<br />
diesjährigen Auftritts auf der CeBIT steht das breite <strong>Cloud</strong>-Angebot für den Mittelstand mit dem<br />
Motto „Weil Wachstum flexible IT braucht“. Wir wollen unseren Kunden in der DACH-Region ein<br />
adäquates und sicheres Produkt anbieten.<br />
Mittelstand Kompakt: Apropos sichere <strong>Cloud</strong> - wo genau werden diese <strong>Cloud</strong>-Services erbracht?<br />
Dr. Kurpinski: Aus unserem neuen Rechenzentrum in Dresden, das gerade mit einem Aufwand<br />
von mehreren Millionen Euro fertiggestellt wurde. Es ist eines der sichersten Rechenzentren der<br />
Region Dresden und Mitteldeutschlands und entspricht dem Tier-3-Standard. Aus diesem Rechenzentrum<br />
können sowohl Business-Anwendungen im Software as a Service (SaaS)-Modell<br />
als auch direkte IT-Services mit hohen Ansprüchen an Verfügbarkeit, Sicherheit, Performance<br />
und Skalierbarkeit bezogen werden. Die Data Center Services von <strong>Comarch</strong> sind die ideale Alternative<br />
zu eigenen IT-Ressourcen. Unser Ziel ist es, mit zuverlässigen und leistungsfähigen Lösungen<br />
eine unterbrechungsfreie Geschäftstätigkeit sicherzustellen.<br />
Neben dem Private <strong>Cloud</strong>-Angebot, bieten wir auch<br />
unsere bewährte ERP- und Finanzsoftware im Public <strong>Cloud</strong>-<br />
Modell an. Auf zwei Stockwerken des Data Center haben wir<br />
Platz für ca. 60 Serverschränke und können damit etwa 800<br />
Serversysteme fassen. Wir haben also genug Platz für unsere<br />
Kunden, egal ob sie Private <strong>Cloud</strong>- oder Public <strong>Cloud</strong>-Lösungen<br />
wählen.<br />
Mittelstand Kompakt: Warum bietet <strong>Comarch</strong> aktuell in erster<br />
Linie ERP und Financials aus der <strong>Cloud</strong> an?<br />
Dr. Kurpinski: Für den gehobenen Mittelstand bieten wir unser<br />
komplettes IT-Portfolio mit ERP, Financials, ECM und EDI in der<br />
Private <strong>Cloud</strong> an, weil diese Kunden oft auch unternehmensspezifische<br />
Erweiterungen und Anpassungen von uns beziehen.<br />
Für kleinere Unternehmen haben wir ein optimales und<br />
kostengünstiges Standardangebot erstellt, das wir als Public<br />
<strong>Cloud</strong>-Lösung anbieten. Dieses beinhaltet aktuell <strong>Comarch</strong><br />
ERP Enterprise und <strong>Comarch</strong> Financials Enterprise. Zum einen<br />
wollen wir mit der <strong>Comarch</strong> Financials <strong>Cloud</strong> unseren Bestandskunden,<br />
die zum Beispiel <strong>Comarch</strong> Financials DKS im<br />
Einsatz haben, eine günstige Alternative bieten, um ihre in die<br />
Jahre gekommenen Finanzbuchhaltungen abzulösen. Die Finanzbuchhaltung<br />
allein - <strong>Comarch</strong> Financials <strong>Cloud</strong> - können<br />
Unternehmen zum Beispiel schon pro Benutzer für unter 40 €/<br />
Monat erwerben. Allen anderen Interessenten empfehlen wir<br />
aber die Kombination aus <strong>Comarch</strong> ERP <strong>Cloud</strong> und <strong>Comarch</strong><br />
Financials <strong>Cloud</strong>. Besonders attraktiv ist dieses Angebot, da<br />
die Anwendungen bereits innerhalb eines Arbeitstages produktiv<br />
zur Verfügung stehen und Unternehmen jederzeit die<br />
benötigten Zugänge aufstocken können. Im Übrigen werden<br />
wir auch noch in diesem Jahr <strong>Comarch</strong> ECM aus der <strong>Cloud</strong> anbieten.<br />
Mittelstand Kompakt: Welche weiteren Neuerungen gibt es<br />
bei <strong>Comarch</strong> ECM und was bieten sie dem Kunden?<br />
Dr. Kurpinski: In diesem Jahr ist ein weiteres Release für <strong>Comarch</strong><br />
ECM geplant. Dabei stehen unter anderem im Vordergrund:<br />
die Weiterentwicklung des Moduls für Dossier- und<br />
Fallmanagement inklusive Vorlagenmanagement sowie die Erweiterung<br />
des BPM-Moduls (Business Process Management)<br />
inklusive des Designers für elektronische Formulare (BPM<br />
eForms) und einsatzbereiten Workflow-Vorlagen. Bereits in<br />
der aktuellen Version von <strong>Comarch</strong> ECM sind hier die Funktionen<br />
wesentlich breiter angelegt als bei einem herkömmlichen<br />
ERP-System. Geplant sind außerdem neue Funktionen für das<br />
Aktenmanagement und die Unterstützung des Dokumentenlebenszyklus.<br />
So kann in Zukunft die elektronische Archivierung<br />
von Akten und Dokumenten noch effizienter ablaufen. Die<br />
bereits im ECM-System umgesetzte MS Office-Integration soll<br />
um weitere Plugins ergänzt und die verteilte Ablage ausgebaut<br />
werden. Damit können Geschäftsprozesse noch schneller,<br />
transparenter und effizienter gestaltet werden.<br />
Mittelstand Kompakt: Gibt es Neuigkeiten auch bei den anderen<br />
Produkten?<br />
Dr. Kurpinski: Auf der CeBIT zeigen wir in Halle 5, Stand A16<br />
traditionell auch die <strong>Comarch</strong> e-Enterprise Produkte, das<br />
Rundum-Paket für den Mittelstand mit voll integrierten Anwendungen<br />
für ERP, Finanzen, ECM/DMS, Business Intelligence<br />
und EDI. Jeder Kunde kann die Bestandteile seiner integrierten<br />
Prozessplattform individuell aus diesem breiten Softwareangebot<br />
auswählen. Diese integrierte Lösung haben wir schon<br />
im vergangenen Jahr erstmals gezeigt und inzwischen auch<br />
bei einigen Kunden eingesetzt. Victorinox ist beispielsweise<br />
einer dieser langjährigen Kunden, der sich neben ERP und<br />
Financials auch für die übrigen e-Enterprise Produkte von<br />
<strong>Comarch</strong> entschieden hat. Sie profitieren von der einmaligen<br />
Integration dieser Produkte, die nur mit unserer webbasierten<br />
Technologie möglich ist.<br />
Mittelstand Kompakt: Wie sieht die Produktstrategie für 2013<br />
aus?<br />
Dr. Kurpinski: Aktuell sind wir dabei, unsere Funktionalitäten<br />
im Bereich Online-Handel weiter auszubauen. Viele Online-<br />
Händler sind derzeit in einer Pattsituation, da ihre oft selbstentwickelten<br />
Webshop-Lösungen für die steigenden Prozessanforderungen<br />
nicht mehr ausreichen. Hier wollen wir mit<br />
einem starken Warenwirtschaftssystem, das im Hintergrund<br />
einer kundenorientierten Onlinehandelslösung läuft, helfen.<br />
4 5
<strong>Comarch</strong> Aktuell<br />
Daher entwickeln wir auf Basis unserer Erfahrungen eine leistungsstarke<br />
Lösung für Online-Händler rund um <strong>Comarch</strong> ERP<br />
und <strong>Comarch</strong> Financials Enterprise mit neuen branchenspezifischen<br />
Funktionalitäten. Bereits in 2011 wurde <strong>Comarch</strong> ERP<br />
Enterprise und damit auch unser Projekt bei Zalando vom Center<br />
for Enterprise Research in der Kategorie E-Business ausgezeichnet.<br />
In der Zwischenzeit haben wir zahlreiche weitere<br />
Projekte im eCommerce-Umfeld gewonnen und erfolgreich<br />
realisiert. Dabei liefern wir Lösungen für zwei unterschiedliche<br />
Problemstellungen. Auf der einen Seite haben wir große Handelshäuser,<br />
die mit ihrer ausgefeilten, aber auch schwerfälligen<br />
IT-Architektur machtlos gegenüber den Anforderungen<br />
eines Online-Handels stehen. Mit zwei Releases pro Jahr und<br />
einer Release-Vorlaufzeit von zwei Jahren kann man keinen<br />
Webshop betreiben. Hier bieten wir mit unserem ERP-System<br />
eine flexible Plattform an, die auf der einen Seite mit der „alten“<br />
IT kommuniziert und auf der anderen Seite die Offenheit und<br />
Flexibilität eines webbasierten Systems dem Shop zur Verfügung<br />
stellt. Die andere Gruppe umfasst die schnell wachsenden<br />
Online-Händler, die plötzlich ein echtes Warenwirtschaftssystem<br />
im Hintergrund benötigen. Wenn Waren im Wert von<br />
mehreren Zehntausend Euro pro Tag bestellt, versandt, aber<br />
auch zum Teil zurückgenommen werden, kann man sich auf<br />
die Prozesslogik eines Webshops nicht mehr verlassen. Diese<br />
Gründe haben vor ein paar Jahren Zalando und <strong>Comarch</strong><br />
zusammengebracht. Heute ist es z.B. BeamerShop24 (www.<br />
beamershop24.net), der sich aus den gleichen Gründen für<br />
unsere Lösung entschieden hat. Auch hier hoffen wir, dass<br />
BeamerShop24 einen rasanten Aufschwung mit unserer Lösung<br />
zeigen wird. Diese Lösung wollen wir natürlich nicht nur<br />
den großen und etablierten Online-Händlern anbieten. Daher<br />
planen wir für die zweite Hälfte des Jahres eine spezielle <strong>Comarch</strong><br />
ERP <strong>Cloud</strong>-Lösung für den Online-Handel.<br />
Mittelstand Kompakt: Und was wird das Besondere daran<br />
sein?<br />
Dr. Kurpinski: Das Lizenzmodell. Es eignet sich für Unternehmen<br />
mit geringer Useranzahl und wird kostengünstig angeboten<br />
werden. Die Kosten werden nämlich pro Transaktion verrechnet.<br />
Das spiegelt auch das Online-Shop-Modell meines<br />
Erachtens am besten wider.<br />
Mittelstand Kompakt: Sie haben sich hier viele verschiedene<br />
und auch herausfordernde Themen vorgenommen. Zu Viele?<br />
Dr. Kurpinski: Zunächst befinden wir uns wirtschaftlich auf<br />
einem sehr guten Weg. Das Jahr 2012 haben wir mit einem<br />
guten Ergebnis abgeschlossen. Wir haben aber auch die Zeit<br />
genutzt, um unsere Vertriebs- und Consultingstrukturen auszubauen.<br />
Damit werden wir dieses Jahr noch näher am Kunden<br />
sein, als in den Jahren zuvor. Wir schließen einige große<br />
Projekte, wie z. B. die Implementierung von <strong>Comarch</strong> Financials<br />
Enterprise bei der Finanz Informatik, ab. Damit werden wir<br />
Ressourcen frei haben, die für die Entwicklung neuer Produkte<br />
und Funktionalitäten eingesetzt werden können. Übrigens<br />
verfügen wir heute auch über eigene exklusive Entwicklungsressourcen<br />
in Polen, die uns seit einigen Monaten tatkräftig<br />
unterstützen. Kurzum, wir sind auf dem Wachstumspfad und<br />
möchten mit neuen Lösungen und Produkten unsere Marktposition<br />
ausbauen.<br />
Mittelstand Kompakt: Vielen Dank für das Gespräch.<br />
6
<strong>Comarch</strong> Aktuell<br />
<strong>Comarch</strong> Aktuell<br />
SSP entscheidet sich für <strong>Comarch</strong> EDI und <strong>Comarch</strong> ECM<br />
SSP, der führende Dienstleister in der Verkehrsgastronomie jetzt Bestellungen elektronisch an unsere Partner und verarbeiten<br />
papiergebundene und elektronische Rechnungen und<br />
mit ca. 80 Niederlassungen in Deutschland, hat 2011 beschlossen,<br />
die Geschäftspartnerkommunikation erheblich zu Dokumente zentral am Standort Eschborn“, betont Andreas<br />
verändern und zu zentralisieren. Zur Umsetzung hat sich SSP Kühne, Division IT-Manager bei der SSP Deutschland GmbH.<br />
für den IT-Dienstleister <strong>Comarch</strong> entschieden.<br />
„Mit der Umsetzung des Projekts und dem Engagement von<br />
<strong>Comarch</strong> sind wir sehr zufrieden. Besonders überzeugt hat<br />
<strong>Comarch</strong> bekam den Auftrag, den elektronischen Datenaustausch<br />
mit Lieferanten zu realisieren und anschließend die ben“, erklärt Kühne.<br />
uns, dass wir nur einen Ansprechpartner für EDI und ECM ha-<br />
gesamte Verwaltung der empfangenen Geschäftsdokumente,<br />
wie beispielsweise Rechnungen, <strong>durch</strong> <strong>Comarch</strong> ECM umzusetzen.<br />
Die Wahl fiel auf <strong>Comarch</strong>, da SSP neben den überzeudelsdokumente<br />
wie Bestellung, Bestellbestätigung, Liefer-<br />
Im Rahmen des EDI-Projekts wurden zunächst Standardhangenden<br />
EDI- und ECM-Lösungen auch die fachkundige Implementierung<br />
aus einer Hand beziehen wollte.<br />
können elektronisch via <strong>Comarch</strong> EDI an Lieferanten übermitschein,<br />
Rechnung und Preiskatalog umgesetzt. Bestellungen<br />
telt werden und diese können ihre Rechnungen elektronisch<br />
Das Projekt startete bereits im August 2011. „Zuvor haben unsere<br />
Niederlassungen die Geschäftspartnerkommunikation tung und Archivierung aller empfangenen Geschäftsprozesse<br />
zurücksenden. <strong>Comarch</strong> ECM übernimmt die gesamte Verwal-<br />
ausschließlich per Papier und dezentral <strong>durch</strong>geführt. Durch bei SSP.<br />
die Einführung von <strong>Comarch</strong> EDI und <strong>Comarch</strong> ECM senden wir<br />
<strong>Comarch</strong> Network Operation Center<br />
— Überwachung der IT-Infrastruktur und technischer Support<br />
Das <strong>Comarch</strong> Network Operation Center (CNOC) erbringt<br />
weltweit vielseitige Supportleistungen für Unternehmen verschiedener<br />
Branchen. Mit einem weit reichenden Leistungsspektrum<br />
und einem zuverlässigen, automatisierten Überwachungssystem<br />
für die EDV des Kunden unterstützt das CNOC<br />
sowohl IT-Administratoren als auch IT-Manager. Neben der<br />
Erkennung und Behebung von Störungen dient es den Kundenunternehmen<br />
als zentrale Anlaufstelle bei Problemen aller<br />
IT-Systeme.<br />
Wie gehen wir vor?<br />
Jedwede Meldung wird im <strong>Comarch</strong> Network Operation Center<br />
zentral erfasst. Abhängig vom Ergebnis der Vorqualifizierung<br />
London Heathrow entscheidet sich für<br />
<strong>Comarch</strong> CRM & Marketing<br />
wird ein Incident über einen Fernzugriff behoben oder ein<br />
<strong>Comarch</strong>-Mitarbeiter ermittelt die Ursache des Vorfalls beim<br />
Kunden vor Ort. In jedem Fall steht das CNOC mit dem Kunden<br />
in Kontakt und informiert ihn über den <strong>Fortschritt</strong> und die Ursache.<br />
Das Dienstleistungsniveau wird mit Hilfe periodisch erstellter<br />
Berichte nachgewiesen. Anhand dieser Berichte lässt sich<br />
zudem die Bearbeitungszeit, die Auslastung der IT-Komponenten,<br />
IT-Dienstleistungen usw. überprüfen. Es lässt sich ein<br />
Ausblick auf die Zuverlässigkeit der IT-Systeme erstellen und<br />
die Erweiterung der IT-Umgebung planen.<br />
B&K GmbH & Co. KG optimiert Geschäftsprozesse<br />
mit <strong>Comarch</strong> ECM<br />
Seit Juli 2012 nutzt B&K das unter dem Betriebssystem MS<br />
Windows installierte <strong>Comarch</strong> ECM mit 100 Benutzern für die<br />
Archivierung und die Rechnungseingangsbearbeitung. <strong>Comarch</strong><br />
ECM löste bei B&K ein bis dato eingesetztes Wettbewerbsprodukt<br />
ab. B&K war bereits zuvor zufriedener Kunde<br />
von <strong>Comarch</strong> und hatte die Finanzsoftware <strong>Comarch</strong> Financials<br />
Schilling im Einsatz. Diese Tatsache hat entscheidend<br />
dazu beigetragen, dass sich B&K erneut für die Einführung eines<br />
<strong>Comarch</strong>-Produkts entschlossen hat. Eine entsprechende<br />
Schnittstelle zwischen den beiden Systemen ermöglicht es,<br />
Inhalte der Financials-Lösung mit History-Funktion via Viewer<br />
in <strong>Comarch</strong> ECM anzuzeigen. Für die Dokumentenarchivierung<br />
und deren automatisierte Verarbeitung wird <strong>Comarch</strong> WorkstationScan<br />
und Insiders smartFIX als OCR-Modul verwendet.<br />
Auch hierbei kommt die bereits angesprochene Schnittstelle<br />
zwischen <strong>Comarch</strong> ECM und <strong>Comarch</strong> Financials Schilling<br />
zum Einsatz. Mittels OCR werden die Kreditorendaten einer<br />
jeden Rechnung automatisch mit den Informationen aus <strong>Comarch</strong><br />
Financials Schilling abgeglichen. Dieser Prozess hat die<br />
Verarbeitung von Eingangsrechnungen signifikant verbessert.<br />
So prozessiert B&K aktuell <strong>durch</strong>schnittlich 300 mehrseitige<br />
Dokumente pro Tag. Derzeit wird das System noch <strong>durch</strong> die<br />
Funktionen Spool-File-Archivierung sowie dynamische Fahrzeug-<br />
und Service-Akten vervollständigt.<br />
B&K hat sich zusätzlich noch für das neue <strong>Comarch</strong> HMS<br />
entschieden. Dabei handelt es sich um ein Urlaubsmanagementsystem,<br />
das neben der Urlaubsverwaltung mit Genehmigungsprozess,<br />
auch die Erfassung von Krankmeldungen<br />
ermöglicht. Das System besitzt eine eigenständige Benutzerverwaltung.<br />
Die Login-Daten können mit dem <strong>Comarch</strong> ECM<br />
synchronisiert werden.<br />
Der Flughafen Heathrow und die <strong>Comarch</strong> UK Ltd haben einen<br />
Vertrag über die Implementierung des neuen Loyalty<br />
Management Systems für das Bonusprogramm WorldPoints<br />
unterzeichnet. <strong>Comarch</strong> wird das System anpassen und implementieren.<br />
Der Flughafen London Heathrow ist das weltweit am höchsten<br />
frequentierte Drehkreuz und unter anderem die Basis von<br />
British Airways. Neben der Besucherfrequenz ist der Flughafen<br />
auch führend, was die Handelsumsätze der Flughafen-Shops<br />
betrifft. Dies wird unter anderem <strong>durch</strong> das WorldPoints-Bonusprogramm<br />
erreicht.<br />
Mit dem Loyaltyprogramm können die Fluggäste beim Kauf<br />
in allen Geschäften vor Ort, bei der Nutzung der Parkhäuser<br />
und auf dem Weg mit dem Heathrow Express zum Flughafen<br />
Heathrow Punkte sammeln. Die Programmteilnehmer können<br />
die Punkte auf verschiedene Weisen einlösen – zum Beispiel<br />
in Form von Einkaufsgutscheinen und Meilen-Gutschriften bei<br />
British Airways, Virgin Atlantic und den Miles & More-Airlines.<br />
<strong>Comarch</strong> begleitet als Generalunternehmer den kompletten<br />
Relaunch des WorldPoint-Bonusprogramms. Das bedeutet im<br />
ersten Schritt die Einführung des <strong>Comarch</strong> Loyalty Management<br />
Systems mit den Modulen Business Administration,<br />
Contact Center und Business-to-Partner. Anschließend die<br />
Migration der bestehenden Kundendaten auf das System. In<br />
einem weiteren Projektschritt werden Servicedienstleistungen,<br />
wie zum Beispiel Callcenter von <strong>Comarch</strong> als Generalunternehmer<br />
erbracht.<br />
Dieser Auftrag von Heathrow Airport stärkt die Position von <strong>Comarch</strong><br />
als Full-Service-Provider in der Airline- und Reisebranche.<br />
Heathrow, einer der größten Flughäfen weltweit, reiht sich<br />
somit in die Liste der <strong>Comarch</strong>-Kunden im Loyalty-Bereich ein.<br />
Weitere Kunden der Luftfahrtbranche sind beispielsweise Jet-<br />
Blue, S7, LOT Polish Airlines und 40 weitere Kunden auf fünf<br />
Kontinenten.<br />
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<strong>Comarch</strong> Aktuell<br />
<strong>Comarch</strong> Aktuell<br />
Eröffnung des neuen <strong>Comarch</strong> Data Center in Dresden<br />
Ende April ist es soweit! In Dresden wird das neue Data Center In der Gebäudekombination aus Gründerzeit- und moderner<br />
der <strong>Comarch</strong> AG feierlich eröffnet.<br />
Architektur sind drei Gewerbeeinheiten mit einer Gesamtfläche<br />
von etwa 4.800 m² entstanden. Auf 2.100 m² Bürofläche<br />
Ab dem 1. Quartal 2013 steht in Dresden das neueste <strong>Comarch</strong> finden rund 90 Mitarbeiter Platz und ca. 320 m² Nutzungsfläche<br />
stehen für zwei Rechenzentren zur Verfügung. Auf zwei<br />
Data Center zur Verfügung. Direkt angeschlossen an die neue<br />
Deutschlandzentrale baute <strong>Comarch</strong> ein weiteres Rechenzentrum,<br />
das verteilt über zwei Stockwerke über getrennte Platz für ca. 60 Serverschränke und kann damit etwa 800 Ser-<br />
Stockwerken bietet jedes der beiden <strong>Comarch</strong> Data Center<br />
Brandabschnitte verfügt. Das Rechenzentrum entspricht dem versysteme fassen.<br />
Tier-3-Standard und ist eines der sichersten Rechenzentren<br />
der Region Dresden und Mitteldeutschland. Von diesem Rechenzentrum<br />
können Business-Softwarelösungen as a Ser-<br />
für den Mittelstand für ERP, Financials, ECM und EDI im Virtual<br />
<strong>Comarch</strong> bietet ab März seine erprobten Software-Lösungen<br />
vice (SaaS) ebenso wie IT-Services von <strong>Comarch</strong> mit hohen Private <strong>Cloud</strong>-Modell an. Ebenfalls werden aus den deutschen<br />
Ansprüchen an Verfügbarkeit, Sicherheit, Performance und Rechenzentren ab sofort Public <strong>Cloud</strong>-Services kostengünstig<br />
Skalierbarkeit bezogen werden. Die Data Center Services (Rechenzentrumsleistungen)<br />
von <strong>Comarch</strong> sind die ideale Alterschaft,<br />
die <strong>Comarch</strong> ERP <strong>Cloud</strong>, liefert Best-Practice-Prozesse<br />
für kleine Unternehmen angeboten: Die Lösung für Warenwirtnative<br />
zu eigenen Ressourcen. Unser Ziel ist, mit zuverlässigen<br />
und leistungsfähigen Lösungen eine unterbrechungsfreie grierte Finanzbuchhaltung. Eine Finanzbuchhaltung allein, die<br />
in den Bereichen Einkauf, Vertrieb und Logistik sowie eine inte-<br />
Geschäftstätigkeit sicherzustellen.<br />
<strong>Comarch</strong> Financials <strong>Cloud</strong>, können Unternehmen schon pro<br />
Benutzer für unter 40 €/Monat erwerben.<br />
Eigene Erweiterungen von <strong>Comarch</strong> ERP Enterprise<br />
mit dem Application Development Kit<br />
Ein großes Stück Entwicklungsfreiheit<br />
Immer mehr Kunden haben den Wunsch, ihre ERP-Anwendung<br />
eigenständig weiterzuentwickeln. Mit dem neuen Application<br />
Development Kit (ADK) von <strong>Comarch</strong> ist das ganz einfach und<br />
ohne tiefe Spezialkenntnisse in <strong>Comarch</strong> ERP Enterprise möglich.<br />
Kundenspezifische Anforderungen können mit dem Application<br />
Development Kit (ADK) in einem Endkunden-Entwicklungssystem<br />
realisiert werden.<br />
Neues entwickeln oder Bestehendes erweitern<br />
In diesem Endkunden-Entwicklungssystem können beliebig<br />
viele eigene Anwendungen erstellt werden. Damit stehen dem<br />
Kunden alle Möglichkeiten zur Entwicklung eigener Berichte zur<br />
Verfügung. Mit dem ADK können jedoch auch bereits bestehende<br />
Anwendungen über stabile Schnittstellen erweitert werden.<br />
Freie Entwicklung <strong>durch</strong> stabile Schnittstellen<br />
<strong>Comarch</strong> ERP Enterprise bietet dazu zusätzlich zahlreiche<br />
Schnittstellen zum Erweitern bestehender Anwendungen<br />
und Prozesse. Die Schnittstellen sind in Java-Doc sowie in der<br />
Online-Hilfe dokumentiert. Der Kunde kann seine eigenen Lösungen<br />
ebenfalls mithilfe dieser Schnittstellen entwickeln. Auf<br />
Basis dieser bewährten Schnittstellentechnologie entwickelt<br />
<strong>Comarch</strong> komplexe Apps wie <strong>Comarch</strong> Financials Enterprise,<br />
Projekte, Service und viele mehr.<br />
Die Einordnung in die Systemlandschaft<br />
Kundenspezifische Anforderungen können mit dem Application<br />
Development Kit (ADK) ganz einfach im Endkunden-<br />
Entwicklungssystem realisiert werden. Zusätzlich können<br />
Solution Partner kundenspezifische Anforderungen in einem<br />
Kunden-Entwicklungssystem umsetzen.<br />
Die Vorteile auf einen Blick<br />
Unabhängig von Releasewechseln<br />
Die Verwendung stabiler Schnittstellen gewährleistet die<br />
weitgehende Unabhängigkeit bei Änderungen wie z.B.<br />
Releasewechseln. Dies reduziert auch die Wartungskosten<br />
der Kundenerweiterungen.<br />
Geringerer Wartungsaufwand<br />
Softwareaktualisierungen können im Endkunden-Entwicklungssystem<br />
ganz einfach <strong>durch</strong> einen Systemadministrator<br />
ohne Kenntnisse der Softwareentwicklung<br />
installiert werden.<br />
Kürzere Reaktionszeiten<br />
Der Kunde kann viele seiner Anforderungen nach seinen<br />
Bedürfnissen umsetzen, ohne dabei externe Ressourcen<br />
zu beanspruchen.<br />
Reduzierter Ausbildungsaufwand<br />
Es ist nicht notwendig, die gesamte Komplexität der ERP-<br />
Anwendungen zu kennen. Die stabilen Schnittstellen in<br />
<strong>Comarch</strong> ERP Enterprise sind dokumentiert und werden<br />
von <strong>Comarch</strong> gewartet.<br />
Klare Verantwortlichkeiten<br />
Die Verantwortlichkeit für die Stabilität der Schnittstellen<br />
liegt beim Solution Partner. Der Kunde verantwortet seine<br />
Eigenentwicklungen.<br />
Abb. 1: Entwicklungsobjekte im ADK<br />
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<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
"Was bedeutet <strong>Cloud</strong> für Sie?"<br />
Seit Jahren hat das Thema <strong>Cloud</strong> Hochkonjunktur. Befürworter wie Skeptiker diskutieren das Thema rauf und runter.<br />
Mittelstand Kompakt hat mit Experten und IT-Leitern über die <strong>Cloud</strong> und deren Bedeutung gesprochen und nach<br />
ihrer Meinung gefragt:<br />
„Bei Lichtblick setzen wir verstärkt auf unsere Private<br />
<strong>Cloud</strong>, um Software- und Rechenkapazitäten<br />
schnell und flexibel bereitzustellen. Auch unseren<br />
Kunden wollen wir in Zukunft verstärkt Services<br />
aus der <strong>Cloud</strong> bereitstellen. Externe <strong>Cloud</strong>-Lösungen<br />
nutzen wir derzeit noch weniger, sehen darin<br />
aber eine große Chance, zukünftig leicht und<br />
schnell auf leistungsfähige Produkte zuzugreifen.“<br />
„<strong>Cloud</strong> ist ein neuer flexiblerer Weg im Vergleich<br />
Claus Sprave<br />
zu herkömmlichen Lösungen, Technologie zu nut-<br />
Leiter Informationstechnologie<br />
zen und Dienstleistungen anzubieten. Doch nicht<br />
LichtBlick AG<br />
die Technik, sondern das Umdenken in den Unter-<br />
„Die größte Herausforderung für einen <strong>Cloud</strong>-An-<br />
nehmen ist der entscheidende Erfolgsfaktor: end-<br />
bieter wird es sein, das Vertrauen des Kunden zu<br />
lich wird konsequent geprüft, welche Funktionen<br />
gewinnen, oder besser noch, ihm ein Werkzeug<br />
selbst bereitgestellt werden müssen und welche<br />
an die Hand geben zu können, mit dem er in der<br />
über <strong>Cloud</strong>-Anbieter bedarfsgerecht in Anspruch<br />
Lage ist, seine Daten, die in die <strong>Cloud</strong> fließen, si-<br />
Sabine Kraus<br />
Analystin und Beraterin<br />
genommen werden. Neben den Bedenken hinsichtlich<br />
Datensicherheit und Datenverfügbarkeit<br />
sind die oft unklaren Prozessstrukturen und Ver-<br />
Martin Böhn<br />
Head of Enterprise<br />
Gerhard Jahn<br />
cher zu verschlüsseln, und den Schlüssel dafür in<br />
der Hand zu behalten, ähnlich der Logik mit einem<br />
Bankschließfach.“<br />
Business Application Research<br />
antwortlichkeiten Hemmnisse des tatsächlichen<br />
Content Management<br />
Controller und CIO<br />
Center — BARC GmbH<br />
<strong>Cloud</strong>-Einsatzes. Nur dann kann man sich aus den<br />
Business Application Research<br />
SONAX GmbH<br />
passenden Bausteinen seine Zielstrukturen bauen,<br />
Center — BARC GmbH<br />
wenn man eine klare Vorstellung davon hat, was<br />
man erreichen will.“<br />
„<strong>Cloud</strong>-Lösungen erhöhen die Flexibilität. Neue Systeme stehen schnell zur<br />
Verfügung, werden professionell betrieben und können mit der Organisation<br />
wachsen. Das ist heute ein ganz wichtiger Aspekt. Viele Organisationen brauchen<br />
„atmungsfähige Systemlandschaften“. Da Systeme nicht im Unternehmen<br />
vorgehalten werden, sind die Fixkosten sehr gering. Unternehmen zahlen<br />
„Einerseits bedeutet <strong>Cloud</strong> ein hohes Maß an Flexibilität und Kostenkontrol-<br />
bei Bedarf – wie für den Strom aus der Steckdose. In Zeiten schwankender<br />
le <strong>durch</strong> bedarfsorientierten Einsatz der <strong>Cloud</strong>-Infrastrukturen, andererseits<br />
Auftragslagen kann dies ein großer Vorteil sein. Gerade für den Mittelstand<br />
bewegt man sich in Hinblick auf Datensicherheit, -schutz, -integrität und<br />
sind die geringe Kapitalbindung und die Professionalität der Systeme sehr<br />
–kontrolle in einem höchst fragwürdigen Graubereich. Revolutionär ist die<br />
<strong>Cloud</strong> nicht wirklich, da jedes Unternehmen ab einer gewissen Größe seit<br />
attraktiv. Neue Geschäftsideen können schnell umgesetzt und mit geringem<br />
Investment erprobt werden. Was aber sind die Hemmnisse? Gute Geschäfts-<br />
Prof. Jan vom Brocke<br />
vielen Jahren schon eine Art Private <strong>Cloud</strong> betreibt und die betriebsinter-<br />
partner sind wichtig, um verlässliche Beziehungen aufzubauen. Rechtliche<br />
Direktor des Instituts für<br />
nen Server-Dienste daraus bedient (Virtualisierung, SAN, LAN, …). Durch den<br />
Aspekte und die Vertragsgestaltung spielen eine Rolle. Unternehmensintern<br />
Wirtschaftsinformatik und<br />
ständigen Anstieg der Bandbreiten ins Trägermedium Internet war es nur<br />
sollten die Prozesse gut beherrscht werden, um die Integration der <strong>Cloud</strong>-Lö-<br />
Inhaber des Hilti Lehrstuhls für<br />
Reinhard Sojer<br />
eine Frage der Zeit, bis auch datenintensivere Dienste über das World Wide<br />
Web bedient werden. Für Kleinunternehmen ist die <strong>Cloud</strong> eine kostengüns-<br />
sungen erfolgreich zu gestalten. In einer Studie haben wir kürzlich Kriterien erhoben,<br />
nach denen Unternehmen entscheiden können, welche Systeme und<br />
Business Process Management<br />
Universität Liechtenstein<br />
IT-Systemadministrator<br />
tige Einstiegslösung, doch für größere Betriebe sind noch zu viele Fragen<br />
Daten sie in die <strong>Cloud</strong> geben wollen. Insgesamt ein spannendes Gebiet mit viel<br />
Steinbacher Dämmstoffe GmbH<br />
ungeklärt.“<br />
Zukunftspotenzial, gerade für den Mittelstand.“<br />
12 13
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
Andreas Zilch<br />
Vorstand<br />
Experton Group AG<br />
„<strong>Cloud</strong> bedeutet das dritte IT-Paradigma – nach<br />
„Mainframe“ und „Client/Server“. Entsprechend<br />
wichtig ist dieser Trend für Anbieter und Anwender<br />
von IT. Die Anbieterlandschaft wird sich in den<br />
nächsten Jahren radikal ändern – wer die Trends<br />
verschläft, wird vom Markt verschwinden oder bedeutungslos.<br />
Andererseits haben neue Anbieter viel<br />
geringere Markteintrittsbarrieren und damit höhere<br />
Erfolgschancen. Für Anwender – Unternehmen und<br />
Personen – ergeben sich viele neue Chancen, insbesondere<br />
<strong>durch</strong> SaaS und mobile Anwendungen.<br />
Aber auch hier werden die einen die positiven Aspekte<br />
nutzen und andere zurückfallen.“<br />
<strong>Cloud</strong>-Computing erobert<br />
die Unternehmens–IT<br />
Anfänglich als Marketingbegriff und Hype verschrien, führt <strong>Cloud</strong>-Computing zu einem neuen Verständnis von IT<br />
innerhalb eines Unternehmens. Demnach wird die IT wieder als ein ganzheitlicher Service angesehen.<br />
Seit nunmehr drei bis vier Jahren erobert ein neuer Schnittstellen einen Datenaustausch<br />
zwischen<br />
Trend die Unternehmen, der die IT nachhaltig verändert.<br />
Ein schneller, immer und überall verfügbarer<br />
Zugang zum World Wide Web erlaubt es, IT- lassen, werden als Hyb-<br />
den Anwendungen zu-<br />
Ressourcen dynamisch über das Internet bereitzustellen, zu rid <strong>Cloud</strong> bezeichnet.<br />
verwalten und abzurechnen. Als Symbol dieser Dynamik, der<br />
Einfachheit und Leichtigkeit ist die Wolke (eng. <strong>Cloud</strong>) zugleich Innerhalb der dargestellten<br />
auch Sinnbild einer vollumfänglich serviceorientierten, immer<br />
<strong>Cloud</strong>-Modelle bilden<br />
Michael Lehmann<br />
erreichbaren neuen IT-Welt. <strong>Cloud</strong>-Computing – das ist IT aus jeweils drei <strong>Cloud</strong>-Services<br />
der Steckdose.<br />
eine<br />
Schichtenstruktur.<br />
Consulting Director DACH-Region<br />
„<strong>Cloud</strong>-Lösungen eignen sich aktuell sehr gut,<br />
Mit jeder Schicht nimmt<br />
<strong>Comarch</strong> IT Services<br />
punktuell funktionale Lücken zu schließen. Aufpas-<br />
Das passende <strong>Cloud</strong>-Modell und den richtigen <strong>Cloud</strong>-Service<br />
der Leistungsumfang des<br />
michael.lehmann@comarch.com<br />
sen müssen die Anwender, dass sie sich <strong>durch</strong><br />
für ein Unternehmen auszuwählen, ist nicht immer leicht. Da-<br />
<strong>Cloud</strong>-Anbieters zu, wobei<br />
massenhaften <strong>Cloud</strong>-Einsatz nicht eine Best-of-<br />
bei bestimmen die unterschiedlichen <strong>Cloud</strong>-Modelle, welche<br />
diese Leistung nutzungsabhängig abgerechnet werden kann.<br />
Breed-Hölle schaffen, aus der sie nur sehr teuer<br />
Anwendergruppen mit welchen Methoden auf die darin bereit-<br />
Der <strong>Cloud</strong>-Service mit dem geringsten Leistungsumfang,<br />
und mühsam entrinnen können. Zu klären sind<br />
auch mobiler und Offline-Einsatz der Anwendun-<br />
Frank Naujoks<br />
gestellten <strong>Cloud</strong>-Services zugreifen können.<br />
gleichzeitig jedoch der kürzesten nutzungsabhängigen Abrechnungsperiode<br />
ist die ausschließliche Bereitstellung von<br />
gen.“<br />
Director Research & Market<br />
Es werden typischerweise vier <strong>Cloud</strong>-Modelle unterschieden:<br />
virtuellen IT-Ressourcen (CPU, RAM, Plattenspeicher), die so-<br />
Intelligence<br />
IT-Services innerhalb einer Public <strong>Cloud</strong> werden einer<br />
genannten Infrastructure as a Service-Leistungen (IaaS). Da-<br />
intelligent systems solutions<br />
breiten Öffentlichkeit frei zugänglich zur Verfügung ge-<br />
rauf aufbauend werden dem Benutzer Betriebssysteme, Da-<br />
(i2s) GmbH<br />
stellt. Nach dieser Definition kann das Internet als größte<br />
tenbanken, Middleware-Anwendungen, Überwachungs- und<br />
„Wir sind ein KMU-Industriebetrieb und arbeiten<br />
Public <strong>Cloud</strong>-Umgebung angesehen werden.<br />
Datensicherungssysteme als selbst konfigurierbare Platform<br />
7x24 Stunden. Die Produktion ist stark „Just in Time“<br />
<strong>Cloud</strong>-Services, die sich exklusiv an ein einzelnes Unter-<br />
as a Service (PaaS) zur Verfügung gestellt. Diese Dienstleis-<br />
ausgerichtet. Dies und eine sehr „große Flexibilität<br />
nehmen richten, werden über eine Private <strong>Cloud</strong>-Umge-<br />
tungsschicht kann der Benutzer mit Hilfe eines Self-Service-<br />
im Kundendienst“ sind unsere Stärken. Ausfälle (ob<br />
bung geliefert.<br />
Portals eigenständig verwalten. Besonders verbreitet ist<br />
Hardware, Software oder Netzwerk), die länger als<br />
Verbände, Organisationen oder Unternehmenseinheiten<br />
das Software as a Service-Konzept (SaaS). Vor allem stan-<br />
ca. 6 Stunden dauern, können wir uns nicht erlau-<br />
mit gleichen Sicherheitsanforderungen, Richtlinien oder<br />
dardisierte Anwendungen sind in dieser Form erhältlich. An-<br />
ben. Aus diesem Grund haben wir unsere gesamte<br />
Visionen können ihre IT-Strukturen nachhaltig in einer<br />
wendungen aus den Bereichen CRM, HR, ERP oder Finanzen<br />
IT (Infrastruktur, Plattform, Applikationen) seit 30<br />
Community <strong>Cloud</strong> bündeln. Ebenso lassen sich E-Mail-<br />
werden von Softwareherstellern als Rundum-sorglos-Paket<br />
Bruno Honegger<br />
Jahren immer auf dieses Ziel ausgerichtet. Sie als<br />
Ganzes, oder Teile davon, in die <strong>Cloud</strong> auszulagern,<br />
Dienste für einen Unternehmensverbund über eine Community<br />
<strong>Cloud</strong> einfach zentralisiert bereitstellen.<br />
aus der „IP-Dose“ angeboten. Unternehmen zahlen dabei für<br />
die Bereitstellung des Dienstes eine monatliche Vergütung je<br />
Leiter Informatik<br />
kann ich mir zum heutigen Zeitpunkt für unseren<br />
<strong>Cloud</strong>-Umgebungen, die aus zwei oder mehreren un-<br />
Named/Concurrent User und nutzen die Software, ohne diese<br />
Flumroc AG<br />
Betrieb nur sehr schwer vorstellen."<br />
terschiedlichen Modellen bestehen, die wiederum eine<br />
selbstständig betreiben zu müssen.<br />
Einheit bilden und <strong>durch</strong> standardisierte oder proprietäre<br />
14 15
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
Welches <strong>Cloud</strong>-Angebot passt<br />
zu meinem Unternehmen?<br />
Das Angebot an Software-Services aus der <strong>Comarch</strong> <strong>Cloud</strong> konzentriert sich auf die Kernanforderungen kleiner<br />
sowie mittelständischer Unternehmen. Die angebotenen Lösungen für Warenwirtschaft, Finanzbuchhaltung, ECM,<br />
EDI und Datensicherung werden in Public sowie Virtual Private <strong>Cloud</strong>-Modellen angeboten. Dieser kurze Überblick<br />
über das Angebot der <strong>Comarch</strong> <strong>Cloud</strong> soll dabei helfen, die optimale Auswahl aus den verfügbaren <strong>Cloud</strong>-Services<br />
zu treffen.<br />
Eine der grundsätzlichen<br />
Fragen bei der<br />
Auswahl von <strong>Cloud</strong>-<br />
Lösungen lautet:<br />
Public oder Private <strong>Cloud</strong>? Die<br />
<strong>Comarch</strong> <strong>Cloud</strong> bietet beides.<br />
Zum einen die vorkonfigurierten<br />
und sofort einsatzbereiten<br />
Public <strong>Cloud</strong>-Lösungen<br />
Philipp Erdkönig<br />
und andererseits Lösungen<br />
aus der Virtual Private <strong>Cloud</strong>,<br />
Department Director die auf die speziellen Anforderungen<br />
eines Unterneh-<br />
Business Development Center DACH<br />
philipp.erdkonig@comarch.com mens zugeschnitten werden<br />
können. Beide Lösungen haben<br />
eines gemeinsam: Sie sind die Umsetzung des Ideals von<br />
der sorgenfreien IT, die sinnbildlich wie Strom aus der Steckdose<br />
bezogen wird – mit garantierter Datensicherheit und Verfügbarkeit<br />
ohne das Zutun des Anwenders. Doch gibt es Unterschiede,<br />
die Unternehmen bei der Auswahl beachten sollten:<br />
Anpassbarkeit — Wie individuell muss meine<br />
Software sein?<br />
Die Public <strong>Cloud</strong>-Lösungen von <strong>Comarch</strong> liefern Best Practice-<br />
Prozesse, die Unternehmen dabei unterstützen, täglich anfallende<br />
Aufgaben einfach und unter optimaler Nutzung der zur<br />
Verfügung stehenden Ressourcen zu erledigen. Egal, ob bei<br />
der internen Abwicklung eines Auftrags oder der Kommunikation<br />
mit Lieferanten und Kunden. Der Vorteil dieser Lösungen<br />
ist, dass sie bereits vorkonfiguriert sind und daher schnell produktiv<br />
eingesetzt werden können.<br />
In der Private <strong>Cloud</strong> können hingegen unternehmensspezifische<br />
Funktionalitäten auf Basis einer vorkonfigurierten Lösung<br />
schnell umgesetzt werden. Will ein Unternehmen beispielsweise<br />
sein Hochregallager oder die Fertigung seiner<br />
Produkte über <strong>Comarch</strong> ERP <strong>Cloud</strong> steuern oder Prozesse in<br />
der Administration mit <strong>Comarch</strong> ECM <strong>Cloud</strong> automatisieren,<br />
kann eine vorkonfigurierte Lösung die nötige Funktionalität<br />
niemals bieten. Die bereits in der <strong>Cloud</strong> bereitstehende Lösung<br />
muss also entsprechend für das Unternehmen konfiguriert<br />
werden und es entsteht eine kundenindividuelle Lösung,<br />
die nun sorgenfrei wie der Strom aus der Steckdose bezogen<br />
werden kann.<br />
Skalierbarkeit — Immer die benötigten Ressourcen<br />
zur Hand<br />
Die Benutzeranzahl für die Public <strong>Cloud</strong>-Lösungen von <strong>Comarch</strong><br />
ist jederzeit flexibel anpassbar. In Ihrem Unternehmen<br />
kann beispielsweise aufgrund saisonaler Schwankungen eine<br />
wechselnde Anzahl an Mitarbeitern Zugriff zum System benötigen<br />
- entsprechend können mehr oder weniger Zugänge<br />
bezogen werden. Damit lassen sich Ihre Ausgaben für die IT<br />
an die jeweils aktuelle Auslastung anpassen. Kommt einmal<br />
unerwartet ein Großauftrag ins Haus, können blitzschnell alle<br />
Mitarbeiter mit den nötigen Werkzeugen ausgestattet werden.<br />
In der Private <strong>Cloud</strong> ist natürlich die gleiche Flexibilität bezüglich<br />
der Benutzerzahlen gegeben wie in der Public <strong>Cloud</strong>.<br />
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, jederzeit neue Funktionalitäten<br />
in den verwendeten Anwendungen freizuschalten, und<br />
das ganz ohne Verzögerung, weil im <strong>Comarch</strong>-Rechenzentrum<br />
die nötigen Hardwareressourcen ja jederzeit verfügbar sind.<br />
Offenheit — Integration mit bestehenden IT-<br />
Systemen<br />
Die in der Public <strong>Cloud</strong> angebotenen Anwendungen verfügen<br />
teilweise über standardisierte Schnittstellen für den Import<br />
und Export von Daten. Da<strong>durch</strong> ist die Anbindung an bereits<br />
bestehende IT-Systeme in Ihrem Unternehmen möglich. Da die<br />
Public <strong>Cloud</strong> auf die Erzielung von Skaleneffekten ausgerichtet<br />
ist, können hier keine kundenindividuellen Schnittstellen<br />
zur Verfügung gestellt werden.<br />
Anders bei der Private <strong>Cloud</strong>, wo im Zuge der Anwendungskonfiguration<br />
Schnittstellen zu bereits bestehenden Drittsystemen<br />
erstellt und nach Vereinbarung auch gewartet werden.<br />
Benötigt das Unternehmen also eine Anbindung seiner <strong>Comarch</strong><br />
<strong>Cloud</strong>-Anwendungen an Drittsysteme, die im Unternehmen<br />
oder in einer anderen <strong>Cloud</strong> betrieben werden, so ist hier<br />
die Private <strong>Cloud</strong>-Variante eindeutig vorzuziehen.<br />
Wechsel von der Public in die Private <strong>Cloud</strong><br />
— einfach und schnell<br />
Die Lösungen von <strong>Comarch</strong> sind darauf ausgelegt, das Wachstum<br />
Ihres Unternehmens voranzutreiben. Dies kann dazu<br />
führen, dass die von Ihnen gewählte Public <strong>Cloud</strong>-Lösung<br />
irgendwann nicht mehr ausreicht, um Ihren gewachsenen<br />
Anforderungen gerecht zu werden und ein Wechsel zu einer<br />
individuellen Lösung in der Virtual Private <strong>Cloud</strong> unausweichlich<br />
wird. <strong>Comarch</strong> hat für diesen Fall vorgesorgt: Dank einer<br />
erprobten Migrationsstrategie können Sie problemlos und binnen<br />
kürzester Zeit auf eine individuell auf Ihr Unternehmen zugeschnittene<br />
Lösung wechseln, und das, ohne Ihre Mitarbeiter<br />
neu schulen zu müssen – denn die Systemoberfläche und die<br />
Bedienlogik bleiben gleich. Sie müssen nur die eventuell neu<br />
definierten Abläufe bei der Verrichtung einzelner Aufgaben mit<br />
Hilfe neu hinzugekommener Funktionalitäten kennenlernen<br />
und können so schnell produktiv arbeiten, was bei Systemwechseln<br />
nicht immer selbstverständlich ist.<br />
Fazit — Für welches Modell sollten Sie sich nun<br />
entscheiden?<br />
Allgemein reicht für kleine Unternehmen eine Public <strong>Cloud</strong>-Lösung<br />
vollkommen aus, da die vordefinierten Prozesse alle erfolgskritischen<br />
Abläufe im Unternehmen optimal unterstützen.<br />
Sollten sich die Anforderungen an das verwendete System<br />
im Laufe der Zeit ändern, lässt sich die Public <strong>Cloud</strong>-Lösung<br />
jederzeit schnell und einfach zu einer Virtual Private <strong>Cloud</strong> upgraden,<br />
womit unbegrenzte Möglichkeiten zur Individualisierung<br />
der Software gegeben sind.<br />
Die Virtual Private <strong>Cloud</strong> empfiehlt sich für kleine Unternehmen<br />
mit speziellen Anforderungen ebenso wie für mittelständische<br />
Unternehmen, die ihre IT-Abteilung entlasten und ihre Anwendungen<br />
sicher und zuverlässig aus der <strong>Cloud</strong> beziehen möchten.<br />
Übersicht — Welche Lösungen bietet die <strong>Comarch</strong><br />
<strong>Cloud</strong>?<br />
<strong>Comarch</strong> ERP <strong>Cloud</strong><br />
Holen Sie das Beste aus Ihren bestehenden Unternehmensressourcen<br />
in den Bereichen Vertrieb, Beschaffung, Lagerlogistik<br />
und Fertigung. Dank integriertem Rechnungswesen haben<br />
Sie auch die Finanzen Ihres Unternehmens fest im Griff.<br />
<strong>Comarch</strong> Financials <strong>Cloud</strong><br />
Stellen Sie Ihrer Finanzabteilung umfassende Funktionalitäten<br />
in den Bereichen Finanzbuchhaltung, Anlagenbuchhaltung<br />
und Controlling verpackt in einer ergonomischen Benutzeroberfläche<br />
zur Verfügung.<br />
<strong>Comarch</strong> EDI <strong>Cloud</strong><br />
Optimieren Sie die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Kunden<br />
<strong>durch</strong> den Austausch elektronischer Dokumente – online,<br />
einfach und kostensparend.<br />
<strong>Comarch</strong> ECM <strong>Cloud</strong><br />
Automatisieren Sie den Fluss und die Archivierung von Dokumenten<br />
innerhalb Ihres Unternehmens und steuern Sie die optimale<br />
Erledigung damit verbundener Aufgaben.<br />
<strong>Comarch</strong> Backup <strong>Cloud</strong><br />
Sichern Sie Ihre Dokumente und Dateien automatisch. Teilen<br />
Sie Informationen mit Ihren Kollegen und arbeiten Sie in Gruppen<br />
an Dokumenten. Dank der Versionierung bleiben bis zu 20<br />
Änderungen Ihrer Dateien nachverfolgbar.<br />
16 17
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
Warenwirtschaftslösungen<br />
aus der <strong>Cloud</strong> für kleine und<br />
mittelständische Unternehmen<br />
Jürgen Falkner<br />
Leiter Softwaretechnik<br />
Fraunhofer-Institut<br />
für Arbeitswirtschaft und<br />
Organisation IAO<br />
Warenwirtschaft in KMU<br />
Warenwirtschaftssysteme oder Enterprise Resource Planning Systeme gehören keineswegs<br />
zur Standardausstattung kleiner und teilweise auch mittelständischer Unternehmen, obwohl<br />
auch diese in den allermeisten Fällen von einer entsprechend strukturierten IT-Unterstützung<br />
profitieren könnten. Stattdessen kommt oftmals eine Vielzahl an Anwendungen – meist aus<br />
dem Office-Bereich – zum Einsatz, mit deren Hilfe einzelne Funktionen eines ERP-Systems<br />
umgesetzt werden. Das Problem hierbei ist nicht nur der Umgang mit dieser Vielzahl an Anwendungen<br />
und selbstgemachten Tabellen, das Problem liegt vor allem in der mangelnden<br />
Integration dieser Anwendungen und der darin verarbeiteten Daten. Der bunte Zoo an Hilfsmitteln<br />
erfordert nicht nur viel Administration und Wartung. Er kostet vor allem Zeit. Zeit <strong>durch</strong> das<br />
Wechseln der Anwendungen, Zeit für manuelle Datenabgleiche und Datenübernahmen, Zeit für<br />
die Eigenentwicklung von Schnittstellen und nicht zuletzt Zeit für die Auswertung von Daten, die<br />
über verschiedene Anwendungen und Datenquellen hinweg verteilt sind.<br />
Welche Gründe gibt es für die Einführung einer echten WW/ERP-Lösung?<br />
Veraltete Geschäftszahlen stellen insbesondere in kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />
ein reales Insolvenzrisiko dar. Nicht selten versagen Unternehmen mit an sich guten und erfolgreichen<br />
Produkten und Dienstleistungen an mangelnder Organisation bei Angeboten, Rechnungen,<br />
Materialbedarfsplanung und Einkauf. Je komplexer ein Produkt wird, umso mehr Bauteile<br />
hat es auch und umso mehr verschiedene Materialien werden zur Herstellung benötigt. Die<br />
Komplexität der Beschaffungsprozesse, der Kalkulationsaufwände, etc. steigt somit. Unstrukturierte<br />
Verfahren zum Unternehmensmanagement versagen also zunehmend.<br />
Warenwirtschafts- und ERP-Systeme bieten hingegen nicht nur Lösungen für die oben genannten<br />
Problemstellungen, sondern zusätzlich auch eingebaute Schnittstellen zu vielen angrenzenden<br />
Bereichen. Neben der besseren Integration nach außen bieten sie eine professionelle<br />
Lösung, die auch nach innen besser integriert und <strong>durch</strong>dacht ist als selbstgemachte Lösungen.<br />
Zudem reduzieren sie die Order-to-Cash Zyklen, was sich positiv auf die Liquidität der<br />
Unternehmen auswirkt. Spätestens hier wäre die Zeit also reif für eine Warenwirtschafts- bzw.<br />
ERP-Lösung und doch spricht die Realität oftmals eine andere Sprache.<br />
Wo liegen die Hindernisse bzgl. WW/ERP-Lösungen<br />
allgemein?<br />
Ein Grund für die Zurückhaltung bei der Einführung von ERP-<br />
Systemen ist der Aufwand, der mit ihrer Einführung verbunden<br />
ist. Der erste Gedanke an ERP führt den ERP-Laien zunächst<br />
zur SAP-Standardlösung für große Unternehmen und weckt<br />
diffuse Ängste vor einem unüberschaubaren IT-Großprojekt<br />
mit nicht kalkulierbaren Folgekosten für Betrieb und Wartung.<br />
Der Markt bietet allerdings eine große Vielfalt an Warenwirtschafts-<br />
und ERP-Lösungen, auch für kleinere Unternehmen.<br />
Für die Bewältigung von Migrationsaufwänden – vorhandene<br />
Daten müssen für das neue System nutzbar aufbereitet und<br />
eingespielt werden – gibt es ebenfalls zahlreiche Dienstleister,<br />
die die Herausforderung professionell und effizient angehen<br />
können.<br />
Ein weiteres Hemmnis ist die Langfristigkeit der Entscheidung<br />
für ein bestimmtes System. Wenn man sich erst für eines entschieden<br />
hat, sollte man auch an der Lösung festhalten, da<br />
ein Wechsel – wie bei der initialen Migration – Aufwand und<br />
Kosten mit sich bringt.<br />
Wo liegen die Vorteile von <strong>Cloud</strong> Lösungen –<br />
v.a. für KMU?<br />
In Zeiten der <strong>Cloud</strong> IT, die wir alle – bewusst oder unbewusst<br />
– mittels Gmail, Google Docs, i<strong>Cloud</strong>, sozialen Netzwerken und<br />
diversen anderen praktischen Webanwendungen und Apps<br />
längst nutzen – gibt es aber auch hier Möglichkeiten, sich das<br />
Firmenleben einfacher zu gestalten. Wie ein Praxistest des<br />
Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation<br />
gezeigt hat, gibt es mittlerweile für fast alle Unternehmensanwendungen<br />
auch professionelle <strong>Cloud</strong>-Lösungen. Diese kennzeichnen<br />
sich da<strong>durch</strong>, dass die erforderliche IT-Infrastruktur<br />
nicht mehr <strong>durch</strong> das Anwender-Unternehmen gekauft, installiert,<br />
betrieben und gewartet werden muss, sondern dass<br />
ein professioneller Anbieter diese Aufgaben übernimmt und<br />
die Hardware samt Anwendung gemietet werden kann. Die<br />
<strong>Cloud</strong>-typische Skalierbarkeit der Infrastruktur ermöglicht als<br />
Zusatznutzen ein sorgenfreies Wachstum und mit der ebenfalls<br />
cloud-typischen Mandantenfähigkeit der Systeme geht<br />
eine Trennung der Unternehmensdaten von den Daten anderer<br />
<strong>Cloud</strong>-Nutzer einher – trotz gemeinsamer und kosteneffizienter<br />
Ressourcennutzung.<br />
Je nach dem individuellen Sicherheits- und Datenschutzbedarf<br />
eines Unternehmens stehen verschiedene Modelle der<br />
<strong>Cloud</strong>-Nutzung zur Verfügung. So kann die <strong>Cloud</strong>-Lösung komplett<br />
von einem „öffentlichen“ Anbieter aus der Public <strong>Cloud</strong><br />
bezogen werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, <strong>Cloud</strong><br />
Services aus der sogenannten Virtual Private <strong>Cloud</strong> zu beziehen<br />
und somit eine noch stärkere Trennung von anderen<br />
<strong>Cloud</strong>-Nutzern umzusetzen.<br />
Die Tatsache, dass laut einer Studie der TU Dresden 1 50% der<br />
1<br />
www.pub.zih.tu-dresden.de/~isih/Publikationen/NUTZUNG%20VON%20ERP-SYSTEMEN%20UND%20RFID-TECHNOLOGIE%20IN%20KLEIN-%20UN<br />
D%20MITTELSTAENDISCHEN%20UNTERNEHMEN.pdf<br />
18 19
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
kleinen und mittelständischen Unternehmen, die (nicht cloudbasierte)<br />
ERP-Systeme nutzen, diese ohnehin nicht selbst<br />
pflegen zeigt, dass eine Evaluierung der <strong>Cloud</strong>-Option <strong>durch</strong>aus<br />
angebracht erscheint.<br />
Ein kleiner positiver Nebeneffekt einer <strong>Cloud</strong>-Lösung ist neben<br />
der Befreiung von Installation, Wartung und Betrieb die Tatsache,<br />
dass die Lösung jederzeit und von überall her genutzt<br />
werden kann – genauso wie der private Webmailer immer und<br />
überall erreichbar ist.<br />
Welche Herausforderungen oder Hindernisse<br />
gibt es?<br />
Der Vorteil der immer-und-überall-Erreichbarkeit hat natürlich<br />
seine Grenzen in der Verfügbarkeit eines Netzwerkes mit<br />
ausreichender Bandbreite. Da der notwendige Breitbandinternetzugang<br />
aber laut einer aktuellen Studie des vom Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie geförderten<br />
CLOUDwerker Projekts 2 bereits jetzt bei 94% aller befragten<br />
Handwerksunternehmen vorhanden ist, dürfte dies in den allermeisten<br />
Fällen keine echte Herausforderung darstellen.<br />
Grundsätzlich sollte vor der Einführung einer <strong>Cloud</strong>-Lösung<br />
die prinzipielle Eignung des <strong>Cloud</strong> Paradigmas in Ruhe <strong>durch</strong>dacht<br />
werden und eine Entscheidung für das individuell geeignete<br />
Liefer-Modell (public, hybrid, virtual private, private)<br />
getroffen werden. Anschließend sollte wie bei jeder anderen<br />
Systementscheidung die Frage nach der fachlichen Eignung<br />
der <strong>Cloud</strong>-Lösung gestellt werden. Der nächste Schritt bei der<br />
Anbieterauswahl ist die Überprüfung der technischen Eignung<br />
des Anbieters. Hierzu sollten Fragen nach Verfügbarkeiten,<br />
Schnittstellen, Integrationsmöglichkeiten mit bereits im Unternehmen<br />
vorhandener Software und externen Diensten gestellt<br />
werden und eine ausführliche Überprüfung der Service Level<br />
Agreements – also der Nutzungsbedingungen bzw. Dienstgütevereinbarungen<br />
des Anbieters – vorgenommen werden.<br />
Als letzte Hürde vor der erfolgreichen <strong>Cloud</strong> Nutzung steht die<br />
Frage nach der Vertrauenswürdigkeit des Anbieters. Alle Fragen<br />
zum Thema Datenschutz und Sicherheit sollten hier geklärt<br />
werden, ebenso wie die Frage nach dem persönlichen<br />
Bauchgefühl. Letztendlich ist Vertrauen nur selten eine rein<br />
rationale Entscheidung. Nach einhelliger Meinung der meisten<br />
auf <strong>Cloud</strong>-Recht spezialisierten Anwaltskanzleien stellt auch<br />
die Nutzung von außereuropäischen Anbietern selbst bei Verarbeitung<br />
von personenbezogenen Daten kein rechtliches<br />
Hindernis dar. Ausnahmen gibt es z.B. im Bereich der Verarbeitung<br />
medizinischer Patientendaten – und selbstverständlich<br />
beim persönlichen Wohlbefinden. Die Frage, ob man seine Daten<br />
außerhalb Deutschlands oder der EU verarbeiten möchte,<br />
ist insofern oftmals eher eine persönliche als eine rechtliche.<br />
Vielfach wird auch das Thema Vendor-Lockin, also die zu enge<br />
Bindung an einen Anbieter als Hindernis bei der Nutzung von<br />
<strong>Cloud</strong>-Services ins Feld geführt. Die Realität zeigt aber, dass<br />
man dieser Bindung und den damit verbundenen hohen Kosten<br />
bei einem Anbieterwechsel auch in der klassischen On<br />
Premise-Welt selten aus dem Weg gehen kann. Drum prüfe<br />
wer sich länger bindet – aber bitte nicht nur in der <strong>Cloud</strong>! Unterm<br />
Strich besteht die größte Herausforderung in aller Regel<br />
in der Integration – ein weiterer Punkt, der einem auch ohne<br />
<strong>Cloud</strong> leider nicht erspart bleibt.<br />
Fazit<br />
2<br />
http://wiki.iao.fraunhofer.de/images/studien/2012_cloudwerker_anwenderstudie.pdf<br />
ERP-Lösungen und Warenwirtschaftssysteme haben auch<br />
für kleine und mittelständische Unternehmen eine Reihe von<br />
fachlichen Vorteilen und das Potenzial, dem Unternehmen viel<br />
Zeit, Geld und vor allem Stress zu ersparen. Die Befürchtungen<br />
vor übergroßen Einführungsaufwänden und dem Betrieb<br />
einer mächtigen und Ehrfurcht gebietenden IT-Lösung verlieren<br />
an Schrecken <strong>durch</strong> die Option, sie als skalierbare <strong>Cloud</strong>-<br />
Lösung einfach anzumieten. Die <strong>durch</strong>dachte, optimierte und<br />
professionell betriebene <strong>Cloud</strong>-ERP-Lösung steht bereit und<br />
wartet auf ihren Einsatz. Ihre kleineren Geschwister – ob auf<br />
dem Smartphone oder im Webbrowser – nutzen wir alle schon<br />
längst.<br />
Eine Lösung für alle<br />
— Best Practices in der<br />
Public <strong>Cloud</strong> nutzen<br />
<strong>Cloud</strong> Computing verspricht die Möglichkeit, IT für Unternehmen aus der Steckdose zu<br />
Philipp Erdkönig<br />
beziehen. Public <strong>Cloud</strong>-Anbieter gehen hier noch weiter und behaupten, mit vordefinierten<br />
Lösungen die Bedürfnisse tausender Unternehmen befriedigen zu können. Mittelstank<br />
Kompakt hat mit Philipp Erdkönig, verantwortlich für das Softwareangebot<br />
der <strong>Comarch</strong> <strong>Cloud</strong>, gesprochen.<br />
Department Director<br />
Business Development Center DACH<br />
philipp.erdkonig@comarch.com<br />
Mittelstand Kompakt: Herr Erdkönig, ganz zu Anfang hätte ich Mittelstand Kompakt: Wie jetzt? Public <strong>Cloud</strong> kann doch nur<br />
von Ihnen gerne eine Definition des Begriffs Public <strong>Cloud</strong>. funktionieren, wenn alle die gleichen Software-Services<br />
Philipp Erdkönig: Grundsätzlich wird als Public <strong>Cloud</strong> jener verwenden, wegen der von Ihnen schon genannten Skaleneffekte.<br />
öffentliche Bereich bezeichnet, in dem Unternehmen oder<br />
auch private Benutzer auf standardisierte Software Services Philipp Erdkönig: Das stimmt schon, unsere Kunden greifen ja<br />
zugreifen. Aufgrund der Skaleneffekte, die <strong>durch</strong> die massenhafte<br />
auch auf dieselben Services zu, jedoch liefern diese mehr als<br />
Nutzung der Services entstehen, können diese im nur Standardfunktionen. Sie bieten Best Practices, die sich in<br />
Vergleich zum Inhouse oder auch Private <strong>Cloud</strong>-Betrieb sehr zahlreichen Projekten herauskristallisiert haben.<br />
kostengünstig angeboten werden.<br />
Mittelstand Kompakt: Und wo liegt jetzt der Unterschied zwischen<br />
Mittelstand Kompakt: Wie wichtig ist das Thema <strong>Cloud</strong> für<br />
dem Standard und Best Practices?<br />
<strong>Comarch</strong>?<br />
Philipp Erdkönig: Am besten erkläre ich das anhand des Standard-Vertriebsprozess:<br />
Philipp Erdkönig: Das Thema <strong>Cloud</strong> genießt derzeit bei <strong>Comarch</strong><br />
Zunächst erfolgt die Erfassung einer<br />
höchste Priorität. Wir sind in der außergewöhnlichen Bestellung, dann wird die Ware geliefert und zum Schluss<br />
Lage, dass wir hauseigene Software haben, die dank neuester kommt die Rechnungsstellung. Standardsoftware liefert die<br />
Technologien bereit für die <strong>Cloud</strong> ist, während viele Mitbewerber<br />
dazu nötigen Hilfsmittel. Best Practice bedeutet für mich, dem<br />
noch dabei sind, ihre in die Jahre gekommenen Lösungen Anwender für verschiedene Arten von Vertriebsprozessen den<br />
fit für die <strong>Cloud</strong> zu machen. Außerdem verfügt <strong>Comarch</strong> in jeweils passenden Ablauf zur Verfügung zu stellen, egal ob er<br />
Deutschland über eigene Rechenzentren, von denen aus wir einen Kunde aus dem Inland, der EU oder einem Drittland bedient,<br />
für den Kunden Services aus der <strong>Cloud</strong> anbieten können. Diesen<br />
die Ware direkt zum Kunden sendet oder er sie selbst<br />
Vorsprung gilt es zu nutzen, um den Unternehmen, die die abholt. Der Mitarbeiter im Vertrieb soll sich nicht damit beschäftigen<br />
Möglichkeiten und die Vorteile der <strong>Cloud</strong> schon heute nutzen<br />
müssen, jedes Mal einzelne Parameter im System<br />
wollen, ein attraktives Angebot zu machen. Dafür reichen bloße<br />
anzupassen, sondern diese Abläufe sollen bereits im System<br />
standardisierte Software Services, wie zuvor in der Defini-<br />
enthalten sein.<br />
tion erwähnt, meiner Meinung nach aber nicht aus.<br />
20 21
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
Mittelstand Kompakt: Und wie kommen diese Best Practices<br />
in die Services, die Sie anbieten?<br />
Philipp Erdkönig: Unsere Berater, die jeden Tag gemeinsam<br />
mit unseren Großkunden Prozesse optimieren, konfigurieren<br />
in gemeinsamen Projekten unsere hauseigenen Softwarelösungen.<br />
Was am Schluss dabei herauskommt, ist das Best-of<br />
unseres Prozess-Know-hows verpackt in einfach bedienbarer<br />
und verlässlicher Software, die wir in unseren Rechenzentren<br />
als Service für die Öffentlichkeit anbieten.<br />
Mittelstand Kompakt: Warum sollte ein Kunde auf die Public<br />
<strong>Cloud</strong>-Lösung von <strong>Comarch</strong> zurückgreifen?<br />
Philipp Erdkönig: Dafür gibt es mehrere gute Gründe: Erstens<br />
bezieht ein Kunde mit unseren Lösungen nicht nur die reine<br />
Softwarefunktionalität, sondern erprobtes Business-Knowhow.<br />
Dieses fehlt vor allem in Start-Up-Unternehmen oft fehlt,<br />
oder in bereits etablierten Unternehmen häufig einfach nicht<br />
umgesetzt wird.. Wir „zwingen“ die Mitarbeiter unserer Kunden<br />
quasi dazu den Best Practices zu folgen. Für das Unternehmen<br />
bedeutet dies, dass es <strong>durch</strong> den Einsatz von <strong>Comarch</strong><br />
<strong>Cloud</strong> Services seine Effizienz messbar steigern kann. Ein weiterer<br />
guter Grund für die Public <strong>Cloud</strong>-Lösung von <strong>Comarch</strong> ist<br />
die Datensicherheit. Wir garantieren für jede Anwendung den<br />
optimalen Sicherheitsgrad. Da wir unsere eigenen Rechenzentren<br />
betreiben, können wir auch sicherstellen, dass die<br />
Daten unserer Kunden Deutschland und somit den deutschen<br />
Rechtsraum nicht verlassen. Grundsätzlich rate ich jedem Unternehmen,<br />
sich die Geschäftsbedingungen eines potentiellen<br />
<strong>Cloud</strong>-Dienstleisters genau anzusehen und darauf zu achten,<br />
wie die Daten geschützt werden und wer darauf zugreifen<br />
kann – Stichwort USA Patriot Act. Dann ist als wichtiges Argument<br />
zu nennen, dass ein Unternehmen ja nicht nur eine<br />
Software verwendet, sondern mehrere. In der <strong>Comarch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
findet sich eine breite Palette an Software für ERP, Rechnungswesen,<br />
ECM und EDI, die ein Unternehmen von einem einzigen<br />
Anbieter beziehen kann. Ebenfalls nicht zu vernachlässigen ist<br />
die Perspektive, jederzeit ohne großen Aufwand von der <strong>Comarch</strong><br />
Public <strong>Cloud</strong> in die <strong>Comarch</strong> Private <strong>Cloud</strong> umzuziehen.<br />
Philipp Erdkönig: Wenn die Anforderungen des Unternehmens<br />
an die Software mit der Public <strong>Cloud</strong>-Version, die ja für eine<br />
Vielzahl an Unternehmen gedacht ist, nicht mehr gedeckt<br />
werden können. Wachsen Unternehmen, werden die Anforderungen<br />
an einzelne Prozesse immer spezifischer, und irgendwann<br />
ist man an einem Punkt angelangt, an dem man<br />
das Wachstum des Unternehmens selbst mit branchenspezifischen<br />
Best Practices ausbremst. Das ist der Zeitpunkt,<br />
an dem viele Unternehmen feststellen, dass sie eine maßgeschneiderte<br />
Lösung brauchen, die sie nur in einer Private<br />
<strong>Cloud</strong> bekommen. Da diese Einsicht oft spät kommt, muss<br />
der Wechsel von Public auf Private so schnell wie möglich geschehen<br />
– in der <strong>Comarch</strong> <strong>Cloud</strong> ist der schnelle Wechsel kein<br />
Problem, da zeitaufwändige Aufgaben wie die Grundkonfiguration<br />
des Systems, Datenmigrationen oder Schulungen der<br />
Mitarbeiter entfallen.<br />
Mittelstand Kompakt: Bei welchen Kunden erwarten Sie die<br />
größte Nachfrage nach Public <strong>Cloud</strong> Lösungen?<br />
Philipp Erdkönig: Vor allem bei kleineren Unternehmen, die<br />
derzeit nicht in aufwendige IT-Projekte investieren wollen,<br />
aber andererseits nicht auf die Prozessunterstützung <strong>durch</strong><br />
Software verzichten können. Man denke beispielsweise an all<br />
die Onlinehändler, die sich mit guten Geschäftsmodellen erfolgreich<br />
am Markt positioniert haben, aber bei der Abwicklung<br />
von Bestellungen an die Grenzen der Back-Office-Lösungen<br />
stoßen. Für sie ist die Möglichkeit auf erprobte Best Practices<br />
in der Logistik, Fakturierung und im Zahlungsmanagement zurückgreifen<br />
zu können natürlich äußerst attraktiv.<br />
Mittelstand Kompakt: Ab wann können diese Kunden denn<br />
Services aus der <strong>Comarch</strong> <strong>Cloud</strong> beziehen?<br />
Philipp Erdkönig: Nachdem wir im Private <strong>Cloud</strong>-Bereich bereits<br />
mit mehreren Unternehmen zusammenarbeiten, werden<br />
wir auf der diesjährigen CeBIT offiziell den Startschuss für unser<br />
Public <strong>Cloud</strong>-Angebot geben.<br />
Mittelstand Kompakt: Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Was ist zu tun, wenn…?<br />
Der Dipl.-Kfm. Martin Deppenkemper ist seit 2010 als Unternehmensberater mit Fokus auf Ertrag, Liquidität, Organisation<br />
und Personal tätig. Er verfügt über umfangreiche Kenntnisse im Bereich Reorganisationen und ist ebenfalls<br />
Lehrbeauftragter der SRH Hochschule für Logistik und Wirtschaft sowie der HSHL Hochschule Hamm-Lippstadt. Des<br />
Weiteren war er viele Jahre als Geschäftsführer in der produzierenden Industrie (zahlreiche Standorte, mehrere Tsd.<br />
Mitarbeiter) tätig. Martin Deppenkemper hat für Mittelstand Kompakt zwei mittelständische Unternehmen zu ihrer<br />
aktuellen Situation Beraten.<br />
Das expandierende Familienunternehmen<br />
Das traditionelle Familienunternehmen Elektro Müller GmbH mit Sitz in Baden-Württemberg<br />
wurde 1980 gegründet und ist Hersteller von Elektrobauteilen. Das Unternehmen hat aktuell<br />
100 Mitarbeiter und wird nun in zweiter Generation geführt. In 2010 übernahmen die beiden<br />
Söhne des Gründers dessen bisherige Funktion als Geschäftsführer wie auch Gesellschafter<br />
der GmbH.<br />
In den 80er Jahren startete das Unternehmen zunächst sehr zögerliche Schritte im IT-<br />
Bereich: Sukzessive wurden einzelne PCs erworben, welche als Einzelgeräte einen Teil der Martin Deppenkemper<br />
Arbeitsprozesse abdeckten. Diese wurden aufgrund des technischen <strong>Fortschritt</strong>s sowie<br />
des gegebenen Bedarfs in dem wachsenden Unternehmen regelmäßig <strong>durch</strong> neue Geräte<br />
ersetzt.<br />
-entwicklung<br />
Unternehmensberatung und<br />
Im Jahr 1995 wurde dann in eine Warenwirtschaftslösung der iSeries investiert, um fortan<br />
alle Unternehmensbereiche mit Unterstützung von Software zu betreiben. Diese Lösung<br />
bot zudem den Vorteil der Skalierbarkeit, so dass man bei konstantem Wachstum flexibel<br />
bleiben konnte. Die derzeitige Warenwirtschaftslösung sowie die Finanzbuchhaltung auf<br />
Basis dieser iSeries wuchsen dank dem enormen zeitlichen und inhaltlichen Engagement<br />
der Beteiligten im Unternehmen ständig weiter und auch jetzt erbringen sie grundsätzlich<br />
zufriedenstellende Dienste.<br />
Allerdings gehen die Systemadministratoren bald in den Ruhestand und mit ihnen wird<br />
sowohl das technische als auch prozessbezogene Know-how das Unternehmen innerhalb<br />
der nächsten zwei bis drei Jahre verlassen. Somit kann die derzeitige Lösung, die<br />
über die Jahre hinweg ständig in Eigenentwicklung um neue Funktionen erweitert und in<br />
den Abläufen optimiert wurde, nicht mehr ohne Weiteres betrieben werden – es sei denn<br />
eine komplette IT-Mannschaft würde neu eingestellt.<br />
Mittelstand Kompakt: Wann sollte denn ein Unternehmen von<br />
der Public <strong>Cloud</strong> in die Private <strong>Cloud</strong> wechseln?<br />
Das Problem hierbei ist nicht nur die Serveradministration (diese lässt sich auslagern),<br />
sondern die Komplexität der Lösung, die für einen Außenstehenden schwer zu <strong>durch</strong>-<br />
22 23
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
schauen ist. Eine Weiterführung der bisherigen IT-Situati-<br />
gibt jedoch Bedenken, ob der erneute Aufbau einer eige-<br />
on würde also damit einhergehen, mehrere Personen un-<br />
nen Server-Infrastruktur mitsamt neu einzustellendem<br />
ter enormem Aufwand einzuarbeiten sowie bisher sehr<br />
Personal heutzutage noch sinnvoll ist (neben den drei<br />
individuelle Lösungen zu zementieren, die weder <strong>durch</strong>-<br />
IT-Mitarbeitern, die bald in den Ruhestand gehen, gibt es<br />
weg gut dokumentiert sind noch mit einem akzeptablen<br />
nur einen Auszubildenden, der mit der Übernahme einer<br />
Aufwand bei Bedarf reproduziert werden können (zum<br />
solchen Aufgabe überfordert wäre).<br />
Beispiel zwecks eines neuen Standorts im Ausland).<br />
Martin Deppenkempers Rat: Letztlich mündet alles in einer<br />
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Liquidität,<br />
Frage: „In-house oder <strong>Cloud</strong>?“<br />
welche aufgrund der Planung des neuen Standorts<br />
im Ausland nur wenig Spielraum lässt. So soll 2013 ein<br />
Die Voraussetzungen für eine <strong>Cloud</strong>-Lösung sind meines<br />
komplett neuer Standort in Polen errichtet werden. Das<br />
Erachtens gegeben, sowohl was ERP als auch Rech-<br />
Unternehmen hatte zuvor erhebliche Probleme mit der<br />
nungswesen angeht – der Mangel an IT-Kräften ist vor-<br />
unzuverlässigen Lieferung von Basisteilen für die eigene<br />
hersehbar (der jetzige Azubi kann in Zukunft die Wartung<br />
Unwägbarkeiten aufkommen können als schon im Inland.<br />
dischen Unternehmens in Baden-Württemberg stehen so-<br />
Produktion. Neben nicht eingehaltenen Lieferterminen<br />
lokaler Geräte übernehmen). Die lokale Abgeschieden-<br />
Bei mehreren Niederlassungen, die miteinander vernetzt<br />
mit keinerlei Hindernisse im Weg und die Aussichten für die<br />
und Fälschungen waren generell qualitative Mängel das<br />
heit des zu errichtenden Produktionsstandorts spricht<br />
sein müssen, bringt es enorme Vorteile, sich auf Sicher-<br />
Entwicklung einer zukunftsträchtigen Collaboration-Strategie<br />
Hauptthema. Aus dieser Erfahrung heraus bemüht sich<br />
zusätzlich für eine internetbasierte Lösung, wobei hier<br />
heitsstandards des <strong>Cloud</strong>-Dienstleisters zu verlassen,<br />
sind vielversprechend. Bei entsprechender Anbindung kann<br />
das Unternehmen nunmehr, eine eigene Produktion in<br />
darauf zu achten ist, dass die Software die spezifischen<br />
die so für das Unternehmen nie zu leisten wären. Weiter-<br />
der Industriekunde z.B. bereits zum Zeitpunkt der eigenen<br />
Polen zu errichten, so dass u.a. der Zukauf an Basisteilen<br />
sprachlichen sowie rechtlichen Anforderungen für Aus-<br />
hin kann ein <strong>Cloud</strong>-Dienstleister rechtliche Unsicherhei-<br />
Produktionsplanung die Informationen über voraussichtlich<br />
von Dritten kaum noch erforderlich ist. Die Geschäftsfüh-<br />
landsstandorte unterstützt. Ebenso sollte die Skalierbar-<br />
ten einschätzen und diese kompetent lösen – so auch<br />
benötigte Elektronikbauteile melden, was deutliche Vorteile für<br />
rung ist davon überzeugt, dass in der polnischen Pro-<br />
keit – sowohl der <strong>Cloud</strong> als auch der darin befindlichen<br />
die Frage, wo welche Daten gespeichert werden (kein<br />
beide Seiten bringt. Die Attraktivität einer Zusammenarbeit mit<br />
duktionsstätte Dreischichtarbeit erforderlich ist, um die<br />
Lösungen – gegeben sein, um ein zukünftiges Wachstum<br />
Verlassen des europäischen Rechtsraumes).<br />
dem Unternehmen wird <strong>durch</strong> diesen Collaboration-Ansatz er-<br />
hohen Fixkosten angesichts der überschaubaren Mar-<br />
nicht <strong>durch</strong> die IT einzugrenzen.<br />
heblich gesteigert.<br />
gen zu decken. Ende 2013 soll der neue Standort zwar<br />
Letztlich ist es vor allem eine bewusste Entscheidung<br />
zunächst mit nur einer Schicht starten, aber bereits Mitte<br />
Trotz der anstehenden Investitionen sollte die Eigen-<br />
des Unternehmens, ein Fachgebiet wie den IT-Bereich in<br />
Nachdem die Geschäftsführung beschlossen hat, die Un-<br />
2014 ist eine Produktion in drei Schichten (sieben Tage<br />
kapitalquote jedoch nicht unnötig verringert werden<br />
professionelle Hände zu geben, da dieser nicht die Kern-<br />
ternehmens-IT vollständig in eine <strong>Cloud</strong> auszulagern, fiel im<br />
die Woche) zu erwarten. Demzufolge muss auch die IT<br />
– Stichwort Basel III. Mit Private <strong>Cloud</strong> wird genau dies<br />
kompetenz des Unternehmens verkörpert und der Fokus<br />
Laufe der Ausschreibung die Auswahl ziemlich bald auf den<br />
<strong>durch</strong>gängig (24/7) zur Verfügung stehen. Entsprechend<br />
vermieden, da nicht in Infrastruktur und Softwarelizen-<br />
stattdessen auf die eigenen Produkte und Kunden ge-<br />
Anbieter <strong>Comarch</strong>. Zum einen bietet <strong>Comarch</strong> Rechenzentren<br />
würden mindestens vier bzw. eher fünf Mitarbeiter/Mit-<br />
zen investiert wird (und somit keine Kosten aktiviert<br />
setzt werden kann.<br />
in Deutschland, die auf die Verfügbarkeits- und Sicherheits-<br />
arbeiterinnen über die gesamte Woche benötigt, damit<br />
werden), sondern dafür monatliche Gebühren zu zahlen<br />
ansprüche mittelständischer Unternehmen zugeschnitten<br />
stets ein Ansprechpartner vor Ort ist (wöchentlich 168 h;<br />
sind. Zu tragen sind lediglich die Kosten der Systeman-<br />
Häufig ist es auch ein gutes Verkaufsargument, wenn<br />
sind. Zum anderen besitzt <strong>Comarch</strong> als Softwarehaus auch<br />
Urlaub, Krankheit und sonstige Abwesenheitszeiten wä-<br />
passung, wobei sich hier der externe Beratungsaufwand<br />
man auf eine so professionelle Private <strong>Cloud</strong>-Lösung ver-<br />
die erforderlichen Lösungen für ERP, Rechnungswesen und<br />
ren gesondert zu berücksichtigen).<br />
<strong>durch</strong> das vorhandene Know-how im Unternehmen auf<br />
weisen kann. Schließlich möchte der Kunde, dass seine<br />
EDI sowie die nötige Branchen- und Projekterfahrung. Dank<br />
ein Minimum reduzieren lässt. Das finanzielle Risiko kann<br />
Daten geschützt sind – zumal es üblicherweise zu di-<br />
seiner 3500 Mitarbeiter weltweit kann <strong>Comarch</strong> den in der<br />
Die Geschäftsführung ist schließlich zu der Erkenntnis<br />
also in jeder Form eingeschränkt werden. Zudem ist kei-<br />
rekten Datenanbindungen zwischen Kunden und Unter-<br />
Anfangsphase benötigten Vor-Ort-Support am neuen Stand-<br />
gekommen, dass die bisher vorhandene Software er-<br />
ne Überzeugung der eigenen Bank notwendig, um eine<br />
nehmen kommt. Des Weiteren akzeptiert der Kunde eine<br />
ort in Polen liefern. Außerdem steht <strong>durch</strong> den direkten Bezug<br />
setzt werden muss, bevor die IT-Verantwortlichen und<br />
Investition finanziert zu bekommen.<br />
<strong>Cloud</strong>-Lösung oft als zuverlässiger als eine eigene IT in<br />
von Daten und Diensten aus der hauseigenen <strong>Cloud</strong> des Soft-<br />
mit Ihnen das Prozess-Know-how das Unternehmen ver-<br />
einem mittelständischen Unternehmensumfeld.<br />
wareanbieters zugleich ein verantwortlicher Ansprechpartner<br />
lassen. Dabei ist es ebenfalls unverzichtbar, das Wissen<br />
Für das Unternehmen spielt aber auch das Thema Indus-<br />
für die gesamte IT-Lösung zur Seite, was sich in jeder Hinsicht<br />
der IT-Mitarbeiter beim Transfer der Prozessstrukturen<br />
triespionage eine wichtige Rolle, zumal beim Bau eines<br />
Einer direkten Anbindung der relevanten Daten eines Indus-<br />
positiv auf das Einführungsprojekt und den Betrieb der Soft-<br />
vom alten System auf das neue System zu nutzen. Es<br />
Standorts auf der grünen Wiese im Ausland noch mehr<br />
triekunden an die eigenen Datenstrukturen des mittelstän-<br />
ware auswirkt.<br />
24 25
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
IT-Herausforderungen für kleine Unternehmen<br />
Eine integrierte Warenwirtschaft fehlt bislang. Da Daten<br />
beginnt nach weiteren 20 Tagen der Mahnprozess. Erst<br />
bezahlen, also entsprechend der tatsächlichen Nutzung.<br />
Das Unternehmen ElektroHANDEL, ein Großhändler für<br />
hier<strong>durch</strong> nicht direkt übernommen werden, liegen teil-<br />
im Rahmen der nochmals 20 Tage später erstellten zwei-<br />
Dies ist ein Aspekt, der mittlerweile in vielen Unterneh-<br />
Elektroartikel, mit Sitz in Nordrhein-Westfalen existiert<br />
weise nicht abgestimmte Werte vor. Die Folge sind zum<br />
ten Mahnung wird der Sachverhalt dann im Unternehmen<br />
men eine Rolle spielt. Oberstes Ziel ist es, die Liquidität<br />
seit 2006 und konnte sich in den ersten Jahren auch sta-<br />
Beispiel Lagerbestände, die mangels korrekter Artikelda-<br />
besprochen. Somit vergehen etwa 70 Tage, bevor Maß-<br />
zu schonen und die Fixkosten des Unternehmens so ge-<br />
bil entwickeln. Aktuell beschäftigt es zehn Mitarbeiter.<br />
ten falsch ausgewiesen werden. So kann es vorkommen,<br />
nahmen ergriffen werden.<br />
ring wie möglich zu halten, um kostengünstig und flexibel<br />
dass Waren verkauft werden, die mit einem falschen<br />
agieren zu können.<br />
Ab 2010 gab es aufgrund eines Auftragseinbruchs, der<br />
Preis versehen sind. Aufgrund der fehlenden Durchgän-<br />
Eine angemessene Kundendatenverwaltung ist ebenfalls<br />
aus dem Verlust des früheren Hauptkunden als Folge der<br />
gigkeit wird bei der Aktualisierung der Preislisten kein<br />
nicht möglich. Im Vergleich zu den heute existierenden<br />
Martin Deppenkempers Rat:<br />
Finanz- und Wirtschaftskrise resultierte, wirtschaftliche<br />
Bezug zu den sich gerade im Elektrobereich ständig än-<br />
Möglichkeiten eines umfassenden Customer Relation-<br />
Mit Hilfe der Public <strong>Cloud</strong>-Lösung für ERP und Buchhal-<br />
Probleme. Dieser Kundenverlust verursachte einen ge-<br />
dernden Artikelnummern hergestellt.<br />
ship Management steckt dieser Bereich im Unternehmen<br />
tung von <strong>Comarch</strong> lassen sich die Prozesse des Unter-<br />
waltigen Umsatzeinbruch von 30% bei einer inflexiblen<br />
noch in den Kinderschuhen. Das praktizierte CRM bietet<br />
nehmens optimieren. Die Lösung liefert Best Practices<br />
Kostenstruktur, die kaum Möglichkeiten einer Anpassung<br />
Kundenbezogene Auswertungen sind stets zweifach<br />
nur einen Bruchteil der Chancen, welche im Wettbewerb<br />
aus der Branche und bietet somit echten Mehrwert <strong>durch</strong><br />
der Fixkosten bot. Bis heute hat das Unternehmen den<br />
notwendig. Zum einen werden sie in der eigenständigen<br />
längst genutzt werden. Ein deutliches Zeichen der Ver-<br />
Effizienzsteigerungen.<br />
Verlust seines Großkunden nicht ganz wettmachen kön-<br />
Buchhaltung benötigt. Dort wird anhand der Auswertun-<br />
säumnisse in diesem Bereich ist die wachsende Zahl von<br />
nen. Die wirtschaftliche Situation erforderte schließlich<br />
gen betragsmäßig nachvollzogen, welche Rechnungen<br />
Ladenhütern. Im Markt ist es mittlerweile üblich, bei Neu-<br />
Dank des Public <strong>Cloud</strong>-Modells werden die Risiken des<br />
den Abbau von drei Arbeitsplätzen. Dies war jedoch noch<br />
ausgestellt und welche beglichen wurden. Weitere Ana-<br />
erscheinungen oder Weiterentwicklungen von Produkten<br />
Unternehmens von <strong>Comarch</strong> abgefangen. Es entsteht<br />
nicht ausreichend, um wieder dauerhaft in die schwar-<br />
lysen sind nicht möglich. Zum anderen sind in der Materi-<br />
automatisch per E-Mail zu versuchen, die noch vorhan-<br />
weder Projektaufwand, noch muss zusätzliche Hardware<br />
zen Zahlen zu kommen. Die Auftragslage ist zudem nicht<br />
alwirtschaft Auswertungen notwendig, die sich von den<br />
denen Altbestände mit einem Abschlag zu verkaufen –<br />
oder Software angeschafft werden. Im Gegenteil ist es<br />
beständig. So kann auch ein genereller Auftragsrück-<br />
buchhalterischen deutlich unterscheiden. Leider stim-<br />
genau an diejenigen Kunden, welche bislang diese Pro-<br />
sogar möglich, die derzeit in Betrieb befindlichen Server<br />
gang ab 2013 nicht ganz ausgeschlossen werden, zumal<br />
men beide Auswertungen häufig nicht überein.<br />
dukte erworben haben. Aufgrund der schlechten Qualität<br />
abzuschaffen. Zudem zahlt das Unternehmen im für die<br />
die allgemeinen volkswirtschaftlichen Prognosedaten<br />
von Stamm- und Bewegungsdaten sowie der fehlenden<br />
<strong>Cloud</strong> typischen Pay-per-Use-Modell, welches im Waren-<br />
derzeit eher zurückhaltend sind.<br />
Immer wieder ist das Unternehmen auch mit der Unzu-<br />
automatisierten Vernetzung mit dem CRM ist diese Ver-<br />
wirtschaftsbereich bisher nur von wenigen Dienstleis-<br />
friedenheit seiner Kunden konfrontiert. In Fällen von Be-<br />
kaufsoption bei dem Unternehmen jedoch nicht gegeben.<br />
tern angeboten wird. Kosten fallen demnach nur für jene<br />
Darüber hinaus ist die Organisation nicht auf dem tech-<br />
anstandungen der Warenlieferungen werden diese <strong>durch</strong><br />
Funktionalitäten an, die das Unternehmen auch wirklich<br />
nischen Stand, der heute möglich und sinnvoll ist. Bei<br />
die Kunden natürlich nicht bezahlt. Häufig erfolgt dann<br />
Die Geschäftsführung weiß um die Effizienzsteigerun-<br />
nutzt – und dies abhängig von der Intensität der Nutzung.<br />
der Unternehmensgründung im Jahr 2006 wurden die<br />
zunächst keinerlei Reaktion. Die Kunden zahlen einfach<br />
gen, die mit einem ERP-System erzielt werden könnten.<br />
Sollte sich also gemäß den Befürchtungen die Auftrags-<br />
üblichen Office-Produkte installiert und grundsätzlich bis<br />
nicht und lassen die Ware bei sich liegen. Hier kann es<br />
Sie fürchtet jedoch aufgrund der derzeit unsicheren<br />
lage verschlechtern, sinken mit der Anzahl der Aufträge<br />
heute beibehalten. Dies ist mittlerweile Ursache für ver-<br />
sich um Falschlieferungen handeln oder auch um man-<br />
Nachfragesituation die dafür notwendigen Investitionen.<br />
auch die Kosten für das ERP-System.<br />
schiedene Schwierigkeiten.<br />
gelhafte Lieferungen. Da sich die B2B-Kunden nicht von<br />
Die Bank möchte keine größeren Investitionen finanzie-<br />
einem einzigen Lieferanten abhängig machen und die<br />
ren; hier spürt man schon den Basel III-Ansatz. Für das<br />
Sollte das Unternehmen wie erhofft in Zukunft wachsen<br />
Organisatorische Probleme führen zu Effizienzverlusten.<br />
Produkte am Markt austauschbar sind, können sie die<br />
Unternehmen ist es zudem schwierig, eine größere In-<br />
und erhöhte Anforderungen an das ERP-System haben,<br />
Da die Office-Produkte u.a. für die Verwaltung von Kun-<br />
benötigte Ware ohne weiteres von einem alternativen<br />
vestition als kurzfristige Amortisation darzustellen. Und<br />
etwa speziell definierte Prozesse oder Aufgabenberei-<br />
dendaten, die Erstellung von Rechnungen, die Pflege von<br />
Lieferanten beziehen.<br />
selbst wenn das Unternehmen eine Investition mit aus-<br />
che zu unterstützen, besteht jederzeit die Möglichkeit,<br />
Lagerbeständen, Artikeldaten und Preislisten eingesetzt<br />
reichend Liquidität <strong>durch</strong>führen könnte, würde dies nur<br />
im Rahmen eines überschaubaren Projektes von der<br />
und zusätzlich alleinstehende Lösungen für Buchhaltung<br />
Statt festzustellen, dass eine Rechnung für bestimm-<br />
zu einer Verschlechterung der Eigenkapitalquote führen,<br />
Public <strong>Cloud</strong>-Lösung zu einer auf das Unternehmen zu-<br />
und CRM verwendet werden, die aufwendig gewartet<br />
te Materialien nicht innerhalb von 10 Tagen unter Abzug<br />
welche wiederum Einfluss auf das Rating hätte. Eine<br />
geschnittenen Private <strong>Cloud</strong>-Lösung zu wechseln. Eine<br />
werden müssen, lässt sich keine wirtschaftlich vernünf-<br />
von Skonto <strong>durch</strong> den Kunden beglichen wird, passiert<br />
Auswirkung dieser Entwicklung ist, dass Firmenwagen<br />
aufwendige Datenmigration ist hierfür nicht notwendig.<br />
tige Lösung umsetzen. Der Zeitaufwand, welcher intern<br />
bei dem Unternehmen des Elektrogroßhandels erst zu-<br />
für Geschäftsführer und Verkäufer, die bislang stets ge-<br />
Zudem kann die gleiche Bedienoberfläche weiter genutzt<br />
für Schnittstellenprobleme und die Fehlersuche anfällt,<br />
nächst gar nichts. Es gibt kein Frühwarnsystem mit einer<br />
kauft wurden, zukünftig geleast und nicht mehr auf einen<br />
werden, so dass eine Umstellung für die Benutzer ent-<br />
ist zu hoch.<br />
Vernetzung der verschiedenen Programme. Nachdem die<br />
Schlag bezahlt werden. Das Unternehmen ist bestrebt, in<br />
fällt. Und natürlich muss auch künftig kein Eigenkapital in<br />
üblicherweise 30-tägige Zahlungsfrist überschritten ist,<br />
Anspruch genommene Leistungen künftig sukzessive zu<br />
Hardware oder Softwarelizenzen investiert werden.<br />
26 27
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
EDI aus der <strong>Cloud</strong> löst<br />
klassische EDI-Lösungen ab<br />
Seit mehr als 30 Jahren gehört Electronic Data Interchange (EDI) zum Alltag großer<br />
Konzerne. Das Verfahren ist eine wichtige Säule für die moderne Just-In-Time-Logistik<br />
und den elektronischen Geschäftsdatenaustausch. Der Trend geht derzeit dahin,<br />
die EDI-Kommunikation an einen Dienstleister auszulagern (EDI aus der <strong>Cloud</strong>), statt<br />
die Lösung selbst zu betreiben.<br />
EDI als automatisierter elektronischer Geschäftsdatenaustausch ersetzt die Kommunikation<br />
zwischen Handelspartnern per Fax, Post oder Telefon. Bestellungen, Lieferscheine und Rechnungen<br />
werden so direkt zwischen den ERP-Systemen der Geschäftspartner ausgetauscht.<br />
Christian Otten<br />
Dies spart Übertragungs- und Bearbeitungskosten und senkt die Fehlerquote, da die Vorgänge<br />
nicht mehr manuell bearbeitet werden müssen. Zudem lassen sich logistische Prozesse<br />
Projektmanager EDI<br />
<strong>Comarch</strong> EDI<br />
frühzeitig planen und koordinieren, mithin die betriebsinternen Kapazitäten optimal auslasten.<br />
christian.otten@comarch.com Bislang kamen EDI-Systeme für den Austausch von Geschäftsdaten vor allem in beschaffungsintensiven<br />
Branchen, etwa in der Automobilindustrie oder im Handel, zum Einsatz. Der Grund:<br />
Die bisher übliche Inhouse-Installation ist komplex, aufwendig, ressourcenfressend und entsprechend<br />
kostspielig. Momentan ist ein Trend von selbst betriebenen Inhouse-Lösungen hin<br />
zum Outsourcing von EDI zu beobachten. Dies ist erheblich günstiger – und EDI wird somit auch<br />
für kleinere Unternehmen interessanter.<br />
EDI aus der <strong>Cloud</strong> versus Inhouse-Lösung<br />
Ein großer Posten auf der Ausgabenseite von modernen Unternehmen ist die IT-Infrastruktur.<br />
Sie wächst historisch aufgrund von Expansion, mit sich ändernden länderbezogenen rechtlichen<br />
Gegebenheiten und – nicht zu vergessen – mit den Anforderungen von Handelspartnern.<br />
Das hat zur Folge, dass auch mittelständische Handelsunternehmen eine große IT-Mannschaft<br />
einsetzen müssen, um ihre IT-Infrastruktur – das Herz eines Unternehmens – zu verwalten.<br />
Für Lieferanten verschärft sich die Situation noch einmal, da sie förmlich gezwungen werden,<br />
die unterschiedlichen Anforderungen der Handelsketten zu erfüllen. Verschiedene EDI-Portale<br />
und die eigene IT-Infrastruktur zu konsolidieren, ist mit hohen technischen Anforderungen verbunden<br />
– deshalb schrecken viele Unternehmen vor dem Einsatz von EDI zurück. Aufgrund dieses<br />
Befunds hat sich der IT-Anbieter <strong>Comarch</strong> bereits vor über 15 Jahren dafür entschieden, EDI<br />
nicht nur als traditionelles Inhouse-System, sondern auch als Dienstleistung anzubieten: EDI<br />
aus der <strong>Cloud</strong> (EDI as a Service — EDI aaS). Das Angebot sollte genau wie Telefonie, Strom oder<br />
Internet einfach zu beziehen und zu nutzen sein. Kosten und Komplexität bei der EDI-Einführung<br />
SUPERMARKT TRACKING-SYSTEM<br />
Lieferant Wien<br />
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reduzieren sich dabei erheblich, da Investitionen in Hardware,<br />
Infrastruktur und Personalkosten für die EDI-Betreuung gänzlich<br />
entfallen. Die Entscheidung, welche Bereitstellungsform<br />
Lieferant und Handelskette für EDI wählen – <strong>Cloud</strong>-Computing<br />
oder eine Inhouse-Lösung – hängt im Wesentlichen von Faktoren<br />
wie der Unternehmensstruktur und der Einbindung der<br />
Geschäftspartner ab. Wenn die Verlagerung der Infrastruktur<br />
an einen externen Dienstleister generell möglich ist, bietet die<br />
<strong>Cloud</strong>-Variante jedoch viele Vorteile gegenüber dem selbst gehosteten<br />
Dienst. Das sind vor allem die technische Machbarkeit<br />
sowie die Projekterfahrung des Dienstleisters.<br />
Kostenreduzierung mit EDI aus der <strong>Cloud</strong><br />
Beim Outsourcing von EDI übernimmt der Dienstleister die<br />
Partnerrekrutierung, das Projektmanagement, die Anbindung<br />
der Partner inklusive Mapping, Monitoring, Helpdesk-Dienste<br />
und den Support. Je nach Modell fallen die laufenden Kosten<br />
abhängig von der Anzahl der ausgetauschten Dokumente,<br />
der angebundenen Partner oder auch dienstleistungsabhängig<br />
an. Ausgaben für eigenes Personal oder neue Hard- und<br />
Software und die damit verbundenen Folgekosten entstehen<br />
nicht, wie das bei der Inhouse-Variante der Fall ist. Unter dieser<br />
Prämisse ist Outsourcing generell die günstigere Variante. Zudem<br />
erkennen Unternehmen über die Service-Verträge genau,<br />
was sie zu bezahlen haben – und das schon im Voraus. Somit<br />
können sie besser kalkulieren und verfügen über mehr Transparenz<br />
im EDI-System.<br />
Unterschiedlichen EDI-Standards genügen<br />
Durch die schon genannten unterschiedlichen Anforderungen<br />
verschiedener Handelsketten an Kommunikationskanäle,<br />
Formate, Standards und Prozesse entsteht besonders<br />
bei Lieferanten mit einer Inhouse-EDI-Lösung ein immenser<br />
Aufwand, um die verschiedenen Schnittstellen zu verwalten<br />
und zu pflegen. Erschwerend kommt hinzu, dass es für EDI<br />
verschiedene länder- und branchenspezifische Standards<br />
gibt. Sie sind hinsichtlich ihrer Struktur oder der eingesetzten<br />
Dokumententypen nicht zwingend kompatibel zueinander. Bei<br />
der Anbindung seiner weltweiten Handelspartner muss daher<br />
jedes Unternehmen darauf achten, genau diese unterschiedlichen<br />
Standards zu integrieren.<br />
Verschiedene Anforderungen und Standards in eine einheitliche<br />
EDI-Infrastruktur zu integrieren, übernimmt bei einem<br />
EDI-Angebot aus der <strong>Cloud</strong> der Outsourcing-Partner. Das Handelsunternehmen<br />
kann sich somit auf seine Kernkompetenzen<br />
konzentrieren, ohne sich in großem Umfang mit IT-Anforderungen<br />
beschäftigen zu müssen.<br />
Ein weiterer Pluspunkt: EDI aaS bietet bessere Möglichkeiten,<br />
den Datenaustausch zu überwachen, da ein externer Dienstleister<br />
in der Regel über bewährte Support-Systeme und Eskalationsszenarien<br />
verfügt. Darüber hinaus sorgen hier Service<br />
Level Agreements und zuverlässige Helpdesk-Strukturen für<br />
zusätzliche Stabilität.<br />
Auswahl eines EDI-Anbieters<br />
Handelsunternehmen mit einer Inhouse-EDI-Lösung haben in<br />
der Regel eine große eigene IT-Abteilung, die die Infrastruktur<br />
unterhält. Daraus sind teilweise Ausgründungen entstanden;<br />
diese Unternehmen bieten ihre Dienste und ihr Know-how als<br />
externen Service auch anderen Unternehmen an. Dies gibt ihnen<br />
die Möglichkeit, sich zu refinanzieren. Wegen des Fokus<br />
auf EDI und aufgrund ihrer Branchenkompetenz sind diese Anbieter<br />
willkommene Partner für ein EDI-as-a-Service-Projekt.<br />
Ein anderer Ansatz setzt bei der Auswahl eines externen<br />
Dienstleisters auf IT-Unternehmen, die ein möglichst breites<br />
Spektrum an IT-Lösungen anbieten. Besonders vorteilhaft<br />
28 29
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
ist das, wenn das Portfolio neben EDI-Dienstleistungen beispielsweise<br />
auch eigene Warenwirtschaftslösungen umfasst.<br />
Die Projektimplementierung wird einfacher und es entstehen<br />
weniger Fehlerquellen: Stammen ERP-System und EDI-Service<br />
von einem Anbieter, müssen projektabhängige Schritte, beispielsweise<br />
die Definition und Umsetzung der Verpackungseinheiten<br />
wie Displays, Gebinde, Identifikation der Artikel,<br />
nicht mehr doppelt geklärt und ausgeführt werden. Hier liegt<br />
ein enormes Einsparpotenzial, da sich die Projektzeit verkürzt.<br />
Zudem reduziert der Ein-Anbieter-Ansatz mögliche Fehlerquellen,<br />
die auf Missverständnisse zwischen verschiedenen<br />
Projektpartnern zurückgehen. Treten dennoch Fehler auf,<br />
übernimmt der EDI-Dienstleister die Lösung der Probleme.<br />
Auswahlkriterien für einen externen EDI-Anbieter<br />
Datensicherheit ist ein besonders wichtiges Kriterium beim<br />
EDI-Outsourcing. Weil die eigenen Daten extern gehostet<br />
werden, sollten Unternehmen deshalb genau auf die Vertrauenswürdigkeit<br />
der in Frage kommenden Dienstleister achten.<br />
Ein wichtiges Kriterium sind dabei die Sicherheitsklassen für<br />
EDI-Rechenzentrum, die Aufschluss über die Datenhaltung<br />
und –verfügbarkeit, über die unterstützten Kommunikationskanäle<br />
sowie über Zertifizierungen des Prozessablaufes etwa<br />
nach Global Standards One (GS1) geben. Auch Informationen<br />
über die Mitarbeiter, die auf die EDI-Daten Zugriff haben,<br />
können helfen, die Bedenken zu zerstreuen. Zudem verfügen<br />
EDI-Dienstleister über verschiedene Prozesszertifizierungen.<br />
Um die Service-Qualität zu garantieren, sollte ein Handelsunternehmen<br />
nur auf EDI-Anbieter setzen, die bereits eine EDI-<br />
Infrastruktur haben, und Referenzen auch aus der eigenen<br />
Branche anfordern.<br />
Die Pflege des EDI-Systems hört nicht mit dessen Implementierung<br />
auf. Vielmehr sollten Unternehmen ihren elektronischen<br />
Geschäftsdatenaustausch an die Geschäftsentwicklung<br />
laufend anpassen. Spätestens hier werden die Vorteile<br />
von EDI aaS deutlich: Das notwendige Know-how im Unternehmen<br />
vorzuhalten, ist aufwendig und teuer. Daher bietet es<br />
sich an, die EDI-Infrastruktur weitestgehend an einen Dienstleister<br />
abzugeben. Bedenken, die eigenen Daten an eine externe<br />
Plattform zu geben, können mit den richtigen Auswahlkriterien<br />
zerstreut werden.<br />
Das hat auch den Vorteil, dass sich der Outsourcing-Partner<br />
um die zahlreichen rechtlichen und technischen Schwierigkeiten<br />
des elektronischen Datenaustauschs kümmert, die<br />
es im Umfeld von EDI trotz Standardisierung gibt. Insgesamt<br />
profitieren Unternehmen von EDI aus der <strong>Cloud</strong> in vielerlei Hinsicht,<br />
vor allem aber finanziell.<br />
EDI aus der <strong>Cloud</strong> in der Praxis<br />
Der Kerzenhersteller Bolsius setzt seit 2011 auf EDI aus der<br />
<strong>Cloud</strong> von <strong>Comarch</strong>. Als Zulieferer der großen europäischen<br />
Handelsketten ist das über 900 Mitarbeiter starke Unternehmen<br />
mit Hauptsitz im niederländischen Kerkendijk auf<br />
reibungslose Kommunikation mit seinen Geschäftspartnern<br />
angewiesen. Dabei handelt es sich um eine Vielzahl von Partnern<br />
mit unterschiedlichen IT-Systemen sowie verschiedenen<br />
Standards und Formaten. In der Vergangenheit lief der<br />
geschäftliche Dokumentenaustausch bei Bolsius mit einer<br />
Inhouse-Lösung, die erheblichen Anpassungsaufwand verursachte.<br />
Problematisch war beispielsweise, dass die Handelsketten<br />
ihre Bestellungen auf Stückebene aufgeben, während<br />
Bolsius selbst im ERP-System mit größeren Einheiten wie<br />
Boxen oder Displays rechnet. Der nötige Abgleich war nur mit<br />
erheblichem Ressourceneinsatz möglich.<br />
Heute arbeitet Bolsius mit der innovativen EDI-Lösung von <strong>Comarch</strong><br />
– und konnte so den elektronischen Daten- und Dokumentenaustausch<br />
mit seinen Partnern spürbar vereinfachen<br />
und beschleunigen. Der Austausch der Dokumente – unter<br />
anderem Bestellungen, Rechnungen, Lieferavise – erfolgt über<br />
<strong>Comarch</strong>s EDI-Plattform im eigenen Rechenzentrum, die als<br />
zentrales Clearing-Center fungiert. Dort werden diese Nachrichten<br />
in das vom jeweiligen Geschäftspartner gewünschte<br />
Format umgewandelt und an diesen über seinen bevorzugten<br />
Kommunikationskanal versandt. Neue Geschäftspartner<br />
lassen sich schnell und ohne zusätzlichen Aufwand für Bolsius<br />
anbinden. Die Implementierung von Inhouse-Konvertern<br />
entfällt.<br />
Marketing für Onlineshops<br />
Zweistellige Wachstumsraten und Rekordumsätze – eCommerce gilt als der Wachstumsbereichs des Handels<br />
schlechthin. Online-Shopping ist ein Teil unseres Alltags geworden. Etwa 70 Prozent der deutschen Bevölkerung<br />
nutzen ihren Internetzugang auch für Online-Einkäufe. 1 Vor diesem Hintergrund verwundert es wenig, dass auch<br />
viele traditionelle Handelsunternehmen ihr Geschäftsmodell um einen Onlineshop erweitern. Entscheidend für den<br />
Erfolg sind jedoch nicht nur eine gut programmierte Seite und ein ansprechendes Angebot, sondern vor allem auch<br />
ein gut <strong>durch</strong>dachtes Marketing. 2 Dieser Artikel soll sich der Frage widmen, auf welche Weise die Betreiber von<br />
Webshops besonders effizient auf sich aufmerksam machen können.<br />
Suchmaschinenmarketing<br />
Suchmaschinen sind der Haupt-Ausgangspunkt für Online-Shopping und die Sichtbarkeit in<br />
diesen ist ein kritischer Erfolgsfaktor im eCommerce. 3 Zum einen werden Käufe im Web häufig<br />
von längeren Suchprozessen begleitet (je teurer ein Gut, desto umfangreicher der Suchprozess),<br />
zum anderen dienen Suchmaschinen als wesentliche Orientierungshilfe für Verbraucher,<br />
wenn sie ein bestimmtes Produkt finden möchten. Für den Werbetreibenden in diesem Zusammenhang<br />
relevant ist die Unterscheidung in die organischen (regulären) Suchergebnisse<br />
einerseits und bezahlten Anzeigen (Paid Listings) andererseits. Während die organischen<br />
Björn Rimpel<br />
Suchergebnisse nach Relevanz der Zielseiten sortiert werden, wird die Sichtbarkeit der Paid<br />
Listings über ein Gebotsverfahren gesteuert. Mit einem Marktanteil von 80% ist Google in diesem<br />
Bereich der bedeutendste Anbieter und bietet mit Google Adwords die Schaltung von Paid bei Sointeractive GmbH<br />
Online Marketing Manager<br />
Listings an, die im rechten und oberen Bereich der Suchmaschinenergebnisse angezeigt werden.<br />
Das Schalten von Werbung in einer Suchmaschine wird üblicherweise als Search Engine<br />
brimpel@sointeractive.de<br />
Marketing (SEM), oder noch etwas korrekter, als Search Engine Advertising (SEA) bezeichnet.<br />
Die Suchmaschine ist für Shopbetreiber so ein attraktiver Werbekanal, weil sie eine Win-Win-<br />
Situation zwischen dem Konsumenten und dem Händler herstellt. Wer beispielsweise nach<br />
„Bruce Springsteen Tickets“ sucht, möchte diese höchst wahrscheinlich auch kaufen. Der Verbraucher<br />
fühlt sich insofern von bezahlten Werbeanzeigen, die seiner Suchanfrage entsprechen,<br />
nicht belästigt, sie dienen ihm im Gegenteil als willkommener Anhaltspunkt, während der<br />
Händler sich darüber freuen kann, dass Paid Listings im eCommerce-Bereich über<strong>durch</strong>schnittlich<br />
hohe Klick- und Konversionsraten aufweisen. Eine gut gesteuerte Adwords-Kampagne kann<br />
sich als bedeutender Umsatzmotor für einen Onlineshop erweisen.<br />
1<br />
www.bitkom.org/de/markt_statistik/64000.aspx<br />
2<br />
www.ecc-handel.de/PDFs/2012/ECCSummaryBand27-Erfolgsfaktoren.pdf<br />
3<br />
www.kenshoo.com/2012GlobalOnlineRetailShoppingSeasonReport<br />
30 31
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
Suchmaschinenoptimierung<br />
für die Keywords, bei denen mittels SEO eine gute Platzierung<br />
Display Werbung<br />
beispielsweise auf der Homepage eines Baumarktes nach<br />
Neben der Investition in die bezahlten Suchergebnisse be-<br />
nur schwer erreichbar ist, auf bezahlte Anzeigen in Suchma-<br />
Die klassische Variante des Online-Marketings ist nach wie<br />
Rasenmähern umgeschaut hat, könnte im Anschluss auf an-<br />
steht selbstverständlich die Möglichkeit, auf eine gute Sicht-<br />
schinen zu setzen.<br />
vor Bannerwerbung. Bannerwerbung bietet den Vorteil einer<br />
deren Seiten Werbebanner für Rasenmäher sehen. Technisch<br />
barkeit in den organischen Suchergebnissen zu setzen. Der<br />
Vorteil liegt auf der Hand: Während Paid Listings über Klick-<br />
Social Media<br />
visuellen Ansprache, ist aber in der Regel mit dem Nachteil<br />
eines großen Streuverlustes verbunden. Dies bedeutet kon-<br />
gesehen funktioniert Remarketing über ein Cookie, das an<br />
Seitenbesucher eines Onlineshops verteilt wird. Bewegen sich<br />
preise abgerechnet werden, führen organische Suchergeb-<br />
Mittlerweile eng verwoben mit dem Bereich der Suchmaschi-<br />
kret, dass Werbebanner meist relativ unspezifisch auf Dritt-<br />
diese anschließend im Werbenetzwerk, bekommen sie Wer-<br />
nisse zu einem kostenlosen Besucherstrom. Entscheidend<br />
nenoptimierung ist ein gelungener Social Media Auftritt. Da<br />
homepages geschaltet werden und dort zwangsläufig auch<br />
bung angezeigt, die ihren Remarketing-Cookies entspricht.<br />
für den Erfolg ist eine Sichtbarkeit auf der ersten Seite der<br />
Google die Präsenz eines Unternehmens in sozialen Netz-<br />
für viele Menschen sichtbar sind, die kein Interesse an dem<br />
Remarketing weist in der Regel deutlich höhere Konversions-<br />
Google-Suchergebnisse. Die Klickrate auf die Suchergebnisse<br />
werken wie Facebook, oder Twitter auch beim Ranking der<br />
beworbenen Angebot haben. Problematisch ist dies für den<br />
raten als reguläre Bannerwerbung auf, ist jedoch aufgrund<br />
nimmt stark von oben nach unten ab, die zweite Seite wird bei<br />
Unternehmenswebseite berücksichtigt, ist es schon alleine<br />
Werbetreibenden jedoch nur dann, wenn der Werbepartner<br />
seines sehr spezifischen Targetings lediglich als flankierende<br />
Kaufvorgängen in der Regel nur im Rahmen eines langen und<br />
aus diesem Grund sinnvoll, Social Media nicht außen vor zu<br />
nach Impressions abrechnet, also danach, wie häufig ein<br />
Werbemaßnahme geeignet.<br />
ausführlichen Suchprozesses aufgerufen, wie er lediglich bei<br />
teuren Produkten vorgenommen wird. Wer eine Sichtbarkeit<br />
lassen. Gerade im eCommerce-Bereich bieten sich davon unabhängig<br />
jedoch weitere interessante Anwendungsmöglich-<br />
Werbebanner angesehen wurde. Bei einer Abrechnung nach<br />
Klicks kann davon ausgegangen werden, dass überwiegend<br />
E-Mail Marketing<br />
auf der ersten Seite von Google erreichen möchte, muss sich<br />
keiten zu Kundenbindung und Neukundengewinnung. Eine<br />
Personen auf den Werbebanner klicken, die auch ein Interesse<br />
E-Mail Marketing ist die älteste Form des Onlinemarketings<br />
dort also gegen zehn Konkurrenten <strong>durch</strong>setzen.<br />
Facebook-Seite stellt einen hervorragenden Multiplikator für<br />
am Angebot haben.<br />
und wurde bereits vielfach totgesagt. Probleme in diesem Be-<br />
Promotion-Aktionen mit beispielsweise Bonuspunkten oder<br />
reich sind Spam, juristische Einschränkungen und vergleichs-<br />
Suchmaschinenoptimierung (SEO) versteht sich als eine An-<br />
Rabatten dar und kann darüber hinaus zur direkten Kunden-<br />
Bannerwerbung wird in der Regel über Werbenetzwerke ge-<br />
weise hohe Investitionskosten, denen eine geringe Klickrate<br />
passung von Webseiten an die Relevanzkriterien von Such-<br />
betreuung genutzt werden.<br />
schaltet. Ein sogenannter Affiliate-Partner stellt hierbei die<br />
in E-Mails gegenüber steht. Dass E-Mail Marketing im Zusam-<br />
maschinen und wird weiter untergliedert in Onpage- und<br />
Schnittstelle zwischen Werbetreibenden und Anbietern von<br />
menhang mit Online-Shops dennoch gut funktionieren kann,<br />
Offpage-Optimierung. Onpage-SEO fasst alle Maßnahmen<br />
Darüber hinaus besteht auf Facebook die Möglichkeit, ziel-<br />
Werbefläche dar. Dies bietet den Beteiligten den Vorteil, nicht<br />
zeigen Positivbeispiele wie der Newsletter des eCommerce-<br />
zusammen, die am Quelltext einer Seite selbst vorgenommen<br />
gerichtete Werbeanzeigen zu schalten. Facebook bietet bei<br />
eine Vielzahl von Einzelverträgen schließen zu müssen. Auch<br />
Riesen Amazon. Voraussetzung für einen gut funktionierenden<br />
werden können, während Offpage-SEO externe Maßnahmen<br />
seinen Werbeanzeigen zahlreiche Möglichkeiten des Targe-<br />
Google hat diesen Markt für sich erschlossen und bietet ein ei-<br />
Newsletter im eCommerce ist der Betrieb einer CRM-Software,<br />
wie Linkbuilding oder Blogging zusammenfasst. Innerhalb der<br />
tings aufgrund der Profilinformationen und ermöglicht so die<br />
genes Display-Netzwerk an, auf welches via Google Adwords<br />
die in der Lage ist, die Erstellung von personalisierten News-<br />
letzten zwei Jahre hat Google viele Änderungen eingeführt, die<br />
Erstellung spezifischer Kampagnen, die beispielsweise ge-<br />
zugegriffen werden kann. Alternativ zu diesen Varianten be-<br />
lettern zu unterstützen. Basiert ein solcher Newsletter auf bis-<br />
dem eCommerce zugutekommen, beispielsweise die direkte<br />
schlechtsspezifisch ausgerichtet sind oder nur Personen mit<br />
steht die Möglichkeit, sich an eine Mediaagentur zu wenden,<br />
herigen Käufen und Klicks eines Users, funktioniert er ähnlich<br />
Anzeige von Produktvorschaubildern und Preisen in den Such-<br />
bestimmten Interessen ansprechen. 4 Um das Beispiel "Bruce<br />
welche sich um die Verteilung des Werbebudgets an verschie-<br />
gut wie eine Remarketing-Kampagne.<br />
ergebnissen. SEO-Maßnahmen in diesem Bereich zielen unter<br />
Spingsteen Tickets" wieder aufzugreifen, könnten Tickets für<br />
dene Vermarkter kümmert. Insbesondere für Anbieter von Ni-<br />
anderem auch darauf ab, diese Möglichkeiten optimal auszu-<br />
ein Konzert speziell für Fans von Bruce Springsteen angezeigt<br />
schenprodukten, die innerhalb eines übersichtlichen Marktes<br />
Stets in diesem Bereich zu beachten sind die rechtlichen<br />
nutzen. Da Google beständig daran arbeitet, die Relevanzkri-<br />
werden und die Anzeigentexte sogar an den Wohnort des je-<br />
auf fachlich relevanten Seiten werben möchten, kann es je-<br />
Rahmenbedingungen. An Privatpersonen darf eine E-Mail le-<br />
terien der Suchmaschine an das Verhalten echter User anzu-<br />
weiligen Users angepasst werden.<br />
doch auch sinnvoll sein, direkt mit ausgewählten Werbeträ-<br />
diglich verschickt werden, wenn es sich bei diesen bereits<br />
passen, ist eine gute SEO kein reiner Selbstzweck, sondern<br />
gern in Kontakt zu treten.<br />
um Bestandskunden eines Händlers handelt. Für Newsletter<br />
auch die Optimierung der Benutzerfreundlichkeit einer Seite.<br />
Wird Social Media konsequent als Kundenbindungsinstrument<br />
muss der User ausdrücklich seine Erlaubnis erteilt haben und<br />
So ist beispielsweise die Ladezeit einer Website ein bedeuten-<br />
eingesetzt besteht last but not least die Möglichkeit, über den<br />
Eine Spezialform von Display Werbung stellt Remarketing dar,<br />
jederzeit die Möglichkeit besitzen, diesen wieder abzubestel-<br />
der Rankingfaktor bei Google.<br />
Einsatz einer Social CRM Software, vorhandene Kundendaten<br />
wie es beispielsweise Google Adwords anbietet. Auch Remar-<br />
len. Trotz dieser Einschränkungen kann sich der Versand von<br />
in einem CRM-System mit den umfangreichen Daten aus den<br />
keting-Werbung besteht aus Bannern, die innerhalb des Wer-<br />
Newslettern zur Bestandskundenpflege jedoch für Betreiber<br />
Insbesondere in Ergänzung mit Paid Listings ist Suchmaschi-<br />
Communities zu ergänzen. Diese können wiederum für Loyal-<br />
benetzwerkes geschaltet werden. Ihre Besonderheit besteht<br />
eines Online-Shops auszahlen. Der Schlüssel zum Erfolg be-<br />
nenoptimierung für Onlineshops sehr empfehlenswert. Es ist<br />
ty-Kampagen verwendet werden.<br />
darin, dass sie nur Personen angezeigt werden, die vorher die<br />
steht darin, den Kunden mit für ihn interessanten Informatio-<br />
von Vorteil, beide Maßnahmen aufeinander abzustimmen und<br />
Website des Shopbetreibers besucht haben. Wer sich also<br />
nen zu versorgen, statt ihn mit Massenmailings zu belästigen.<br />
4<br />
www.allfacebook.de/ads/facebook-fur-anfanger-facebook-targeting-alle-anzeigenfilter-im-uberblick/<br />
32 33
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
Erfolgsmessung<br />
Das A und O des Marketings für Online-Shops ist eine stetige<br />
Erfolgsmessung – gleichzeitig ist es auch ein großer Vorteil,<br />
dass diese im eCommerce überhaupt möglich ist. Die Klicks<br />
im Web lassen sich exakt nachvollziehen und so weiß der Betreiber<br />
eines Webshops nicht nur, wie viele Besucher tagtäglich<br />
auf seiner Seite wie lange unterwegs sind, er kann auch<br />
untersuchen auf welchen Wegen sie sich <strong>durch</strong> seine Homepage<br />
klicken, an welchen Stolpersteinen sie abspringen und<br />
woher sie kommen. Dies erlaubt auch eine präzise Wirkungsmessung<br />
aller Werbemaßnahmen, die online stattfinden. Die<br />
zentrale Kennzahl der Erfolgsmessung ist hierbei die Konversion,<br />
also Klicks, die zu einer Kaufhandlung geführt haben. Der<br />
Online-Marketer hat so die Möglichkeit, stetig zu messen, welche<br />
seiner Maßnahmen tatsächlich Umsatz generieren und<br />
kann seine Strategie entsprechend daran anpassen. Voraussetzung<br />
zur Erfolgsmessung ist der Einsatz einer Web Ana-<br />
lytics Software. Zum Standard gemausert hat sich in diesem<br />
Bereich das kostenlose Tool Google Analytics, nennenswerte<br />
Alternativen sind beispielsweise das ebenfalls kostenlose Piwik,<br />
econda oder SiteCatalyst von Adobe. Diese unterstützen<br />
einerseits bei der Werbewirkungsmessung und andererseits<br />
bei der stetigen Optimierung des Webshops.<br />
Die weitere Ausgestaltung des Marketing-Mix hängt von den<br />
jeweiligen Bedürfnissen eines Unternehmens ab und sollte<br />
gegebenenfalls auch Offline-Maßnahmen wie Messeauftritte<br />
oder Printwerbung beinhalten. Ein Online-Händler für Tiernahrung<br />
weist hier selbstverständlich andere Spezifika auf, als<br />
ein Vertrieb für Baumaschinen. Zusammenfassend lässt sich<br />
jedoch festhalten, dass die hier genannten Maßnahmen sich<br />
branchenübergreifend für eCommerce als sehr effektiv erwiesen<br />
haben.<br />
Digitale Akten und<br />
Ad-Hoc-Workflow<br />
Elektronische Dokumente, Aufgaben und Termine, die Geschäftsprozesse betreffen, gehören nicht in E-Mail-Clients<br />
wie MS Outlook oder auf Fileserver. Für das digitale Akten- und Aufgabenmanagement sind ECM-Systeme eine hervorragende<br />
Lösung. Wir zeigen Ihnen im Folgenden wie Sie vom Einsatz eines solchen Systems profitieren können.<br />
Viele Unternehmen haben innerhalb von ERP- oder Finanzlösungen<br />
Daten, Dokumente und Prozesse bereits gut organisiert.<br />
Wie sieht es aber in Geschäftsbereichen aus, die nicht<br />
mit ERP- oder Finanzbuchhaltungssoftware arbeiten?<br />
Mangels geeigneter Lösungen benutzen Unternehmen und<br />
deren Mitarbeiter oft Programme wie MS Outlook, Lotus Notes,<br />
Groupwise und MS Excel, um ihre Aufgaben zu organisieren<br />
und Dokumente oder Informationen zur Prüfung und Bearbeitung<br />
an andere Mitarbeiter weiterzuleiten. Dokumente werden<br />
auf der eigenen Festplatte oder auf Fileservern abgelegt. Dabei<br />
gehen die Mitarbeiter sehr individuell vor und ignorieren<br />
häufig die bestehenden Organisationsrichtlinien. Dies führt<br />
dazu, dass Unternehmen aufgrund fehlender Informationen<br />
und langer Reaktionszeiten unflexibel auf Anforderungen reagieren,<br />
ineffizient arbeiten und damit Nachteile gegenüber<br />
dem Wettbewerb entstehen.<br />
Der übliche Ablauf in einem Unternehmen<br />
könnte wie folgt aussehen:<br />
Es ist 7:30 Uhr. Ein Mitarbeiter aus der Marketingabteilung hat<br />
die neue Preisliste für 2013 erstellt und versendet diese als E-<br />
Mail-Anhang mit dem Betreff „Bitte freigeben und bestätigen“<br />
an den Abteilungsleiter Marketing sowie in Kopie an den Vertriebsleiter<br />
und den Geschäftsführer. Das Dokument befindet<br />
sich jetzt auf der Festplatte des Marketingmitarbeiters (oder<br />
auf dem Fileserver), im Postausgang des Mitarbeiters sowie<br />
bei drei weiteren Personen im Posteingang. Der Vertriebsleiter<br />
speichert sich gleich das Dokument auf sein Notebook, da er<br />
oft unterwegs ist und keinen Zugriff auf das Firmennetzwerk<br />
hat. Das Dokument liegt bereits jetzt fünffach kopiert im Unternehmen<br />
vor.<br />
Im Laufe des Tages erhält<br />
der Marketingmitarbeiter von<br />
seinem Vorgesetzten und<br />
den anderen Kollegen per<br />
E-Mail die Bestätigung „alles<br />
ok, freigegeben“ und schiebt<br />
diese E-Mails zusammen mit<br />
seiner ursprünglichen E-Mail<br />
in einen per Hand im E-Mail-<br />
Client angelegten Ordner.<br />
Insgesamt existieren im Unternehmen<br />
jetzt fünf Dokumente<br />
und sieben E-Mails zu<br />
diesem Vorgang.<br />
Daniel Taborek<br />
Director Competence Center<br />
<strong>Comarch</strong> ECM<br />
daniel.taborek@comarch.com<br />
So etwas gibt es in Ihrem Unternehmen nicht? Und wie sieht<br />
es mit elektronisch eingehenden Bewerbungsunterlagen aus,<br />
Anfragen von Kunden, neuen Preislisten von Lieferanten?<br />
Das Versenden von Dokumenten als E-Mail-Anhang kann zu<br />
ineffizienter Arbeitsweise und Fehlern führen, vor allem wenn<br />
diese zu einem Geschäftsprozess gehören, an dem mehrere<br />
Mitarbeiter beteiligt sind. Werden wichtige geschäftsrelevante<br />
Dokumente wie Preislisten, neue Prospekte, Geschäftsbedingungen,<br />
Verträge, Angebote etc. als E-Mail-Anhang im E-Mail-<br />
Client der Mitarbeiter gespeichert, werden diese Dokumente<br />
dann bei Bedarf häufig auch wieder über den E-Mail-Client<br />
gesucht und aufgerufen. Dieses Vorgehen erscheint den Mitarbeitern<br />
häufig schneller als der Zugriff auf den eventuell<br />
vorhandenen zentralen Server, birgt jedoch Risiken. Zum einen<br />
liegt auf dem Server vielleicht eine neuere gültige Version des<br />
benötigten Dokuments vor. Zum anderen ist nicht garantiert,<br />
34 35
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
deckblatt erstellt, das Indexwerte wie Nummer, Name, Adresse<br />
kann <strong>Comarch</strong> ECM Workflow anhand von Vertreterregelungen<br />
AKTENSTRUKTUR 1<br />
3 AUFGABENLISTE<br />
und andere relevante Daten sowie ein Register zur Inhaltssortierung<br />
und eine Aufzählung der Dokumentenklassen enthält,<br />
dessen Aufgaben freien Mitarbeitern zuweisen. Einen Überblick<br />
über ihre Aufgaben oder Erinnerungen erhalten die Mit-<br />
die automatisch einzusortieren sind. Außerdem können für<br />
arbeiter im ECM-Client, als E-Mail-Benachrichtigung sowie auf<br />
AKTENSYMBOLE 2<br />
NEUES<br />
DOKUMENT<br />
ERSTELLEN<br />
4<br />
5 SUCHE<br />
6 DRUCKEN<br />
7 SENDEN<br />
jedes Aktenregister Pflichtdokumente festgelegt werden, die<br />
eine Akte enthalten muss, damit sie als vollständig gilt.<br />
Sobald diese Konfigurationen vorgenommen wurden, werden<br />
Dokumente aus ERP- oder anderen Anwendungen, MS Office-<br />
Dokumente, E-Mails und eingescannte Dokumente automa-<br />
der Startseite einer Collaboration-Lösung wie MS SharePoint.<br />
Vorgänge können automatisiert nach dem Anlegen einer Akte<br />
oder der Ablage eines bestimmten Dokuments sowie <strong>durch</strong><br />
Überwachung von Fristen gestartet werden.<br />
tisch beim Archivieren in die Akten einsortiert.<br />
Der Aufwand, Akten und Geschäftsprozesse mit einem ECM-<br />
System zu organisieren, lohnt sich. Bei jedem Suchen und An-<br />
Ein Dokument kann je nach Konfiguration sofort oder im Laufe<br />
zeigen von Dokumenten oder Akten ergeben sich Zeiterspar-<br />
dass im E-Mail-Client überhaupt das richtige Dokument ge-<br />
Vorteile von digitalen Akten<br />
der Zeit automatisch in beliebig vielen Akten angezeigt werden,<br />
ohne dass dieses Dokument mehrfach gespeichert wird.<br />
nisse. Vor allem in der Kombination aus digitalen Akten und<br />
Workflow-Funktionen summieren sich die Einsparungsmög-<br />
funden wird. Da E-Mail-Text und -Betreff individuell per Hand<br />
Aktenmodule sorgen für die Archivierung sämtlicher Unter-<br />
Eine Rechnung über IT-Anlagevermögen lässt sich so nach<br />
lichkeiten mit jedem einzelnen Prozessschritt. Regeln werden<br />
eingegeben werden, können Tippfehler und die Verwendung<br />
nehmensdaten aus IT-Anwendungen. Sie bringen diese Daten<br />
der Kontierung in der Buchhaltung automatisch sowohl in der<br />
besser eingehalten und Fehler werden minimiert. Das führt zu<br />
unterschiedlicher Formulierungen (wie z.B. „Freigabe“ und<br />
mit elektronisch erstellten und eingescannten Dokumenten<br />
Akte „Anlagevermögen“ als auch in der Akte des IT-Leiters an-<br />
zufriedenen Geschäftspartnern und motivierten Mitarbeitern<br />
„Freigeben“) zu unvollständigen Suchergebnissen führen.<br />
aus unterschiedlichsten Anwendungen und Abteilungen au-<br />
zeigen. Letztere enthält in der Regel eine Kopie aller Rechnun-<br />
und steigert den Geschäftserfolg.<br />
tomatisiert in einen Kontext (virtuelle Akten). Darüber hinaus<br />
gen über angeschaffte Hardware, um in Servicefällen schnell<br />
Laut einer Studie schlummern bei jedem zehnten Mitarbeiter<br />
initiieren und überwachen sie komplette Arbeitsabläufe.<br />
Serien- oder Lizenznummern parat zu haben.<br />
im Unternehmen mehr als 10.000 E-Mails im Posteingang. Zu-<br />
Einsatzbereiche für digitale Akten:<br />
dem klagen Mitarbeiter immer häufiger über mangelnde Zeit,<br />
Mitarbeiter finden nicht nur schnell einzelne Dokumente wie-<br />
Den Einsatzmöglichkeiten der automatischen regelbasierten<br />
Kundenakten<br />
Maschinenakten<br />
ihr E-Mail-Postfach systematisch in Ordnung zu halten.<br />
der, sondern alle Daten und Dokumente, die zu einer Akte ge-<br />
Aktenbildung sind keine Grenzen gesetzt. In Verbindung mit<br />
Lieferantenakten<br />
Vertragsakten<br />
Nachteile der Versendung geschäftsprozessrelevanter<br />
Aufgaben und Dokumente per E-<br />
Mail:<br />
Kopien von E-Mails und Dokumenten im Postausgang<br />
und im Posteingang jedes Empfängers<br />
hören. So lassen sich auch Dokumente aufrufen, die bei einer<br />
Suche nach Indexwerten wie Kunden- oder Belegnummer<br />
nicht auffindbar sind.<br />
ECM-Systeme bieten zudem Ad-Hoc-Workflow-Funktionen. Mit<br />
diesen können Akten oder einzelne Dokumente nach vorgefer-<br />
einer Ad-Hoc-Workflow-Funktion sorgt sie dafür, dass Aufgaben,<br />
Informationen und Dokumente nicht mehr als E-Mail<br />
<strong>durch</strong> das Unternehmen wandern.<br />
Wie funktioniert (Ad-Hoc)-Workflow in Verbindung<br />
mit Akten und Dokumenten?<br />
Partnerakten<br />
Auftragsakten<br />
Projektakten<br />
Personalakten<br />
Fuhrparkakten<br />
Mitarbeiter werden verleitet, Dokumente aus ihrem E-<br />
tigten Vorgängen, wie zum Beispiel „Bewerbungsunterlagen<br />
Abläufe, die verschiedene Abteilungen betreffen und bei de-<br />
Digitale Akten in <strong>Comarch</strong> ECM – Ihr Nutzen:<br />
Mail-Client oder von ihrer Festplatte zu verwenden, an-<br />
prüfen“, „Neue Preisliste freigeben“, zur Kenntnisnahme, Kom-<br />
nen Akten bzw. Dokumente zum Einsatz kommen und von ver-<br />
Kosteneinsparung bei der Aktenverwaltung<br />
statt sie von zentralen Servern abzurufen<br />
mentierung oder Bearbeitung an eine Anzahl von Mitarbeitern<br />
schiedenen Mitarbeitern nach bestimmten Regeln bearbeitet<br />
Zeiteinsparung bei der Bearbeitung von Vorgängen<br />
Keine Kontrolle über die Reihenfolge der Bearbeitung und<br />
in einer bestimmten Reihenfolge gesendet werden. Die voll-<br />
werden, können mit Hilfe des Workflow-Designers transparent<br />
Ortsunabhängiger einfacher Zugriff auf Akten<br />
Kenntnisnahme bei mehreren Empfängern<br />
ständige Bearbeitung des Vorgangs, jeder einzelne Kommen-<br />
abgebildet werden. Da<strong>durch</strong> lässt sich sicherstellen, dass Vor-<br />
Einhaltung von Fristen<br />
Keine standardisierten Texte für Betreff und Aufgaben<br />
tar sowie die Anzahl der Aufrufe und der Zeitpunkt der Anzeige<br />
gänge in der richtigen Reihenfolge erledigt, bearbeitete Vor-<br />
Sicherung der Einhaltung von Bearbeitungsvor-<br />
Qualität der Rückmeldungen und Lesebestätigungen<br />
eines einzelnen Dokuments wird als Historie gespeichert.<br />
gänge sofort an den nächsten Mitarbeiter weitergeleitet wer-<br />
schriften<br />
hängen vom Einzelnen ab<br />
Keine automatische Erinnerung an Aufgaben<br />
Wie funktionieren digitale Akten?<br />
den und alle zur Bearbeitung notwendigen Dokumente ohne<br />
Suche jederzeit zur Verfügung stehen.<br />
Kurze Reaktionszeiten<br />
Hohe Zufriedenheit von Mitarbeitern und Ge-<br />
Bei Abwesenheit können andere Mitarbeiter Aufgaben<br />
Im System <strong>Comarch</strong> ECM lassen sich Aktenpläne für alle Ab-<br />
schäftspartnern<br />
nicht automatisch übernehmen<br />
teilungen eines Unternehmens anlegen. In diesen wird jeweils<br />
Innerhalb eines Prozesses können befristete Zugriffsrechte er-<br />
E-Mails oder Antworten auf E-Mails sowie Anhänge kön-<br />
definiert, welche Struktur Kunden-, Lieferanten-, Personal- und<br />
teilt werden. Das Workflow-Modul unterstützt zudem die Mitar-<br />
nen leicht gelöscht oder falsch einsortiert werden<br />
sonstige Akten aufweisen sollen. Zusätzlich wird ein Akten-<br />
beiter dabei, Fristen einzuhalten. Ist ein Mitarbeiter abwesend,<br />
36 37
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
ECM in der <strong>Cloud</strong>:<br />
Status und Nutzung<br />
Der Einstieg in die Nutzung von <strong>Cloud</strong>-Lösungen etwa über Angebote von Amazon<br />
oder Dropbox ist heutzutage einfach. Selbst Privatnutzer können Speicherkapazitäten<br />
im Gigabyte-Bereich teilweise kostenlos verwenden, um etwa ihre Fotos<br />
oder gemeinsame Dokumente in der <strong>Cloud</strong> zu verwalten. Unternehmen hingegen bleiben<br />
aus Gründen der Datensicherheit und des Datenschutzes skeptisch gegenüber<br />
einer Datenverwaltung via <strong>Cloud</strong> Services.<br />
Modernes Dokumentenmanagement, neudeutsch: Enterprise Content Management (ECM), umfasst<br />
den gesamten Lebenszyklus (Information Lifecycle Management, ILM) eines Dokuments.<br />
Sabine Kraus<br />
Dieser beginnt bei der Erfassung (Erzeugung oder Import) eines Dokuments und der Ablage<br />
Analystin und Beraterin über die Recherche, Bearbeitung und Weiterleitung zur Veröffentlichung, Langzeitarchivierung<br />
Business Application Research und bis hin zu der (nachweislichen) Zerstörung der Dokumente. ECM bedeutet somit nicht nur,<br />
Center — BARC GmbH Informationen zu archivieren und zu verwalten, sondern Dokumente in die operativen Prozesse<br />
und Workflows der Mitarbeiter einzubinden<br />
Nutzungsformen der <strong>Cloud</strong><br />
<strong>Cloud</strong> Computing kann in diesem Zusammenhang eine flexible und bedarfsgerechte Nutzung<br />
von IT-Leistungen ermöglichen. Diese werden in Echtzeit über das Internet bereitgestellt und in<br />
den meisten Anwendungsfällen nach Nutzung abgerechnet.<br />
Martin Böhn<br />
Head of Enterprise<br />
Content Management<br />
Business Application Research<br />
Center — BARC GmbH<br />
<strong>Cloud</strong>-Services und eine Auswahl ihrer<br />
ECM-Anwendungen (Quelle: BARC GmbH)<br />
Grundsätzlich lassen sich hierbei <strong>Cloud</strong>-Services in drei Kategorien<br />
unterteilen:<br />
Die reine Auslagerung von Infrastrukturkomponenten von<br />
Speicherkapazitäten (Storage) bis hin zu Rechnersystemen,<br />
wird als Infrastructure as a Service (IaaS) bezeichnet;<br />
Werden Datenbanken oder komplette Entwicklungsplattformen<br />
ausgelagert, wird von Platform as a Service<br />
(PaaS) gesprochen;<br />
Sowohl IaaS als auch PaaS sind Bestandteil der dritten<br />
Kategorie Software as a Service (SaaS). Hierbei werden<br />
ausgewählte ECM-Komponenten, wie zum Beispiel das<br />
E-Mail-Management, ausgelagert und sind über das Internet<br />
nutzbar. Zudem können aus dem über die <strong>Cloud</strong><br />
bereitgestellten Anbieter-Pool bei Bedarf jederzeit weitere<br />
Services zugebucht werden.<br />
Die eigentliche Ressourcenbeanspruchung kann gemessen<br />
und gemäß der Nutzung abgerechnet werden.<br />
ECM- und <strong>Cloud</strong>-Lösungen<br />
Auch bekannte Software-Hersteller im deutschsprachigen<br />
Markt wie Fabasoft oder <strong>Comarch</strong> bieten mittlerweile neben<br />
ihren klassischen ECM-Lösungen auch Lösungen in der <strong>Cloud</strong><br />
an. Die Software wird hierzu dem Kunden über unternehmenseigene<br />
Server zur Nutzung bereitgestellt. Die Optionen reichen<br />
dabei von der Nutzung einzelner Funktionsgebiete wie Dokumentenverwaltung,<br />
Collaboration-Austauschplattformen oder<br />
E-Mail-Management bis hin zu umfassenden Lösungen, die<br />
den Dokumentenlebenszyklus für unterschiedliche Aufgabengebiete<br />
abdecken. Ferner finden sich zunehmend auch branchenspezifische<br />
Lösungen im Portfolio von ECM-Anbietern.<br />
Allerdings erkennt man beim näheren Hinsehen, dass längst<br />
nicht alle Hersteller tatsächlich das komplette Produktportfolio<br />
in vollem Umfang in der <strong>Cloud</strong> anbieten können, sondern<br />
beispielsweise Workflow-Funktionen aussparen. Zusätzlich<br />
sollten Unternehmen bei diesen Angeboten die Möglichkeiten<br />
zur Kopplung mit Drittsystemen prüfen, also ob beispielsweise<br />
ein Abgleich mit Referenzdaten in ERP-Systemen möglich ist<br />
oder die Integration in Office- und Mail-Programme gegeben<br />
ist. Auch internationale Anbieter setzen ihren Entwicklungsfokus<br />
auf die <strong>Cloud</strong> und bieten hier teilweise umfassende ECM-<br />
Systeme (z. B. Lotus Live von IBM) an.<br />
Tipps für die Umsetzung von <strong>Cloud</strong>-Projekten<br />
Unternehmen, die ECM oder Teilprozesse im Dokumentenmanagement<br />
über die <strong>Cloud</strong> betreiben wollen, sollten bei der<br />
Suche nach der passenden <strong>Cloud</strong>-Lösung schrittweise vorgehen.<br />
Folgende Phasen ergeben sich dabei:<br />
Definition der Ziele des <strong>Cloud</strong>-Projekts und der Einsatzszenarien;<br />
Ableitung der (Mindest-)Anforderungen (in punkto Technik,<br />
Funktionen, Prozessunterstützung und Handhabung);<br />
Beschreibung und Definition weitere Projektanforderungen<br />
wie Abrechnungsmodelle, Anforderungen an den Service,<br />
Datenschutz, Datensicherheit, Datenverfügbarkeit;<br />
Gewichtung der Kriterien und klare Beschreibung des<br />
Soll-Zustands.<br />
Mit diesen Vorarbeiten können anschließend die verschiedenen<br />
Lösungen untersucht und bewertet werden. Anhand<br />
festgelegter unternehmensspezifischer K.O.-Kriterien lassen<br />
sich die Anbieter eingrenzen und die Kosten der gefunden Lösungen<br />
vergleichen. In den meisten Fällen können Unternehmen<br />
zudem verschiedene Preismodelle mit <strong>Cloud</strong>-Anbietern in<br />
Service Level Agreements (SLA) vereinbaren, wie zum Beispiel<br />
eine monatlich festgelegte Rate oder eine intelligente Zahlung<br />
gemäß der tatsächlichen Inanspruchnahme der Dienste.<br />
Besonders groß sind bei Unternehmen die Befürchtungen,<br />
ihre Daten könnten in einer <strong>Cloud</strong>-Lösung nicht ausreichend<br />
gesichert und geschützt sein. Hinzu kommt die Sorge, dass<br />
aufgrund des Ablageorts der Daten Probleme und Gefahren<br />
bei der Datensicherung und -verfügbarkeit drohen, da<br />
die <strong>Cloud</strong>-Anbieter oft weltweit agieren, aber nur regionale<br />
Datacenter betreiben. In Bezug auf <strong>Cloud</strong>-Lösung bestehen<br />
mittlerweile nationale und internationale Abkommen und gesetzliche<br />
Regelungen. Diese beinhalten Bestimmungen zum<br />
Umgang mit personenbezogenen Daten. Sicherheitsempfehlungen,<br />
z. B. zum Grundschutz sowie zur Notfallorganisation<br />
bei hohem Schutzbedarf von Daten in der <strong>Cloud</strong>, werden auf<br />
nationaler Ebene vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik<br />
ausgesprochen. Zudem bieten <strong>Cloud</strong>-Anbieter<br />
auch verstärkt an, dass die Kunden über den Ablageort der<br />
Daten (mit-)bestimmen können.<br />
Ein <strong>Cloud</strong>-Einsatz kann aber auch den Vorteil bieten, dass man<br />
38 39
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
Nutzen und Risiken des <strong>Cloud</strong>-Einsatzes (Quelle: BARC GmbH)<br />
sich bestimmter Aufgaben bei der Datensicherung entledigt<br />
und sie einem spezialisierten Dienstleister überträgt. Gerade<br />
mittelständische Unternehmen mit kleinen IT-Budgets oder<br />
internationale Unternehmen mit einer Vielzahl von einzuhaltenden<br />
gesetzlichen Rahmenbedingungen können so das<br />
Fachwissen zu Datensicherheit, Datenschutz und Nachweisbarkeit<br />
nutzen.<br />
Trends im <strong>Cloud</strong> Computing<br />
Mitarbeiter<br />
Bedarfsgerechter Zugriff auf Fachlogik<br />
Ortsunabhängiger Zugriff<br />
Einkauf von Fachwissen und Fachfunktionalität<br />
Risiko<br />
Unterstützung der Prozesse?<br />
Integration in Fachanwendungen?<br />
Datenschutz?<br />
Datenverfügbarkeit?<br />
Umfragen aus dem Jahr 2012 belegen, dass <strong>Cloud</strong> Computing<br />
auf ERP-, CRM- und ECM-Lösungen ein hohes Wertschöpfungspotential<br />
hat. Durch den <strong>Cloud</strong>-Einsatz minimiert sich<br />
das Investitionsrisiko für Unternehmen. Durch den SaaS-Gedanken<br />
können Lösungen schrittweise eingeführt werden,<br />
wo<strong>durch</strong> keine hohen Anfangsinvestitionen wie bei klassischer<br />
Unternehmenssoftware anfallen. Dank der größeren<br />
Flexibilität der <strong>Cloud</strong>-Angebote hinsichtlich ihrer Module und<br />
Lizenzmodelle, können Unternehmen die benötigten Funktionen<br />
und Leistungen gezielter gemäß den eigenen Anforderungen<br />
auswählen. Dabei muss aber darauf geachtet werden,<br />
dass verschiedene Aufgaben noch nicht oder nicht im selben<br />
Umfang in der <strong>Cloud</strong> angeboten werden wie in klassischer<br />
Software. Dies ist insbesondere bei der gebotenen Integration<br />
<strong>Cloud</strong><br />
Computing<br />
in Bestandssysteme oder beim Funktionsumfang beispielsweise<br />
von Workflows zu beachten.<br />
Für die kommenden Jahre ist zu erwarten, dass sich immer<br />
mehr Unternehmen für die Nutzung von ECM-Lösungen in der<br />
<strong>Cloud</strong> entscheiden. Treiber dieser Entwicklung ist auch der<br />
derzeit in vielen Unternehmen gehegte Wunsch, ortsunabhängige,<br />
mobile Arbeitsplätze zu schaffen. Mit der Verlagerung<br />
von ECM-Lösungen in die <strong>Cloud</strong> fallen zudem Aspekte<br />
wie Authentifizierung, Zugang, Sicher-heit und Verfügbarkeit<br />
sowie Bandbreite der Internetverbindung eine wesentlich höhere<br />
Bedeutung zu als diese bislang in klassischen Inhouse-<br />
ECM-Lösungen der Fall ist.<br />
<strong>Cloud</strong> – Ja oder Nein?<br />
Geschäftsführung<br />
Kostenkontrolle<br />
Outsourcing<br />
Schnelle Projektumsetzung<br />
Schnelle Einführung<br />
Schnelle Erweiterung<br />
<strong>Cloud</strong>-Angebote bieten also gegenüber reinen Vor-Ort-Lösungen<br />
viele Vorteile, insbesondere im mo-bilen Zugriff und der<br />
Flexibilität. Wie aber schon andere technische Entwicklungen<br />
der Vergangenheit gezeigt haben, wird dies eher zu einer Bereicherung<br />
des ECM-Markts führen und nicht zu einer kompletten<br />
Verdrängung klassischer Ansätze. Mischformen sind<br />
geeignet, verschiedene Anforderungen an Funktionalität und<br />
Arbeitsweise in einem einheitlichen Konzept zu verbinden.<br />
Quellen<br />
BITKOM (2012): Leitfaden ECM in the <strong>Cloud</strong> 2012. In: http://www.bitkom.org/files/documents/BITKOM_Leitfaden_ECM_in_der<strong>Cloud</strong>.pdf<br />
Böhn, M. (2013): ECM: Kosten runter, Effizienz rauf. In: is-report BARC-Guide Dokumenten- und Enterprise-Content-Management (2013).<br />
Böhn, M. (2013): Software-Auswahl erfordert Wissen und Sorgfalt. In: is-report BARC-Guide Doku-menten- und Enterprise-Content-Management (2013).<br />
Meir-Huber, M. (2012): <strong>Cloud</strong> Computing Anbietervergleich – Amazon/Microsoft/Google & Co. In: entwickler.press (2012).<br />
Meir-Huber, M. (2012): <strong>Cloud</strong> Computing Anbietervergleich – Technisch/rechtlich/wirtschaftlich und architekturell. In: entwickler.press (2012).<br />
Administrator<br />
Transparenz<br />
Gute Ressourcensteuerung<br />
Entlastung<br />
Schnelle Bereitstellung<br />
Herausforderungen in der<br />
Mode- & Lifestyle-Branche<br />
Bekleidung und Textil – ein permanenter Wandel<br />
Schon der Begriff Mode steht für eine Welt der Vielfalt: Variationen von Farben und Drucken,<br />
der Wechsel von Formen und Design, neue und veränderte Materialien sind die Grundlage neuer<br />
Trends bei Bekleidung, Schuhen, Haus- und Heimtextilien sowie technischen Textilien. Die<br />
Globalisierung und der steigende Wettbewerbsdruck stellen die größten Herausforderungen<br />
dar. Daher waren die Textil- und Bekleidungsindustrien auch die ersten Industriezweige, die<br />
ihre Produktion internationalisierten und die Produktivität <strong>durch</strong> erhöhte Automatisierung steigerten.<br />
Als Ergebnis kann man beobachten, dass deutsche Unternehmen in osteuropäischen<br />
Betrieben und in neuen Märkten wie z. B. Asien investieren.<br />
Christiane Klaschik<br />
Vertikalisierung und Flächenbewirtschaftung<br />
Auch die Themen Vertikalisierung und Flächenbewirtschaftung als neue Vertriebskonzepte<br />
ImPuls AG<br />
sind im textilen Handel von entscheidender Bedeutung. Dabei unterscheidet man zwischen<br />
proaktiver Ausdehnung der Einzelhandelsaktivitäten auf die vorgelagerten Herstellerstufen<br />
(Rückwärtsintegration; Beispiel H&M) oder die der Herstelleraktivitäten auf die nachgelagerten<br />
Händlerstufen (Vorwärtsintegration; Beispiel Zara). Hier verschafft der Faktor Zeit vertikalen<br />
Systemen erhebliche Wettbewerbsvorteile. Das Aufgreifen von Trends und deren schnelle Umsetzung<br />
in verkaufsfertige Kollektionen ist der entscheidende Vorteil dieser Organisationsform<br />
und ermöglicht einer Kollektion neben der Reduzierung des Flop-Risikos zudem eine effektive,<br />
bedarfsorientierte Steuerung des Warenflusses — von der Produktion über die Lagerung bis hin<br />
zum Verkauf.<br />
Dieser physische Warenfluss und die Organisation und Planung der Supply Chain vom Produktionsort<br />
bis hin zum POS ist in der Fashion-Branche eine komplexe Aufgabe. Nach der Kollektionserstellung<br />
muss das Material beschafft werden, die industrielle Fertigung vorbereitet,<br />
gesteuert und überwacht werden, um schließlich termingerecht ausgeliefert zu werden. Zusätzliche<br />
Herausforderungen gibt es <strong>durch</strong> die schnellen Kollektionswechsel und neue Themen<br />
wie Multi-Channel-Vertrieb, Marken-Piraterie, Ökologie und die technologische Entwicklung im<br />
Bereich der Materialien.<br />
Wettbewerbsvorteile <strong>durch</strong> integrierte Prozesse<br />
Die Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie sind gezwungen, noch flexibler und<br />
schneller auf veränderte Markt- und Rahmenbedingungen zu reagieren. Die Zeitspanne zwischen<br />
der Kundenauftragserteilung bzw. der Produktidee bis zur Auslieferung der Ware muss<br />
weiter reduziert werden.<br />
Marketing<br />
40 41
<strong>Fortschritt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Cloud</strong><br />
Mittelstand Success Story<br />
Silberlöffel und Autowaschen<br />
ohne Wasser<br />
SONAX steht seit den 1950er-Jahren für höchste Qualität bei der Autopflege. Der<br />
deutsche Mittelständler gehört zur Unternehmensgruppe Hoffmann, die seit 1903<br />
in Neuburg Kieselerde abbaut und zu einem feinen Industriemineral aufbereitet. Als<br />
Bestandteil von Haushaltspolituren sorgte es weltweit für glänzendes Messing und<br />
Silberbesteck. Ende der 1940er-Jahre trafen die damaligen Inhaber Franz Hoffmann<br />
und Manfred Hoffmann senior die Entscheidung, eine Pflegepolitur fürs Auto auf den<br />
Markt zu bringen. Auch wenn der Vertrieb zu Beginn von nur vier SONAX-Vertretern ge-<br />
Durch eine direkte Anbindung der Partner und einen<br />
überbetrieblichen Austausch von Daten wird eine kos-<br />
Datensicherheit, Performance und Verfügbarkeit<br />
Die Datensicherheit, Performance und Verfügbarkeit eines<br />
stemmt wurde, die mit vollgeladenen VW-Käfern übers Land fuhren, erwies sich das<br />
Timing als goldrichtig: Mit der 1950 gegründeten Marke SONAX entwickelte sich dieser<br />
Teil der Unternehmensgruppe Hoffmann zum führenden Hersteller von Autopflegemit-<br />
Gerhard Jahn<br />
tengünstigere und schnellere Auftragsabwicklung er-<br />
Rechenzentrums erreichen in der Regel ein höheres Level als<br />
teln und Innovationstreiber der Branche. Im Interview erklärt Gerhard Jahn, Controller<br />
Controller und CIO<br />
möglicht. Planungsaufwand und Lagerbestände in der<br />
Server, die in kleinen und mittelständischen Unternehmen in-<br />
& Leiter Informationscenter (CIO) bei der SONAX GmbH, wieso die Werte, die im Famili-<br />
SONAX GmbH<br />
textilen Kette werden reduziert. Es sind integrierte IT-<br />
stalliert sind. Die Sicherheitssysteme im Rechenzentrum sind<br />
enunternehmen gelebt werden, die Innovation fördern.<br />
Lösungen nötig, die sich flexibel an diese Anforderungen<br />
immer auf dem neuesten Stand und die Daten sind in der Re-<br />
anpassen und für stabile Prozesse sorgen.<br />
gel an verschiedenen Orten redundant gespeichert. Es stehen<br />
unbegrenzt skalierbare Speicher- und Rechenkapazitäten zur<br />
Martina List: Herr Jahn, was bedeutet Innovation bei SONAX?<br />
Das Internet bietet hier ebenfalls enorme Chancen zur<br />
Verfügung. Updates erfolgen zentral <strong>durch</strong> den Provider, so<br />
Gerhard Jahn: Innovation basiert bei SONAX und in der gesamten Unternehmensgruppe auf ge-<br />
Bewältigung dieses Strukturwandels und zur Stärkung<br />
dass den Nutzern stets die aktuelle Version der Software zur<br />
lebten Werten: Leidenschaft für und Spaß an der Sache; Stolz auf das Erreichte, ohne arrogant<br />
der Wettbewerbsfähigkeit. Die Bandbreite der Einsatz-<br />
Verfügung steht.<br />
zu werden; Vertrauen zwischen Belegschaft und Geschäftsführung; und eine Kultur der kurzen<br />
möglichkeiten reicht von der einfachen Firmenpräsentation<br />
im Netz über die Nutzung von Marktplätzen bis hin<br />
zu ausgefeilten Supply-Chain-Management-Systemen<br />
Vorteile des <strong>Cloud</strong> Computing für die Modebranche<br />
Wege, die schnelle Entscheidungen begünstigen.<br />
Martina List: Ist bei Autopflegemitteln überhaupt noch Raum für Innovation?<br />
zwischen den Unternehmen.<br />
Durch die große Mobilität werden die Anforderungen im Zeit-<br />
Gerhard Jahn: Wenn wir ein Produkt entwickeln, steht die Problemlösung im Mittelpunkt. Das<br />
alter der Globalisierung optimal erfüllt. Mit <strong>Cloud</strong> Computing<br />
liegt SONAX sozusagen in den Genen. Silberpolituren gab es schon lange, aber Hoffmann hat<br />
Einer der größten Vorteile von Online-Software ist der<br />
lassen sich die genutzten Kapazitäten kurzfristig an den tat-<br />
die Poliermittel immer feiner und weiter als andere fortentwickelt. So arbeiten wir noch heute:<br />
weltweite, immer verfügbare Zugriff auf alle Daten mit<br />
jedem PC, Netbook oder Handy. Durch die parallele Nut-<br />
sächlichen Bedarf anpassen. Für kleine und mittlere Unternehmen<br />
ergeben sich Vorteile bezüglich der Kosten und ein<br />
Ein Produkt soll beim Kunden ein Problem lösen und Nutzen bringen.<br />
Martina List<br />
zungsmöglichkeit der Software an unterschiedlichen<br />
sehr viel geringerer Aufwand für die IT-Administration.<br />
Martina List: Nutzen über die Sauberkeit hinaus?<br />
Marketing Manager PR<br />
Orten und Computern ist verteiltes, kollaboratives Arbei-<br />
Gerhard Jahn: Ja, zum einen müssen unsere Produkte einen hohen Qualitätsstandard einhal-<br />
<strong>Comarch</strong> DACH<br />
ten möglich. Eine webbasierte ERP II -Lösung wie ImPuls<br />
Bezogen auf die Modewelt bedeutet dies eine hohe Flexibilität<br />
ten. Dafür testen wir im Vorfeld sehr ausführlich und verwenden nur die besten Inhaltsstoffe.<br />
martina.list@comarch.com<br />
fashion web ist perfekt auf diese Anforderungen zuge-<br />
bei der Erstellung der Kollektionen, einfacher Datenaustausch<br />
Zum anderen müssen sie einen Zusatznutzen haben, also etwas, das ein Wettbewerbsprodukt<br />
schnitten. Ohne den Aufbau von Infrastruktur stellt die<br />
mit Kunden, Lieferanten und Partnern, verkürzte Lieferzeiten<br />
nicht kann. Es gibt beispielsweise ein neues Langzeit-Pflegeprodukt von SONAX: Es bildet eine<br />
Lösung im Hostingverfahren alle notwendigen betriebs-<br />
und bessere Beziehungen innerhalb der textilen Kette. Die<br />
Schutzschicht auf dem Lack, die die Oberfläche für sechs bis neun Monate schützt. Das be-<br />
wirtschaftlichen Funktionen schnell zur Verfügung. Man<br />
Just-In-Time-Fertigung und eine optimierte Lagerhaltung hel-<br />
deutet, dass Sie nur noch mit klarem Wasser wischen müssen. Die Schutzschicht entsteht, da<br />
kann sich einfach mit einem Internet-Browser einloggen<br />
fen dabei, Kundennachfragen schnell zu befriedigen.<br />
sich das Produkt mit dem Lack auf der Mikroebene verbindet. In einem solchen Produkt steckt<br />
und sofort mit der Arbeit beginnen.<br />
viel Innovation und jahrelange Forschung – in diesem Fall in der Hybrid- und Nanotechnologie.<br />
42<br />
43
Mittelstand Success Story<br />
Mittelstand Success Story<br />
Kunden und Partnern; das sind in der Regel Großhändler oder<br />
dass dabei keine Kratzer entstehen. Das Produkt unterwan-<br />
große Einzelhändler wie Autoteile Unger, Stahlgruber oder die<br />
dert sozusagen den Schmutz und lässt sich wieder abputzen,<br />
Carat-Gruppe. Last but not least profitieren wir natürlich von<br />
ohne Kratzer zu hinterlassen.<br />
Kooperationen: Wir unterstützen zum Beispiel in der Formel<br />
1 das Team von Sebastian Vettel und sind in der Deutschen<br />
Martina List: Sie sprachen vom Wiedererkennungswert der<br />
Tourenwagen-Meisterschaft im BMW-Team dabei. Und auch<br />
Marke. Was bedeutet das: Gibt es für SONAX-Produkte einen<br />
außerhalb des Rennsports kooperieren wir mit fast allen nam-<br />
Vertrauensvorschuss?<br />
haften Herstellern aus der Automobilindustrie, angefangen bei<br />
Gerhard Jahn: Ja, der Kunde vertraut der Marke, aber er lässt<br />
Audi und BMW über Rolls-Royce oder Porsche bis hin zu den<br />
sich auch immer wieder von der Marke zeigen, dass die Qua-<br />
asiatischen Herstellern.<br />
lität nicht nachlässt – die Produkte sind ja nicht ganz billig.<br />
Und deswegen gilt: Wenn ein Kunde SONAX kauft, und er ist<br />
Martina List: Wie gehen Sie den Markt an?<br />
nicht zufrieden, dann hat SONAX <strong>durch</strong>aus etwas zu verlieren.<br />
Gerhard Jahn: Es ist ganz wichtig, unseren Verkaufspartnern<br />
Für uns ist es deswegen ganz wichtig, unsere eigenen Qua-<br />
etwas an die Hand zu geben, damit der Kunde das Produkt<br />
litätsstandards zu halten. Dazu gehören, wie schon erwähnt,<br />
erkennt. Dabei hilft uns das Automobilsponsoring. Zusätzlich<br />
die Auswahl der Inhaltsstoffe, aber auch lange Testreihen für<br />
führen wir mit Kunden große Events oder Aktionen <strong>durch</strong>, stel-<br />
neue Produkte und ein gutes Qualitätsmanagement. Ein wich-<br />
len auch auf großen Classic-Car- und Tuning-Messen aus.<br />
tiges Element für uns ist, dass wir die Produktion nicht aus der<br />
Das erhöht den Wiedererkennungswert der Marke SONAX und<br />
Hand geben. Denn wir produzieren nach wie vor in Sichtweite<br />
schafft Kundennähe.<br />
der Chefs, und das ist ein Qualitätsgarant.<br />
Martina List: Müssen Sie den Markt und den Endkunden aus-<br />
Martina List: Das heißt, die Produktion ist komplett in Neu-<br />
Martina List: Forschung, die von der Unternehmenskultur ge-<br />
Martina List: Wie funktioniert die Zusammenarbeit? Wie or-<br />
bilden? Ich könnte mir vorstellen, dass einige Neuerungen<br />
burg?<br />
tragen wird, die Sie eben beschrieben haben?<br />
ganisieren die beiden Unternehmen den Austausch?<br />
erklärungsbedürftig sind. Um Ihr Beispiel aufzugreifen: Sie<br />
Gerhard Jahn: Ja, mit 300 Kollegen, und das ist ein ganz be-<br />
Gerhard Jahn: Ja, und das ist wichtig – Spaß, Neugierde und<br />
Gerhard Jahn: Beide Unternehmen haben neben den üblichen<br />
sagten, das Produkt baut eine Schutzschicht auf dem Lack<br />
wusstes Bekenntnis zum Standort. SONAX ist ein inhaber-<br />
den Freiraum, um etwas auszuprobieren oder auch etwas<br />
informellen auch formale Möglichkeiten, um sich auszutau-<br />
auf. Mein erster Gedanke war: Macht das den Lack nicht mit-<br />
geführtes Unternehmen. Das bringt uns einige Vorteile, etwa<br />
falsch machen zu können. Das muss besonders in der For-<br />
schen. Eine davon ist unsere sogenannte „Ideenschmiede“<br />
telfristig kaputt?<br />
die kurzen Entscheidungswege und vor allem das Herzblut,<br />
schungsabteilung gelebt werden: Viele Ansätze laufen ins<br />
auf Seiten Hoffmann Mineral. Bei SONAX arbeiten wir mit ei-<br />
Gerhard Jahn: Ja, solche Vorbehalte erleben wir <strong>durch</strong>aus. Wir<br />
das zwischen Familie und Firma hin- und herfließt. Das kennt<br />
Nichts. Aber dann ist da auf einmal ein Knaller. Um das zu<br />
nem Innovationssystem namens „Speed“, das den ganzen<br />
erklären das mit Vergleichen, in diesem Fall: Das ist ähnlich<br />
man ja von vielen erfolgreichen deutschen Unternehmen. Der<br />
erreichen, müssen das Unternehmen und jeder einzelne Mit-<br />
Prozess von der Idee bis zum fertigen Produkt abbildet. Jeder<br />
wie beim Nagellack. Wenn Sie einen guten Nagellack ver-<br />
Gründer Franz Hoffmann, der Urgroßvater der jetzigen Inha-<br />
arbeiter eben tolerieren, auch mal ein halbes Jahr nicht wei-<br />
Mitarbeiter kann sich über dieses Tool einbringen, jede Idee<br />
wenden, machen Sie nichts kaputt, wenn Sie ein schlechtes<br />
bergeneration, hat sich 1903 Schürf- und Explorationsrechte<br />
terzukommen.<br />
<strong>durch</strong>läuft ein Ranking. Wenn sie für gut befunden wird, geht<br />
Produkt einsetzen, kann das Ihre Nägel natürlich schädigen.<br />
an der Neuburger Kieselerde gesichert. Seitdem ist Neuburg<br />
es im nächsten Schritt um Ressourcenzuteilungen und Ähnli-<br />
Außerdem demonstrieren unsere Außendienstler die Produkte<br />
für die ältere Schwester der Firmengruppe, die Hoffmann Mi-<br />
Martina List: Hilft Ihnen bei der Forschung die Zusammenar-<br />
ches – etwa das Ausloten von Marktchancen, Vergleichstests<br />
vor Ort und erklären, was neu daran ist. Wir hatten beispiels-<br />
neral, und uns, die SONAX, gesetzt. In den 1990er-Jahren gab<br />
beit in der Unternehmensgruppe? Konkret mit dem Schwes-<br />
und so weiter – bis dann irgendwann aus einer Idee ein Pro-<br />
weise mal ein Produkt für „Waschen ohne Wasser“. Das ist ein<br />
es immer wieder Überlegungen, im Osten eine zweite Fabrik<br />
terunternehmen Hoffmann Mineral, einem innovativen Füll-<br />
dukt geworden ist.<br />
Spray, das dann komplett ohne Wasser wieder abgewischt<br />
zu bauen. Das Management hat zum Glück damals schon er-<br />
stoffspezialisten?<br />
wird. Es eignet sich auch für die Pflege von Vespas oder Mo-<br />
kannt, dass die Kompaktheit an einem Standort mit den kur-<br />
Gerhard Jahn: Ja, <strong>durch</strong> die enge Verbindung mit Hoffmann<br />
Martina List: Sie sprachen gerade von Marktchancen. Wie be-<br />
torrädern. Wir mussten dem Kunden aber zuerst klarmachen,<br />
zen Wegen eine wichtige Komponente für unseren Erfolg ist.<br />
Mineral hatten wir sicher einen leichteren Einstieg in die<br />
treibt SONAX Marktforschung? Das Auto ist ja schließlich der<br />
Nanotechnologie. Wir tauschen das Wissen zwischen den<br />
Deutschen liebstes Kind, und das putzt man ja sicher nicht<br />
Schwesterunternehmen aus. Da<strong>durch</strong> entstehen Synergien,<br />
einfach mit irgendetwas, oder?<br />
und es macht unsere Produkte einmalig. Das hat uns sicher<br />
Gerhard Jahn: Wir arbeiten natürlich mit professionellen Markt-<br />
dabei geholfen, in Deutschland Marktführer zu werden und in<br />
forschern zusammen, beispielsweise der GfK in Nürnberg. Zu-<br />
Europa zu den Top 3 zu gehören.<br />
sätzlich bekommen wir viele Rückmeldungen von unseren<br />
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Mittelstand Success Story<br />
Mittelstand Success Story<br />
Martina List: Das bedeutet, SONAX investiert in den Standort,<br />
Gerhard Jahn: Ja, absolut, das ist wie bei regenfester Kleidung:<br />
und Skandinavien. In Schweden sind wir übrigens seit fast 50<br />
sen auf nichts achten! Sie können ein entsprechendes Tuch<br />
um zu wachsen?<br />
Probleme treten an den Nahtstellen auf. Das gilt auch für Soft-<br />
Jahren aktiv.<br />
für außen auch nach der Waschanlage zum Abledern verwen-<br />
Gerhard Jahn: Genau. Im Moment erweitern wir die Lagerkapa-<br />
ware. Je mehr Sie zusammenstückeln, desto mehr Schnittstel-<br />
den. Für solche Produkte testen wir auch neue Absatzwege,<br />
zitäten in Neuburg, die Investition in den Standort dient auch<br />
len entstehen, an denen Sie Daten übergeben müssen. Dort<br />
etwa Drogerien. Wir denken, dass wir damit vor allem Frau<br />
dazu, im Ausland weiter zu wachsen. Wir exportieren ja in 80<br />
können sich Fehler einschleichen oder Daten verloren gehen.<br />
erreichen könnten.<br />
Länder. Und wenn beispielsweise in Japan beziehungsweise<br />
in den USA die Nachfrage anzieht, ist die Umsatzsteigerung<br />
Martina List: War das der Grund, warum sich SONAX für Co-<br />
Martina List: Putzen Frauen ihr Auto anders?<br />
gewaltig. Mit der zentralen Produktion in Neuburg können wir<br />
march ERP Enterprise – damals noch Semiramis – entschie-<br />
Gerhard Jahn: Sie bevorzugen auf jeden Fall andere Düfte in<br />
unser Qualitätsversprechen halten.<br />
den hatte?<br />
den Pflegemitteln, vor allem bei den Cockpitpflegern: Männer<br />
Gerhard Jahn: Semiramis war eine zukunftsorientierte Soft-<br />
bevorzugen energiegeladene Düfte. Frauen stehen eher auf<br />
Martina List: Und das bestehende Lager?<br />
ware, die SAP um mehrere Jahre voraus war. Semiramis war<br />
Vanille, Sandelholz oder im Sommer Zitrusnoten. Aber ich den-<br />
Gerhard Jahn: Das Fertigwarenlager ist bei einem Logistiker<br />
prädestiniert für die Arbeit in der OLAP-Welt. SAP war da weit<br />
ke nicht, dass sie putzverrückter sind – im Gegensatz zu man-<br />
vor Ort. Wir sind ja ein Vollsortimenter mit insgesamt etwa<br />
weg. Wir haben 2004 damit begonnen, die Software einzufüh-<br />
chem Oldtimer-Fan. Wir hatten kürzlich den Fall, dass jemand<br />
2000 Produkten in verschiedenen Ausführungen und Länder-<br />
ren, damals war Semiramis ein regelrechter „Vamp“ unter den<br />
Martina List: Und außerhalb Europas?<br />
3000 Euro zur Aufbereitung seines Wagens ausgegeben hat.<br />
etikettierungen. Unser Distributor lagert diese Vielfalt für uns<br />
ERP-Systemen.<br />
Gerhard Jahn: Ganz stark ist Südamerika. Und in Thailand sind<br />
und verteilt sie weiter.<br />
wir Marktführer für Multifunktionsöle. Sie können diese zum<br />
Martina List: Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind Unter-<br />
Martina List: Und heute?<br />
Ölen und Schmieren verwenden oder um Rost zu entfernen.<br />
nehmensziele. Passt das zu Putzmitteln?<br />
Martina List: Wie organisieren Sie die Abwicklung?<br />
Gerhard Jahn: <strong>Comarch</strong> sagt: Was SAP kann, können wir auch.<br />
Gerhard Jahn: Ja, da legen wir Wert drauf! Wir hatten zum Bei-<br />
Gerhard Jahn: Unser ERP-System von <strong>Comarch</strong> tauscht sich<br />
Das passt zu uns: Auch SONAX sagt: Was andere können,<br />
Martina List: Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit?<br />
spiel mal einen Planenreiniger für LKWs, der bei unseren Kun-<br />
mit dem System des Dienstleisters über eine intelligente<br />
etwa eine 3M, das können wir auch.<br />
Gerhard Jahn: Ja, feuchtes Klima und häufige Überschwem-<br />
den nicht gut ankam. Der Grund: Die Mitbewerber hatten ein<br />
Schnittstelle aus, wir reden von zwei Millionen Transaktionen<br />
mungen sorgen für Rost – dagegen hilft unser Öl.<br />
leistungsfähigeres Produkt zum Aufsprühen im Angebot – das<br />
pro Jahr.<br />
Martina List: Und das auch international … Sie sagten eben,<br />
aber Flusssäure enthielt. Dieser Inhaltsstoff machte die Pla-<br />
SONAX sei in circa 80 Ländern tätig.<br />
Martina List: Einleuchtend. Gibt es andere Beispiele für län-<br />
ne zwar sofort sauber, aber er ist sehr gesundheitsschädlich.<br />
Martina List: Sie wickeln die komplette Supply-Chain in Co-<br />
Gerhard Jahn: Ja, in Europa sind wir in allen wichtigen Ländern<br />
der- oder regionenspezifische Verkaufsschlager?<br />
Das widerspricht unserem Verständnis von Nachhaltigkeit. Wir<br />
march ERP Enterprise ab. Hat es Vorteile, alles <strong>durch</strong>gehend<br />
vertreten und gehören zu den Top 3. Neben den deutschspra-<br />
Gerhard Jahn: Ja, in Island und Schweden sind unsere Politu-<br />
haben deswegen viel Zeit und Energie in die Forschung für ein<br />
in einem System abzubilden?<br />
chigen Märkten schlagen wir uns besonders gut in Osteuropa<br />
ren der Renner, vielleicht wegen des rauen Klimas, das den<br />
konkurrenzfähiges Produkt gesteckt, das der Umwelt nicht<br />
Lack schneller verwittern lässt. Die Polituren sind übrigens<br />
schadet. Und die Entwicklung hat uns Recht gegeben …<br />
auch sehr beliebt bei den südafrikanischen Taxifahrern.<br />
Martina List: Inwiefern?<br />
Martina List: Woher wissen Sie so genau, dass es die Taxi-<br />
Gerhard Jahn: Die Gesetzgebung hat in den vergangenen Jah-<br />
fahrer sind? Kommt das Feedback von Ihren Großhändlern?<br />
ren häufig Inhaltsstoffe verboten, die wir aus unserer Tradition<br />
Gerhard Jahn: Ja, wir haben für jedes Land einen Importeur,<br />
heraus nicht einsetzen wollten. Auch wenn es eine Herausfor-<br />
mit dem wir uns häufig austauschen.<br />
derung ist, dem Wettbewerb nicht um jeden Preis hinterherzulaufen,<br />
haben wir im Nachhinein gesehen, dass wir doch<br />
Martina List: Und was ist dem deutschen Autofahrer wichtig<br />
oft den richtigen Weg eingeschlagen haben. Und wir forschen<br />
bei seiner Autopflege?<br />
ständig und versuchen, die Grenzen zu verschieben, ohne die<br />
Gerhard Jahn: Dass er fast nichts tun muss. Dass es von<br />
Umwelt zu schädigen. So kommt eine gesunde Innovation in<br />
selbst geht.<br />
Gang.<br />
Martina List: Wie die Politur, die eine Schutzschicht aufputzt?<br />
Martina List: Gesunde Innovation – wenn das kein wunder-<br />
Gerhard Jahn: Richtig. Ein anderes Beispiel ist ein Conveni-<br />
bares Schlusswort ist! Herr Jahn, ich danke Ihnen für das Ge-<br />
ence-Tuch von uns, wunderbare Tücher für die Innenreinigung,<br />
spräch!<br />
ein Tuch reicht, um das ganze Auto innen zu putzen – Sie müs-<br />
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Mittelstand Success Story<br />
Mittelstand Success Story<br />
Digitaler Workflow<br />
für schnelle Prozesse<br />
Immer mehr Unternehmen setzen auf die Digitalisierung von Dokumenten und deren Integration in die täglichen Arbeitsabläufe.<br />
Das spart Zeit und Kosten und macht die Prozesse einfach und transparent. Das Hamburger Autohaus<br />
B&K, einer der führenden Händler für BMW und MINI in Deutschland, setzt auf aktives Dokumentenmanagement mit<br />
<strong>Comarch</strong> ECM und optimiert so Zug um Zug seine betriebswirtschaftlichen Prozesse.<br />
Die Optimierung von Prozessen erforderte schon früh den Einstieg in die digitale Archivierung<br />
von Eingangsrechnungen bei der B&K GmbH & Co. KG. Der Vertragshändler für BMW und MINI<br />
zählt heute mit 16 Filialen zu den größten Autohäusern dieser Markengruppe. „Wir wollten nicht<br />
weiter nur auf die Digitalisierung und reine Archivierung von bearbeiteten Vorgängen setzen,<br />
sondern die Vorzüge digital basierter Workflows für unser Alltagsgeschäft in einem hart umkämpften<br />
Markt nutzen“, sagt Carsten Stock, kaufmännischer Leiter bei B&K. Das bisher eingesetzte<br />
Archivsystem war jedoch nicht leistungsstark genug für die neuen Anforderungen. Da<br />
B&K in der Buchhaltung stets auf die Rechnungswesenlösung <strong>Comarch</strong> Financials Schilling<br />
Ergonomie und schnelle Abläufe<br />
<strong>Comarch</strong> ECM. Über den angeschlossenen Dokumentenscan-<br />
Carsten Stock<br />
vertraut hatte, war der Umstieg auf <strong>Comarch</strong> ECM für die Archivierung und Bearbeitung digitaler<br />
Dokumente nur ein logischer Schritt – bietet doch die abgestimmte Schnittstellentechnologie<br />
Die Workflows für die Bearbeitung der Eingangsrechnungen<br />
hat <strong>Comarch</strong> nach den Erfordernissen bei B&K konfiguriert.<br />
ner werden alle Papierdokumente eingelesen und verschlagwortet.<br />
„<strong>Comarch</strong> ECM hat eine leistungsfähige Technologie,<br />
beider Lösungen ideale Voraussetzungen für optimale Abläufe.<br />
Zudem wurden unterschiedliche Rechnungstypen definiert, je<br />
die die tägliche Arbeit in diesem Bereich beschleunigt hat“, so<br />
Kaufmännischer Leiter<br />
B&K GmbH & Co. KG<br />
Automatisierte und fehlerfreie Dokumentenvorbereitung<br />
nachdem wie viele Genehmigungsschritte nötig sind, um einen<br />
Zahlungslauf anzustoßen. Nach der Bearbeitung und Frei-<br />
Carsten Stock, der auch Leiter der gesamten Verwaltung bei<br />
B&K ist.<br />
Zusätzlich wurde das Tool SmartFix des Herstellers Insider Software <strong>durch</strong> <strong>Comarch</strong> integriert.<br />
Dieses dient dazu, die Rechnungsdaten zu erfassen und in maschinenlesbare Sprache umzuwandeln.<br />
Damit wird eine hohe Automatisierung erreicht. Der Dokumentenscanner versieht<br />
gabe werden die erfolgten Buchungen in <strong>Comarch</strong> Financials<br />
Schilling gespeichert.<br />
Vorteile <strong>durch</strong> die Bereitstellung von Spool-<br />
Dateien<br />
alle Dokumente mit Barcodes und unterscheidet sie so voneinander. Das Verfahren der soge-<br />
<strong>Comarch</strong> ECM erweist sich dank der einfachen Bedienbarkeit<br />
Auch die Speicherung ausgehender Rechnungen und Doku-<br />
nannten Früharchivierung angewendet: jedes Dokument wird erst archiviert und dann an die<br />
als beste Lösung für die Mitarbeiter bei B&K. Seit 2012 ist Co-<br />
mente in Form von Spool-Dateien aus den Drucksystemen<br />
OCR-Software übergeben. Auf diese Weise kann keine Datei verloren gehen. Dank spezieller<br />
march ECM bei B&K im produktiven Einsatz. Sämtliche Debito-<br />
erfolgt heute mit <strong>Comarch</strong> ECM. Da diese Daten täglich neu<br />
Anpassungen werden die erfassten Daten der Rechnungen zudem besonders zeitnah mit den<br />
renrechnungen werden mit Dokumentenscannern erfasst und<br />
entstehen, ist es ein Leichtes, sie über die dafür vorhandene<br />
Datensätzen in <strong>Comarch</strong> Financials Schilling synchronisiert: SmartFix synchronisiert die Daten<br />
stehen direkt für die Bearbeitung in der Buchhaltung zur Ver-<br />
Schnittstelle zu speichern und den betreffenden Vorgängen<br />
bei B&K stündlich – üblich sind tägliche Synchronisierungsschritte der Stammdaten. Da bei<br />
fügung, auch in den 16 Filialen. Dort werden die Belege für die<br />
zuzuordnen. Jede Spool-Datei wird beim Druck automatisch<br />
jeder Belegerfassung immer der Abgleich mit der Datenbank in <strong>Comarch</strong> Financials Schilling<br />
Zahlung bearbeitet und erfasst. Die Übertragung in die Ham-<br />
archiviert und kann jederzeit aufgerufen werden. Gleiches gilt<br />
erfolgt, gehen Änderungen nicht verloren. Direkt nach der Erfassung erledigt <strong>Comarch</strong> ECM au-<br />
burger Zentrale erfolgt über die Web oberfläche von <strong>Comarch</strong><br />
schon heute für Aufrufe von Belegen mit <strong>Comarch</strong> Financials<br />
tomatisch dann die früher per Hand geleisteten Vorarbeiten. Geprüft wird, ob die jeweilige Rech-<br />
ECM. Anschließend kann dann direkt die Zahlung veranlasst<br />
Schilling: Musste die Buchhaltung früher eine externe Soft-<br />
nung den Anforderungen nach dem UStG entspricht. Auch werden die Buchungssätze nach<br />
werden – mit positiven Effekten für die Nutzung von Skonti,<br />
ware für den Aufruf der Archivdateien nutzen, um Belege zu<br />
Projekten, Sachkonten und Kostenstellen geordnet. Damit wird die Plausibilität einer Rechnung<br />
denn die Zahlungen erfolgen auf diese Weise schnellstmög-<br />
einem Konto einzusehen, so geschieht dies heute über einen<br />
bereits bei der Erfassung nachgewiesen, so dass sie schnell für die Bearbeitung bereitsteht.<br />
lich. Die Basis der Erfassung ist das Modul Workstation Scan in<br />
Shortcut aus <strong>Comarch</strong> Financials Schilling heraus.<br />
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Mittelstand Success Story<br />
Workflows für alle relevanten Unternehmensbereiche<br />
Die Akzeptanz bei den über 100 Mitarbeitern, die bei B&K<br />
deutschlandweit mit <strong>Comarch</strong> ECM arbeiten, ist dank der einfachen<br />
Bedienbarkeit hoch. Carsten Stock will den Kreis der<br />
Mitarbeiter, die von der Schnelligkeit der neu organisierten<br />
Abläufe profitieren, deshalb erweitern. „In einem nächsten<br />
Schritt werden wir unsere Kraftfahrzeug- und Serviceakten<br />
digitalisieren und den jeweiligen Benutzergruppen zur Verfügung<br />
stellen. Davon versprechen wir uns erhebliche Vorteile<br />
bei Verkauf und Service.“<br />
So wird jede Fahrzeugakte künftig dynamisch angelegt. Alle<br />
relevanten Belege zu einem Kraftfahrzeug werden bis zu dessen<br />
Verkauf in der Akte zusammengeführt. Die Verkäufer haben<br />
da<strong>durch</strong> zu jedem Zeitpunkt Zugriff auf alle Informationen<br />
rund um ein Fahrzeug. „Das ist aus unserer Sicht besonders<br />
wichtig für unsere Verkäufer, wenn sie in Kundengesprächen<br />
sind. Alles ist auf dem Bildschirm abrufbar, und auch für den<br />
Kunden schnell darstellbar. So können wir schnell auf spezielle<br />
Wünsche eingehen, und sparen dabei viel Zeit“, erläutert<br />
Carsten Stock.<br />
Arbeit in der Werkstatt und im Kundenservice erleichtern.<br />
Sämtliche Belege über Serviceleistungen die an einem Fahrzeug<br />
vorgenommen werden, werden erfasst und sind verfügbar.<br />
„Diese beiden digitalen Aktenkategorien sind für uns darüber<br />
hinaus wichtig, weil sie revisionssicher sind. Denn zum<br />
einen prüft der Hersteller darüber unsere Servicequalität, zum<br />
anderen sind wir damit auch besser für Betriebsprüfungen<br />
gerüstet, die ohne Papierakten erheblich schneller ablaufen<br />
können“, so Stock weiter. Auch Urlaubsanträge und Krankheitstage<br />
will B&K künftig in den Workflows bearbeiten. Damit<br />
ist der Urlaubs- und Krankenstand jederzeit schnell abrufbar,<br />
das Personalmanagement wird erleichtert. Die Auswertungsmöglichkeiten<br />
auf Basis von <strong>Comarch</strong> ECM steigern zusätzlich<br />
die Qualität der Prozesse bei B&K.<br />
B&K<br />
Die B&K GmbH & Co. KG mit Hauptsitz in Hamburg ist mit<br />
16 Niederlassungen einer der größten BMW- und MINI-<br />
Vertragshändler in Deutschland. 900 Mitarbeiter erwirtschafteten<br />
im Jahr 2012 einen Umsatz von 488 Millionen<br />
Euro.<br />
Ähnliches gilt für die geplante Digitalisierung und Bereitstellung<br />
der Serviceakten: Ihre Einbindung in die Abläufe soll die<br />
www.bundk.de<br />
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