der Lodzer Webermeister ,. Innung
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Die Vorstudien wurden im Jahre 1907 abgeschlossen und <strong>der</strong> Entwurf<br />
von lng. Lindley im Jahre 1909 dem Magistrat unterbreitet. Die Prüfung und<br />
Bestätigung dieses Entwurfs ist seitens des damaligen Innenministeriums bis<br />
zur Einführung <strong>der</strong> Selbstverwaltung in Lodz zurückgestellt worden.<br />
Wie bekannt, hat Lodz die Einführung <strong>der</strong> Selbstverwaltung durch die<br />
russischen Behörden nicht erlebt, dagegen aber den Weltkrieg über sich ergehen<br />
lassen müssen und so wird es Aufgabe <strong>der</strong> gegenwärtigen städtischen Selbstverwaltung<br />
sein, den nunmehr bestätigten Entwurf <strong>der</strong> Kanalisation und Wasserleitung<br />
durchzuführen.<br />
Eine Verkehrsbereich~rung von beson<strong>der</strong>er Bedeutung für Lodz bildete<br />
<strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> Warschau-Kalischer Eisenbahn und <strong>der</strong> Rundbahn mit den bei den<br />
Stationen in Karolew und Chojny. Den Waren- und Personenverkehr auf<br />
sämtlichen <strong>Lodzer</strong> Eisenbahnstationen kennzeichnen die nachstehend angeführten<br />
Angaben aus dem Jahre 1912, die dem Magistrat durch die Stationsverwaltungen<br />
mitgeteilt worden sind:<br />
Stat.ion <strong>Lodzer</strong> Fabrikbahn: Die Zufuhr betrug 59,511,568 Pud,<br />
die Ausfuhr-5,571,266 Pud. An Fahrkarten wurden 865,426 verkauft.<br />
S tat ion L 0 d z - Kai i s c h: Die Zufuhr betrug 21,060,829 Pud, die<br />
Ausfuhr-2,974,022 Pud. An Fahrkarten wurden 240,295 verkauft.<br />
S tat ion L 0 d z - eh 0 j n y: Die Zufuhr betrug 8,656,325 Pud, die Ausfuhr<br />
298,669 Pud. An Fahrkarten wurden 2,257 verkauft.<br />
S tat ion L 0 d z - Kar 0 lew: Die Zufuhr betrug 24,592,622 Pud, die<br />
Ausfuhr - 937,798 Pud. An Fahrkarten wurden 784 verkauft.<br />
VI.<br />
Die Teilnahme <strong>der</strong> Stadt Lodz am politischen Leben datiert seit dem<br />
Jahre 1906, als die erste Reichsduma in Russland eröffnet wurde und in die<br />
unsere Stadt einen Abgeordneten entsandte. In die Wahllisten waren damals<br />
43,516 stimmberechtigte Personen eingetragen. Im April 1906 wurden in den<br />
vier städtischen Wahlbezirken 80 Wahlmänner und 7 Wahlmänner <strong>der</strong> Kurie<br />
<strong>der</strong> Fabrikarbeiter <strong>der</strong> grösseren Industrieunternehmen gewählt. 32,336 Personen<br />
gaben ihre Stimmen ab. Es wurden gewählt: 38 Wahlmänner von <strong>der</strong> polnischen<br />
Bevölkerung, 14 von <strong>der</strong> deutschen und 35 von <strong>der</strong> jüdischen. Die Wahl des<br />
Abgeordneten erfolgte am 3. Mai desselben Jahres. Die jüdischen Wahlmänner<br />
verzichteten auf die Wahl. Es stellten sich nur die Wahlmänner <strong>der</strong> übrigen<br />
Bevölkerung in einer Anzahl von 52 ein und wählten einstimmung Dr. Antoni Rzqd<br />
zum Abgeordneten.<br />
Bei <strong>der</strong> Aufstellung <strong>der</strong> Wahllisten durch die Bürgerkommissionen am<br />
25. Januar ul1l 3 1 / 2 Uhr nachmittags als die Kommissionsmitglie<strong>der</strong> zum Mittagstisch<br />
gegangen und in den Büros des I, II und IV städtischen Wahlbezirks nur<br />
die Amtsdiener zurückgeblieben waren, drangen Grupflen <strong>der</strong> jüdischen Bevölkerung<br />
in diese zu gleicher Zeit ein und vernichteten alle Wahllisten, die dann<br />
von neuem angefertigt werden mussten.<br />
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