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VERMÖGENS - Frankfurter Volksbank eG

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Wissen ist Geld.


EDITORIAL<br />

Frank Pöpsel,<br />

Chefredakteur<br />

Impressum<br />

Redaktion: Michael Groos<br />

Verlag: Die Verlagsbeilage erscheint in<br />

der FOCUS Magazin Verlag GmbH.<br />

Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt:<br />

Frank Pöpsel<br />

Nachdruck ist nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlags gestattet.<br />

Druck: Vogel Druck und Medienservice<br />

GmbH & Co. KG, Leibnizstraße 5,<br />

97204 Höchberg<br />

Stand: 11/2013<br />

Verdientes Vertrauen<br />

Der Internationale Währungsfonds (IWF) machte jetzt<br />

den Vorschlag, alle Sparer dieser Welt mit einer Vermögensabgabe<br />

in Höhe von zehn Prozent zu behelligen.<br />

Nur so ließe sich die auf historische Höchststände explodierte<br />

Staatsverschuldung reduzieren. Eine weitere Idee,<br />

wie man Menschen von einem Tag auf den anderen enteignen<br />

kann. In die Schublade „Enteignung“ passt auch<br />

das Ansinnen des IWF, den Spitzensteuersatz in Deutschland<br />

auf 70 Prozent anzuheben. Seit Längerem schon enteignen<br />

die Notenbanken mit ihren künstlich gedrückten<br />

Zinsen die Ersparnisse braver Anleger – weil die Geldentwertung<br />

mehr Kaufkraft aufzehrt, als Erträge hinzukommen.<br />

An eine Welt ohne Zins müssen sich viele erst noch gewöhnen.<br />

Langsam aber sollte allen klar werden, dass sie<br />

mit bequem zu handhabenden Tagesgeldern und Bundesanleihen<br />

nicht mehr klarkommen. Ohne Risiko erhalten<br />

sie nach Steuern und Geldentwertung keine positive<br />

Rendite mehr. Wem es schwerfällt, sich diesem Paradigmenwechsel<br />

zu stellen, der sollte zumindest den Rat<br />

erfahrener Vermögensverwalter einholen. Wo Wohlhabenden<br />

eine hochwertige Beratung und Vermögensverwaltung<br />

offeriert wird, zeigt der aufwendige Test des Instituts<br />

für Vermögensaufbau und des Münchner Steuerberaters<br />

Manfred Speidel. Sie führten ihn auch in diesem Jahr im<br />

Auftrag von FOCUS-MONEY und des Nachrichtensenders<br />

n-tv durch. Verdeckte Testpersonen prüften in 37 Bankfilialen<br />

in Hamburg, Düsseldorf, Köln, Frankfurt am Main,<br />

Berlin und München die Qualität der Banker.<br />

Resultat des umfangreichen Prozesses: Nicht alle Vermögensverwalter<br />

und Banken geben die richtigen Empfehlungen.<br />

Doch 15 Banken erfüllten die hohen Ansprüche,<br />

die an sie gestellt wurden. Sie sind geeignete Partner<br />

für Vermögende, die sich einem zuverlässigen Lotsen<br />

durch raue See anvertrauen wollen.<br />

3


MONEYMARKETS<br />

Vermögensverwalter-Test<br />

WEGWEISER DURCH DEN<br />

FINANZDSCHUNGEL<br />

Navigationssystem:<br />

Wie Autofahrer brauchen<br />

heute auch Anleger<br />

Hilfe, um optimal<br />

ans Ziel zu kommen<br />

4<br />

Illustration: Vectorstock<br />

Composing: FOCUS-MONEY


Wo werden vermögende Kunden am besten beraten?<br />

Der große Bankentest von FOCUS-MONEY und n-tv gibt die Antwort<br />

Eine ehrliche Auskunft: Im aktuell schwer zu durchschauenden<br />

Wirtschaftsumfeld gilt die Reduzierung<br />

von Risiko und Volatilität als die größte Herausforderung<br />

für deutsche Vermögensverwalter. Doch knapp drei Viertel<br />

(70,7 Prozent) der deutschen Bankberater müssen zugeben,<br />

dass es ihnen an Informationen und Instrumenten<br />

für die Bewältigung dieser komplexen Aufgabe fehlt.<br />

Dieses ernüchternde Ergebnis ergab eine Umfrage der<br />

Natixis Global Asset Management (NGAM), einer der<br />

weltweit größten Vermögensverwalter. Die NGAM hatte<br />

im Rahmen einer internationalen Umfrage 150 Finanzberater<br />

in Deutschland zu den aktuell größten Herausforderungen<br />

bei der Anlageberatung und zu ihrer Selbsteinschätzung<br />

in Bezug auf ihre Beratungsleistung befragt.<br />

Berater vor (zu) großen Herausforderungen. „Für die<br />

Berater ist es eine der größten Herausforderungen, die<br />

Portfolios der Kunden mit Hilfe einer Diversifikation vor<br />

großen Schwankungen und damit Risiken zu schützen,<br />

gleichzeitig aber auch die Aufwärtsbewegungen an den<br />

Märkten im Sinne ihrer Kunden mitzunehmen“, kommentiert<br />

NGAM-Direktor Jörg Knaf die Studienergebnisse.<br />

Und wenn schon die Profis Probleme mit der Geldanlage<br />

haben, stehen die Anleger erst vor schweren Aufgaben.<br />

Zumal es den Privatanlegern in Deutschland obendrein<br />

an Finanzwissen fehlt. Das ergab eine andere NGAM-<br />

Umfrage unter 500 vermögenden deutschen Anlegern.<br />

Fast drei Viertel bezeichnen das eigene Börsen-Knowhow<br />

als schwach. „Angesichts des fehlenden Finanzwissens<br />

sind Anlageberater gefragt, diese Lücke zu füllen<br />

und ihre Kunden adäquat hinsichtlich der Risiken, aber<br />

auch der Chancen zu beraten“, sagt Knaf.<br />

Banken und Sparkassen tragen daher große Verantwortung.<br />

Ohnehin bekommen sie schon seit Jahren den Großteil<br />

der Ersparnisse anvertraut. Laut einer Umfrage im<br />

Auftrag von Goldman Sachs bleibt die beliebteste Anlageform<br />

der Deutschen das klassische Sparbuch (53,9 Prozent).<br />

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine Umfrage<br />

der TNS. Danach parken die meisten Deutschen (45,2<br />

Prozent) ihr Geld am liebsten auf einem Girokonto, wo es<br />

in der Regel so gut wie keine Zinsen gibt. „In der aktuellen<br />

Niedrigzinsphase hat für viele Anleger die Bedeutung<br />

von Sicherheit und Liquidität zugenommen. Darauf muss<br />

bei der qualifizierten Anlageberatung natürlich eingegangen<br />

werden“, sagt Professor Rolf Tilmes, Inhaber des<br />

Stiftungslehrstuhls für Private Finance & Wealth Management<br />

an der EBS Business School. „Denn Sicherheit allein<br />

ist auf lange Sicht keine wirklich sinnvolle Strategie.“<br />

Schließlich frisst der Niedrigzins das Sparvermögen auf.<br />

Beratungsqualität auf dem Prüfstand. Um zu klären, ob<br />

sich die Berater die Ängste, Wünsche und Ziele ihrer Klientel<br />

zu Herzen nehmen, ließen FOCUS-MONEY und der<br />

Nachrichtensender n-tv die Beratungsqualität der Banken<br />

auf Herz und Nieren testen. Den TÜV für Bankberater<br />

führten wie in den Vorjahren das Institut für Vermögensaufbau<br />

(IVA) und der Steuerberater Manfred Speidel<br />

aus München durch.<br />

In den Bankentest 2013 bezogen sie zunächst 25 Banken<br />

ein, die laut einer Private-Banking-Studie zu den führen-<br />

Ausgezeichnete<br />

Leistungen<br />

Insgesamt 15 Bankhäuser<br />

zeigten beim Test ihrer<br />

Vermögensverwaltungen<br />

sehr gute oder sogar<br />

herausragende Leistungen.<br />

Wer jetzt eine beträchtliche<br />

Summe anzulegen hat, ist<br />

bei den ausgezeichneten<br />

Instituten bestens<br />

aufgehoben.<br />

sehr gut herausragend<br />

Bank<br />

Apo Bank<br />

Bethmann Bank<br />

Commerzbank<br />

<strong>Frankfurter</strong> Sparkasse<br />

<strong>Frankfurter</strong> <strong>Volksbank</strong><br />

Fürst Fugger Privatbank<br />

Hauck & Aufhäuser<br />

Merck Finck<br />

National-Bank<br />

quirin bank<br />

SutorBank<br />

Donner & Reuschel<br />

M. M. Warburg<br />

Sparkasse KölnBonn<br />

von der Heydt Bank<br />

Banken in alphabetischer Sortierung<br />

Quelle: Institut für Vermögensaufbau<br />

Herausragende<br />

<strong>VERMÖGENS</strong>-<br />

VERWALTUNG<br />

Test 11/2013<br />

Sehr gute<br />

<strong>VERMÖGENS</strong>-<br />

VERWALTUNG<br />

Test 11/2013<br />

5


MONEYMARKETS<br />

Anlageklassen: Aktienanteil nimmt zu<br />

Im Mittel setzten die Vermögensverwalter bei<br />

ihren Anlagevorschlägen weiterhin überwiegend<br />

Anleihen ein. Aber immerhin stieg der Aktienanteil<br />

gegenüber dem Vorjahr um drei Prozentpunkte an.<br />

Durchschnittliche Asset-Allokation<br />

über alle Vorschläge, Aufteilung in Prozent<br />

alternative Investments<br />

Liquidität<br />

Aktien<br />

Anlageklasse<br />

Liquidität<br />

Offene Immobilienfonds<br />

Anleihen<br />

Aktien<br />

alternative Investments<br />

illiquide Produkte<br />

Durchschnittliche Produkt-Allokation<br />

über alle Vorschläge, Aufteilung in Prozent<br />

Sonstiges, illiquide 2,0 1,4<br />

Cash<br />

5,1<br />

8,4<br />

Zertifikate, -fonds<br />

31,2<br />

Einzelaktien 12,1<br />

ETFs<br />

Anlageklasse<br />

Cash<br />

Einzelanleihen<br />

Einzelaktien<br />

Investmentfonds<br />

Exchange Traded Funds<br />

Zertifik./Zertifikatefonds<br />

sonstige liquide Produkte<br />

illiquide Produkte<br />

7,1<br />

10,8<br />

30,8<br />

minimaler<br />

Anteil<br />

16,9<br />

0,6 %<br />

0,0 %<br />

7,4 %<br />

5,0 %<br />

0,0 %<br />

0,0 %<br />

minimaler<br />

Anteil<br />

0,0 %<br />

0,0 %<br />

0,0 %<br />

0,0 %<br />

0,0 %<br />

0,0 %<br />

0,0 %<br />

0,0 %<br />

Häufigkeit<br />

22,9<br />

48,6<br />

1<br />

34<br />

1<br />

1<br />

8<br />

30<br />

Häufigkeit<br />

3<br />

11<br />

13<br />

2<br />

6<br />

12<br />

29<br />

30<br />

maximaler<br />

Anteil<br />

55,8 %<br />

21,4 %<br />

78,4 %<br />

74,8 %<br />

22,4 %<br />

33,4 %<br />

Anlageprodukte: Fonds und Bonds top<br />

maximaler<br />

Anteil<br />

52,4 %<br />

59,9 %<br />

49,4 %<br />

98,3 %<br />

76,0 %<br />

22,0 %<br />

15,0 %<br />

33,4 %<br />

2,7 Sonstiges<br />

Renten<br />

Häufigkeit<br />

Auf der Produktebene empfahlen die Berater am<br />

häufigsten Anleihen und Fondslösungen. Im Extremfall<br />

wollten sie 98 Prozent des Depots mit Fonds und 76<br />

Prozent mit ETFs bestücken (s. Tabelle).<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

Sonstiges, liquide<br />

Offene Fonds<br />

Einzelanleihen<br />

Häufigkeit<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

Quelle: IVA<br />

Quelle: IVA<br />

den Häusern in den Regionen Düsseldorf, Berlin, Frankfurt<br />

am Main, Hamburg und München zählen. Darüber hinaus<br />

stellten sie weitere 15 Institute auf den Prüfstand, die für<br />

FOCUS-MONEY aus fachlichen Gründen von besonderem<br />

Interesse sind. Zu dieser Gruppe zählten beispielsweise<br />

größere Stadtsparkassen und hierzulande vertretene<br />

Schweizer Institute. Insgesamt nahm das Münchner Institut<br />

mit 40 Banken Kontakt auf.<br />

Am Ende hatten die Tester innerhalb des viermonatigen<br />

Zeitraums von Anfang Juni bis Ende September 2013 mit<br />

37 Instituten Beratungsgespräche durchgeführt. Mit der<br />

Mehrheit der Vermögensverwalter mussten sie sich sogar<br />

zweimal treffen, um einen konkreten und hinreichend<br />

detaillierten Anlagevorschlag zu erhalten.<br />

Das Institut schickte sieben verschiedene Tes tpersonen<br />

los, die bezüglich ihrer Vermögensverhältnisse und Anlageziele<br />

sehr ähnliche Angaben machten. Insgesamt stand<br />

nach Steuern ein Volumen von jeweils 420 000 Euro zur<br />

Anlage bereit. Dieses sogenannte Mystery-Shopping gilt<br />

im traditionell intransparenten und verschwiegenen Vermögensverwaltungs-Geschäft<br />

als sinnvolles Instrument<br />

zur Überprüfung der Beratungsqualität.<br />

Nicht immer gelangten die Tester in die Beletage der<br />

Banken. So lehnten etwa das Bankhaus Vontobel und die<br />

Berenberg Bank den Testfall wegen des zu geringen Anlagevolumens<br />

ab. Am Ende lösten immerhin elf Vermögensverwalter<br />

die gestellte Aufgabe exzellent und sicherten<br />

sich die Bestnote „herausragend“. Weitere vier lieferten<br />

ebenfalls Top-Leistungen ab und erhielten die Auszeichnung<br />

„sehr gut“.<br />

Krise macht sich bemerkbar. In den vorgeschlagenen<br />

Musterdepots macht sich die zunehmende Unsicherheit<br />

seit der Finanzkrise bemerkbar. Die Anlagevorschläge<br />

nach 2008 fallen deutlich konservativer aus: Im Schnitt<br />

explodierte der Anleihenanteil – trotz der mickrigen Renditen<br />

– von 26,9 Prozent im Jahr 2008 auf jetzt 48,6 Prozent.<br />

„Es ist deutlich zu sehen, dass vor allem ab 2009 ein<br />

Paradigmenwechsel innerhalb der Vermögensverwaltungspraxis<br />

stattgefunden hat“, sagt IVA-Vorstand Andreas Beck.<br />

Allerdings fällt auch auf, dass in diesem Jahr der empfohlene<br />

Aktienanteil mit 30,8 Prozent wieder den Durchschnittswert<br />

des Jahres 2008 erreicht hat.<br />

Ebenso erstaunlich ist der Niedergang der Immobilienfonds.<br />

Obwohl die Beteiligung an Gewerbeobjekten<br />

und Mietshäusern gerade in der aktuellen Krisenphase<br />

als Fluchtpunkt Nummer eins gilt, verschmähen Bankberater<br />

Fondslösungen. Der Anteil Offener Immobilienfonds<br />

schrumpfte in den Musterdepots im Vergleich zum<br />

Jahr 2008 um fast 90 Prozent – während bei Direktinvestments<br />

die Objekte knapp und die Preise utopisch werden.<br />

In 34 Anlagevorschlägen wurden Offene Immobilienfonds<br />

überhaupt nicht berücksichtigt. Nur in einem Musterportfolio<br />

erreichte das klein gestückelte Betongold überdurchschnittliche<br />

21,4 Prozent Depotanteil.<br />

Auch bei den Produktempfehlungen macht sich die Zeitenwende<br />

bemerkbar. Die Tester stellten fest, dass vor<br />

allem Zertifikate, Beteiligungen und aktiv gemanagte<br />

Investmentfonds zu den Verlierern der Finanzkrise gehören<br />

– wobei die Bedeutung der Fonds zuletzt wieder zunahm.<br />

Zugelegt haben vor allem die passiven und derivatefreien<br />

6


Anlageklassen Cash, Einzelanleihen, Einzelaktien sowie<br />

Exchange Traded Funds. „Das ist aus Kosten- und Transparenzgründen<br />

zu begrüßen“, sagt Beck.<br />

Markante Abweichung von den gängigen Anlagetrends<br />

und Anlageformen entdeckten die Tester in den diesjährigen<br />

Empfehlungen nicht. Fast alle Vermögensverwalter<br />

diversifizierten traditionell und setzten Aktien, Anleihen<br />

und Liquidität ein. Erstaunlicherweise werden zudem<br />

alle Anlagevorschläge mehr oder weniger stark vom Euro<br />

dominiert. Der durchschnittliche Anteil reiner Euro-Investments<br />

beträgt 67,8 Prozent. Währungsrisiken unterliegen<br />

im Schnitt nur 26,9 Prozent des Kundenvermögens. Der<br />

hohe Euro-Anteil signalisiert, dass die Berater der Kunstwährung<br />

wieder mehr Vertrauen schenken.<br />

Die Gewichtungen der einzelnen Asset-Klassen aber<br />

unterscheiden sich von Bank zu Bank erheblich. Die Differenzen<br />

machen deutlich, wie unterschiedlich selbst Profis<br />

die Börsen einschätzen. So lag die empfohlene Anleihenquote<br />

in einem Fall bei nur 7,4 Prozent, in einem anderen<br />

bei 78,4 Prozent. Hier rechnet ein Berater wohl mit einer<br />

Zinswende, während der andere solche Risiken ausschließt.<br />

Die Spanne bei Aktien reicht von fünf bis 74,8 Prozent<br />

Anteil am Gesamtvermögen. Zwei Extrempositionen, die<br />

entweder Rückschläge von den Höchstständen oder eine<br />

Forstsetzung der Börsen-Hausse einkalkulieren.<br />

Im relativ hoch gewichteten konservativen Bereich präferieren<br />

die Bankberater derzeit Unternehmensanleihen.<br />

Insgesamt dominieren kurzlaufende Zinsvehikel inklusive<br />

Cash mit einem Anteil von 34 Prozent – trotz der minimalen<br />

Zinsausbeute. Die Strategie verdeutlicht die weit<br />

verbreitete Unsicherheit über den künftigen Zinstrend.<br />

Erstaunlich niedrig fällt die physische Goldquote aus: Im<br />

Schnitt liegt sie nur bei 0,68 Prozent. Erklärung: Wenn Profis<br />

das Krisenmetall berücksichtigen, dann in den meisten<br />

Fällen über ETFs oder Exchange Traded Commodities.<br />

Immerhin wurde auch ein Vorschlag eingereicht, bei<br />

dem physisches Gold mehr als zehn Prozent des Musterdepots<br />

ausmacht.<br />

Kostengünstige Produktlösungen. Zu den Favoriten unter<br />

den in Frage kommenden Anlageformen zählen mit einem<br />

maximalen Anteil von 76 Prozent kostengünstige ETFs sowie<br />

mit einem maximalen Anteil von 98,3 Prozent Investmentfonds.<br />

Die für den Kunden kostengünstigen ETFs setzen<br />

immerhin bereits 31 der teilnehmenden Institute ein.<br />

Im Trend empfehlen die Berater wieder mehr unkomplizierte,<br />

klassische Finanzprodukte, also Einzeltitel und<br />

ETFs. Die Verlierer sind alternative Investments und illiquide<br />

Geldanlagen wie geschlossene Beteiligungsmodelle<br />

und Versicherungsprodukte. Auf diese Produktklassen<br />

verzichten inzwischen sogar rund 80 Prozent aller Vermögensverwalter<br />

vollständig. Die Direktinvestitionsquote beträgt<br />

jetzt im Durchschnitt schon 60 Prozent, sodass „mehr<br />

als die Hälfte der durchschnittlichen Produkt-Allokation<br />

relativ kostengünstig umgesetzt ist“, lobt Beck.<br />

Konstengünstiger – aber auch risikoärmer? Wenn es<br />

gilt, den Kunden die möglichen Risiken ihrer Anlagevorschläge<br />

zu erklären, herrscht zu oft noch Schweigen. „In<br />

acht der 37 untersuchten Anlagevorschläge ist Risikoaufklärung<br />

in keiner Form ein Thema“, bemängelt Beck.<br />

Zumindest thematisierten die Berater in drei Viertel der<br />

Häufigste Produkte: ETFs<br />

Exchange Traded Funds sind weiter im Kommen – ein<br />

Vorteil im Hinblick auf die Spesenbelastung.<br />

Produkt<br />

iShares MDax<br />

iShares Stoxx Europe 600<br />

iShares Nasdaq 100<br />

Threadneedle Pan European<br />

db x-trackers Dax<br />

iShares S&P<br />

593392<br />

263530<br />

A0F5UF<br />

A0HMGB<br />

2825575<br />

264388<br />

Kosten: Dämpfer für den Gewinn<br />

Ein Blick auf die Kosten ist immer angebracht. Denn<br />

sie schwanken beträchtlich und zehren Jahr für Jahr<br />

gnadenlos an der möglichen Rendite.<br />

Kostenart<br />

WKN<br />

All-in-Fee p. a. 1)<br />

innere Kosten VV p. a. 2)<br />

Kosten VV p. a. 3)<br />

Kosten Gesamtlösung im 1. Jahr 4)<br />

Kosten Gesamtlösung annualisiert (3 J.) 5)<br />

Häufigkeit<br />

7<br />

6<br />

5<br />

5<br />

4<br />

4<br />

minimal<br />

0,10 %<br />

0 %<br />

0,07 %<br />

0,81 %<br />

0,81 %<br />

durchschnittl. Anteil<br />

bei Verwendung<br />

1,79 %<br />

1,89 %<br />

1,43 %<br />

1,89 %<br />

2,05 %<br />

3,75 %<br />

maximal<br />

2,31 %<br />

1,31 %<br />

1,89 %<br />

7,35 %<br />

3,35 %<br />

Durchschnitt<br />

1,33 %<br />

0,49 %<br />

1,28 %<br />

2,58 %<br />

2,04 %<br />

VV = Vermögensverwaltung; 1) wie ausgewiesen, inklusive Gebühren für die<br />

Depotbank; 2) Hochrechnung auf Basis marktüblicher innerer Kosten verschiedener<br />

Produktklassen, abzüglich ggfs. an den Kunden weitergereichter<br />

Rückvergütungen, gewichtet mit dem in die VV investierten Vermögensanteil;<br />

3) inklusive Transaktionskosten und ggfs. Erfolgshonorar, gewichtet<br />

mit dem in die VV investierten Vermögensanteil; 4) inklusive ggfs. fälliger<br />

initialer Einmalzahlungen; 5) annualisierte Durchschnittskosten pro Jahr<br />

über die ersten drei Anlagejahre<br />

Anlagevorschläge einfache klassische Risikomaße – allerdings<br />

lediglich in elf Fällen in sehr guter oder guter Form.<br />

Gute Beratung hat natürlich ihren Preis. Im Durchschnitt<br />

müssen Bankkunden bei Anlagesummen in der getesteten<br />

Größenordnung mit Gesamtkosten – also Transaktionskosten,<br />

Management- und Depotbankgebühren –<br />

in Höhe von 2,04 Prozent pro Jahr rechnen. Die Spanne<br />

reicht innerhalb der ersten 36 Monate von 0,81 bis 3,35<br />

Prozent pro Jahr.<br />

Die Zeit scheint ideal, um sich die Testergebnisse zu<br />

Herzen zu nehmen. Denn die Wechselbereitschaft deutscher<br />

Bankkunden liegt mit rund 30 Prozent auf hohem<br />

Niveau. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der<br />

Eurogroup Consulting. Dabei zeigt sich auch, dass der<br />

Anteil der Wechselwilligen mit zunehmendem Einkommen<br />

ansteigt. Jeder zweite Gutverdiener mit einem Haushaltsnettoeinkommen<br />

von mehr als 5000 Euro erwägt<br />

derzeit einen Bankwechsel.<br />

Wo sich für sie der Besuch einer Filiale lohnt, verrät der<br />

diesjährige Vermögensverwalter-Test.<br />

MICHAEL GROOS<br />

Quelle: IVA Quelle: IVA<br />

7


MONEYMARKETS<br />

Testmethode<br />

Detektive: Mit viel Akribie und<br />

Mühe durchleuchteten Bankentester<br />

die Beratungsqualität von<br />

37 renommierten Instituten<br />

Unter der Lupe<br />

Stadt<br />

teilnehmende Banken<br />

Berlin München Hamburg Frankfurt Düsseldorf/Köln/Essen<br />

Apo Bank<br />

Bankhaus Lampe<br />

Flossbach von Storch<br />

Hauck & Aufhäuser<br />

HSBC Trinkaus<br />

Kölner Bank<br />

National-Bank<br />

Sparkasse KölnBonn<br />

<strong>Frankfurter</strong> <strong>Volksbank</strong><br />

<strong>Frankfurter</strong> Sparkasse<br />

HypoVereinsbank<br />

Sarasin<br />

Hamburger <strong>Volksbank</strong><br />

Haspa<br />

M. M. Warburg<br />

SutorBank<br />

Bethmann Bank<br />

Commerzbank<br />

Deutsche Bank<br />

DJE Kapital<br />

Donner & Reuschel<br />

Fürst Fugger<br />

GLS Bank<br />

HypoVereinsbank<br />

Julius Bär<br />

Merck Finck<br />

Münchner Bank<br />

PSM<br />

quirin bank<br />

von der Heydt Bank<br />

UBS<br />

Berlin<br />

Berliner Bank<br />

Berliner Sparkasse<br />

Commerzbank<br />

Credit Suisse<br />

Deutsche Bank<br />

UBS<br />

Banken in alphabetischer Sortierung<br />

Quelle: Institut für Vermögensaufbau<br />

Im Auftrag von FOCUS-MONEY und dem<br />

Nachrichtensender n-tv nahm das Institut<br />

für Vermögensaufbau (IVA) zusammen mit<br />

dem Steuerberater Manfred Speidel die<br />

Anlageberatung für vermögende Kunden<br />

bei 37 Banken in deutschen Metropolen<br />

genauer unter die Lupe (s. Tabelle links).<br />

Testprofile<br />

Um die Beratung unter realen Bedingungen<br />

zu ermitteln, schickte das Münchner<br />

Institut jeweils eine Testperson in jede Filiale.<br />

Als Testpersonen fungierten sieben verschiedene<br />

Persönlichkeiten, die bezüglich<br />

ihrer Vermögensverhältnisse und Anlageziele<br />

gegenüber dem Bankberater sehr ähnliche<br />

Angaben machten.<br />

Die Fälle wählten die Bankentester so aus,<br />

dass sie hohe Ähnlichkeit mit der realen<br />

Situation des jeweiligen potenziellen Neukunden<br />

aufwiesen. So sollte sichergestellt<br />

werden, dass die Banker die Tester auch als<br />

authentisch empfinden. „Diese Wirkung<br />

scheint erreicht worden zu sein, da alle sieben<br />

den Eindruck hatten, als echte Interessenten<br />

wahrgenommen worden zu sein“,<br />

sagt IVA-Vorstand Andreas Beck.<br />

Alle Testfälle enthielten die folgenden<br />

Eckdaten:<br />

• Der Testkunde besitzt ein Konto mit Festgeldern<br />

und erhält vom Vater eine steuerfreie<br />

Schenkung. Insgesamt steht eine Anlagesumme<br />

in Höhe von 420 000 Euro für<br />

Neuinvestments zur Verfügung.<br />

• Der Testkunde möchte sich nicht um die<br />

Anlageentscheidungen kümmern und ist<br />

daher an einer Vermögensverwaltung<br />

durch die Bank interessiert. Im Klartext: Alle<br />

Dispositionen will er erfahrenen Experten<br />

überlassen.<br />

• Der Testkunde benötigt das Geld vorerst<br />

nicht. Die Verlustrisiken sollten sich in Grenzen<br />

halten.<br />

• Spezielle anlagepolitische Ziele wie etwa<br />

den Kauf einer Immobilie zur Eigennutzung<br />

verfolgt er nicht. Auch möchte er beispielsweise<br />

keine Riester- oder Rürup-Rente.<br />

• Im Hinblick auf die Gebührenbelastung<br />

wünscht er aus Transparenzgründen eine<br />

sogenannte All-in-Fee-Lösung. Sie umfasst<br />

insbesondere die Management- und Depotbankgebühren,<br />

berücksichtigt aber auch<br />

weitere wichtige Kostenblöcke wie beispielsweise<br />

die Transaktionskosten oder<br />

mögliche Gewinnbeteiligungen.<br />

Fragebogen<br />

Alle Testpersonen füllten im Anschluss an<br />

jedes Beratungsgespräch einen standardisierten<br />

Fragebogen aus. Darin beantworteten<br />

sie unter anderem Fragen zum persönlichen<br />

Eindruck. Und auch zu den Ini tiativen,<br />

die vom Bankberater ausgingen – ob er etwa<br />

von sich aus die Risikobereitschaft, die<br />

Anlageziele, den Anlagehorizont, Erfahrungen<br />

und Kenntnisse mit Wertpapieren, die<br />

sonstigen Vermögensverhältnisse und die<br />

steuerliche Situation des potenziellen Neukunden<br />

erfragte. Ebenso mussten sie vermerken,<br />

ob der Berater unaufgefordert die<br />

anfallenden Kosten und die Verlustrisiken<br />

gut verständlich ansprach.<br />

8<br />

Illustration: Vectorstock


Zuletzt galt es, die folgende Frage ehrlich<br />

zu beantworten: „Würden Sie vor dem Hintergrund<br />

dieses Gesprächs eine größere<br />

Summe Ihres Geldes bei dieser Bank gemäß<br />

der vorgeschlagenen Anlagestrategie tatsächlich<br />

investieren?<br />

Bewertungsgrundlage<br />

Basis der Bewertung der Beratungsleistung<br />

waren die schriftlichen Unterlagen, die<br />

den Testpersonen in physischer oder elektronischer<br />

Form übergeben wurden. Als ergänzende<br />

Informationsquelle dienten die<br />

Fragebögen sowie direkt erteilte Auskünfte.<br />

Die Unterlagen sah das IVA dann als auswertbar<br />

an, wenn ihnen zumindest zu den<br />

folgenden drei Fragen hinreichende Informationen<br />

entnommen werden konnten:<br />

1. In welche Anlageklassen wird das zur<br />

Verfügung stehende Geld investiert?<br />

2. In welche Produkte soll der Testkunde<br />

investieren?<br />

3. Was kostet die vorgeschlagene Lösung im<br />

ersten Jahr beziehungsweise in den Folgejahren?<br />

Unklarheiten, die sich bei der ersten<br />

Durchsicht der Unterlagen ergaben, versuchte<br />

das Institut durch Nachfragen bei der<br />

Testperson zu klären. Bei Fragen, die sich<br />

auch dadurch nicht klären ließen, stellte die<br />

Testperson gezielte Nachfragen bei der<br />

jeweiligen Bank. Ein direkter Kontakt eines<br />

Institutsmitarbeiters zu Bankmitarbeitern<br />

fand zu keinem Zeitpunkt des Tests statt. In<br />

allen Zweifelsfällen war das Verständnis<br />

der Testperson maßgeblich.<br />

Auswertung<br />

Alle Unterlagen wurden nach sieben Kriterien<br />

bewertet, die mit unterschiedlicher<br />

Gewichtung ins Gesamtergebnis einflossen<br />

(s. Kasten rechts). Für die positiv erfüllten<br />

Aspekte vergaben die Münchner Bankentester<br />

Punkte. Die so ermittelten Punkte übertrugen<br />

sie anschließend in Noten von eins<br />

(„sehr gut“) bis fünf („mangelhaft“). Die<br />

Gesamtnote ergab sich als gewichteter<br />

Durchschnitt der sieben Teilnoten, die mit<br />

folgender Gewichtung in die Berechnung<br />

eingingen:<br />

■■<br />

Portfolio-Struktur: 25 Prozent<br />

■■<br />

Produktumsetzung: 25 Prozent<br />

■■<br />

Kosten:<br />

20 Prozent<br />

■■<br />

Ganzheitlichkeit/Steuern: 10 Prozent<br />

■■<br />

Transparenz:<br />

10 Prozent<br />

■■<br />

Risikoaufklärung:<br />

5 Prozent<br />

■■<br />

Kundenorientierung/ <br />

Verständlichkeit:<br />

5 Prozent<br />

Die Test-Kriterien im Detail<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

1. Ganzheitlichkeit/Steuern<br />

Stellt der Bankberater sich selbst,<br />

die aktuellen Geschäftszahlen, seinen<br />

Anlageprozess und seine Meinung<br />

zu relevanten makroökonomischen<br />

Themen im Detail vor?<br />

Werden dem Kunden fachliche<br />

Zusatzleistungen angeboten?<br />

Erfragt der Anlageberater die Risikobereitschaft<br />

des Testkunden von<br />

sich aus?<br />

Erfragt der Anlageberater die<br />

Anlageziele des Kunden?<br />

Erfragt er seinen Anlagehorizont?<br />

Erfragt er die Wertpapierkenntnisse<br />

des Kunden?<br />

Erfragt er die sonstigen Vermögensverhältnisse<br />

des Kunden?<br />

Wird die steuerliche Situation des<br />

Anlegers erfragt?<br />

Könnte sich die Testperson auf<br />

Basis ihres Gesamteindrucks vorstellen,<br />

tatsächlich eigenes Geld<br />

bei dieser Bank anzulegen?<br />

2. Kundenorientierung/<br />

Verständlichkeit<br />

Geht der Anlageberater auf spezielle<br />

Wünsche des Kunden ein?<br />

Wird verständlich dargestellt, in<br />

welche Anlageklassen investiert<br />

werden soll?<br />

Werden lang- und kurzfristige<br />

Fragestellungen unterschieden?<br />

Werden Verlustrisiken verständlich<br />

erklärt?<br />

Werden anfallende Kosten<br />

verständlich erklärt?<br />

Hat die Testperson insgesamt den<br />

Eindruck, dass ihr alle Aspekte des<br />

Anlagevorschlags gut erklärt worden<br />

sind?<br />

3. Risikoaufklärung<br />

Werden einfache, klassische<br />

Risikomaße dargestellt?<br />

Werden klassische historische<br />

Stresstests dargestellt?<br />

Werden prospektive Stresstests<br />

dargestellt?<br />

Werden anspruchsvolle Risikomaße<br />

dargestellt?<br />

Werden Risikomaße für Anleihen<br />

dargestellt?<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

4. Kosten<br />

Wie hoch sind die äußeren Kosten<br />

für die Vermögensverwaltung?<br />

Wie hoch sind die äußeren Kosten<br />

für den verwaltungsfreien Anteil<br />

im Musterdepot?<br />

Wie hoch sind die inneren Kosten<br />

des gesamten Anlagevorschlags?<br />

Wie hoch sind die Gesamtkosten<br />

des Anlagevorschlags im ersten<br />

Jahr?<br />

Wie hoch sind die annualisierten<br />

Gesamtkosten des Anlagevorschlags<br />

über die nächsten drei<br />

Jahre?<br />

5. Transparenz<br />

Findet eine nähere Aufschlüsselung<br />

von Bruttorenditen statt?<br />

Wird ein Muster des Vermögensverwaltungsvertrags<br />

bereitgestellt?<br />

Wird dargestellt, mit welchen<br />

Produkten der Anlagevorschlag<br />

umgesetzt werden soll?<br />

Händigt der Anlageberater dem<br />

Testkunden zu anspruchsvolleren<br />

Produkten weitere detaillierte<br />

Informationen aus?<br />

Thematisiert der Anlageberater die<br />

Kosten von sich aus?<br />

Dokumentiert er die anfallenden<br />

Kosten schriftlich?<br />

6. Portfolio-Struktur<br />

Werden Risiken systematisch<br />

gestreut?<br />

Passt das Portfolio-Risiko zum<br />

Risikoprofil des Anlegers?<br />

Werden Klumpenrisiken<br />

syste matisch vermieden?<br />

Ist das Portfolio widerspruchsfrei?<br />

7. Produktumsetzung<br />

Werden die jeweiligen Anlageklassen<br />

mit passenden Produkten<br />

effizient umgesetzt?<br />

Werden unnötige kostenintensive<br />

Schachtelkons truktionen vermieden?<br />

Erfolgt die Auswahl konsequent<br />

qualitätsorientiert, oder werden<br />

einseitig hauseigene Produkte<br />

bevorzugt?<br />

9


FRANKFURTER VOLKSBANK<br />

„Wieder beste <strong>Volksbank</strong>“, lobt Andreas Beck, Vorstand des Instituts für Vermögensaufbau. Das Gesamturteil der<br />

Testperson, fokussiert in der Frage: „Würden Sie eigenes Geld anlegen?“, lautete überzeugend: „Ja, sofort.“ Die Struktur<br />

des Portfolios der <strong>Frankfurter</strong> <strong>Volksbank</strong> bewerten die Münchner Bankentester insgesamt mit der Bestnote „sehr<br />

gut“. Zur konkreten Umsetzung der vorgeschlagenen Asset-Allokation sagt Beck: „Effizienter geht es kaum.“ Die Auswahl<br />

der Titel sei „hochwertig“, die Risikostreuung „sehr gut“. Auch für die empfohlene Auswahl der Produkte<br />

bekommt die <strong>Frankfurter</strong> <strong>Volksbank</strong> ein „Sehr gut“. Die Bestnote gab es ebenso bei den Kriterien „Kundenorientierung/<br />

Verständlichkeit“, „Kosten“ und „Transparenz“.<br />

Prognostizierte Wertentwicklung<br />

Die Tester unterstellten bei ihrer Prognoserechnung<br />

ein Startkapital von 100 000 Euro. Gemessen<br />

an der Wertentwicklung der Empfehlungen<br />

in den vergangenen zehn Jahren, errechneten<br />

sie dann den möglichen Depotwert und seine<br />

Streuung in den nächsten drei Jahren. Ergebnis:<br />

Mit 20-prozentiger Wahrscheinlichkeit ist ein<br />

Mehrwert von 14 Prozent möglich.<br />

Empfohlenes Musterdepot<br />

Das Institut für Vermögensaufbau prüfte im Detail, welche Gewichtung<br />

der einzelnen Anlageformen der Bankberater empfiehlt. Ebenso<br />

im Visier der bankunabhängigen Tester: die Produkte, die die Testperson<br />

dann in ihr Musterdepot legen soll. Die Kriterien Portfolio-Struktur<br />

und Produktumsetzung hatten zusammen mit den Kosten bei der<br />

Vergabe der Noten eine höhere Gewichtung als die anderen vier Kriterien.<br />

Auffällig beim Anlagevorschlag der <strong>Frankfurter</strong> <strong>Volksbank</strong> ist die<br />

relativ hohe Liquiditätsquote.<br />

Portfolio-Entwicklung in drei Jahren<br />

Wahrscheinlichkeit für die Endsumme in Prozent<br />

Anlagesumme zu Beginn: 100 000 Euro<br />

89 000<br />

20<br />

10<br />

0<br />

114 000 139 000<br />

Quelle: Institut für Vermögensaufbau<br />

Portfolio-Struktur<br />

Depotanteil<br />

in Prozent<br />

Liquidität/Geldmarkt 16,91<br />

Immobilien 0<br />

Anleihen 38,09<br />

Aktien 37,77<br />

alternative Investments 7,23<br />

geschlossene Beteiligungen 0<br />

physische Rohstoffe 0<br />

Versicherungen 0<br />

Quelle: Institut für Vermögensaufbau<br />

Produktumsetzung<br />

Depotanteil<br />

in Prozent<br />

Kasse 16,91<br />

Einzelanleihen 32,37<br />

Einzelaktien 31,10<br />

Investmentfonds 3,55<br />

Exchange Traded Funds 8,84<br />

Zertifikate/Zertifikatefonds 7,23<br />

physisches Gold 0<br />

Sonstiges 0<br />

Quelle: Institut für Vermögensaufbau<br />

Risiko/Rendite<br />

Anleger, die nur auf Anleihen setzen, gehen kaum<br />

Risiken ein. Kehrseite der Medaille: Sie verdienen auch<br />

wenig. Welches Chance-Risiko-Verhältnis der Anlagevorschlag<br />

vor Kosten bietet, zeigt der Portfolio-Punkt.<br />

Stresstest<br />

Das den Anlagevorschlag analysierende Institut prüfte,<br />

wie die empfohlenen Wertpapiere auf Krisen reagieren.<br />

Grundsätzlich gilt: je geringer die Depotverluste im<br />

Crash, je robuster also das Depot, desto besser.<br />

10<br />

Aktien<br />

Anleihen<br />

Portfolio*<br />

Aktien<br />

*vor Kosten<br />

0 5 10 15 20 25<br />

Risiko in Prozent<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Rendite in Prozent<br />

sehr robust<br />

sehr sensibel<br />

Zinsen<br />

Währung<br />

geopolitisch<br />

Quelle: Institut für Vermögensaufbau<br />

Ergebnis<br />

Das Institut für Vermögensaufbau bewertete die Kriterien Ganzheitlichkeit/Steuern,<br />

Kundenorientierung, Risikoaufklärung, Kosten, Transparenz, Portfolio-Struktur und<br />

Produktumsetzung.<br />

Note<br />

1,20<br />

10


INTERVIEW<br />

„Direktanlage in Aktien bevorzugen“<br />

Marc Lennertz, Leiter der Vermögensverwaltung der <strong>Frankfurter</strong> <strong>Volksbank</strong>,<br />

über die jüngsten Trends in der Betreuung vermögender Kunden<br />

Herausragende<br />

<strong>VERMÖGENS</strong>-<br />

VERWALTUNG<br />

Test 11/2013<br />

FOCUS-MONEY: Welche Bedeutung hat die Beratung vermögender<br />

Privatkunden für Ihr Institut?<br />

Marc Lennertz: Die Beratung vermögender Kunden ist für<br />

die <strong>Frankfurter</strong> <strong>Volksbank</strong> ein überaus wichtiges und stetig<br />

wachsendes Geschäftsfeld. Entsprechend bauen wir unsere<br />

Vermögensverwaltung ständig weiter aus, um sie auf höchstem<br />

Niveau zu halten.<br />

MONEY: Wie verlief in diesem Jahr für die <strong>Frankfurter</strong> <strong>Volksbank</strong><br />

das Neugeschäft?<br />

Lennertz: Sowohl bei der Anzahl als auch beim Gesamtvolumen<br />

der uns übertragenen Mandate verzeichnen wir erfreuliche<br />

Zuwächse. Die laufende Überwachung des Portfolios<br />

übernehmen unsere Anlagespezialisten, die die relevanten<br />

Finanzmärkte analysieren und die optimale Anlageentscheidung<br />

im Einklang mit der persönlichen Anlagestrategie des<br />

Kunden treffen. Einen besseren Vertrauensbeweis in die<br />

Qualität unserer Vermögensverwaltung kann ich mir nicht<br />

vorstellen.<br />

MONEY: Die Finanzkrise und die Euro-Schuldenkrise sind noch<br />

immer nicht bewältigt. Die geplanten vielfältigen neuen<br />

Regulierungen für Banken sind meist noch nicht umgesetzt.<br />

Wie können Sie in diesem Umfeld Vertrauen in Solidität und<br />

Stärke Ihres Instituts schaffen?<br />

Lennertz: Wir müssen Vertrauen nicht erst schaffen, unsere<br />

Kunden haben Vertrauen in die Solidität und Stärke der<br />

<strong>Frankfurter</strong> <strong>Volksbank</strong> – weil wir seit 150 Jahren die Grundsätze<br />

des ehrbaren Kaufmanns beherzigen.<br />

MONEY: Glauben Sie, dass die Euro-Schuldenkrise jetzt so weit<br />

unter Kontrolle ist, dass Extremrisiken wie der Austritt eines<br />

Euro-Landes oder die Notwendigkeit, den EZB-Rettungsmechanismus<br />

OMT aktivieren zu müssen, praktisch ausgeschlossen<br />

sind?<br />

Lennertz: Die Euro-Schuldenkrise ist noch nicht ausgestanden,<br />

aber der richtige Weg ist eingeschlagen. Bei den<br />

südeuropäischen Ländern sind Fortschritte erkennbar.<br />

Rückschläge sind nicht ausgeschlossen, aber die Währungsunion<br />

wird zusammenhalten.<br />

MONEY: Teilen Sie die Einschätzung, dass zumindest<br />

die kurzfristigen Zinsen noch auf Jahre dauerhaft<br />

niedrig bleiben werden – schließlich haben sich die<br />

wichtigsten Notenbanken öffentlich in ihrer „forward<br />

guidance“ darauf festgelegt?<br />

Lennertz: In den nächsten zwölf Monaten sehen wir für<br />

Zinserhöhungen am kurzen Laufzeitende keinen Raum.<br />

Und auch danach halten wir kräftige Bewegungen für<br />

eher unwahrscheinlich.<br />

MONEY: Umgekehrt hat die Zinserhöhung am langen<br />

Ende der Kurve seit Beginn der Tapering-Diskussion<br />

der US-Zentralbank im Mai gezeigt,<br />

wie schnell Anleihenkurse sinken<br />

Marc Lennertz,<br />

<strong>Frankfurter</strong> <strong>Volksbank</strong><br />

können. Ist der 30-jährige Zins-Bullenmarkt beendet – und<br />

welche Folgen sind damit verbunden?<br />

Lennertz: In den USA ist viel eher mit einer regressiven Geldpolitik<br />

zu rechnen als in Europa. Dennoch halten wir die Dynamik<br />

für überzeichnet, mit der die Kurse im Juni 2013 reagiert<br />

haben, als die US-Notenbank den „Einstieg in den Ausstieg“<br />

aus der quantitativen Lockerung ankündigte. Langfristig<br />

gehen wir auch in den USA von einem eher niedrigen Zinsniveau<br />

aus.<br />

MONEY: Hat die Aktie angesichts der guten Wertentwicklung<br />

deutscher Dividendenwerte in diesem und im vergangenen<br />

Jahr als Sachwert bei vermögenden Deutschen eine Renaissance<br />

erlebt?<br />

Lennertz: Aktien haben bei unseren vermögenden Privatkunden<br />

schon immer eine sehr wichtige Rolle gespielt, unabhängig<br />

von der kurzfristigen Wertentwicklung. Dabei bevorzugen<br />

wir in der Vermögensverwaltung die Direktanlage in<br />

Aktien, da sie unseren Kunden die größte Transparenz bietet.<br />

MONEY: Welche Mängel erkennen Sie in den Depots, die Ihrer<br />

Bank in diesem Jahr übertragen worden sind?<br />

Lennertz: Oft ist für uns nicht erkennbar, dass die Depotstruktur<br />

an den Bedürfnissen der Kunden ausgerichtet ist. Die<br />

Vermögenszusammensetzung folgt eher kurzfristigen Trends.<br />

Veränderten Rahmenbedingungen, egal, ob sie auf harte<br />

Marktindikatoren oder Präferenzen der Kunden zurückzuführen<br />

sind, wird zu wenig Rechnung getragen.<br />

MONEY: Welche Angaben erwarten Sie von einem Kunden,<br />

um ihm einen exakt auf ihn zugeschnittenen Anlagevorschlag<br />

unterbreiten zu können?<br />

Lennertz: Maßarbeit verlangt sorgfältiges und umfassendes<br />

Maßnehmen, denn nur mit möglichst genauen und<br />

möglichst vielen Informationen können wir<br />

unsere Anlagevorschläge exakt auf die<br />

Bedürfnisse unserer Kunden zuschneiden.<br />

Zu den Daten, die wir benötigen,<br />

gehören alle wesentlichen Informationen<br />

über die Finanz- und Vermögenslage<br />

unserer Kunden, ihre Risikobereitschaft,<br />

Ziele und Wünsche<br />

sowie Erfahrungen, die bisher bei der<br />

Anlage in Finanzinstrumenten gemacht<br />

wurden. Dazu gehören aber<br />

auch Informationen über absehbare<br />

Veränderungen, seien es geplante<br />

Investitionen, Vermögenszugänge<br />

oder auch Änderungen in der Lebenssituation.<br />

Die nötige Sorgfalt sichern<br />

wir, indem wir in der <strong>Frankfurter</strong><br />

<strong>Volksbank</strong> zur Analyse neben<br />

dem Wertpapierhandelsgesetz-Protokoll<br />

einen<br />

umfassenden Beratungsbogen<br />

einsetzen.<br />

11


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