Bezaubernde Mathematik - Freie Universität Berlin
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<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>:<br />
Vortrag zur Langen Nacht der Wissenschaften<br />
Ehrhard Behrends<br />
<strong>Freie</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />
<strong>Berlin</strong>, 8. 6. 2013<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
Immer einmal wieder lassen sich mathematische Ergebnisse für einen<br />
Zaubertrick verwenden.<br />
Einige Beispiele sollen in diesem Vortrag vorgestellt werden.<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
1. Resteverwertung<br />
1a) Was passiert?<br />
Jemand aus dem Publikum gibt eine dreistellige Zahl vor. Die wird<br />
aufgeschrieben und – damit es etwas schwieriger wird – noch einmal<br />
daneben geschrieben. So entsteht eine sechsstellige Zahl. Nun wird diese<br />
Zahl durch 7 geteilt.<br />
Die Überraschung: Es geht auf!<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
1b) Die Erklärung. Geht man von einer dreistelligen Zahl xyz zu xyz xyz<br />
über, so ist diese Zahl gerade das Produkt xyz · 1001. Da 1001 durch 7<br />
teilbar ist (es ist nämlich 1001 = 7 · 11 · 13), bleibt auch kein Rest, wenn<br />
man xyz xyz durch 7 teilt.<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
1c) Vorschlag für die ”<br />
Verpackung“.<br />
Man kann das Teilen und das Ermitteln des Restes erst einmal an<br />
kleineren Zahlen vorführen. Alle sollen überzeugt sein: Der Rest kann<br />
irgendetwas zwischen 0 und 6 sein. Und dann kann man versprechen, den<br />
bei xyz xyz entstehenden Rest in Hundert-Euro-Scheinen auszuzahlen.<br />
Statt durch 7 kann man auch durch 11 oder durch 13 teilen lassen, doch<br />
das dürfte bei einer Zaubervorfürung für manche zu anstrengend sein.<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
2. Magische Quadrate<br />
2a) Was passiert? Es wird ein ”<br />
magisches Quadrat“ präsentiert. Jemand<br />
aus dem Publikum sucht sich eine Zahl in diesem Quadrat aus. Sie wird<br />
umrandet, dann werden alle anderen Zahlen in dieser Zeile und Spalte<br />
gestrichen.<br />
Unter den verbleibenden Zahlen wird wieder eine bestimmt. Auch sie wird<br />
umrandet und alle anderen in der entsprechenden Zeile und der Spalte<br />
werden gestrichen. Das wird so lange gemacht, bis alle Zahlen umrandet<br />
oder gestrichen sind. (Bei der letzten muss nur umrandet werden.)<br />
Die umrandeten Zahlen werden nun addiert.<br />
Die Überraschung: Man kann das Ergebnis vorhersagen, obwohl man<br />
vorher nicht weiß, welche Zahlen für das Umranden ausgesucht wurden.<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
Hier ein konkretes Beispiel: Am Ende wird garantiert die Summe gleich<br />
50 sein.<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
2b) Die Erklärung. Mal angenommen, es soll ein 4 × 4-Quadrat<br />
entstehen. Dann sucht man sich 4 + 4 = 8 nicht zu große Zahlen und<br />
berechnet die Summe S. Die wird sich am Ende immer ergeben. (Man<br />
kann natürlich auch S vorgeben und die 8 Zahlen so wählen, dass sie<br />
genau diese Summe haben. Für eine Vorführung zum 50-ten Geburtstag<br />
wäre S = 50 eine naheliegende Wahl.)<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
2b) Die Erklärung. Mal angenommen, es soll ein 4 × 4-Quadrat<br />
entstehen. Dann sucht man sich 4 + 4 = 8 nicht zu große Zahlen und<br />
berechnet die Summe S. Die wird sich am Ende immer ergeben. (Man<br />
kann natürlich auch S vorgeben und die 8 Zahlen so wählen, dass sie<br />
genau diese Summe haben. Für eine Vorführung zum 50-ten Geburtstag<br />
wäre S = 50 eine naheliegende Wahl.)<br />
Diese 8 Zahlen schreibt man neben ein noch leeres 4 × 4-Quadrat, und<br />
zwar 4 darüber und 4 links von oben nach unten.<br />
Nun werden alle 4 · 4 = 16 möglichen Summen gebildet und in das<br />
Quadrat eingetragen.<br />
Das ist das Quadrat für die Vorführung, die 8 am Anfang gewählten<br />
Zahlen sind dabei geheim.<br />
Draft<br />
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Wenn nun, wie am Anfang beschrieben, gewählt und gestrichen wird,<br />
bleiben 4 Zahlen übrig. Und da die alle in verschiedenen Zeilen und<br />
Spalten stehen, sind bei ihrer Entstehung durch Summenbildung jede der<br />
8 Anfangszahlen genau enmal verwendet worden. Und deswegen wird die<br />
Summe exakt gleich S sein.<br />
Draft<br />
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Hier ein ausführliches Beispiel. Wir wollen als Summe den Wert 50<br />
erreichen, die 8 Zahlen (mit Summe 50) wählen wir als<br />
2, 9, 3, 5, 10, 15, 2, 4. So starten wir:<br />
Draft<br />
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Wir tragen die Zahlen 2, 9, 3, 5, 10, 15, 2, 4 am Rand ein:<br />
Draft<br />
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Und so entsteht das Quadrat durch Summenbildung:<br />
Draft<br />
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Der erste Durchgang; Zahl wählen, Rest in Zeile und Spalte streichen:<br />
Draft<br />
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Der zweite Durchgang; noch eine Zahl wählen, Rest in Zeile und Spalte<br />
streichen:<br />
Draft<br />
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Der dritte Durchgang; dritte Zahl wählen, Rest in Zeile und Spalte<br />
streichen:<br />
Draft<br />
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Nun noch die verbleibende Zahl markieren:<br />
Draft<br />
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Die Summe berechnen: Es ergibt sich wirklich 50 wie vorausgesagt.<br />
Draft<br />
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2c) Die Verpackung. Man kann die ”<br />
Zielzahl“ in einen für alle sichtbaren<br />
verschlossenen Umschlag deponieren und dann am Ende zeigen, dass<br />
man ”<br />
in die Zukunft sehen konnte“. Es bietet sich auch an, es so<br />
einzurichten, dass sich eine für das jeweilige Publikum interessante Zahl<br />
ergibt (runder Geburtstag, Jubiläum, . . . ).<br />
Es soll noch auf Varianten hingewiesen werden:<br />
◮ Es geht mit jedem quadratischen Raster (nicht nur 4 × 4-Quadrate).<br />
◮ Man kann überall ”<br />
+“ durch ”·“ ersetzen.<br />
◮ Negative Zahlen sind auch zulässig (eigentlich sogar beliebige<br />
Zahlen, etwa Brüche).<br />
Draft<br />
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3. Invarianten: Einführung<br />
Wenn man irgendwelche Objekten umsortiert oder auf andere genau<br />
beschriebene Weise verändert, so kann es sein, dass sich dabei gewisse<br />
Größen nicht verändern:<br />
◮ Wenn man Karten mischt, so bleibt die Anzahl der roten Karten<br />
gleich.<br />
◮ Wenn man ein Dreieck in der Ebene verschiebt oder spiegelt, so<br />
bleibt die Eigenschaft ”<br />
Das Dreieck hat einen stumpfen Winkel“<br />
erhalten.<br />
◮ . . .<br />
In solchen Fällen spricht man von Invarianten.<br />
Draft<br />
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Das kann man sich beim Zaubern zunutze machen:<br />
◮ Bestimme – zum Beispiel – für eine spezielle Form des Mischens<br />
eine Invariante.<br />
◮ Lasse dieses Mischen von einem Zuschauer beliebig oft durchführen.<br />
◮ Nutze die Kenntnis der Invariante für eine Voraussage.<br />
Das wird alle überraschen, denn für die Zuschauer scheint der<br />
Kartenstapel nach dem Mischen keine Vorhersagen mehr zu gestatten.<br />
Draft<br />
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Hier ein ganz einfaches Beispiel. Als Vorbereitung sortieren wir die<br />
Damen und Könige eines Skatspiels so, dass der Abstand Dame-König<br />
der gleichen Farbe jeweils gleich vier ist:<br />
Draft<br />
Das sieht bei flüchtigem Hinsehen recht zufällig aus.<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
Man beachte: Die jeweils vierte Karte nach irgendeiner beliebigen Karte<br />
enthält den jeweiligen Partner (oder die Partnerin). Das gilt auch für die<br />
Karten am Ende, wenn man nach der letzten Karte wieder von vorn<br />
weiterzählt.<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
Man beachte: Die jeweils vierte Karte nach irgendeiner beliebigen Karte<br />
enthält den jeweiligen Partner (oder die Partnerin). Das gilt auch für die<br />
Karten am Ende, wenn man nach der letzten Karte wieder von vorn<br />
weiterzählt.<br />
Man kann sich nun leicht davon überzeugen, dass die Eigenschaft ”<br />
Vier<br />
Plätze weiter ist der Partner/die Partnerin“ beim Abheben dieses<br />
Kartenstapels erhalten bleibt:<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
Man kann also den vorbereiteten Stapel (mit der Bildseite nach unten)<br />
beliebig oft abheben lassen, die fragliche Eigenschaft bleibt erhalten.<br />
Es ist deswegen keine Kunst, unter einem Tuch oder unter dem Tisch<br />
Pärchen Dame/König der gleichen Farbe zu erzeugen: Erste Karte und<br />
fünfte Karte heraussuchen und präsentieren; dann erste Karte (des<br />
Restes) und vierte Karte, schließlich erste und dritte; und auch die beiden<br />
restlichen Karten passen zusammen.<br />
Man sollte dabei sehr angestrengt aussehen . . .<br />
Draft<br />
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4. Der Gilbreath-Zaubertrick<br />
4a) Was passiert? Der Zauberer präsentiert einen Kartenstapel. Ein<br />
Zuhörer darf ihn ungefähr in der Mitte teilen und die beiden Teile dann<br />
mit einem möglichst gekonnten ”<br />
riffle shuffle“ (die Methode der<br />
Profispieler) mischen.<br />
Danach versteckt der Zauberer den Stapel unter einem Tuch.<br />
Die Überraschung: Er holt die Karten paarweise hervor, immer eine rote<br />
und eine schwarze Karte.<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
4b) Die Erklärung. Das Spiel ist vorbereitet, rote und schwarze Karten<br />
wechseln sich ab:<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
Die hier relevante Invariante kann so beschrieben werden:<br />
◮ Angenommen, es wird erstens der Stapel geteilt und es gibt<br />
zweitens einen ”<br />
riffle shuffle“. Dann kann man garantieren:<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
Die hier relevante Invariante kann so beschrieben werden:<br />
◮ Angenommen, es wird erstens der Stapel geteilt und es gibt<br />
zweitens einen ”<br />
riffle shuffle“. Dann kann man garantieren:<br />
◮ Wenn beim Teilen die Farbe der unten liegenden Karten verschieden<br />
war, so ist nach dem Shuffeln der Stapel schon perfekt vorbereitet:<br />
Karte 1 und 2 sind ein Pärchen, Karte 3 und 4 ebenfalls, usw.<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
Die hier relevante Invariante kann so beschrieben werden:<br />
◮ Angenommen, es wird erstens der Stapel geteilt und es gibt<br />
zweitens einen ”<br />
riffle shuffle“. Dann kann man garantieren:<br />
◮ Wenn beim Teilen die Farbe der unten liegenden Karten verschieden<br />
war, so ist nach dem Shuffeln der Stapel schon perfekt vorbereitet:<br />
Karte 1 und 2 sind ein Pärchen, Karte 3 und 4 ebenfalls, usw.<br />
◮ Wenn beim Teilen die Farbe der unten liegenden Karten gleich war,<br />
so entsteht dann ein perfekt vorbereiteter Stapel, wenn man die<br />
oberste Karte nach unten legt<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
Die unten liegenden Farben kann man sich bei der Übergabe der<br />
Teilstapel an den Riffle-Shuffler ansehen.<br />
Draft<br />
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Im nachstehenden Bild ist links der Originalstapel zu sehen. Er wurde<br />
zwischen Herz Drei und Kreuz Vier geteilt, unten lagen danach zwei rote<br />
Karten. Das Shuffle-Ergebnis (rechts) sieht so aus:<br />
Bringt man die Pik Neun ganz nach rechts (also nach unten), so<br />
entstehen Schwarz-Rot-Pärchen an den Stellen 1-2 und 3-4 usw.<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
Die mathematische Begründung ist leider zu kompliziert, um sie hier in<br />
vertretbarer Zeit vermitteln zu können.<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
5. ”<br />
Verfeindete“ Farben<br />
5a) Was passiert? Der Zauberer präsentiert ein Kartenspiel, in dem sich<br />
rote und schwarze Karten abwechseln. Sie sind angeblich verfeindet.<br />
Dann werden Zuschauer gebeten, das Spiel durcheinanderzubringen:<br />
Karten umdrehen und abheben, und zwar beliebig oft.<br />
Der Zauberer teilt den Stapel in zwei Teilstapel auf und legt sie<br />
übereinander.<br />
Die Überraschung: Die schwarzen Karten zeigen in die eine, die roten in<br />
die andere Richtung.<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
5b) Die Erklärung. Die genaue Vorschrift lautet:<br />
◮ Drehe zwei Karten um.<br />
◮ Danach hebe irgendwo ab.<br />
Die hier relevante Invariante ist etwas kompliziert:<br />
Das Spiel ist in folgendem Zustand: Wenn man jede zweite<br />
Karte umdreht, so zeigen die roten und die schwarzen Karten<br />
in verschiedene Richtungen.<br />
Das ist am Anfang erfüllt, und die zulässigen Mischoperationen ändern<br />
nichts daran.<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
Hier ein Beispiel. Die Ausgangssituation:<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
Zwei Karten umdrehen:<br />
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Abheben:<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
Noch einmal umdrehen:<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
Noch einmal abheben:<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
Karten verteilen: links-rechts usw.; einen Stapel umdrehen und auf den<br />
anderen legen. Danach sind die Karten getrennt:<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
6. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es funktionieren<br />
. . .<br />
Es gibt auch Zaubertricks, die nicht todsicher funktionieren, sondern nur<br />
mit überwältigender Wahrscheinlichkeit. Manche Zauberer lieben sie<br />
deswegen nicht besonders. Sie können aber recht attraktiv sein. Als<br />
Beispiel präsentieren den Kruskal count.<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
6. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es funktionieren<br />
. . .<br />
Es gibt auch Zaubertricks, die nicht todsicher funktionieren, sondern nur<br />
mit überwältigender Wahrscheinlichkeit. Manche Zauberer lieben sie<br />
deswegen nicht besonders. Sie können aber recht attraktiv sein. Als<br />
Beispiel präsentieren den Kruskal count.<br />
6a) Was passiert? Der Zauberer gibt einem Zuschauer eine Kartenstapel<br />
(Teil eines Rommee-Spiel, ohne Joker) zum Mischen. Danach werden die<br />
Karten mit dem Bild nach oben nebeneinander gelegt. Jeder Karte wird<br />
ein Wert zugeordnet, zum Beispiel: Für Zahlen ist es die aufgedruckte<br />
Zahl, die Zehn und die Bilder zählen 10, das As zählt 1.<br />
Die Vorschrift lautet: Starte irgendwo am linken Ende. Gehe dann so viele<br />
Karten nach rechts, wie der Wert angibt, und zwar so lange, bis es nicht<br />
mehr weitergeht.<br />
Die Überraschung: Egal, wo man startet, alle beenden ihren Spaziergang<br />
auf der gleichen Karte.<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
Hier ein Beispiel. Die Kartenwerte sollen<br />
2, 4, 1, 10, 6, 7, 3, 10, 5, 5, 4, 5, 1, 2, 3, 1, 8, 5, 4, 7<br />
sein.<br />
Start beim ersten Feld, bei der 2: Man geht auf 2, 1, 10, 2, 1, 8.<br />
Start beim zweiten Feld, bei der 4: Man geht auf 4, 7, 1, 2, 1, 8.<br />
Start beim dritten Feld, bei der 1: Man geht auf 10, 2, 1, 8.<br />
Wirklich landen alle bei der 8 !<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
6b) Die Erklärung. Wir betrachten den ersten Spaziergang und markieren<br />
die berührten Felder. Um einzusehen, dass andere Spaziergänger auf dem<br />
gleichen Endfeld landen werden, muss man zwei Tatsachen kombinieren:<br />
◮ Mal angenommen, der andere Spaziergänger erreicht ein markiertes<br />
Feld. Dann hat er sicher auch die gleiche Endposition, da ab hier für<br />
beide die gleichen Regeln zum Weitergehen gelten.<br />
◮ Was ist, wenn der Spaziergänger nicht auf einem markierten Feld<br />
ist? Seine Chance, im nächsten Schritt ein markiertes Feld zu<br />
verpassen, ist kleiner als Eins, etwa gleich p.<br />
Nach r Schritten ist diese Wahrscheinlichkeit p r , und diese Zahlen<br />
gehen sehr schnell gegen Null, wenn r nur groß genug ist.<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
6b) Varianten. Man kann die relevanten Zahlen auch durch Würfeln<br />
festlegen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es klappt, denn die<br />
großen Zahlenwerte (die 10 für die Bilder) haben zur Folge dass die<br />
Begründung für das Funktionieren eventuell nicht anwendbar ist (viele<br />
Schritte).<br />
Um sicher zu gehen, könnte man auch vorschreiben, dass Bilder und As<br />
nur 1 zählen, und die hohen Zahlenkarten (etwa 6 bis 10) könnte man<br />
ganz entfernen.<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
Bei einer Straßen-<strong>Mathematik</strong>aktion in Krakau im letzten Sommer hat<br />
der Kollege Steve Humble den Trick durch einen realen Spaziergang auf<br />
großen auf der Straße ausgelegten Karten illustriert:<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
Draft<br />
<strong>Bezaubernde</strong> <strong>Mathematik</strong>. E. Behrends, FU <strong>Berlin</strong>. 8. 6. 2013