Stellungnahme zu Fragen zur Zukunft des Sports: FPÖ

Stellungnahme zu Fragen zur Zukunft des Sports: FPÖ
Wo soll aus Sicht Ihrer Partei der Gesellschaftsbereich Sport in einer künftigen Bundesregierung angesiedelt sein?
Sport berührt viele Bereiche – die Landesverteidigung durch den Heeressport etwa ebenso wie die Gesundheit; Sport
ist aber auch ein wichtiger Wirtschafts- und Tourismusfaktor. In welchem Ministerium der Sport künftig anzusiedeln
ist, hängt sicher von der künftigen Zahl der Ministerien und deren Zuständigkeit ab. Jedenfalls muss dem Sport auch
in der kommenden Gesetzgebungsperiode jene Wichtigkeit gegeben werden, die ihm zusteht.
Wie wird Ihre Partei in der kommenden Legislaturperiode dazu beitragen, den Stellenwert von Sport und
Bewegung in der österreichischen Gesellschaft zu erhöhen?
Wir haben Sport und Bewegung immer unterstützt und werden dies auch künftig tun, Sport und Bewegung als
wichtiger Beitrag zur Gesundheit einerseits, das Ansehen Österreichs durch die Erfolge österreichischer Sportler
anderseits sind nur 2 Bereiche, die die Wichtigkeit von Sport und Bewegung in unserem Leben aufzeigen. So hat die
FPÖ dem neuen Sportförderungsgesetz, das ja auf einer breiten Zustimmung aller Sportverbände basiert und
hoffentlich zu einer verbesserten Unterstützung sowohl de Breiten- als auch des Spitzensportes führen wird,
zugestimmt.
Wie sieht Ihre Partei eine optimale Aufgabenverteilung zwischen politischer Verantwortung für den Sport und den
autonom agierenden Sportorganisationen?
Aus unserer Sicht muss die Politik die Rahmenbedingungen schaffen, die die Sportorganisationen und Vereine für
ihre Arbeit brauchen, sei es hinsichtlich einer ausgewogenen Sportförderung oder der Zurverfügungstellung von
Sportstätten wie beispielsweise die Öffnung von Sportstätten an Schulen in der unterrichtsfreien Zeit. Die Vereine
und Sportorganisationen selbst dürfen in keinster Weise (partei)politisch vereinnahmt werden.
Welche Maßnahmen werden Sie setzen oder unterstützen, um die österreichischen Erfolge im Spitzensport auf
internationaler Ebene zu steigern?
Für die Sportler müssen die optimalen Bedingungen, das optimale Umfeld geschaffen werden. Neben der kürzlichen
Umstellung der Sportförderung muss endlich ein österreichischer Gesamtsportstättenplan beschlossen und
umgesetzt werden. Man muss den Sportlerinnen und Sportlern ein optimales Umfeld bieten und für ideale
Trainingsbedingungen sorgen. Daneben ist es aber auch wichtig, dass man den Spitzensportler schon während ihrer
aktiven Zeit auf die Zeit nach Beendigung der Sportlerlaufbahn vorbereitet und entsprechende Perspektiven und
Berufsmöglichkeiten eröffnet.

Welche Maßnahmen werden Sie setzen, um eine Österreichweite Sportstättenplanung aller betroffenen
Gebietskörperschaften und die notwendige Finanzierung zu erreichen?
Im Bereich der Sportstätten sind seitens der Politik längst überfällige Maßnahmen einzuleiten; einerseits muss eine
umfassende und breite Nutzungsmöglichkeiten der vorhandenen öffentlichen Sportinfrastruktur sichergestellt
werden, andererseits ist ein österreichisches Gesamtsportstättenkonzept mit einem gezielten Plan zum Ausbau aller
österreichischen Sportstätten samt umfassender Nutzung der vorhandenen Einrichtung dringend erforderlich.
Welche Maßnahmen werden Sie zum Ausbau von integrativen Angeboten im Sport setzen?
Behindertensportler haben eine besondere Vorbildfunktion nicht nur für jene Menschen, die mit Behinderungen den
Alltag zu meistern haben.
Die bereits seit den letzten Jahren steigende Unterstützung des Behindertensportes muss fortgeführt, die Förderung
für den Behindertensport weiter ausgebaut werden. Diese Spitzensportler, die beispielsweise in
Rehabilitationsanstalten gern gesehene Gäste sind, vermitteln ein klares Bild davon, wie man trotz Behinderung im
Alltag erfolgreich sein kann.
Welche Maßnahmen werden Sie setzen, um die Sport- und Bewegungsangebote des Breitensports zu stärken?
Wesentlich ist für uns, das Bedürfnis nach sportlichen Aktivitäten bereits in jungen Jahren zu wecken. Die
Notwendigkeit der Vermittlung von Freude an Bewegung und Wettbewerb sowie dem damit verbundenen
gesundheitlichen Nutzen muss bereits im Vorschulalter umfassend beginnen. Daher kommt der spielerischsportlichen
Aktivität bereits im Kindergarten und in den ersten Schuljahren enorme Bedeutung zu. Wir sprechen uns
für die tägliche Turnstunde aus.
Gleichzeitig muss Wissen über Ernährung, Gesundheit (unter Einbindung des Schularztes) und richtige Bewegung
vermittelt werden. Wir sind für die Realisierung kurzer Bewegungsprogramme während der Schulpausen, die das
Wohlbefinden und die Konzentrationsfähigkeit der Kinder erhöhen.
Welche Maßnahmen werden Sie zur Erreichung der Ziele des Nationalen Aktionsplans Bewegung (NAP.b)
ergreifen?
Die von uns geforderten Vorhaben, dass etwa unsere Kinder verstärkt bereits ab dem Kindergarten für Sport und
Bewegung begeistert werden sollen und es in absehbarer Zeit zur Einführung einer täglichen Turnstunde kommen
sollte, helfen auch bei der Umsetzung des NAP.b. Nicht außer Acht lassen darf man, dass Bewegung und ein
gesunder Lebenswandel für alle Personen wichtig ist; vor allem auf die älteren Menschen darf nicht vergessen
werden.

Welche Maßnahmen würden Sie für die Stärkung des Schulsports, auch hinsichtlich einer täglichen Bewegungsund
Sportstunde unternehmen?
Der Schulsport ist aus seinem bisherigen Schatten- und Randdasein herauszuführen. Schulsport muss entschlossen
gefördert werden. Sinnvolle Projekte wie das Projekt „Sportkids“ werden von der FPÖ unterstützt und sollen weiter
ausgebaut werden.
Gerade in den derzeitigen Debatten um das Lehrerdienstrecht und die Bildung in Österreich darf auch der Bereich
Bewegung und Sport nicht vergessen werden. Schulsport muss ein wichtiger Bestandteil von Schule und Unterricht
bleiben und werden und dies völlig unabhängig davon, wie sich „Schule“ in Zukunft weiterentwickelt.
Welche Maßnahmen werden Sie zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement und
hauptamtliche Tätigkeit im Sport setzen?
Ehrenamtliches Engagement ist im Sport besonders wichtig, ohne die vielen Ehrenamtlichen hätte der Sport nicht
den Stellenwert, den er bereits jetzt hat. Unzählige Vereine würde es ohne ehrenamtliche Trainer, Funktionäre und
sonstige Helfer nicht geben. Diesen Personen, die einen Großteil ihrer Freizeit unentgeltlich tätig sind und eine sehr
wertvolle Arbeit für unsere Jugend und alle Bürger leisten, gebührt ein großer Dank.
Aus unserer Sicht muss die Arbeit in den Vereinen, Verbänden und auch Schulen entbürokratisiert werden. Die
Autonomie der Sportverbände muss gestärkt, gleichzeitig die Arbeit von ehrenamtlichen Sportfunktionären
unterstützt werden.