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Approximation von Funktionen

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Ab P 2 sind die Legendre-Polynome also rekursiv definiert. Für k ≠ l erfüllen diese Polynome<br />

nun gerade die gewünschte Eigenschaft<br />

(P k ,P l ) [−1,1] =<br />

∫ 1<br />

−1<br />

P k (x)P l (x) dx = 0.<br />

Für k = l, also für Skalarprodukte der Form (P k ,P k ) [−1,1] , gilt<br />

(P k ,P k ) [−1,1] =<br />

∫ 1<br />

−1<br />

(P k (x)) 2 dx = 2<br />

2k +1 .<br />

Diese Werte stehen letztlich auf der Hauptdiagonalen der Matrix A. Zu berechnen sind dann<br />

lediglich noch die Skalarprodukte (P k ,f) [−1,1] für die rechte Seite des Normalgleichungssystems.<br />

Mehr Aufwand hat man bei Verwendung der Legendre-Polynome praktisch nicht.<br />

Nun sind die Legendre-Polynome nur auf dem Intervall [−1,1] orthogonal zueinander. Im Allgemeinen<br />

ist [a,b] aber ein anderes Intervall. Dann verwendet man nicht die Legendre-Polynome<br />

selbst, sondern verallgemeinerte Legendre-Polynome, die wir mit Q 0 ,Q 1 ,Q 2 ,... bezeichnen.<br />

Definiert sind sie durch die Vorschrift<br />

Q k (x) = P k<br />

( 2x−b−a<br />

b−a<br />

Das heißt, die verallgemeinerten Legendre-Polynomen erhält man aus den ursprünglichen Legendre-<br />

Polynomen, indem man anstelle <strong>von</strong> x den Ausdruck 2x−b−a als Argument einsetzt. Wir wollen<br />

b−a<br />

nachweisen, dass die auf diese Weise definierten Polynome Q k wirklich paarweise orthogonal<br />

im <strong>Funktionen</strong>raum L 2 [a,b] sind. Dazu berechnen wir für zwei beliebige Polynome Q k ,Q l das<br />

Skalarprodukt (Q k ,Q l ) [a,b] :<br />

∫ b ∫ b<br />

( ) ( )<br />

2x−b−a 2x−b−a<br />

(Q k ,Q l ) [a,b] = Q k (x)Q l (x) dx = P k ·P l dx.<br />

b−a b−a<br />

Wir substituieren:<br />

a<br />

z = 2x−b−a ⇒ dz<br />

b−a dx = 2 b−a<br />

⇒ dx =<br />

b−a 2 dz.<br />

Auch die Integrationsgrenzen substituieren wir mit. Als neue Grenzen ergeben sich<br />

z(a) = 2a−b−a<br />

b−a<br />

−1<br />

a<br />

)<br />

.<br />

= −1 und z(b) = 2b−b−a<br />

b−a<br />

Das alles in das ursprüngliche Integral eingesetzt liefert:<br />

(Q k ,Q l ) [a,b] = b−a ∫ 1<br />

{<br />

· P k (z)·P l (z) dz =<br />

2<br />

= 1.<br />

0 , falls k ≠ l,<br />

b−a<br />

2k+1<br />

, falls k = l.<br />

Dabei wurde benutzt, was wir über die Legendre-Polynome P k im Intervall [−1,1] wissen. Die<br />

Polynome Q k sind also tatsächlich paarweise orthogonal zueinander bzgl. des Skalarprodukts<br />

im Raum L 2 [a,b]. Wir haben außerdem gleich die Ausdrücke (Q k ,Q k ) [a,b] mit berechnet, sodass<br />

wir auch wissen, welche Werte anschließend auf der Hauptdiagonalen <strong>von</strong> A im Normalgleichungssystem<br />

stehen.<br />

Wir wollen nun noch einmal die Schritte zusammentragen, die durchzuführen sind, wenn folgende<br />

Aufgabenstellung vorliegt: Eine gegebene Funktion f(x) ist auf dem Intervall [a,b] durch<br />

ein Polynom n-ten Grades zu approximieren. Dabei sind orthogonale Ansatzpolynome zu verwenden.<br />

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