Herunterladen - kraeuter-garten.at
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drubig-foto - fotolia.de
JA, ICH WILL<br />
Das Magazin der Döblinger Senioren- und Pflegeresidenzen<br />
Foto: fotolia.de<br />
Wir suchen Begleiter für<br />
Ausflüge und<br />
ehrenamtliche Helfer:<br />
Um mit den BewohnerInnen in unseren<br />
Häusern auch zu externen Veranstaltungen<br />
oder Sehenswürdigkeiten gehen zu<br />
können, benötigen wir immer wieder<br />
Begleiter für unsere BewohnerInnen.<br />
Auch ehrenamtliche Helfer sind bei uns<br />
immer willkommen. Es sind keine besonderen<br />
Vorkenntnisse dafür nötig! Keine<br />
Verpflichtungen! Wenn Sie uns ehrenamtlich<br />
helfen möchten, nehmen Sie bitte mit<br />
dem von Ihnen gewählten Haus (Adressen<br />
finden Sie auf Seite 65) Kontakt auf.<br />
Wir freuen uns auf Sie.<br />
www.<strong>kraeuter</strong>-<strong>garten</strong>.<strong>at</strong>
Editorial<br />
Sehr geehrte Damen und Herren!<br />
„Endlich da - unser neues Magazin „Echtes<br />
Steirer Herz“ bietet allen SeniorInnen einen<br />
interessanten Überblick aus den Bereichen<br />
Pflege, Kultur, Tourismus und dem täglichen<br />
Leben von SeniorInnen in der Steiermark.<br />
Die KräuterGarten Gruppe mit ihren fünf<br />
Seniorenhäusern in der Steiermark gehört zu<br />
den Marktführern im Pflegebereich. Die daraus<br />
resultierende Verantwortung stellt für unsere<br />
MitarbeiterInnen täglich eine neue Herausforderung<br />
dar, weil uns neben körperlicher<br />
und geistiger Gesundheit auch die Sorgen<br />
und seelischen Belastungen unserer BewohnerInnen<br />
ein großes Anliegen sind. Wir alle<br />
wissen, dass die seelische Balance die wichtigste<br />
Voraussetzung für körperliches Wohlbefinden<br />
darstellt. Unsere bestens geschulten<br />
MitarbeiterInnen wissen das und versuchen,<br />
gemeinsam mit unseren BewohnerInnen, ein<br />
ausgeglichenes und positives Klima zu leben.<br />
Die Sicherheit, „dass jemand für mich da ist“,<br />
zählt zu den tragenden Säulen in unserem<br />
Unternehmen. Speziell auf die persönlichen<br />
Wünsche und Anliegen unserer SeniorInnen<br />
einzugehen versteht sich dabei von selbst.<br />
Neben vielen Aktivitäten und Veranstaltungen<br />
soll unser Magazin auch beitragen, unseren<br />
SeniorInnen, deren Angehörigen und allen<br />
Lesern die Tage „noch sonniger“ zu gestalten.<br />
N<strong>at</strong>ürlich war es uns ein Anliegen, unser neues<br />
Magazin in der Qualität zu produzieren,<br />
welche auch die Qualität unseres Unternehmens<br />
wiederspiegelt - eben nicht nur trockene<br />
M<strong>at</strong>erie zu bearbeiten - sondern als<br />
gehaltvolle Innov<strong>at</strong>ion, so, wie wir es in der<br />
KräuterGarten Gruppe gewohnt sind, zu gestalten.<br />
Gleichzeitig wollen wir uns bei allen Unterstützern<br />
und Inserenten bedanken, die für die<br />
Realisierung dieses Projektes verantwortlich<br />
zeichnen“.<br />
Mag a . Maria Theresia Reisinger<br />
Pflegedirektion Kräuter-Garten Gruppe<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Inhalt<br />
PFLEGE<br />
PROFILE MIT HERZ<br />
Seite 6<br />
SCHWERPUNKT FBM<br />
Freiheitsbeschränkende Maßnahmen aus der<br />
Sicht der Medizin- und Pflegerechtsexpertin<br />
Prof in . Mag a . Dr in . jur. Gertrude Allmer<br />
Seite 22<br />
HERZLICH HERZHAFT GUT<br />
KÜRBISKERNÖL<br />
„Das grüne Gold“. Diesen Titel verdient die kulinarische<br />
Köstlichkeit auch in vielerlei Hinsicht,<br />
werden ihr doch sowohl Heilkräfte als auch<br />
positive kosmetische Wirkungen nachgesagt.<br />
Seite 44<br />
Seite 54<br />
JOSEF ZOTTER<br />
Der Glücksmacher und Chocol<strong>at</strong>ier beweist<br />
dass man mit Innov<strong>at</strong>ion und Mut viel erreichen<br />
kann. Soziales steht dabei immer im Vordergrund.<br />
GRAZ - Herz der Steiermark<br />
Eine Stadt am Puls der Zeit. Neben kulturellen<br />
Sehenswürdigkeiten und vielen interessanten<br />
Veranstaltungen präsentiert sich die Stadt als<br />
Genusshochburg.<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der<br />
INTERESSANT<br />
Die Seniorenhäuser der KräuterGarten Gruppe zeigen, wie wichtig Heute „Pflege mit Herz“ ist.<br />
SÖCHAU<br />
TROFAIACH<br />
ALLES OPERETTE<br />
Grete Vogler-Kieser bezaubert mit ihrem Ensemble<br />
die BewohnerInnen der Kamille<br />
Seite 14<br />
KRÄUTERGARTEN<br />
Das Erlebnis für Gartenfreunde Seite 35<br />
FELDBACH<br />
GENERATIONENPROJEKT<br />
SeniorInnen der Verbena in gemeinsamen Projekten<br />
mit Kindern und Jugendlichen Seite 17<br />
DIE EISENSTRASSE<br />
Der steirischer Landstrich besticht durch sein reiches<br />
Kulturangebot für SeniorInennen<br />
Seite 36<br />
ICH ERINNERE MICH<br />
Der Bewohner Franz P. erzählt von seinem Leben<br />
mit und rund um den Erzberg Seite 50<br />
PARKINSON SELBSTHILFEGRUPPE<br />
Eine Bewohnerin als innov<strong>at</strong>ive Projektgründerin<br />
in der Melisse<br />
Seite 29<br />
GRAF CARELLO<br />
Neue Lebensfreude duch Mobilität Seite 30<br />
KAMMERN<br />
KLASSISCHES KONZERTERLEBNIS<br />
Der Künstler Werner Pein mit Auszügen aus<br />
Franz Schuberts „Schwanengesang“<br />
Seite 31<br />
DAS FAMILIÄRE SENIORENHAUS<br />
Seniorenhaus ist nicht gleich Seniorenhaus<br />
Seite 40<br />
EHRENAMTLICHE ENGERL<br />
Ein Hausprojekt mit dem Jugend-Rotkreuz bringt<br />
Spass und Abwechslung<br />
IMMER ETWAS GEBOTEN<br />
Anim<strong>at</strong>ionsprogramme mit Pfiff<br />
KNITTELFELD<br />
Seite 33<br />
Seite 39<br />
UNTERHALTUNG<br />
RÄTSELECKE<br />
Seite 62<br />
KRÄUTER- UND PFLANZENKUNDE<br />
Die gemeine Sonnenblume Seite 66<br />
Der Kürbis<br />
Seite 67<br />
ECHTES STEIRER HERZ
„FBM“ Freiheitsbeschränkende<br />
Maßnahmen in der Pflege<br />
Foto: Fotolia.de<br />
Fluch oder Segen?
Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der<br />
Stellen Sie sich vor...<br />
… Ihr Angehöriger h<strong>at</strong> Alzheimer, Demenz oder ist körperlich geschwächt und lebt in einem<br />
Pflegeheim. Er steht nachts oft auf, ist verwirrt und unsicher auf den Beinen. Was tun? Bettgitter<br />
hochziehen? Oder ist das nicht noch gefährlicher für ihn, falls er die Bettgitter überklettert?<br />
Freiheitsbeschränkende Maßnahmen sind seit geraumer Zeit ein heftig diskutiertes Thema<br />
im Pflegebereich. Doch was sind eigentlich freiheitsbeschränkende Maßnahmen, warum wird<br />
darüber deb<strong>at</strong>tiert? Gibt es Altern<strong>at</strong>iven?<br />
Diese und viele weitere Fragen werden auf den nächsten Seiten geklärt, sodass Sie einen guten<br />
Einblick in die Them<strong>at</strong>ik aus juristischer Sicht erhalten.<br />
Zulässigkeit und Unzulässigkeit von Eingriffen in die persönliche Freiheit des Bewohners/der<br />
Bewohnerin im Heimaufenthaltsgesetz – von der Medizin- und Pflegerechtsexpertin<br />
Prof in . Mag a . Dr in . jur. Gertrude Allmer<br />
Mit dem Heimaufenthaltsgesetz wurden im<br />
Jahre 2005 die gesetzlichen Voraussetzungen<br />
für die Zulässigkeit einer Beschränkung der<br />
persönlichen Freiheit von Menschen in Altenund<br />
Pflegeheimen geschaffen.<br />
Den betroffenen Bewohnern/Bewohnerinnen<br />
wurden kraft Gesetzes fachkundige Vertreter<br />
zur Seite gestellt, nämlich die gesetzlichen Bewohnervertreter<br />
/ Bewohnervertreterinnen,<br />
die ihre Interessen im Zusammenhang mit Eingriffen<br />
in die persönliche Freiheit, im gerichtlichen<br />
Verfahren und dem Träger der st<strong>at</strong>ionären<br />
Pflegeeinrichtung gegenüber wahrnehmen.<br />
Wann liegt eine Freiheitsbeschränkung vor?<br />
Eine Freiheitsbeschränkung liegt vor, wenn eine<br />
Ortsveränderung eines betreuten oder gepflegten<br />
Bewohners gegen oder ohne seinen Willen<br />
mit physischen Mitteln, insb. durch mechanische,<br />
elektronische oder medikamentöse Maßnahmen,<br />
oder durch deren Androhung unterbunden<br />
wird (vgl. § 3 Abs. 1 HeimAufG).<br />
Von einer Freiheitsbeschränkung durch medikamentöse<br />
Mittel kann nur gesprochen werden,<br />
wenn das Medikament unmittelbar die<br />
Unterbindung des Bewegungsdranges bezweckt,<br />
nicht aber bei unvermeidbaren bewegungsdämpfenden<br />
Nebenwirkungen, die im<br />
Zusammenhang mit der Erreichung eines anderen<br />
therapeutischen Zieles stehen.<br />
Wann liegt eine Freiheitseinschränkung vor?<br />
Von der Freiheitsbeschränkung ist die Freiheitseinschränkung<br />
zu unterscheiden. Eine Freiheitseinschränkung<br />
liegt vor, wenn der einsichts-<br />
und urteilsfähige Bewohner einer Unterbindung<br />
der Ortsveränderung, insbesondere<br />
ECHTES STEIRER HERZ<br />
7
Inform<strong>at</strong>ives aus den Steirischen Seniorenhäusern<br />
im Rahmen eines Vertrages über die ärztliche<br />
Behandlung, zugestimmt h<strong>at</strong> (vgl. § 3 Abs 2<br />
HeimAufG).<br />
Die Urteils- und Einsichtsfähigkeit eines Bewohners<br />
/ einer Bewohnerin ist nur dann gegeben,<br />
wenn dieser/diese den Grund und die Bedeutung<br />
der Maßnahme einsehen kann (= kognitives<br />
Element), und seinen/ihren Willen nach<br />
dieser Einsicht bestimmen (= volunt<strong>at</strong>ives Element),<br />
kann.<br />
Unter welchen Voraussetzungen ist eine<br />
Freiheitsbeschränkung zulässig?<br />
1. Wenn der Bewohner psychisch krank oder<br />
geistig behindert ist und im Zusammenhang<br />
damit sein Leben oder seine Gesundheit<br />
oder das Leben und die Gesundheit anderer<br />
ernstlich und erheblich gefährdet.<br />
2. “... im Zusammenhang“: Kausalzusammenhang<br />
zwischen Krankheit und Gefährdung<br />
muss gegeben sein.<br />
3. „... ernstliche Gefahr“: Das Leben, die Ge<br />
sundheit oder die körperliche Integrität des<br />
Bewohners oder anderer Personen muss<br />
konkret gefährdet sein. Sich oder andere<br />
„vielleicht gefährden“ reicht nicht aus. Die<br />
Gefahr muss aktuell vorhanden sein.<br />
4. „... erhebliche Gefahr“: Eine geringfügige Be<br />
einträchtigung der Gesundheit des Bewohners<br />
oder Dritter rechtfertigt eine medikamentöse<br />
Freiheitsbeschränkung nicht. Es muss<br />
eine Gesundheitsschädigung von mehr als<br />
24t-ägiger Dauer, z.B. ein Knochenbruch,<br />
eine Gehirnerschütterung, eine an sich<br />
schwere Beeinträchtigung der Gesundheit<br />
mit Ungewissheit des Heilungsverlaufes drohen<br />
(vgl. § 110 Abs 2 StGB).<br />
5. Wenn die Freiheitsbeschränkung zur Abwehr<br />
dieser Gefahr unerlässlich und geeignet<br />
so wie in ihrer Dauer und Intensität im Verhältnis<br />
zu Gefahr angemessen ist.<br />
“Verhältnismäßigkeitsgrunds<strong>at</strong>z“: Es ist die<br />
zur Abwehr der Gefährdung jeweils unbedingt<br />
notwendige und geeignete Maßnahme<br />
„gelindeste Mittel“ – zu wählen, und muss nach<br />
ihrer Schwere und Dauer der Gefährdung<br />
entsprechend angemessen sein. “Disziplinäre<br />
und/oder erzieherische“, sowie Personalmangelgründe<br />
rechtfertigen eine freiheitsbeschränkende<br />
Maßnahme NIE.<br />
6. Diese ernstliche und erhebliche Gefahr kann<br />
nicht durch andere Maßnahmen, insb. schonendere<br />
Betreuungs- oder Pflegemaßnahmen<br />
abgewendet werden. “Ultima r<strong>at</strong>io“ und<br />
aktuelle zeitgemäße Pflegestandards (vgl. §<br />
4 HeimAufG).<br />
Wer darf eine Freiheitsbeschränkung in<br />
der st<strong>at</strong>ionären Pflegeeinrichtung anordnen?<br />
Anordnungsbefugt für Freiheitsbeschränkungen<br />
durch Maßnahmen im Rahmen der<br />
Pflege, insb. mechanische Freiheitsbeschränkungen,<br />
ist ein mit der Anordnung derartiger<br />
freiheitsbeschränkender Maßnahmen<br />
von der Einrichtung betrauter Angehöriger<br />
des gehobenen Dienstes für Gesundheitsund<br />
Krankenpflege.<br />
Vom Rechtsträger werden diese Angehörigen<br />
des gehobenen Dienstes für Gesundheits-<br />
und Krankenpflege mit der<br />
Anordnungsbefugnis betraut werden, die<br />
ausgezeichnete Kenntnisse und Fertigkeiten<br />
zu den altern<strong>at</strong>iven, schonenderen Pflegeund<br />
Betreuungsmaßnahmen haben, da diese<br />
vorab, nachweislich in der Pflegedokument<strong>at</strong>ion<br />
angeordnet, durchgeführt und auf ihre<br />
Wirksamkeit hin evaluiert werden müssen.<br />
8<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der<br />
Werden vorab keine altern<strong>at</strong>iven, schonenderen<br />
Maßnahmen zu einer mechanischen Freiheitsbeschränkung<br />
ausprobiert, oder liegen<br />
Dokument<strong>at</strong>ionsmängel vor, ist davon auszugehen,<br />
dass die angeordnete Freiheitsbeschränkung<br />
schon formal unzulässig ist.<br />
Medikamentöse Freiheitsbeschränkungen<br />
dürfen ausschließlich vom Arzt /Ärztin (mit „ius<br />
praktikandi“) angeordnet werden.<br />
Wann muss der zur selbständigen Berufsausübung<br />
berechtigte Arzt / Ärztin eine Gefährdungsprognose<br />
erstellen?<br />
Sofern der Bewohner länger als 48 Stunden<br />
dauernd oder über diesen Zeitraum hinaus<br />
wiederholt in seiner Freiheit beschränkt wird,<br />
h<strong>at</strong> der Leiter der Einrichtung unverzüglich ein<br />
ärztliches Gutachten, ein ärztliches Zeugnis<br />
(§ 55 Ärztegesetz 1998) oder sonstige ärztliche<br />
Aufzeichnungen (§ 51 Ärztegesetz 1998)<br />
darüber einzuholen, dass der Bewohner psychisch<br />
krank oder geistig behindert ist und im<br />
Zusammenhang damit sein Leben oder seine<br />
Gesundheit oder das Leben oder die Gesundheit<br />
anderer ernstlich und erheblich gefährdet.<br />
Diese ärztlichen Dokumente müssen im Zeitpunkt<br />
der Vornahme der Freiheitsbeschränkung<br />
aktuell sein.<br />
Dieses ärztliche Attest muss nicht nur konkret<br />
die Diagnose der psychischen Erkrankung und<br />
geistigen Behinderung des Bewohners enthalten,<br />
sondern auch darlegen, inwieweit dieser<br />
dadurch sich oder andere ernstlich und erheblich<br />
gefährdet. Die Gefährdungsprognose<br />
muss umschreiben, in welchen Lebensbereichen<br />
oder Situ<strong>at</strong>ionen bei dem Bewohner im<br />
Zusammenhang mit dessen psychischer Erkrankung<br />
oder geistigen Behinderung eine Gesundheitsgefahr<br />
auftritt oder unter bestimmten<br />
Voraussetzungen auftreten kann. Zu dem Befund<br />
der psychischen Krankheit – z.B. hochgradige<br />
Demenz – muss also im ärztlichen Attest<br />
auch ausgeführt werden, worin das aus dieser<br />
Erkrankung resultierende Gefahrenpotential<br />
liegt (vgl. § 5 Abs 2 HeimAufG und Erl).<br />
Welche Dokument<strong>at</strong>ionspflichten bestehen<br />
für die Anordnung einer Freiheitsbeschränkung<br />
oder Durchführung einer Freiheitseinschränkung?<br />
Der Grund, die Art, der Beginn und die Dauer<br />
der Freiheitsbeschränkung sind schriftlich zu<br />
dokumentieren. Ärztliche Zeugnisse / Attest,<br />
und der Nachweis über die notwendigen Verständigungen<br />
sind diesen Aufzeichnungen anzuschließen<br />
(vgl. § 6 Abs 1 HeimAufG).<br />
Ebenso sind der Grund, die Art, der Beginn<br />
und die Dauer einer mit dem Willen des Bewohners<br />
vorgenommenen Einschränkung seiner<br />
persönlichen Freiheit festzuhalten (vgl. § 6<br />
Abs 2 HeimAufG).<br />
Welche Rechte und Pflichten h<strong>at</strong> der Bewohnervertreter?<br />
Grundsätzlich obliegt die Vertretung des Bewohners/der<br />
Bewohnerin bei der Wahrnehmung<br />
seines Rechtes auf persönliche<br />
Freiheit der von ihm/ihr hierfür bestellten<br />
Person. Es ist daher durchaus sinnvoll, den<br />
Bewohner/die Bewohnerin bereits beim Einziehen<br />
in den st<strong>at</strong>ionären Wohn- und Pflegebereich<br />
zu fragen, wer seine Interessen für<br />
den Fall vertreten soll, wenn eine Freiheitsbeschränkung<br />
angeordnet wird. Die Vertretung<br />
nach § 8 Abs 1 HeimAufG stellt einen<br />
besonderen Fall einer Vorsorgevollmacht dar<br />
und ist somit nicht auf die „Angehörigen“<br />
beschränkt (vgl. Barth/Engel, Heimrecht § 8<br />
HeimAufG Anm. 1); der Bevollmächtigte muss<br />
ECHTES STEIRER HERZ<br />
9
Inform<strong>at</strong>ives aus den Steirischen Seniorenhäusern<br />
unabhängig von der Einrichtung sein, die Vollmacht<br />
bedarf aber keiner besonderen Schriftform.<br />
In der Praxis finden wir diese Form der<br />
Bewohnervertretung bislang kaum, und es besteht<br />
ein nachhaltiger Inform<strong>at</strong>ionsbedarf.<br />
Darüber hinaus wird auch der für die Namhaftmachung<br />
von Bewohnervertretern nach<br />
der Lage der Einrichtung örtlich zuständige<br />
Verein – www.vertretungsnetz.<strong>at</strong> - kraft Gesetzes<br />
Vertreter des Bewohners, (gesetzlicher<br />
Bewohnervertreter /Bewohnervertreterin)<br />
sobald eine Freiheitsbeschränkung vorgenommen<br />
oder in Aussicht gestellt wird. Durch diese<br />
gesetzliche Vertretungsbefugnis werden die<br />
Geschäftsfähigkeit des Bewohners und die<br />
Vertretungsbefugnis eines anderen, vom Bewohner/Bewohnerin<br />
selbst bevollmächtigten<br />
Vertreters nicht berührt (vgl. § 8 Abs 2 Heim-<br />
AufG).<br />
Der/die gesetzliche Bewohnervertreter/<br />
Bewohnervertreterin, aber auch der vom<br />
Bewohner/Bewohnerin bevollmächtigte<br />
Vertreter/Vertreterin, ist insbesondere berechtigt,<br />
die Einrichtung unangemeldet zu<br />
besuchen, sich vom Bewohner/Bewohnerin<br />
einen persönlichen Eindruck zu verschaffen,<br />
mit der anordnungsbefugten Person und Bediensteten<br />
der Einrichtung das Vorliegen der<br />
Voraussetzungen der Freiheitsbeschränkung<br />
zu besprechen, die Interessenvertreter der<br />
Bewohner der Einrichtung zu befragen und<br />
in dem zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben<br />
erforderlichen Umfang Einsicht in die Pflegedokument<strong>at</strong>ion,<br />
die Krankengeschichte und<br />
andere Aufzeichnungen, sowie Ausfertigung<br />
einer Kopie dieser Unterlagen gegen Kosteners<strong>at</strong>z,<br />
über den Bewohner zu nehmen.<br />
Bei der Wahrnehmung seiner Rechte<br />
h<strong>at</strong> der Bewohnervertreter oder sonstige<br />
bestellte Vertreter auf die Erfordernisse<br />
des Betriebs der Einrichtung Bedacht zu<br />
nehmen (vgl. § 9 Abs 1 HeimAufG).<br />
Kann eine Freiheitsbeschränkung auf ihre<br />
Zulässigkeit gerichtlich überprüft werden?<br />
Der Bewohner, sein(e) Vertreter, seine Vertrauensperson<br />
und der Leiter der Einrichtung<br />
sind berechtigt, einen Antrag auf gerichtliche<br />
Überprüfung einer Freiheitsbeschränkung<br />
zu stellen. Zur Überprüfung einer Freiheitsbeschränkung<br />
ist das Bezirksgericht zuständig,<br />
in dessen Sprengel die Einrichtung liegt. Die<br />
Kosten für das gerichtliche Verfahren trägt der<br />
Bund (vgl. § 11 Abs 1 bis 4 HeimAufG).<br />
Welche Fragen sind von der/dem Sachverständigen<br />
im Rahmen der gerichtlichen Überprüfung<br />
zu beantworten?<br />
Bei mechanischen Freiheitsbeschränkungen,<br />
z.B. Hindern am Verlassen des Bettes durch<br />
Seitenteile, Hindern am Verlassen des Rollstuhles<br />
mittels Sitzhose oder mittels Therapietisch<br />
usw. sind im Rahmen der gerichtlichen Überprüfung<br />
von der/dem allgemein beeideten und<br />
gerichtlich zertifizierten Sachverständigen aus<br />
dem Fachgebiet Gesundheits- und Krankenpflege,<br />
folgende Fragen zu beantworten:<br />
− Ist die Freiheitsbeschränkung zur Gefahren<br />
abwehr unerlässlich und geeignet?<br />
− Ist die Freiheitsbeschränkung in ihrer Dau<br />
er und Intensität im Verhältnis zur Gefahr angemessen?<br />
− Kann die Gefahr nicht durch andere schonendere<br />
Pflege- und Betreuungsmaßnahmen,<br />
die nicht, oder weniger, in die Freiheitsrechte<br />
des Betroffenen eingreifen, abgewendet<br />
werden?<br />
10<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der<br />
Bei medikamentösen Freiheitsbeschränkungen,<br />
z.B. „bei Unruhe 10 Tropfen Psychopax“, sind<br />
diese Fragen von einem/einer allgemein beeideten<br />
und gerichtlich zertifizierten Sachverständigen<br />
aus dem Fachgebiet der Psychi<strong>at</strong>rie<br />
zu beantworten.<br />
Das Sachverständigengutachten ist Grundlage<br />
für die Entscheidung des Gerichtes. Das Gericht<br />
h<strong>at</strong> am Schluss der mündlichen Verhandlung<br />
an Ort und Stelle, über die Zulässigkeit<br />
der Freiheitsbeschränkung zu entscheiden. Der<br />
Beschluss ist in der mündlichen Verhandlung zu<br />
verkünden, zu begründen und dem Bewohner<br />
in geeigneter, seinem Zustand entsprechender<br />
Weise zu erläutern.<br />
Wird die Freiheitsbeschränkung für unzulässig<br />
erklärt, ist diese sofort aufzuheben (vgl. § 15<br />
HeimAufG).<br />
Medizin- und Pflegerecht - Prof in . Mag a . Dr in . jur. Gertrude Allmer<br />
Allgemein beeidete und gerichtlich zertifizierte Sachverständige für Gesundheits- und Krankenpflege,<br />
Berufskunde, Arbeitstechnik, Betriebsorganis<strong>at</strong>ion, Planung, Ausbildung und Führung von Führungskräften,<br />
Operngasse 17-21/14, A-1040 Wien, Tel: +43 (01) 23060 8346, Fax: +43 (01) 23060 8347, Mobil:<br />
+43 (0) 664 2407686, oder: 8225 Pöllau, Rabenwald 65;<br />
e-mail:dr.gertrude.allmer@medizinrecht-pflegerecht.com,<br />
homepage: www.medizinrecht-pflegerecht.com<br />
Freiheitsbeschränkende und freiheitsentziehende Maßnahmen (FBM)<br />
im Bereich Pflegeheim aus der Sicht der Pflege.<br />
Auf Grund der neuen Anforderungen und Möglichkeiten des Heimaufenthaltsgesetzes gibt es bei<br />
den MitarbeiterInnen viele Ängste und Verunsicherungen hinsichtlich Freiheitsbeschränkungen in<br />
der Pflege und Betreuung der Bewohner/innen.<br />
Nach langjähriger Berufserfahrung in der Pflege zeigt sich, dass Bewohner/innen nach einem Sturz<br />
nicht nur körperliche Schäden davon tragen (Schenkelhalsbruch usw.), sondern auch seelische Narben<br />
bleiben. Angst vor neuerlichen Stürzen h<strong>at</strong> oft die Folge, dass Bewohner/innen panische Angst<br />
vor dem Mobilisieren haben und sich unter Spannungszuständen z.B. am Bett festhalten. Durch<br />
diese Immobilität kann es zu Krankheiten wie z.B. Lungenentzündungen, Thrombosen, Dekubitus<br />
Kontrakturen uvm. kommen.<br />
Bettseitenteile<br />
Ein Bettseitenteil, ein Sitzgurt oder Therapietisch werden in der Pflege gezielt eingesetzt. Ein Bettsei-<br />
ECHTES STEIRER HERZ<br />
11
Inform<strong>at</strong>ives aus den Steirischen Seniorenhäusern<br />
tenteil im oberen Bereich des Bettes dient oftmals als Hilfe für den/die Bewohner/innen, Grenzen im<br />
Bett wahr zu nehmen oder das Gefühl von Sicherheit zu geben. Zudem unterstützt es den Bewegungsdrang<br />
aufrecht zu erhalten und die Mobilität zu fördern z.B. durch selbständigen Lagewechsel<br />
im Bett mittels anhalten an den Bettseitenteilen.<br />
Das Verlassen des Bettes ist jeder Zeit möglich, auch wenn nur 3 Teile eines Bettseitenteils hochgezogen<br />
sind. Daher sollte es nicht als Freiheitseinschränkung oder als Freiheitsbeschränkung gesehen<br />
werden, sondern als Unterstützung des Bewohners.<br />
Durchaus kommt es in der Pflege auch vor, dass durchgehende Bettseitenteile verwendet werden,<br />
wenn es in der Situ<strong>at</strong>ion nötig ist. Diese werden bei Notwendigkeit zum Schutz der BewohnerInnen<br />
oder auf eigenen Wunsch „hochgezogen“. Es wird in der Pflege mit vielen altern<strong>at</strong>iven Heilbehelfen<br />
gehandhabt, um ein Bettseitenteil zu verhindern, wie z.B. Sensorbalken oder Sturzm<strong>at</strong>r<strong>at</strong>ze vor dem<br />
Bett. Diese Altern<strong>at</strong>iven müssen ausprobiert werden, bevor eine FBM durchgeführt werden darf.<br />
Altern<strong>at</strong>iven zu FBM<br />
Nicht in jeder Situ<strong>at</strong>ion können jedoch Hilfsmittel ein<br />
Bettseitenteil ersetzen. Freiheitsbeschränkungen und<br />
-einschränkungen sind das „letzte“ Mittel in der Pflege,<br />
aber in dem einen oder anderen Fall notwendig.<br />
Durch das Heimaufenthaltsgesetz ist das Pflegepersonal<br />
in Zukunft rechtlich abgesichert, wenn freiheitsbeschränkende<br />
Maßnahmen eingesetzt werden müssen.<br />
N<strong>at</strong>ürlich werden viele altern<strong>at</strong>ive Maßnahmen vor<br />
dem Anwenden von FBM durchgeführt. Angefangen<br />
von Gesprächen um einschätzen zu können warum<br />
Spannungszustände, Auto- und Fremdaggressionen<br />
entstehen. Wichtig ist zu erkennen was der/die Bewohner/in<br />
benötigt wie z.B. Licht, Essen, Zeitung lesen, aus<br />
dem Bett mobilisieren, TV aufdrehen bzw. abdrehen<br />
uvm. und diese als gelinderte Maßnahmen einzusetzen.<br />
Die verantwortungsvollen Mitarbeiter der KräuterGarten<br />
Gruppe gehen mit dem Thema FBM besonders sensibel um.<br />
In diesem Rahmen ist es wichtig, dass das Personal<br />
gut geschult im Umgang mit gelinderten Maßnahmen,<br />
sowohl als auch im Umgang mit FBM ist. Bei der Anwendung<br />
von FBM wird immer Rücksprache mit den<br />
Bewohner/innen, Arzt und/oder deren Angehörigen<br />
gehalten (bei Bedarf kann auch die Bewohnervertretung<br />
hinzugezogen werden).<br />
12<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Inform<strong>at</strong>ives aus den Steirischen Seniorenhäusern<br />
Alles Operette<br />
in der<br />
Das bekannte und seit Jahren beliebte Ensemble von Frau Prof. Grete Vogler-Kieser<br />
begeisterte mit seinem bunten Musikprogramm und vielen weltbekannten Melodien<br />
das Publikum im Kräuterdorf Söchau.<br />
F<br />
ür die Bewohnerinnen und Bewohner,<br />
aber auch für viele Angehörige<br />
und Gäste gab es im Seniorenhaus Kamille<br />
im Kräuterdorf Söchau auch heuer wieder<br />
einen musikalischen Nachmittag der Sonderklasse.<br />
Hausleiterin Dir. Monika Steiner<br />
konnte das bekannte Ensemble von Prof.<br />
Grete Vogler-Kieser begrüßen, das mit weltbekannten<br />
Melodien aus Operette und Schlagerwelt<br />
im Programm „Frühlingsimpulse“<br />
begeisterte. Bereits seit über zehn Jahren ist<br />
das Ensemble mit ungebrochenem Erfolg immer<br />
wieder zu Gast in der Südoststeiermark.<br />
Lieder von Johann Strauß und Robert Stolz<br />
standen ebenso auf dem Programm, wie bekannte<br />
Melodien berühmter Interpreten wie<br />
Marika Rökk, Johannes Heesters, Ivan Rebroff,<br />
Peter Alexander u.v.m. Die hervorragenden<br />
Darbietungen und das bunte Programm mit<br />
mehr als 20 Liedern machten diesen Nachmittag<br />
zu einem ganz besonderen Erlebnis für<br />
alle, die das Glück h<strong>at</strong>ten, die „Frühlingsimpulse“<br />
mit zu erleben.<br />
14<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Grete Vogler-Kieser genoss den tosenden<br />
Applaus der Bewohner der Kamille sichtlich<br />
Neben schwungvollen Melodien wurde<br />
auch einfühlsames dageboten<br />
Das beeindruckende Ensemble nach der<br />
grossartigen Vorstellung<br />
Manfred Grössler<br />
sang sich mit seiner<br />
wunderbaren Stimme<br />
in die Herzen unserer<br />
BewohnerInnen<br />
15
Inform<strong>at</strong>ives aus den Steirischen Seniorenhäusern<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der<br />
Der Dialog der Gener<strong>at</strong>ionen<br />
Gener<strong>at</strong>ionenprojekt 2012 - 2013 in der<br />
B<br />
ereits im Jahre 1992 wurde bei einer<br />
Konferenz der Vereinten N<strong>at</strong>ionen in<br />
Rio de Janeiro das Prinzip der Nachhaltigkeit<br />
auf die Gesellschaft übertragen: Wirtschafts-,<br />
- Umwelt- und Entwicklungspolitik sollen das<br />
gemeinsame Ziel haben, die Belange der heutigen<br />
Gener<strong>at</strong>ionen zu befriedigen und die<br />
Lebensqualität für alle Menschen langfristig zu<br />
sichern. Dieser Aspekt der nachhaltigen Entwicklung,<br />
ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen<br />
der heutigen Gener<strong>at</strong>ion entspricht,<br />
ohne die Entwicklung der künftigen Gener<strong>at</strong>ion<br />
zu gefährden.<br />
So kam es nicht von ungefähr, dass das Jahr<br />
2012 von der europäischen Union zum Jahr<br />
des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen<br />
den Gener<strong>at</strong>ionen auserkoren wurde.<br />
Ausgehend von einem Workshop, den die<br />
Stadt Trofaiach mit Unterstützung des Landes<br />
Steiermark eingerichtet h<strong>at</strong>te, ergab sich eine<br />
„Auftragsarbeit“, einen Dialog zwischen der<br />
Jugend und SeniorInnen herbei zu führen.<br />
Die Herausforderung dieses Projektes bestand<br />
darin, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie<br />
Personen unterschiedlichen Alters aktiv werden<br />
bzw. bis ins hohe Alter aktiv bleiben und<br />
somit ihre Unabhängigkeit und Lebensqualität<br />
so lange wie möglich bewahren. Trotz körperlicher<br />
Einbußen unserer Senioren gelang dieses<br />
Projekt sehr gut.<br />
Im Rahmen der verschiedenen Projekte konnten die<br />
Jugendlichen erfahren, wie sich ALter anfühlt.<br />
uuu<br />
ECHTES STEIRER HERZ<br />
17
Inform<strong>at</strong>ives aus den Steirischen Seniorenhäusern<br />
Es wurden verschiedene Treffen und Aktivitäten<br />
mit den Schülern, den Jugendlichen und<br />
den Senioren genau strukturiert und geplant.<br />
So kam es zu sehr schönen Zusammenkünften.<br />
Besonders aktiv gestalteten die Jugendlichen<br />
aus dem Jugendzentrum ihr Programm. Virtuelles<br />
Kegelscheiben, Spielenachmittage und<br />
ein schöner Ausflug zum Christkindlmarkt<br />
nach Leoben sorgten für eine aktive Abwechslung.<br />
Diese Sensibilisierung zwischen jung und alt<br />
konnte in vielen Bereichen, in denen die Kinder,<br />
die Jugendlichen und die Verbena SeniorInnen<br />
sich trafen, äußerst positiv bemerkt<br />
werden. So stellten die gemeinsamen Stunden<br />
eine positive Abwechslung vom „grauen<br />
Alltag“ dar.<br />
Die Begegnungen und der Umgang zwischen<br />
den Gener<strong>at</strong>ionen waren geprägt durch positive<br />
Energien und unverblümte Offenheit, vor<br />
allem der Kinder<strong>garten</strong>kinder. Die n<strong>at</strong>ürliche<br />
Neugier der Kinder und Jugendlichen spornte<br />
die älteren Menschen zu mehr Eigenaktivität<br />
an. Körperliche Einbußen und auch chronische<br />
Schmerzen der teilnehmenden Senioren<br />
bekamen in diesen Stunden nicht den Pl<strong>at</strong>z,<br />
den sie sonst einnahmen.<br />
Als krönenden Abschluss wurde mit den Senioren<br />
und den Kinder<strong>garten</strong>kindern eine<br />
Olympiade unter dem Motto „Dabei sein ist<br />
alles“ veranstaltet. Lustige Hindernisse mussten<br />
überwunden werden. Jeder Teilnehmer,<br />
ob jung oder alt wurde mit einer Urkunde<br />
und einem Eis geehrt. Die gesunde Jause in<br />
Form von „Finger food“ wurde von allen sehr<br />
gut angenommen.<br />
Die Projektdauer lief über ein volles Schuljahr.<br />
Das Resümee dieser vielen verschiedenen<br />
Projekte und Zusammenkünfte zwischen den<br />
Gener<strong>at</strong>ionen h<strong>at</strong> sicherlich bleibende Spuren<br />
bei allen hinterlassen.<br />
Das 2.Projekt<br />
Ein 2. Projekt, das Sozialfestival 2012, startete<br />
ebenfalls fast zur gleichen Zeit. Initiiert durch<br />
den Verein „Steirische Eisenstraße“ lautete das<br />
Motto: „Tu was, dann tut sich was“ und es sollte<br />
sich an der Eisenstraße viel bewegen. Zeigen,<br />
dass der Andere wichtig ist und wie einfach es<br />
wäre eine Idee zur Weltverbesserung einzureichen.<br />
Über ein Jahr hinweg wurden engagierte<br />
Menschen ermuntert, gemeinsame Projekte zu<br />
planen und diese auch umzusetzen.<br />
Der Philosoph und Theologe Clemens Sedmak<br />
entwickelte diese Initi<strong>at</strong>ive für mehr Menschlichkeit<br />
und Lebensqualität durch kre<strong>at</strong>ive Sozialarbeit.<br />
Finanziert wurden diese Projekte durch die EU,<br />
Land Steiermark und hauptsächlich aber durch<br />
Mittel der so genannten Sinnstifter. Ein Konsortium<br />
verschiedener österreichischer Stiftungen,<br />
die auch die Mittel für die Umsetzung der eingereichten<br />
und ausgewählten Projekte bereitstellten.<br />
Erste Stiftung, Essl Found<strong>at</strong>ion, Humer,<br />
Turnauer, Schweighofer und Unruhe Priv<strong>at</strong>stiftung.<br />
Eine unabhängige Jury entschied über die<br />
Förderung der verschiedenen eingereichten<br />
Projekte. Unter anderem: Altbischof Johann<br />
Weber, Red bull Pilot Hannes Arch, Vorstand<br />
der VA Bahnsysteme Willibald Mautner und<br />
Bezirkshauptmann Walter Kreuzwiesner.<br />
18<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Inform<strong>at</strong>ives aus den Steirischen Seniorenhäusern<br />
Die Stadtgemeinde Trofaiach reichte „Zusammenleben in Vielfalt“ - ein Gener<strong>at</strong>ionenfest - beim Sozialfestival<br />
ein. Dieses Projekt sollte das Zusammenleben zwischen jung und alt, zwischen Menschen<br />
mit und ohne Behinderung und mit Migranten fördern. Die Idee dahinter war, die Kindergärten,<br />
Schulen, das Jugendzentrum, das Seniorenwohnheim, den Pensionistenverband, die Musikschule, MigrantInnen,<br />
die Stadtbücherei und noch viele weitere Personen daran teilnehmen zu lassen.<br />
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20<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der<br />
Dieses Gener<strong>at</strong>ionenfest, umfasste eine Altersstruktur<br />
vom Kinder<strong>garten</strong>kind bis hin zu<br />
einem Senior mit 101 Jahren. Der Beitrag der<br />
Verbena Bewohner waren einstudierte Rollen<br />
für das The<strong>at</strong>erstück „Spurensuche“. Jung<br />
und alt haben sich im Vorfeld in wöchentlichen<br />
Workshops getroffen und konnten sich hier<br />
rege miteinander austauschen.<br />
Viele Institutionen nahmen mit der Verbena<br />
Kontakt auf und so konnten viele Eigenprojekte<br />
abgewickelt werden. Es kamen Firmgruppen aus<br />
der Pfarre Trofaiach, die mit „Gerd“ – dem Alterssimul<strong>at</strong>or<br />
– einmal 80 Jahre alt sein, ausprobieren<br />
konnten. Dieser Altersanzug bietet die<br />
Möglichkeit, die typischen Einschränkungen älterer<br />
Menschen auch für Jüngere erlebbar zu<br />
machen.<br />
Die verschiedenen Altersgruppen, Kinder<strong>garten</strong>kinder,<br />
Schüler, Jugendliche und unsere<br />
SeniorInnen trafen sich daher immer wieder<br />
in anderen Einrichtungen. Alle diese Zusammenkünfte<br />
waren Respektvoll und gespickt mit<br />
einer Portion Alltagsironie. Eines haben diese<br />
Treffen gezeigt: die Jugendlichen von Heute, ähneln<br />
der Jugend von damals. Jede Gener<strong>at</strong>ion<br />
h<strong>at</strong>te oder h<strong>at</strong> ihr Eigenleben und ihre Dynamik.<br />
Khalil Gibran, arabischer Dichter, 1883 - 1931<br />
ECHTES STEIRER HERZ<br />
21
Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der<br />
Der Glücksmacher<br />
zotter<br />
Josef Zotter ist einer der besten Chocol<strong>at</strong>iers der Welt. Mit Schoko-Kre<strong>at</strong>ionen<br />
wie „Süßwein und Käse“ oder „Ananas mit Sellerie“ polarisiert er –<br />
und regt damit an, Grenzen im Kopf zu überwinden und Neues zu erkunden.<br />
D<br />
er Moment wenn sie schmilzt, ganz<br />
zart über den Gaumen streicht und<br />
ein Feuerwerk an Aromen preisgibt. Ihre Aromen<br />
erwachen, tänzeln im Mund, erfüllen ihn.<br />
In der Schaltzentrale im Kopf laufen alle Register<br />
durch und suchen nach bekannten Komponenten,<br />
das Abenteuer beginnt. Glückshormone<br />
schießen in die Blutbahnen und durchfluten<br />
den Körper. Nein, Josef „Sepp“ Zotter macht<br />
keine Schokolade. Er kreiert in Tafelform gepacktes<br />
Glück. Der österreichische Chocol<strong>at</strong>ier<br />
gilt als wahrer Geschmackskomponist.<br />
stellte damals schon ungewöhnliche Kre<strong>at</strong>ionen<br />
her, von Hanfschnitten bis hin zu Käferbohnenrouladen<br />
mit Koriander. Das Geschäft<br />
läuft gut, er expandiert und eröffnet weitere<br />
Filialen in der Steiermark.<br />
Oft benutzt er in seinen Schokoladen absurd<br />
klingende Zut<strong>at</strong>enkombin<strong>at</strong>ionen – sei es<br />
nun Schafsmilch mit Kräutern oder Eierlikör<br />
mit Chili. Und doch entsteht am Ende immer<br />
eine Sinnesfreude. „Wer sagt: ‚Dies oder das<br />
h<strong>at</strong> in einer Schokolade nichts verloren‘, den<br />
überzeuge ich immer gerne vom Gegenteil“,<br />
erklärt der 52-Jährige, der sein kleines Schokoladenreich<br />
in Kornberg in der Steiermark<br />
aufgebaut h<strong>at</strong>. Bis hierhin war es allerdings ein<br />
steiniger Weg. 1987 gründet Josef Zotter mit<br />
seiner Frau Ulrike eine Konditorei in Graz,<br />
uuu<br />
ECHTES STEIRER HERZ<br />
23
1992 erfindet er die „handgeschöpfte Schokolade“<br />
– von Hand aufgeschichtete Füllungen<br />
– die in Schokolade getaucht werden. Eine<br />
der ersten Sorten gibt es auch heute noch<br />
im Sortiment: Hanf-Mocca – eine verbotene<br />
Kombin<strong>at</strong>ion die für viel Aufregung sorgte und<br />
doch ganz harmlos einfach glücklich macht.<br />
Doch schon vier Jahre später kommt der<br />
Rückschlag: Zotter muss Insolvenz anmelden<br />
und seine Konditoreien schließen, er ist mit<br />
seinen Kre<strong>at</strong>ionen einfach seiner Zeit voraus.<br />
1999 entscheidet er sich, ganz auf die Schokoladeproduktion<br />
zu konzentrieren und kehrt<br />
zu seinen Wurzeln nach Riegersburg zurück.<br />
Im ehemaligen Kuhstall der elterlichen Landwirtschaft<br />
startet er seine Schokoladenproduktion.<br />
Heute sagt er: „Die Pleite war gut für<br />
meine persönliche Entwicklung – und für die<br />
Entwicklung des Unternehmens.“ Mittlerweile<br />
arbeiten mehr als 130 Mitarbeiter in der<br />
Zotter Schokoladen-Manufaktur. Der Querdenker<br />
ist ein leuchtendes Beispiel, wie man<br />
mit unternehmerischem Mut gestärkt aus einer<br />
Krise hervorgeht. Das h<strong>at</strong> er auch seinem<br />
unkonventionellen Handeln zu verdanken: So<br />
nimmt er etwa Schokoladensorten, die sich<br />
besonders gut verkaufen, willkürlich aus dem<br />
Sortiment. „Die nehmen den Schokoladen,<br />
die sich nicht so gut verkaufen, zu viel Pl<strong>at</strong>z<br />
weg.“ Von Marktforschung hält Zotter wenig.<br />
Als Beispiel nennt er seine Nuss-Schokolade<br />
mit Schweinsgrammlen. „Eine Analyse würde<br />
zeigen: Grammel-Schokolade? Die würde keiner<br />
kaufen.“ Er h<strong>at</strong> sie einfach gemacht, mit<br />
der Überzeugung, dass sie gut schmecken<br />
wird – und das ist das einzige was zählt. Mit<br />
Erfolg. Ebenso wie von Marktanalysen hält<br />
Zotter auch vom Verkosten neuer Rezeptideen<br />
wenig. „Wer versucht, es möglichst<br />
724<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Foto: fotolia.de<br />
Wenn Sie uns ehrenamtlich<br />
helfen möchten, dann melden<br />
vielen Testessern recht zu machen, den Sie sich erwartet<br />
am Ende immer nur ein mittelmäßiges<br />
bitte bei:<br />
Frau Bettina Gaber<br />
Produkt.“ St<strong>at</strong>tdessen produziert er die Schokolade<br />
einfach – ungetestet. unter Dass 01/ sie 37 dem 905 einen<br />
dann prima schmeckt und dem anderen oder unter:<br />
– 840<br />
gar nicht, findet er nicht schlimm. „Zum Glück<br />
seniorenbetreuung@<br />
sind die Menschen verschieden. Und mit ihnen<br />
die Geschmäcker.“ seniorenpflegeresidenz-doebling.<strong>at</strong><br />
Bei einem derzeitigen<br />
Sortiment mit über 350 verschiedenen Sorten<br />
ist sicher für jeden was dabei.<br />
uuu<br />
25
Das gesamte zotter-Sortiment wird samt Raritäten<br />
wie Bird‘s Eye Chili und Marc de Champagne<br />
in BIO hergestellt.<br />
Regionales im globalen Zusammenhang. Die<br />
Hauptbestandteile der Schokolade wie Kakao<br />
und Rohrzucker gedeihen nicht auf den Feldern<br />
vor der Zotter Schokoladen Manufaktur.<br />
Trotzdem gelten für Zotter die gleichen<br />
Maßstäbe. Er will nah dran sein und regionale<br />
Qualität. Deshalb kauft Zotter seine Rohstoffe<br />
nur BIO-zertifiziert und FAIR gehandelt<br />
ein. Seit 2001 reist Zotter regelmäßig in die<br />
Kakao-Anbaugebiete. Denn Qualität beginnt<br />
beim Rohstoff und Anbau vor Ort. Seinen<br />
edlen Kakao bezieht er von ausgesuchten<br />
Kooper<strong>at</strong>iven in Bolivien, Brasilien, Ecuador,<br />
Peru, Panama, Nicaragua, Dominikanische<br />
Republik, Kongo, Indien und Papua Neuguinea.<br />
Mit seinen Kakaobauern steht er in einer<br />
partnerschaftlichen Beziehung. Er weiß, dass<br />
Spitzenqualität ihren Preis h<strong>at</strong> und zahlt dafür<br />
Preise weit über dem Weltmarktniveau.<br />
Josef Zotter: „Als kakaoverarbeitender Betrieb<br />
tragen wir Verantwortung für die Lebens-<br />
und Arbeitsbedingungen der Bauern<br />
in der Dritten Welt. Der faire Handel ist die<br />
Chance für die Kleinbauern und PlantagenarbeiterInnen<br />
in den Anbauländern. Sie können<br />
sich von den schwankenden Weltmarktpreisen<br />
emanzipieren und eine gesicherte<br />
und selbstbestimmte Existenz aufbauen.“<br />
Es ist ein gutes Gefühl durch Fairness und<br />
Wertschätzung etwas bewegen zu können.<br />
Derzeit plant er die Eröffnung eines Schokoladenthe<strong>at</strong>er<br />
mit Genussweg in Shanghai, denn<br />
dort steckt der Schokoladenkonsum noch in<br />
den Kinderschuhen und das ist eine willkommene<br />
Herausforderung für den steirischen Pionier.<br />
ECHTES STEIRER HERZ<br />
27
Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der<br />
Erste Parkinson-Selbsthilfegruppe<br />
im SeniorInnenhaus<br />
Für uns alle ist die „Parkinson-Krankheit“ ein Begriff. Dennoch gibt es derzeit sehr wenig<br />
gesichertes Wissen über die Ursachen. Betroffene Menschen ger<strong>at</strong>en sehr oft in eine<br />
unfreiwillige Isol<strong>at</strong>ion, was den Umgang mit der Krankheit weiter erschwert.<br />
D<br />
urch die Idee von Frau K<strong>at</strong>harina Hus<br />
singer, Bewohnerin im Seniorenhaus<br />
Melisse, und Unterstützung der Stadtgemeinde<br />
Feldbach durch Bürgermeister Kurt<br />
Deutschmann und Prim. Dr. Martin Heine<br />
von der Neurologie im LKH Feldbach wurde<br />
eine Selbsthilfegruppe für an dieser Krankheit<br />
leidende Personen gegründet, wobei das Seniorenhaus<br />
Melisse ihre Infrastruktur zur Verfügung<br />
stellt. Die Selbsthilfegruppe soll informieren,<br />
Fragen zum Thema beantworten und<br />
einen Erfahrungsaustausch aller Betroffenen<br />
ermöglichen. Außerdem stehen Gymnastik,<br />
Physiotherapie und Gedächtnistraining ebenso<br />
am Programm wie Vorträge von Ärzten<br />
u.v.m.. Für alle Betroffenen und Interessierten<br />
finden die Treffen der Feldbacher Selbsthilfegruppe<br />
jeden 3. Dienstag im Mon<strong>at</strong> von<br />
10-11 Uhr in der Melisse st<strong>at</strong>t. Bürgermeister<br />
Kurt Deutschmann bedankte sich beim<br />
gesamten Melisse-Team mit Frau Dir. Karin<br />
Erkenger an der Spitze, für die Initiierung<br />
dieses Projektes im Seniorenhaus Melisse.<br />
K<strong>at</strong>harina Hussinger mit Bgm. Kurt Deutschmann,<br />
Prim. Dr. Martin Heine, dem Präsidenten der Parkinson<br />
Selbsthilfegruppe Steiermark Helmuth Sonnenschein und<br />
Melisse-Hausleitung Dir. Karin Erkenger.<br />
uuu
Inform<strong>at</strong>ives aus den Steirischen Seniorenhäusern<br />
Eine große Unterstützung für Parkinson-Erkrankte<br />
kann eine SHG sein, in der die Erfahrung<br />
von Gemeinschaft ein sehr positives Erlebnis<br />
darstellt. In der Bezirkshauptstadt Feldbach<br />
h<strong>at</strong> es bislang eine derartige SHG noch nicht<br />
gegeben. Aus diesem Grund freut es mich, dass<br />
Fr. K<strong>at</strong>harina Hussinger – Bewohnerin unseres<br />
Hauses – gemeinsam mit dem Landesverband<br />
der „Selbsthilfe Steiermark“ die Initi<strong>at</strong>ive zur<br />
Gründung einer solchen Gruppe bei uns im<br />
Seniorenhaus Melisse in Feldbach ergriffen h<strong>at</strong>.<br />
An jedem dritten Dienstag im Mon<strong>at</strong> treffen<br />
sich ab sofort Parkinson-Erkrankte, aber<br />
auch Angehörige und Interessierte bei uns<br />
im Haus zum Erfahrungsaustausch. Die Me-<br />
lisse ist durch die barrierefreie Bauweise ein<br />
idealer Veranstaltungsort, da viele Betroffene<br />
in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Im<br />
Rahmen der Gespräche in der Selbsthilfegruppe<br />
ist es möglich, einen selbstbewussten<br />
Umgang mit seiner Krankheit zu erlernen. Fr.<br />
K<strong>at</strong>harina Hussinger: „Die Selbsthilfegruppe<br />
soll informieren, Fragen zum Thema beantworten<br />
und einen Erfahrungsaustausch<br />
aller Betroffenen ermöglichen. Außerdem<br />
stehen Gymnastik, Physiotherapie und Gedächtnistraining<br />
ebenso am Programm wie<br />
Vorträge von Ärzten, gemeinsames Singen,<br />
Spielen, Vorlesen, Spazieren uvm. ….<br />
Graf Carello<br />
Unter dem Motto „Einmal noch den Fahrtwind spüren“ gehört unser Graf Carello nun schon seit<br />
10 Jahren zur Melisse, mittlerweile schon unzählige Ausfahrten mit Angehörigen, Ehrenamtlichen<br />
und MA des Hauses ….Zum Eis essen bzw. gemütlichen Kaffeehausbesuch in der Stadt, Einkaufszentrum….<br />
oder für ein tolles Panorama auf den nahegelegenen Kalvarienberg…..<br />
Die Sponsoren mit der Hausleitung Karin Erkenger und dem neuen Graf Carello, der bei den BewohnerInnen für frischen Wind sorgen wird<br />
30<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der<br />
Klassisches Konzerterlebnis<br />
in gewohnter<br />
-Qualität<br />
Einen besonderen Künstler durften die<br />
BewohnerInnen des Seniorenhauses VIOLA<br />
in Kammern begrüßen und genießen. Mit<br />
Auszügen aus Franz Schuberts „Schwanengesang“<br />
gelang dem Künstler Werner Pein<br />
ein fulminanter Auftritt.<br />
D<br />
Werner Pein<br />
er Trofaiacher Johann Werner Prein<br />
absolvierte sein Gesangsstudium in<br />
Graz u. a. mit Kursen bei Hans Hotter und<br />
Mirella Freni. Noch während des Studiums<br />
wurde er Preisträger intern<strong>at</strong>ionaler Wettbewerbe<br />
(u. a. Belvedere Wettbewerb und concours<br />
intern<strong>at</strong>ional).<br />
Mit 33 Jahren sang er erfolgreich seinen ersten<br />
Hans Sachs, mit 34 Jahren den ersten<br />
Holländer. Der Künstler blickt auf zahlreiche<br />
Engagements an großen Europäischen<br />
Festivals und Opernhäusern zurück, so an<br />
der Wiener Sta<strong>at</strong>soper, bei den Salzburger<br />
Festspielen, bei den Wiener Festwochen,<br />
beim Steirischen Herbst, an der Hamburger<br />
Sta<strong>at</strong>soper, am Sta<strong>at</strong>sthe<strong>at</strong>er Wiesbaden, am<br />
Sta<strong>at</strong>sthe<strong>at</strong>er Nürnberg, am The<strong>at</strong>er Bern,<br />
am Musikthe<strong>at</strong>er im Revier Gelsenkirchen,<br />
an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf,<br />
bei den Bregenzer Festspielen, am Te<strong>at</strong>ro<br />
Comunale Bologna, am Santa Cecilia<br />
u. a. an denen er über 100 Kernpartien des<br />
Heldenbaritons ebenso wie des hohen Baßes<br />
sowie des tiefen dram<strong>at</strong>ischen Baritons sang.<br />
In den letzten Jahren h<strong>at</strong> er große Erfolge feiern<br />
können als Simone in »Die florentinische<br />
Tragödie« in Lissabon (2004), an der Opera<br />
Lyon (2007), an dem Festival de Opera Teneriffa<br />
und als Alberich am Sta<strong>at</strong>sthe<strong>at</strong>er Nürnberg<br />
im ersten Ringgastspiel in China unter<br />
Maestro Auguin, sowie am Te<strong>at</strong>ro Sao Carlos<br />
in Lissabon unter Zoltan Pesko und Marco<br />
Lethonja. Beim Mozartfestival La Coruña tr<strong>at</strong><br />
er in Zimmermanns »Ekklesiastischer Aktion<br />
« unter Friedemann Layer auf sowie in Schönbergs<br />
»Gurreliedern« im Centro Cultural in<br />
Belem, Lissabon, an der Scala als Handwerksbursch<br />
(»Wozzeck«) in der Regie von Jürgen<br />
Flimm und dem Dirig<strong>at</strong> von Daniele G<strong>at</strong>ti.<br />
Seine nächsten Engagements führten den<br />
Künstler nach Lissabon für »Die Götterdämmerung«,<br />
an die Mailänder Scala und<br />
die Wiener Festwochen für »Lulu«, erneut<br />
nach Lissabon für »Der Ring des<br />
Nibelungen«, zu den Gluck-Festspielen<br />
Nürnberg sowie jüngst an die Oper Köln<br />
für »Krieg und Frieden« von Prokofjew.<br />
ECHTES STEIRER HERZ<br />
31
Inform<strong>at</strong>ives aus den Steirischen Seniorenhäusern<br />
Der beliebte Künstler bei einem Auftritt<br />
Die Verbundenheit zum Seniorenhaus Viola ergab sich,<br />
durch den Aufenthalt seines V<strong>at</strong>ers Johann Prein in unserer<br />
Pflegeeinrichtung. In dieser Zeit erklärte sich Herr<br />
Johann Werner Prein erstmals bereit, einen „Klassischen<br />
Liederabend“ in Form einer Benefizveranstaltung zu gestalten.<br />
Diese Vorstellung fand besonderen Anklang bei den Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern, da die Musik mehr als berührte,<br />
und in diesen Momenten eine ganz besondere,<br />
ausgeglichene Ruhe zu spüren war<br />
Die Künstler, Herr Johann Werner Prein und sein musikalischer<br />
Begleiter Herr Peter Weniger (Dir. Stv. der Leobner<br />
Musikschule) waren von spürbaren Emotionen so<br />
angetan, dass diese Veranstaltung Wiederholung finden<br />
sollte. Daher durften sich unsere BewohnerInnen in der<br />
Vergangenheit über einen „Mendelson-Bartholdy – Lieder<br />
eines Lebenszyklus“-Abend freuen.<br />
Der Kontakt zu unserem Seniorenhaus ist trotz des großen<br />
Engagements von Herrn Josef Werner Prein noch<br />
immer vorhanden und wir freuen uns nicht nur über Besuche,<br />
welche er noch immer bekannten BewohnerInnen<br />
abst<strong>at</strong>tet, wenn er in seiner Heim<strong>at</strong> ist. Auch heuer durften<br />
wir uns wieder über eine Benefizveranstaltung der<br />
besonderen Art freuen.<br />
32
Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der<br />
Ehrenamtliche Engerln von der<br />
Rotkreuz-Jugend in der<br />
Ja, das gibt es noch. Jugendliche, welche sich t<strong>at</strong>kräftig der gemeinnützligen Arbeit zur<br />
Verfügung stellen. Entgegen vieler anderslautender Aussagen über unsere Jugend<br />
möchten wir uns für die vielen postiven Hilfestellungen der Rotkreuz-Jugend zum Wohle<br />
unserer BewohnerInnen bedanken.<br />
I<br />
n der gesamten abendländischen Tra<br />
dition, sei es aus der Sicht der klassischen<br />
Antike oder der des Christentums, gehörte<br />
der individuelle Beitrag zum allgemeinen Wohl<br />
unverzichtbar zu einem sinnerfüllten Leben.<br />
Eine andere Wurzel des sozialen Engagements<br />
findet sich in der christlichen Tradition im Liebesgebot<br />
der Bibel, das in der Frühzeit jedoch<br />
oftmals noch mit der Sicherung der eigenen<br />
Versorgung verknüpft war. Schon im Mittelalter<br />
wurde es durch die Versorgung von Armen<br />
mit Almosen vereinzelt umgesetzt. So<br />
verbindet etwa der zunächst als Ritterorden<br />
gegründete Johanniterorden, der seit 1099 in<br />
Jerusalem ein Spital für Arme, Alte und Kranke<br />
unterhielt, den christlichen Glauben zu<br />
wahren und Notleidenden zu helfen. Die Ehrenämter<br />
waren t<strong>at</strong>sächlich noch mit dem Erwerb<br />
von Ehre verbunden; adelige Personen,<br />
später auch Bürger mit hoher Bildung, gesellschaftlichem<br />
Ansehen und Reichtum konnten<br />
solche Ämter bekleiden und damit ihre Ehre<br />
noch erhöhen bzw. im Falle der Bürger erst<br />
erhalten.<br />
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
Die BewohnerInnen h<strong>at</strong>ten sichtlich Spaß mit den Jugendlichen<br />
entwickelten ehrenamtlich tätige Bürger die<br />
kommunale Armenpflege und schafften damit<br />
die Grundlage für die moderne, organisierte<br />
Sozialarbeit.<br />
Auch bei den Jugendlichen erhielten das Ehrenamt<br />
und die Sozialarbeit zunehmend immer<br />
größere Aufmerksamkeit.<br />
uuu<br />
ECHTES STEIRER HERZ<br />
33
Inform<strong>at</strong>ives aus den Steirischen Seniorenhäusern<br />
Die roten „Engerln“ vom Jugendrotkreuz erfreuten sich<br />
großer Beliebtheit bei den BewohnerInnen der Verbena<br />
So auch bei der Rotkreuz Jugend in Knittelfeld,<br />
welche vom Bezirksjugendreferenten Herrn<br />
Achim Gruber mit großem Engagement geleitet<br />
wird. Nach zuvor geführten inform<strong>at</strong>iven<br />
Gesprächen und Ideenaustausch st<strong>at</strong>tete<br />
Hr. Gruber erstmals dem Seniorenhaus Wegwarte<br />
einen Besuch mit seiner Jugendgruppe<br />
ab. Die Jugendlichen wurden durchs Haus geführt<br />
und erfuhren wichtige Dinge über den<br />
Umgang mit älteren und kranken Menschen.<br />
Nachdem die Jugendlichen einige Senioren<br />
kennenlernten und gegenseitiges Vertrauen<br />
entwickelt wurde, gingen sie mit unseren Senioren<br />
spazieren, spielten gemeinsam Brettspiele<br />
und Kartenspiele. Dabei haben sich in<br />
so manchen Spielrunden Ehrgeiz und Siegeswille<br />
gezeigt.<br />
Den Jugendlichen wie auch den Bewohnerinnen und Bewohnern machte die gemeinsam<br />
verbrachte Zeit sichtlich Spaß, sodass sich nun fortan an Sonntagen immer wieder Jugendliche<br />
bei uns in der Wegwarte ehrenamtlich einfinden, um gemeinsam mit unseren Senioren<br />
freudige Stunden zu verbringen.<br />
IHR PERFEKTER PARTNER in KNITTELFELD<br />
34<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Ankommen,<br />
zur Ruhe gelangen,<br />
Wiederkommen<br />
Der Kräuter<strong>garten</strong> in Söchau in der Oststeiermark ist ein geschmackvolles Erlebnis.<br />
Besucher können verschiedenste Kräuter und Blumen kennenlernen und sich über<br />
Anwendungen und Rezepte informieren. Der Garten befindet sich direkt gegenüber<br />
dem Seniorenhaus Kamille<br />
U<br />
nseren frei zugänglichen Kräuter<strong>garten</strong><br />
gibt es schon seit ca. 25 Jahren und<br />
es wachsen und gedeihen darin über 120<br />
verschiedene Heilkräuter. Ob Majoran oder<br />
Eukalyptus - aufgrund der unterschiedlichen<br />
Wachstums- und Blütezeiten der diversen<br />
Pflanzen kann der Kräuter<strong>garten</strong> das ganze<br />
Sommerhalbjahr über besichtigt werden. In<br />
speziellen Führungen erfährt man mehr über<br />
die heilende Wirkung und die magischen Kräfte<br />
der Pflanzen. Sehr viele Gartenliebhaber,<br />
sowie die BewohnerInnen des Seniorenhauses<br />
Kamille kommen in unsere Schau<strong>garten</strong>anlage,<br />
um Ruhe zu finden und Kraft zu tanken.<br />
Zwei spezielle Kraftplätze wurden dafür<br />
geschaffen. Ein „Schutzengelbeet mit Gewürzpflanzen,<br />
wie Koriander, Fenchel, Krauseminze,<br />
Zitronenmelisse, Kornblume und Kamille, sowie<br />
eine „Kräuterkapelle“, benannt nach „Hildegard<br />
von Bingen“. Energieplätze also - zum<br />
Kräftesammeln, Stille- und Innehalten.<br />
Der Garten verzaubert zudem mit einem<br />
Kneipppfad und einem Kräuterprodukteshop<br />
mit Kräuterprodukten von unseren Kräuterbäuerinnen,<br />
wie zB. Teemischungen, Kräutersalben,<br />
Massageölen oder Tinkturen, Kräuterkissen<br />
und Kräuterschnaps und einiges mehr.<br />
Bei diversen Veranstaltungen in der Kräuter<strong>garten</strong>anlage,<br />
wie „Tage der offenen Gartentür“,<br />
„Lichterzauberfest im Kräuter<strong>garten</strong>“,<br />
„Countryfest“ und speziellen Führungen im<br />
Hexen<strong>garten</strong> genießen unsere Gäste, die<br />
Bewohner des Seniorenhauses Kamille sowie<br />
unsere Ortsbevölkerung das zauberhafte<br />
Ambiente in der lauen Sommerluft , ein „Freiluftsalon“<br />
also für Genießer.<br />
ECHTES STEIRER HERZ<br />
35
Steirische<br />
Landschaftsjuwelen<br />
36<br />
Foto: pixelio.de
Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der<br />
Die Steirische<br />
Eisenstraße<br />
Von den Anfängen der Siedlungsgeschichte von Trebeia über Treuiach zu Trofaiach. Viele<br />
Jahrhunderte war die Steirische Eisenstraße die Ernährungsgrundlage der meisten<br />
Menschen, welche sich in der Gegend angesiedelt h<strong>at</strong>ten. Das bedeutete aber nicht nur<br />
Sicherheit, sondern meistens harte Arbeit und ein karges Leben.<br />
Das in der Tertiärzeit entstandene Becken<br />
von Trofaiach ist ein seit über<br />
3000 Jahren besiedeltes Kulturland. Die erste<br />
urkundliche Nennung geht auf die Jahre 1074<br />
-1087 zurück und war im Besitzverzeichnis<br />
des Stiftes Admont gelegen. Die liebliche<br />
Landschaft und vor allem der Erzreichtum<br />
der Grauwackenzone führten zu einer rel<strong>at</strong>iv<br />
nachhaltigen Besiedlung dieses geschützten<br />
Beckens. Bayerische, slawische und auch römische<br />
Mischbevölkerungen stellten hier die<br />
ersten Siedlungen. Diese Ansiedlungen wurden<br />
zudem mit archäologischen Fundstücken,<br />
wie Speerspitzen, Tonscherben, Knochen,<br />
Grabbeigaben in Gräbern und einem Römerstein<br />
untermauert.<br />
Jahrhundertelang war das Schlagen der Hämmer<br />
in den Tälern der steirischen Eisenstraße<br />
um und in Trofaiach das bestimmende Geräusch.<br />
Den Ton dabei gab der steirische Erzberg<br />
an. Die Radmeisterkommunität in Vordernberg,<br />
die Innerberger Hauptkommision<br />
mit den Hochöfen in Eisenerz, die Trofaiacher<br />
Hammerwerke und die Stadt Leoben mit<br />
dem alleinigen Verlagsrecht und dem Gütesiegel<br />
für Innerösterreich, dem Leobener Stadtwappen<br />
– den Strauß mit den beiden Hufeisen<br />
– als Markenzeichen aufzuprägen, das<br />
den Herkunftsort von qualitätsvollem Eisen<br />
zu hohem Ansehen verholfen h<strong>at</strong>te. Nicht zu<br />
letzt ist der wichtigste Arbeitgeber im Bezirk,<br />
das Hüttenwerk in Leoben - Donawitz.<br />
Das vom Erzberg gewonnene Eisenerz brachte<br />
entlang der Transportwege eine rege Handwerks-<br />
und Handelstätigkeit hervor. Nicht zu<br />
unterschätzen ist und war die große Bedeutung<br />
der Beschäftigung. Einerseits fanden die<br />
Männer im Erzbergbau und im Eisenwesen<br />
Arbeit. Zudem wurden die ortsansässigen<br />
Wirte und Kaufleute am wirtschaftlichen Ertrag<br />
der Region teilhaft.<br />
Eine besonders wichtige Facette der Bestrebungen<br />
und das Wirken von „Erzherzog Johann<br />
von Österreich“ zur Hebung der steirischen<br />
Wirtschaft war seine Hinwendung und<br />
uuu<br />
ECHTES STEIRER HERZ<br />
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Inform<strong>at</strong>ives aus den Steirischen Seniorenhäusern<br />
Bierbrauen h<strong>at</strong> eine lange und ausgereifte Tradition<br />
Verbundenheit mit dem Montanwesen.<br />
In Vordernberg erwarb Erzherzog Johann<br />
Radwerke und wählte aus Gründen lokaler<br />
Tradition den Ort auch zu seinem Wohnsitz.<br />
Er erkannte die Rückständigkeit des heimischen<br />
Eisenwesens auch aus der T<strong>at</strong>sache heraus,<br />
dass es im Erzberggebiet keinen Unterricht<br />
für Berg- und Hüttenleute gab. Im Jahre<br />
1840 gründete der Erzherzog im Raithhaus in<br />
Vordernberg die Steiermärkisch-Ständische<br />
Berg- und Hüttenmännische Lehranstalt, die<br />
später dann nach Leoben verlegt, versta<strong>at</strong>licht<br />
und schließlich zur k.u.k. Bergakademie erhoben<br />
wurde. In späterer Folge entstand die<br />
heutige Montanuniversität Leoben mit ihrem<br />
weltweit hervorragenden Ruf.<br />
Panoramablick auf Trofaiach<br />
Fotos: www.herzbergland.<strong>at</strong><br />
Viele Traditionen entlang der Eisenstraße haben eine enge Beziehung zur Eisenverarbeitung<br />
Viele Sehenswürdigkeiten rund um den Erzberg und entlang der Eisenstraße zeugen von der langen<br />
Vergangenheit des Berg-und Hüttenwesens in der Region.<br />
Menschen, die in der Eisen verarbeitenden Industrie ihr tägliches Brot verdienen mussten, h<strong>at</strong>ten<br />
ein hartes Leben. Der Zuzug der Arbeiter mit ihren Familien aus den verschiedenen Teilen des<br />
Landes machte den Arbeitsalltag und die noch dazu tristen Wohnverhältnisse nicht gerade leichter.<br />
Wetterkapriolen, lange Fußmärsche von und zur Arbeit kosteten viel Energie und Kraft. Doch man<br />
konnte gar nicht darüber nachdenken. Eigentlich war man nur froh, eine Arbeit zu haben, um die<br />
eigene Familie damit zu versorgen.<br />
38<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Immer etwas geboten<br />
Das ganze Jahr über bietet das Seniorenhaus<br />
WEGWARTE seinen BewohnerInnen neben erstklassiger<br />
Pflege und perfekter Versorgung auch<br />
jede Menge Spaß und Unterhaltung. Verschiedenste Veranstaltungen garantierten auch<br />
2013 herzerfrischende Stunden im Kreise von Freunden und Angehörigen.<br />
D<br />
ie hauseigene Seniorenanim<strong>at</strong>ion ist<br />
ständig mit der aktiven Gestaltung des<br />
Tagesablaufes im Seniorenhaus beschäftigt.<br />
Nicht nur die perfekte Organis<strong>at</strong>ion von Veranstaltungen<br />
aller Art, sondern auch Tagesaktivitäten<br />
wie Malen, Basteln, Turnen, Gedächtnistraining<br />
oder Sing- und Musizierkreise werden<br />
von dem angagierten Team intensiv begleitet.<br />
Da das Wohl der BewohnerInnen an erster<br />
Stelle steht, wird auch größter Wert auf die<br />
Einzelbetreuung gelegt. Schon jetzt freuen sich<br />
die BewohnerInnen der Wegwarte auf einen<br />
ereignisreichen Herbst mit Veranstaltungen<br />
wie Erntedankfest oder die Vorbereitungen auf<br />
die Advent- bzw. Vorweihnachtszeit. Da gibt es<br />
wieder viel zu tun. Von Mehlspeisen backen bis<br />
zur Herstellung der Hausdekor<strong>at</strong>ionen wird<br />
das vielfätige Programm auch heuer wieder für<br />
viel Spaß sorgen. Auch Angehörige sind bei allen<br />
Aktivitäten gern gesehene Gäste.<br />
Besondere Freude bereitet unseren SeniorInnen der Besuch von<br />
Kindern im Haus. Das bringt erfrischende Momente und sorgt für<br />
Leichtigkeit und Schwung.<br />
ECHTES STEIRER HERZ<br />
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Inform<strong>at</strong>ives aus den Steirischen Seniorenhäusern<br />
Das familiäre<br />
Seniorenhaus<br />
in Kammern<br />
Seniorenhaus ist nicht gleich Seniorenhaus. In der Viola in Kammern wird Menschlichkeit<br />
groß geschrieben und gelebt. Die Hausleiterin Ulrike Spielberger sieht jeden Tag als<br />
neue Herausforderung und Chance, den BewohnerInnen ihres Hauses das Leben zu<br />
einem Erlebnis zu gestalten.<br />
E<br />
ingebettet im Palten- und Liesingtal<br />
im Herzen der Steiermark findet<br />
sich unser Seniorenhaus Viola. Den Namen<br />
h<strong>at</strong> das Tal den zwei Flüssen der Palten und<br />
der Liesing zu verdanken, die sich durch dieses<br />
schlängeln. Beschützt und mit kostbarem<br />
Wasser versorgt werden wir von unserem<br />
Hausberg dem Reiting.<br />
Die n<strong>at</strong>ürliche, ja ländliche Umgebung ist ein<br />
Kernelement des Lebens in unserem Seniorenhaus,<br />
welches im Jahr 2007 für 50 pflegeund<br />
betreuungsdürftige Menschen aus der<br />
Region ein neues Zuhause werden sollte und<br />
es bis heute geblieben ist.<br />
welche in diesem Haus tätig sind, ist es ein<br />
Leitfaden der sich im täglichen Arbeiten widerfindet.<br />
Diese Bezeichnung macht das Bemühen namhaft,<br />
welches unserem Pflegegrunds<strong>at</strong>z zugrunde<br />
liegt, die uns anvertrauten Menschen<br />
zu begleiten und ihnen jeden Tag durch die<br />
entsprechende Aufmerksamkeit und professionelle<br />
Pflege ein Stück Leben entsprechend<br />
dem „Leben“ zu geben.<br />
Unser Haus des Lebens ist eine Institution,<br />
die eine schützende Umgebung bietet in der<br />
nach dem Motto des bekannten Austro Poppers<br />
Wolfgang Ambros<br />
Bei der Eröffnung wurde vom amtierenden<br />
Bürgermeister und Initi<strong>at</strong>or dieses Pflegeheimes<br />
das Seniorenhaus als „Haus des Lebens“<br />
bezeichnet. Für viele von Ihnen mag<br />
dieser Ausdruck, im Wissen den letzten Lebensabschnitt<br />
in einer derartigen Einrichtung<br />
zu beschreiten, grotesk klingen. Für alle Jene,<br />
A Mensch mecht i bleibn<br />
Und net zur Nummer mecht i werdn<br />
A klan’s Geheimnis mecht i hobn‘<br />
I mecht singan und lachn und<br />
Tun was i wü………<br />
gelebt wird.<br />
40<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Inform<strong>at</strong>ives aus den Steirischen Seniorenhäusern<br />
Neben einer besonderen Grundversorgung<br />
bereichern nicht nur unzählige Kleinigkeiten<br />
den Alltag in unserem Haus, sondern zeichnet<br />
sich vor allem durch die fachkompente Pflege<br />
mit entsprechend qualifiziertem Personal,<br />
welches 24 Stunden am Tag um das Wohl<br />
unserer BewohnerInnen bemüht ist, aus.<br />
Freundliche, helle Ein- und Zweibettwohneinheiten,<br />
von denen aus in jeder Ebene ein<br />
Zugang in die weitläufige Gartenanlage möglich<br />
ist, werden neben gemütlichen öffentlichen<br />
Wohnräumen als Lebensraum geboten.<br />
Durchflutet werden diese bereichsweise<br />
vom Duft ätherischer Öle, welche im Zuge<br />
der Arom<strong>at</strong>herapie entsprechend zum Eins<strong>at</strong>z<br />
gebracht werden. An dieser Stelle sei<br />
erwähnt, dass neben dem Raumklima, die<br />
n<strong>at</strong>ürlichen Öle im Bereich der Betreuung<br />
unserer BewohnerInnen eingesetzt werden.<br />
Die Gartengestaltung ist vom ländlichen Charakter<br />
geprägt, was bedeutet, dass unsere<br />
Bewohnerinnen und Bewohner, welche über<br />
die notwendigen Möglichkeiten verfügen, das<br />
Hochbeet bepflanzen und die Beeren und<br />
Kräuter aus dem eigenen Garten ernten. Im<br />
Zuge der Anim<strong>at</strong>ion ist neben dem Haustee<br />
auch schon die Viola Marmelade entstanden.<br />
Der Anspruch „animiert“ zu werden entstand<br />
nicht aus dem Verlangen der Betroffenen sondern<br />
aus den Anforderungen der Gesetzgebung<br />
heraus. In unserem Seniorenhaus erfüllen<br />
wir diesen nicht nur temporär an einem<br />
Übermaß sondern, was noch viel wichtiger ist,<br />
durch die tägliche, partnerschaftliche Pflegebeziehung.<br />
Diese wird getragen vom gegenseitigen<br />
Respekt, von Akzeptanz, Emotionen<br />
und Offenheit im Sinne des bereits erwähnten<br />
Liedtextes …..“i mecht singan und lachn<br />
und tun was i wü…“!<br />
Das Ziel am Ende des Tages ist es, dass unser<br />
Seniorenhaus von unseren Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern als deren Zuhause empfunden<br />
wird. Dann dürfen wir mit Stolz davon<br />
sprechen, den uns anvertrauten, pflegebedürftigen<br />
Menschen, das höchste Maß an Aufmerksamkeit<br />
entgegengebracht zu haben<br />
42<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der<br />
Das grüne Gold<br />
der Steiermark<br />
Kürbiskernöl: Herstellung mit Tradition<br />
Gerne wird Kürbiskernöl auch als „das grüne Gold“ bezeichnet. Diesen Titel verdient die kulinarische<br />
Köstlichkeit auch in vielerlei Hinsicht, werden ihr doch sowohl Heilkräfte als auch positive kosmetische<br />
Wirkungen nachgesagt. Bei der Erzeugung wird großer Wert auf höchste Qualitätsvorgaben gelegt, die<br />
sehr oft über Gener<strong>at</strong>ionen in Familienbetrieben weitergegeben wurden. Heute verbindet man traditionelle<br />
Herstellungsverfahren mit modernem „Know-How“.<br />
D<br />
ie traditionellen Ölmühlen in der<br />
Oststeiermark verarbeiten seit über<br />
hundert Jahren den steirischen Ölkürbis (Cucurbita<br />
pepo var. Styrica) zu unserem einzigartigen,<br />
mittlerweile weit über die Landesgrenzen<br />
bekannten, Steirischen Kürbiskernöl g.g.A.<br />
Die typischen, schalenlosen steirischen Kürbiskerne<br />
werden traditionell mit einer Steinmühle<br />
vermahlen, anschließend mit Wasser<br />
und etwas Salz zum Kürbiskernbrei angerührt<br />
und schonend geröstet. Für einen Liter Steirisches<br />
Kürbiskernöl g.g.A. benötigen die Ölmühlen<br />
ca. 2,5kg bis 3kg Kürbiskerne, je nach<br />
Saison. In der Herstellung gilt die Devise „klein<br />
aber fein“, was sich, bei den nostalgischen traditionellen<br />
Ölmühlen, n<strong>at</strong>ürlich auch im Geschmack<br />
des Kürbiskernöls wiederspiegelt.<br />
Die Banderole sichert das Original<br />
Die Banderole ist das Erkennungszeichen des<br />
originalen Steirischen Kürbiskernöls g.g.A., wel-<br />
che Ihnen mit der individuellen, fortlaufenden<br />
Kontrollnummer die Echtheit des Steirischen<br />
Kürbiskernöls garantiert. Es wird eine lückenlose<br />
Nachvollziehbarkeit der heimischen Kürbiskerne<br />
vom Feld über die Ölmühlen bis hin zu<br />
den Konsumenten gewährleistet. Neben den<br />
Überprüfungen durch den Verein „Steirisches<br />
Kürbiskernöl g.g.A.“ wird man zusätzlich von<br />
einer externen, akkreditierten Kontrollstelle<br />
begutachtet. Achten Sie auf die garantierte,<br />
zertifizierte Herkunft und die Banderole!<br />
Die Schalk Mühle<br />
Die Schalk Mühle im oststeirischen Kalsdorf bei<br />
Ilz ist ein kleines Familienunternehmen mit langer<br />
Tradition, in dem Handwerk sowie der persönliche<br />
Kontakt zu den Kunden und Mitarbeitern<br />
noch groß geschrieben werden. Seit Gener<strong>at</strong>ionen<br />
legt man hier großen Wert auf die Stärkung<br />
regionaler, nachhaltiger Produktion und die<br />
Bewahrung traditioneller Herstellungsverfahren<br />
ECHTES STEIRER HERZ<br />
45
durch den aufwendigen Erhalt bewährter<br />
Maschinen. So werden die Verarbeitung der<br />
Rohstoffe von Bauern aus der Region, sowie<br />
minimale Transportwege garantiert.<br />
In unserer traditionellen Öl-Manufaktur wird<br />
für die Befeuerung der Röstpfanne anst<strong>at</strong>t<br />
fossiler Brennstoffe noch Holz<br />
verwendet. Die Erfahrung des Ölpressers<br />
erhält hier eine besondere<br />
Bedeutung, da dieser die Röstung<br />
und Pressung des Kürbiskernbreis<br />
individuell anpassen kann. Die Pressung<br />
erfolgt mit Hilfe von bewährten<br />
Stempelpressen, die<br />
eine schonende Verarbeitung<br />
garantieren. Dadurch überzeugt<br />
das traditionell hergestellte<br />
Steirisches Kürbiskernöl<br />
g.g.A. der Schalk-Mühle durch<br />
seine tiefgrüne, nussige Note<br />
und den dickflüssigen Charakter.<br />
Durch die eigene Wasserkraftanlage<br />
gelingt es, den Eigenbedarf<br />
an Strom fast gänzlich auf<br />
nachhaltige Weise selbst zu erzeugen.<br />
Der Stromüberschuss<br />
wird in das öffentliche Stromnetz<br />
eingespeist sowie zusätzlich<br />
benötigte Elektrizität am<br />
Energiemarkt zugekauft.<br />
Neben der Wasserkraft<br />
wird in der<br />
Schalk-Mühle auch<br />
die Energie des Wal-<br />
des genutzt. So bietet der eigene Forst durch<br />
sein n<strong>at</strong>ürliches Wachstum genug Holz, um<br />
die Röstpfanne ganzjährig zu beheizen. Durch<br />
langjährige Erfahrung wird auf eine schonende<br />
und nachhaltige Bearbeitung der Wälder geachtet.<br />
Prämiertes Steirisches Kürbiskernöl 2013<br />
Das Steirische Kürbiskernöl g.g.A. der<br />
Schalk-Mühle erhielt die Auszeichnung<br />
„Prämiertes Steirisches Kürbiskernöl<br />
2013“. Neben den standardisierten sensorischen<br />
Qualitätskriterien wird auch<br />
die chemische und physikalische Beschaffenheit<br />
geprüft, wo der Tradition<br />
sbetrieb hervorragend abschneiden<br />
konnte. Die Beurteilung findet nach<br />
intern<strong>at</strong>ionalen Verkostungsnormen<br />
st<strong>at</strong>t und wird von einem unabhängigen<br />
Institut kontrolliert.<br />
Die Schalk-Mühle in Kalsdorf bei<br />
Ilz kann man auch besuchen und<br />
bei einer unvergesslichen Führung<br />
das nostalgische Ambiente einer<br />
traditionellen und nachhaltigen<br />
Produktion in der Öl-Manufaktur,<br />
der anschließenden Getreidemühle<br />
und dem Wasserkraftwerk<br />
hautnah miterleben. Details dazu<br />
finden Sie auch im Internet unter<br />
www.schalk-muehle.<strong>at</strong>, wo<br />
Ihnen viele weitere Inform<strong>at</strong>ionen<br />
und ein umfangreicher<br />
und interessanster<br />
Webshop zur Verfügung<br />
stehen.<br />
46<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der<br />
Rohstoff Kürbiskerne<br />
Die Basis für Kürbiskernöl sind Kürbiskerne. Diese sind gesund und schmecken fantastisch. Da der<br />
Geschmack der Kerne mit vielen Gewürzen harmoniert, h<strong>at</strong> das in der Folge kre<strong>at</strong>ive Köpfe veranlasst,<br />
die verschiedensten Vari<strong>at</strong>ionen zu entwickeln.<br />
N<strong>at</strong>ur<br />
Vanille<br />
Weiße Schokolade<br />
Zart Bitterschokolade<br />
Orange<br />
Milchschokolade<br />
Karamelisiert mit Zimt<br />
Wasabikruste<br />
uuu<br />
ECHTES STEIRER HERZ<br />
47
© Alle Fotos: Kristoferitsch<br />
REZEPTE<br />
mit<br />
KÜRBIS<br />
KERN<br />
ÖL<br />
Steirisches Kürbiskernölparfait mit Cracker<br />
Zut<strong>at</strong>en:<br />
Zut<strong>at</strong>en Parfait:<br />
Zut<strong>at</strong>en Cracker:<br />
- 8 Eigelb - 500 ml Eiweiß<br />
- 190 g Zucker - 500 g Zucker<br />
- 80 g Steirische Kürbiskerne - 600 g Mehl<br />
- Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. - 300 g geriebene Haselnüsse<br />
- 700 g Schlagobers - 300 g Steirische Kürbiskerne<br />
Garnierung:<br />
frische Früchte der Saison<br />
Steirisches Kürbiskernöl g.g.A.<br />
frische Minze- oder Melisseblätter<br />
Zubereitung:<br />
Für das Parfait Eigelb mit Zucker über Dampf schaumig schlagen, Kürbiskerne und Küriskernöl<br />
dazugeben (nach Gefühl bzw. Geschmack) und zum Schluss aufgeschlagenen Obers unterheben.<br />
Masse in eine passende Form füllen und über Nacht in das Gefrierfach stellen.<br />
Für die Cracker das Eiweiß mit dem Zucker steif schlagen, Mehl, Nüsse und grob gehackte Kürbiskerne<br />
unterheben. Masse bei 150 °C ca. 20 Minuten backen. Ausgekühltes Backgut in rechteckige<br />
Stücke schneiden und erneut ca. vier Minuten knusprig nachbacken.<br />
Parfait in Scheiben schneiden und gemeinsam mit Cracker in Schichten anrichten – vor dem<br />
Servieren noch einige Minuten bei Raumtemper<strong>at</strong>ur stehen lassen. Tipp: Garniert mit frischen<br />
Minze- oder Melisseblättern, einigen Tropfen Steirischem Kürbiskernöl und saisonalen Früchten ist<br />
diese einfache Süßspeise ein echter Hingucker!<br />
© Steirisches Kürbiskernöl g.g.A<br />
48<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Ofenkartoffel mit<br />
Kräuter-Kürbiskernölsauce<br />
Zut<strong>at</strong>en:<br />
- 2 kg Kartoffeln festkochend - Schnittlauch<br />
- 250 g Topfen - Knoblauch<br />
- Dill, Basilikum - 4 EL Sauerrahm<br />
- Kresse - 2 EL Steirisches<br />
- Oregano Kürbiskernöl g.g.A.<br />
- Thymian - 2 TL Salz<br />
- Petersilie - 1 TL Pfeffer<br />
Zubereitung<br />
Kartoffeln ungeschält einzeln waschen und in Alufolie, mit der glänzenden Seite nach innen, einwickeln.<br />
Im Backofen bei 250°C auf der obersten Schiene 1,5 - 2,5 Std. garen.<br />
Währenddessen die Kräuter waschen und fein hacken. Topfen mit Sauerrahm verrühren, die Kräuter,<br />
den gehackten Knoblauch und das Kürbiskernöl unterheben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
Sobald die Kartoffel gar ist, die Folie leicht öffnen und ein Kreuz in die Kartoffel schneiden.<br />
Mit der Kräutersoße füllen und auf Teller servieren. Mit Kürbiskernöl beträufeln und mit Kürbiskernen<br />
bestreuen.<br />
© Steirisches Kürbiskernöl g.g.A<br />
Bl<strong>at</strong>tspin<strong>at</strong>-Parmesannocken mit<br />
Steirischem Kürbiskernöl g.g.A.<br />
© Alle Fotos: Kristoferitsch<br />
REZEPTE<br />
Zut<strong>at</strong>en:<br />
- 40 dag Mehl<br />
- 3 Eier<br />
- 20 dag Bl<strong>at</strong>tspin<strong>at</strong><br />
- Steirisches Kürbiskernöl<br />
(so viel, dass der Teig noch fest bleibt)<br />
- frisch geriebener Musk<strong>at</strong><br />
- Salz und frischer Pfeffer aus der Mühle<br />
Zubereitung<br />
Bl<strong>at</strong>tspin<strong>at</strong> dünsten und verhacken. Mehl, Eier, Gewürze und Kürbiskernöl dazu geben und vorsichtig<br />
zu einem Teig verarbeiten. Anschließend aus dem Teig mit einem größeren Löffel 16 Nocken<br />
formen und in siedendes Salzwasser eingegeben - Achtung! Das Wasser nur weiter sieden lassen<br />
und Nocken ca. 10 - 15 min leicht kochen (bis sie oben auf schwimmen). Guten Parmesankäse<br />
(nicht zu jung, sollte schon sehr würzig sein) wenn möglich in dünnen Scheiben (oder auch gehobelt)<br />
herrichten. <br />
Auf einem vorgewärmten Teller etwas Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. geben (Spiegel), darauf die<br />
gekochten Nocken anrichten und mit viel Parmesan-Käse belegen. Tipp: Gedünstete Karotten und<br />
Sellerie ergänzen das Gericht geschmacklich als auch dekor<strong>at</strong>iv! Im Sommer passt auch hervorragend<br />
ein Paprika-Paradeiser-Sal<strong>at</strong> oder grüner Sal<strong>at</strong> zu den Nockerln. © Steirisches Kürbiskernöl g.g.A<br />
ECHTES STEIRER HERZ<br />
49
Inform<strong>at</strong>ives aus den Steirischen Seniorenhäusern<br />
Ich<br />
erinnere<br />
mich<br />
Für viele Menschen war der Erzberg die einzige Möglichkeit,<br />
ihre Familien zu ernähren. Dies war meist mit harter Arbeit<br />
und einem kargen Leben verbunden.<br />
Franz P., Bewohner der Verbena, erinnert sich<br />
an seine Jugend, die Mühsal eines kargen Lebens,<br />
aber immer vorwärts schauend, die Familie<br />
zu versorgen, dabei die eigenen Bedürfnisse<br />
immer ganz nach hinten zu reihen und das<br />
eigene Glück in der Hoffnung an ein besseres<br />
Morgen zu finden.<br />
I<br />
ch wurde am 13.9.1929 in Proleb geboren.<br />
Mit meinen Eltern und meiner<br />
Schwester übersiedelte ich nach Eisenerz. Der<br />
V<strong>at</strong>er fand am Erzberg eine Stelle als M<strong>at</strong>erialträger.<br />
Keine leichte Arbeit wie man sich vorstellen<br />
kann. Das Gute daran war, dass man<br />
sich durch die Tätigkeit am Berg eine kleine<br />
Werkswohnung leisten konnte. Die Wohnung<br />
befand sich im alten „Choleraspital“, so wurde<br />
das Haus genannt.<br />
Kurz ging ich in Eisenerz zur Schule.1940 wurde<br />
V<strong>at</strong>er zur Musterung einberufen. Meine<br />
Schwester und ich kamen daraufhin zu einem<br />
Bauern in die Untersteiermark. Dort ging es<br />
uns nicht gut. Der Bauer war ein sogenannter<br />
Nazi – ein Blockleiter, er h<strong>at</strong>te eine „Umfallerkrankheit“<br />
mit Schaum vor dem Mund – vermutlich<br />
epileptische Anfälle. Dadurch musste<br />
er nicht einrücken. Ein gefangener Franzose<br />
arbeitete auch am Hof in Fladnitzberg. In der<br />
Kammer wo wir zusammen in einem kleinen<br />
50<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der<br />
„Bett“ schliefen bekamen wir nur alte „Kotzen“<br />
zum zudecken. Diese waren immer<br />
feucht und wärmten auch nicht. Ich lief fast<br />
das ganze Jahr barfuss. Sogar wenn der erste<br />
Frost schon da war. Das Essen war sehr karg<br />
und anständige Kleidung gab es auch nicht.<br />
Wenn ich zur Schule gehen durfte, freute ich<br />
mich auf den Lehrer. Er wohnte im Nachbarhaus<br />
und sah, wie die Bauersleute schlecht<br />
zu uns waren. Er war sehr gut zu mir. Von<br />
ihm bekam ich selbst gemachte Kekse und<br />
Mehlspeisen. Eine Nachbarin, die in Kirchberg<br />
Schneiderin war, beobachtete auch wie<br />
die Bauersleute meine Schwester und mich<br />
schlecht behandelten und erst<strong>at</strong>tete Anzeige<br />
bei den Behörden.<br />
Wir kamen nach Feldbach. Dort holte uns<br />
der Bauer ab. Er war ungustiös, bartig und ungepflegt.<br />
Von dort fuhren wir mit ihm nach St.<br />
Kind. Das Haus war in einem sehr schlechten<br />
Zustand und war mit einem Strohdach gedeckt.<br />
Dort ging es mir nicht besser, sondern<br />
noch viel schlechter. Die Bauersleute waren<br />
keine guten Menschen. Der Bauer war nebenbei<br />
noch Gefangenenwächter. Ich musste auf<br />
dem feuchten Lehmboden im Rübenkeller<br />
schlafen oder teilweise im Kuhstall. Die Bauersleute<br />
h<strong>at</strong>ten eine Tochter auf die sie schön<br />
schauten. Meine Kleiderkarte wurde für sie<br />
verwendet. Ich ging mit den abgetragenen<br />
Kleidern durch das Jahr. Bevor ich eine halbe<br />
Stunde zur Schule nach Breitenfeld ging,<br />
musste ich noch die Kühe füttern und den<br />
Stall misten.<br />
der von der Gefangenschaft nach Hause kam.<br />
Noch während des Krieges erfuhr ich vom<br />
Tod des V<strong>at</strong>er`s. Er war nach Flossenbürg gebracht<br />
worden, wo er im Arbeitslager starb. Er<br />
starb einen sinnlosen Tod, nur weil er in dieser<br />
Zeit einen anderen Glauben h<strong>at</strong>te. Mutter<br />
wurde daraufhin die Werkswohnung gekündigt.<br />
Sie lebte im Altersheim in Eisenerz bis sie<br />
eine kleine Wohnung in Vordernberg bekam.<br />
Im Jahre 1943 – ich war gerade mal 14 Jahre<br />
alt – wurde ich zum Stellungsbau nach<br />
Jennersdorf geholt. Wir mussten Laufgräben<br />
für die Sold<strong>at</strong>en ausgraben und Panzersperren<br />
aufbauen. Von da an ging es mir besser.<br />
Wir bekamen dort richtiges Essen und eine<br />
gute Unterkunft. Geschlafen haben wir in der<br />
Schule in Fehring auf Stroh. SS Männer waren<br />
während der Arbeit unsere Aufseher.<br />
Meine um 2 Jahre ältere Schwester wurde<br />
ins Nachbaranwesen zur Arbeit übergeben.<br />
Durch sie erfuhr ich, dass der V<strong>at</strong>er von den<br />
Nazi`s verhaftet wurde. Sie h<strong>at</strong>te mehr Glück<br />
als ich, ihr ging es bei der Dame viel besser.<br />
Später heir<strong>at</strong>ete sie den Bruder der Bäuerin,<br />
ECHTES STEIRER HERZ<br />
51
Inform<strong>at</strong>ives aus den Steirischen Seniorenhäusern<br />
Sehr viele Partisanen waren in diesem Gebiet<br />
unterwegs. Am Abend, nach dem Stellungsbau<br />
in Jennersdorf, wurden wir mit dem Zug nach<br />
Fehring zurück gefahren. Da gab es einmal einen<br />
Tieffliegerangriff. Wir h<strong>at</strong>ten gerade mit<br />
dem Zug Halt am Bahnhof Hohenbruck. Sehr<br />
viele der Kinder und Burschen fielen diesem<br />
zum Opfer. Noch heute denke ich an diese<br />
schrecklichen Bilder. Immer und immer wieder<br />
flogen die Kampfflieger über uns hinweg<br />
und schossen. Nach dem Angriff kamen vom<br />
nahe gelegenen Sanitätslager, wo verwundete<br />
Sold<strong>at</strong>en einquartiert waren, mit Pferdegespann<br />
herüber und luden die verstümmelten<br />
Körper einfach auf und fuhren davon. Es war<br />
grauenvoll.<br />
Es war schon die Umbruchszeit im Jahre 1945,<br />
ich war wieder zurück in St. Kind, als ich mit einer<br />
Frau aus St. Michael ins Gespräch kam. Sie<br />
war in der Untersteiermark zum „Hamstern“.<br />
Lanzer, die mit dem Lkw in die Kaserne nach<br />
St. Michael fuhren, nahmen uns beide mit. Ich<br />
durfte über Nacht in der Wohnung der Frau<br />
schlafen. Zu Fuß und ohne Schuhe ging ich<br />
nach Vordernberg. Ich musste mich dort durch<br />
den Ort fragen, um meine Mutter zu finden.<br />
946 fand ich eine Anstellung am Erzberg als<br />
Kuppler bei den Lokomotiven am Tagbau.<br />
Die Winter in diesen Jahren waren besonders<br />
kalt und schneereich. Wir schaufelten stundenlang<br />
die Gleise frei. Wenn wir fertig waren,<br />
fingen wir wieder von vorne an. Der Verdienst<br />
war nicht schlecht, aber man konnte sich damit<br />
nichts kaufen. Unsere Kleidung und unser<br />
Schuhwerk waren sehr desol<strong>at</strong>. Der Ernährungszustand<br />
k<strong>at</strong>astrophal. Es gab nichts zum<br />
Heizen und auch kein Gewand. Mit der Zahnradbahn<br />
der ÖBB fuhren wir bis zum Bahnhof<br />
Präbichl zur Arbeit. Wir mussten sehr früh<br />
weg. Im Winter blieb der Zug sehr oft stecken.<br />
Das hieß, wir mussten bis zum Pass zu Fuß<br />
weiter. Wo jetzt das Rot Kreuz Haus am<br />
Präbichlpass steht, war damals das Heizhaus<br />
und der Unterstand für 2 Lokomotiven der<br />
Schmalspurbahn. 5 -6 Waggons wurden dort<br />
angehängt. Es war für ca. 24 Knappen Pl<strong>at</strong>z<br />
darin. Später erst wurde der Pass abgegraben,<br />
denn es war dort einmal viel steiler. Es<br />
gab so wilde Winter mit starken Verwehungen,<br />
dass sich die ÖBB uns Arbeiter auslieh,<br />
um die Strecke frei zu bekommen. Denn es<br />
stand alles still. Ich wohnte dann am Erzberg<br />
auf Wiesm<strong>at</strong>h im Burschenhaus. Ich teilte das<br />
Zimmer mit einem Kollegen.<br />
Später wurde ich dann auf der Schmalspurbahn<br />
Lokführer. Nach der Entsorgung der<br />
Förderhunte und der Schienenstrecken wurde<br />
auf Lkw umges<strong>at</strong>telt. Ich fuhr dann mit Lkw<br />
mit 22 Tonnen Fracht. War noch Einweiser<br />
beim Sturz für die Lkw`s und beim Schacht<br />
für die Bagger.<br />
Ich war 7 Jahre lang verheir<strong>at</strong>et und aus dieser<br />
Beziehung entstand eine Tochter.<br />
Um eine finanzielle Aufbesserung zu erreichen<br />
ging ich in den Wald Holz arbeiten. 1984 ging<br />
ich dann in Pension. Mit meiner Lebensgefährtin<br />
Anna W. war ich 35 Jahre lang in glücklicher<br />
Beziehung. Wir wohnten in Trofaiach Nord. 12<br />
Jahre lang pflegte ich Anna nach ihrem Herzinfarkt<br />
und ihrer schweren Krebserkrankung.<br />
Meine größten Hobbys waren das Berg wandern,<br />
Rad fahren und Mottoradfahren. Als ich<br />
noch jung war, machten wir mit dem Fahrrad<br />
eine Großglocknerrundfahrt, danach weiter<br />
nach Heiligenblut. Auch waren wir am Neusiedlersee,<br />
über die Wildalpen nach Mariazell.<br />
Da h<strong>at</strong>te ich noch viel Kraft und Energie.<br />
52<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Die Steirischen<br />
Seniorenhäuser der<br />
wünschen allen BewohnerInnen<br />
und ihren Angehörigen eine<br />
schöne & besinnliche<br />
Adventzeit sowie ein friedvolles<br />
Weihnachtsfest
Das Stadterlebnis für aktive SeniorInnen<br />
Thermenland - Foto: Harald Eisenberger<br />
54
Graz<br />
Das grüne<br />
Herz der Steiermark<br />
Graz, europäische Kulturhauptstadt des Jahres 2003 und dank ihrer<br />
mittelalterlichen Altstadt UNESCO-Weltkulturerbe. Das Kulturleben der<br />
Metropole reicht von der klassischen Kunst bis hin zum Avantgarde-<br />
Festival „steirischer herbst“. Rüstige SeniorInnen finden hier ein reiches<br />
Betätigungsfeld. Eine Stadt, modern und traditionsbewußt zugleich, war<br />
und ist nach wie vor Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt und<br />
n<strong>at</strong>ürlich der Nabel der Welt für alle Steirer und Steirerinnen.<br />
Foto: Steiermark Tourismus - Schiffer<br />
55
Inform<strong>at</strong>ives aus den Steirischen Seniorenhäusern<br />
D<br />
ie Geschichte der Stadt rund um<br />
den steilen Felsen am Mur-Fluss, den<br />
Grazer Schloßberg, beginnt außerhalb unserer<br />
Zeitrechnung, in der jüngeren Steinzeit, also<br />
vor rund 5.000 Jahren. Das erste markante<br />
D<strong>at</strong>um der Stadt jährt sich im Jahr 2003 zum<br />
875. Mal: Die älteste urkundliche Erwähnung<br />
von Graz im Jahr 1128. Zweieinhalb Jahrhunderte<br />
später, im Jahr 1379, wird Graz Hauptstadt<br />
von „Innerösterreich“ (Steiermark, Kärnten,<br />
Krain, Inneristrien und Triest) und damit<br />
Residenz der Habsburger bis 1619.<br />
In den folgenden Jahrhunderten prägen italienische<br />
Baumeister die Stadt mit ihrer Baukultur.<br />
Graz wird eine mächtige Festung des<br />
„Heiligen Römischen Reiches“ gegen die Bedrohungen<br />
aus dem Südosten. Im Zuge der<br />
Napoleonischen Kriege werden 1809 die<br />
letzten Festungsanlagen zerstört, ohne je<br />
erstürmt worden zu sein. Die Grazer Bürger<br />
kaufen allerdings um 2987 Gulden und<br />
11 Kreuzer (nach heutigem Wert ca. 87.000<br />
Euro) den Uhrturm sowie den Glockenturm<br />
von der Zerstörung frei - sie sind heute die<br />
Wahrzeichen der Stadt.<br />
Graz profiliert sich fortan rein zivil in der Welt<br />
der Wissenschaft, der Kultur und der Technik.<br />
Heute ist Graz die Hauptstadt des Bundeslandes<br />
Steiermark und mit rund einer Viertelmillion<br />
EinwohnerInnen die zweitgrößte Stadt<br />
Österreichs.<br />
Schmelztiegel der Kulturen<br />
Die Stadt liegt an einem Schnittpunkt der europäischen<br />
Kulturen. Hier konnten sich romanische<br />
und slawische, auch magyarische und<br />
n<strong>at</strong>ürlich germanisch-alpine Einflüsse zu einem<br />
ganz spezifischen Charakter verbinden. Wer<br />
die Grazer Altstadt durchwandert - übrigens<br />
eines der größten geschlossenen Ensembles<br />
des deutschen Sprachraumes -, der kann diesen<br />
Charakter an den Bauwerken der Gotik,<br />
der Renaissance, des Barock, des Historismus<br />
bis hin zum Jugendstil ablesen. Diese - auch<br />
im Kontrast mit der behutsam eingefügten<br />
modernen Architektur - einzigartige Altstadt<br />
wurde mit Beschluss vom 1. Dezember 1999<br />
von der UNESCO in die Liste der „Weltkulturerbe“<br />
aufgenommen. Diese Auszeichnung<br />
ist eine große Ehre für Graz, aber auch Herausforderung<br />
und Auftrag, in den Bemühungen<br />
um die Erhaltung der Innenstadt nicht<br />
innezuhalten. Die multikulturelle Tradition,<br />
die die Stadt seit Jahrhunderten prägte, wird<br />
in Graz als Fundament seiner kulturellen und<br />
politischen Identität verstanden. Graz ist heute<br />
ein Ort der intern<strong>at</strong>ionalen Begegnung und<br />
des interkulturellen wie -religiösen Dialoges.<br />
Fotos: Steiermark Tourismus - Schiffer<br />
56<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Foto: Steiermark Tourismus - Schiffer<br />
Vorbildlicher „Hingucker“<br />
Die steirische Landeshauptstadt ist aber auch<br />
weltweit vorbildliche Ökostadt. Innov<strong>at</strong>ive<br />
Umweltprojekte sind sehr erfolgreich und finden<br />
bereits in zahlreichen Ländern Nachahmung.<br />
2003 geht wohl als eines der bedeutendsten<br />
Jahre in die Geschichte der Stadt ein: Graz<br />
wurde von den KulturministerInnen der EU<br />
zur „Kulturhauptstadt Europas 2003“ ernannt<br />
und konnte mit einem bunten und vielfältigen<br />
Programm Gäste aus aller Welt anziehen und<br />
für einen nachhaltigen Erfolg sorgen. Graz h<strong>at</strong><br />
als Kulturhauptstadt seinen Pl<strong>at</strong>z auf der Landkarte<br />
zurückerobert und wird seither wieder<br />
in einem Atemzug mit österreichischen Kulturmetropolen<br />
Wien und Salzburg genannt.<br />
Immer einen Schritt voraus - Europäische Koalition<br />
der Städte gegen Rassismus (ECCAR)<br />
Am 29. Juni 2006 h<strong>at</strong> der Gemeinder<strong>at</strong><br />
den Beitritt der Stadt Graz zur „Europäischen<br />
Koalition der Städte gegen Rassismus“<br />
(ECCAR) beschlossen. Die Städtekoalition<br />
ist eine 2004 gestartete Initi<strong>at</strong>ive der<br />
UNESCO mit dem Ziel, ein intern<strong>at</strong>ionales<br />
Netzwerk von Städten einzurichten, die<br />
sich gemeinsam für einen wirkungsvollen<br />
Kampf gegen Rassismus, Diskriminierung und<br />
Fremdenfeindlichkeit einsetzen. Die Kommunen<br />
haben eine wichtige Rolle bei der Durchsetzung<br />
der Menschenrechte und der Anwendung<br />
von intern<strong>at</strong>ionalen und n<strong>at</strong>ionalen<br />
Rechtsinstrumenten auf lokaler Ebene. Auch<br />
sind die Städte der Schlüssel zur Entwicklung<br />
effektiver Synergien.<br />
Eine Stadt, die weit mehr bietet als man glaubt<br />
Graz ist eine Stadt zum Flanieren. Stundenlang<br />
kann man gehen, ohne Verkehrslärm, unter<br />
den Gasl<strong>at</strong>ernen im Stadtpark und durch Hügel<br />
von Herbstlaub im Au<strong>garten</strong>.<br />
Der erste Weg sollte auf den Schlossberg<br />
sein. Um ihn herum ist im 12. Jahrhundert die<br />
Stadt entstanden. Auf ihm steht ihr Wahrzeichen,<br />
der Uhrturm. Er sieht ein wenig aus wie<br />
eine Windmühle ohne Flügel. Von ihm fällt der<br />
Blick zuerst über die braun-roten Dächer der<br />
Altstadt auf das Kunsthaus, eine riesige blaue<br />
Blase. Es ist im Jahr 2003 entstanden und gilt<br />
als Symbol für den Richtungswechsel, den<br />
Graz damals als europäische Kulturhauptstadt<br />
mit der Realisierung futuristischer Architektur<br />
eingeschlagen h<strong>at</strong>. Vito Acconcis „Murinsel“<br />
erinnert an eine gigantische, halb geöffnete<br />
Muschel. Vom Schlossberg aus sehen die<br />
Türme des Mausoleums wie goldene Riesenbäume<br />
aus, kostbare Bauten sind zu erkennen:<br />
ECHTES STEIRER HERZ<br />
uuu<br />
57
58<br />
Foto: Steiermark Tourismus - Schiffer
Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der<br />
Dell´Allios Landhaus und unzählige alte Adelsund<br />
Bürgerpalais erzählen von der Geschichte<br />
der Stadt. Über die Dächer hinweg, wenn man<br />
sich im Uhrzeigersinn dreht, streift der Blick<br />
die mit den Häusern harmonisch verwobenen<br />
Wald- und Wiesenhügel: den Plabutsch, den<br />
Kalvarienberg, den Rainerkogel, den Rosenberg,<br />
die Pl<strong>at</strong>te, die Ries und den Ruckerlberg,<br />
ehe sich die Sicht öffnet auf die helle Weite im<br />
Süden.<br />
Fotos: Thermenland<br />
Einmal Grazer - immer Grazer<br />
Foto: Steiermark Tourismus - Werner Krug<br />
Wer Graz einmal gesehen und erlebt h<strong>at</strong>, ist<br />
verzaubert. Viele Grazer haben es im Ausland<br />
zu Berühmtheit und Ansehen gebracht. Künstler,<br />
Sportler und Politiker kehren aber immer<br />
wieder gerne in „ihre Heim<strong>at</strong>stadt“ zurück, um<br />
sich in romantischer Hingabe an ihre Jugendtage<br />
zu erinnern, Freunde zu besuchen und sich<br />
über die neuesten Entwicklungen der Stadt zu<br />
informieren.<br />
Ganzjährig genießen in der Genuss-Hauptstadt<br />
Es wäre zu langwierig, die vielen Spezialitäten<br />
aufzuzählen, die man auf den Grazer Märkten<br />
feilgeboten bekommt. Aus Tradition sind die<br />
Grazer mit der N<strong>at</strong>ur verbunden, - und n<strong>at</strong>ürlich<br />
mit den N<strong>at</strong>urprodukten, welche von den<br />
Restaurantbetreibern zu einem wahren Refugium<br />
der Geschmackskultur kreirt werden.<br />
Und Restaurants gibt es viele in Graz. Von der<br />
klassichen steirischen Küche bis hin zu den raffiniertesten<br />
Kre<strong>at</strong>ionen aus der intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Küche wird den Besuchern höchste Qualität<br />
kredenzt. Nicht umsonst nennt man Graz<br />
heute „Genuss-Hauptstadt“. Dieser Begriff<br />
läßt sich ausweiten auf alle Bereiche des Grazer<br />
Lebens. Überall begegnet man Genüßen,<br />
sei es die historische Architektur oder einfach<br />
nur ein Achterl im sch<strong>at</strong>tigen Schani<strong>garten</strong>.<br />
Foto: Steiermark Tourismus<br />
Foto: Steiermark Tourismus - Hans Wiesenhofer<br />
ECHTES STEIRER HERZ<br />
uuu<br />
59
Inform<strong>at</strong>ives aus den Steirischen Seniorenhäusern<br />
Foto: Steiermark-Tourismus - Schiffer<br />
Ganzjährig genießen in der Genuss-Hauptstadt<br />
Es gäbe noch vieles zu erzählen: von der Aprilsonne,<br />
die die Kastanien in den Alleen vor dem<br />
Burgtor erblühen lässt, früher als anderswo im<br />
Land. Von den vielen Lokalen im Uni-Viertel.<br />
Von den Schanigärten und Straßencafés in der<br />
Stadt und den Buschenschänken auf den bewaldeten<br />
Höhen. Von den Ritterrüstungen im<br />
Zeughaus und den Pfauen im Schloss Eggenberg.<br />
Und von der Weikhard-Uhr am Hauptpl<strong>at</strong>z,<br />
dem heimlichen Treffpunkt vieler junger<br />
Paare, in deren Glas sich Anfang und Ende<br />
mancher Liebesgeschichte spiegelt.<br />
Graz ist eine „kleine große Stadt, die sich mit<br />
großer Gelassenheit der Zukunft öffnet. Eine<br />
Stadt, die ihren einzigartigen Charme bewahrt<br />
h<strong>at</strong>, weil sie keine neuzeitliche Großstadt geworden<br />
ist. Eine Stadt, die zum Weltkulturerbe<br />
gehört und sich ihrer historischen Wurzeln<br />
bewusst ist. Eine Stadt, in die man sich jeden<br />
Es gäbe noch vieles zu erzählen: von der Aprilsonne,<br />
die die Kastanien in den Alleen vor dem<br />
Burgtor erblühen lässt, früher als anderswo im<br />
Land. Von den vielen Lokalen im Uni-Viertel.<br />
Von den Schanigärten und Straßencafés in der<br />
Stadt und den Buschenschänken auf den bewaldeten<br />
Höhen. Von den Ritterrüstungen im<br />
Zeughaus und den Pfauen im Schloss Eggenberg.<br />
Und von der Weikhard-Uhr am Hauptpl<strong>at</strong>z,<br />
dem heimlichen Treffpunkt vieler junger<br />
Paare, in deren Glas sich Anfang und Ende<br />
mancher Liebesgeschichte spiegelt.<br />
Graz ist eine „kleine große Stadt“, die sich mit<br />
großer Gelassenheit der Zukunft öffnet. Eine<br />
Stadt, die ihren einzigartigen Charme bewahrt<br />
h<strong>at</strong>, weil sie keine neuzeitliche Großstadt geworden<br />
ist. Eine Stadt, die zum Weltkulturerbe<br />
gehört und sich ihrer historischen Wurzeln<br />
bewusst ist. Eine Stadt, in die man sich jeden<br />
Tag neu verlieben kann, auch wenn man in ihr<br />
alt geworden ist.<br />
60<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Foto: Steiermark Tourismus<br />
Foto: Steiermark Tourismus<br />
Foto: Steiermark Tourismus<br />
61
Inform<strong>at</strong>ives aus den Steirischen Seniorenhäusern<br />
Rätselecke<br />
Wörtersal<strong>at</strong>:<br />
Suchen Sie 10 Wörter, die mit dem Thema Füße verbunden sind. Die Wörter können waagrecht,<br />
senkrecht, verkehrt herum oder diagonal geschrieben sein.<br />
Z A Z L I P ß U F E<br />
U E E I P B V F G P<br />
S C H U H A O U P R<br />
X R E E W S A ß M O<br />
I E Z N N R O L R T<br />
B L A S E N G M P H<br />
D R S N G D A Y W E<br />
S A H R M D G G Ö S<br />
A Ü P M F E R S E E<br />
H O R N H A U T M L<br />
Wörterpuzzle – welches Wort versteckt sich hier?<br />
A B B<br />
R U C<br />
H E I<br />
A C H<br />
T Z I<br />
G S O<br />
T H E<br />
62<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der<br />
Kreuzworträtsel zum Schwerpunkt Fuß<br />
9<br />
13 <br />
5 3 ↓ 7<br />
10 <br />
2 ↓ 1 ↓ 8 <br />
12 6 ↓<br />
11 <br />
4 ↓<br />
1. Englisch für Fuß<br />
2. klinischer Fußabschnitt<br />
3. Sportart<br />
4. Fußgelenk<br />
5. Fußbekleidung<br />
6. Englisch für Zehe<br />
7. Fußdeform<strong>at</strong>ion<br />
8. Großer Zeh<br />
9. Verdickte Haut<br />
10. Zehensandale<br />
11. Strumpf<br />
12. weibl. Form von Zeh<br />
13. Fußkrankheit<br />
ECHTES STEIRER HERZ<br />
63
Inform<strong>at</strong>ives aus den Steirischen Seniorenhäusern<br />
Auflösungen<br />
Wörtersal<strong>at</strong><br />
Wörterpuzzle<br />
A B B<br />
R U C<br />
H E I<br />
BIERBAUCH<br />
A C H<br />
T Z I<br />
G S O<br />
T H E<br />
HOCHZEITSTAG<br />
Z A Z L I P ß U F E<br />
U E E I P B V F G P<br />
S C H U H A O U P R<br />
X R E E W S A ß M O<br />
I E Z N N R O L R T<br />
B L A S E N G M P H<br />
D R S N G D A Y W E<br />
S A H R M D G G Ö S<br />
A Ü P M F E R S E E<br />
H O R N H A U T M L<br />
Kreuzworträtsel:<br />
- Englisch für Fuß foot<br />
- klinischer<br />
Rückfuß<br />
Fußabschnitt<br />
- Sportart Fußball<br />
- Fußgelenk Sprunggelenk<br />
- Fußbekleidung Schuh<br />
- Englisch für Zehe toe<br />
- Fußdeform<strong>at</strong>ion Pl<strong>at</strong>tfuß<br />
- Großer Zeh Hallux<br />
- Verdickte Haut Hornhaut<br />
- Zehensandale FlipFlop<br />
- Strumpf Socke<br />
- weibl. Form von Zehe<br />
Zeh<br />
- Fußkrankheit Nagelpilz<br />
Impressum<br />
Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich:<br />
KräuterGarten Betriebs- und Beteiligungs GmbH<br />
Gesellschaft: Kräuter<strong>garten</strong> Gruppe, Zum Golfzentrum 7,<br />
8292 Neudauberg, Tel: 03326-55 222<br />
Redaktion: Michael Dellamartina, Michael Langhans<br />
Fotos: Kräuter<strong>garten</strong> Gruppe - Michael Langhans,<br />
fotolia.de, pixelio.de<br />
Titelbild: Drubig-foto - fotolia.de<br />
Textkonzept: Die Häuser der KräuterGarten Gruppe,<br />
Michael Dellamartina<br />
Gestaltung, Grafik & Layout: Michael Dellamartina<br />
Irrtum und Druckfehler vorbehalten<br />
64<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der<br />
WICHTIGE ADRESSEN in<br />
der KräuterGarten Gruppe<br />
TEl: 03387 -2225-0, FAX DW 75<br />
Ihre Ansprechpartnerin: Elfriede Kronabether<br />
e-mail: verwaltung@kamille.<strong>at</strong> - www.kamille.<strong>at</strong><br />
TEl: 03152 - 37037, FAX DW 9777<br />
Ihre Ansprechpartnerin: Dir. Karin Erkenger<br />
mail: verwaltung@melisse.<strong>at</strong> - www.melisse.<strong>at</strong><br />
TEl: 03847 - 30090, FAX DW 333<br />
Ihr Ansprechpartner: Michael Chachlikowski<br />
mail: verwaltung@verbena.<strong>at</strong> - www.verbena.<strong>at</strong><br />
TEl: 03844 - 80375, FAX DW 30<br />
Ihre Ansprechpartnerin: Ulrike Spielberger<br />
mail: verwaltung@dieviola.<strong>at</strong> - www.dieviola.<strong>at</strong><br />
TEl: 03512 - 86245, FAX DW 9500<br />
Ihre Ansprechpartnerin: Sabine Brass<br />
mail: verwaltung@diewegwarte.<strong>at</strong><br />
www.diewegwarte.<strong>at</strong><br />
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erstklassigen Preis/Leistungsverhältnis.<br />
ECHTES STEIRER HERZ<br />
65
Inform<strong>at</strong>ives aus den Steirischen Seniorenhäusern<br />
Kleine Kräuter-<br />
und Pflanzenkunde<br />
Gemeine Sonnenblume<br />
(Helianthus annuus)<br />
Die Ureinwohner Amerikas kultivierten die Sonnenblume bereits vor 3000 Jahren. Erst im<br />
16. Jahrhundert kam die Blume nach Europa. Ihr großflächiger Anbau entstand erstmals im<br />
Russland des 19. Jahrhunderts.<br />
Die Sonnenblume leitet ihren Namen vom griechischen Wort helios („Sonne“) ab und<br />
gehört zur Familie der „Kornblütler“. Sie ist eine der am schnellsten wachsenden Blumen in<br />
der N<strong>at</strong>ur. Als Zier- und Nutzpflanze züchtet man sie in vielen Sorten – wie z.B. zur Herstellung<br />
von Sonnenblumenöl, Mayonnaise, Margarine, Müsli, Viehfutter, Vogelfutter, Schmiermittel<br />
und Weichmacher.<br />
Als einjährige Pflanze muss sie jedoch jedes Jahr neu angepflanzt werden. Ihre Blühzeit geht<br />
von Ende Juni bis in den Oktober hinein. Die Ernte der Kerne erfolgt dann im September.<br />
Reich an Vitamin B1, B2, Niazin, Eisen, Phosphor, Kalium, Schwefel, pflanzlichen Fetten und<br />
Eiweißen sind die Kerne besonders gesund. Die Knospen können entweder gedünstet oder<br />
roh in Sal<strong>at</strong>en gegessen werden.<br />
Tipp: „kaut“ man 1 EL Sonnenblumenöl etwa 5-10 Minuten (danach ausspucken), dann<br />
entzieht das Öl durch seine hohe Giftbindefähigkeit der Mundschleimhaut Giftstoffe. Auch<br />
aus Zahlfüllungen wird das Quecksilber herausgezogen. Danach sollten die Zähne gründlich<br />
gereinigt werden.<br />
66<br />
ECHTES STEIRER HERZ
Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der<br />
Kürbis (Cucurbita)<br />
Früher als „Arme-Leute-Essen“ verurteilt,<br />
steht der Kürbis heute auch in<br />
Spitzenrestaurants auf der Speisekarte.<br />
Wobei das wertvolle und gesunde<br />
Kürbiskernöl weit über die Grenzen<br />
von Österreich bekannt ist.<br />
Was viele nicht wissen: zu der sehr<br />
großen Familie der Kürbisgewächse<br />
(Cucurbitaceae) gehören auch Gurken,<br />
Melonen und Zucchini. Neben<br />
den ungenießbaren, jedoch schön<br />
anzusehenden Zierkürbissen, gibt<br />
es sehr viele Sorten von Speisekürbissen<br />
(z.B. Butternuss-, Hokkaido-,<br />
P<strong>at</strong>issonkürbis). Kürbisse gibt es in allen<br />
Farben und Formen: rund, flach,<br />
länglich, oval – weiß, hellgelb, dunkelorange,<br />
grün, gestreift…. Auch das<br />
Fruchtfleisch kann farbenfroher nicht<br />
sein: von weiß bis gelb und hellgrün<br />
bis orange.<br />
Fotos: Dellamartina<br />
Bei richtiger Lagerung kann man das<br />
Gemüse von September bis in das<br />
Frühjahr verspeisen. Die kalorienarmen<br />
Kürbisse sind gesund und beinhalten<br />
u.a. viel Kalium und Eisen. Das<br />
Kürbiskernöl wiederum h<strong>at</strong> einen hohen<br />
Gehalt von Vitamin E und essentiellen<br />
Fettsäuren.<br />
In der Küche kann der Kürbis sowohl<br />
pikant (z.B. als Beilage oder Suppe)<br />
als auch süß (z.B. Kürbisstrudel mit<br />
Apfel und Zimt) verwendet werden.<br />
Zum Kürbis passende Gewürze sind<br />
u.a. Dille, Oregano, Thymian, Koriander,<br />
Basilikum, Ingwer, Curry, Vanille,<br />
Zimt und Nelken.<br />
ECHTES STEIRER HERZ<br />
67
Die MARKEN<br />
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