10. Mai bis 11. Juli 2013 - Dachau
10. Mai bis 11. Juli 2013 - Dachau
10. Mai bis 11. Juli 2013 - Dachau
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
20 Vorhang auf Kunst & Kultur<br />
Beeindruckende darstellerische Leistungen:<br />
Markus Kurbanoglu (hier), Dominik Härtl und<br />
Ingrid Zellner (links) sowie Verena Wildmoser und<br />
René Rastelli (unten).<br />
21./22./28./29. JUNI, 20.30 UHR<br />
Theater in der Papierfabrik – Vier<br />
weitere Aufführungen der<br />
Erfolgsinszenierung „Die Blutnacht<br />
auf dem Schreckenstein“<br />
Es war ein Experiment, ein Wagnis – und ein<br />
großer Erfolg: Mit der Inszenierung der „Blutnacht<br />
auf dem Schreckenstein“ betraten Regisseurin<br />
Karen Breece und ihr <strong>Dachau</strong>er Theater-Ensemble<br />
künstlerisches Neuland. Denn das Stück<br />
wurde einst von KZ-Häftlingen geschrieben und<br />
im KZ <strong>Dachau</strong> aufgeführt. Aufgrund des beachtlichen<br />
Erfolgs und der großen Nachfrage ist die Inszenierung<br />
im Juni erneut zu sehen – wieder auf<br />
dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik.<br />
Die freie Regisseurin Karen Breece führte im vergangenen<br />
Jahr die Schauspieler des <strong>Dachau</strong>er Freilichttheaters, die<br />
2009 „Romeo und <strong>Juli</strong>a“ und 2010 „Der zerbrochene Krug“<br />
auf dem Rathausplatz gespielt hatten, zu schauspielerischen<br />
Höchstleistungen. Die Neuinszenierung geht nicht nur auf das<br />
Theaterstück, dessen Entstehungskontext und die Erinnerungen<br />
der damals Mitwirkenden ein, sondern die Schauspieler<br />
nähern sich diesem Stück vergessener Geschichte auch auf<br />
sehr persönliche Weise. Erzählt wird von Haltung, Mut und<br />
Widerstand der Häftlinge, von der Kraft der Kunst, die selbst<br />
unter dem NS-Terror nicht erstickt werden konnte. Aber auch<br />
von Menschen, die heute in <strong>Dachau</strong> leben und einen persönlichen<br />
Umgang mit der Geschichte suchen. Bei Publikum,<br />
Kritikern und Zeitzeugen stieß die Inszenierung auf ausgesprochen<br />
positive Resonanz. Insgesamt kamen zu den sechs<br />
Aufführungen 1400 Besucher.<br />
Am 13. Juni 1943 fand auf dem „Kleinen Appellplatz“ des<br />
KZ <strong>Dachau</strong> die wohl groteskeste Theaterpremiere des 20.<br />
Jahrhunderts statt. Eine Gruppe von Häftlingen um den<br />
Journalisten Rudolf Kalmar und den Schauspieler Erwin Geschonneck<br />
spielte vor Häftlingen und SS das von Kalmar im<br />
KZ verfasste Stück „Die Blutnacht auf dem Schreckenstein<br />
oder Ritter Adolars Brautfahrt und ihr grausiges Ende oder<br />
Die wahre Liebe ist das nicht“. Das Stück – vordergründig ein<br />
derbes Ritterspektakel, bei dem viele Köpfe rollen – war eine<br />
verdeckte Hitler-Persiflage. Die Häftlinge verstanden das, die<br />
ebenfalls zusehende SS aber nicht.<br />
Papierfabrik-Gelände, ehemalige Zellstofflagerhalle,<br />
Ostenstraße 5, freie Platzwahl,<br />
Einlass 19.30 Uhr, 12 € zzgl. VVK-Gebühr,<br />
München Ticket<br />
Die Vorstellung am 21. Juni ist ausverkauft.