15.01.2014 Aufrufe

FleiScH VoM FeinSten - Fissler GmbH

FleiScH VoM FeinSten - Fissler GmbH

FleiScH VoM FeinSten - Fissler GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ausgabe 2 / 2013<br />

Das Magazin für Freude am Kochen. Von <strong>Fissler</strong>.<br />

Fleisch<br />

vom Feinsten<br />

Wie Qualität entsteht<br />

und wie man sie erkennt.<br />

Sommer<br />

im Herzen<br />

Kreativ einmachen<br />

und verschenken.<br />

Küchen-<br />

Mythen<br />

Pilze aufwärmen –<br />

ja oder nein?


Editorial<br />

Liebe Genießer und Kochfreunde,<br />

finden Sie nicht auch, dass Spätsommer und Herbst so richtig Lust aufs Kochen machen?<br />

An Wegen und Wiesen leuchten die Obstbäume mit knackig-roten Äpfeln,<br />

sonnengelben Birnen und violett schimmernden Pflaumen. Auf den Feldern wogt<br />

goldgelbes Getreide, und der Markt bietet eine bunte Palette an frischem Gemüse.<br />

Da sprudeln kreative Ideen für Gerichte mit regionalen und saisonalen Zutaten<br />

fast von allein. Wie Sie die köstliche Fülle und das sonnige Aroma auch über den<br />

Winter genießen und sogar verschenken können, zeigen wir in der Küchenpraxis<br />

zum Thema Haltbarmachen.<br />

Jetzt ist auch Zeit zum Pilze sammeln. Aber wie war das noch: Darf man Pilzgerichte<br />

wieder aufwärmen? Eine differenzierte Antwort geben wir in der Rubrik<br />

„Hätten Sie’s gewusst?“. Noch versteckter als die Pilze tummeln sich im Wald Reh,<br />

Hirsch und Wildschwein. Einer, der sich mit Wild und saisonaler Küche perfekt<br />

auskennt, ist der Sternekoch Harald Rüssel vom Landhaus St. Urban. In unserem<br />

Interview verrät er, warum er Jäger geworden ist, was an Wildfleisch so besonders<br />

ist und wie man es am besten zubereitet. Sein Küchencredo lautet: „Mit Zutaten<br />

von bester Qualität achtsam umgehen“.<br />

Um beste Qualität geht es auch im Artikel „Fleisch vom Feinsten“. Wie erkennt<br />

man gutes Fleisch? Welche Bedingungen müssen vom Züchten und Füttern bis zum<br />

Schlachten und Reifen erfüllt werden? Gute Qualität hat natürlich ihren Preis. Doch<br />

wir sollten froh und dankbar sein für die köstlichen Gaben der Natur und sie mit<br />

Respekt behandeln. Daran erinnert uns die Kolumne des Kulturwissenschaftlers<br />

Prof. Dr. Gunther Hirschfelder über die schöne Sitte des „Erntedank“.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen und Kochen!<br />

Ihr KOCHLUST-Team<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Fissler</strong> <strong>GmbH</strong>, Harald-<strong>Fissler</strong>-Straße 1, 55743 Idar-Oberstein, Kochlust@fissler.de | Redaktion: FOODKOMM, Bonn;<br />

GESTALTUNG: Patrick Galle | Projektleitung: Beate Adler<br />

BILDNACHWEISE: Seite 2: © photocrew / fotolia.com | Seite 3: © Photo SG / fotolia.com | Seite 5: von oben nach unten © Kesu / shutterstock.com;<br />

© ymgerman / istockphoto.com | Seite 6: unten links © Joe Gough /fotolia.com; oben rechts © carlosdelacalle / istockphoto.com; unten rechts<br />

© holbox /shutterstock.com | Seite 7: von links nach rechts: © AudiDelaCruz / istockphoto.com; © BPlanet / shutterstock.com | Seite 10: © Jörg Lehmann, Wild<br />

130 Rezepte für jeden Tag, Umschau Buchverlag | Seite 11: © Jörg Lehmann, Wild 130 Rezepte für jeden Tag, Umschau Buchverlag | Seite 12: von oben nach<br />

unten: © Photohunter / fotolia.com; © Photohunter / fotolia.com; © celine05 / fotolia.com; © Mathieu GUY / fotolia.com; © Photohunter / fotolia.com; |<br />

Seite 14: © Christian Jung / fotolia.com | Seite 15: © Jane Rix / shutterstock.com | Seite 16: oben links: © Doris Heinrichs / fotolia.com; oben links:<br />

© atoss / fotolia.com | Seite 17: von oben nach unten © Upsidecowncake / fotolia.com; © Andrii Gorulko / shutterstock.com |<br />

Seite 18: © Schwoab / fotolia.com | Seite 22: © aluxum / istockphoto.com | Seite 23: von links nach rechts: © Cora Müller / fotolia.com;<br />

© Prof. Dr. Gunther Hirschfelder | Alle übrigen Bilder: © <strong>Fissler</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Druckerei: PRINZ-DRUCK Print Media <strong>GmbH</strong> & Co KG, Idar-Oberstein<br />

Irrtum und Änderungen vorbehalten. www.fissler.de<br />

Das Fisser Magazin Kochlust erscheint zweimal jährlich.<br />

Beluga-Linsen – ein heimlicher Star in der Küche.<br />

2 KochLust 2 / 2013


Inhalt<br />

Titelthema<br />

04 Fleisch vom Feinsten<br />

Wie Qualität entsteht und wie man sie erkennt.<br />

Porträt<br />

10 Harald Rüssel<br />

Der Jäger mit Stern.<br />

Küchenpraxis<br />

14 Sommer im Herzen<br />

Kreativ einmachen und verschenken.<br />

Zutat der Saison<br />

17 linsen & Co.<br />

eine kleine Warenkunde zu Hülsenfrüchten.<br />

Hätten Sie´s gewusst?<br />

22 Küchen-Mythen<br />

Pilze aufwärmen – ja oder nein?<br />

Kolumne<br />

23 Prof. Dr. Gunther Hirschfelder<br />

Erntedank.<br />

KochLust 2 / 2013 3


titelthema<br />

Fleisch<br />

vom Feinsten<br />

Lust auf Fleisch? Klar, welch ein Genuss, so ein zartes, saftigaromatisches<br />

Filetsteak! Aber kann man heute noch unbeschwert<br />

genießen bei den Fleischskandalen, dem Futter- und Flächenverbrauch?<br />

Wir meinen: Qualität ist die Lösung. Weniger Fleisch,<br />

dafür beste Qualität, das gefällt dem Gaumen und unserer Gesundheit.<br />

Auch die Tiere und die Umwelt profitieren.<br />

KOCHLUST verrät, was Qualität ausmacht.<br />

Fleisch hat uns angeblich zu dem gemacht, was wir heute<br />

sind. Wissenschaftler vermuten, dass die frühen Vormenschen<br />

erst durch das Essen von Fleisch den Entwicklungsmotor<br />

so ankurbelten, dass sich unsere Menschenlinie<br />

durchsetzte. Noch heute gilt Fleisch als ein Stück Lebenskraft<br />

auf dem Teller. Kein Wunder, versorgt es uns doch<br />

mit gut verwertbarem Eiweiß, blutbildendem Eisen und<br />

B-Vitaminen. Und erst der Geschmack: zart, saftig und voller<br />

Aroma! Fleisch mundet uns so gut, dass wir Deutschen<br />

jeder etwa 60 kg pro Jahr verzehren.<br />

Doch unser Fleischkonsum hat auch Schattenseiten. Die<br />

Viehhaltung braucht große Flächen und viel Futter. Eine<br />

immer schnellere, immer billigere Fleischproduktion geht<br />

zu Lasten der Tiere und des Geschmacks. Nicht zuletzt<br />

bescherte sie uns diverse Fleischskandale. Was tun? Weniger<br />

Fleisch, aber von bester Qualität – das tut allen gut.<br />

Eine verantwortungsvolle Fleischerzeugung mit artgerechter<br />

Haltung zeigt Respekt vor den Tieren und schont die<br />

Umwelt. Ihre exzellenten Ergebnisse versprechen zudem<br />

höchsten Genuss. Solches Fleisch hat seinen Preis. Doch<br />

lieber etwas weniger auf dem Teller, dafür aber mit vollem<br />

Geschmack. Das freut den Feinschmecker und bekommt<br />

der Gesundheit<br />

Qualität kann man riechen und schmecken<br />

Woran erkennt man gute Fleischqualität? Ganz einfach.<br />

Jeder aufmerksame Genießer kann es sehen, fühlen,<br />

riechen und schmecken. Achten Sie auf diese Kriterien:<br />

Farbe: Ist sie angemessen für die Fleischsorte? Eine kräftige<br />

Farbe steht meist für Qualität und Aroma. Die Farbe sollte<br />

keinesfalls gräulich sein, die Oberfläche nicht schmierig.<br />

Struktur: Ist das Fleisch feinfaserig, aber nicht zu weich?<br />

Geflügel sollte keine Druckstellen aufweisen.<br />

Fett: Ist das Fleisch gut marmoriert, also mit feinen Fettäderchen<br />

durchzogen, gelingt es saftig und aromatisch.<br />

Saftigkeit: Anschnittflächen sollten saftig aussehen. Das<br />

Fleisch sollte jedoch nicht im eigenen Saft liegen und beim<br />

Braten kaum Wasser verlieren.<br />

Geruch: Fleisch sollte angenehm mild und neutral riechen,<br />

nicht streng oder süßlich.<br />

Geschmack: Bleibt das Fleisch beim Garen in Form und<br />

schmeckt zart, saftig und aromatisch, zeugt das von guter<br />

Qualität.<br />

Mit Herkunft, Haltung und Verarbeitung punkten<br />

Die sinnlich erfahrbaren Qualitätsmerkmale geben uns<br />

viele Anhaltspunkte, doch dahinter steht ein aufwändiger<br />

Prozess von der Züchtung über die Haltung und Fütterung,<br />

die Schlachtung und Verarbeitung bis hin zur Zubereitung.<br />

Jeder dieser Schritte beeinflusst die Fleischqualität. Die<br />

meisten schmeckt man am Ende auch, aber nicht alle.<br />

Rasse: für perfekt marmoriertes Fleisch<br />

Die Rasse entscheidet wesentlich darüber, ob ein Tier<br />

viel intramuskuläres Fett entwickelt. Nur so entsteht fein<br />

marmoriertes Fleisch, das saftig bleibt und aromatisch<br />

schmeckt. Genetisch ist auch vorgegeben, wo das Tier wie<br />

viel Fleisch ansetzt. In der Regel liefern reine Fleischrassen<br />

bessere Qualitäten als Rassen, die z.B. auf Milch- oder<br />

Legeleistung hin gezüchtet wurden. Bei Schweinen spielt<br />

4 KochLust 2 / 2013


zudem die Stressresistenz eine wichtige Rolle, da Stress<br />

vor der Schlachtung das Fleisch verdirbt. Je nach Rasse sind<br />

die Schweine mehr oder weniger anfällig für Stress.<br />

Haltung: Mensch und Tier zuliebe<br />

Hat ein Tier ausreichend Zeit zu wachsen, entwickelt es<br />

meist ein reiferes, gut marmoriertes Fleisch mit vollem<br />

Aroma. Durch etwas Auslauf bildet es mehr Muskelfleisch.<br />

Zu hohes Alter und zu viel Bewegung ergeben jedoch<br />

eher zähes Fleisch. Bei Schweinen wirkt sich die Haltung<br />

zudem auf die Stressresistenz aus. Schweine, die in mäßig<br />

anregender Umgebung gehalten werden, geraten nicht so<br />

schnell in Panik. Auch wenn wir eine artgerechte Haltung<br />

und Fütterung nicht immer am Fleisch schmecken, gebietet<br />

uns der Respekt für Tiere und Natur, auf diese Qualität<br />

ebenfalls zu achten<br />

Fütterung bestimt den Geschmack<br />

Rind und Kalb<br />

Farbe: reifes Rindfleisch ist dunkelrot bis rotbraun, das<br />

Fett weiß oder leicht gelblich (nicht grau), Kalbfleisch<br />

ist dagegen eher rosa bis hellrot<br />

Geschmack: kräftig und aromatisch (abhängig von<br />

Fütterung und Reifung), Kalb feiner und zarter<br />

Schlachtalter: Kalb maximal 8 Monate, Rind etwa 2<br />

Jahre<br />

Gute Fleischrassen: Wagyu (Kobe), Angus (Aberdeen<br />

bzw. Black Angus, Deutsch-Angus),Hereford, Charolais,<br />

Limousin, Simmentaler Fleckvieh<br />

Qualitätsmerkmale: gute Fleischrasse, intramuskuläres<br />

Fett (Marmorierung), extensive Haltung, nicht zu jung<br />

geschlachtet, gut abgehangen/optimal gereift<br />

Jeder, der schon einmal Bellota-Schinken oder Bresse-<br />

Huhn gegessen hat, weiß, welchen besonderen Einfluss<br />

die Fütterung auf den Geschmack des Fleisches ausübt.<br />

Vor allem Fett als Aromaträger spielt hier eine wichtige<br />

Rolle. Die Qualität des Futterfettes spiegelt sich fast 1:1<br />

im Fleischfett bzw. im Speck wieder. Amerikanische Rinder<br />

entwickeln durch viel Kraftfutter mit Getreide und Maische<br />

ihr kerniges Fleischaroma. Spanische Iberico-Schweine,<br />

die in der Endmast mit besten Eicheln von Korkeichen<br />

gefüttert werden, ergeben den unnachahmlich nussigen<br />

Bellota-Schinken. Und das sahnig-zarte Fleisch des Bresse-<br />

Huhns entsteht durch Fütterung mit Mais und Rahm.<br />

Kräuter oder Meersalz im Gras machen aus Lammfleisch<br />

besondere Delikatessen.<br />

KochLust 2 / 2013 5


Titelthema<br />

Schlachten: im optimalen Alter ohne Stress<br />

Für die Qualität des Fleisches ist das Schlachtalter von<br />

großer Bedeutung. Fleisch von jungen Tieren ist oft besonders<br />

zart und mild, jedoch auch recht weich. Mit dem<br />

Alter bekommt es einen intensiveren Geschmack, wird<br />

fester und entwickelt eine feine Marmorierung. Doch mit<br />

höherem Alter wird das Fleisch zunehmend zäh, manchmal<br />

auch etwas streng im Geschmack. Selbstverständlich<br />

sollten alle Tiere möglichst schnell und schmerzfrei<br />

geschlachtet werden. Bei Schweinen ist eine stressfreie<br />

Schlachtung besonders wichtig, da Stressreaktionen das<br />

Fleisch wässrig machen und die Fleischqualität beeinträchtigen.<br />

Reifung: macht das Fleisch zart<br />

Während Schweinefleisch bereits nach zwei Tagen Reifung<br />

seine optimale Qualität erreicht hat, muss Rindfleisch<br />

mindestens 9 Tage, oft sogar bis zu 30 Tage abhängen und<br />

reifen. Schlachtfrisches Rindfleisch ist zäh und wird erst<br />

durch fachgerechte Reifung zart und aromatisch. Früher<br />

geschah dies durch Aufhängen des Schlachtkörpers, daher<br />

der Begriff „Abhängen“. Heute reift das Fleisch meist<br />

luftdicht in Folie eingeschweißt. Doch auch „Dry Aged<br />

Beef“ erfreut sich neuerdings wieder größerer Beliebtheit:<br />

Während das Fleisch trocken am Knochen reift, verliert<br />

es reichlich Wasser, wodurch sich das Aroma stark<br />

konzentriert. Schimmelbakterien fügen wie beim Käse<br />

eine besondere Note hinzu. Belohnung für die aufwändige<br />

Prozedur: wunderbar saftig-buttriges Fleisch mit kräftigem<br />

Geschmack und nussigem Aroma. Wegen der Gewichtsverluste<br />

durch verdunstetes Wasser und das Entfernen<br />

der äußeren Schimmelschicht allerdings ein ausgesucht<br />

teures Vergnügen<br />

Wissen wo’s herkommt: Qualitätssiegel<br />

Engagierte und verantwortungsbewusste Erzeuger bürgen<br />

für beste Qualität. Idealerweise finden wir solche<br />

Erzeuger und Händler, die unser Vertrauen verdienen.<br />

Auch Herkunftsnachweise und Rückverfolgbarkeit sowie<br />

kontrollierte Qualitäts- und Biosiegel liefern uns Anhaltspunkte<br />

für gute Qualität.<br />

Schwein<br />

Farbe: intensiv rosarot, nicht zu hell<br />

Geschmack: stark abhängig von der Fütterung, mild<br />

bis nussig<br />

Schlachtalter: 6-8 Monate, Ferkel bis 10 Wochen,<br />

Spanferkel (Milchferkel) ca. 6 Wochen<br />

Besondere Rassen: Iberico (Schinken), Buntes Bentheimer,<br />

Schwäbisch-Hällisches, Angler-Sattelschwein,<br />

Duroc, Mangalitza/Wollschwein (Speck)<br />

Qualitätsmerkmale: gute Rasse mit intramuskulärem<br />

Fett (Marmorierung), langsam gewachsen, mäßige Bewegung,<br />

nicht zu jung geschlachtet, Fleisch nicht zu hell<br />

und nicht zu weich, Fütterung z.B. mit ausgesuchten<br />

Eicheln (Iberico) oder Getreide, Fettqualität im Futter<br />

beeinflusst Speckqualität, mäßig anregende Haltung,<br />

stressfreie Schlachtung<br />

Lamm<br />

Farbe: kräftig rosa bis hellrot<br />

Geschmack: mild, zart, aromatisch, stark abhängig von<br />

der Fütterung (z.B. Salzwiesen, Kräuter)<br />

Schlachtalter: Milchlamm bis 6 Monate, Lamm ca.<br />

1 Jahr<br />

Besondere Rassen: zahlreiche Kreuzungen verschiedener<br />

Sorten, eher regionale Qualitäten wie Sylter<br />

Deichlamm, Müritzlamm, Schergengruber, Pyrenäen,<br />

Pauillac, Sisteron, Limousin<br />

Qualitätsmerkmale: Fleischrasse mit gutem Fleischansatz,<br />

langsam gewachsen, Auslauf entwickelt die<br />

Muskulatur, aromatischer Geschmack durch Fütterung<br />

z.B. mit Kräutern oder salzhaltigem Gras<br />

6 KochLust 2 / 2013


titelthema<br />

Tipps zur Zubereitung von Fleisch<br />

Bestes Fleisch verlangt nach sorgfältiger und fachgerechter<br />

Zubereitung, damit es seine Qualitäten optimal entfaltet<br />

und mit vollem Geschmack auf der Zunge zergeht.<br />

Hier einige Tipps, damit der perfekte Genuss gelingt.<br />

• Beim Schneiden von Fleisch immer hochwertige<br />

und scharfe Messer verwenden und quer zur<br />

Fleischfaser schneiden.<br />

Richtig braten. Richtig einfach.<br />

1 2 3<br />

Wassertropfentest Bratgut einlegen Bratgut wenden<br />

• Bindegewebsreiche und etwas zähere Fleischstücke<br />

eignen sich eher zum Kochen oder Schmoren.<br />

• Kurzgebratenes Fleisch gelingt am besten in einer<br />

hochwertigen Edelstahlpfanne, die eine gleichmäßige<br />

Temperaturverteilung gewährleistet. Darin kann man<br />

das Fleisch auch ohne Fett scharf anbraten.<br />

• Geben Sie das Fleisch immer in eine ausreichend<br />

heiße Pfanne. Dazu die trockene Pfanne auf<br />

mittlerer Stufe (2/3 Herdleistung) erhitzen. Die<br />

Pfanne hat die richtige Temperatur, wenn der in die<br />

Pfanne gespritzte kalte Wassertropfen glasklar<br />

perlend in der Pfanne wandert (1). Dann das Wasser<br />

mit einem Küchentuch auswischen, bei Bedarf hitzebeständiges<br />

Fett hineingeben und das Bratgut hineinlegen.<br />

• Das Fleisch sollte zum Braten möglichst zimmerwarm<br />

und noch nicht gesalzen sein.<br />

• Nicht erschrecken, wenn das Bratgut zunächst<br />

festklebt (2). Es löst sich nach wenigen Minuten<br />

wieder. Dann können Sie es wenden und zum<br />

Schluss salzen und würzen (3).<br />

• Wann ist das Fleisch gar? Gibt das Fleisch auf Druck<br />

in der Mitte noch leicht nach, ist es rosa gebraten,<br />

fühlt es sich fest an, ist es durchgebraten.<br />

<strong>Fissler</strong> Edelstahlpfanne crispy steelux premium<br />

Zum krossen Braten von z.B. Fleisch oder Geflügel.<br />

Geflügel (Huhn, Pute, Ente, Gans)<br />

Farbe: hell, zartrosa, beige bis gelb, Ente kräftig rosarot<br />

Geschmack: eher mild bei Huhn und Pute, etwas<br />

kräftiger bei Ente und Gans<br />

Schlachtalter: Stubenküken 28 Tage, Hähnchen meist<br />

5-6 Wochen/ besser 7-11 Wochen (langsam gewachsen),<br />

Poularde 7-8 Wochen, Suppenhuhn (alte Legehenne)<br />

12-15 Monate<br />

Besondere Rassen: Bresse-Huhn (Fütterung mit<br />

Mais und Sahne),Barbarie-Ente (rotes, zartes Fleisch),<br />

Peking-Ente (spezielle Fütterung und Zubereitung),<br />

Mulard-Ente (Stopfente)<br />

Qualitätsmerkmale: Fleischrasse (keine Legerasse),<br />

artgerechte Haltung und Fütterung, langsam gewachsen,<br />

Freilandhaltung sorgt für Muskelbildung und<br />

würzigen Geschmack, guter Geschmack durch gezielte<br />

Fütterung in der Endmast (z.B. Mais, Hafer), biegsames<br />

Brustbein, gleichmäßig proportionierter Körper<br />

KochLust 2 / 2013 7


Feinflächige Dosierung<br />

durch Sprühkopf<br />

Leichte Handhabung<br />

Ideal zum Braten,<br />

geschmacksneutral<br />

als<br />

Auch als<br />

„Or<br />

„Originale“<br />

le<br />

e<br />

Ideal für Salate<br />

für Salate<br />

Erfahren Sie mehr: www.olivenöl-guide.de


Steinbeißerfilet in Orangensahne<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

2 Schalotten<br />

250 g Möhren<br />

250 g Pastinaken<br />

200 g Porree<br />

3 Orangen (Bio, unbehandelt)<br />

1 großes Bund Estragon<br />

30 g Butter<br />

200 ml Sahne<br />

2 EL oder ca. 12 Sprühstöße Olivenöl,<br />

z.B. Bertolli Spray Olio di Oliva „Cucina“<br />

Fleur de Sel, Pfeffer<br />

100 ml Hummerfond<br />

5 cl Noilly Prat<br />

800 g Steinbeißerfilet<br />

Haselnüsse (gehackt und geröstet)<br />

Zubereitung<br />

1 Schalotten abziehen und würfeln. Möhren und Pastinaken<br />

schälen und in schmale Streifen schneiden. Porree<br />

putzen und ebenfalls in Streifen schneiden. Orangen heiß<br />

abwaschen. Eine Orange mit Schale in Scheiben schneiden.<br />

Die Schale einer weiteren Orange mit einer feinen<br />

Reibe abreiben. Diese und die dritte Orange schälen,<br />

sodass die weiße Haut entfernt wird. Beide Orangen<br />

filetieren. Estragon waschen, trockentupfen und die Blättchen<br />

grob schneiden.<br />

2 Olivenöl mit Butter in einer ovalen, beschichteten<br />

Fischpfanne, z.B. Pfanne special fisch von <strong>Fissler</strong>, erhitzen.<br />

Fischfilet auf der Oberseite 2 Minuten kräftig anbraten.<br />

Vorsichtig mit zwei Bratenwendern wenden und weitere<br />

2 Minuten braten. Gemüse dazugeben und 3 Minuten<br />

weiterdünsten. Orangenschale zufügen, salzen und pfeffern.<br />

Sahne, Hummerfond und Noilly Prat angießen und<br />

aufkochen.Orangenfilets zufügen.<br />

3 Steinbeißerfilet mit Fleur de Sel und Pfeffer würzen.<br />

Mit Orangenscheiben und der Hälfte des Estragons belegen.<br />

Bei geschlossenem Deckel ca. 5 Minuten bei geringer<br />

Hitzezufuhr auf dem Herd dünsten.<br />

<strong>Fissler</strong> Pfanne special fisch<br />

Ideal zur Zubereitung ganzer Fische und großer Portionen.<br />

4 Steinbeißerfilet mit restlichem Estragon und gehackten<br />

sowie gerösteten Haselnüssen bestreut servieren.<br />

Dazu passt z.B. Kartoffelpüree.<br />

Guten Appetit!<br />

Nährwert: pro Portion ca. 610 kcal /2.620 kJ, 41 g E, 39 g F, 20 g KH<br />

KochLust 2 / 2013 9


Harald Rüssel:<br />

Der Jäger<br />

mit Stern<br />

Einen Michelin-Stern und andere Top-<br />

Auszeichnungen hat Harald Rüssel<br />

schon erreicht und mit dem Landhaus<br />

St. Urban konnte er seinen Traum<br />

verwirklichen. Doch was strebt er jetzt<br />

an? Was bewegte den vielbeschäftigten<br />

Koch und Autor dazu, Jäger zu<br />

werden? Harald Rüssel im Exklusiv-<br />

Interview über seine Ziele, seine Qualitätsansprüche<br />

und die Vorzüge von<br />

Wildfleisch.


Porträt<br />

Was ist Ihr Credo als Koch?<br />

Als Gastronom sehe ich mich vor allem als Wunscherfüller.<br />

Es macht mir Freude, ein Essen für andere ganz nach<br />

ihren Wünschen zuzubereiten. Dazu habe ich mein Handwerk<br />

als Koch gelernt und weiß, wie ich Speisen perfekt<br />

hinkriege. Achtsam mit den besten Produkten zu arbeiten,<br />

heißt mein zentrales Küchen-Credo. Dabei bevorzuge<br />

ich regionale und deutsche Produkte - sofern sie meinen<br />

Qualitätskriterien standhalten. Denn ich selektiere sehr<br />

stark und akzeptiere nur Spitzenprodukte. Und das aus<br />

Überzeugung und nicht als PR-Gag.<br />

Was bedeutet für Sie Qualität?<br />

Qualität muss über die komplette Kette von der Erzeugung<br />

über die Verarbeitung bis auf den Teller gewährleistet<br />

sein. Und über diesen Weg möchte ich so weit<br />

wie möglich selbst bestimmen. Gerne übernehme ich<br />

zum Beispiel das Abhängen und Reifen von Fleisch selbst.<br />

Ansonsten arbeite ich vor allem mit Erzeugern zusammen,<br />

die ich kenne und denen ich vertraue, weil ihre Philosophie<br />

mich überzeugt. Von allen Partnern erwarte ich<br />

einen besonders achtsamen Umgang mit Pflanzen, Tieren<br />

und Produkten und natürlich absolut frische Ware.<br />

Was inspiriert Sie zu neuen Kreationen?<br />

Die Ideen entstehen vor allem in meinem Kopf. Dabei<br />

inspiriert mich insbesondere die Jahreszeit. Ich lasse mich<br />

immer davon leiten, welche Lebensmittel Saison haben<br />

und was gerade in guter Qualität auf dem Markt angeboten<br />

wird. Mir ist es wichtig, die Augen offen zu halten, was<br />

die Natur hergibt, sei es dass gerade der Holunder blüht<br />

oder im Wald die Pilze wachsen.<br />

Auf welchen Genuss möchten Sie persönlich auf keinen Fall<br />

verzichten?<br />

Im Moment esse ich unheimlich gerne Salate mit Fisch.<br />

Und ich mag Gestampftes: Kartoffeln mit Gemüse gestampft,<br />

das ist auch eine Kindheitserinnerung. Überhaupt<br />

liebe ich „Schlotziges“, also sämige Gerichte wie Risotto<br />

oder Eintopf. Ein schlotziges und geschmackvolles Risotto<br />

war übrigens auch für Adalbert Schmitt, den Gründer der<br />

Schweizer Stuben, das Größte.<br />

Was war Ihr größter Erfolg?<br />

Die meisten denken vermutlich, einen Stern erkocht zu<br />

haben, sei mein größter Erfolg. Aber für mich persönlich<br />

ist der größte Erfolg, dass wir dieses wundervolle<br />

Anwesen in Naurath bei Trier früh genug gekauft haben.<br />

So konnten wir Stück für Stück das Landhaus St. Urban<br />

aufbauen. Damit haben wir unseren Traum verwirklicht,<br />

haben eine neue Heimat gefunden und sehr viel an Genuss<br />

und Lebensqualität gewonnen.<br />

Welches Ziel würden Sie gerne noch erreichen?<br />

Ich wünsche mir vor allem einen wunderbaren Alltag<br />

mit einer ausgewogenen Work-Life-Balance, bei der die<br />

Arbeit Freude macht, aber auch genug Zeit für die Familie<br />

und für die Jagd bleibt.<br />

Aus dem Wald direkt in die Küche: Harald Rüssel, hier mit seinem Hund<br />

Arco.<br />

Warum sind Sie Jäger geworden?<br />

Mit der Jagd hatte ich ursprünglich nichts am Hut. Erst<br />

durch meine Einkäufe bei Wildhändlern und regionalen<br />

Jägern habe ich mich zunächst für das Wildbret interessiert.<br />

Ich wollte genauer wissen, wo das Wildfleisch<br />

herkommt, wie es geschossen und verarbeitet wird.<br />

Schließlich habe ich Dr. Kautz, einen befreundeten Arzt<br />

aus der Gegend häufiger zur Jagd begleitet. Und das war<br />

ein unglaublich spannendes und zugleich entspannendes<br />

Naturerlebnis. Denn dem Jäger geht es nicht in erster Linie<br />

darum, ein Tier zu erlegen. Jäger unterhalten sich vor<br />

allem darüber, was sie für einen „Anblick“ gehabt haben,<br />

also was sie alles sehen und beobachten konnten. Sie<br />

übernehmen eine wichtige Verantwortung für die gesunde<br />

Balance im Wald. Das hat mich fasziniert, und das wollte<br />

ich auch alleine ausüben können. So habe ich meinen<br />

Jagdschein gemacht. Und zufällig haben wir sogar die Jagd<br />

direkt um unser Haus bekommen.<br />

Was ist für Sie das Besondere am Wildfleisch?<br />

Wildfleisch schmeckt so aromatisch und ist dabei sehr<br />

gesund. Denn abgesehen vom Wildschwein ist Wildfleisch<br />

praktisch fett- und cholesterinfrei. Außerdem bekommen<br />

wir beim Wildfleisch ein ganz ursprüngliches und authentisches<br />

Produkt aus der Region, ohne Genmanipulation<br />

und ohne Skandale. Aus Gründen der Nachhaltigkeit<br />

verwende ich immer das ganze Tier vom Kopf bis zum<br />

Schwänzchen. Es ist doch absurd, immer nur das Filet<br />

KochLust 2 / 2013 11


Porträt<br />

essen zu wollen und den Rest des Tieres liegen zu lassen.<br />

Aus vielen Stücken kann man wunderbares Ragout zubereiten.<br />

In unserer gut bürgerlichen Stube Rüssels Hasenpfeffer<br />

servieren wir Rehwürstchen. Durch das magere<br />

Wildfleisch enthalten sie weniger Fett und schmecken<br />

absolut köstlich.<br />

Was macht Qualität beim Wildfleisch aus?<br />

Für beste Qualität muss das Wild vor allem sauber<br />

und stressfrei geschossen werden. Also nicht bei einer<br />

Treibjagd, sondern gezielt vom Ansitz aus. Ein guter<br />

Jäger achtet beim Schuss darauf, dass das Wildbret nicht<br />

zerstört wird. Schließlich sollte das Wild fachgerecht aufgebrochen<br />

werden und umgehend ins Kühlhaus gelangen.<br />

Ich verarbeite inzwischen mein Wildfleisch direkt selbst.<br />

Wollen Verbraucher beste Qualität erhalten, müssen sie<br />

sich gute Jäger oder spezialisierte Metzger suchen, denen<br />

sie vertrauen.<br />

Wild<br />

Wildfleisch wird überwiegend regional angeboten. Es<br />

sollte fachgerecht geschossen und zerlegt werden. Wichtig<br />

für die Qualität sind auch eine schnelle Kühlung und<br />

je nach Art ausreichende Reifezeit. Wildfleisch schmeckt<br />

sehr aromatisch und ist relativ fettarm.<br />

Rotwild: Fleisch dunkler<br />

und kerniger im Geschmack<br />

als Rehfleisch,<br />

Jungtiere besonders delikat,<br />

Reifung 5-8 Tage<br />

Welches sind Ihre wichtigsten Tipps für die Zubereitung von<br />

Wildfleisch?<br />

Wild sollte immer sanft und nicht zu heiß gebraten<br />

werden. Dazu am besten das Fleisch bei mittlerer Hitze<br />

anbraten, auf ein Gitter umsetzen und im Ofen fertiggaren.<br />

Idealerweise arbeitet man bei rosa gebratenem Wildfleisch<br />

mit einem Thermometer, um sicherzustellen, dass<br />

eine Kerntemperatur von 56 °C erreicht wird. Vor dem<br />

Anschneiden sollte man das Fleisch unbedingt eine Weile<br />

ruhen lassen. Zudem dürfen die Gewürze das Fleisch<br />

nicht überdecken, deshalb gilt es, angenehme Gewürze<br />

zu wählen, die das Aroma des Wildfleisches unterstützen,<br />

wie zum Beispiel Piment, langen Pfeffer, Koriander oder<br />

Kakaobruch.<br />

Genießer-Tipp<br />

Wer mehr über Harald Rüssel und<br />

seinen Umgang mit Wild erfahren<br />

möchte, dem sei sein Buch „Wild.<br />

130 Rezepte für jeden Tag“<br />

empfohlen.<br />

256 Seiten, 24 x 28 cm<br />

Hardcover mit Lesebändchen<br />

ISBN: 978-3-86528-734-2<br />

EUR (D) 29, 90<br />

(Wieder lieferbar im August 2013!)<br />

Wildhase: sehr dunkles<br />

und aromatisches Fleisch,<br />

seltene Spezialität, da<br />

geringe Bestände<br />

Wildgeflügel: kräftiges rotes<br />

Fleisch mit intensivem<br />

Aroma, Reifung 4-5 Tage<br />

Wildschwein: dunkelrotes<br />

Fleisch, saftig und aromatisch<br />

mit leicht nussigem<br />

Geschmack, fettreichstes<br />

Wildfleisch, Reifung bei<br />

Frischlingen 4-5 Tage, bei<br />

älteren Tieren 8-9 Tage<br />

Rüssel´s Landhaus St. Urban<br />

Büdlicherbrück 1<br />

54426 Naurath/Wald bei Trier<br />

Tel. +49 (0) 65 09 91 40-0<br />

info@landhaus-st-urban.de<br />

www.landhaus-st-urban.de<br />

Reh: kräftig-rotes Fleisch,<br />

zarte Struktur, feiner und<br />

milder Geschmack, Reifung<br />

4-5 Tage<br />

12 KochLust 2 / 2013


Rehpfanne mit Rahm-Steinpilzen<br />

Zutaten für 2 Personen<br />

1 Knoblauchzehe<br />

1/2 Bund Majoran<br />

1/2 Bund Thymian<br />

2 Stiele Rosmarin<br />

2 EL Olivenöl,<br />

z.B. Bertolli Olio di Oliva „Cucina“<br />

350 g Rehrücken, schier (entbeint)<br />

Pfeffer<br />

2 Schalotten<br />

1 große Möhre<br />

2 Lauchzwiebeln<br />

200 g Steinpilze (alternativ: Rosé-Champignons)<br />

125 ml Roséwein<br />

50 g Crème double<br />

20 g Butter<br />

Salz<br />

<strong>Fissler</strong> Servierpfanne original-profi collection ®<br />

Ideal zum krossen Braten und Servieren.<br />

Zubereitung<br />

1 Knoblauchzehe abziehen und fein würfeln. Majoran,<br />

Thymian und Rosmarin waschen, trocken tupfen und die<br />

Blättchen und Rosmarinnadeln fein schneiden. 1/3 der<br />

Kräuter beiseite stellen, den Rest mit Knoblauch und 1 EL<br />

Olivenöl mischen. Das Fleisch in 2 Portionen schneiden,<br />

pfeffern und mit der Kräutermischung einreiben. Abgedeckt<br />

1 Stunde beizen.<br />

2 Schalotten abziehen und längs halbieren. Möhre schälen<br />

und grob würfeln. Lauchzwiebeln waschen, putzen und<br />

in schräge 4 cm große Stücke schneiden. Steinpilze putzen<br />

(nicht waschen), dabei die unteren Stielenden abschneiden<br />

und in Stücke schneiden.<br />

3 Restliches Olivenöl mit Butter in einer Edelstahl-<br />

Pfanne, z.B. original-profi collection ® Servierpfanne, von<br />

<strong>Fissler</strong> erhitzen. Fleisch darin rundherum 3-4 Minuten<br />

braten, herausnehmen und in Alufolie wickeln. Möhre,<br />

Schalotten und Pilze im Bratfett 3 Minuten braten.<br />

Lauchzwiebeln zufügen und kurz mitbraten. Mit Salz und<br />

Pfeffer würzen und mit Wein ablöschen. Crème double<br />

und beiseite gestellte Kräuter zufügen. Reh in die Pfanne<br />

geben und nochmals kurz erhitzen.<br />

Dazu z.B. Spätzle servieren.<br />

Guten Appetit!<br />

Nährwert: pro Portion ca. 577 kcal /2.416 kJ, 45,1 g E, 33,3 g F, 12,4 g KH<br />

KochLust 2 / 2013 13


Küchenpraxis<br />

Sommer<br />

im Herzen<br />

Kreativ einmachen und verschenken.<br />

Schmeckt der Sommer nicht herrlich? So süß und aromatisch,<br />

frisch und fruchtig, intensiv und würzig. Nehmen Sie<br />

diesen wundervollen Genuss einfach mit in den Winter.<br />

Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Schätze von Feld, Wald und<br />

Wiese bewahren. In hübschen Gläsern mit Sommer im<br />

Herzen – auch köstlich als liebevolle Geschenke.<br />

Mögen Sie es gerne kreativ mit besonderer Note?<br />

Einkochen hört sich vielleicht altbacken an, aber Omas<br />

bewährte Technik eröffnet Küchenkünstlern ungeahnte<br />

Möglichkeiten. Zaubern Sie in Ihrer Küche Gourmet-<br />

Konfitüren mit eigener Note, kreieren pikante Chutneys<br />

oder würzige Grillsaucen nach Ihrem Gusto. Das ist nicht<br />

schwer, macht Spaß und liefert einzigartige Köstlichkeiten,<br />

an denen Sie das ganze Jahr über Freude haben.<br />

1. Sauber vorbereiten<br />

Beim Einkochen ist Sauberkeit das A und O. Spülen Sie<br />

Einmachgläser, Deckel, Gummiringe und die benötigten<br />

Küchen-Utensilien so heiß wie möglich bzw. kochen sie<br />

in einem großen Topf mit Wasser kurz ab. Heben Sie die<br />

14 KochLust 2 / 2013


Küchenpraxis<br />

ausgekochten Utensilien z.B. mit einer sauberen Küchenzange<br />

heraus und legen sie auf ein frisches Küchenhandtuch.<br />

2. Früchte verarbeiten<br />

Verwenden Sie möglichst reifes, aber nicht überreifes Obst<br />

und Gemüse ohne Beschädigungen oder Faulstellen. Waschen<br />

Sie die Früchte sorgfältig, aber kurz. Anschließend<br />

schälen und putzen, dabei alle schlechten Stellen entfernen.<br />

Erst dann wiegen Sie die benötigte Menge ab. Soll eine<br />

Konfitüre ganze Fruchtstücke enthalten, lassen Sie die<br />

Früchte am besten einige Stunden an einem kühlen Platz<br />

mit Gelierzucker durchziehen.<br />

3. Konfitüren und Chutneys kochen<br />

Für gekochte Konfitüren, Chutneys und Relishes fügen Sie<br />

den Früchten die erforderliche Menge an Gelierzucker hinzu.<br />

Messen Sie diese genau ab nach den Vorgaben auf der<br />

Gelierzuckerpackung bzw. nach Rezept. Erhitzen Sie die<br />

Zutaten mitsamt Gewürzen in einen großen hohen Topf.<br />

Erst wenn es sprudelnd kocht, wird die Kochzeit gemessen.<br />

Während des Kochens gut rühren, damit nichts anbrennt<br />

oder herausspritzt. Schaum nach dem Kochen möglichst<br />

abschöpfen, damit die Konfitüre schön klar wird.<br />

Gelierprobe: So testen Sie, ob die Konfitüre schon fertig<br />

ist: Mit dem Kochlöffel etwas heiße Fruchtmasse aus dem<br />

Topf nehmen und auf einen kleinen Teller abtropfen lassen.<br />

Wenn der letzte Tropfen fest wird, den Kochvorgang<br />

beenden.<br />

Tipp: Wer ganze Gewürze mitkochen, aber hinterher<br />

wieder entfernen möchte, füllt die Gewürze einfach in zwei<br />

ineinandergesteckte Teefiltertüten, bindet das Gewürzsäckchen<br />

zu und fischt es nachher am Band wieder raus.<br />

4. Gläser befüllen<br />

Gelingt die Gelierprobe, nehmen Sie den Topf vom Herd<br />

und füllen die Fruchtmasse bis zum Rand in die vorbereiteten<br />

Gläser. Dabei möglichst sauber arbeiten, z.B. mit<br />

einer kleinen Kelle oder einem Einfülltrichter. Bekleckerte<br />

Ränder mit einem sauberen Tuch abwischen. Erst dann mit<br />

Gummiring und Deckel verschließen.<br />

Die befüllten Gläser fest verschließen und in einen Einkochautomaten<br />

oder in einen großen Topf mit Wasser<br />

stapeln und pasteurisieren bzw. sterilisieren. Dazu das<br />

Wasser langsam und gleichmäßig erhitzen, beim Pasteurisieren<br />

auf 70 bis 90 °C und beim Sterilisieren auf über<br />

100 °C. Die Flüssigkeit in den Gläsern sollte allerdings<br />

nicht sprudeln. Das Einkochen tötet Bakterien ab und<br />

erzeugt ein Vakuum. Dadurch sind Ihre Sommerschätze<br />

Monate oder gar Jahre haltbar.<br />

Mit Liebe aus der Küche<br />

Kleine Leckereien aus der Einmachküche bereiten<br />

jedem Freude. Schon mit wenigen Handgriffen entstehen<br />

daraus liebevolle und individuelle Geschenke.<br />

Bewahren Sie hübsche Marmeladengläser zum Einkochen<br />

auf.<br />

Bemalen oder beschriften Sie Deckel und/oder Gläser<br />

z.B. mit bunten Lackmalstiften.<br />

Stülpen Sie über den Deckel ein kleines Stück Stoff,<br />

Seidenpapier, geschöpftes Papier, glänzende Folie oder<br />

Tortendeckchen.<br />

Binden Sie dieses mit Geschenkband, Kordel, Bast<br />

oder feinem Draht zu.<br />

Dekorieren Sie das Glas vielleicht noch mit einem<br />

Anhänger, mit kleinen Früchten, Herzen, Sternen oder<br />

Buchstaben aus Pappmache, Holz oder Plastik.<br />

Hübsche Etiketten können Sie kaufen oder aus dem<br />

Internet ausdrucken. Aus Geschenkpapier, Fotos oder<br />

Zeitschriften-Ausschnitten lassen sich ebenfalls individuelle<br />

Etiketten oder Dekorationen basteln.<br />

Tipp: Stellen Sie die Gläser zum Abfüllen auf ein feuchtes<br />

Küchenhandtuch, damit sie nicht springen. Nach dem Abfüllen<br />

die Gläser etwa zehn Minuten auf den Deckel stellen,<br />

damit überschüssige Luft entweicht und sich die Fruchtstücke<br />

besser verteilen.<br />

5. Ganze Früchte einkochen<br />

Obst, Gemüse und Pilze können auch stückweise oder ganz<br />

in Gläsern eingekocht werden. Nach dem Waschen und<br />

Putzen werden härtere Gemüse zunächst in Salzwasser<br />

vorgegart, jedoch nicht weichgekocht. Die Früchte schichtet<br />

man sorgfältig in ausgekochte Weckgläser. Anschließend<br />

werden die Gläser komplett mit einer Würzlösung aufgefüllt.<br />

Je nach Rezept mischt man diese aus Wasser oder<br />

anderen Flüssigkeiten mit Zucker und Gewürzen.<br />

KochLust 2 / 2013 15


© Jan Engel/fotolia.com<br />

Mango Chutney<br />

Zutaten für 4 – 6 Personen<br />

1 reife Mango<br />

1 kl. Zwiebel<br />

10 g Blütenhonig<br />

20 ml Balsamico, hell,<br />

z.B. Bertolli Condimento Delicato<br />

Bianco<br />

10 g Ingwer<br />

1 MSP Zimt<br />

1 kl. Pepperoni, mittelscharf<br />

1 EL Butter<br />

etwas Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

1 Mango und Zwiebel schälen. Peperoni, Ingwer und Zwiebel<br />

in kleine Würfel schneiden. Mango vom Kern schneiden und klein<br />

schneiden. Zwiebel in Butter anschwitzen. Mango und Peperoni zugeben.<br />

Mit Balsamico, Ingwer, Zimt, Salz, Pfeffer würzen und<br />

2 Minuten andünsten. Mittelfein pürieren, z.B. im finecut von <strong>Fissler</strong><br />

und nachschmecken.<br />

Guten Appetit!<br />

Nährwert: pro Rezept ca. 456 kcal /1.909 kJ, 3,4 g E, 17,7 g F, 65,6 g KH<br />

Buchtipp<br />

Der neue Provinzkrimi von SPIEGEL-Bestsellerautorin Rita Falk!<br />

Weil sich der Eberhofer in Niederkaltenkirchen bei der Verbrechensbekämpfung so verdient gemacht<br />

hat, wird er nach München in die bayerische Metropole des Verbrechens versetzt.<br />

Gut nur, dass die Oma und seine Kumpels ihn mit Care-Paketen versorgen. Doch kaum hat der Franz<br />

den Sessel im Präsidium angewärmt, da geht’s auch schon los mit der großstädtischen Kriminalität.<br />

Als nämlich der Papa zum ersten Mal im Admiral daherkommt, wird ihm gleich der Wagen geklaut.<br />

Der taucht zwar bald wieder auf, doch damit fängt der Stress erst richtig an:<br />

Im Kofferraum befindet sich nämlich die Leiche einer jungen serbischen Frau. Offenbar erwürgt.<br />

Kurze<br />

Lesepause?<br />

Obatzter in 5 Minuten.<br />

Rezeptidee für den finecut von <strong>Fissler</strong><br />

Der Obatzter ist eine pikante bayerische Käsecreme,<br />

die zur Brotzeit serviert wird. In Franken heißt sie<br />

„Gerupfter“ oder „Angemachter“. Serviert wird das<br />

Gericht mit frischem Schnittlauch, dazu Roggenbrot<br />

oder Brezeln, Radieschen oder in Spiralen geschnittener<br />

Radi (Rettich).<br />

Originalausgabe dtv premium<br />

272 Seiten € 14,90<br />

ISBN 978-3-423-24987-4<br />

Oktober 2013<br />

Zutaten für 3 – 4 Personen:<br />

250 g reifer Camembert<br />

40 g weiche Butter<br />

1 kleine Zwiebel<br />

1–2 EL Bier oder Sahne<br />

Paprikapulver edelsüß<br />

gemahlener Kümmel<br />

Pfeffer, Salz<br />

<strong>Fissler</strong> finecut<br />

Zubereitung:<br />

Schneidrotor in den Behälter des finecut einsetzen<br />

(Achtung die Messer sind sehr scharf). Zwiebeln<br />

und Camembert in den Behälter geben, den Deckel<br />

aufsetzen und ca. 10 Mal am Zugmechanismus ziehen.<br />

Die restlichen Zutaten hinzugeben und erneut 10 – 15<br />

mal ziehen. Mit Paprika, Pfeffer, Salz und gemahlenem<br />

Kümmel abschmecken, danach mit ca. 4 – 5 Zügen<br />

durchmischen.<br />

Noch mehr leckere Rezept-Ideen auf www.fissler.de<br />

<strong>Fissler</strong>. Freu dich aufs Kochen.<br />

www.fissler.de<br />

© silberkorn73/fotolia.com<br />

Originalausgabe<br />

inkl. hochwertigem<br />

<strong>Fissler</strong> Lesezeichen<br />

mit spannendem Rezepttipp!<br />

Gewinnspiel<br />

Gewinnen Sie mit <strong>Fissler</strong> und dtv einen<br />

Aufenthalt in Lindners Romantik Hotel<br />

& Restaurants in Bad Aibling oder einen<br />

von weiteren 20 genussvollen Preisen.<br />

Teilnahme auf www.fissler.de.<br />

16 KochLust 2 / 2013


Zutat der Saison<br />

Linsen & Co.<br />

Hülsenfrüchte sind langweilig? Keineswegs! Die kleinen Powerpakte<br />

punkten mit einer Fülle an Farben und Formen. Manche schmecken<br />

eher süß, andere sanft-mehlig oder nussig. Eine wahre Fundgrube<br />

für kreative Köche, die nach Abwechslung suchen. Ganz nebenbei<br />

versorgen Hülsenfrüchte uns mit bestem Eiweiß, gesunden Ballaststoffen,<br />

B-Vitaminen, Eisen und anderen Mineralstoffen.<br />

Die Hülsenfrüchte heißen so, weil ihre Samen in einer<br />

Fruchthülse wachsen. Diese bezeichnen wir botanischen<br />

Laien gerne als Schote. Vor allem ihre reifen Samen<br />

wandern in unsere Kochtöpfe, doch bei vielen Sorten,<br />

wie Buschbohnen oder Zuckererbsen, kann man auch die<br />

Fruchthülse mitessen. Erbsen, Bohnen und Linsen gelten<br />

als klassische Hülsenfrüchte, aber auch Sojabohnen und<br />

Kichererbsen gehören dazu und aus botanischer Sicht<br />

Erdnüsse, Klee oder Wicken ebenfalls.<br />

Linsen: werden praktisch ausschließlich getrocknet angeboten.<br />

Nach der Größe unterscheidet man zwischen<br />

Riesenlinsen (> 7 mm), Tellerlinsen (6-7 mm) und Mittellinsen<br />

(4,5-6 mm). Während grüne Linsen durch längere<br />

Lagerung braun werden, entstehen gelbe Linsen durch<br />

das Schälen brauner Sorten. Auch die kleinen, süßlichen<br />

roten Linsen stammen aus geschälten braunen oder violetten<br />

Sorten. Einen besonders feinen Genuss bescheren<br />

fein-aromatische Puylinsen und schwarze Belugalinsen.<br />

Erbsen kommen in frischem Grün daher oder als getrocknete<br />

Samen. Die grünen Gemüseerbsen werden bei uns<br />

von Juni bis September frisch angeboten, sei es als kugelrunde<br />

Markerbsen oder als zart-süße Zuckerschoten.<br />

In Weiß, Gelb, Grau oder Grün präsentieren sich die getrockneten<br />

Erbsen. Sie sind die getrockneten Samen der<br />

stärkereichen Schalerbsen.<br />

Übrigens: Erbsen sind nicht die Samen der Bohnen, wie<br />

manche meinen, sondern stammen von eigenständigen<br />

Pflanzen.<br />

Bohnen bieten eine Palette verschiedenster Sorten. Allein<br />

die frischen Bohnen reichen von grünen Bohnen aller<br />

Größen und Formen bis zu gelb-weißen, besonders zarten<br />

Wachsbohnen. Dabei auch so feine Delikatessen wie<br />

Prinzessbohnen oder dünne samenlosen Keniabohnen.<br />

Mit Nierenform und kräftigen Farben erfreuen die<br />

meisten Trockenbohnen das Auge. Seien es dicke weiße<br />

Bohnen, süßliche schwarze Bohnen oder kräftig-dunkelrote<br />

Kidneybohnen. Es gibt kugelige weiße Perlbohnen und<br />

grüne Mungobohnen. Eine regelrechte Augenweide stellen<br />

getupfte Wachtelbohnen oder in Rottönen gezeichnete<br />

Feuerbohnen dar.<br />

KochLust 2 / 2013 17


zutat der Saison<br />

Beluga-<br />

Linsen<br />

Tiefschwarz glänzen die Körner<br />

dieser edlen Delikatesse, und<br />

Spitzenköche lieben ihren feinen<br />

Geschmack. Kaviar? Nein, dieses<br />

schwarze Gold stammt nicht<br />

aus dem Meer, sondern wächst<br />

am Strauch. Was Beluga-Linsen<br />

mit dem exquisiten Beluga-Kaviar<br />

gemeinsam haben, erfahren<br />

Sie hier. Nur so viel: Der Preis<br />

ist es nicht …<br />

Schwarz: Schon der Anblick der sanft schimmernden<br />

schwarzen Knöpfchen weckt Lust aufs Kochen. Erstaunlich,<br />

dass die aus Nordamerika stammenden Beluga-<br />

Linsen erst während der letzten Jahre in unseren Köpfen<br />

und Kochtöpfen richtig ankamen. Mit ihrer kräftigen Farbe<br />

machen sie auf dem Teller mindestens ebenso viel her wie<br />

der Kaviar, nach dem sie benannt wurden.<br />

Stark: Gilt der Beluga als König der Kaviare, so kann man<br />

die Beluga getrost als Königin der Linsen bezeichnen. Ihr<br />

edles nussiges Aroma erinnert an Maronen und schmeckt<br />

ebenso exquisit wie ihr hoch gelobter Vetter aus dem<br />

Meer. Zudem überzeugt die feine kleine Linse durch eine<br />

starke Haut. So bleibt sie beim Kochen angenehm fest<br />

und köstlich kernig.<br />

Schnell: Mancher findet Hülsenfrüchte unpraktisch, weil<br />

man sie erst einweichen muss. Aber nicht die flotte Beluga-Linse.<br />

Ohne Einweichen ist sie in 20-30 Minuten gar,<br />

im Schnellkochtopf sogar in nur etwa 10 Minuten. Lagert<br />

man die Linsen luftdicht verschlossen an einem trockenen,<br />

kühlen und dunklen Ort, halten sie mindestens ein Jahr.<br />

Allerdings geht das Alter nicht ganz spurlos an ihnen vorüber:<br />

Ihre Kochzeit verlängert sich mit den Monaten.<br />

Salonfähig: Linsen haftete lange der Ruf des Arme-Leute-<br />

Essens an. Doch die Königin der Linsen triumphiert<br />

locker über dieses ungerechtfertigte Image. In schwarzer<br />

Abendrobe und mit nussig-knackigem Geschmack macht<br />

sie in der Gourmetküche eine wunderbare Figur. Sei es<br />

zu weißem Fisch, zu Lachs oder Scampi. In harmonischem<br />

Tête-à-Tête mit Curry, mit Fleisch, Reis oder Gemüse. Als<br />

kernige Zutat im Salat oder als starker Kontrast zu Tomaten,<br />

Avocado, Orangen oder Papaya.<br />

Supergesund: Ganz nebenbei ist die Beluga, ebenso wie<br />

ihre gesamte Linsen-Familie, unverschämt gesund. Sie liefert<br />

B-Vitamine sowie die Mineralstoffe Magnesium, Eisen<br />

und Zink. Mit hochwertigem Eiweiß und reichlich Ballaststoffen<br />

machen Linsen auf leckere Weise wunderbar<br />

satt. Und das bei relativ wenigen Kalorien. Und zu einem<br />

Bruchteil des Kaviar-Preises.<br />

18 KochLust 2 / 2013


Fruchtiges Linsencurry<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

200 g Beluga-Linsen, z.B. Müller`s Mühle<br />

2 Paprikaschoten, gelb<br />

500 g Kartoffeln, mehlig kochend<br />

1 Möhre<br />

1 Knoblauchzehe<br />

1 Zwiebel<br />

10 Aprikosen, getrocknet<br />

2 EL Olivenöl,<br />

z.B. Bertolli Olio di Oliva „Cucina“<br />

100 – 150 ml Gemüsebrühe<br />

350 ml Kokosmilch<br />

1 – 2 TL Salz<br />

frisch gemahlener Pfeffer<br />

Curry<br />

Kreuzkümmel (Kumin)<br />

Curcuma<br />

Garam Masala (indische Gewürzmischung aus schwarzem<br />

Kardamom, Zimt, Gewürznelken, schwarzem<br />

Pfeffer und Kreuzkümmel)<br />

Zubereitung<br />

1 Beluga-Linsen ohne Einweichen mit dreifacher<br />

Wassermenge im Schnellkochtopf, z.B. vitavit ® premium<br />

von <strong>Fissler</strong>, unter Rühren zum Kochen bringen. Dann den<br />

Schnellkochtopf verschließen und Linsen auf Stufe II 5 Minuten<br />

garen. Schnellkochtopf von der Herdplatte nehmen,<br />

warten bis der Dampfdruck abgebaut ist (ca. 5 Minuten)<br />

und anschließend den Topf öffnen und Linsen in ein Sieb<br />

abgießen.<br />

2 Zwiebel abziehen und in feine Würfel schneiden.<br />

Möhre schälen und fein würfeln. Knoblauch schälen.<br />

Kartoffeln schälen, waschen und in etwas größere Würfel<br />

(ca. 2 cm x 2 cm) schneiden. Paprika putzen, waschen<br />

und ebenfalls in 2 cm x 2 cm große Würfel schneiden.<br />

Getrocknete Aprikosen fein würfeln.<br />

3 In einer versiegelten Pfanne, z.B. protect alux<br />

premium von <strong>Fissler</strong>, zunächst Kartoffeln in Olivenöl anbraten,<br />

dann Zwiebelwürfel und Möhrenwürfel mitbraten<br />

und würzen. Pfannendeckel auflegen und bei mittlerer<br />

Hitzezufuhr ca. 10 Minuten garen. Anschließend Paprika<br />

kurz mitbraten und Knoblauch dazu pressen.<br />

4 Gemüsebrühe und Kokosmilch angießen und vorgegarte<br />

Linsen und getrocknete Aprikosen dazu geben.<br />

Das Curry noch 5 Minuten köcheln lassen und nochmals<br />

pikant abschmecken.<br />

Guten Appetit!<br />

<strong>Fissler</strong> Schnellkochtopf vitavit ® premium<br />

Ideal für die schnelle, gesunde Küche.<br />

Nährwert: pro Portion ca. 359 kcal /1.503 kJ, 16,5 g E, 7,6 g F, 53,9 g KH<br />

KochLust 2 / 2013 19


Kalbsbraten<br />

mit Schmorzwiebeln<br />

Zutaten für 4 - 6 Personen<br />

1,5 kg Kalbsbraten<br />

1,5 TL Salz, Pfeffer<br />

Senf, mittelscharf<br />

3 EL Olivenöl,<br />

z.B. Bertolli Olio di Oliva „Cucina“<br />

200 g Zwiebeln, weiß<br />

250 ml Rotwein<br />

250 ml Kalbsfond<br />

(alternativ Gemüsebrühe)<br />

1 TL Salz<br />

1 Rosmarinzweig<br />

1 Lorbeerblatt<br />

2 Knoblauchzehen<br />

Zubereitung<br />

1 Das Fleisch von allen Seiten salzen, pfeffern und mit<br />

Senf einreiben. Olivenöl in einem Bräter, z.B. arcana ® von<br />

<strong>Fissler</strong>, heiß werden lassen und das Fleisch darin rundherum<br />

anbraten. Aus dem Topf nehmen, zur Seite stellen und<br />

die geschälten, geviertelten Zwiebeln im verbleibenden<br />

Bratfett andünsten.<br />

2 Mit Kalbsfond und Rotwein ablöschen. Salz, Kräuter<br />

und den geschälten Knoblauch zugeben.<br />

3 Das Fleisch wieder einlegen und mit geschlossenem<br />

Deckel im vorgeheizten Backofen (130° C) ca. 1,5 Stunden<br />

schmoren.<br />

4 Danach das Fleisch in Scheiben schneiden und zusammen<br />

mit den Schmorzwiebeln anrichten.<br />

Als Beilage eignen sich Kartoffeln und Gemüse der Saison.<br />

Guten Appetit!<br />

Nährwert: pro Portion (4 Personen) ca. 549 kcal /2.299 kJ, 80,9 g E, 18,1 g F,<br />

5,9 g KH<br />

Nährwert: pro Portion (6 Personen) ca. 366 kcal /1.532 kJ, 53,9 g E, 12,1 g F,<br />

4,0 g KH<br />

<strong>Fissler</strong> Gusseisenserie arcana ®<br />

Ideal zum gemütlichen Schmoren.<br />

KochLust 2 / 2013 21


Hätten Sie´s Gewusst?<br />

Küchen-<br />

Mythen!<br />

Pilze aufwärmen –<br />

ja oder nein?<br />

Wer die folgenden Hinweise beachtet, kann Pilzgerichte<br />

bedenkenlos genießen und einmal wieder aufwärmen:<br />

Frisch: Verarbeiten Sie nur frische Pilze.<br />

Kühl: Kühlen Sie das Pilzgericht direkt nach dem Zubereiten<br />

oder Essen schnell ab und lagern es abgedeckt im<br />

Kühlschrank bei etwa 4 °C.<br />

Kurz: Bewahren Sie Pilzgerichte maximal ein bis zwei<br />

Tage auf.<br />

Heiß: Beim Aufwärmen muss das Pilzgericht gut durcherhitzt<br />

werden, damit es überall eine Temperatur von<br />

mindestens 70 °C erreicht.<br />

Einmal: Wärmen Sie ein Pilzgericht höchstens einmal<br />

wieder auf.<br />

Immer wieder stehen wir in der Küche und fragen uns,<br />

ob man Pilzgerichte aufwärmen darf oder nicht? Früher<br />

hieß es, dass dabei giftige Stoffe entstünden. So generell<br />

stimmt das heute nicht mehr. Deshalb lautet die salomonische<br />

Antwort auf die Aufwärmfrage nun: Es kommt drauf<br />

an.<br />

Tatsächlich sind Pilze sehr empfindliche Lebensmittel, die<br />

schnell verderben. Aufgrund ihrer Zusammensetzung und<br />

ihres hohen Wassergehalts bieten sie ein „gefundenes<br />

Fressen“ für Bakterien und Pilzenzyme. Werden die Pilzeiweiße<br />

zersetzt, können sich dabei gesundheitsschädliche<br />

Substanzen bilden.<br />

Doch die alte Regel, dass man Pilze nicht aufwärmen<br />

darf, stammt noch aus Zeiten, als überwiegend Wildpilze<br />

verzehrt wurden und es noch keine Kühlschränke gab. Die<br />

heutigen Zuchtpilze weisen kaum Verschmutzungen auf.<br />

Und das Kühlen von Pilzgerichten bremst den Verderb<br />

erheblich.<br />

Gekocht: Gerichte mit rohen Pilzen sollten nicht aufbewahrt,<br />

sondern nur frisch verzehrt werden.<br />

Tipps für die Pilzküche:<br />

• Kaufen Sie möglichst frische Pilze. Diese erkennen<br />

Sie an praller Haut und geschlossenem Hut. Die<br />

Schnittstellen sind noch relativ saftig und der Pilz<br />

kaum verfärbt.<br />

• Zuchtpilze nicht waschen, da sie an Aroma verlieren.<br />

Besser mit einem Pinsel oder einem trockenen Tuch<br />

abreiben. Schrumpelige Stiele abschneiden und ledrige<br />

oder feuchte Haut eventuell abziehen.<br />

• Bewahren Sie Pilze in einer luftdurchlässigen Kunststoffschale<br />

im Gemüsefach des Kühlschranks auf. Sie<br />

sollten möglichst ausgebreitet liegen, damit keine<br />

Druckstellen entstehen.<br />

22 KochLust 2 / 2013


Kolumne<br />

Prof. Dr. Gunther Hirschfelder,<br />

Fachgebiet Vergleichende Kulturwissenschaft<br />

Universität Regensburg.<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Erntedank: Ernte, klar! Aber warum danken?<br />

Die Kulturen unserer Welt sind faszinierend unterschiedlich,<br />

aber eines kennen sie alle: den Erntedank. Kein Wunder,<br />

arbeiteten doch bis zur Industrialisierung mindestens<br />

drei Viertel der Menschen in der Landwirtschaft. Eine<br />

gute Ernte war für sie lebenswichtig, weil im bäuerlichen<br />

Alltag fast permanent Not herrschte: Witterung, Schädlingsbefall<br />

oder Kriege führten regelmäßig zu Missernten<br />

und gefährdeten das Überleben. So entwickelten die<br />

Menschen weltweit Rituale, die Schaden abwehren und<br />

göttlichen Beistand herbeiführen oder andere transzendente<br />

Kräfte positiv stimmen sollten.<br />

Der christliche Erntedank ist das einzige Jahresfest, dessen<br />

Ursprung nicht unmittelbar in biblischen Überlieferungen<br />

liegt. Vielmehr kristallisierte er sich seit der Reformation<br />

aus einer Fülle regionaler Formen heraus. Dazu zählten<br />

neben Dankgottesdiensten mit Segnung der Erntegaben<br />

auch Flurprozessionen oder das gemeinsame Erntebier<br />

nach der Kirche. Sinn des Erntedankfestes ist es, die Ernte<br />

landwirtschaftlicher Produkte rituell zu begleiten. Bis heute<br />

werden beim kirchlichen Erntedank Anfang Oktober alle<br />

regionalen Feldfrüchte, Getreide und Obst besonders dekorativ<br />

am Altar aufgestellt und zeigen symbolhaft, dass die<br />

Gaben der Natur immer auch ein Geschenk Gottes sind.<br />

Erntedank eignet sich hervorragend, um den Respekt vor<br />

der Natur in unserer technisierten Welt wachzuhalten<br />

und ihre wohlschmeckenden und nährenden Lebensmittel<br />

wertzuschätzen. Mich regt das Fest auch zum Nachdenken<br />

über die endlichen Ressourcen dieser Welt an, und<br />

den Raubbau, den wir an ihr treiben, während wir der<br />

Ernte den Dank oft vorenthalten.<br />

Müssen wir ein schlechtes Gewissen haben, weil wir im<br />

Überfluss leben, während die Ernte bei anderen viel<br />

zu knapp ausfällt? Nein. Natürlich sollten wir unseren<br />

Beitrag leisten, damit alle Menschen satt werden. Aber<br />

unser Essen darf uns ruhig schmecken. Doch wir sollten<br />

dankbar sein und wissen, dass diese Fülle ein Geschenk<br />

der Natur und keineswegs selbstverständlich ist. Wer im<br />

Bewusstsein kocht und isst, dass viel menschliche Mühe,<br />

technischer Fortschritt und wohl auch das Wohlwollen<br />

der Götter oder des Schicksals nötig sind, um einen vollen<br />

Teller zu haben, weiß den Genuss noch mehr zu schätzen.<br />

Das sollten wir feiern, beim Kochen und Essen jeden Tag,<br />

aber vor allem an Erntedank.<br />

Viel Freude dabei wünscht Ihr<br />

Gunther Hirschfelder<br />

KochLust 2 / 2013 23


FÜR immer scharf.<br />

Für immer meins.<br />

<strong>Fissler</strong> bionic – das neue, immerscharfe Messer.<br />

Exklusiv von <strong>Fissler</strong>. Ein Meisterstück, das<br />

Sie nicht mehr aus der Hand legen möchten.<br />

www.fissler.de<br />

Freu dich aufs Kochen.<br />

Das <strong>Fissler</strong>-Sortiment erhalten Sie bei:<br />

090-030-85-500/0 100_08/13_Ga_PD

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!