15.01.2014 Aufrufe

gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Kastellaun

gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Kastellaun

gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Kastellaun

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Schreib mal wieder<br />

…zum Beispiel an einen Inhaftierten. Vielleicht empfindest du diese Idee als<br />

befremdlich, vielleicht bereitet sie dir auch ein gewisses Unbehagen.<br />

Was soll man einem wildfremden Menschen schreiben und wer weiß, weshalb er<br />

oder sie die Haftstrafe absitzen muss?<br />

Fest steht, dass ein Großteil der Inhaftierten vollkommen von der Außenwelt<br />

abgeschnitten und ihre sozialen Kontakte sowohl intern als auch extern absolut<br />

gering sind. Ihre bisherigen Freunde distanzieren sich häufig und oft führt<br />

auch die eigene Scham dazu, dass der Kontakt nach „draußen“ abreißt. Ein<br />

Strafgefangener hat in aller Regel keinen Internetzugang, keine mail-Adresse<br />

und auch kein Handy. Somit sind Briefe ein wichtiges Kommunikationsmittel für<br />

Menschen in Haft.<br />

Wer seine Adresse nicht an den Gefangenen weitergeben möchten, kann den<br />

Briefwechsel über eine Büroadresse laufen zu lassen.<br />

Zu Beginn kann man sich und seine Person mit Interessen und Hobbies vorstellen.<br />

Weiter sollte man seine Erwartungen oder Beweggründe für diesen Briefkontakt<br />

klar formulieren, so dass keine Missverständnisse auftreten.<br />

Oft ist der Briefwechsel zu Anfang recht holprig, da viele Menschen es schlicht<br />

nicht gewohnt sind, zu schreiben und Rechtschreibkenntnisse wie auch<br />

Formulierungen einem nicht so leicht von der Hand gehen. Aber das gibt sich<br />

oft und wenn nicht, kann man gewiss sein, dass der Adressat sich darüber freut,<br />

auf diese Art und Weise ein Stück menschliche Würde zu erhalten. Zu jedem<br />

Brief gehört ein gewisses Fingerspitzengefühl: so sollte nicht versucht werden,<br />

den Menschen im Gefängnis umzukrempeln und auch Vorwürfe oder kritische<br />

Bemerkungen sind vorsichtig zu formulieren. Hilfreich ist es ebenso, viele Fragen<br />

zu stellen, an denen sich der Adressat entlang hangeln kann.<br />

Eine Vermittlung kann man z.B. über den Verein Freiabonnements für Gefangene<br />

e.V. in Anspruch nehmen. Es lohnt sich, auf der Internetseite des Vereins zu<br />

stöbern, dort werden viel Fragen beantwortet.<br />

Freiabonnements für Gefangene e.V.<br />

Köpenicker Str. 175<br />

10997 Berlin<br />

Tel.: 030 – 611 21 89<br />

Fax: 030 – 61 62 98 99<br />

E-Mail: info(at)freiabos.de<br />

www.freiabos.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!