vision 2033
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1<br />
MenzIngen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong><br />
MenzIngen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>
3<br />
Inhalt<br />
Vorwort 05<br />
Tony Mehr 06<br />
ELG Menzingen 12<br />
SC Menzingen / Reto Bucher 14<br />
Ralph Wiedler Friedmann 16<br />
Peter Hegglin, Regierungsrat 20<br />
Rolf Berweger 24<br />
Pia Göhring Birchler 26<br />
Adrian Benz 28<br />
Herbert Zürcher 30<br />
Schwestern vom Heiligen Kreuz 32<br />
Hans Weibel 36<br />
Christian Zürcher 38<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>
5<br />
Vorwort<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Wie könnte Menzingen in zwanzig Jahren aussehen? Wie wird es sich bis <strong>2033</strong><br />
verändern? Wie könnte man die Entwicklung von Menzingen für die nächsten<br />
zwanzig Jahre positiv beeinflussen? Wir haben uns gefragt, welche Vorstellungen<br />
die Bevölkerung von Menzingen selbst zu diesen Fragen hat. Wir haben deshalb<br />
Behörden, Ämter, Parteileitungen, Firmen, Vereine sowie zahlreiche Privatpersonen<br />
und Politiker angeschrieben und sie gebeten, uns ihre «Vision <strong>2033</strong>» mitzuteilen.<br />
Auch über die lokalen Zeitungen und über unsere Website haben wir versucht,<br />
den Menzingerinnen und Menzingern ihre «Vision <strong>2033</strong>» zu entlocken.<br />
Das Ergebnis ist ermutigend. Wir sind uns bewusst, dass Visionäre, d.h. Leute, die<br />
weit vorausschauend, phantasievoll, vielleicht sogar spekulativ Vorstellungen über<br />
die Zukunft entwickeln, eine eher seltene Spezies sind. Kommt hinzu, dass manche<br />
Visionäre sich scheuen, ihre Vorstellungen und Spekulationen über die Zukunft an<br />
die Öffentlichkeit zu bringen. Umso mehr freut uns, dass wir zwölf interessante<br />
«Visionen <strong>2033</strong>» aus der Bevölkerung von Menzingen erhalten haben, die wir Ihnen<br />
hiermit präsentieren.<br />
Wie Sie selbst sehen werden, beschäftigen sich die Visionäre mit ganz unterschiedlichen<br />
Themen. Während die einen für die nächsten zwanzig Jahre kaum grosse<br />
Veränderungen voraussehen, wünschen sich andere revolutionäre Entwicklungen<br />
im Technologie- oder im Verkehrsbereich. Es tauchen auch immer wieder Gemeinsamkeiten<br />
in den Visionen auf: Menzingen als Bildungsstandort, das Thema<br />
Energie und die Starkstromleitung, die Erstellung von neuem Wohnraum, mögliche<br />
Synergien mit den anderen Berggemeinden usw.<br />
Lesen Sie selbst! Wir wünschen Ihnen viel Spass und danken Ihnen für Ihr Interesse.<br />
Damit Menzingen eine gute Zukunft hat!<br />
Menzingen, im November 2013<br />
FDP. Die Liberalen Menzingen<br />
Michael Meyer<br />
Präsident<br />
Marco Weiss<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
Die Liberalen Menzingen<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>
Tony Mehr<br />
«Im Bereich Landwirtschaft und Kleinunternehmertum<br />
habe ich im Unterengadin ein interessantes Projekt kennen<br />
gelernt, von dem ich glaube, dass so etwas bei uns<br />
auch funktionieren könnte: die Bauern – und andere Anbieter<br />
von Produkten oder Dienstleistungen – schliessen<br />
sich zusammen unter einem Label und vermarkten ihre<br />
Angebote gemeinsam und, dank dem Zusammenschluss,<br />
professionell.».
7<br />
Ich stelle meinen Überlegungen gerne Edi Häfligers Vision aus der mänziger zytig<br />
Nr. 64 voran. Sie enthält meiner Meinung nach viele attraktive Gedankenanstösse:<br />
«Die Jungen werden die Schulden, die<br />
ihnen die Alten hinterlassen, nicht bezahlen»,<br />
prophezeit der deutsche Politiker<br />
Kurt Bidenkopf (80) in seinem Buch<br />
‹Die Ausbeutung der Enkel›. Deshalb<br />
stehen der Gesellschaft gewaltige Veränderungen<br />
bevor. Höchste Zeit also, eine<br />
gesunde Entwicklung anzupacken, z.B.<br />
bei uns in der Region «Zug-Berg».<br />
Edi Häfliger<br />
Wir schreiben das Jahr 2030.<br />
Alles hatte vor etwa 20 Jahren damit<br />
begonnen, dass an einer schwach besuchten<br />
Budgetgemeinde überwiegend<br />
konservative Kräfte die progressive<br />
«Initiative zur nachhaltigen Entwicklung<br />
der Gemeinde» bachab geschickt<br />
hatten. «Für so was haben wir jetzt<br />
wirklich kein Geld… und überhaupt», so<br />
lautet das Killerargument.<br />
Die dynamischen Initiantinnen und Initianten<br />
hatten ihren Antrag sehr professionell,<br />
aber auch mit Umsicht und<br />
Weitblick ausgearbeitet und mit moderner<br />
Präsentationstechnik illustriert.<br />
Ihr Kernanliegen mit Blick auf künftige<br />
Generationen war, die Gemeinde und<br />
das regionale Umfeld in eine gesunde<br />
Entwicklungsbewegung zu versetzen.<br />
Die deutliche Ablehnung erbosten die<br />
InitiantInnen derart, dass sie Tage<br />
später beschlossen, eine Bürgerbewegung<br />
auf die Beine zu stellen.<br />
Den Begriff «Bewegung» hielten sie<br />
für treffend, ging es doch darum, selig<br />
Schlafende aufzurütteln und Zukunftsträchtiges<br />
anzupacken.<br />
In nur drei Monaten hatten sie an die<br />
fünfzig Bürgerinnen und Bürger, vor<br />
allem jüngere Leute, für ihr Anliegen<br />
gewonnen. Die Gegenseite bekam<br />
Wind davon und begann gegen die Aufmüpfigen,<br />
wie sie sagten, hemdsärmlig<br />
Massnahmen zu ergreifen. Die gehässigen<br />
Leserbriefe und übel illustrierte<br />
Flugblätter waren allerdings derart<br />
kontraproduktiv, dass sie die InitiantInnen<br />
stärkten und die Bürgerbewegung<br />
innert einem Jahr bereits auf über<br />
hundert Aktive wachsen liess.<br />
Auch die Nachbargemeinden liessen<br />
sich anstecken. Ein Jahr später hatte<br />
das Vorhaben zur Fusion der Berggemeinden<br />
zur Gemeinde Zug-Berg<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>
8<br />
Gestalt angenommen. Dass nur zwei<br />
Jahre später die Fusion schliesslich<br />
die politischen Hürden von Gemeinden<br />
und Kanton überwinden konnte, war<br />
in erster Linie der innovativen Gruppe<br />
«Standortmarketing» zu verdanken.<br />
Das Ziel der Gruppe, die Achse Sihlbrugg<br />
bis Sattel für die Ansiedlung<br />
von Industriebetrieben weiter zu entwickeln,<br />
überzeugte eine beträchtliche<br />
Menge von Bürgerinnen und Bürgern<br />
in den betroffenen Gemeinden.<br />
Auch die Idee, die landschaftlich vortreffliche<br />
Lage von Menzingen für die<br />
Entwicklung von zusätzlichen öffentlichen<br />
und privaten Schulprojekten<br />
zu nützen, schlug ein. Als glücklicher<br />
Umstand kam hinzu, dass dazu diverse<br />
Immobilien des Klosters Menzingen<br />
umgenutzt werden konnten.<br />
Das Tourismus-Marketing der Ägeritaler<br />
schloss nun auch die anderen<br />
Berggemeinden in die Aktivitäten ein.<br />
Und natürlich begann auch die Landwirtschaft<br />
die Gunst der Stunden zu<br />
nützen, gab es doch bereits eine Menge<br />
fortschrittliche Landwirte, die mit der<br />
Umsetzung von modernen Diversifikationsideen<br />
weit über den Kanton Zug<br />
hinaus von sich reden machten. Auch<br />
die Handwerksbetriebe begannen sich<br />
zu organisieren, um ihre Spezialitäten,<br />
aber auch die gemeinsamen Stärken<br />
geschickter zu bündeln und zu vermarkten.<br />
Tatsächlich gelang es ihnen,<br />
bei Ausschreibungen bessere Gewinnchancen<br />
zu erzielen.<br />
Auch wussten die Initianten durch ihre<br />
überzeugende Bündelung von Argumenten<br />
den öffentlichen Verkehr noch<br />
optimaler zu vernetzen. Der Zuzug<br />
neuer Bewohnerinnen und Bewohner<br />
war daher eine Selbstverständlichkeit<br />
und letztlich eine logische Folge<br />
einer klugen und umsichtigen Zonenplanung.<br />
Die Fachleute der Gruppe «Standortmarketing»<br />
setzte überdies noch das<br />
Pünktchen auf das «i», als es gelang,<br />
einige Grossverteiler zusammen mit<br />
der Post zu einem Pilotprojekt für die<br />
Online-Bestellung und Verteilung von<br />
Gütern des täglichen Verbrauchs zu<br />
gewinnen. Dabei war auch die regionale<br />
Landwirtschaft und ihre Produkte<br />
mit von der Partie. Dieser Service, so<br />
die Sprecherin des Konsortiums, werde<br />
später auf weitere Regionen der<br />
Schweiz ausgedehnt.<br />
Kein Zweifel: Dem kreativen Zorn, vor<br />
allem aber dem unerschütterlichen<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>
9<br />
Durchhaltevermögen der damaligen<br />
Initiantinnen und Initianten und der<br />
Professionalität ihrer Mitstreitenden<br />
ist es zu verdanken, dass die Gemeinde<br />
Zug-Berg heute in jeder Hinsicht<br />
zum Vorzeigeprojekt für die Entwicklung<br />
einer voralpinen Region geworden<br />
ist. Dass der neue Gemeinderat<br />
schliesslich auch die Finanzen ins Lot<br />
bekam, ist letzten Endes der positiven<br />
Gesamtentwicklung und der insgesamt<br />
gestraffteren Verwaltung zu<br />
verdanken.<br />
Einzig die Medien machen manchmal<br />
Schwierigkeiten, weil sie bei jeder attraktiven<br />
Gelegenheit mit ihren ReporterInnen<br />
die Leute von Zug-Berg heimsuchen<br />
– und solche Anlässe gab es in<br />
der fortschrittlichen Gemeinde immer<br />
häufiger.<br />
Persönliche Bemerkungen und Ergänzungen<br />
von Tony Mehr<br />
– Ich wünschte mir eine offenere und<br />
aktivere Auseinandersetzung mit<br />
der Zukunft unseres Lebensraums.<br />
Da vermisse ich beim gegenwärtigen<br />
Gemeinderat oder einem seiner<br />
Gremien eine aktive Auseinandersetzung.<br />
Es könnte zum Beispiel<br />
eine Kommission geschaffen werden,<br />
die sich solchen Fragen annimmt.<br />
Ich bin deshalb sehr froh um<br />
die Initiative der FDP: sie stösst eine<br />
Diskussion an, die nötig und interessant<br />
ist und die durchaus lustvoll<br />
sein könnte. Zum Beispiel eine Auseinandersetzung<br />
mit der Zukunft<br />
von Land und Räumlichkeiten des<br />
Instituts Menzingen.<br />
– Im Bereich Landwirtschaft und Kleinunternehmertum<br />
habe ich im Unterengadin<br />
ein interessantes Projekt<br />
kennen gelernt, von dem ich glaube,<br />
dass so etwas bei uns auch funktionieren<br />
könnte: die Bauern – und<br />
andere Anbieter von Produkten<br />
oder Dienstleistungen – schliessen<br />
sich zusammen unter einem Label<br />
und vermarkten ihre Angebote gemeinsam<br />
und, dank dem Zusammenschluss,<br />
professionell. Das Beispiel<br />
im Unterengadin heisst «Bun<br />
Tschlin», dem mittlerweile über 20<br />
Anbieter angehören. Ziel der Initiative<br />
war es, die Abwanderung aus dem<br />
Gebiet zu stoppen, indem Arbeitsplätze<br />
geschaffen werden, und durch<br />
ein gemeinsames Label die Angebote<br />
bekannt zu machen und den Absatz<br />
zu steigern. Meine Vision: ein herausragendes<br />
Label für unsere Produkte<br />
und Dienstleistungen zu schaffen.<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>
10<br />
– Ebenso überzeugt bin ich davon,<br />
dass in Zukunft die Berggemeinden<br />
mehr gemeinsam unternehmen werden.<br />
Bereits gibt es einige Beispiele:<br />
Raiffeisenbank Menzingen-Neuheim,<br />
Vernetzungsprojekt Menzingen-Neuheim<br />
der Landwirte, neu der Pastoralraum<br />
Berg u.a.m. In den Bereichen<br />
Kultur könnten die Berggemeinden<br />
mehr zusammen planen und koordinieren:<br />
Orgelkonzerte in Menzingen,<br />
Veranstaltungen in der Aegerihalle<br />
in Unterägeri etc., Freizeit und Sport<br />
mit dem neuen Hallenbad im Aegerital.<br />
Bereits bestehen der SCM für<br />
Menzingen und Neuheim, die Zuger<br />
Highlands mit Menzingen und Aegeri.<br />
Einfach schade, dass solche Zusammenschlüsse<br />
immer erst aus der<br />
Not heraus entstehen und nicht aus<br />
der Überlegung heraus: «Zusammen<br />
macht’s mehr Sinn und Freude». So<br />
hat mir ein Landwirt auf meine Schilderungen<br />
vom Projekt «Bun Tschlin»<br />
gesagt: «Zu so etwas würden unsere<br />
Bauern nie Hand bieten, denen geht’s<br />
noch viel zu gut!»<br />
Wir sollten aber nicht klein beigeben!<br />
Wer keine Visionen hat, ist arm dran.<br />
Danke der FDP Menzingen für den Anstoss<br />
«Vision Menzingen <strong>2033</strong>»!<br />
Tony Mehr<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>
ELG Menzingen, Christina Meyer<br />
«Etwas mehr Mut und Zuversicht im Gemeinderat<br />
für neue Projekte wie z.B. Hallenbadumbau oder eine<br />
Zonenplanänderung, so dass Menzingen noch ein<br />
klein wenig wachsen könnte».
13<br />
– Ein schöner Dorfplatz / Dorfkern / Begegnungszone.<br />
– Die Hauptstrasse durch das Dorf ist sehr gefährlich. Vor allem zwischen Löwen<br />
und Kloster müssten sich die Verhältnisse für die Fussgänger verbessern<br />
(Sicherheit). Oder sogar einen Velostreifen.<br />
– Vision Wirtschaftsförderung: Durch mehr Zuzüger könnte man die Infrastruktur<br />
verbessern (ev. wieder eine Drogerie?).<br />
– Angebot für Kinder: Die Skateranlage wurde auf den Sportplatz Chrüzegg<br />
gestellt (zu weit weg vom Zentrum, sie wird kaum noch genutzt). Die Benutzung<br />
des Unihockeyplatzes wird stark eingeschränkt.<br />
– Schülerlotsen zur Einschulung.<br />
– Ein fix eingezeichneter Veloparcours auf dem Pausenplatz des Schulhauses<br />
Ochsenmatt ll (gleicher Parcours wie die Polizei und Pro Velo Zug an ihren<br />
Kursen malen).<br />
– Ein Vita Parcours oder Nordic Walking Trail , ein Robinsonspielplatz.<br />
– Etwas mehr Mut und Zuversicht im Gemeinderat für neue Projekte wie z. B. Hallenbadumbau<br />
oder eine Zonenplanänderung, so dass Menzingen noch ein klein<br />
wenig wachsen könnte (wie bereits oben erwähnt)!<br />
ELG Menzingen, Christina Meyer<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>
SC Menzingen, Reto Bucher<br />
«Auch wenn die Welt sich täglich dreht und die Technologie<br />
in 20 Jahren noch viel mehr zulassen wird,<br />
so wird "unser" Dorf auch im Jahre <strong>2033</strong> noch zu<br />
erkennen sein».
15<br />
Generell<br />
Wir sind der Meinung, dass Menzingen<br />
im Jahre <strong>2033</strong> nach wie vor eine attraktive<br />
Wohngemeinde sein wird. Da<br />
der Zonenplan keine grossen Überbauungen<br />
zulässt, denken wir, dass die<br />
Einwohnerzahl – wenn überhaupt –<br />
nur leicht wachsen wird. Alles in allem<br />
wird sich gar nicht so viel verändert<br />
haben.<br />
Sportclub Menzingen<br />
Dank dem aktuellen Ausbau der Infrastruktur<br />
auf der Chrüzegg werden<br />
die mittel- und langfristigen Bedürfnisse<br />
unseres Vereins gedeckt sein,<br />
und weitere Anpassungen sind weder<br />
notwendig noch geplant. Da Fussball<br />
wohl auch in 20 Jahren noch populär<br />
sein wird, werden sich unsere Mitgliederzahlen<br />
analog zur Einwohnerzahl<br />
nur leicht verändern. Auch wenn<br />
sich die Gemeinde Neuheim vor kurzer<br />
Zeit gegen eine Beteiligung an den Erstellungskosten<br />
für den sich im Bau<br />
befindenden Kunstrasenplatz ausgesprochen<br />
hat, denken wir, dass die<br />
Zusammenarbeit weiter intensiviert<br />
wird. Für Neuheim wird es finanziell<br />
nicht möglich sein, ein eigenes, den<br />
Normen entsprechendes Spielfeld<br />
zu finanzieren, und Menzingen wird<br />
auf die Mitglieder aus Neuheim angewiesen<br />
sein, wenn man weiterhin mit<br />
der 1. Mannschaft in der 3. Liga oder<br />
dann gar in der 2. Liga erfolgreich die<br />
Saison bestreiten will. Zukünftig wird<br />
auch die Zusammenarbeit mit dem FC<br />
Ägeri einen grösseren Stellenwert bekommen.<br />
Bereits heute finden auf Vorstandsebene<br />
Kontakte statt. Wie alle<br />
Vereine werden wir auch in 20 Jahren<br />
weiterhin nur dank der ehrenamtlichen<br />
Arbeit diverser Helfer sowie der finanziellen<br />
Unterstützung von einheimischen<br />
Firmen und Gönnern ein ausgeglichenes<br />
Budget präsentieren können.<br />
Fazit<br />
Auch wenn die Welt sich täglich dreht<br />
und die Technologie in 20 Jahren<br />
noch viel mehr zulassen wird, so wird<br />
«unser» Dorf auch im Jahre <strong>2033</strong><br />
noch zu erkennen sein, und die Kinder<br />
unserer Kinder werden in den gleichen<br />
Vereinen tätig sein.<br />
SC Menzingen, Reto Bucher<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>
Ralph Wiedler Friedmann<br />
«Menzingen muss sich besser vermarkten. Wie? Mit<br />
Zukunftstechnologien (Energieeffizienz in Ansätzen<br />
schon vorhanden). Die Vorreiterrolle in Forschung und<br />
Entwicklung für die Erdverlegung von Hochspannungsleitungen<br />
liegt für Menzingen sodann auf der Hand…»
17<br />
1. Menzingen liegt für Zuger Verhältnisse<br />
weit ab vom Schuss. Für<br />
Ausserkantonale und mit der Klostergeschichte<br />
nicht vertraute Personen<br />
ist Menzingen gar «Niemandsland».<br />
Standardfrage: «Wo ist das?»<br />
Die Chance für Menzingen besteht<br />
andererseits im möglichen Überraschungseffekt:<br />
«Wow, ist das schön<br />
hier», «So nah von Zürich und so unberührt»<br />
etc.<br />
2. Das Bauprojekt Carmel ist ja schon<br />
ein erster Schritt. Menzingen muss<br />
sich besser vermarkten. Wie? Mit Zukunftstechnologien<br />
(Energieeffizienz<br />
in Ansätzen schon vorhanden). Die<br />
Vorreiterrolle in Forschung und Entwicklung<br />
für die Erdverlegung von<br />
Hochspannungsleitungen liegt für<br />
Menzingen sodann auf der Hand:<br />
– Die aktuellen Starkstrommasten<br />
verschandeln die ansonsten weitgehend<br />
unberührte Landschaft.<br />
– Die Nähe von Siemens (früher Landis<br />
& Gyr), aktuell in Zug angesiedelt<br />
im Starkstrombereich, macht eine<br />
Verlegung des Teilbereiches «Erdverlegte<br />
Starkstromleitungen» nach<br />
Menzingen relativ einfach.<br />
– Das rasante Wachstum unter anderem<br />
in China, Indien und Brasilien<br />
bedeutet, dass die dortigen Städte<br />
immer weiter um sich greifen und<br />
daher dringend auf effiziente erdverlegte<br />
Starkstromsysteme angewiesen<br />
sind. Das Marktpotential ist<br />
daher immens.<br />
– Der Sihlsee- und der Wägitalersee<br />
sind beide rasch zu erreichen, die<br />
dortigen Anlagen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten<br />
könnten in<br />
die Ausbildung einbezogen werden.<br />
3. Sinnvoll wäre daher auch eine spezialisierte<br />
Hochschule (Energietechnik,<br />
Starkstromleitungen etc.), dies müsste<br />
aber fast eine Unterabteilung der ETH<br />
sein. Dafür müsste Bauland freigegeben<br />
werden und viel Überzeugungsarbeit<br />
geleistet werden. Wenn es aber<br />
gelingt, Unternehmen wie Siemens mit<br />
solchen Unterabteilungen nach Menzingen<br />
zu holen, steigt auch die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass Forschung und<br />
Lehre hier einander näher gebracht<br />
werden könnten.<br />
4. Die wünschenswerte Bevölkerungsentwicklung<br />
sollte bis <strong>2033</strong> zu 10'000<br />
bis 15'000 Einwohnern führen, dabei<br />
ist das Raumangebot für eine massvolle<br />
Dorf- bzw. Stadtentwicklung gewiss ein<br />
Vorteil (Zug-Baar sind in den nächsten<br />
zwanzig Jahren zu entlasten).<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>
18<br />
5. Knacknuss bleibt die relativ mühsame<br />
Verbindung mit dem öffentlichen Verkehr<br />
nach Menzingen. Sinnvollerweise<br />
wäre die Starkstromröhrenverlegung<br />
mit einem Röhren-Transportsystem zu<br />
kombinieren, welche die Distanz Ortskern<br />
Menzingen-Zug Bahnhof von ca. 5<br />
km in rund 5 Minuten bewältigen lässt.<br />
Dabei ist an kleine Transporteinheiten<br />
(10 bis 20 Personen), die vollelektronisch<br />
und zentral in Frequenzen von<br />
1 bis 5 Min. geregelt sind, zu denken.<br />
Die Erfahrungen der Kombination von<br />
Starkstromröhrenverlegung und städtischem<br />
Transportmittel für Fussgänger<br />
könnte bei geschickter Umsetzung<br />
zu einer Marktführerschaft der Unternehmen<br />
und Forschungsbetriebe in<br />
Menzingen führen.<br />
In der Regel würden die meisten<br />
Personen, welche sich in den oben<br />
erwähnten Themenbereichen auskennen,<br />
einen Zeitraum von mindestens<br />
fünfzig Jahren veranschlagen. Wie die<br />
Geschichte aber immer wieder gezeigt<br />
hat (und aktuell die Entwicklungen in<br />
Teilen der BRIC-Länder), kann alles<br />
auch bedeutend rascher ablaufen. Der<br />
Motor für diese Beschleunigung muss<br />
im Bewusstsein liegen, dass Menzingen<br />
auf internationaler Ebene nur dann<br />
eine herausragende Rolle spielen kann,<br />
wenn wir in zehn und zwanzig Jahren<br />
die oben aufgezeigten Entwicklungsschritte<br />
geschafft haben.<br />
Ralph Wiedler Friedmann, Finstersee<br />
6. Die Energieeffizienz würde auch mit<br />
Unternehmen und Ausbildungszentren<br />
ein Steuersubstrat nach sich ziehen,<br />
welches die Entwicklung auch auf kantonaler<br />
Ebene mindestens tendenziell<br />
ausgleichen könnte.<br />
Grundsätzlich gilt es noch darauf hinzuweisen,<br />
dass wir uns in der Schweiz<br />
leider häufig an ein lethargisches Entwicklungstempo<br />
gewöhnt haben. Der<br />
Blick nach Asien und die dortigen Erfahrungen<br />
sind dabei sehr belebend.<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>
Peter Hegglin, Regierungsrat<br />
«Der zwischenmenschliche Kontakt findet kaum mehr<br />
statt und Fälle von vereinsamten Menschen nehmen ein<br />
bedrohliches Ausmass an. Diese Entwicklung hat man<br />
auch in Menzingen kommen sehen: Besorgte Menzingerinnen<br />
und Menzinger haben in den Jahren ab 2020<br />
nach Lösungen gesucht, um Gegensteuer zu geben.»
21<br />
Menzingen im Jahr <strong>2033</strong><br />
Menzingen hat es geschafft, trotz den<br />
vergangenen turbulenten Jahren, in<br />
welchen viele technische Erneuerungen<br />
das Leben grundlegend verändert<br />
haben, seinen Einwohnerinnen und<br />
Einwohnern einen attraktiven und intakten<br />
Lebens- und Wirtschaftsraum<br />
zu erhalten. Die vierte industrielle Revolution<br />
hat in der Arbeitswelt und im<br />
gesellschaftlichen Leben tiefe Spuren<br />
hinterlassen. Dank der Informatik ist<br />
der Arbeitsplatz mobil geworden. Mit<br />
out of office ist der Weg an den Büroschreibtisch<br />
grösstenteils weggefallen.<br />
Einkäufe oder Behördengänge werden<br />
einfach elektronisch über das Web erledigt,<br />
Roboter und Computer haben<br />
immer mehr manuelle Tätigkeiten ersetzt.<br />
Die menschliche Arbeit ist immer<br />
weniger gefragt. Dafür scheint der<br />
menschliche Ur-Traum von Unabhängigkeit<br />
und grenzenloser Freiheit greifbar<br />
nah. Doch leider engagiert sich<br />
niemand mehr in den Vereinen und für<br />
die Gemeinschaft. Das Dorfleben droht<br />
auszusterben. Der zwischenmenschliche<br />
Kontakt findet kaum mehr statt<br />
und Fälle von vereinsamten Menschen<br />
nehmen ein bedrohliches Ausmass an.<br />
Diese Entwicklung hat man auch in<br />
Menzingen kommen sehen: Besorgte<br />
Menzingerinnen und Menzinger haben<br />
in den Jahren ab 2020 nach Lösungen<br />
gesucht, um Gegensteuer zu geben.<br />
Der Schwatz auf der Strasse, die Nachbarhilfe<br />
und das Bier am Stammtisch<br />
sollte wieder geschätzt und gepflegt<br />
werden. Bei der Suche nach dem gewissen<br />
Etwas konnte Menzingen aus<br />
einem grossen Fundus von Traditionen<br />
und Werten auswählen: kantonale bildendende<br />
Schulen, spirituelle Institutionen<br />
und Klöster, eine zentrale Lage, die<br />
intakte Landschaft, ein gesundes und<br />
aktives Gewerbe, kleinere industrielle<br />
Betriebe, das wunderschöne Naherholungsgebiet,<br />
nachwachsende Rohstoffe,<br />
optimale öffentliche Infrastrukturen<br />
und eine leistungsstarke Bevölkerung<br />
gehörten dazu.<br />
Und das haben die Menzigerinnen und<br />
Menzinger erreicht: Das kantonale<br />
Gymnasium ist voll ausgelastet. Die<br />
Klostergebäude werden im Sinne der<br />
Humanität auf eine vielfältige Art und<br />
Weise zum Wohle der Gemeinschaft<br />
genutzt.<br />
Der Anreiz, auf dem Land wohnen zu<br />
wollen, nimmt stetig zu. Hier spielt<br />
Menzingen seine Stärken voll aus. Der<br />
erneuerte, verkehrsberuhigte Dorfkern<br />
bringt mehr Leben ins Dorf. Über die<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>
22<br />
Nordzufahrt und den Stadttunnel gelangt<br />
man innert kürzester Zeit auf die<br />
Autobahn und in das übergeordnete<br />
Verkehrsnetz.<br />
Menzingen ist im Jahr <strong>2033</strong> der Ort<br />
für alternative Wind- und Sonnenenergie,<br />
und Landwirte produzieren auf<br />
nachhaltige Weise gesunde Lebensmittel.<br />
Wir sind kein Industriestandort,<br />
aber innovative Nischenplayer machen<br />
mit ihren Ideen und Produkten weltweit<br />
Furore.<br />
Menzingen hat es verstanden, sich für<br />
die gestressten Menschen aus den<br />
grossen Städten als Ort der Erholung<br />
zu etablieren.<br />
Peter Hegglin, Regierungsrat<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>
Rolf Berweger<br />
«Auf dem alten Werkhof entsteht ein Zentrum für KMU;<br />
zu Sonderkonditionen für IT Software Boutiquen.»
25<br />
Vision <strong>2033</strong><br />
Schule<br />
– Menzingen ist als einer der drei Kantonsschulorte etabliert.<br />
– Menzingen wird von Schülern gewählt und geliebt für Sport und musische<br />
Fächer (ein ehemaliges Dorfschulhaus wird zum bekannten «Musikhaus<br />
Menzingen»).<br />
Wohnen/Gewerbe<br />
– Die Starkstromleitung ist unter den Boden verlegt, wertvoller Baugrund wird<br />
attraktiv und verdichtet genutzt.<br />
– Den Bauern wird das eingezonte Land zu einem fairen Preis abgekauft oder<br />
rückgezont.<br />
– Auf dem alten Werkhof entsteht ein Zentrum für KMU; zu Sonderkonditionen für<br />
IT Software Boutiquen.<br />
– Dank Anschubfinanzierung sind die Ladenlokale im Dorf wieder alle voll besetzt;<br />
Einkaufen in Menzingen macht wieder Spass!<br />
Verkehr<br />
– Der Hirzeltunnel ist im Bau, die Verkehrsströme durch Menzingen werden sich<br />
bald verringern.<br />
– Menzingen wird öV-technisch mit Aegeri und Neuheim verbunden.<br />
– Die halbstündigen Busse nach Finstersee und Brettigen sind gut frequentiert.<br />
Soziales / Vereine<br />
– Der Fussballclub hat sich in der 2. Liga etabliert und ist in SC Menzingen-Neuheim<br />
umbenannt worden.<br />
– Wegen des Kunstrasens umfasst die Juniorenabteilung des Fussballclubs nun<br />
200 Kinder.<br />
– Die Unihockeymannschaft UHC Highlands (Aegeri-Menzingen) löst Zug United<br />
als erste Adresse im Kanton ab (weil die Turnhallen in Aegeri und Menzingen<br />
genügend zur Verfügung stehen).<br />
– Der STV Menzingen erfreut sich eines grossen Zustroms von Neumitgliedern<br />
durch Erfolge auf nationaler Ebene.<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong><br />
Rolf Berweger
Pia Göhring Birchler<br />
«In Menzingen hat ein grosser Sportverband sein<br />
Domizil. Menzingen kann auch im Sport zu einer Ausbildungsstätte<br />
werden.»
27<br />
– In Menzingen hat ein grosser Sportverband sein Domizil. Menzingen kann auch<br />
im Sport zu einer Ausbildungsstätte werden.<br />
– Alle Sportanlagen werden auch an den Wochenenden und Randzeiten genutzt.<br />
Auch in den Schulferien ist die Benützung möglich.<br />
– Auf der Schurtannenebene gibt es eine geteerte Rundstrecke für Inline-Skating<br />
und Rollski.<br />
– Neben Minimarathon und Zugertrophy gibt es mehr sportorientierte bzw.<br />
bewegungsorientierte Wege wie eine Finnenbahn, den Rundweg Gubel etc.<br />
– In der Schule Menzingen gibt es eine Sport-und Kunstsekundarklasse.<br />
– Das Thema Schule, Lernen, Ausbildung und Bewegung ist Leitidee und Profil<br />
von Menzingen.<br />
– Die Schule nutzt das Wissen der älteren Generation für Begleitung, Projekte etc.<br />
– Der Findlingsgarten auf dem Gubel wird saniert und erweitert. Insgesamt wird<br />
das Areal Gubel als Anziehungspunkt für den Tourismus für die Naherholung<br />
aktiv beworben.<br />
– Bestehende Wege werden durch Grillstellen aufgewertet.<br />
– Junge Menschen bleiben lange im Dorf und bringen sich aktiv ins Geschehen ein.<br />
Pia Göhring Birchler, Edlibach<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>
Adrian Benz<br />
«Der Edlibach wird zwischen Menzingen und Edlibach<br />
renaturiert. Durch den natürlichen und breiteren Verlauf<br />
des Bachs wurde so aktiv etwas gegen die Hochwasser<br />
in der Region Edlibach unternommen.»
29<br />
Es gibt nun zwischen Edlibach und<br />
dem Sportplatz in Menzingen einen<br />
durchgängigen Radweg / Radstreifen<br />
auf der Hauptstrasse. So ist es für die<br />
Schulkinder sicher, mit dem Velo zur<br />
Schule zu fahren. Die motorisierten<br />
Verkehrsteilnehmer profitieren, da nun<br />
jederzeit genügend Platz vorhanden ist,<br />
um Velofahrer zu überholen.<br />
In Edlibach und bei den Dorfeinfahrten<br />
von Menzingen hat es zur Verkehrsberuhigung<br />
Inseln auf der Hauptstrasse.<br />
So drosseln die Verkehrsteilnehmer<br />
bei der Durchfahrt die Geschwindigkeit<br />
auf 50 km/h, und es lassen sich sicherere<br />
Fussgängerstreifen realisieren.<br />
Der Bus der Linie 2 hat nun einen<br />
durchgängigen Viertelstundentakt zwischen<br />
Zug und Menzingen. Der Parkplatz<br />
beim Sportplatz Kreuzegg wird<br />
von Pendlern aus der Region Einsiedeln<br />
/ Ausserschwyz/… für Park and<br />
Ride genutzt.<br />
Die Schwestern vom Heiligen Kreuz<br />
(Institut Menzingen) benutzen selber<br />
nur noch das Hauptgebäude des Klosters.<br />
Die restlichen Liegenschaften<br />
wurden verkauft oder umgenutzt. Ein<br />
Teil wurde an den Kanton Zug für den<br />
Ausbau des KGMs verkauft. Ein Gebäude<br />
wird nun als Schulungszentrum<br />
eines Pharmaunternehmens genutzt.<br />
Die restlichen Gebäude wurden analog<br />
dem Carmel in Wohnbauten umgewandelt.<br />
Die Bauordnung von Menzingen wurde<br />
betreffend der Ausnützung angepasst,<br />
welche erhöht wurde. Auf<br />
der gleichen bestehenden Fläche von<br />
Menzingen finden so mehr Einwohner<br />
Platz als bisher.<br />
Der Edlibach wird zwischen Menzingen<br />
und Edlibach renaturiert. Durch<br />
den natürlichen und breiteren Verlauf<br />
des Bachs wurde so aktiv etwas<br />
gegen die Hochwasser in der Region<br />
Edlibach unternommen. Durch die<br />
Aufwertung ist das Edlibachtal für<br />
Spaziergänger und Wanderer noch attraktiver.<br />
Der Fussweg von der Bachmühli<br />
wird entlang des Edlibachs bis<br />
zur Twärfalle verlängert.<br />
Dank neuer Technologien ist nun die<br />
grosse Hochspannungsleitung im ganzen<br />
Gemeindegebiet komplett im Boden<br />
verlegt.<br />
Adrian Benz<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>
Herbert Zürcher<br />
«Jedes Haus in den Bauzonen der Gemeinde soll um ein<br />
Stockwerk erweitert werden. Das ergibt die Möglichkeit,<br />
einige hundert neue Wohnungen zu erstellen, ohne jeglichen<br />
Landverbrauch.»
31<br />
Da Menzingen über sehr wenig Bauland verfügt, soll das Schlagwort verdichtetes<br />
Bauen umgesetzt werden. Dazu muss die Bauordnung neu gemacht werden.<br />
Die Ausnützung muss um einen Drittel erhöht werden. Jedes Haus in<br />
den Bauzonen der Gemeinde soll um ein Stockwerk erweitert werden. Das<br />
ergibt die Möglichkeit, einige hundert neue Wohnungen zu erstellen, ohne jeglichen<br />
Landverbrauch. Auf jedem neuen Dach wird die Sonnenenergie genutzt.<br />
So haben unsere Handwerker Arbeit, und auch die Gemeinde profitiert davon.<br />
Selbstverständlich soll der Tropf des Finanzausgleichs so lange wie möglich<br />
genutzt werden.<br />
Herbert Zürcher<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>
Schwestern vom Heiligen Kreuz<br />
«Menzingen ist ein attraktiver Bildungsstandort. Hier<br />
kann die ganze Schulkarriere vom Kindergarten bis zur<br />
Matura absolviert werden.»
33<br />
Seit der Gründung des Klosters im<br />
Jahre 1844 durch Sr. Bernarda Heimgartner<br />
ist Menzingen wesentlich<br />
durch die Entwicklung des Klosters<br />
geprägt worden. Dies zeigt sich augenfällig<br />
am dominanten Mutterhaus, das<br />
den westlichen Dorfeingang markiert.<br />
Seit ca. 1970 nimmt die Anzahl der Mitglieder<br />
der Schwesterngemeinschaft<br />
ab. Gegenwärtig leben in unseren<br />
drei Häusern (Mutterhaus, Altersheim<br />
Maria vom Berg und Pflegeheim St.<br />
Franziskus) rund 200 Ordensangehörige.<br />
Es ist absehbar, dass sich diese<br />
Zahl in den kommenden 20 Jahren auf<br />
unter 50 Schwestern reduzieren wird.<br />
Diese Entwicklung ist für den westlichen<br />
Dorfteil prägend. Grosse Liegenschaften<br />
werden eine andere Nutzung<br />
erhalten. In erster Linie wird dies das<br />
Altersheim Maria vom Berg und das<br />
Mutterhaus betreffen. Diese Entwicklung<br />
hat aber auch Folgen für das Institut<br />
als heute grösster Arbeitgeber<br />
des Dorfes. Von gegenwärtig rund 110<br />
Vollstellen (verteilt auf 150 Mitarbeitende)<br />
in Menzingen werden in dieser Zeit<br />
etliche verschwinden.<br />
Die oben beschriebene Entwicklung<br />
hat bereits vor Jahren begonnen, und<br />
die Provinzleitung hat deshalb in den<br />
vergangenen Jahren zukunftsweisende<br />
Beschlüsse gefasst. Wir nehmen<br />
an, dass es von Interesse ist, wenn Sie<br />
davon Kenntnis nehmen und unsere<br />
Überlegungen in die Vision <strong>2033</strong> miteinbeziehen.<br />
Mit dem Bau des Wärmeverbundes in<br />
Kooperation mit der WWZ werden die<br />
Liegenschaften des Klosters mit erneuerbarer<br />
Energie beheizt. Die öffentliche<br />
Hand und viele Private haben sich diesem<br />
Wärmeverbund angeschlossen.<br />
So hat Menzingen bereits einen wichtigen<br />
Schritt in eine umweltverträgliche<br />
Energieversorgung getan. Wir<br />
betrachten dies als Standortvorteil für<br />
Menzingen.<br />
Das Kantonale Gymnasium Menzingen<br />
(KGM) soll dauerhaft in Menzingen<br />
bleiben können. Mit dem Kanton Zug<br />
wurden entsprechende Verträge vereinbart,<br />
welche auch eine räumliche<br />
Entwicklung des Areals KGM zulassen.<br />
Noch in diesem Jahr sollen die entsprechenden<br />
politischen Beschlüsse<br />
rechtsverbindlich werden. Fazit: Menzingen<br />
ist ein attraktiver Bildungsstandort.<br />
Hier kann die ganze Schulkarriere<br />
vom Kindergarten bis zur<br />
Matura absolviert werden.<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>
34<br />
Auf dem Areal Carmel, dem früheren<br />
Altersheim Carmel, realisieren wir<br />
gegenwärtig 80 Wohnungen. Davon<br />
sind rund 1<br />
/ 4 Eigentumswohnungen<br />
und 3 / 4 Mietwohnungen in verschiedenen<br />
Grössen zwischen 2 1 / 2 - und<br />
5 1 / 2 - Zimmer Wohnungen. Dadurch<br />
soll eine sozial und altersmässig durchmischte<br />
Bewohnerschaft ab Beginn<br />
2015 das neue Quartier bewohnen. Ein<br />
Siedlungsverein wird das Quartier mit<br />
den Gemeinschaftsräumen beleben.<br />
Der zentrale Park wie auch das Angebot<br />
von COOP werden den westlichen<br />
Dorfteil massiv aufwerten. Die optimale<br />
Anbindung an den öffentlichen Verkehr<br />
und auch die neuen Strassenverbindungen<br />
ins Tal (Tangente Zug / Baar)<br />
werden Menzingen zu einem attraktiven<br />
Wohnort für mittelständige Menschen<br />
machen. Fazit: Menzingen wird<br />
als Wohnort attraktiver!<br />
Das Mutterhaus als Gründungsort der<br />
Schwestern vom Heiligen Kreuz ist<br />
für die Gemeinschaft, welche übrigens<br />
weltweit tätig ist, ein zentraler Ort. Insgesamt<br />
bilden rund 1800 Schwestern<br />
vor allem in den südlichen Ländern die<br />
«Gemeinschaft der Schwestern vom<br />
Heiligen Kreuz». Trotzdem ist es so,<br />
dass das Mutterhaus, mit dem Grab der<br />
Gründerin, mittelfristig für die ordenseigenen<br />
Bedürfnisse viel zu gross sein<br />
wird. Die Provinzleitung macht sich<br />
deshalb bereits heute Gedanken, wie<br />
die Nutzung der Mutterhausräume in<br />
ca. zehn Jahren sein wird. Nicht zuletzt<br />
auch deshalb, weil Unterhalt und<br />
Werterhaltung Millioneninvestitionen<br />
erfordern werden. Wir können uns<br />
eine breite Nutzung wie Wohnen, Kultur,<br />
Dienstleistungen und Gastronomie<br />
vorstellen. Zusammen mit Fachleuten<br />
und den Behörden sind wir daran, Konzepte<br />
in dieser Richtung zu erarbeiten.<br />
Das Mutterhaus soll künftig Raum für<br />
unterschiedliche Nutzungen bieten und<br />
ein belebtes Zentrum werden. Fazit für<br />
Menzingen: Die neuen Nutzungen des<br />
Mutterhauses werden das Dorf in vielerlei<br />
Hinsicht beleben!<br />
Menzingen ist in eine wunderschöne<br />
Moränenlandschaft eingebettet.<br />
Diese Landschaft wurde durch den<br />
Bund ins Inventar der schützenswerten<br />
Landschaften aufgenommen, mit<br />
dem Nachteil, dass künftig nur wenig<br />
Bauland eingezont werden kann. Das<br />
Bevölkerungswachstum muss über<br />
Verdichtung und mit dem vorhandenen<br />
Bauland erfolgen. Das Institut verfügt<br />
über je ein Grundstück in Ober-<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>
35<br />
edlibach / Sonn halde und unter dem<br />
Dorfschulhaus. Diese können mittelfristig<br />
zur Entwicklung beitragen. Im<br />
Moment ist es aber nicht unsere Absicht,<br />
diese Grundstücke zu überbauen<br />
oder zu verkaufen. Fazit: Menzingen<br />
wird auch mit den Institutsliegenschaften<br />
nur ein beschränktes Bevölkerungswachstum<br />
haben!<br />
Schwestern vom Heiligen Kreuz<br />
Sr. Anne Roch, Provinzoberin<br />
Urs Zahner, Kaufm. Leiter<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>
Hans Weibel<br />
«Bisher haben die meisten "Dorfkernerweiterungen"<br />
nordöstlich des Edlibachs statt gefunden. Das muss<br />
aber nicht immer so sein, denn mit aller Hochachtung<br />
vor dem Edlibachtal stelle ich fest, dass auch dieses Tal<br />
beidseitig irgendwo sein "Ende" hat…»
37<br />
Es freut mich zu sehen, dass doch irgend<br />
jemand es an die Hand nimmt,<br />
zu überdenken, wo man in Menzingen<br />
überhaupt noch weitere Wohnhäuser<br />
bauen könnte bzw. einzonen sollte. Es<br />
ist ja so, dass die meisten bisherigen<br />
Einzohnungen stets dieselben Landeigentümer<br />
betraf und dass diese es<br />
satt haben, noch weiteres, meist für die<br />
Landwirtschaft genutztes, ebenes Land<br />
zur Verfügung zu stellen, bzw. später<br />
überbauen zu lassen.<br />
Diese Tatsachen und mein steter<br />
Drang, in neue Situationen oder Sachen<br />
vorzudringen oder solche zu<br />
entwickeln, haben mir folgendes Bild<br />
aufgedeckt, das ich täglich aus meinem<br />
Wohnzimmerfenster bestätigt erhalte:<br />
Bisher haben die meisten «Dorfkernerweiterungen»<br />
nordöstlich des Edlibachs<br />
stattgefunden. Das muss aber<br />
nicht immer so sein, denn mit aller<br />
Hochachtung vor dem Edlibachtal stelle<br />
ich fest, dass auch dieses Tal beidseitig<br />
irgendwo sein «Ende» hat, wie<br />
z. B. bei der Terra Fortuna und den<br />
daneben liegenden neueren Wohnhäusern.<br />
Diesen Abstand erachte ich<br />
als vernünftig, und er sollte weiterhin<br />
beidseits dieses natürlichen Dorfbachs<br />
beibehalten werden. Das heisst im<br />
Klartext, dass südwestlich des Baches<br />
am abschüssigen Land zwei Häuserzeilen<br />
gebaut werden könnten. Nach<br />
dem nötigen Abstand von der Hochspannungsleitung<br />
(falls diese bis dann<br />
überhaupt noch als Freileitung geführt<br />
werden sollte) oder dann ab dem Hof<br />
der Familie Herbert Zürcher bis nach<br />
der bereits halb abgebrochenen (und<br />
von Dutzenden von Mardern bewohnten)<br />
ehemalige Scheune des Hofes<br />
Sitli (inkl. des Schandbaus Sitli selbst)<br />
könnte durch den Bau einer Erschliessungsstrasse<br />
oberhalb und unterhalb<br />
dieser (neuen) Strasse je eine Bautiefe<br />
am Abhang realisiert werden.<br />
Eine weitere Anregung meinerseits<br />
ist, dass wir in Zukunft nicht mehr so<br />
verschwenderisch mit dem Land umgehen<br />
dürfen wie bis anhin und dass<br />
somit ein bis zwei Stockwerke höher<br />
als bisher in derselben Zone oder<br />
dann in einer neu zu bildenden Zone<br />
gebaut werden sollte. Ihr redet ja von<br />
der guten fernen Zukunft für unsere<br />
Nachkommen, die auch noch irgendwo<br />
anständig leben und das Dorf später<br />
erneut erweitern möchten.<br />
Hans Weibel<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>
Christian Zürcher<br />
«Menzingen hat das attraktivste Bildungs-, Freizeit- oder<br />
Kinderbetreuungsangebot im Kanton Zug»
39<br />
Mit Vision ist für euch vermutlich eine gedankliche Vorstellung von einem Zustand<br />
im Jahr <strong>2033</strong> gemeint, die sich sehr gut anfühlt und dann bei der Verwirklichung<br />
möglichst vielen Menschen Glück und Freude bereitet. Tja, was könnte das wohl<br />
sein, in einer Welt, in der wir ja eigentlich schon fast alles haben?<br />
Könnte es vielleicht eines der folgenden Themen oder Projekte sein?<br />
– Die bauliche und räumliche Entwicklung,<br />
die im Rahmen des Kantonalen<br />
Richtplanes immer wieder mitgestaltet<br />
werden kann?<br />
– z. B. 5000 Einwohner im Jahr <strong>2033</strong><br />
– Anzahl Wohnungen im Jahr <strong>2033</strong><br />
– Anzahl m 2 Gewerbeflächen im Jahr<br />
<strong>2033</strong><br />
– Anzahl m 2 Baulandreserven im Jahr<br />
<strong>2033</strong><br />
– Gleich viele Arbeitsplätze wie Erwerbstätige<br />
– Stausee Edlibachtal<br />
– Windräder auf dem Gubel oder Lindenberg<br />
– «Menzingen versorgt sich zu 100 %<br />
selbst mit Solarstrom»<br />
– Menzingen erfüllt im Jahr <strong>2033</strong> die<br />
Richtlinien der «2000-Watt-Gesellschaft»<br />
– Menzingen hat das attraktivste Bildungs-,<br />
Freizeit- oder Kinderbetreuungsangebot<br />
im Kanton Zug<br />
– Der Dorfkern von Menzingen ist<br />
autofrei<br />
– Diverse Projekte bezüglich Freizeit<br />
und Tourismus in unserem wundervollen<br />
Naherholungsgebiet<br />
– Die Gemeinde Menzingen fusioniert<br />
mit Neuheim<br />
Ich könnte mir vorstellen, dass bei einem Brainstorming mit ein paar interessierten<br />
Leuten noch einige gute Ideen zusammenkommen könnten.<br />
Christian Zürcher, Finstersee<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>
41<br />
Impressum<br />
Menzingen, November 2013<br />
Herausgeber: FDP.Die Liberalen Menzingen<br />
Druck: Speck Print AG<br />
Auflage: 100 Exemplare<br />
Gestaltung: www.nestro.ch<br />
Fotos: Karl Baer, Menzingen<br />
Menzingen<br />
<strong>vision</strong> <strong>2033</strong>