SG Hormone - der HWS Albstadt
SG Hormone - der HWS Albstadt
SG Hormone - der HWS Albstadt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Überblick - Endokrine Hormondrüsen<br />
Hormondrüse <strong>Hormone</strong> Wirkung<br />
Hypophyse Somatotropin Knochenwachstum, Eiweißsynthese<br />
Thyreotropin (TSH)<br />
Corticotropin (ACTH)<br />
Follikel-Stimulierendes<br />
Hormon (FSH)<br />
Luteinisierendes<br />
Hormon (LH)<br />
Adiuretin<br />
Oxytocin<br />
Anregung <strong>der</strong> Schilddrüse<br />
Anregung <strong>der</strong> Nebennieren<br />
Reifung des Follikels, Östrogenbildung<br />
Anregung <strong>der</strong> Progesteronbildung, Eisprung<br />
Regelung des Wasserhaushalts<br />
Auslösen <strong>der</strong> Wehen<br />
Schilddrüse Thyroxin Steigerung des Grundumsatzes, Wachstum<br />
Nebennieren-<br />
Glycogenabbau<br />
Cortisol<br />
Rinde<br />
Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bildung von Antikörpern<br />
Nebennieren-<br />
Glycogenabbau<br />
Adrenalin<br />
Mark<br />
Ab- und Umbau von Eiweißen zu Glucose<br />
Bauchspeicheldrüse<br />
Ovarien ♀<br />
Hoden ♂<br />
Insulin<br />
Glucagon<br />
Östrogene<br />
(Follikel)<br />
Progesteron<br />
(Gelbkörper)<br />
Testosteron<br />
Glycogenbildung (Senkung des Blutzuckers)<br />
Glycogenabbau (Steigerung des Blutzuckers)<br />
Ausbildung weiblicher Geschlechtsmerkmale<br />
Aufbau <strong>der</strong> Uterusschleimhaut<br />
Ausbildung männlicher<br />
Geschlechtsmerkmale, Muskelzunahme<br />
Biologie J1 / Endokrine Hormondrüsen / Wun<strong>der</strong> 2013
Hierarchie <strong>der</strong> hormonellen Sekretion (S. 189)<br />
Die von den Hormondrüsen ins Blut ausgeschütteten Hormonmengen sind minimal<br />
(z.B. Konzentration des Schilddrüsenhormons Thyroxin im Blut 45-115 µg/l). Schon<br />
geringfügige Konzentrationsän<strong>der</strong>ungen können tief greifende Folgen haben. Von<br />
daher muss die Hormonsekretion exakt gesteuert werden. Dies geschieht durch<br />
Regelkreise.<br />
Der oberste Regler des Hormonsystems ist meist <strong>der</strong> Hypothalamus. Dort laufen<br />
viele Informationen aus dem Großhirn (aus <strong>der</strong> Außenwelt und dem inneren Milieu)<br />
zusammen. Außerdem findet dort eine Verknüpfung mit dem vegetativen<br />
Nervensystem statt.<br />
Der Hypothalamus beeinflusst über Releasing-<strong>Hormone</strong> (= för<strong>der</strong>nd) und über<br />
Inhibiting-<strong>Hormone</strong> (= hemmend) einen zweiten Regler, den Hypophysen-<br />
Vor<strong>der</strong>lappen.<br />
Der Hypophysen-Vor<strong>der</strong>lappen gibt glandotrope <strong>Hormone</strong> (glandotrop = auf<br />
Drüsen einwirkend) ab, die die untergeordneten Hormondrüsen beeinflussen.<br />
Die „untergeordneten“ Hormondrüsen selbst, z.B. die Schilddrüse, stehen als letzte<br />
in dieser Hierarchie. Diese Drüsen und beeinflussen nun direkt durch periphere<br />
<strong>Hormone</strong> den Stoffwechsel, <strong>der</strong> ihnen zugeordneten Zielzellen in den<br />
verschiedenen Organen.<br />
Die freigesetzten Drüsenhormone erreichen über den Blutweg alle Körperregionen,<br />
also auch wie<strong>der</strong> den Hypothalamus und die Hypophyse, die über Rezeptoren den<br />
erhöhten Hormon-Spiegel im Blut wahrnehmen. Dadurch wird die Bildung <strong>der</strong><br />
Releasing-<strong>Hormone</strong> des Hypothalamus und <strong>der</strong> glandotropen <strong>Hormone</strong> <strong>der</strong><br />
Hypophyse gehemmt. Dies wird als negative Rückkopplung bezeichnet.<br />
Übertragen Sie die Hierarchie <strong>der</strong> Hormonregulation in das vorgegebene Schema.<br />
Hypothalamus:<br />
Releasing-<strong>Hormone</strong><br />
Hypophysenvor<strong>der</strong>lappen:<br />
Glandotrope <strong>Hormone</strong><br />
negative Rückkopplung<br />
(= Rückmeldung)<br />
Hormondrüsen:<br />
Periphere <strong>Hormone</strong><br />
Rezeptoren messen<br />
Stoffwechseleffekte<br />
Zielzellen:<br />
Stoffwechseleffekte<br />
Biologie JS1 / <strong>Hormone</strong> / Wun<strong>der</strong> 2013 / Quelle: Schäffler; Biologie-Anatomie-Physiologie; Urban & Fischer-Verlag
Hierarchie <strong>der</strong> hormonellen Sekretion (S. 189)<br />
Die von den Hormondrüsen ins Blut ausgeschütteten Hormonmengen sind minimal<br />
(z.B. Konzentration des Schilddrüsenhormons Thyroxin im Blut 45-115 µg/l). Schon<br />
geringfügige Konzentrationsän<strong>der</strong>ungen können tief greifende Folgen haben. Von<br />
daher muss die Hormonsekretion exakt gesteuert werden. Dies geschieht durch<br />
Regelkreise.<br />
Der oberste Regler des Hormonsystems ist meist <strong>der</strong> Hypothalamus. Dort laufen<br />
viele Informationen aus dem Großhirn (aus <strong>der</strong> Außenwelt und dem inneren Milieu)<br />
zusammen. Außerdem findet dort eine Verknüpfung mit dem vegetativen<br />
Nervensystem statt.<br />
Der Hypothalamus beeinflusst über Releasing-<strong>Hormone</strong> (= för<strong>der</strong>nd) und über<br />
Inhibiting-<strong>Hormone</strong> (= hemmend) einen zweiten Regler, den Hypophysen-<br />
Vor<strong>der</strong>lappen.<br />
Der Hypophysen-Vor<strong>der</strong>lappen gibt glandotrope <strong>Hormone</strong> (glandotrop = auf<br />
Drüsen einwirkend) ab, die die untergeordneten Hormondrüsen beeinflussen.<br />
Die „untergeordneten“ Hormondrüsen selbst, z.B. die Schilddrüse, stehen als letzte<br />
in dieser Hierarchie. Diese Drüsen und beeinflussen nun direkt durch periphere<br />
<strong>Hormone</strong> den Stoffwechsel, <strong>der</strong> ihnen zugeordneten Zielzellen in den<br />
verschiedenen Organen.<br />
Die freigesetzten Drüsenhormone erreichen über den Blutweg alle Körperregionen,<br />
also auch wie<strong>der</strong> den Hypothalamus und die Hypophyse, die über Rezeptoren den<br />
erhöhten Hormon-Spiegel im Blut wahrnehmen. Dadurch wird die Bildung <strong>der</strong><br />
Releasing-<strong>Hormone</strong> des Hypothalamus und <strong>der</strong> glandotropen <strong>Hormone</strong> <strong>der</strong><br />
Hypophyse gehemmt. Dies wird als negative Rückkopplung bezeichnet.<br />
Übertragen Sie die Hierarchie <strong>der</strong> Hormonregulation in das vorgegebene Schema.<br />
Hypothalamus:<br />
Releasing-<strong>Hormone</strong><br />
Hypophysenvor<strong>der</strong>lappen:<br />
Glandotrope <strong>Hormone</strong><br />
negative Rückkopplung<br />
(= Rückmeldung)<br />
Hormondrüsen:<br />
Periphere <strong>Hormone</strong><br />
Rezeptoren messen<br />
Stoffwechseleffekte<br />
Zielzellen:<br />
Stoffwechseleffekte<br />
Biologie JS1 / <strong>Hormone</strong> / Wun<strong>der</strong> 2013 / Quelle: Schäffler; Biologie-Anatomie-Physiologie; Urban & Fischer-Verlag
Wirkungsmechanismen <strong>der</strong> <strong>Hormone</strong><br />
Gen-Aktivierungsmechanismus<br />
1. Welche beson<strong>der</strong>en Eigenschaft haben Steroid-<strong>Hormone</strong>?<br />
‣ Sie können die Zellmembran direkt durchdringen und so in die Zelle eintreten.<br />
2. Wozu sind die Steroid-<strong>Hormone</strong> innerhalb <strong>der</strong> Zelle in <strong>der</strong> Lage?<br />
‣ <strong>Hormone</strong> verbinden sich mit den ihnen entsprechenden Rezeptormolekülen.<br />
‣ Der entstandene Hormon-Rezeptor-Komplex ist in <strong>der</strong> Lage, in den Zellkern einzudringen.<br />
3. Welche Wirkung haben die <strong>Hormone</strong> innerhalb des Zellkerns?<br />
‣ Inaktivierung <strong>der</strong> Repressoren (=Unterdrücker) <strong>der</strong> entsprechenden Gene.<br />
‣ Gene können nun transkribiert werden.<br />
‣ Synthese <strong>der</strong> zellspezifischen Proteine o<strong>der</strong> Enzyme setzt ein.<br />
Biologie J1 / <strong>Hormone</strong>_Wirkmechanismen / Wun<strong>der</strong> 2013
Der cAMP-Mechanismus<br />
1. Woran erkennt das Hormon die<br />
Empfängerzelle?<br />
‣ Zellen <strong>der</strong> Empfängerorgane<br />
besitzen hoch spezialisierte<br />
Rezeptormoleküle<br />
‣ Die Struktur <strong>der</strong> Rezeptoren sind<br />
eine Art Negativ <strong>der</strong><br />
Molekülstruktur <strong>der</strong> <strong>Hormone</strong>.(z.B.<br />
verbindet sich Adrenalin mit<br />
speziellen Adrenalinrezeptoren, die<br />
sich auf <strong>der</strong> Oberfläche <strong>der</strong><br />
Leberzellen befinden)<br />
2. Welches Enzym befindet sich in <strong>der</strong><br />
Nähe des Rezeptors auf <strong>der</strong><br />
inneren Zellmembran? => das<br />
Enzymmolekül Adenylcyclase<br />
3. Welche Reaktionen werden durch<br />
Adenylcyclase in <strong>der</strong> Zelle<br />
ausgelöst?<br />
‣ Adenylcyclase wandelt ATP um in<br />
cAMP (cyclisches Adenosin<br />
Monophosphat)<br />
‣ cAMP aktiviert ein weiteres Enzym,<br />
das den Glycogen-Abbau bewirkt<br />
4. Welche Zellantwort löst dann Adrenalin<br />
in den Leberzellen aus?<br />
‣ Es entsteht Glucose, die in die<br />
Blutbahn abgegeben wird.<br />
5. Wodurch unterscheiden sich <strong>der</strong> „1.<br />
und <strong>der</strong> „2. Bote“ (= second messenger)<br />
in ihrer Wirkung?<br />
‣ Das Hormon (=1. Bote) verbindet sich mit den Rezeptoren <strong>der</strong> Zelle, dadurch wird in <strong>der</strong> Zelle<br />
<strong>der</strong> second messenger freigesetzt<br />
‣ Der second messenger aktiviert in <strong>der</strong> Zelle weitere Enzymaktivitäten, die <strong>der</strong> Aufgabe <strong>der</strong><br />
Zelle entsprechen.<br />
6. Welche Vorgänge werden von Adrenalin und den Peptid-<strong>Hormone</strong>n beeinflusst?<br />
‣ Wirken im Fett-, Protein- und Glucosestoffwechsel sowie bei Zellteilungs- und<br />
Differenzierungsvorgängen.<br />
7. Welche <strong>Hormone</strong> gehören zu den Peptid-<strong>Hormone</strong>n?<br />
‣ Glucagon, Insulin, Calcitonin, Parathormon<br />
<strong>Hormone</strong> und das vegetative Nervensystem<br />
1. Welche Teile des Nerven- und des Hormonsystems werden vom Hypothalamus gesteuert?<br />
‣ Hypothalamus steuert den Sympathikus und Parasympathikus<br />
‣ Hypothalamus steuert über Neurohormone die Hypophyse<br />
2. Welche Bedeutung hat die Hypophyse für das Hormonsystem?<br />
‣ Sie beeinflusst über glandotrope <strong>Hormone</strong> die ihr untergeordneten <strong>Hormone</strong>.<br />
3. Was versteht man unter einem Rückkopplungskreis?<br />
‣ Einige Drüsenhormone wirken auf die Hypophyse und den Hypothalamus zurück (=negative<br />
Rückkopplung).<br />
Biologie J1 / <strong>Hormone</strong>_Wirkmechanismen / Wun<strong>der</strong> 2013
Die Schilddrüse<br />
Lage<br />
Die Schilddrüse ist die größte Drüse im Halsbereich. Sie liegt im vor<strong>der</strong>en Teil des Halses unterhalb<br />
des Schildknorpels; ihre seitlichen Teile umschlingen die Luftröhre.<br />
<strong>Hormone</strong><br />
T 4 (Thyroxin) und T 3 (Trijodthyronin) werden aus <strong>der</strong> Aminosäure Tyrosin durch Anlagern von Jod gebildet.<br />
T 4 ist biologisch weniger wirksam als T 3 , dafür aber in 10fach höherer Konzentration im Blut vorhanden.<br />
Nach <strong>der</strong> Sekretion geht <strong>der</strong> Großteil von Thyroxin in Trijodthyronin über.<br />
(Außerdem wird noch das Hormon Calzitonin produziert, das den Ca 2+ -Stoffwechsel regelt.)<br />
Wirkungsweise von T 4 und T 3<br />
T 3 und T 4 gelangen als hydrophobe Stoffe problemlos durch die Membran fast aller Zellen. In den Zellen binden sie an<br />
einen Rezeptor. Dieser Hormon-Rezeptor-Komplex lagert sich an bestimmte Stellen <strong>der</strong> DNA im Zellkern an. Durch<br />
diese Anlagerung werden Gene aktiviert, die z. B. zur Herstellung <strong>der</strong> ATP-Synthase führen.<br />
T 4 und T 3 bewirken:<br />
Steigerung des Grundumsatzes, durch die Aufnahme von Sauerstoff in die Zellen und den Abbau von Glycogen<br />
u. Fetten. ( Steigerung <strong>der</strong> Herztätigkeit und Erhöhung <strong>der</strong> Körpertemperatur)<br />
För<strong>der</strong>ung des Knochenwachstums und <strong>der</strong> Organreifung, durch verstärkte Proteinsynthese.<br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> intellektuellen Entwicklung bei Kin<strong>der</strong>n, durch vermehrte Vernetzung <strong>der</strong> Neurone im Gehirn.<br />
Regulation <strong>der</strong> Schilddrüsenaktivität<br />
Hypothalamus<br />
Kälte/Arbeit/Stress<br />
+TSH<br />
+TRH<br />
Hypophyse<br />
-<br />
-<br />
Fühler<br />
Negative<br />
Rückkopplung<br />
Thyroxin +<br />
Anstieg des<br />
Thyroxin Spiegels<br />
im Blut<br />
Abbau<br />
Schilddrüse<br />
TRH = Thyreotropin – Releasing - Hormon<br />
TSH = Thyreoidea – Stimulierendes Hormon<br />
Biologie J1 / Schilddrüse-Regelkreis / Wun<strong>der</strong> 2013
Erkrankungen <strong>der</strong> Schilddrüse<br />
Unterfunktion<br />
(=Hypo thyreose)<br />
Überfunktion<br />
(=Hyper thyreose)<br />
Grundumsatz - +<br />
Appetit - +<br />
Körpergewicht + -<br />
Puls - +<br />
Körpertemperatur - +<br />
Ursachen<br />
Jodmangel<br />
bakterielle Entzündung<br />
<strong>der</strong> Schilddrüse<br />
chronische Entzündung<br />
(=Morbus Hashimoto)<br />
keine Reaktion auf TSH<br />
Tumor am HVL<br />
Entzündung<br />
Autoimmunerkrankung<br />
(Antikörper besetzen die<br />
TSH-Rezeptoren -><br />
Überaktivierung des<br />
Gewebes)<br />
Folgen<br />
Therapie<br />
Müdigkeit<br />
Kropfbildung<br />
Myxödem (Einlagerung von<br />
Wasser und nicht vollständig<br />
abgebauten Stoffwechselendprodukten)<br />
Kretinismus (bei Kin<strong>der</strong>n <br />
irreversible Verzögerung <strong>der</strong><br />
körperlichen und geistigen<br />
Entwicklung)<br />
Jodtabletten<br />
Kropfoperation<br />
Thyroxin als Medikament<br />
Schlaflosigkeit<br />
weicher Kropf<br />
Unruhe<br />
Basedow (Glotzäugigkeit)<br />
Bei Kin<strong>der</strong>n <br />
Riesenwuchs<br />
Thyreostatika<br />
(Substanzen, die Jod von<br />
seinem Wirkort verdrängen<br />
Jodblockade)<br />
radioaktives Jod<br />
( Zerstörung <strong>der</strong> Knoten)<br />
Biologie J1 / Schilddrüse-Regelkreis / Wun<strong>der</strong> 2013
Erkrankungen <strong>der</strong> Schilddrüse<br />
Unterfunktion<br />
(=Hypo thyreose)<br />
Überfunktion<br />
(=Hyper thyreose)<br />
Grundumsatz - +<br />
Appetit - +<br />
Körpergewicht + -<br />
Puls - +<br />
Körpertemperatur - +<br />
Ursachen<br />
Jodmangel<br />
bakterielle Entzündung<br />
<strong>der</strong> Schilddrüse<br />
chronische Entzündung<br />
(=Morbus Hashimoto)<br />
keine Reaktion auf TSH<br />
Tumor am HVL<br />
Entzündung<br />
Autoimmunerkrankung<br />
(Antikörper besetzen die<br />
TSH-Rezeptoren -><br />
Überaktivierung des<br />
Gewebes)<br />
Folgen<br />
Therapie<br />
Müdigkeit<br />
Kropfbildung<br />
Myxödem (Einlagerung von<br />
Wasser und nicht vollständig<br />
abgebauten Stoffwechselendprodukten)<br />
Kretinismus (bei Kin<strong>der</strong>n <br />
irreversible Verzögerung <strong>der</strong><br />
körperlichen und geistigen<br />
Entwicklung)<br />
Jodtabletten<br />
Kropfoperation<br />
Thyroxin als Medikament<br />
Schlaflosigkeit<br />
weicher Kropf<br />
Unruhe<br />
Basedow (Glotzäugigkeit)<br />
Bei Kin<strong>der</strong>n <br />
Riesenwuchs<br />
Thyreostatika<br />
(Substanzen, die Jod von<br />
seinem Wirkort verdrängen<br />
Jodblockade)<br />
radioaktives Jod<br />
( Zerstörung <strong>der</strong> Knoten)<br />
Biologie J1 / Schilddrüse-Erkrankungen / Wun<strong>der</strong> 2013
Historie:<br />
Sie ist die erste Drüse, <strong>der</strong>en Bedeutung als Hormondrüse<br />
erkannt wurde (Kropf). Wahrscheinlich ist sie auch die älteste<br />
Hormondrüse <strong>der</strong> Wirbeltiere.<br />
Lage:<br />
Die Schilddrüse ist die größte Drüse im Halsbereich. Sie liegt im<br />
vor<strong>der</strong>en Teil des Halses unter <strong>der</strong> Haut und den Muskeln, ist<br />
schmetterlingsförmig und besteht aus Follikelzellen.<br />
<strong>Hormone</strong>:<br />
Aus <strong>der</strong> AS Tyrosin wird T4 (= Tetrajodthyronin =Thyroxin) und T3 (=Trijodthyronin). T4 ist<br />
weniger wirksam als T3, aber im Blut in 10-fach höherer Konzentration vorhanden, wo es in T3<br />
umgewandelt wird. T3 und T4 sind jodhaltig, wirken in fast allen Körperzellen und regen dort<br />
den Energiestoffwechsel an, dienen also zur Regelung des Grundumsatzes. Neben T4 und T3<br />
wird noch das Hormon Calzitonin produziert (regelt den Ca + -Stoffwechsel ).<br />
Allgemeine Wirkung und Primärwirkung von T4 und T3:<br />
T3 und T4 gelangen als hydrophobe Stoffe problemlos durch die Membran fast aller Zellen,<br />
binden dort an einen zytoplasmatischen Rezeptor, <strong>der</strong> sich an bestimmte Stellen <strong>der</strong> DNA im<br />
Zellkern anlagert und dort Gene aktiviert. Insgesamt wird das Knochenwachstum und die<br />
Organreifung beeinflusst, die Vernetzung <strong>der</strong> Neuronen im Gehirn geför<strong>der</strong>t, <strong>der</strong> Herzschlag<br />
und Pulsschlag erhöht. Weiterhin wird die Wärmeproduktion und die Sauerstoffaufnahme<br />
erhöht, die allgemeine Proteinsynthese und damit das Wachstum verstärkt. Auch die<br />
Fettsynthese und <strong>der</strong> Fettabbau und <strong>der</strong> Wasser- und Salzhaushalt werden angeregt.
Hypothalamus<br />
Arbeit, Kälte, Stress<br />
+<br />
TSH<br />
TRH<br />
Hypophyse<br />
-<br />
Thyroxinspiegel<br />
Drosselung bei zu<br />
hohem Thyroxinspiegel<br />
Thyroxin +<br />
im<br />
- Abbau, Ausscheidung<br />
Schilddrüse<br />
Blut
Thyroxin - Regelkreis
Erkrankungen<br />
<strong>der</strong><br />
Schilddrüse<br />
Grundumsatz<br />
Appetit<br />
Körpergewicht<br />
Puls<br />
Körpertemperatur<br />
Unterfunktion-<br />
Hpothyreose<br />
-<br />
-<br />
+<br />
-<br />
-<br />
Überfunktion-<br />
Hyperthyreose<br />
+<br />
+<br />
-<br />
+<br />
+
Ursachen<br />
‣ Jodmangel<br />
‣ genetischer Defekt<br />
‣ Entzündung <strong>der</strong> Schilddrüse<br />
(bakteriell, chronisch:<br />
Morbus Hashimoto)<br />
‣ Keine Reaktion auf TSH<br />
‣ Tumor am HVL<br />
‣ Entzündung<br />
‣ überaktives Gewebe<br />
‣ LATS-Produktion
Folgen<br />
‣ Müdigkeit<br />
‣ Kropf<br />
‣ Kretinismus ( von Geburt an )<br />
Eine irreversible Verzögerung <strong>der</strong> körperlichen und geistigen<br />
Entwicklung mit hochgradiger geistiger Behin<strong>der</strong>ung (Kretinismus).<br />
Kretinismus ist als Zwergwuchs gepaart mit Idiotie zu beschreiben,<br />
da T 3<br />
das Wachstum von Knochen und Gehirn positiv beeinflusst.<br />
Diese Krankheit ist genetisch bedingt und kann bereits mittels<br />
Fruchtwasseruntersuchung festgestellt werden. Eine Behandlung<br />
und eine Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> oben beschriebenen Symptome erfolgt<br />
durch Gabe von Schilddrüsenhormonen während <strong>der</strong> ersten 6<br />
Lebensmonate. Da in Deutschland bei jedem Neugeborenen die<br />
Schilddrüsenfunktion überprüft wird, ist er sehr selten geworden.<br />
‣ Schlaflosigkeit<br />
‣ weicher Kropf<br />
‣ Unruhe<br />
‣ Basedow ( Glotzäugigkeit )<br />
‣ Riesenwuchs – bei Kin<strong>der</strong>n<br />
‣ Myxödem ( Einlagerung von Schleim<br />
und Wasser – Stoffwechselendprodukte )
Therapie<br />
‣ Jodtabletten<br />
‣ jodiertes Speisesalz<br />
‣ Kropfoperation<br />
‣ Medikamente ( Thyroxin )<br />
‣ Thyreostatika ( Substanzen,<br />
die Jod kompetitiv von seinen Wirkorten<br />
verdrängen – Jodblockade )<br />
‣ radioaktives Jod
Die Radiojodtherapie<br />
Strahlenbehandlung bei Schilddrüsenüberfunktion<br />
Von Uschi Müller<br />
Zu viel Schilddrüsenhormone lassen das Leben innerlich und äußerlich auf<br />
Hochtouren laufen. Herzrasen, Atemnot, Schwindel, Unruhe und das Gefühl<br />
permanenter Rastlosigkeit können Symptome für eine<br />
Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) sein. Der Arzt kann diese mit Hilfe<br />
von Ultraschall, Szintigramm und Blutuntersuchungen diagnostizieren und die<br />
Ursache herausfinden.<br />
Es gibt mehrere Gründe für ein Zuviel an Schilddrüsenhormonen im<br />
Blut. Sowohl bei <strong>der</strong> diffusen als auch bei <strong>der</strong> lokalisierten Form <strong>der</strong><br />
Hyperthyreose (autonomes Adenom) kommt die Radiojodtherapie<br />
zum Einsatz. Bei <strong>der</strong> Radiojodtherapie wird dem Körper<br />
radioaktives Jod zugeführt, das die Knoten zerstört. Aus Angst vor<br />
Radioaktivität lehnen viele Patienten immer noch diese Behandlung<br />
ab. Dabei zerstört die Radioaktivitätsmenge, die dem Körper<br />
zugeführt wird, lediglich die kranken Stellen, ohne an<strong>der</strong>e<br />
Körperzellen zu schädigen. Die Schilddrüse ist nämlich das einzige<br />
Organ, das Jod aufnehmen kann.
Autonomes Adenom („heißer Knoten“)<br />
Als autonomes („selbständiges“) Adenom wird überaktives Gewebe<br />
in <strong>der</strong> Schilddrüse bezeichnet, das nicht mehr <strong>der</strong> Steuerung durch<br />
die Hirnanhangdrüse unterliegt. Die gesunden Zellen können kaum<br />
noch Jod aufnehmen. Die autonomen Schilddrüsenzellen lagern<br />
dagegen beson<strong>der</strong>s intensiv Jod ein. Sie können aber nicht<br />
zwischen künstlichem und radioaktiv hergestelltem Jod<br />
unterscheiden.<br />
Der Patient erhält eine für ihn individuell ermittelte Menge des<br />
Radiojods, das entwe<strong>der</strong> in Wasser o<strong>der</strong> als Kapsel gereicht wird.<br />
Vom Darm wird es über die Blutbahn zur Schilddrüse transportiert.<br />
Dort entfaltet es seine zerstörerische Wirkung, die aber für den<br />
Patienten heilsam ist. Die Menge des Radiojods, die nicht von <strong>der</strong><br />
Schilddrüse aufgenommen wird, wird vollständig über den Urin<br />
ausgeschieden. Für Schwangere kommt die Therapie wegen <strong>der</strong><br />
Strahlenbelastung nicht in Frage.<br />
Die Strahlenschutzbestimmungen <strong>der</strong> Bundesrepublik verlangen,<br />
dass Radiojodpatienten zwischen zwei Tagen und bis zu zwei<br />
Wochen unter Quarantänebestimmungen verbringen müssen. Der<br />
Patient darf während dieser Zeit keinen Besuch empfangen. In<br />
an<strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n und den USA existiert diese Form<br />
<strong>der</strong> Quarantäne nach <strong>der</strong> Radiojodtherapie nicht.
Tumor o<strong>der</strong><br />
„heißer<br />
Knoten“<br />
Jod 131<br />
radioaktiv
Nebenwirkungen<br />
Nach einer Radiojodbehandlung kann es zu einer Unterfunktion <strong>der</strong> Schilddrüse<br />
kommen, das bedeutet, <strong>der</strong> Patient muss danach synthetisch hergestellte<br />
Schilddrüsenhormone einnehmen. Eine Alternative ist die Operation, sie gilt<br />
allerdings als risikoreicher. Denn sowohl die Nebenschilddrüsen als auch <strong>der</strong> Nerv,<br />
<strong>der</strong> die Kehlkopfmuskeln versorgt, können dabei geschädigt werden. Ältere<br />
Patienten erholen sich außerdem schlechter von einer Operation.<br />
Quelle: http://www.wdr.de/tv/service/gesundheit/inhalt/20011217/b_3.phtml<br />
weitere Links:<br />
www.schilddruesen-therapie.de (Alles über Radiojodtherapie, die Erkrankungen sowie Informationen<br />
über das TZR in Hürth)<br />
www.schilddruese-und-mehr.de
Zusammenwirken von Hormon- und Nervensystem<br />
bei <strong>der</strong> Stressreaktion<br />
Stressoren: Lärm, Verletzungen, Hunger, Durst, Hitze, Kälte, psychische Belastungen<br />
Aufnahme von Reizen: optische, akustische<br />
Verarbeitung <strong>der</strong> Reize in <strong>der</strong> Großhirnrinde<br />
Nervenimpulse an den Hypothalamus<br />
Hypothalamus erregt über das Hormon CRH 1<br />
die Hypophyse<br />
Hypophyse stimuliert durch das<br />
Hormon ACTH 2<br />
die Nebennierenrinde<br />
Nebennierenrinde setzt<br />
Hormon Cortisol frei<br />
Hypothalamus erregt über Nervenimpulse<br />
den Sympathikus<br />
Sympathikus stimuliert durch<br />
Nervenimpulse<br />
das Nebennierenmark<br />
Nebennierenmark setzt<br />
Hormon Adrenalin frei<br />
Cortisol bewirkt innerhalb von Minuten:<br />
Hemmung <strong>der</strong> Proteinbiosynthese<br />
För<strong>der</strong>ung des Proteinabbaus in Muskeln,<br />
Knochen und lymphatischen Geweben<br />
Freisetzung von freien AS<br />
führt zum Aufbau von Glucose<br />
Anstieg des Blutzuckerspiegels<br />
Biologische Bedeutung:<br />
verringerte Bildung von Antikörpern<br />
verlangsamte Abwehrreaktion bei Infektionen<br />
entzündungshemmend<br />
Allgemeines AnpassungsSyndrom (AAS)<br />
Langfristige Stresswirkung<br />
kann zu einer Vergrößerung<br />
<strong>der</strong> Nebennierenrinde führen:<br />
Bluthochdruck<br />
Spannungskopfschmerz<br />
Schlafstörungen<br />
Distress, wenn Erholung fehlt<br />
Adrenalin bewirkt innerhalb von Sekunden:<br />
Steigerung <strong>der</strong> Herzschlagfrequenz<br />
Verengung <strong>der</strong> Blutgefäße (außer<br />
Skelettmuskeln)<br />
Erhöhung des Blutdrucks<br />
Glycogenabbau in Leber und Muskeln<br />
Anstieg des Blutzuckerspiegels<br />
Biologische Bedeutung:<br />
Schnelle Aktivierung von<br />
Energiereserven bei Angriff o<strong>der</strong> Flucht<br />
Fight-or-Flight-Syndrom (FFS)<br />
Kurzfristige<br />
Stresswirkung<br />
kann unangenehm sein<br />
ist nicht<br />
krankmachend<br />
Eustress, wenn Erholung<br />
vorhanden ist<br />
1 Corticotropes Releasing Hormon<br />
2 AdrenoCortikoTropes Hormon<br />
Biologie JS1 / Stress / Wun<strong>der</strong> 2013
Fragen:<br />
Biologie JS1 / Stress / Wun<strong>der</strong> 2013