Sonderdruck aus REISEMOBIL INTERNATIONAL Nr ... - HYMER.com
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Dauertest-Fazit<br />
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Hymer Exsis-i – Spitzenergebnis im Dauertest<br />
2 Kompakte für Einsteiger
Dauertest<br />
Hymer Exsis i 614<br />
So gut wie sein Ruf?<br />
Über 20.000 Kilometer spulte der Hymer Exsis i 614 bei der Redaktion von<br />
Reisemobil International ab und sah dabei halb Europa: die Bilanz.<br />
Von Mathias<br />
Piontek (Text)<br />
und Allgaier,<br />
Grässer, Krautberger,<br />
Piontek,<br />
Trotzko, Zeyher<br />
(Fotos)<br />
Frisch <strong>aus</strong> dem Werk in Bad Waldsee<br />
und mit gerade mal 278 Kilometern<br />
auf der Uhr rollte der Hymer<br />
Exsis i 614 am 19. April 2012 vors<br />
Redaktionsgebäude – noch vor dem<br />
Serienstart des Modells. Damit begann<br />
eine harte und lange Prüfung<br />
für den Neuen: der Dauertest von<br />
Reisemobil International.<br />
Ein gutes halbes Jahr lang begleitete<br />
der 6,75 Meter lange Integrierte<br />
mit Querbett über der Heckgarage<br />
und Hubbett über den Vordersitzen<br />
die Redaktion zu Terminen wie etwa<br />
dem Saisonabschlusstreffen in Wietzendorf.<br />
Er offenbarte seine Stärken<br />
und Schwächen auf einer Tour durch<br />
die italienischen Cinque Terre, zum<br />
Lago Maggiore und an den Gardasee.<br />
In den steilen Kehren am San Bernardino<br />
und in der Viamala-Schlucht<br />
bewies der Proband, was in ihm<br />
steckt, und bald darauf stellte der Exsis<br />
i 614 seine Zuverlässigkeit in Skandinavien<br />
unter Beweis – als Basislager<br />
für vier unternehmungslustige junge<br />
Camper.<br />
35 Reisemobil International 1/2013
Fünf Camper plus<br />
Volontärin Isabell<br />
Allgaier hinter der<br />
Kamera nehmen am<br />
Tisch der Sitzgruppe<br />
Platz, rücken dann<br />
aber natürlich recht<br />
eng zusammen.<br />
Besonders im dünn besiedelten<br />
Norwegen schätzten die Tester<br />
die große Zuverlässigkeit des<br />
Hymer Exsis i 614.<br />
Auf malerischen<br />
kleinen Sträßchen<br />
wie dieser Allee<br />
spielte der Testwagen<br />
seine geringe<br />
Außenbreite (2,22<br />
Meter) <strong>aus</strong>.<br />
Die größten Stärken des Hymer,<br />
da sind sich alle Redaktionsmitglieder<br />
einig, sind seine wirksame<br />
Geräuschdämmung und das stabile<br />
Mobiliar. Auch bei Testende gaben<br />
die Möbel selbst auf schlechten<br />
Straßen nur vereinzelt Knarz- oder<br />
Klappergeräusche von sich.<br />
Weniger zufrieden waren die<br />
Nutzer mit den Auszügen im Küchenblock:<br />
Insbesondere beladen öffneten<br />
die sich zuweilen in Kurven.<br />
Zudem klemmten hier öfter die<br />
Pushlocks. Davon abgesehen kam<br />
die Küche bei allen Testern gut weg.<br />
Die Arbeitsfläche erwies sich als<br />
praktisch, zudem lässt sie sich mit<br />
einem Klappbrettchen erweitern.<br />
Dank Piezozündung bleibt das Feuerzeug<br />
zu H<strong>aus</strong>e und dank 149-Liter-<br />
Kühlschrank von Thetford (Serie 105<br />
Liter) das Bier schön kühl.<br />
Viel Lob erntete das 185 mal<br />
150 Zentimeter große Hubbett, das<br />
sich bei Hymer stets auf zwei Sockel<br />
absenkt und so selbst bei unruhigen<br />
Schläfern nicht mitschwingt. Auch<br />
das 205 mal 150 Zentimeter große<br />
Heckbett mit 14 Zentimeter dicker<br />
Matratze empfanden die Tester als<br />
sehr bequem. Die Stufen zum Bett<br />
(Klappdeckel, Staufächer) wünschten<br />
sich einige Redaktionsmitglieder<br />
etwas größer. Beim schlaftrunkenen<br />
Toilettengang wäre damit die Trittsicherheit<br />
größer.<br />
Eine Spezialität der Bad Waldseer<br />
sind die vom Innenraum <strong>aus</strong><br />
bedienbaren Ablasshähne für Frischund<br />
Abwassertank, wobei der Hahn<br />
für das frische Nass unter einem<br />
Bodendeckelchen in der unteren <br />
Reisemobil International 1/2013 36
Dauertest<br />
Hymer Exsis i 614<br />
Ob in Deutschland,<br />
Dänemark<br />
oder Polen – der<br />
Hymer Exsis i<br />
614 kam bei allen<br />
Testern gut<br />
an. Im Sommer<br />
spielte sich das<br />
Campingleben<br />
meistens draußen<br />
ab.<br />
Die Stufen zum Bett<br />
konstruiert Hymer<br />
als praktische<br />
Staufächer mit<br />
Deckel. In der<br />
unteren Stufe findet<br />
sich, verdeckt unter<br />
einem weiteren<br />
Deckelchen, der<br />
Frischwassertank<br />
mit Ablassventil.<br />
Stufe zum Bett etwas umständlich<br />
zu bedienen ist. Das aber ist zugegebenermaßen<br />
Jammern auf hohem<br />
Niveau, denn bei anderen Fahrzeugen<br />
findet sich der Urlauber zum<br />
Ablassen der Flüssigkeiten unter<br />
dem Fahrzeug wieder.<br />
Den mit 38 mal 61 mal 186<br />
Zentimeter durchschnittlich großen<br />
Kleiderschrank wünschten sich<br />
insbesondere einige Testerinnen etwas<br />
größer. Die batteriebetriebene<br />
LED-Schrankleuchte funzelte gegen<br />
Testende nur noch vor sich hin.<br />
Hier wäre eine ans Bordnetz angeschlossene<br />
Schrankleuchte die bessere<br />
Wahl.<br />
Die ansprechende Innenbeleuchtung<br />
im Hymer mit sparsamen<br />
LED-Spots und indirekter LED-Beleuchtung<br />
hingegen gefiel besonders<br />
den weiblichen Testern gut.<br />
Ladetipps<br />
Gesamtgewicht Vorderachse* Hinterachse*<br />
zulässiges Gesamtgewicht 3.500 kg 1.850 kg 2.000 kg<br />
Grundgewicht (gewogen)** 2.812 kg 1.529 kg 1.283 kg<br />
+ Fahrer 75 kg 54 kg 21 kg<br />
+ 100 % Frischwasser 100 kg -16 kg 116 kg<br />
+ 100 % Gas (2 x 11 kg mit Fl.) 48 kg -9 kg 57 kg<br />
+ Boiler/Toilette 10 kg 4 kg 6 kg<br />
Leergewicht (StVZO) 3.045 kg 1.562 kg 1.483 kg<br />
+ Beifahrer 75 kg 54 kg 21 kg<br />
+ 2 Passagiere 150 kg 58 kg 92 kg<br />
+ 10 kg/Person (2/4 Pers.) 20/40 kg 2/3 kg 18/37 kg<br />
+ 10 kg/Meter Länge 68 kg 6 kg 62 kg<br />
Norm-Gewicht (2 Pers.) 3.208 kg 1.624 kg 1.584 kg<br />
Rest-Zuladung (2 Pers.) 292 kg 226 kg 416 kg<br />
Norm-Gewicht (4 Pers.) 3.378 kg 1.683 kg 1.695 kg<br />
Rest-Zuladung (4 Pers.) 122 kg 167 kg 305 kg<br />
nach StVZO und EN 1646-2/* anteilige Achslasten errechnen sich nach dem Momentenschlüssel<br />
(Achsbelastung = Einzelgewicht x Hebelarm : Radstand); **mit vollem Kraftstofftank<br />
Der neue Leichtbau bei Hymer zeigt Erfolg: Mit vier Personen und Gepäck gemäß der<br />
Norm EN 1646-2 behält der Exsis i 614 beachtliche 122 Kilogramm Restzuladung. Bei zwei<br />
Reisenden an Bord steigt dieser Wert gar auf 292 Kilogramm. Die Reserven der Achsen<br />
liegen noch deutlich höher. Somit ist der Hymer Exsis i 614 bereits als Dreieinhalbtonner<br />
uneingeschränkt zu empfehlen.<br />
37 Reisemobil International 1/2013
Das große Bett im Heck bietet dank üppig gepolsterter Matratze und Lattenrost<br />
sehr guten Liegekomfort.<br />
Auch das Bad erfüllte fast<br />
alle Erwartungen. Mit der Lösung,<br />
die Wand mit Waschbecken<br />
als schwenkbare Abtrennung der<br />
Duschkabine <strong>aus</strong>zuführen, kamen<br />
alle Nutzer des Integrierten gut klar,<br />
und die Combi 6 von Truma lieferte<br />
zuverlässig warmes Wasser. Der Kosmetikschrank<br />
bietet wegen seiner<br />
geringen Tiefe etwas wenig Staumöglichkeit,<br />
dafür lassen sich etwa<br />
die Kulturbeutel auf der klappbaren<br />
Ablage über der Toilettenbank ablegen.<br />
Zum Schmunzeln ist die Position<br />
des Handtuchhakens direkt über<br />
dem WC – möchte man doch gerade<br />
hier eigentlich nichts aufhängen.<br />
Die Sitzgruppe, bestehend <strong>aus</strong><br />
L-Sitzbank, großem verschiebbarem<br />
Tisch, den drehbaren Vordersitzen<br />
sowie einem platzsparenden Klappsitz<br />
neben der Aufbautür, bietet <br />
Auch das Hubbett<br />
über dem Fahrerabteil<br />
schätzten die<br />
Tester. Weil es sich<br />
auf zwei Podesten<br />
abstützt, schwingt<br />
es nicht mit, wenn<br />
sich die Camper im<br />
Schlaf bewegen. Zwei<br />
LED-Lampen spenden<br />
lesetaugliches Licht.<br />
Reisemobil International 1/2013 38
Dauertest<br />
Hymer Exsis i 614<br />
Technische Daten<br />
Basisfahrzeug: Fiat Ducato 2,3 Multijet<br />
mit 96 kW (130 PS), Frontantrieb. ABS,<br />
ESP, ASR, Al-Ko-Chassis.<br />
Maße und Gewichte: (L x B x H) 675<br />
x 222 x 277 cm, Radstand: 365 cm,<br />
Masse im fahrb. Zustand: 2.820 kg, zul.<br />
Gesamtmasse: 3.500 kg, Anhängelast<br />
gebr.: 2.000 kg, ungebr.: 750 kg.<br />
Aufbau: Alu-Sandwich in Hymer-Pual-<br />
Bauweise ohne Holzfachwerk, Dach<br />
und Wände 35 mm, Boden 41 mm,<br />
Isolierung Polyurethanschaum.<br />
Bettenmaße: Heck: 200 x 148 cm,<br />
Hubbett: 188 x 150 cm.<br />
Füllmengen: Diesel 90 l, Frischwasser<br />
100 l, Abwasser 100 l, Fäkalien 19 l,<br />
Gas 2 x 11 kg.<br />
Serien<strong>aus</strong>stattung: Dometic-Herd dreiflammig<br />
mit Piezozündung, Dometic-<br />
Kühlschrank 149<br />
l, Bordbatterie 95<br />
Ah, Heizung Truma<br />
Combi 6, Frischund<br />
Abwassertank<br />
isoliert und beheizt.<br />
Sonder<strong>aus</strong>stattung:<br />
Exsis-i-Komfortpaket<br />
(4.390<br />
Euro), el. Trittstufe<br />
für Fahrertür (395<br />
Euro), Wohnraum-<br />
Lichtpaket (495<br />
Euro), Holzrost für<br />
Dusche (75 Euro).<br />
Testverbrauch:<br />
9,9 l/100 km<br />
Grundpreis: 63.790 Euro<br />
Testwagenpreis: 69.145 Euro<br />
Praktisch: Die<br />
Arbeitsfläche der<br />
Küche lässt sich<br />
mit einem Klappbrett<br />
erweitern.<br />
Ärgerlich: Die<br />
großen Auszüge im<br />
Unterschrank öffneten<br />
sich zuweilen<br />
während der Fahrt.<br />
vier Testern ordentlich Platz. Auf der<br />
Skandinavien-Tour war die Halbdinette<br />
aber auch Ort gemütlicher<br />
Abende für sechs Reisende.<br />
Positiv bewerteten die Tester die<br />
hochwertigen Fahrerh<strong>aus</strong>plissees<br />
<strong>aus</strong> textilem Material. Sie neigten<br />
nicht, wie sonst oft bei vielen Fahrerh<strong>aus</strong>verdunklungen<br />
üblich, zum<br />
Knittern und deckten die Scheiben<br />
gut ab.<br />
Enttäuscht waren insbesondere<br />
große Fahrer über die drehbaren<br />
Vordersitze von Aguti. Mit<br />
ihren beiden dicken Armlehnen und<br />
dem hochwertigen Bezug sehen<br />
sie zwar bequem <strong>aus</strong>, sind es aber<br />
nicht. Durch die leicht nach vorne<br />
geneigte Sitzfläche bieten sie kaum<br />
Schenkelauflage und zudem fast keinen<br />
Seitenhalt.<br />
Freude bereiteten hingegen die<br />
gut passenden Formteile, mit denen<br />
Hymer im Integrierten das originale<br />
Armaturenbrett des Fiat Ducato erweitert.<br />
Zudem nervte hier weder<br />
Quietschen noch Knarzen – bei anderen<br />
Integrierten oftmals ein Ärgernis.<br />
Lediglich der ohnehin nicht gut<br />
zu greifende Schalter für die elektrisch<br />
verstellbaren Außenspiegel<br />
entzog sich einem Redakteur durch<br />
Verschwinden im Armaturenbrett<br />
und musste mit einem Draht zurück<br />
ans Tageslicht gefischt werden.<br />
Fahrer und Beifahrer genießen<br />
im Hymer eine gute Rundumsicht.<br />
Pech: Nach einer Autobahnfahrt<br />
trübte die ein Steinschlag. Den<br />
Schaden reparierte Carglass aber<br />
binnen einer Stunde.<br />
Schlösser, Fenster und Türen<br />
des Aufb<strong>aus</strong> funktionierten bis zum<br />
Testende tadellos, auch alle Dachhauben<br />
blieben dicht. Als undicht<br />
erwies sich jedoch die rechte Tür<br />
der Heckgarage. Bei Regenfahrten<br />
suchte sich das Spritzwasser durch<br />
den unteren Bereich des Türgummis<br />
seinen Weg in den Laderaum. Unmittelbare<br />
Schäden am Aufbau sind<br />
hierdurch zwar nicht zu befürchten<br />
– der Garagenboden besteht <strong>aus</strong><br />
einem GfK-Formteil mit gewissenhaft<br />
versiegelten Ecken – doch sollte<br />
Hymer hier nachbessern, schon alleine<br />
wegen der Ladung. Ansonsten<br />
ließ sich die Heckgarage gut nutzen.<br />
Ein versenktes Bodenfach mit abnehmbarem<br />
Deckel bietet Platz für<br />
flache Gegenstände. Der Hersteller<br />
baut drei Schienen für verschiebbare<br />
Zurrösen ein, zwei am Boden<br />
und eine an der Garagendecke. Ein<br />
Tester wünschte sich eine vierte. Angesichts<br />
der Ausstattung von Heckgaragen<br />
vergleichbarer Anbieter<br />
liegt Hymer mit den drei verbauten<br />
aber bereits über dem Standard.<br />
Den Gasflaschenkasten baut<br />
der Hersteller links in der Heckgarage<br />
ein – zu erreichen über<br />
die linke Ga ragentür. Gut versiegelt<br />
sowie mit Türdichtung und<br />
<strong>aus</strong>reichend großer Entlüftung<br />
im Boden <strong>aus</strong>gestattet, erfüllt er<br />
alle gesetzlichen Anforderungen.<br />
39 Reisemobil International 1/2013
Der Tankdeckel schloss gegen Testende<br />
nicht mehr richtig. Den Stutzen sichert aber<br />
zusätzlich ein abschließbarer Deckel.<br />
Auch in den Alpen reichte der sparsame<br />
130-PS-Motor. Ebenfalls tadellos: die<br />
hochwertigen Fahrerh<strong>aus</strong>plissees.<br />
Fazit<br />
Eine Steinschlagreparatur<br />
bei Carglass<br />
– das war das<br />
einzige Mal, dass<br />
der zuverlässige<br />
Hymer Exsis i 614<br />
in eine Werkstatt<br />
musste.<br />
Vor<strong>aus</strong>gesetzt, die Heckgarage ist<br />
nicht vollgeräumt und der Camper<br />
krabbelt in den Stauraum, lassen<br />
sich die beiden Elf-Kilogramm-<br />
Flaschen leicht t<strong>aus</strong>chen. Weil<br />
Hymer eine Schlauchbruchsicherung<br />
nur als Option einbaut,<br />
müssen die Gasflaschenventile im<br />
getesteten Exemplar unterwegs geschlossen<br />
bleiben. Somit bleibt die<br />
Gasheizung während der Fahrt kalt.<br />
Gerade bei Winterfahrten reicht die<br />
Motorheizung des Fiat Ducato aber<br />
kaum <strong>aus</strong>, um den großen Innenraum<br />
trotz der guten Isolierung des<br />
Aufb<strong>aus</strong> auf angenehme Temperaturen<br />
zu bringen.<br />
Bei der Baureihe Exsis i legt<br />
Hymer Wert auf reisetaugliche<br />
Maße. Gerade auf kniffligen<br />
Strecken, etwa am Gardasee, macht<br />
sich die Außenbreite von 2,22<br />
Metern angenehm bemerkbar, ohne<br />
dass die Tester die fehlenden Zentimeter<br />
im Innenraum vermissten.<br />
Mit dem 130-PS-Turbodiesel<br />
Der Dauertest ist<br />
für ein Wohnmobil<br />
die härteste Disziplin<br />
bei Reisemobil<br />
International. Kein<br />
Test dauert länger.<br />
Über t<strong>aus</strong>ende Mathias Piontek<br />
Kilometer bewegt<br />
die Redaktion den Probanden quer<br />
durch Europa. Daran gemessen,<br />
leistet sich der Hymer Exsis i 614<br />
kaum Schwächen. Die genannten<br />
Mängel sind verhältnismäßig leicht<br />
zu beheben. Somit bietet Hymer dem<br />
Kunden mit seinem neuen Integrierten<br />
ein komfortables und haltbares Mobil<br />
an, das dank konsequentem Leichtbau<br />
zudem über eine praxistaugliche<br />
Zuladung verfügt.<br />
mit 2,3 Liter Hubraum zeigte sich<br />
der Exsis i 614 auf allen Touren<br />
<strong>aus</strong>reichend motorisiert. Zudem erwies<br />
sich der Integrierte mit einem<br />
Durchschnittsverbrauch von knapp<br />
zehn Liter Diesel auf 100 Kilometer<br />
als äußerst sparsam. Auf einer<br />
Distanz von mehr als 20.000 Kilometern<br />
verbrauchte der Motor nur<br />
einen halben Liter Öl, und abgesehen<br />
von der Scheibenreparatur absolvierte<br />
der Hymer Exsis i 614 den<br />
gesamten Test, ohne eine Werkstatt<br />
von innen zu sehen. Auch Fahrwerk<br />
und Aufbau zeigten nach den sechs<br />
Monaten keine nennenswerten<br />
Mängel. Es waren lediglich Kleinigkeiten,<br />
die nervten: So leierte der<br />
äußere Deckel für den Dieseltank im<br />
Laufe der Zeit immer mehr <strong>aus</strong> – bis<br />
er schließlich nicht mehr einrastete.<br />
Unterm Strich hat sich der<br />
Hymer Exsis i 614 tapfer geschlagen.<br />
Die positive Resonanz bei den<br />
Testern überwiegt deutlich und<br />
Mängel wie die sich ungewollt öffnenden<br />
Auszüge in der Küche oder<br />
der <strong>aus</strong>geleierte Tankdeckel behebt<br />
der Hersteller ohne großen Aufwand<br />
im Rahmen von Garantie oder Gewährleistung.<br />
Auch die undichte<br />
rechte Tür der Heckgarage ist technisch<br />
gesehen kein großes Problem.<br />
Hier sollte der Hersteller sicherstellen,<br />
dass es sich um einen Einzelfall<br />
handelt. Denn Hymer hat einen Ruf<br />
zu verlieren, einen guten Ruf, den<br />
der getestete Exsis i 614 ansonsten<br />
mit Bravour verteidigt.