Jetzt online lesen! - Hospital zum Heiligen Geist
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Rund um den Glockenturm<br />
Aus dem Vorstand<br />
Pia causa luminis, die milde Gabe des Lichts<br />
»Am Martiny und am NeujahrsAbend werden<br />
an die <strong>Hospital</strong>iten Lichter ausgetheilet<br />
[…] hievon bekommen der Vorleser 12<br />
Stück, die Krankenfrauen jede 12 Stück und<br />
die <strong>Hospital</strong>iten jeder 6 Stück.« So <strong>lesen</strong><br />
wir in der Chronik des <strong>Hospital</strong>s <strong>zum</strong> <strong>Heiligen</strong><br />
<strong>Geist</strong> »Gott zu Ehren, der Armut <strong>zum</strong><br />
Besten« von Frank Hatje. Der »Vorleser« war<br />
eine ausgewählte Person aus dem Kreis der<br />
Bewohner, der die täglichen Bibelstunden<br />
und die Andachten hielt. Er wie auch die<br />
Krankenfrauen erhielten doppelt so viele<br />
Kerzen für die Erfüllung ihrer Aufgaben im<br />
<strong>Hospital</strong> <strong>zum</strong> <strong>Heiligen</strong> <strong>Geist</strong>. In früheren<br />
Jahrhunderten spielten Licht und Dunkelheit<br />
bei den <strong>Hospital</strong>iten eine große Rolle.<br />
Besonders in den Wintermonaten muss es<br />
in den Wohnsälen des <strong>Hospital</strong>s auch tagsüber<br />
sehr düster gewesen sein. Von Martini,<br />
also dem 11. November, bis <strong>zum</strong> Neujahrsabend<br />
mussten die <strong>Hospital</strong>bewohner mit<br />
sechs Wachskerzen auskommen, das verlangte<br />
einen sparsamen Umgang mit dem<br />
kostbaren Wachs. Was für uns heute selbstverständlich<br />
ist, zu allen Tages- und Jahreszeiten<br />
genügend Licht zu haben, war für die<br />
Menschen damals Luxus.<br />
1997 hat das Kollegium der Oberalten die<br />
schöne Tradition der Lichterverteilung wieder<br />
aufgenommen. Zu Beginn eines neuen<br />
Jahres überreicht der Präses des Kollegiums<br />
in einem festlichen Gottesdienst eine große<br />
brennende Kerze an jeweils einen Vertreter<br />
oder eine Vertreterin<br />
der Bewohner, der Mitarbeitenden<br />
und der Ehrenamtlichen.<br />
Im Anschluss<br />
bringen die Oberalten allen<br />
Gottesdienstbesuchern und<br />
später auch den Bewohnern<br />
in den Häusern symbolisch<br />
das Licht in Form einer Marzipankerze. In<br />
diesem Jahr findet der Festgottesdienst<br />
mit Lichterverteilung am 26. Januar 2014<br />
statt (siehe auch die Einladung auf Seite 13).<br />
Künftig wollen wir die Lichterverteilung<br />
immer an einem festen Termin feiern, nämlich<br />
am zweiten Sonntag nach Epiphanias.<br />
Wir freuen uns darauf, diesen Jahrhunderte<br />
alten Brauch gemeinsam mit Ihnen, den<br />
Bewohnerinnen und Bewohnern unserer<br />
»Kleinen Stadt«, fortzuführen und freuen<br />
uns auf Ihr Kommen. Licht, nicht nur in<br />
Form von Helligkeit in der dunklen Jahreszeit,<br />
sondern auch als Symbol für Zuversicht<br />
und Vertrauen auf das vor uns liegende Jahr,<br />
das wünschen wir allen, die hier leben und<br />
arbeiten.<br />
Gott nahe zu sein ist mein Glück. Psalm 73,28<br />
Mit dieser Jahreslosung für das Jahr<br />
2014 grüßen wir Sie herzlich. Gott nahe zu<br />
sein ist hier sicherlich nicht als glücklicher<br />
Zufall gemeint oder als Ergebnis einer guten<br />
Lebensplanung. Das Glück, von dem der<br />
Thorsten Schulze<br />
Vorstandsvorsitzender und Direktor<br />
Psalm spricht, ist Gottes Gabe. Auch wenn<br />
wir uns immer wieder von Gott entfernen,<br />
oft ohne es zu merken, so bleibt er uns doch<br />
nahe. Das ist unser Glück! Ein gesegnetes<br />
Jahr 2014 wünschen Ihnen<br />
Dorothea Ruhe<br />
Vorstand und stellvertretende Direktorin<br />
Januar 2014 5