Logik in Informatik, Mathematik und Philosophie - Universität Bern
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der E<strong>in</strong>gabe, währenddem die Anzahl der Rechenschritte für e<strong>in</strong>en Exponentialzeitalgorithmus<br />
exponentiell <strong>in</strong> der Länge des Inputs wächst. Es hat sich gezeigt, dass die Identifikation<br />
von “effizient” mit “polynomial” <strong>und</strong> “<strong>in</strong>effizient” mit ”exponentiell” <strong>in</strong> vielen Fällen e<strong>in</strong>e<br />
adäquate Unterscheidung bezüglich der Effizienz von Algorithmen liefert.<br />
Für viele Probleme ist die Frage nach der Existenz e<strong>in</strong>es polynomialen Algorithmus offen.<br />
E<strong>in</strong> berühmtes Problem ist beispielsweise das sogenannte Travell<strong>in</strong>g-Salesman-Problem. Ist<br />
es bei e<strong>in</strong>er Strassenkarte mit n Städten e<strong>in</strong>em Handelsreisenden bei gegebener Kilometerbeschränkung<br />
möglich, bei e<strong>in</strong>er R<strong>und</strong>reise jede Stadt e<strong>in</strong>mal zu besuchen? E<strong>in</strong> anderes Problem<br />
ist das B<strong>in</strong>-Pack<strong>in</strong>g-Problem. E<strong>in</strong> Speditionsunternehmen hat n Kästen mit unterschiedlichem<br />
Gewicht, <strong>und</strong> es soll ermittelt werden, ob k Lastwagen ausreichen, um die Kästen zu<br />
transportieren, wobei jeder Lastwagen e<strong>in</strong>er Gewichtsbeschränkung s unterliegt. Obschon alle<br />
bekannten Algorithmen zur Lösung dieser beiden Probleme exponentiell s<strong>in</strong>d, ist für sie charakteristisch,<br />
dass von e<strong>in</strong>er möglichen Lösung <strong>in</strong> polynomialer Zeit verifiziert werden kann,<br />
ob die Lösung korrekt ist. Beispielsweise ist es sehr leicht, von e<strong>in</strong>er gegebenen R<strong>und</strong>reise<br />
zu überprüfen, ob jede Stadt dar<strong>in</strong> vorkommt <strong>und</strong> die vorgegebene Kilometerbeschränkung<br />
e<strong>in</strong>gehalten wird.<br />
Die Menge derjenigen Probleme, welche e<strong>in</strong>en polynomialen Verifikationsalgorithmus besitzen,<br />
heisst NP; das Kürzel NP steht für nichtdeterm<strong>in</strong>istisch-polynomial <strong>und</strong> bezieht sich<br />
auf e<strong>in</strong>e alternative Def<strong>in</strong>ition von polynomialer Verifizierbarkeit mittels sogenannter nichtdeterm<strong>in</strong>istischer<br />
Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>en. Die Klasse NP umfasst unzählige wichtige Probleme, von<br />
denen man nicht weiss, ob sie e<strong>in</strong>e polynomiale Lösung besitzen; viele dieser Probleme s<strong>in</strong>d für<br />
die Praxis von Interesse. Die Frage, ob die Klasse P der <strong>in</strong> polynomialer Zeit entscheidbaren<br />
Probleme <strong>und</strong> die Klasse NP der <strong>in</strong> polynomialer Zeit verifizierbaren Probleme gleich s<strong>in</strong>d,<br />
gehört zu den grossen ungelösten Fragen der <strong>Informatik</strong> <strong>und</strong> der <strong>Mathematik</strong>. Obschon vieles<br />
darauf h<strong>in</strong>deutet, dass P <strong>und</strong> NP verschieden s<strong>in</strong>d, ist es bis heute nicht gelungen, e<strong>in</strong>en<br />
Beweis für diese These zu f<strong>in</strong>den.<br />
In den letzten zwanzig Jahren s<strong>in</strong>d grosse Anstrengungen unternommen worden, verschiedene<br />
Fragestellungen aus dem Bereich der Komplexitätstheorie aus der Sicht der <strong>Logik</strong> zu betrachten<br />
<strong>und</strong> Methoden <strong>und</strong> Techniken der <strong>Logik</strong> zu ihrem besseren Verständnis e<strong>in</strong>zusetzen. Man<br />
ist sehr daran <strong>in</strong>teressiert, Charakterisierungen von Komplexitätsklassen (z.B. P <strong>und</strong> NP) zu<br />
f<strong>in</strong>den, die <strong>in</strong> ihrer Def<strong>in</strong>ition nicht mehr auf die Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>e oder ähnliche Modelle Bezug<br />
nehmen, sondern vielmehr zu e<strong>in</strong>em masch<strong>in</strong>enunabhängigen, <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sischen Verständnis<br />
dieser Klassen führen; solche Charakterisierungen können beispielsweise von modelltheoretischer<br />
oder beweistheoretischer Natur se<strong>in</strong>. Die entsprechenden Untersuchungen eröffnen nicht<br />
nur wichtige neue E<strong>in</strong>sichten <strong>in</strong> die Struktur e<strong>in</strong>zelner Komplexitätsklassen, sondern auch<br />
von Gr<strong>und</strong>e auf neue (äquivalente) Formulierungen der zahlreichen offenen Probleme <strong>in</strong> der<br />
Komplexitätstheorie, zum Beispiel dem P-NP-Problem. Die Aktivitäten im Bereich <strong>Logik</strong> <strong>und</strong><br />
Komplexitätstheorie gehören heute zu e<strong>in</strong>em etablierten <strong>und</strong> sehr attraktiven Teilgebiet der<br />
theoretischen <strong>Informatik</strong>.<br />
Weitere Anwendungen der <strong>Logik</strong> <strong>in</strong> der <strong>Informatik</strong><br />
In den beiden vorhergehenden Abschnitten haben wir die Bedeutung der Berechenbarkeitstheorie<br />
für die Gr<strong>und</strong>lagen der <strong>Informatik</strong> sowie den E<strong>in</strong>satz von logischen Methoden <strong>in</strong> der<br />
Komplexitätstheorie erläutert. Im Folgenden will ich e<strong>in</strong>e kurze Übersicht weiterer Anwendungen<br />
der <strong>Logik</strong> <strong>in</strong> der <strong>Informatik</strong> skizzieren. Auf ausgewählte Aspekte soll dann später<br />
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