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Kulturland Brandenburg 2004 Ausblick auf »Landschaft ... - IBA

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Das <strong>IBA</strong>-Magazin<br />

Internationale Bauausstellung Fürst-Pückler-Land<br />

Heft 15 August <strong>2004</strong><br />

<strong>Kulturland</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>2004</strong><br />

<strong>Ausblick</strong> <strong>auf</strong> <strong>»Landschaft</strong> international«<br />

Lebendiges von den <strong>IBA</strong>-Terrassen


2 Nachrichten<br />

Internationale Bauausstellung<br />

Fürst-Pückler-Land GmbH<br />

Inhalt dieses Heftes<br />

S. 3 Editorial<br />

S. 4 Projekte<br />

S. 5 Positionen<br />

»<strong>Kulturland</strong> <strong>Brandenburg</strong>«<br />

S. 6 »<strong>Kulturland</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong> <strong>2004</strong>«<br />

S. 8 Projekte<br />

S.10 Titelthema<br />

<strong>»Landschaft</strong> international«<br />

S.13 Europa<br />

S.16 Forschung<br />

S. 17 Wortwechsel<br />

S.18 <strong>Ausblick</strong>e<br />

Impressum<br />

Redaktion:<br />

K.Wolf, B.Rechenbach<br />

Herausgeber:<br />

<strong>IBA</strong> Fürst-Pückler-Land,<br />

Seestraße 84-86,<br />

01983 Großräschen,<br />

Telefon (035753)370-0,<br />

Fax (035753)370-12,<br />

info@iba-see.de<br />

Fotos:<br />

K. Jahnke (6), L. Schmidt (6),<br />

V. Mielchen (4), F. Poppe (4),<br />

C. Rumpf (2), L. Scharnholz (2),<br />

high-picture, K. Feucht,<br />

Mesh Design, T. Kläber,<br />

A. Schulew, S. Klaißle,<br />

<strong>Kulturland</strong> <strong>Brandenburg</strong>, infoOrt,<br />

A. Herrmann, D. Hecht,<br />

zinnober architektur, <strong>IBA</strong>-Archiv,<br />

H. Seidler, Stadtbüro Hunger<br />

Layout: wallat & knauth;<br />

Satz und Druck:<br />

Druckzone GmbH & Co. KG<br />

<strong>IBA</strong>-Forum <strong>Kulturland</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong><br />

Vor kurzem lud die <strong>IBA</strong><br />

zum Forum »<strong>Kulturland</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong>: Horizonte –<br />

Landschaft und Gärten« ein,<br />

an dem Vertreter der verschiedensten<br />

Einrichtungen<br />

teilnahmen, so auch von der<br />

BTU und den <strong>Brandenburg</strong>ischen<br />

Kunstsammlungen<br />

Cottbus, von den Vereinen<br />

Spacewalk, Kunstscheune<br />

Pritzen oder dem Heimatverein<br />

Sallgast und der Domowina.<br />

Das Forum war<br />

zugleich Präsentationsplattform<br />

und Kontaktbörse für<br />

die Lausitzer Projekte. Die<br />

Themenvielfalt reichte dabei<br />

von der Parklandschaft<br />

Branitz über den<br />

»Weinberg« bei Fürstlich<br />

Drehna bis hin zur künftigen<br />

<strong>IBA</strong>-Halbzeit »Bewegtes<br />

Land« 2005.<br />

Weitere Infos sowie die aktuellen<br />

Veranstaltungen von<br />

<strong>Kulturland</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />

unter: www.kulturlandbrandenburg.de<br />

sowie Fon<br />

(0331)2311376.<br />

Radtouren mit der<br />

Radakademie<br />

Die Radakademie Pro-Gastra<br />

GmbH Cottbus ist fortan<br />

Veranstalter kurzer und langer<br />

Radtouren <strong>auf</strong> dem 450<br />

km langen Fürst-Pückler-<br />

Weg. Ab 2005 sind Touren<br />

dafür buchbar. Sie werden<br />

während der <strong>IBA</strong>-Halbzeit<br />

ab Saisonbeginn 2005<br />

offiziell vorgestellt.<br />

Berliner »setzen« Merkzeichen<br />

Die <strong>IBA</strong>-Terrassen mit Ausstellungs-<br />

und Informationszentrum<br />

am ehemaligen<br />

Tagebaurand Meuro liegen<br />

etwas abseits von der<br />

Innenstadt und den Hauptverkehrsströmen<br />

Großräschens.<br />

Um Besuchern die<br />

Suche nach dem Weg dorthin<br />

zu erleichtern, bedarf<br />

es an der Kreuzung von Seestraße<br />

und B 96 eines künstlerischen<br />

Hinweis- und<br />

Merkzeichens. Dazu hatte<br />

die <strong>IBA</strong> im Februar <strong>2004</strong><br />

einen Wettbewerb ausgelobt.<br />

Das Preisgericht entschied<br />

sich unter acht eingesandten<br />

Arbeiten für den<br />

Entwurf von Mesh Design<br />

aus Berlin (Tom Duncan &<br />

Noel McCauley), der Mitte<br />

November realisiert sein<br />

wird.<br />

Fördergelder für die Umgebung<br />

der Slawenburg<br />

Für die Umfeldgestaltung<br />

des <strong>IBA</strong>-Projektes Slawenburg<br />

Raddusch stehen der<br />

Stadt Vetschau/Spreewald<br />

ab sofort Fördergelder aus<br />

Mitteln der Braunkohlesanierung,<br />

der Europäischen<br />

Union und des Landes zur<br />

Verfügung. Die Besucher<br />

sollen sich künftig nicht<br />

nur von der Slawenburg<br />

und der dazugehörigen Ausstellung<br />

angezogen fühlen,<br />

sondern auch vom besonders<br />

gestalteten Umfeld der<br />

einzigartigen Anlage.<br />

<strong>IBA</strong> in Südamerika<br />

Am 8. und 9. Juli fand in<br />

Chile der erste internationale<br />

Kongress zur Industriekultur<br />

statt, an dem<br />

auch <strong>IBA</strong>-Mitarbeiter Karsten<br />

Feucht teilnahm.<br />

Höhepunkt war der Besuch<br />

der seit den 1970er Jahren<br />

verlassenen Bergarbeiterstadt<br />

Sewell in den<br />

Anden, die vor 100 Jahren<br />

<strong>auf</strong> 2130 Meter Höhe<br />

gegründet worden war. Zu<br />

ihrer Blütezeit lebten und<br />

arbeiteten hier 15.000<br />

Bergleute im größten Untertage-Kupferbergwerk<br />

der Welt. Im Ergebnis des<br />

Kongresses entstand ein<br />

Komitee, das nach <strong>IBA</strong>-<br />

Vorbild Projekte zur Wiederbelebung<br />

des chilenischen<br />

Industriekulturerbes<br />

entwickeln und vernetzen<br />

soll.<br />

»Gütesiegel« für den<br />

<strong>IBA</strong>-Besucherservice<br />

Für den Besucherservice der<br />

Internationalen Bauausstellung<br />

(<strong>IBA</strong>) Fürst-Pückler-<br />

Land gab es während des<br />

3. Branchentages des Gastgewerbes<br />

im Land <strong>Brandenburg</strong><br />

aus den Händen<br />

des Ministerpräsidenten<br />

Platzeck das »Qualitäts-Gütesiegel«.<br />

Es steht für hohe<br />

Qualität der Gästebetreuung<br />

und -beratung.<br />

Infopunkt für Muskauer<br />

Faltenbogen<br />

Am 17. und 18. September<br />

werden zwei Infopunkte<br />

für den Muskauer<br />

Faltenbogen eröffnet – einer<br />

in Jerischke und ein<br />

weiterer als Aussichtsturm<br />

am Felixsee. Zusammen<br />

mit den thematischen Fahrrad-<br />

und Wanderwegen<br />

bietet der Landkreis Spree-<br />

Neiße seinen Besuchern<br />

nun hervorragende Möglichkeiten,<br />

die spannende<br />

Landschaft des Faltenbogens<br />

zu erleben und zu<br />

verstehen. Weitere Schritte<br />

zum Aufbau eines länderübergreifenden<br />

Geoparks<br />

zeichnen sich ab: so<br />

wurde ein Förderverein gegründet<br />

und ein Konzept<br />

für den sächsischen Teil<br />

ist in Arbeit.


Editorial 3<br />

Internationale Bauausstellung<br />

Fürst-Pückler-Land GmbH<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

am 30. April dieses Jahres wurden die <strong>IBA</strong>-Terrassen in<br />

Großräschen eröffnet. Schon wenige Tage später, am<br />

8. Mai, war der Tagebau vor den <strong>IBA</strong>-Terrassen Ort für<br />

die Eröffnungsveranstaltung von »<strong>Kulturland</strong> <strong>Brandenburg</strong>«.<br />

Beide Ereignisse sind uns mit ihrer künstlerischen<br />

Umrahmung noch in guter Erinnerung. Über 600 Besucher<br />

jeweils, unter ihnen Ministerpräsident und Kulturministerin,<br />

waren <strong>auf</strong> den <strong>IBA</strong>-Terrassen zu Gast. Als<br />

echte Höhepunkte im <strong>IBA</strong>-Kalender <strong>2004</strong> lassen beide<br />

Veranstaltungserfolge nun <strong>auf</strong> zahlreiche Besucher des<br />

Informations- und Ausstellungszentrums sowie der bis<br />

in den Herbst hineinreichenden <strong>Kulturland</strong>veranstaltungen<br />

im gesamten Land <strong>Brandenburg</strong> hoffen. Dass die<br />

Landeskampagne »<strong>Kulturland</strong> <strong>Brandenburg</strong>« mit ihrem<br />

diesjährigen Thema <strong>»Landschaft</strong> und Gärten« die Lausitz<br />

und speziell die von der <strong>IBA</strong> inspirierte Gestaltung<br />

der Tagebaulandschaft in der Lausitz in den Mittelpunkt<br />

rückte, gefiel uns natürlich besonders.<br />

Ebenso hat uns gefreut, dass ein sich im <strong>IBA</strong>-Reigen<br />

befindendes Projekt, der Fürst–Pückler-Park Bad Muskau,<br />

in die Weltkulturerbeliste der UNESCO <strong>auf</strong>genommen<br />

und somit – wie einst sein Schöpfer – »geadelt«<br />

wurde. Herzlichen Glückwunsch an den Direktor der<br />

Stiftung Park und Schloss Bad Muskau, Cord Panning!<br />

Schon im September gibt es <strong>auf</strong> den <strong>IBA</strong>-Terrassen einen<br />

weiteren Jahreshöhepunkt - die im Rahmen des<br />

europäischen Interreg-III-B-Projektes REKULA (Restrukturierung<br />

von <strong>Kulturland</strong>schaften) stattfindende Konferenz<br />

<strong>»Landschaft</strong> international«. Hier treffen sich die<br />

Partner des REKULA-Projektes aus Veneto in Italien<br />

und dem oberschlesischen Kohlerevier um Zabrze und<br />

Gliwice sowie weitere <strong>IBA</strong>-Partner aus Russland, Rumänien,<br />

Chile, Luxemburg, Frankreich und natürlich auch<br />

aus Regionen in Deutschland, die sich mit ähnlichen<br />

Problemen auseinander zu setzen haben.<br />

Auch Sie, die Leserinnen und Leser unseres <strong>IBA</strong>-Magazins,<br />

sowie weitere Interessierte aus der Lausitz sind zu<br />

den Kolloquien und Exkursionen, zu den abendlichen<br />

Diskussionsrunden »Wortwechsel international« sowie<br />

zu den abschließenden Podiumsgesprächen und natürlich<br />

auch zu den länderspezifischen Abenden mit italienischem<br />

Wein, russischem Essen, polnischer Folklore ...<br />

herzlich eingeladen.<br />

Ihr Rolf Kuhn


4 Projekte<br />

Internationale Bauausstellung<br />

Fürst-Pückler-Land GmbH<br />

starteten und boten den Gästen eine einmalige Sicht<br />

von oben <strong>auf</strong> die Seen. Gleich nebenan segelte der Ilse-<br />

SEEsport-Verein zum ersten Mal <strong>auf</strong> dem Sedlitzer See.<br />

Veranstalter und Besucher waren sich einig: Das Lausitzer<br />

Seenland wird von Jahr zu Jahr spannender. 2005<br />

wird die Stadt Großräschen im Zusammenhang mit der<br />

<strong>IBA</strong>-Halbzeit Gastgeberin für die 3. Besuchertage sein.<br />

Wasserflugzeuge <strong>auf</strong> dem<br />

Sedlitzer See<br />

Erster Surfkurs am Cottbuser Ostsee<br />

Während des Branitzer Parkfestes am 6. Juni <strong>2004</strong><br />

machten sich rund 20 Enthusiasten <strong>auf</strong> den Weg zum<br />

Surfen am Cottbuser Ostsee. Durch den Branitzer Außenpark<br />

führte die Tour nach Schlichow zunächst zum<br />

Trockentraining mit Gleichgewichtsübungen und Segelsalto.<br />

Der Deich zum See war nah, aber weit und<br />

breit kein See in Sicht, alles »Ebbe«. Da half auch der<br />

Rettungsring nicht weiter. Die »Surf«-Idee ist eine von<br />

vielen, die innerhalb einer Zukunftswerkstatt in der<br />

Stadt Cottbus für die Zeit des gefluteten Sees um 2030<br />

entwickelt wurden.<br />

Infos: www.cottbuserostsee.de<br />

Lausitzer Seenland<br />

Das Programm während der 2. Besuchertage im Lausitzer<br />

Seenland ermöglichte den Tausenden Besuchern Erlebnisse,<br />

die normalerweise an und <strong>auf</strong> den Bergbauseen<br />

noch nicht möglich sind: Vom Wegenetz rund um die<br />

Seen zeigten sich Skater ebenso begeistert wie Radfahrer.<br />

Am zukünftigen Standort der Schwimmenden Häuser<br />

und des Wasserwanderrastplatzes lockte eine<br />

Wasserskischule Tapfere <strong>auf</strong> die Bretter, Jetskis sausten<br />

über das Wasser des Geierswalder Sees. Wasserflugzeuge<br />

Wie Senftenberg an seinen See kommt<br />

Die städtebauliche Verbindung der Altstadt von Senftenberg<br />

mit dem Senftenberger See zu verbessern, ist<br />

das zentrale Anliegen des <strong>IBA</strong>-Projekts »Tor zum Senftenberger<br />

See«. Diese Aufgabe war 2003 u.a. ein Thema<br />

des internationalen Architekturwettbewerbes EURO-<br />

PAN 7 unter dem Motto »Suburban challenge - Urbane<br />

Intensität und Vielfalt des Wohnens«. Die Gewinner<br />

aus Dresden/Senftenberg und Bottrop entwickelten jetzt<br />

gemeinsam mit der <strong>IBA</strong> während eines Workshops für<br />

die Stadt Senftenberg eine gemeinsame Idee, die Qualitäten<br />

aus beiden Ansätzen vereint. Das daraus entstandene<br />

3-Phasen-Modell sieht vor, den See bis an<br />

die Elster heranzuführen und den Fluss in diesem Bereich<br />

mit einem begehbaren Deck zu versehen.


Projekte 5<br />

Internationale Bauausstellung<br />

Fürst-Pückler-Land GmbH<br />

<strong>Kulturland</strong> voller Kontraste<br />

Gespräch mit Brigitte Faber-Schmidt, Geschäftsführerin und Vorstandsvorsitzende<br />

von <strong>Kulturland</strong> <strong>Brandenburg</strong> e.V.<br />

Warum gehört für Sie die Tagebauregion der Lausitz<br />

zum <strong>Kulturland</strong> <strong>Brandenburg</strong> dazu?<br />

<strong>Kulturland</strong> <strong>Brandenburg</strong> möchte mit jährlich wechselnden<br />

Themen das kulturelle Erbe und die kulturelle<br />

Vielfalt der Region in das öffentliche Bewusstsein heben<br />

und es für Bewohner und Besucher des Landes<br />

gleichermaßen unter zeitgenössischen Aspekten immer<br />

wieder neu erlebbar machen.<br />

Beim diesjährigen Thema <strong>»Landschaft</strong> und Gärten« geht<br />

es uns um das Thema Landschaft im weiteren Sinne.<br />

Dabei wollen wir in unsere Aktivitäten die historischen<br />

Aspekte und die »schönen« Seiten <strong>Brandenburg</strong>s ebenso<br />

konzeptionell einbeziehen wie auch Landschaften im<br />

Umbruch, wie dies gegenwärtig in der Tagebauregion<br />

Niederlausitz exemplarisch zu erfahren ist.<br />

Was finden Sie daran spannend?<br />

Ich finde die Tageb<strong>auf</strong>olgelandschaft als derzeit erlebbare<br />

und sich verändernde »Zwischenlandschaft«, die<br />

in dieser Form auch wieder vergänglich ist, sowie die<br />

u.a. mit den <strong>IBA</strong>-Projekten verbundenen Visionen und<br />

Perspektiven für die Zukunft äußerst reizvoll und interessant.<br />

Damit einher gehen grundlegende gesellschaftliche<br />

Fragestellungen: Wie werden die Menschen,<br />

die hier in der Region bleiben oder sich vielleicht in<br />

Zukunft ansiedeln, leben? Welche Landschaften finden<br />

sie vor? Wie erleben sie diese? Wie wird sich ihr Alltag<br />

gestalten? Wie wird in Zukunft Arbeit definiert?<br />

Das sind alles essentielle Fragen und Herausforderungen,<br />

mit denen sich derzeit verschiedene Akteure in<br />

der Region (auch im Kontext von <strong>Kulturland</strong> <strong>Brandenburg</strong>)<br />

interdisziplinär auseinander setzen.<br />

Die Lausitz ist in unserem Themenjahr eine Schwer-<br />

punktregion und spiegelt verdichtet das Spektrum unseres<br />

konzeptionellen Ansatzes wider. Ich denke zum<br />

einen an Schloss und Park Branitz mit der schillernden<br />

Persönlichkeit des Fürsten Pückler und zum anderen<br />

an die Entwicklung der Tageb<strong>auf</strong>olgelandschaft als<br />

Kontrast.<br />

In dieses Spannungsfeld der <strong>IBA</strong>-Region haben wir<br />

deshalb konsequenterweise auch die offizielle Eröffnung<br />

des <strong>Kulturland</strong>-Jahres am 8. Mai <strong>2004</strong> gelegt. In<br />

eine Landschaft, die surrealistisch anmutet und in ihrer<br />

derzeitigen Gestalt in ein paar Jahren verschwunden<br />

sein wird. Die Landschaft fordert Fantasien heraus<br />

und setzt Assoziationen frei. Mir fällt <strong>auf</strong> Anhieb die<br />

»Exkursion zum Mars« ein, eine wunderbare <strong>IBA</strong>-<br />

Aktion.<br />

Was nutzen alle Visionen, wenn immer mehr junge<br />

Leute die Region verlassen?<br />

Umgebung und Landschaften anzubieten heißt auch,<br />

Konzepte für die nächsten Generationen zu erarbeiten,<br />

die ihre Existenz hier vor Ort sichern. Die <strong>IBA</strong> kann<br />

dabei exemplarisch zeigen, was sich mit endogenen<br />

Ressourcen in der Region entwickeln lässt, wie z.B. im<br />

Zusammenhang mit der F60, aber auch sie braucht<br />

künftig starke Verbündete und vielfältige Netzwerke.<br />

Brigitte Faber-Schmidt


6 <strong>Kulturland</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>2004</strong><br />

Internationale Bauausstellung<br />

Fürst-Pückler-Land GmbH<br />

<strong>IBA</strong>-nahe <strong>Kulturland</strong>aktionen<br />

endet am Weinberg mit einem herbstlichen Picknick<br />

und der Verkostung von brandenburgischem Wein aus<br />

Schlieben. Abschließend geht es in Kremserkutschen<br />

durch die Bergb<strong>auf</strong>olgelandschaft zurück zum Schloss,<br />

Ankunft 18.00 Uhr.<br />

Interessenten melden sich bitte an unter: Veranstaltungs-<br />

und Besucherservice der <strong>IBA</strong>, Seestraße 84 –<br />

86, 01983 Großräschen<br />

Fon (03 57 53) 2 61-0, Fax (03 57 53) 2 61-10 oder<br />

unter www.iba-see.de -> Touren<br />

Landschaftsmosaik als Ausstellung<br />

Diese <strong>Kulturland</strong>-<strong>Brandenburg</strong>-Präsentation erfolgt in<br />

drei umgebauten ehemaligen Bergbaubussen, in denen<br />

das Thema Landschaft im gesellschaftlichen Wandel<br />

mosaikartig in Film und Grafik vorgestellt wird. Mit<br />

den Bussen »wandert« die Ausstellung zu den Bürgern,<br />

nicht wie üblich umgekehrt. Sie verbinden die <strong>IBA</strong>-<br />

Projekte mit denen von <strong>Kulturland</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>2004</strong><br />

in der Lausitz. Auf der Eröffnungsveranstaltung am<br />

5. September <strong>2004</strong> in Großräschen wird diese Art<br />

»Klammer« durch die Gruppe »Das Archiv« unter dem<br />

Titel »red transformation« künstlerisch inszeniert.<br />

Einer der Busse bleibt nach der Eröffnung an den <strong>IBA</strong>-<br />

Terrassen, die beiden anderen fahren zu weiteren Projektstandorten<br />

der Region.<br />

Infos unter www.iba-see.de<br />

»Weinlese« in Fürstlich Drehna<br />

Wohl kaum einem ist bekannt, dass der Weinanbau in<br />

der Niederlausitz bis in das 19. Jahrhundert hinein üblich<br />

war. Im Rahmen von <strong>Kulturland</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>2004</strong><br />

wird nun gemeinsam mit dem Naturpark Niederlausitzer<br />

Landrücken und dem Kultur- und Heimatverein<br />

Fürstlich Drehna der »Weinberg-Geschichte« des Ortes<br />

Fürstlich Drehna nachgegangen. Diese ist auch im<br />

»WeinWegWeiser« nachzulesen. Dank der künstlerischen<br />

Markierung ist der »Weinweg« ab dem Weinlesemonat<br />

September für alle Besucher <strong>auf</strong>findbar. An<br />

den Sonntagen 12. September und 10. Oktober <strong>2004</strong><br />

finden »Literarische Wanderungen«‚ entlang dieses<br />

Weinweges statt. Start ist 13.00 Uhr vor dem Schloss<br />

inmitten von Fürstlich Drehna. Die etwa 3-stündige<br />

Wanderung (4,5 km) in Begleitung von Schauspielern<br />

In Pritzens verborgenen Gärten<br />

»Fundstücke - Ein Spaziergang durch die verborgenen<br />

Gärten von Pritzen« lautet das <strong>Kulturland</strong>-<strong>Brandenburg</strong>-Projekt<br />

des Kunstscheune Pritzen e.V. Hier folgen<br />

die Besucher abseits gelegenen Wegen und sammeln<br />

sinnliche Eindrücke über den Ort aus den Zeiten zwischen<br />

Vergangenheit und Zukunft. Alte und neue Fundstücke<br />

in der Landschaft ringsum begleiten sie <strong>auf</strong><br />

einem künstlerisch umrahmten Rasenweg. Sonntags<br />

gibt es immer 11 Uhr dazu auch eine Führung. Die an<br />

den Wochenenden geöffnete Begleitausstellung in der<br />

Kunstscheune ergänzt die sinnlichen Eindrücke.<br />

Geöffnet bis 3. Oktober, Infos unter Fon (03 57 51) 2 76 91


<strong>Kulturland</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>2004</strong> 7<br />

Internationale Bauausstellung<br />

Fürst-Pückler-Land GmbH<br />

Dr. Petra Kabus<br />

Projektleiterin <strong>Kulturland</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>2004</strong>:<br />

Landschaft und Gärten<br />

Bei der Erarbeitung des Konzepts für dieses <strong>Kulturland</strong>-<br />

Jahr ist mir klar geworden, dass nicht nur die ästhetisch<br />

gestalteten Garten- und Parkanlagen im Mittelpunkt der<br />

Kampagne stehen sollten, obwohl diese ja ganz wesentlich<br />

das Image des Landes mitbestimmen. Als geborene<br />

Cottbuserin führten mich die Spaziergänge mit meinen<br />

Eltern regelmäßig in den Branitzer Pückler-Park. Dessen<br />

ganz eigene Stimmung und Qualität haben mein Idealbild<br />

eines gelungenen Parks geprägt.<br />

Mein Landschaftsbild wurde aber auch von den <strong>auf</strong>gelassenen<br />

Kohledörfern ringsum geprägt, in denen wir<br />

als Jugendliche manch bewahrenswerte Alltagsgegenstände<br />

fanden. Was für uns eher nostalgischen Charakter<br />

hatte, bedeutete für die ehemaligen Bewohner<br />

Heimatverlust. Auch uns rührte es trotz der Einsicht in<br />

ökonomische Notwendigkeiten an, was hier - auch<br />

landschaftlich - verloren ging.<br />

Diese ganz persönliche Erfahrung der Lausitzer Landschaft<br />

hat mir das Bewusstsein dafür geschärft, welches<br />

Spannungsfeld sich mit dem diesjährigen <strong>Kulturland</strong>-<br />

Thema <strong>auf</strong>tut. Land-schaft, geschaffenes Land ist das<br />

Liebliche, nach vielerlei Grundsätzen Gestaltete wie das<br />

Zerstörte, Umgewühlte, neu zu Ordnende, und immer<br />

spiegeln sich in Landschaft auch gesellschaftliche Prozesse.<br />

Eine Vielzahl von Partnern hat die Impulse unseres<br />

bewusst so breit angelegten Konzepts <strong>auf</strong>genommen.<br />

Es wird der halb vergessene Schlossgarten vorgestellt,<br />

das Dorf am Tagebaurand, das künstlerische Zeugnis<br />

von Landschaft - und dies alles ist ein Beitrag zur kulturellen<br />

Landschaft <strong>Brandenburg</strong>s.<br />

»Ich-AG« im Terrassencafé<br />

Wenn Dorothea Miottke heute von ihrem Café in die<br />

einstige Tagebaugrube Meuro blickt, erinnert sie sich<br />

an ihr früheres Zuhause. Die heute 39jährige hat in<br />

Bückgen ihre Kindheit verlebt, in dem Stadtteil von<br />

Großräschen, der zugunsten der Kohlegrube weggebaggert<br />

wurde. Desto mehr freut sie sich heute über<br />

den Standort ihres neuen Arbeitsplatzes. Das Café <strong>auf</strong><br />

den <strong>IBA</strong>-Terrassen befindet sich genau neben der Ausstellung<br />

»ZeitmaschineLausitz« hoch über der Grube.<br />

Dorothea ist als »Ich-AG« defakto »Alleinherrscherin«<br />

übers Terrassencafé. Für die Zukunft hat sie viele Ideen.<br />

Vielleicht stehen demnächst die typischen Lausitzer<br />

Plinsen <strong>auf</strong> der Menükarte… Und hat schon mal jemand<br />

»Jay-jay« in der Lausitz getrunken, einen Latte<br />

Macciatto mit Amaretto?<br />

Kopfzerbrechen bereiten ihr jedoch noch die Öffnungszeiten<br />

des Cafés, die an die Ausstellung gekoppelt sind,<br />

10 bis18 Uhr. »Vielleicht kann das vor allem an Wochenenden<br />

flexibler geregelt werden?«<br />

Gruppenanmeldungen für das<br />

Terrassencafé unter Fon<br />

(035753)39058


8 Projekte<br />

Internationale Bauausstellung<br />

Fürst-Pückler-Land GmbH<br />

Neue Wegemarken im »Stadtpfad Sachsendorf-<br />

Madlow«<br />

Stadtumbau kann man in der Cottbuser Großsiedlung<br />

Sachsendorf-Madlow anhand des »<strong>IBA</strong>-Stadtpfades«<br />

anschaulich erfahren. An zahlreichen Projektstandorten<br />

werden <strong>auf</strong> diese Weise Umbaumaßnahmen anschaulich<br />

erläutert. Der vor zwei Jahren begonnene<br />

Aufbau des Pfades umfasst inzwischen neun Stationen,<br />

die sich über die gesamte Großsiedlung verteilen.<br />

In den kommenden Monaten werden nun sechs<br />

weitere Wegemarken <strong>auf</strong>gestellt. Informationen zum<br />

<strong>IBA</strong>-Stadtpfad lassen sich auch im Internet abrufen:<br />

www.iba-stadtpfad.de<br />

Stadtpfad Sachsendorf-Madlow<br />

Sanierung geht voran!<br />

Am 31. August werden der Rückbau der Kesselhäuser<br />

und die Asbestsanierung im Kraftwerk Plessa abgeschlossen<br />

sein. Ca. 25 Arbeitskräfte fanden in diesem<br />

Zusammenhang für 20 Wochen hier Beschäftigung.<br />

Danach ist der Beginn der Schornsteinsanierung geplant.<br />

Die Gelder für die Sanierung kommen aus dem<br />

Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).<br />

Parallel dazu l<strong>auf</strong>en bereits erste kulturelle Bespielungen<br />

des Kraftwerksgeländes. Der Ausstellungsteil »Kunst<br />

und Bergbau« im Rahmen der ZeitmaschineLausitz wird<br />

gut angenommen. Absolutes Highlight war am 18. Juni<br />

das Openair-Konzert von Ute Freudenberg & Band, zu<br />

dem über 700 Leute im Kraftwerkshof zusammenkamen.<br />

»Kräutergarten« in der Hegelstraße<br />

Ende 2003 überlegten Vertreter der Stadt Cottbus gemeinsam<br />

mit denen der Wohnungswirtschaft und anderen<br />

Akteuren, wie die Rückb<strong>auf</strong>läche Hegelstraße<br />

in der Cottbuser Großsiedlung Sachsendorf-Madlow<br />

temporär genutzt werden kann. Nach dem Rückbau<br />

der Wohngebäude sind nun erste Ergebnisse zu sehen.<br />

Die freie Fläche verwandelte sich durch die Pflanzung<br />

von Topinambur kurzfristig in einen Korbblüterund<br />

Kräutergarten. Auf den Planungen des <strong>IBA</strong>-Workshops<br />

»Fläche trifft Dichte« basierend, wird jetzt eine<br />

langfristige Zwischennutzung entwickelt. Dabei soll<br />

auch untersucht werden, welche Möglichkeiten einer<br />

zukünftigen Geländemodellierung bestehen.


Projekte 9<br />

Internationale Bauausstellung<br />

Fürst-Pückler-Land GmbH<br />

Hoffnungsschimmer am Horizont für Biotürme<br />

»Lauchhammers Biotürme werden der Lausitz aller<br />

Wahrscheinlichkeit nach erhalten bleiben«, verkündete<br />

die »Lausitzer Rundschau« am 5. Juli <strong>2004</strong>, nachdem<br />

das Ultimatum der LMBV - bis 30. Juni einen Interessenten<br />

für die Übernahme des Objektes zu finden -<br />

positiv ausgegangen war. Durch Vermittlung der <strong>IBA</strong><br />

l<strong>auf</strong>en derzeit intensive Verhandlungen zwischen dem<br />

Bergbauunternehmen und der Stiftung Kunstgussmuseum<br />

Lauchhammer zum Erhalt der Biotürme. Ein Bauzustandsgutachten<br />

zeigt die erforderlichen Schritte für<br />

die Sanierung <strong>auf</strong>, wofür verschiedene Finanzierungsmodelle<br />

zur Diskussion stehen. Somit ist der erste,<br />

wohl entscheidende Schritt zum Fortbestand der<br />

Biotürme gelungen. Die Verhandlungen sollen im Herbst<br />

<strong>2004</strong> abgeschlossen sein.<br />

einschließlich neuer bedarfsgesteuerter Bedienformen<br />

überschreiten und Elemente des Freizeitverkehrs integrieren.<br />

Der Linienverkehr könnte beispielsweise durch eine<br />

Buslinie »Industriekultur« die <strong>IBA</strong>-Projekte Kraftwerk<br />

Plessa, Biotürme Lauchhammer und Besucherbergwerk<br />

F60 besser verbinden. Eine Möglichkeit wäre, partiell<br />

einen Rufbusverkehr einzurichten. Dieser bietet sich<br />

für die Projektstandorte Lichterfeld, Fürstlich Drehna,<br />

Laasow, Pritzen und Großräschen geradezu als Lösung<br />

an, Bezug nehmend <strong>auf</strong> die Referenzlösungen des landesweiten<br />

Konzeptes zu alternativen Bedienformen.<br />

Eine <strong>IBA</strong>-Mitfahrzentrale könnte geeignet sein, um den<br />

Bedürfnissen nach Mobilität im <strong>IBA</strong>-Raum gerecht zu<br />

werden. Dabei ist an eine automatisierte Datenbank<br />

im Internet unter www.iba-see.de gedacht, in der Fahrtangebote<br />

und Fahrtwünsche mit allen dazugehörigen<br />

Kenngrößen verwaltet werden. Solch eine Datenbank<br />

könnte als Forum dienen, in dem die Nutzer über formulargestützte<br />

Kommunikation selbstständig in Kontakt<br />

treten und untereinander Verträge abschließen.<br />

Der Veranstalter gewinnt <strong>auf</strong> diese Weise neue Besucher.<br />

Mitfahrer und Fahrtanbieter profitieren von Kostenteilung<br />

und Mobilitätszuwachs.<br />

Alle im <strong>IBA</strong>-Verkehrskonzept vorgesehenen Maßnahmen<br />

können in der <strong>IBA</strong>-Geschäftsstelle eingesehen<br />

werden. Verantwortliche Projektbetreuerin ist Andrea<br />

Hähnlein, Fon (03 57 53) 3 70 13.<br />

Alternative Lösung: Rufbusverkehr im <strong>IBA</strong>-Land<br />

Ende Juni legte das Berliner Büro PROZIV eine Studie<br />

zur »Vernetzung über optimierte Verkehrskonzepte« vor,<br />

die im Rahmen des Projektes REKULA für die <strong>IBA</strong> entstand.<br />

Die Machbarkeitsstudie erfasst und bewertet vorhandene<br />

Verkehrsstrukturen im <strong>IBA</strong>-Gebiet. Auf<br />

Grundlage der Analyseergebnisse wurde ein Strategiekonzept<br />

zur besseren Vernetzung und Erreichbarkeit<br />

der <strong>IBA</strong>-Projekte in der Lausitz entwickelt, ebenso Vorschläge<br />

für realisierbare Pilotprojekte. Dieser Analyse<br />

zufolge erfordert die unterschiedliche Struktur der <strong>IBA</strong>-<br />

Projekte sowie differenzierter Handlungsbedarf ein<br />

mehrschichtiges Anbindungs- und Verknüpfungskonzept.<br />

Dieses sollte den öffentlichen Personennahverkehr<br />

Balans <strong>2004</strong>: Weltklasse-Jazz an der Neiße<br />

Die Finger fliegen nur so über die Tastatur des Stage<br />

Pianos. Saxophon und Drum erfüllen die gesamte<br />

Werkhalle an der Neiße – Musik für Industriearchitektur<br />

– und Jazz-Freunde der Lausitz. Seit nunmehr drei<br />

Jahren sind die Hallen der Gubener Wolle Werk 1 Veranstaltungsort<br />

für deutsch-polnische Balans-Konzerte.<br />

So auch in diesem Frühling und Sommer. Das Frank-<br />

Petzold-Quartett spielte dabei im Juni in neuer Besetzung<br />

zahlreiche eigene Stücke. Im Juli folgte das Adam<br />

Pieronczyk-Trio, eine der erfolgreichsten polnischen<br />

Jazz-Gruppen.<br />

Die Balans-Konzerte, organisiert von dem Gubener Fabrik<br />

e.V. gemeinsam mit den Städten Guben und Gubin,<br />

der <strong>IBA</strong> und mit Unterstützung zahlreicher anderer<br />

Akteure wie dem Landrat des Kreises Spree-Neiße,<br />

Dieter Friese, sollen den kulturellen Austausch im<br />

deutsch-polnischen Grenzraum fördern.


10 Titelthema<br />

Internationale Bauausstellung<br />

Fürst-Pückler-Land GmbH<br />

Wissenschaft und Kultur als Einheit<br />

<strong>»Landschaft</strong> international«<br />

Besuch einiger italienischer<br />

Projektpartner an der F60<br />

An sechs <strong>auf</strong>einanderfolgenden Tagen diskutiert die<br />

<strong>IBA</strong> im September mit Vertretern ihrer Partnerregionen<br />

aus Polen, Italien, Russland, Rumänien und Chile das<br />

Thema <strong>»Landschaft</strong>«.<br />

Doch es geht dabei nicht nur um die Wissenschaft allein.<br />

Gemeinsam wird auch gefeiert, werden kulturelle<br />

Eigenheiten vorgestellt, finden interessante Exkursionen<br />

und erlebnisreiche Abende statt. Somit möchte<br />

die Konferenz nicht nur Fachwissen vermitteln und<br />

Standpunkte diskutieren, sondern zugleich helfen, sich<br />

untereinander besser kennen zu lernen.<br />

Konferenzsprachen sind übrigens Deutsch und Englisch,<br />

eine Übersetzung erfolgt aber auch in die Sprachen<br />

der fünf <strong>IBA</strong>-Partnerländer.<br />

Die Eröffnung von <strong>»Landschaft</strong> international« erfolgt<br />

zusammen mit der Vorortpräsentation des <strong>IBA</strong>-Beitrages<br />

zu <strong>Kulturland</strong> <strong>Brandenburg</strong> und bringt so Kunst<br />

und Kultur mit Wissenschaft und Internationalität zusammen.<br />

Sicherlich nehmen die Konferenzteilnehmer ihren Besuch<br />

in Großräschen auch zum Anlass, die neu entstandenen<br />

<strong>IBA</strong>-Terrassen als Informations- und<br />

Ausstellungszentrum kennen zu lernen. Obendrein erhält<br />

das Haus 3 der Terrassen auch in diesen Tagen<br />

seine »Feuert<strong>auf</strong>e« als Konferenzstandort.<br />

<strong>»Landschaft</strong> international« ist in den Veranstaltungsrahmen<br />

des INTERREG-III-B-CADSES-Projektes<br />

REKULA eingebunden, beinhaltet Themen aus dem Forschungsinhalt<br />

dieses Projektes und wird durch die Europäische<br />

Union gefördert.<br />

Das Projekt REKULA wird von der Europäischen Union<br />

im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative INTERREG-III-B<br />

aus ERDF-Mitteln kofinanziert.


Titelthema 11<br />

Internationale Bauausstellung<br />

Fürst-Pückler-Land GmbH<br />

Internationale Fachkompetenz<br />

im Ideenaustausch<br />

Den wissenschaftlichen Teil bestimmen insgesamt sechs<br />

thematisch verschiedene Kolloquien, die abwechselnd<br />

<strong>auf</strong> den <strong>IBA</strong>-Terrassen sowie im nahegelegenen <strong>IBA</strong>-<br />

Haus stattfinden.<br />

■ Kolloquium 1 | Energie – Landschaft – Region<br />

Regenerative Energien sowie internationale und nationale<br />

Verpflichtungen zum Umweltschutz sind auch für<br />

die konstruktive Weiterentwicklung der Lausitz als Energieregion<br />

von starkem Interesse.<br />

Wie schafft es die Lausitz, diesen Ansprüchen gerecht<br />

zu werden? Eine Frage, die zur Diskussion steht und von<br />

einer Fachexkursion in die Lausitzer Energielandschaft,<br />

u.a. zum Windanlagenhersteller Vestas, begleitet wird.<br />

■ Kolloquium 2 | Zukunft braucht Vergangenheit –<br />

Erhaltung und Nutzung industriekultureller Relikte<br />

Erstmalig treffen sich in der Lausitz Vertreter internationaler<br />

Industriekulturprojekte zu einem Erfahrungsaustausch<br />

über unterschiedliche Inwertsetzungskonzepte<br />

für stillgelegte Industrieanlagen.<br />

Vorgestellt werden auch Lausitzer Industriekultur-Initiativen<br />

wie Knappenrode, Besucherbergwerk F60, Kraftwerk<br />

Plessa. Es wird dabei versucht, Strategien zur<br />

dauerhaften wirtschaftlichen und erlebnisorientierten<br />

Aktivierung des industriekulturellen Erbes zu entwickeln.<br />

■ Kolloquium 5 | Wüsten.Sichten – Landschaft im<br />

Wandel<br />

Kunstwissenschaftler, Architekten, Landschaftsarchitekten<br />

und weitere Fachexperten sprechen über die<br />

Sichtweise, das Verständnis und den Umgang mit wüstenartigen<br />

Landschaften. Beispielgebend dafür sind<br />

natürliche, aber auch künstlich geschaffene »Wüsten«,<br />

die u.a. als Vorbild für die sich momentan wandelnden<br />

Bergb<strong>auf</strong>olgelandschaften in der Lausitz dienen. Welchen<br />

Wert haben solche Landschaften heutzutage überhaupt,<br />

und wie kann man Wüste im Umgang mit einer<br />

gestörten <strong>Kulturland</strong>schaft erlebbar gestalten - das Kolloquium<br />

sucht dazu Antworten.<br />

■ Kolloquium 6 | Fläche trifft Dichte – Soziologie<br />

und Umwelt im Stadtumbau<br />

Wie können bestehende Siedlungsflächen und die Entwicklung<br />

von neuen Siedlungsformen in industriell überformten<br />

<strong>Kulturland</strong>schaften nachhaltig genutzt werden?<br />

Mögliche Antworten gibt die Vorstellung der Ergebnisse<br />

eines vorangegangenen, einwöchigen Entwurfsverfahren<br />

»STUDIO2: Fläche trifft Dichte« mit dem Thema »Neues<br />

Leben in alten Werkssiedlungen in Polen«.<br />

■ Kolloquium 3 | Landschaft erfinden – Geschichte<br />

entdecken – Strategien suchen<br />

Wie haben sich <strong>Kulturland</strong>schaften in den vergangenen<br />

Jahrhunderten entwickelt? Welche Faktoren führen zu<br />

dem heutigen Bild der Landschaften? Wie lässt sich dieser<br />

Prozess zukünftig steuern? Diese Fragen werden am<br />

Beispiel der Partnerregionen in Polen, Italien und Deutschland<br />

diskutiert, um Anregungen und Empfehlungen für<br />

den Umgang mit gestörten Landschaften zu geben.<br />

■ Kolloquium 4 | Wassermanagement<br />

Wie wirken sich Veränderungen des Wasserhaushaltes<br />

in der Lausitz aus, und welche Erfahrungen bei der<br />

Flutung und Nachnutzung von Bergbauseen sowie zur<br />

Vorbereitung einer wasserwirtschaftlichen Nutzung der<br />

Kiesgrube Merotto in der Region Venetien gibt es?<br />

Die Fachexkursion führt in die Flutungszentrale der<br />

LMBV, in das Gebiet der künftigen Lausitzer Seenkette<br />

und die Wasser<strong>auf</strong>bereitungsanlage Rainitza. Dem<br />

schließt sich ein Workshop an.<br />

Besuch der russischen Projektpartner in Großräschen<br />

Bei den polnischen Projektpartnern im Bergwerk in Zabrze<br />

Besuch der rumänischen<br />

Projektpartner


12 Titelthema<br />

Internationale Bauausstellung<br />

Fürst-Pückler-Land GmbH<br />

Einige Konferenzteilnehmer vorab über ihr Thema<br />

Energien involviert. Die Bereiche erfassen dabei z.B.<br />

Außenwirtschaft, Biomasse oder Nutzung des Wasserkraftstoffs<br />

gleichermaßen. In unserer Initiative arbeiten<br />

bislang 3000 Akteure mit.<br />

Dr. Catrin Gersdorf, Universität Leipzig, Thema:<br />

Kulturelle Ökologie einer »Spielplatz-Wüste«<br />

(Kolloquium 5)<br />

<strong>IBA</strong>-Besuch im Hüttenwerk-Museum Nishnij Tagil<br />

Anmeldung zu den Veranstaltungen<br />

unter<br />

Fon (03 57 53) 3 70 - 19<br />

oder per Internet unter<br />

www.rekula.net/service.html<br />

bzw. per Mail an<br />

li@iba-see.de<br />

Gerne sind wir Ihnen auch<br />

bei der Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten<br />

behilflich.<br />

Margarita W. Kusowskowa, Direktorin vom Hüttenwerk-Museum<br />

Nishnij Tagil, Russland (Kolloquium 2)<br />

Das Besondere an der partnerschaftlichen Wechselbeziehung<br />

zwischen dem metallurgischen Kombinat in<br />

Nishnij Tagil und der <strong>IBA</strong> in der Lausitz ist, dass beide<br />

die gleiche Zielorientierung verfolgen. Sowohl hier als<br />

auch dort geht es um die Erhaltung und Nutzung von<br />

im Verl<strong>auf</strong>e der Jahrhunderte industriell überformten<br />

Landschaften.<br />

Im September wandert im Rahmen von "Landschaft<br />

international" eine Ausstellung aus Nishnij Tagil ins<br />

Kraftwerk Plessa. Sie wird anschaulich demonstrieren,<br />

wie industrielles Erbe in unseren Tagen genutzt werden<br />

kann und damit zu einem zweiten Leben kommt.<br />

Leonhard Thien; »Landesinitiative Zukunftsenergien<br />

NRW« (Kolloquium 1)<br />

Ich widme mich vor allem zwei Aktivitäten in unserem<br />

Bundesland. Zum einen geht es mir um die Darstellung<br />

landeseigener Förderprogramme im Bereich<br />

erneuerbarer Energien und zum anderen um die »Landesinitiative<br />

Zukunftsenergien« selbst, ihren Aufbau,<br />

ihre Kooperationen und Netzwerke. Neben Ministerien<br />

wie Wissenschaft, Stadtumbau, Energie/Umwelt sind<br />

18 Netzwerke darin mit dem Schwerpunkt erneuerbare<br />

Wir kennen Wüste entweder als Topographie, die über<br />

einen relativ langen, erdgeschichtlichen Zeitraum entstanden<br />

ist und, aus europäischer Perspektive, fremde<br />

»exotische« Kulturen beherbergt. Oder sie ist die verwüstete<br />

Landschaft, die ihre Herkunft der Abhängigkeit<br />

des modernen Lebens von Industrie, intensiv<br />

betriebener Landwirtschaft und fossilen Brennstoffen<br />

verdankt.<br />

Wie man heute mit postindustriellen Wüsten umgeht?<br />

Bezug nehmend <strong>auf</strong> die amerikanische Kulturgeschichte<br />

stand die USA im 19. Jh. vor der Frage: Was sollte<br />

man mit den trockenen, scheinbar unfruchtbaren und<br />

unansehnlichen Landschaften im Westen und Südwesten<br />

anfangen, sowohl im ganz konkreten, geopolitischen<br />

als auch im diskursiv-symbolischen Sinne? Ich<br />

sehe dabei vier räumliche Paradigmen, welche die »kulturelle<br />

Ökologie der Wüste« im Kontext der amerikanischen<br />

Literatur- und Kulturgeschichte des 19. und<br />

20. Jahrhunderts geprägt haben - Orient, Garten, Wildnis<br />

und Heterotopie. Insbesondere kommt es mir dar<strong>auf</strong><br />

an, die ideologischen, politischen und ethischen<br />

Implikationen unterschiedlicher Aneignungsweisen der<br />

Wüste sichtbar zu machen.<br />

Das ausführliche Programm und weitere Informationen erhallten<br />

Sie im Internet unter www.iba-see.de<br />

Die Teilnahme ist über den gesamten Zeitraum der Konferenz<br />

oder an ausgewählten Kolloquien möglich.<br />

Unkostenbeitrag: gesamter Zeitraum 70 Euro, Kolloquien 1<br />

bis 5 je 25 Euro, Fachexkursion am 10. September 15 Euro<br />

(Bad Muskau, Tagebau Nochten), öffentliche Veranstaltungen:<br />

kostenfrei (für Teilnehmer an den Kolloquien - bei Gästen<br />

wird für das Buffet ein geringer Unkostenbeitrag erhoben).


Europa 13<br />

Internationale Bauausstellung<br />

Fürst-Pückler-Land GmbH<br />

REKULA-Experten trafen sich in Polen<br />

und in der Lausitz<br />

Am Projekt REKULA beteiligte Mitarbeiter aus Deutschland<br />

und Italien informierten sich im Juni während<br />

einer Fachexkursion bei ihren polnischen Partnern.<br />

Sie erhielten einen umfassenden und detaillierten Einblick<br />

in das polnische Pilotprojekt – die Borsig-Werkssiedlung<br />

in Zabrze. Deren Schwierigkeiten sind, so<br />

Mitarbeiter der Universität Gliwice und der Stadtverwaltung<br />

Zabrze, nicht losgelöst von den regionalen<br />

strukturellen Probleme und denen der Stadt Zabrze<br />

selbst zu betrachten.<br />

Deshalb besuchten die Fachexperten auch weitere Werkssiedlungen<br />

mit ähnlich gelagerten Problemstellungen<br />

in Schlesien, um zu betonen, wie nötig die Restrukturierung<br />

der Borsig-Siedlung als Beispielprojekt ist.<br />

Zeitgleich zur Fachexkursion nach Polen fanden am<br />

9. Juni bei der <strong>IBA</strong> in Großräschen bzw. bei der LMBV<br />

in Brieske Fachveranstaltungen statt, die thematisch<br />

an die Polenreise gekoppelt waren.<br />

Das REKULA-Expertengremium führte Gespräche mit<br />

Bewerbern für das europaweit ausgeschriebene Erstellen<br />

eines »Managementhandbuchs«. Das StadtBüro<br />

Hunger aus Berlin erhielt den Auftrag.<br />

Parallel hierzu gab es eine Tagung der Experten des<br />

WP 5 (Wasser) bei der LMBV in Brieske, <strong>auf</strong> der den<br />

italienischen Experten die (Zwischen-)Ergebnisse der<br />

deutschen Studien zur Wassermanagementproblematik<br />

in Veneto vorgestellt wurden.<br />

in <strong>Brandenburg</strong> und Sachsen-Anhalt nach Polen transferieren<br />

lassen. Das Ergebnis der Studie wird im September<br />

<strong>2004</strong> in Zusammenhang mit der <strong>IBA</strong>-Konferenz<br />

<strong>»Landschaft</strong> international« präsentiert.<br />

REKULA-Workshop in Gliwice<br />

Die Stadtentwicklung Dabrowa Gorniczas wurde in den<br />

vergangenen 200 Jahren im Wesentlichen von der Industrialisierung<br />

bestimmt. Die politische Neuorientierung<br />

Europas Ende des 20. Jahrhunderts und der<br />

dar<strong>auf</strong>folgende Strukturbruch schafften rasant neue<br />

Rahmenbedingungen. Um die strukturellen Veränderungen<br />

am konkreten Beispiel zu untersuchen und <strong>auf</strong><br />

die Situation abgestimmte Planungsideen zu entwickeln,<br />

trafen sich deutsche und polnische Studenten der Fachhochschule<br />

Lausitz, der Technischen Universität in<br />

Wroclaw und der Schlesischen Technischen Universität<br />

Gliwice im März <strong>2004</strong> zum internationalen REKULA-<br />

Workshop »Industry versus Time versus City« (Betreuung:<br />

Prof. Nina Juzwa (Gliwice), Tag Twilde (Oslo),<br />

Prof. Markus Otto (Cottbus)).<br />

Transfer für Borsig-Werkssiedlung in Zabrze?<br />

In einer Strategiestudie befasste sich die Doktorandin<br />

Aleksandra Witeczek von der Technischen Universität<br />

in Gliwice mit der Werkssiedlung Borsig im oberschlesischen<br />

Zabrze. Die junge Wissenschaftlerin begleitet<br />

das <strong>IBA</strong>-Forschungsvorhaben REKULA und beschäftigte<br />

sich mit Entwicklungsmöglichkeiten von Werkssiedlungen<br />

in Oberschlesien. Dabei überlegte sie auch,<br />

ob sich vorhandene Erfahrungen aus Werkssiedlungen


14 Europa<br />

Internationale Bauausstellung<br />

Fürst-Pückler-Land GmbH<br />

Fürst-Pückler Park in Bad Muskau ist UNESCO-<br />

Weltkulturerbe<br />

Europa-Briefkasten im Muskauer Park<br />

Für die Lausitz ist der Beitritt Polens auch konkret<br />

spürbar: am 1. Mai fanden entlang der Neiße an vielen<br />

Orten Feierlichkeiten statt.<br />

Doch was bewegt die vielen Menschen, seien sie ortsansässig<br />

oder zu Besuch? Welches sind die Erwartungen,<br />

Hoffnungen, vielleicht auch Ängste, die mit der<br />

neuen »Grenzsituation« verbunden sind? Die <strong>IBA</strong> installierte<br />

deshalb im Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau/Leknica<br />

einen Europa-Briefkasten. Jeder konnte<br />

schreiben, was ihn bewegt.<br />

53 Meinungsäußerungen <strong>auf</strong> polnisch und 94 <strong>auf</strong><br />

deutsch kamen bei der »Leerung« heraus.<br />

Im Vordergrund der polnischen Briefe stand die Freude,<br />

dass Polen und Deutsche in einem gemeinsamen Europa<br />

zusammen leben und die Hoffnung, dass der EU-<br />

Beitritt Polens auch wirtschaftliche Chancen mit sich<br />

bringt, die zu einem besseren persönlichen Leben führen.<br />

Dabei wurde keineswegs ausgeblendet, dass die Preise<br />

steigen und es auch noch viele Vorurteile und Unterschiede<br />

zu überwinden gilt.<br />

Die deutschen »Briefschreiber« äußerten sich zumeist<br />

positiv über das »historische Ereignis« für Frieden und<br />

Völkerverständigung. Es gab jedoch häufiger als bei<br />

den polnischen Nachbarn Ängste vor »billigen Arbeitskräften«,<br />

vor »wirtschaftlichen Spannungen«, »mehr<br />

Kriminalität« oder »mehr Gewalt«.<br />

In einem allerdings waren sich die meisten einig: es<br />

besteht Freude über die neue Brücke zwischen den beiden<br />

Parkhälften.<br />

Der Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau und Leknica<br />

wurde offiziell zum Weltkulturerbe erklärt. Das Komitee<br />

würdigt den Park als »außergewöhnliches Beispiel<br />

eines europäischen Landschaftsparks, der neue Wege<br />

bei der Entwicklung einer idealen, menschgemachten<br />

Landschaft beschritt«. Er war »Vorläufer für neue Ansätze<br />

in der Landschaftsgestaltung in Städten und beeinflusste<br />

die Entwicklung der Landschaftsarchitektur<br />

als eine eigene Disziplin.«<br />

Schritt für Schritt wurden in den letzten Jahren in enger<br />

Abstimmung mit den polnischen Partnern die entscheidenden<br />

Sichtbeziehungen über die Neiße und die<br />

charakteristischen Raumgefüge des Parks wieder hergestellt.<br />

Die wahre Größe des Parks ist nun wieder deutlich<br />

zu spüren. Nachdem auch die Doppelbrücke im<br />

Oktober letzten Jahres fertiggestellt wurde, kann der<br />

Besucher heute - wie einst Pückler selbst - vom Schloss<br />

ausgehend entlang der Wege die dramaturgisch ausgefeilte<br />

Abfolge von Landschaftsbildern erleben.<br />

Auf deutscher Seite wurden störende Industrieanlagen<br />

an der Neiße beseitigt und alte Gebäude restauriert.<br />

Das seit dem 2. Weltkrieg leer stehende Neue Schloss<br />

ist mit der im Nordflügel eingezogenen Muskauer Schule<br />

wieder zum Leben erwacht. Das Schlossvorwerk mit<br />

Café und Besucherinformation bildet einen stark frequentierten<br />

touristischen Anl<strong>auf</strong>punkt. Dieses Jahr wird<br />

mit dem restaurierten Marstall, in dem ein Ausstellungsbereich<br />

entsteht, das letzte Gebäude der Anlage<br />

wieder eröffnet. Das UNESCO-Prädikat wird für das<br />

zukünftige Image der Orte Bad Muskau/Leknica zweifelsohne<br />

von großer Bedeutung sein.


Europa 15<br />

Internationale Bauausstellung<br />

Fürst-Pückler-Land GmbH<br />

Guben und Gubin feiern gemeinsames Europa<br />

Bei VIKTOUR folgt »Louise«<br />

Die virtuelle Internetpräsenz des <strong>IBA</strong>-Projekts Kraftwerk<br />

Plessa ist fertiggestellt. Nun folgt die der Brikettfabrik<br />

Louise in Domsdorf, die für die F60 ist derzeit<br />

in Vorbereitung. Zudem können Besucher ab sofort einen<br />

Infoterminal direkt in Domsdorf nutzen. Die geführten<br />

Wanderungen befinden sich weiterhin im<br />

touristischen Angebot. (www.kraftwerk-plessa.de)<br />

Mit einem riesigen Stadtfest begrüßten Guben und Gubin<br />

am 30. April <strong>2004</strong> die Erweiterung der EU gen<br />

Osten. Auf der Frankfurter Straße, dem Platz vor der<br />

Hauptkirche in Gubin, der Neißeinsel und der Gubener<br />

Wolle feierten über 10.000 Besucher aus Deutschland<br />

und Polen das Ereignis, welches auch einen gravierenden<br />

Schritt in den grenzüberschreitenden Kooperationen<br />

der <strong>IBA</strong>-Europainsel Guben-Gubin bedeutet.<br />

Partnerschaft wird konkret<br />

Die sogenannten Bewerberstaaten wie Rumänien und<br />

Bulgarien werden mit Unterstützung der EU-Mitgliedsstaaten<br />

gründlich <strong>auf</strong> den EU-Beitritt vorbereitet. Seit<br />

Mitte <strong>2004</strong> existiert zu diesem Zweck ein weiteres<br />

Twinning-Projekt in der <strong>IBA</strong>-Partnerregion Centru. Dabei<br />

geht es darum, die Regionale Entwicklungsagentur<br />

Centru in Alba Iulia für bevorstehende Aufgaben fit<br />

zu machen. Dr. Birgit Schliewenz, die bereits im vorangegangenen<br />

Twinning-Projekt als Kurzzeitexpertin<br />

in dieser Region tätig war und unter anderem auch im<br />

Auftrag der <strong>IBA</strong> nach Möglichkeiten der EU-Förderung<br />

sucht, wurde die Verantwortung für die Durchführung<br />

des Twinning-Projektes vor Ort übertragen. Sie ist jetzt<br />

sogenannter Residence Twinning Adviser und bekommt<br />

von Kurzzeitexperten aus Bundes- und Landesministerien<br />

sowie der Staatskanzlei <strong>Brandenburg</strong> Unterstützung<br />

in den jeweiligen Fachbereichen, um die<br />

personellen Kapazitäten der Agentur und der regionalen<br />

Akteure <strong>auf</strong> den Beitritt zur EU fachlich vorzubereiten.<br />

Dazu gehören auch die <strong>IBA</strong>-Mitarbeiterinnen<br />

Andrea Hähnlein und Antje Boshold. Gemeinsam mit<br />

den rumänischen Partnern haben Birgit Schliewenz<br />

und Andrea Hähnlein bereits im vergangenen Jahr den<br />

INTERREG-III-B-Projektantrag IdeQua entwickelt und<br />

im Juni 2003 eingereicht. Für die <strong>IBA</strong> und die Regionale<br />

Entwicklungsagentur Centru sind solche gemeinsamen<br />

Projekte Basis für die Weiterentwicklung ihrer<br />

Partnerschaftsbeziehungen, die auch Bestandteil ihrer<br />

Kooperationsvereinbarung aus dem Jahre 2003 sind.


16 Forschung<br />

Internationale Bauausstellung<br />

Fürst-Pückler-Land GmbH<br />

»Blockbuster«<br />

Kunst in der Platte unter<br />

Schirmherrschaft der <strong>IBA</strong>.<br />

Bevor der Abrissbagger<br />

kommt, konnten 2.566 Besucher<br />

in Weißwasser einen<br />

Monat lang die Werke<br />

von 60 Künstlerinnen<br />

und Künstlern im Treppenhaus<br />

der Geschwister-<br />

Scholl-Straße 43 erleben.<br />

»Das Projekt ist ein spannender<br />

Beitrag zur künstlerischen<br />

Begleitung der<br />

Umstrukturierungsprozesse<br />

in der gesamten Region«,<br />

so <strong>IBA</strong>-Geschäftsführer<br />

Prof. Dr. Kuhn, »weil<br />

›Blockbuster‹ vor allem die<br />

Thematik aus dem Blickwinkel<br />

der Plattenbewohner<br />

betrachtet.«<br />

Die Blockbuster-Macher,<br />

Künstler und Studenten,<br />

hatten sich in Installationen,<br />

Malereien, Skulpturen,<br />

Fotografien und literarisch<br />

mit der Architektur- und<br />

Sozialgeschichte Weißwassers<br />

auseinandergesetzt.<br />

Deutsch-amerikanischer<br />

BTU-Workshop<br />

Die deutsch-amerikanischen<br />

Intersessions der <strong>Brandenburg</strong>ischen<br />

Technischen<br />

Universität in Cottbus unter<br />

Leitung von Prof.<br />

Eduard Führ haben schon<br />

Tradition. Bereits seit einigen<br />

Jahren treffen sich<br />

Architekturstudenten aus<br />

beiden Kontinenten, um gemeinsam<br />

zu entwerfen und<br />

aktuelle planerische sowie<br />

gestalterische Fragen zu<br />

diskutieren. Bei der diesjährigen<br />

Intersession im<br />

Mai und Juni, an der auch<br />

die <strong>IBA</strong>-Mitarbeiter Karsten<br />

Feucht und Lars Scharnholz<br />

als Referenten und Gastkritiker<br />

teilnahmen, stand<br />

das Thema »Schrumpfende<br />

Städte« im Vordergrund.<br />

Deutsche Studenten der<br />

BTU und amerikanische<br />

Studenten, z.B. der Pennsylvania<br />

State University<br />

und der Tulane University<br />

in New Orleans, entwickelten<br />

u.a. Planungsstrategien<br />

und gestalterische Konzepte<br />

für die deutsch-polnische<br />

Grenzstadt Guben-Gubin<br />

und für Cottbus.<br />

Die Macht der Kommunikation<br />

Die <strong>IBA</strong> betreut seit Mai eine<br />

Magisterarbeit, die sich<br />

mit Public Relations, Image<br />

und Kommunikation befasst.<br />

Jana Tschitschke, Studentin<br />

der TU Dresden, analysiert,<br />

wie mittels Sprache,<br />

Kunst und Aktion Vorstellungsbilder<br />

beeinflusst werden<br />

können.<br />

Darüber möchte sie in ihrer<br />

Magisterarbeit beweisen,<br />

wie wichtig Kommunikation<br />

zwischen <strong>IBA</strong> und<br />

Öffentlichkeit ist und wie der<br />

Strukturwandlungsprozess<br />

der Lausitz von einer ehemaligen<br />

Industrielandschaft<br />

hin zu einer Tourismusregion<br />

kommunikativ unterstützt<br />

werden kann. Die<br />

sinnliche Tagebauerkundung<br />

»Canyons, Steppe und<br />

Giganten aus Stahl« dient<br />

dazu als Beispiel.<br />

Eine Befragung unter Teilnehmern<br />

der Tagebauerkundung<br />

ergab: Vor der Tour<br />

assoziierten sie Tagebauzwischenlandschaften<br />

mit<br />

negativen Bildern wie z. B.<br />

Umweltzerstörung und Kohledreck.<br />

Nach der Tour än-<br />

derte sich die Meinung rapid.<br />

Die Tagebaulandschaft<br />

wurde als faszinierende,<br />

bizarre Wüstenlandschaft<br />

mit wasserreicher Zukunft<br />

empfunden. Dieser Imagewandel<br />

wirkt sich positiv <strong>auf</strong><br />

die Lausitz als Tourismusregion<br />

aus, denn 98 Prozent<br />

der Befragten würden<br />

die Lausitz als interessan-<br />

tes Reiseziel nun weiterempfehlen.<br />

Der ursprüngliche<br />

Makel der Landschaft<br />

wird zum einzigartig spezifischen<br />

(Verk<strong>auf</strong>s-) Merkmal.<br />

Diese Sichtweise zu vermitteln,<br />

bedarf es unbedingt<br />

der Kommunikation – sei<br />

sie an Sprache, Kunst oder<br />

Aktion gebunden.


Wortwechsel 17<br />

Internationale Bauausstellung<br />

Fürst-Pückler-Land GmbH<br />

Wie viel Vergangenheit braucht die Zukunft?<br />

Michael Thomas<br />

Provokation, Scheindialektik?<br />

Momentan scheint vieles<br />

durcheinander. Allemal<br />

ist eher die Aufforderung<br />

zu hören, nach vorn zu sehen;<br />

die Reflektierer sind die<br />

Dauernörgler und wer sich<br />

umschaut, hat schon verloren<br />

im Wettstreit um die<br />

knappe Zukunft. Immer<br />

wieder wird Neues inszeniert<br />

(oder als solches verk<strong>auf</strong>t),<br />

nur das scheint einen<br />

praktischen Wert zu haben.<br />

Geschichte vielleicht<br />

noch für Liebhaber oder Kapitalanlage<br />

im Tresor.<br />

In einem Landstrich wie<br />

der hiesigen Bergb<strong>auf</strong>olgeregion<br />

drängt sich die<br />

Frage <strong>auf</strong>, wie viel Vergangenheit<br />

die Zukunft<br />

überhaupt verträgt, wie<br />

man eine Zukunft gewinnen<br />

kann, wenn doch die<br />

Menschen noch immer<br />

nicht mit ihrer Vergangenheit<br />

gebrochen haben? Diese<br />

steckt in den Köpfen,<br />

begegnet einem in Streifzügen<br />

und Erkundungen.<br />

Das industrielle Erbe wird<br />

als Abriss gedacht, die<br />

Landschaft als einzige<br />

Wunde. Schwer lastet der<br />

Verlust der Arbeit <strong>auf</strong> dem<br />

alltäglichen Lebensrhythmus.<br />

Wer viel Zeit hat, verliert<br />

schnell das Zeitgefühl.<br />

Abrupter Verlust des Gewohnten<br />

schafft nicht automatisch<br />

Platz für Ungewohntes;<br />

man schließt sich<br />

mental eher ab, als <strong>auf</strong>.<br />

»Was soll ich hier, wenn sich<br />

vielleicht erst in 15, 20 Jahren<br />

etwas tut?«, so die Meinung<br />

eines Schülers. »Wie<br />

das Leben, so die Arbeit! Wie<br />

die Arbeit, so das Leben!«<br />

Diese Schülermeinung aus<br />

einem Geschichtswettbewerb<br />

der <strong>IBA</strong> bringt <strong>auf</strong><br />

den Punkt, wie tief gerade<br />

hier Arbeitslosigkeit, Langzeitarbeitslosigkeit<br />

ins Milieu<br />

greifen. Muss Vergangenheit<br />

sich nicht geradezu<br />

<strong>auf</strong>türmen zur verlorenen<br />

Idylle (»zwar Dreck,<br />

Archiv Kunstgussmuseum Lauchhammer<br />

aber wenigstens Arbeit!«)<br />

oder zur störenden Erinnerung<br />

(»weg mit dem Eisenzeug!«).<br />

Wie kommt man<br />

da raus, wo findet man wieder<br />

Sinn und Rhythmus?<br />

Kann, muss man also nicht<br />

eher fragen: wie viel Zukunft<br />

braucht die Vergangenheit?<br />

»Wir haben uns«, heißt es bei<br />

Volker Braun (Der Staub von<br />

<strong>Brandenburg</strong>) am Beispiel<br />

von Lauchhammer, »der<br />

Vergangenheit entschlagen,<br />

jetzt sitzt die Zukunft im<br />

Kopf wie ein Splitter.«<br />

Ohne Vergangenheit, so<br />

scheint es, oder mit einer<br />

Vergangenheit, die nur irgendwie<br />

entsorgt wird,<br />

kommt Zukunft auch nicht<br />

<strong>auf</strong>. Und sie kommt auch<br />

nicht <strong>auf</strong>, wenn nur der<br />

Wind der Denunziation<br />

Staub <strong>auf</strong>wirbelt: Was war<br />

das schon, euer Leben in<br />

der Kohle, euer Leben in<br />

der Textilindustrie ...?<br />

Es schien möglicherweise<br />

schon damals eher unwirklich<br />

und hat ja nur wenig<br />

Erfolg eingebracht, diese Präsentation<br />

z.B. regionaler Textilindustrie<br />

<strong>auf</strong> der Bundesgartenschau<br />

in Cottbus 1995:<br />

»Zukunft aus Tradition!«<br />

Und im Jugendstiltheater<br />

der Stadt war für eine Nacht<br />

die Modewelt versammelt.<br />

Welch kurzer Aufwind für eine<br />

Branche, die mehrfach gestraft<br />

schien, und welche<br />

Farbigkeit im Schwarz und<br />

Grau der Tagebaulandschaft!<br />

Wenig davon schien dann<br />

allerdings durchsetzbar, und<br />

so war der Einbruch dieser<br />

industriellen Tradition<br />

auch eher sang- und klanglos.<br />

»Die Region weiß es nicht,<br />

das Land weiß es nicht,<br />

was sie eigentlich hier noch<br />

haben! Sie schauen nur <strong>auf</strong><br />

das, was weg ist, was weggebrochen<br />

ist, was weg geht,<br />

und kümmern sich nicht<br />

darum, was noch da ist«,<br />

so das Statement eines engagierten<br />

Akteurs. Bei allem<br />

Abbruch, der gewaltig war<br />

und die regionale Substanz<br />

ersatzlos getroffen hat, sollte<br />

eben nicht übersehen<br />

werden, was noch da und<br />

was wie anschlussfähig ist.<br />

Es geht wohl vor allem darum,<br />

eine Balance zu finden<br />

zwischen versteckten,<br />

verborgenen Potenzialen<br />

<strong>auf</strong> dem Boden der Region<br />

– sei es mit den Inszenierungen<br />

von Landschaft,<br />

sei es mit lokalen oder regionalen<br />

Wirtschaftsformen<br />

– und unerlässlicher Einwanderung<br />

und Ansiedlung.<br />

Nur in Anerkennung<br />

dessen, was geschaffen<br />

wurde, kann die Balance gefunden<br />

werden. Bei aller<br />

Sehnsucht nach der Zukunft:<br />

Man kann und sollte<br />

sich der Vergangenheit<br />

nicht einfach entschlagen.<br />

Wortwechsel ist eine Rubrik<br />

<strong>auf</strong> den <strong>IBA</strong>-Internetseiten<br />

und im <strong>IBA</strong>-Magazin.<br />

Hier werden Themen<br />

jenseits einzelner Ereignisse<br />

<strong>auf</strong>gegriffen und diskutiert.<br />

Ihre Meinung ist<br />

gefragt! An dieser Stelle<br />

finden Sie die gekürzte<br />

Fassung eines Artikels,<br />

vollständig ist er im Internet<br />

unter:<br />

www.iba-see.de -> Wortwechsel<br />

zu lesen.<br />

Dort können Sie auch sofort<br />

ihre Gedanken und<br />

Anmerkungen zum Thema<br />

hinzufügen, Kommentare<br />

anderer Leser<br />

verfolgen und wiederum<br />

kommentieren. Auch Leserbriefe<br />

an das <strong>IBA</strong>-Mgazin<br />

oder E-Mail-Zuschriften<br />

(wortwechsel@ibasee.de)<br />

sind willkommen.<br />

Diesmal beschäftigt sich<br />

Wortwechsel mit dem<br />

Verhältnis von Geschichte<br />

und Zukunft.<br />

Dr. Michael Thomas<br />

ist Philosoph und lebt<br />

in Berlin. Er arbeitet im<br />

BISS e.V., dem <strong>Brandenburg</strong>-Berliner<br />

Institut<br />

für sozialwissenschaftliche<br />

Studien.


18 <strong>Ausblick</strong>e<br />

Internationale Bauausstellung<br />

Fürst-Pückler-Land GmbH<br />

Gesucht: SPATEN-PATEN<br />

Im Jahr 2005 beginnt <strong>auf</strong> den<br />

<strong>IBA</strong>-Terrassen in Großräschen<br />

die zentrale Ausstellung<br />

»Bewegtes Land«, in<br />

der u.a. Größenverhältnisse<br />

zwischen Mensch und Maschine<br />

dargestellt werden.<br />

Dazu soll neben einem<br />

großen Sch<strong>auf</strong>elrad eines<br />

Tagebaubaggers ein<br />

großes Feld von<br />

Spaten das Verhältnis<br />

von<br />

industrieller<br />

Arbeit<br />

und<br />

Handarbeit<br />

verdeutlichen.<br />

Die Spaten stehen<br />

symbolisch für die<br />

Vielzahl von Menschen, die<br />

in der Lausitz gearbeitet und<br />

zur Veränderung und Gestaltung<br />

der Landschaft beigetragen<br />

haben.<br />

Für dieses Projekt suchen<br />

wir Spaten-Spender. In der<br />

Ausstellung finden die Spaten-Paten<br />

ihren Namen<br />

dann <strong>auf</strong> »ihrem« Spaten<br />

wieder.<br />

Die Spaten können bei der<br />

Geschäftstelle der <strong>IBA</strong> Fürst-<br />

Pückler-Land GmbH bis<br />

zum 30. Januar 2005 mit<br />

folgenden Angaben abgegeben<br />

werden: Name des<br />

Spenders, Wohnort, Alter<br />

des Spatens. Wer möchte,<br />

kann auch eine Geschichte<br />

zu seinem Spaten schreiben.<br />

Drei Preise werden an die<br />

Spaten-Spender verliehen:<br />

für den ältesten Spaten,<br />

für den originellsten Spaten<br />

und für die schönste<br />

Spaten-Geschichte.<br />

»Alles verloren - Alles<br />

gewonnen«<br />

So heißen Inszenierungen,<br />

die direkt in der einstigen<br />

Tagebaugrube Meuro Geschichten<br />

des abgebaggerten<br />

Ortsteiles von Großräschen<br />

(Bückgen) <strong>auf</strong>erstehen<br />

lassen. Ein inszeniertes<br />

Bühnen-Landschaftsbild<br />

greift ehemalige Gebäudegrundrisse<br />

des Ortes <strong>auf</strong> und<br />

versucht, diese lebendig zu<br />

machen. Für diese Arbeit<br />

ist das Wissen und Mittun<br />

ehemaliger Bückgener gefragt.<br />

Die Inszenierungen<br />

sollen in die Tagebauerkundungen<br />

einfließen, die<br />

damit inhaltlich »wachsen«.<br />

In den Herbst- und Wintermonaten<br />

erfolgen gemeinsam<br />

mit den beteiligten<br />

Personen erforderliche<br />

Recherchen und Vorbereitungen.<br />

2005, zur Halbzeit<br />

der <strong>IBA</strong>, kann das Publikum<br />

<strong>auf</strong> der ersten Tagebauerkundung<br />

des kommenden<br />

Jahres die Arbeit kennen<br />

lernen.<br />

Rekula-Exkursion <strong>2004</strong><br />

nach Polen<br />

Erneut bietet die <strong>IBA</strong> Fürst-<br />

Pückler-Land eine Fachexkursion<br />

an. Sie führt in diesem<br />

Jahr vom 24. bis zum<br />

27. September nach Polen<br />

- in den Landstrich zwischen<br />

Görlitz und Krakow.<br />

Die Exkursion steht unter<br />

dem breiten Themenspektrum<br />

»Industrielandschaft<br />

– Zechen – Werkssiedlungen<br />

– historische <strong>Kulturland</strong>schaften«<br />

und findet im<br />

Rahmen des EU-Projektes<br />

INTERREG-III-B-REKULA<br />

(Restrukturierung gestörter<br />

<strong>Kulturland</strong>schaften) statt.<br />

Das ausführliche Programm<br />

sowie weitere Informationen<br />

erhalten Sie unter:<br />

www.iba-see.de<br />

Die Anmeldung erfolgt bis<br />

3. September <strong>2004</strong> über Internet<br />

(Antwortfax als pdfdownload)<br />

oder Fon<br />

(035753)37017, Ansprechpartner<br />

ist Henning<br />

Seidler.<br />

Preis inkl. Eintritte in Museen<br />

und Führungen: 150<br />

Euro Doppelzimmer bzw.<br />

200 Euro Einzelzimmer


<strong>Ausblick</strong>e 19<br />

Internationale Bauausstellung<br />

Fürst-Pückler-Land GmbH<br />

Termine<br />

Aktuelle Änderungen und Informationen unter www.iba-see.de<br />

bis 29. August<br />

Ausstellung »brenn w e i t e«<br />

in Lasauvage, Luxemburg<br />

24. bis 27. September<br />

<strong>IBA</strong>-Jahresexkursion nach<br />

Polen<br />

bis 29. August<br />

Ausstellung »Hermann<br />

Fürst Pücklers Parklandschaften«<br />

in Pfarrkirche<br />

Neuruppin<br />

bis 31. August<br />

FotoAusstellung »Canyons,<br />

Steppe und Lichtbilder <strong>auf</strong><br />

Papier« in der Kulturfabrik<br />

Hoyerswerda<br />

5. bis 10. September<br />

Treffen der Partnerregionen<br />

<strong>»Landschaft</strong> international«<br />

in Großräschen<br />

12. September<br />

Literarischer Spaziergang<br />

zum Weinberg Fürstlich<br />

Drehna, <strong>Kulturland</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />

14. September bis 31.<br />

Oktober<br />

Ausstellung »brenn w e i t e«<br />

in Petite Rosselle, Frankreich<br />

15. September<br />

»Alt hier – Jung weg, Migrationsbewegungen<br />

im<br />

Revier nach 2000« Themenabend<br />

der ZeitmaschineLausitz<br />

<strong>auf</strong> den<br />

<strong>IBA</strong>-Terrassen<br />

22. September<br />

Labor Ost im Kraftwerk<br />

Plessa: »Lernende Regionen«<br />

in <strong>Brandenburg</strong><br />

29. September<br />

»Lange Fädchen, faule<br />

Mädchen... zur Textilindustrie«,<br />

Themenabend der<br />

ZeitmaschineLausitz <strong>auf</strong><br />

den <strong>IBA</strong>-Terrassen<br />

2./3. Oktober <strong>2004</strong><br />

Lange Nacht der ZeitmaschineLausitz<br />

mit Live-<br />

Musik <strong>auf</strong> den <strong>IBA</strong>-Terrassen<br />

6. Oktober<br />

»Terra inkognita – Kulturgeschichtlicher<br />

Streifzug<br />

durch die Lausitz«, Themenabend<br />

der ZeitmaschineLausitz<br />

<strong>auf</strong> den<br />

<strong>IBA</strong>-Terrassen<br />

10. Oktober<br />

Literarischer Spaziergang<br />

zum Weinberg Fürstlich<br />

Drehna, <strong>Kulturland</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />

20. Oktober<br />

Labor Ost im Kraftwerk<br />

Plessa: »Kreative Milieus<br />

und innovative Netzwerke...«<br />

24. November<br />

Labor Ost im Kraftwerk<br />

Plessa: »Entwicklungskonzepte<br />

für ostdeutsche Regionen...«<br />

www.iba-see.de<br />

Alle wichtigen begleitenden<br />

Informationen zur Ausstellung<br />

»ZeitmaschineLausitz«<br />

werden auch <strong>auf</strong> den <strong>IBA</strong>-<br />

Internetseiten angeboten. Direkt<br />

von der Startseite gelangt<br />

man zur Zeitmaschine-<br />

Seite. Hier sind u.a. die<br />

ausführliche thematische<br />

Gliederung der Ausstellung<br />

sowie eine Übersicht der begleitenden<br />

Veranstaltungen<br />

zu finden.<br />

Ebenfalls direkt <strong>auf</strong> der Startseite<br />

bietet das <strong>IBA</strong>-Kaleidoskop<br />

einen neuen und eher<br />

sinnlichen Einstieg in die<br />

digitale <strong>IBA</strong>-Welt. In einem<br />

Extra-Fenster erleben Sie<br />

die ganze Vielfalt der <strong>IBA</strong>-<br />

Projekte anhand zufällig ausgewählter<br />

Fotos. Mit einem<br />

Klick <strong>auf</strong> die Bildunterschrift<br />

gelangt man im Hauptfenster<br />

direkt zu ausführlichen<br />

Projektinformationen.<br />

Und schließlich ist noch von<br />

einer Neuheit aus dem<br />

Menüpunkt »Grundlagen« zu<br />

berichten. Ab sofort können<br />

Sie hier in der Rubrik<br />

»Menschen« die Gesichter<br />

rund um die <strong>IBA</strong> kennen<br />

lernen. Ausgehend von einem<br />

übersichtlichen Schaubild<br />

finden Sie feste und<br />

freie Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter genauso wie<br />

wichtige Köpfe ausgewählter<br />

<strong>IBA</strong>-Projekte.<br />

<strong>Ausblick</strong><br />

<strong>IBA</strong>-Magazin 16<br />

Dezember <strong>2004</strong><br />

Titelthema:<br />

Die wichtigsten<br />

Themen der <strong>IBA</strong>-<br />

Halbzeitpräsentation<br />

und Ausstellung<br />

»Bewegtes Land« 2005


Internationale Bauausstellung<br />

Fürst-Pückler-Land GmbH

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