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Duale Berufsausbildung in der Wissensgesellschaft - Bertelsmann ...

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<strong>Duale</strong> <strong>Berufsausbildung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wissensgesellschaft</strong> – e<strong>in</strong>e Standortbestimmung<br />

über die berufliche Bildung h<strong>in</strong>aus und ist geeignet, die bildungstheoretische Trennung <strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>e<br />

und berufliche Bildung aufzuheben und bildungspraktisch die berufliche Bildung <strong>in</strong> das<br />

Bildungssystem so zu <strong>in</strong>tegrieren, dass e<strong>in</strong> hohes Maß an wechselseitiger Durchlässigkeit gegeben<br />

ist. Die Dramatik dieses Perspektivwechsels ist kaum zu überschätzen. Hieß es noch Anfang<br />

<strong>der</strong> 1970er Jahre <strong>in</strong> Anlehnung an Taylors Grundsätze des Scientific Managements, dass Auszubildende<br />

befähigt werden sollen, e<strong>in</strong>fache Aufgaben nach detaillierten Vorgaben und Anweisungen<br />

sowie gegebenenfalls entsprechend vorgegebenen Mustern auszuführen, so markiert <strong>der</strong> Bericht<br />

<strong>der</strong> Enquête-Kommission des Deutschen Bundestages „Zukünftige Bildungspolitik – Bildung<br />

2000“ den Wendepunkt zur Entwicklung e<strong>in</strong>er gestaltungsorientierten Berufsbildung (Deutscher<br />

Bundestag 1990, 5, 20, 28). Die KMK übernahm diese Leitidee für die beruflichen Schulen und<br />

verankert sie seit 1991 <strong>in</strong> allen ihren Rahmenlehrplänen für berufliche Schulen sowie 1996 <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em nach Lern- und Handlungsfel<strong>der</strong>n strukturierten Curriculumkonzept. Damit rücken die für<br />

die berufliche Kompetenzentwicklung „bedeutsamen Arbeitssituationen“ <strong>in</strong> gestaltungsorientierter<br />

Perspektive <strong>in</strong> das Zentrum beruflicher Bildung.<br />

Die ökonomischen Wurzeln dieses neuen Leitbildes für die berufliche Bildung liegen <strong>in</strong> dem<br />

durch den <strong>in</strong>ternationalen Qualitätswettbewerb hervorgerufenen Wandel vom Verkäufer- zum<br />

Käufermarkt und <strong>der</strong> Reorganisation <strong>der</strong> Betriebe, die diesem Wettbewerb ausgesetzt s<strong>in</strong>d, h<strong>in</strong> zu<br />

„lernenden Unternehmen“. Die damit e<strong>in</strong>hergehende Verlagerung von Kompetenzen und Verantwortung<br />

<strong>in</strong> die direkt wertschöpfenden Aufgabenbereiche <strong>der</strong> Unternehmen erfor<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>en<br />

neuen Mitarbeitertypus, <strong>der</strong> dazu befähigt und bereit ist, sich an den Prozessen <strong>der</strong> betrieblichen<br />

Organisationsentwicklung aktiv zu beteiligen.<br />

Die technologischen Wurzeln e<strong>in</strong>er beteiligungsorientierten betrieblichen Organisationsentwicklung<br />

liegen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Notwendigkeit begründet, zunehmend offene Informations- und Kommunikationssysteme<br />

und -Architekturen betriebs- und situationsspezifisch zu applizieren und zu implementieren.<br />

Auf das möglichst störungsfreie und die Kompetenzentwicklung för<strong>der</strong>nde Zusammenspiel<br />

zwischen programmgesteuerten Arbeitssystemen und den Fachkräften, die diese Systeme<br />

handhaben, kommt es zunehmend an. Vor allem das partizipative Software Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g und<br />

Prototyp<strong>in</strong>g hat die <strong>in</strong>novativen Potenziale <strong>der</strong> Beteiligung <strong>der</strong> Fachkräfte an den Entwicklungsund<br />

Verän<strong>der</strong>ungsprozessen schon frühzeitig erkannt.<br />

Die pädagogischen Wurzeln e<strong>in</strong>er beteiligungs-, gestaltungs- und prozessorientierten Berufsbildung<br />

liegen <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>sicht begründet, die duale <strong>Berufsausbildung</strong> <strong>in</strong> das Bildungssystem zu <strong>in</strong>tegrieren<br />

und e<strong>in</strong>en Bildungsauftrag zu formulieren, <strong>der</strong> berufliche und allgeme<strong>in</strong>e Bildung mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

verknüpft. Dies ist <strong>der</strong> Kultusm<strong>in</strong>isterkonferenz mit <strong>der</strong> Verankerung <strong>der</strong> Leitidee e<strong>in</strong>er gestaltungsorientierten<br />

Berufsbildung für die beruflichen Schulen und ihre Integration <strong>in</strong> die Sekundarstufe<br />

2 durch e<strong>in</strong>e entsprechende Lehrplangestaltung und e<strong>in</strong>e Vielzahl <strong>in</strong>novativer Modell-<br />

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