Herkunftsnachweis von Kohlenwasserstoffen in ... - IBL Umwelt
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UMWELT<br />
ABFALL<br />
SICHERHEIT<br />
<strong>Herkunftsnachweis</strong> <strong>von</strong> <strong>Kohlenwasserstoffen</strong><br />
<strong>in</strong> Bodenproben durch F<strong>in</strong>gerpr<strong>in</strong>t-Methoden<br />
Detailuntersuchung <strong>von</strong> Erdölprodukten<br />
Rohöl und Erdölprodukte bestehen aus mehreren 1000 Komponenten und s<strong>in</strong>d daher schwierig im<br />
E<strong>in</strong>zelnen zu analysieren. Die Stoffvielfalt bietet andererseits die Möglichkeit, verschiedene Fraktionen oder<br />
technische Produkte mit Hilfe charakteris-tischer Gruppensignale zu beschreiben. Bei der<br />
Altlastenuntersuchung kann aus dem<br />
Auftreten und dem relativen Anteil<br />
bestimmter Stoffgruppen auf die Herkunft<br />
und das Alter der Kontam<strong>in</strong>ation geschlossen<br />
werden.<br />
E<strong>in</strong>e Methode, die e<strong>in</strong>e Zuordnung aufgrund<br />
des chemischen Musters ("F<strong>in</strong>gerpr<strong>in</strong>t")<br />
ermöglicht, ist die Gaschromatographie/Massenspektrometrie<br />
(GC/MS).<br />
GC/MS erfaßt die Kohlenwasserstoffe<br />
gruppenweise über charakteristische Molekülmassen.<br />
Solche typischen Stoffgruppen<br />
mit ihren Molekülmassen s<strong>in</strong>d z. B. n-<br />
Alkane (Masse 85), Alkylcyclohexane<br />
(Masse 83), Alkylbenzene (Masse 134),<br />
Isoprenoide (mehrfach verzweigte Alkane,<br />
Masse 134) sowie Sterane und Terpane<br />
(Massen 191, 217 und 231).<br />
Bild 1: Ölbelastetes Grundwasser <strong>in</strong> der gespundeten Baugrube e<strong>in</strong>es Industriegebietes<br />
Biomarker und biologischer Abbau <strong>von</strong> <strong>Kohlenwasserstoffen</strong> <strong>in</strong> Böden<br />
Bild 2: Sterane und Terpane werden als "Biomarker " <strong>in</strong> Erdölen<br />
bezeichnet<br />
Sterane und Terpane (Bild 1) s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Klasse höhermolekularer cyclischer Kohlenwasser-stoffe, die sich<br />
<strong>von</strong> organischem Material ableiten und daher<br />
als "Biomarker" (Überbleibsel <strong>von</strong> Naturstoffen)<br />
<strong>in</strong> Erdölen bezeich-net werden. Solche<br />
"Biomarker" treten im Rohöl selbst sowie <strong>in</strong><br />
hochsiedenden Erdölfraktionen auf, nicht<br />
jedoch <strong>in</strong> Leicht- und Mitteldestillaten. Die<br />
anderen Verb<strong>in</strong>-dungsklassen s<strong>in</strong>d im Rohöl <strong>in</strong><br />
stark wechselnden Anteilen enthalten und <strong>in</strong><br />
den Destillaten entsprechend angereichert.<br />
Dieselöl enthält z. B. 50 % n- und iso-Alkane<br />
und jeweils 10 - 15 % Alkylcyclohexane und<br />
Alkylbenzene. Bei Untergrundverunre<strong>in</strong>igungen<br />
mit M<strong>in</strong>eralölprodukten werden<br />
entsprechend der biologischen Abbaubarkeit<br />
zunächst n-Alkane und danach die cyclischen<br />
Verb<strong>in</strong>dungen abgereichert, während Isoprenoide,<br />
Sterane und Terpane schlecht<br />
abbaubar s<strong>in</strong>d und daher <strong>in</strong> gealterten Proben<br />
vermehrt auftreten.<br />
Projektblatt FD-100-11der <strong>IBL</strong>-Gruppe Seite 1
UMWELT<br />
ABFALL<br />
SICHERHEIT<br />
F<strong>in</strong>gerpr<strong>in</strong>t-Untersuchung zur Ermittlung der Herkunft <strong>von</strong> <strong>Kohlenwasserstoffen</strong><br />
bei der Altlastenbeurteilung<br />
Das Auftreten hoher M<strong>in</strong>eralölgehalte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Altlast konnte bislang ke<strong>in</strong>em Verursacher - mehrere kamen <strong>in</strong><br />
Frage - e<strong>in</strong>deutig zugewiesen werden. Für die Untersuchung wurden vier Proben aus verschiedenen<br />
Sondierungen ausgewählt und mit e<strong>in</strong>er Rohölprobe als Referenz verglichen. Die Analyse wurde mit e<strong>in</strong>em<br />
FISONS GC-8000 mit FISONS MD-800 Detektor unter Aufnahme der Massenspuren 83, 85, 113, 134, 191,<br />
217 und 231 durchgeführt.<br />
Bild 3: Ausschnitt aus dem Chromatogramm der Masse 191<br />
Bild 2 zeigt e<strong>in</strong>en Ausschnitt aus dem Chromatogramm der Masse 191, die charakteristisch für Terpane ist.<br />
Die Chromatogramme des Rohöls und der Altlastenproben weisen e<strong>in</strong> sehr ähnliches Muster <strong>von</strong> Terpanabkömml<strong>in</strong>gen<br />
auf. Das deponierte Material <strong>in</strong> der Altlast enthält also e<strong>in</strong>e Ölkomponente, die derjenigen<br />
des Rohöls gleicht. Analoge Ergebnisse erhält man bei der Auswertung der Massenspuren 217 und 231.<br />
Auch hier stimmen die Muster der Altlastenproben und der Referenzprobe nahezu identisch übere<strong>in</strong>.<br />
Somit konnte belegt werden, daß die Schadstoffe der Altlast durch ölverunre<strong>in</strong>igten Bohrschlamm aus e<strong>in</strong>er<br />
nahegelegenen Ölförderungse<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>getragen worden s<strong>in</strong>d, aus der auch das Referenzmaterial<br />
stammt.<br />
Leistungen der <strong>IBL</strong>:<br />
Probenahme <strong>von</strong> Boden, Altlasten, Wasser<br />
und Abfall<br />
Probenaufbereitung zur Untersuchung auf<br />
Kohlenwasserstoffe<br />
Ermittlung <strong>von</strong> Gesamtgehalten und qualitativen<br />
Übersichtsanalysen<br />
Sonderuntersuchungen mittels GC/MS auf<br />
Biomarker<br />
Bewertung und Erstellung e<strong>in</strong>es Gutachtens<br />
Kontaktanschrift<br />
Bei Rückfragen und für weitere Informationen<br />
wenden Sie sich bitte an:<br />
<strong>IBL</strong> <strong>Umwelt</strong>- und Biotechnik GmbH<br />
Technologiepark - <strong>Umwelt</strong>Park<br />
Wiebl<strong>in</strong>ger Weg 21<br />
D - 69123 Heidelberg<br />
Tel. 06221 4504 - 0<br />
Fax 06221 4504 - 60<br />
E-Mail: ibl@ibl-umweltfactory.de<br />
Lösungen für die Zukunft !<br />
Projektblatt FD-100-11 der <strong>IBL</strong>-Gruppe Seite 2