DRUCK MARKT
DRUCK MARKT
DRUCK MARKT
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ÖKOLOGIE | PREPRESS<br />
Auf lagenleistungen von bis zu<br />
200.000 Drucken im Rollenoffset<br />
und 100.000 im Bogenoffset kann<br />
die Platte mit ökologischer Vorbildfunktion<br />
ein breites Auftragsspektrum<br />
abdecken.<br />
Basis: ThermoFuse<br />
Agfa Graphics ist mit seiner Thermo-<br />
Fuse-Technologie bereits seit 1998<br />
unterwegs. Zunächst integriert in<br />
Druckmaschinen nach dem Prinzip<br />
des Digital Imaging mit ThermoLite,<br />
seit 2002 aber auch mit den chemieund<br />
entwicklungsfreien Platten Azura<br />
und Amigo.<br />
Jörg Dreyer, Manager Plate Systems<br />
Support bei Agfa Graphics in der<br />
Region Zentraleuropa, verwies da -<br />
bei darauf, dass ThermoFuse ein<br />
physikalischer und kein chemischer<br />
Prozess sei. Hier werden die Platten<br />
nach der Bebilderung entweder in<br />
einer Clean-Out-Unit oder einem<br />
Standard-Prozessor lediglich mit<br />
einer Clean-Out-Lösung behandelt.<br />
Diese Flüssigkeiten sind jedoch in<br />
keiner Weise mit herkömmlichen<br />
Chemikalien, wie man sie aus dem<br />
klassischen Nassprozess bei der<br />
Plattenentwicklung kennt, vergleichbar.<br />
Es sind allesamt umweltfreundliche<br />
Substanzen.<br />
So werden etwa bei der Azura TS<br />
78% an Entwickler eingespart und<br />
100% Wasser. Ohnehin seien die<br />
prozesslosen Plattensysteme über<br />
alles gerechnet (einschließlich CO 2 -<br />
Emissionen und weitere im Eco-Indikator<br />
gewichteten Umwelteinflüsse)<br />
um den Faktor 5 umweltfreundlicher<br />
als herkömmliche Druckplattensys -<br />
teme.<br />
Öko-Fortschritte auch bei ›kon -<br />
ventionellen‹ Plattensystemen<br />
Die Repräsentanten von Kodak zeigten<br />
im weiteren Verlauf des Abends<br />
auf, dass das Unternehmen die Um -<br />
weltfreundlichkeit seiner Plattenprodukte<br />
nicht nur auf einem Gleis<br />
vorantreibt. So weisen unter anderem<br />
auch die Kodak Trillian SP Platte<br />
und die für den Zeitungsoffsetdruck<br />
optimierte, neue Kodak Thermalnews<br />
PT Platte diverse Pluspunkte in<br />
Sachen Ökologie auf. Diese negativ<br />
arbeitenden Platten kommen ohne<br />
den Preheat- und Vorspül-Schritt<br />
und den damit verbundenen Stromund<br />
Wasserverbrauch aus. Zudem<br />
be wältigen sie auch ohne energie -<br />
intensives Einbrennen – obwohl er -<br />
forderlichenfalls möglich – hohe<br />
Druckauflagen. Ein weiterer Aspekt<br />
ist der minimierte Chemieverbrauch<br />
dieser Platten, die auch keine Antioxidationsregenerierung<br />
mehr erforderlich<br />
machen.<br />
Dr. Stefan Kull ließ mit Blick in die<br />
Zukunft keinen Zweifel daran, dass<br />
Kodak auf diesem Weg – Reduzierung<br />
von Chemieverbrauch und Prozessschritten<br />
bei allen Plattensystemen<br />
– entschlossen fortfahren wird.<br />
Und was die Press-Ready-Technologie<br />
betrifft, ist eine Ausdehnung ih -<br />
rer Anwendung auf weitere Felder<br />
zu erwarten.<br />
Die Qual der Wahl<br />
Am Ende der Druckform-Veranstaltung<br />
war eines klar: Eine umweltverantwortliche<br />
Produktion muss heute<br />
nicht an der Offsetdruckplatte scheitern.<br />
Bis hin zu völlig prozessfreien<br />
Platten für unterschiedliche Einsatzbereiche<br />
gibt es Produkte, mit denen<br />
Offsetdrucker in der Druckformherstellung<br />
und späteren Auflagenproduktion<br />
eine neue Qualität der<br />
Nachhaltigkeit erzielen und dauerhaft<br />
halten können.<br />
Welche Technologie nun die für den<br />
jeweiligen Betrieb bessere oder an -<br />
genehmere ist, muss jeder selbst<br />
entscheiden. Denn es gibt keine einheitliche<br />
Antwort für alle Anwendungen.<br />
Da hielten es die Referenten<br />
wie bei der Freiheit beim<br />
Auto kauf: Diesel oder Benziner?<br />
Jeder muss selbst wissen, was er<br />
will. Und für die unterschiedlichen<br />
Bedürfnisse gibt es eben auch unterschiedliche<br />
Lösungen.<br />
V www.graphics.kodak.com<br />
V www.agfagraphics.de<br />
W<br />
Stromfresser in den Büros<br />
Forsa-Studie: Fehlendes Wissen<br />
zum Stromverbrauch im Unternehmen<br />
Obwohl 83% aller Einkäufer in deutschen Unternehmen Energie sparen<br />
als wichtig er ach ten, kennen fast zwei Drittel ihre laufenden Stromkosten<br />
nicht. Mit steigender Unternehmensgröße sinkt das Wis sen hierüber so -<br />
gar noch weiter. Das zeigt die Studie ›Strom sparen im Bürodruck‹, die<br />
Forsa im Auftrag von Epson durch geführt hat. Insgesamt belegt die Um -<br />
frage, dass Einkäufer deutliche Wis sens lücken haben, wenn es um die<br />
Bewertung der Energieeffizienz von Drucktechnologien im Unter neh men<br />
geht. Doch ohne fundiertes Know-how über den Stromver brauch sind<br />
energieef fiziente Ein kaufsentscheidung kaum möglich.<br />
Laser drucker gehören zu den Büro-Ge rä ten mit dem höchsten Strom ver -<br />
brauch (bis zu 1.000 Watt/ Stun de). Dennoch setzen 86% der Un ter neh -<br />
men Laserdrucker ein. Die Mehr -<br />
zahl aller Entscheider bewer tet<br />
zudem das Stromsparpotenzial<br />
durch den Einsatz alternativer<br />
Druck technolo gien deutlich zu<br />
niedrig.<br />
Die Forsa-Studie betrachtete drei<br />
Personengruppen in Unternehmen,<br />
die in Einkaufsentscheidungen<br />
ein gebunden sind: IT-Leiter,<br />
Leiter der Einkaufsabteilungen<br />
und die Ge schäftsleitung. IT-Leiter<br />
haben unter allen Befragten<br />
den schlechtesten Einblick in die anfallenden Kosten von Druckern. In der<br />
Mehrzahl kön nen sie weder die Stromkosten noch die Aufwände für<br />
Verbrauchs materialien beziffern. Die Entschei dungsträger in Einkaufsabteilungen<br />
sind deutlich besser informiert, wenn es um die Kosten für Dru -<br />
cker- und Verbrauchsmaterialien geht. Mehr als die Hälfte von ihnen<br />
müs sen allerdings bei der Einschät zung der Stromkosten im eigenen<br />
Unternehmen passen (55%). Die Geschäftsleitung, die wiederum stra -<br />
tegisch über die Geräteinfra struk tur in Unternehmen entschei det, kann<br />
dagegen zwar häufig die Stromkosten beziffern, über die Hö he der Verbrauchskosten<br />
kann sie meist keine Auskunft geben.<br />
Die Mehrheit der Unternehmen setzt Laserdrucker ein, 50% nutzen sie<br />
sogar aus schließ lich. Tinten strahlgeräte wer den deutlich selte ner eingesetzt:<br />
Nur 2% aller Be fragten gaben an, dass sie vor allem Tintenstrahl -<br />
drucker ver wenden, 1% nutzt sie ausschließ lich. Und das, obwohl 43%<br />
der Um frageteilnehmer davon überzeugt sind, dass Tinte gegen über<br />
Laser sparsamer ist. Allerdings liegen sie in ihrer Einschätzung der tat -<br />
säch lich erreichbaren Einspar potenziale zu niedrig. Nur jeder Vier te<br />
schätzt, dass sich die Kosten um mehr als 30% reduzieren las sen. Eine<br />
bereits im Jahre 2011 vom Mailänder Poly technikums er stellte Studie<br />
machte deutlich, dass sich durch den Ein satz von Inkjet druckern gegenüber<br />
Laserdruckern bis zu 80% Strom einsparen lässt. Wärmebilder von<br />
Laser- und Tintenstrahldruckern zeigen deutlich, wo Strom ver schwen det<br />
wird. Benötigen Laser drucker große Hitze, um das Druck bild auf die Seite<br />
zu bringen, ist Inkjetdruck eine ›kalte‹ Techno logie. Hier werden nur<br />
mikrosko pisch kleine Tröpfchen einfach und stromsparend auf das Papier<br />
ge schossen.<br />
V www.epson.de<br />
Wärmebild beim Drucken: Laser dru -<br />
cker verbrauchen bis zu 1.000 Watt<br />
in der Heizphase und erscheinen<br />
damit sehr hell. Energieeffiziente<br />
Tintenstrahler benötigen nur gut 30<br />
Watt.<br />
18 W <strong>DRUCK</strong><strong>MARKT</strong> impressions 64 W 27. März 2013