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Arbeitshilfe - Durchblick-Filme

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BJF – <strong>Durchblick</strong> 8+ – KOPFÜBER – Regie: Bernd Sahling – Deutschland 2013 – 90 Min.<br />

Die Kinder können Saschas Verhalten emotional nachempfinden und verstehen auch, warum<br />

er aggressiv reagiert. In einer Zuschrift steht auch ausdrücklich, dass es gut war, dass<br />

Sascha aggressiv reagiert und schreit. Auch die Szene, in der Sascha die Taschenlampe in<br />

die Fensterscheibe des Eiscafés wirft, wird mehrmals als „Lieblingsstelle“ genannt. Auf Erwachsene<br />

mag Saschas Verhalten vielleicht eine negative Wirkung haben, da sie es als Affront<br />

und den Konflikt verschärfend empfinden. Für die Kinder dagegen sind die Gefühlsausbrüche<br />

von Sascha wichtig, um seinen emotionalen Konflikt und seine Entwicklung nachvollziehen<br />

zu können. So schreibt ein Kind: „Eigentlich gab es für mich keine Lieblingsstelle.<br />

Eher gab es für mich eine „Lieblingsdauer“. Es war die, in der Sascha Frank anschreit, bis<br />

der mit ihm Zeit verbringen möchte. Das war sehr spannend.“ Umso verständlicher war für<br />

die Kinder, dass Sascha seiner Enttäuschung Ausdruck verlieh, als Frank nun für einen anderen<br />

Jungen „zuständig“ war. „Besonders hat mir die Szene mit der Taschenlampe gefallen.<br />

Dort habe ich auch gut die Szene mitfühlen können. Sascha stand sozusagen die Eifersucht<br />

ins Gesicht geschrieben.“<br />

Frank ist der einzige Erwachsene im Film, der versucht, Saschas Problemen auf den Grund<br />

zu gehen. Er beobachtet Sascha und stellt fest, dass seine Lese- und Schreibschwäche<br />

nicht etwa mit einer Lernbehinderung oder mangelnder Intelligenz zusammenhängt, sondern<br />

andere Ursachen hat. Er dringt auf eine ärztliche Untersuchung und so gibt es eine medizinische<br />

Diagnose für Saschas Problem: „ADHS“:<br />

Sascha hat „Buchstabensuppe im Kopf“ und kann nicht mehr lachen<br />

Hätten die Erwachsenen Sascha und Elli gefragt, wären sie vielleicht schon eher auf die Ursache<br />

seiner Lernstörung gekommen. Denn Sascha hatte sogar schon ein eigenes Wort dafür<br />

gefunden „Buchstabensuppe im Kopf“. Und das ist ihm dank Elli eingefallen. Sie hat mit<br />

ihrer eigenen Methode „kopfüber lesen“ versucht, Sascha beim Lernen zu helfen. Diese Szene<br />

wird als weitere Lieblingsszene in den Kinderzuschriften genannt: „Meine Lieblingsstelle<br />

war, als Elli Sascha kopfüber zu lesen beigebracht hat und als Sascha sich abgerollt hat und<br />

gesagt hat, ich hab Buchstabensuppe im Kopf.“ Interessant ist, dass einige Kinder diese<br />

Szene in direkter Verbindung mit einer anderen Schlüsselstelle im Film nennen, in der Sascha<br />

auch sehr prägnant und klar sein Problem zum Ausdruck bringt: „Meine Lieblingsstelle<br />

war, als er gesagt hat, ich kann nicht mehr lachen und als er gesagt hat, ich kann das nicht,<br />

ich hab nur Buchstabensuppe im Kopf, wo er kopfüber gelesen hat.“ Ein Kind machte sogar<br />

den Vorschlag: „Ich würde den Namen verändern. „Verschlucktes Lachen“ find ich eigentlich<br />

besser.“<br />

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