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60 Jahre<br />
Festliches Wochenende<br />
Erweiterung des<br />
Naturschutzgebiets<br />
E Jubiläum<br />
Festliches Wochenende- das größte Fest am Steinhuder<br />
Meer ist vom Namen her schon ein Relikt aus vergangenen<br />
Tagen. Kein Wunder- in diesem Jahr wird es zum sechzigsten<br />
Mal gefeiert. Was als Saisonabschluss gedacht war, hat<br />
sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem der größten Publikumsmagnete<br />
am kleinen Meer entwickelt.<br />
Aber der Name gehört zu Steinhude wie das Steinhuder<br />
Meer, also bleibt er. Außerdem hat das Fest noch einen Beinamen,<br />
unter dem es eigentlich richtig bekannt ist: Steinhuder<br />
Meer in Flammen.<br />
Mit einer möglichen Saisonverlängerung beschäftigten sich<br />
schon damals die im Tourismus involvierten Steinhuder.<br />
Man wollte „Im Herbst Leute in den Ort bringen“. So beschloss<br />
man, im September als Saisonabschluss das Steinhuder<br />
Meer „brennen“ zu lassen. Der remdenverkehrsverein<br />
organisierte das Fest. Ein Ponton wurde gebaut, auf dem<br />
fortan jedes Jahr das Feuerwerk abgebrannt wurde. Heute<br />
wie damals von der Feuerwerkerei Rohr. Der Ponton war ein<br />
Konstrukt aus leeren Öltanks, Holzbohlen und Geländer und<br />
hielt bis Anfang der neunziger Jahre. Das Fest spielte sich<br />
weitgehend am Wasser ab. Die Hausbesitzer an der Promenade<br />
wurden angehalten, Kerzen in die Fenster zu stellen,<br />
die Feuerwehr brachte Lampenketten an der Promenade an,<br />
alles wurde festlich illuminiert. Die Auswanderer bildeten<br />
Schleppzüge, der Feuerwerks-<br />
Ponton wurde mit<br />
Staken rausgebracht.<br />
Manch älterer Steinhuder<br />
erinnert sich an eine große<br />
Gemeinschaftsaktion.<br />
Im Laufe der Jahre veränderte sich das Fest im Wandel der<br />
Zeit. Der Musikzug Steinhude organisierte auf dem Scheunenplatz<br />
ein Fest im Fest mit Zelt und Fahrgeschäften. Im<br />
Ort wurde nicht mehr illuminiert, Getränke- und Essstände<br />
wurden in den Straßen aufgestellt und Kinder durften in<br />
Flohmarkt- Manier ihre Spielsachen in den Straßen des<br />
Ortskerns verkaufen. Geblieben sind all die Jahre das Feuerwerk,<br />
die beleuchteten Wasserfontänen der Feuerwehr<br />
und die illuminierten Boote.<br />
Seit 1989 wird das Feuerwerk synchron zu Musik abgebrannt,<br />
dazu wurde ein zweiter Ponton angeschafft, eine<br />
stabile Konstruktion, die vom städtischen Bauhof schnell<br />
auf- und abgebaut werden kann. Im gleichen Jahr erfuhr das<br />
Festliche Wochenende einen größeren Umbruch. Nicht nur<br />
auf dem Festplatz, sondern auch im Ortskern kann seit dem<br />
das ganze Wochenende gefeiert werden. Inzwischen gab es<br />
Kunsthandwerkermärkte mit Handwerk zum Zuschauen und<br />
Mitmachen, Mittelaltermärkte mitten im Ort, Musik aller Art<br />
und viel Kleinkunst.<br />
Durch die 2004 gegründete Steinhude Meer Tourismus Gesellschaft<br />
(SMT) rückten die Orte am Meer mehr und mehr<br />
zusammen und seit 2008 wird das Steinhuder Meer in<br />
Flammen auch in Mardorf gefeiert. Mit einer großen Strandparty<br />
und einem eigenen Feuerwerk, das zeitgleich mit dem<br />
vor Steinhudes Promenade abgefeuert wird.<br />
Für das Jubiläumsfest wird es nach den Worten des SMT<br />
Geschäftsführers Willi Rehbock einige Reminiszenzen an<br />
die vergangenen sechs Jahrzehnte geben. Die Feuerwerksmusik<br />
soll eine Revue aus dieser Zeit werden, es wird bei<br />
den Darbietungen einige Schwenks in die gute alte Zeit geben<br />
und vielleicht ist ja auch der eine oder andere Segler<br />
dabei, seine Illumination an Bord auf die Zeit vor 60 Jahren<br />
einzustellen. Erstmals wird zum diesjährigen Fest die Seebühne<br />
zum Einsatz kommen, eine im Steinhuder Meer variabel<br />
einzusetzende Bühne.<br />
Geplante Erweiterung des Naturschutzgebiets<br />
macht Bürger sauer<br />
Im Gasthaus Küker kommen über hundert Interessierte zusammen,<br />
um von Axel Priebs (Umweltdezernent der Region<br />
Hannover) über die geplante Erweiterung des Naturschutzgebietes<br />
im Osten des Steinhuder Meeres zu debattieren.<br />
Dort plant die Region Hannover ein Naturschutzgebiet<br />
(NSG).<br />
Landwirte, Anlieger und Freizeitsportler wie Segler, Radfahrer<br />
oder Wanderer fürchten starke Einschränkungen. Besonders<br />
groß ist der Unmut, weil sich die Betroffenen weder<br />
„umfassend noch aufrichtig informiert fühlen“, wie es Emke<br />
Hillrichs formuliert. Der Großenheidorner gründete mit zahlreichen<br />
anderen die Interessengemeinschaft „ProSteinhuderMeer“,<br />
die sich gegen die Erweiterung der Naturschutzrichtlinien<br />
ausspricht. Dort ist man ausdrücklich für Naturschutz,<br />
„der hier schon seit Jahrzehnten erfolgreich gelebt<br />
wird“, wie Hillrichs betont und ergänzt: „Was jetzt geplant<br />
wird, ist eine Übererfüllung der EU-Richtlinien auf Kosten<br />
der Bürger“.<br />
Steinhudes Ortsbürgermeister Jürgen Engelmann moderierte<br />
die Informationsveranstaltung im Gasthaus Küker, die auf<br />
Initiative der Ratsgruppe von SPD und Grünen für mehr<br />
Transparenz und einen Dialog zwischen Dezernent und Betroffenen<br />
sorgen wollte.<br />
Derzeit ist das Naturschutzgebiet 3000 Hektar groß. Die<br />
jetzt geplante Erweiterung betrifft 300 Hektar Landfläche<br />
und 65 bis 80 Hektar Wasseroberfläche im Osten des Steinhuder<br />
Meeres.<br />
Nur eine Mahd bedroht die landwirtschaftliche Existenz.<br />
Landwirte, die betroffene Landflächen besitzen sind verärgert,<br />
weil sie beispielsweise nur einmal jährlich im Juni mähen<br />
dürfen. Um aber rund 20 Kilo Grassilage zu erzeugen,<br />
die jedes Milchvieh pro Tag frisst, bedarf es der dreifachen<br />
Mahd, sonst „geht es an die Existenz“, wie Landwirt Horst<br />
Pickert klagte. Während Umweltdezernent Axel Priebs mit<br />
dem Begriff „Naturschutz“ offenbar Panik auslöste, weil sich<br />
Grundbesitzer hinter vorgehaltener Hand über „Enteignung“<br />
beklagen, bemängeln viele Bürger vor allem die mangelnde<br />
Transparenz der bisherigen Planung, die Misstrauen entstehen<br />
ließ. „Man gewinnt der Eindruck, dass man vor der<br />
Landtagswahl ganz bewusst kein heißes Eisen anfassen<br />
wollte“, vermutet Emke Hillrichs. Steinhudes Ortsbürgermeister<br />
Jürgen Engelmann hält die Konflikte, die durch die Ausweitung<br />
des Naturschutzgebietes entstehen, für unnötig.<br />
Aus seiner Sicht reicht es aus, die drei vorhandenen Naturschutzgebiete<br />
zusammenzufassen.<br />
F Großenheidorn 20. März<br />
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