Jahresbericht 2012 - Aspis - Universität Klagenfurt
Jahresbericht 2012 - Aspis - Universität Klagenfurt
Jahresbericht 2012 - Aspis - Universität Klagenfurt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ASPIS<br />
Forschungs- und Beratungszentrum für<br />
Opfer von Gewalt<br />
T r ä g e r d e s D r . A l e x a n d e r F r i e d m a n n P r e i s e s 2 0 1 0 f ü r V e r d i e n s t e u m d i e<br />
I n t e r k u l t u r e l l e P s y c h o t h e r a p i e<br />
T r ä g e r d e s D r . B r u n o K r e i s k y P r e i s e s 2 0 1 1 f ü r V e r d i e n s t e u m d i e<br />
M e n s c h e n r e c h t e<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
hrsg. von Maria Lind<br />
mit Beiträgen von<br />
Marcel Leuschner, Maria Lind, Klaus Ottomeyer,<br />
Maida Ramic, Siegfried Stupnig, Sonja Wallner<br />
Februar 2013
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite<br />
Vorwort .......................................................................................................................3<br />
Hilfestellung bei der Integration traumatisierter Flüchtlinge<br />
in Kärnten – Traumatherapie und Psychotherapeutische<br />
Begleitmaßnahmen ....................................................................................................5<br />
Methodik zur Zielerreichung......................................................................................7<br />
Nachhaltigkeit, Synergieeffekte und verallgemeinerbarer<br />
Nutzen der <strong>Aspis</strong> Arbeit.............................................................................................8<br />
TschetschenInnen – Menschen wie wir....................................................................9<br />
<strong>Aspis</strong> – Lern- und Sozialbegleitung ........................................................................12<br />
Mellon – Ein Integrationsprojekt .............................................................................12<br />
Licht ins Dunkel Sommerprojekt für Kinder und Jugendliche..............................26<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen.............................................................35<br />
<strong>Aspis</strong> MitarbeiterInnen und ihre Funktionen..........................................................37<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 2
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Vorwort zum <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Der <strong>Jahresbericht</strong> zeigt die breite und fachliche Qualität der <strong>Aspis</strong>-Arbeit im vergangenen<br />
Jahr. Größere organisatorische Probleme hat es bei <strong>Aspis</strong> in diesem Zeitraum nicht<br />
gegeben. Man könnte sich zufrieden zurücklehnen, wenn man an die gute Arbeit der<br />
Trauma-TherapeutInnen, der MitarbeiterInnen in der „Lern- und Sozialbetreuung“, im<br />
Integrationsprojekt „Mellon“ für Erwachsene, im „Licht ins Dunkel“- Sommerprojekt sowie im<br />
Management und in der Buchhaltung denkt, die alle ohne große Konflikte miteinander unter<br />
dem Dach von <strong>Aspis</strong> ihrer jeweiligen Tätigkeit nachgehen. Im Umfeld der Alltagsarbeit gibt<br />
es aber nach wie vor so viele Ärgernisse und skandalöse Vorgänge, dass die meisten<br />
MitarbeiterInnen neben ihrer eigentlichen Arbeit auch mit einem permanenten<br />
„Empörungsmanagement“ befasst sind. Ich wähle den Ausdruck „Empörungsmanagement“,<br />
weil die immer wieder aufkommende Empörung, nicht soweit gehen sollte, dass sie einen<br />
von der fachlichen Alltagsarbeit abhält, lähmt oder gar vor Zorn „platzen lässt“. Einer der<br />
empörenden Umstände in unserer Umwelt ist, dass nach wie vor Flüchtlinge aus<br />
Tschetschenien in ihr Herkunftsland abgeschoben werden dürfen. Hier gibt es einen<br />
eigentümlichen Konsens im Zusammenspiel von mächtigen Instanzen und Amtsinhabern<br />
unserer Gesellschaft, obwohl die meisten der beteiligten verantwortlichen Personen bei einer<br />
direkter Befragung der Aussage zustimmen würden, dass in Tschetschenien ein gefährlicher<br />
Diktator regiert. – Mit großem Einsatz gelang es im Frühjahr und Sommer <strong>2012</strong> <strong>Aspis</strong>-<br />
MitarbeiterInnen die eine schon angelaufene Abschiebung einer sehr gefährdeten<br />
tschetschenischen Familie mit vier Kindern zu stoppen bzw. rückgängig zu machen. Das war<br />
nur die Spitze des Eisbergs. Viele unserer KlientInnen sind bedroht. Medienarbeit unter<br />
Zeitdruck, soziale Feuerwehreinsätze, Spendenaufrufe und nächtliches Nachdenken über<br />
einen möglichen nächsten „Überfall“ von Behördenvertretern bzw. der Fremdenpolizei auf<br />
unsere KlientInnen – all das ist aufregend, bringt Hektik und kollidiert mit der Notwendigkeit,<br />
als TherapeutIn und BetreuerIn doch vor allem eine beruhigende und reflexive Atmosphäre<br />
zu schaffen. Hilfreich in diesem Spannungsfeld ist die Supervision und Intervision der<br />
MitarbeiterInnnen. (Bei dieser Gelegenheit einmal Danke an Dr. Barbara Preitler!) Hilfreich<br />
für uns sind aber auch Fachleute im Kärntner Gesundheitswesen wie Primarius Wladika<br />
(Kinder- und Jugendpsychiatrie) und Primarius Oberlerchner (Erwachsenenpsychiatrie),<br />
welche den Mut haben, öffentlich auf die notwendigen menschenrechtlichen Standards in der<br />
Arbeit mit Flüchtlingen hinzuweisen, AktivistInnen der beiden Kirchen, in einem Fall sogar ihr<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 3
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
höchster Vertreter, und einige SponsorInnen, über deren spontane Großzügigkeit ich immer<br />
wieder kopfschüttelnd staune. Dass eine sechs- oder siebenköpfige völlig mittellose<br />
Flüchtlingsfamilie ein ganzes Jahr lang „über Wasser gehalten“ werden konnte, dass sie eine<br />
Wohnung hat, so dass die Kinder geordnet in die Schule gehen können und trotz aller<br />
Bedrohung einen freundlichen Alltag haben, ist schon ein kleines Wunder.<br />
Es bewegt sich etwas. Im Herbst <strong>2012</strong> wurde endlich die berüchtigte „Sonderanstalt“ für<br />
(angeblich) straffällig geworden Asylwerber auf der Saualm geschlossen. Zeitgleich ging der<br />
langjährige Flüchtlingsbeauftragte des Landes Kärnten überraschend in Pension. Es scheint<br />
eine gewisse Gesprächsbereitschaft zwischen VertreterInnen der Landesregierung,<br />
Kirchenvertretern, den im Flüchtlingsbereich tätigen NGO´s und privaten Initiativen zu geben.<br />
Wir geben nicht auf. Ich danke allen, die <strong>Aspis</strong> im letzten Jahr von innen und von außen<br />
unterstützt haben. Dazu gehören auch unsere „KlientInnen“, die uns ihr Vertrauen geschenkt<br />
haben.<br />
<strong>Klagenfurt</strong>, den 15.01.2013<br />
Univ. Prof. Dr Klaus Ottomeyer<br />
Obmann von <strong>Aspis</strong><br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 4
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Hilfestellung bei der Integration traumatisierter Flüchtlinge in Kärnten -<br />
Traumatherapie und psychotherapeutische Begleitmaßnahmen<br />
Maria Lind<br />
Hauptaufgabe und Inhalt unserer Arbeit war die gezielte Behandlung von psychischen<br />
Krankheiten an denen die Zielpersonen in Folge des Erlebten leiden. Ziel der Arbeit war es,<br />
die Gesundheit, die Arbeitsfähigkeit und die Fähigkeit für die lebenswichtigen persönlichen<br />
Bedürfnisse zu sorgen, wiederherzustellen und zu festigen. Unter Einbindung der<br />
Sozialversicherungsträger wurden die Zielpersonen von PsychotherapeutInnen behandelt,<br />
welche in die Psychotherapeutenliste gemäß § 17 Psychotherapiegesetz eingetragen sind.<br />
Zielpersonen waren Asylwerber, anerkannte Flüchtlinge und Personen mit vorübergehendem<br />
Schutz.<br />
Die Spezialität unserer Einrichtung ist eine Kombination von symptombezogener<br />
Psychotherapie und ressourcenstärkender psychosozialer Arbeit.<br />
Nach einem Erstgespräch mit dem/der KlientIn im Rahmen unserer psychotherapeutischen<br />
Ambulanz suchen wir aus unserem spezialisierten und geschulten TherapeutInnenteam<br />
individuell passend eine/n PsychotherapeutIn und eine/n DolmetscherIn aus und überlegen<br />
gleichzeitig, welche weiteren psychotherapeutischen Begleitmaßnahmen diese/r KlientIn<br />
braucht und organisieren diese.<br />
Insgesamt haben wir unsere Tätigkeiten im Bereich psychotherapeutische<br />
Begleitmaßnahmen im Sinne von intensiver Lernbetreuung direkt in den Familien erweitert.<br />
ASPIS hat im Zeitraum vom 1.1.<strong>2012</strong>-31.12..12.<strong>2012</strong> 181 Menschen betreut.<br />
Von den 181 Personen waren 108 Personen in Einzel – oder Gruppenpsychotherapie, 73<br />
Personen hatten psychosoziale Begleitung.<br />
Mit weiteren 73 Personen fand ein Erstgespräch statt. Von diesen wurden 23 im<br />
Projektzeitraum in unser Projekt aufgenommen. Von den restlichen 50 Personen<br />
stehen zum jetzigen Zeitpunkt viele auf einer Warteliste für Psychotherapie, einige<br />
wurden abgewiesen.<br />
Von den 181 Personen waren 109 Erwachsene und 72 Minderjährige, 95 Männer und<br />
86 Frauen.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 5
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Arbeit nach Stunden: 1140 Stunden Psychotherapie und 1905 Stunden<br />
Psychosoziale Betreuung.<br />
Durchschnittliche psychotherapeutische Behandlungsdauer : 10,55 Stunden.<br />
Durchschnittliche psychosoziale Betreuungsdauer: 26,09 Stunden.<br />
Haupttraumagründe sind: Folter, Zeugenschaft von Folter, Flucht ohne unmittelbare<br />
Gewalterfahrung, Flucht infolge organisierter Gewalt, Sehen und Stolpern über Leichen,<br />
Vergewaltigung, familiäre Gewalt.<br />
Die Hauptzuweiser an <strong>Aspis</strong> sind: die FlüchtlingsbetreuerInnen des Landes Kärnten (Amt<br />
der Kärntner Landesregierung, Abteilung I), die KABEG (Abteilung für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie am LKH <strong>Klagenfurt</strong>, die Abteilung Neuropsychiatrie des Kindes- und<br />
Jugendalters des LKH <strong>Klagenfurt</strong>, Abteilung für Neurologie und Psychiatrie LKH Villach),<br />
niedergelassene Fachärzte und Praktische Ärzte. Viele Menschen kommen auch durch<br />
Mundpropaganda unter den Flüchtlingen und AsylwerberInnen zu uns.<br />
Der Andrang von Menschen v.a. aus dem Kaukasus mit der Bitte um Hilfe war auch in<br />
diesem Projektzeitraum groß. Mehr als die Hälfte der AsylwerberInnen und Flüchtlinge die<br />
sich im Projektzeitraum an <strong>Aspis</strong> wandten kamen aus dem Kaukasus.<br />
Schwerpunkt unserer therapeutischen Arbeit ist die dolmetschunterstützte interkulturelle<br />
Traumatherapie im Einzel – und im Gruppensetting. Die Therapien laufen unterschiedlich<br />
lange: meistens dauern die Therapien ein bis drei Jahre. Bei manchen KlientInnen reicht<br />
eine kürzere therapeutische Intervention von nur 5-10 Therapiesitzungen aus.<br />
Derzeit sind zehn Psycho - (Trauma) therapeutInnen bei <strong>Aspis</strong> tätig, davon einer in<br />
Ausbildung unter Supervision, neun sind in die PsychotherapeutInnenliste des Ministeriums<br />
eingetragen.<br />
In der psychotherapeutischen Ambulanz kommen die Menschen zu einer ersten<br />
Kontaktaufnahme. Hier wird entschieden, ob die jeweilige Person traumatisiert ist und eine<br />
Psychotherapie braucht oder nicht. Liegen Traumasymptome vor, erfolgt schon im<br />
Erstgespräch eine Krisenintervention und eine Art „Notversorgung“. Die Menschen werden<br />
direkt von der <strong>Aspis</strong> Ambulanz aus in die Ambulanz der Abteilung für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie, LKH <strong>Klagenfurt</strong>, geschickt (meist mit Dolmetscherin), wo sie sofort eine<br />
psychopharmakologische Behandlung bekommen.<br />
Die therapiebedürftigen Menschen werden auf eine Therapiewarteliste gesetzt. Es handelt<br />
sich dabei v.a. um Menschen die wir aus finanziellen Gründen nicht in Therapie nehmen<br />
konnten. Die Wartezeit betrug durchschnittlich sechs Monate.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 6
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Wir mussten aufgrund des weiterhin großen Andrangs Prioritäten setzen, d.h. Menschen die<br />
massive Traumasymptome aufweisen, im Sinne von heftigen Intrusionen, Hyperarousal und<br />
Psychosomatischen Beschwerden, wurden anderen weniger schwer betroffenen Personen<br />
vorgezogen.<br />
Im psychosozialen Bereich haben wir folgendes verwirklicht: Lernbetreuung für SchülerInnen<br />
direkt in den Familien, Fußballmannschaft, Einzel- und Familienbetreuungen,<br />
Veranstaltungen für und mit unseren KlientInnen.<br />
Weitere Schwerpunkte im Projektzeitraum waren die Durchführung einer sprachlich<br />
homogene Psychotherapiegruppe für russisch sprechende Frauen, die Organisation<br />
und Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen im Bereich Psychotraumatologie und<br />
die Vernetzung mit internationalen Psychotraumatologiezentren.<br />
Das größte Problem sind die zu geringen finanziellen Mittel: schwer leidende<br />
Menschen müssen monatelang auf einen Therapieplatz warten.<br />
Methodik zur Zielerreichung<br />
Unser Projektziel war neben der psychotherapeutischen und psychosozialen Arbeit die<br />
Qualitätssicherung und Verbesserung der psychotherapeutischen und psychosozialen Arbeit<br />
durch folgende Methoden und Maßnahmen, die wir alle erfüllt haben (s. auch EFF<br />
Zwischenbericht) und welche unserer Erfahrung nach zielführend und hilfreich sind:<br />
Regelmäßige Fallsupervision<br />
1x im Monat Teambesprechung<br />
Supervision unserer PraktikantInnen, die sich ausnahmslos bereits im 2.<br />
Studienabschnitt des Psychologiestudiums befinden<br />
2 x Monat Arbeitsbesprechung und individuelle Arbeitsbegleitung der PraktikantInnen<br />
regelmäßige psychotraumatologische Fortbildung ( v.a. Kongress im September d.J., s.<br />
Veranstaltungen)<br />
Wissenschaftliche Begleitforschung durch ASPIS bzw. Betreuung von Diplomarbeiten<br />
zum Thema Psychotraumatologie<br />
Quantitative Evaluation der Psychotherapie mit Hilfe geeigneter klinischer Tests (CORE)<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 7
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Wissenschaftliche Diskussion über Stand der Forschung zum Thema<br />
Psychotraumatologie und Flüchtlinge mit anderen anerkannten internationalen<br />
psychotraumatologischen Instituten<br />
Vernetzung mit NIPE (Netzwerk Interkultureller Psychotherapie für Extremtraumatisierte)<br />
Integration der Praxis in die internationale Fachdiskussion zu Psychotrauma und<br />
Menschenrechten durch Kongressteilnahme und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Wissenschaftliche Publikationen über Stand und Ergebnisse der Arbeit mit<br />
traumatisierten Flüchtlingen in Österreich<br />
Nachhaltigkeit, Vernetzung im Projektumfeld und verallgemeinerbarer Nutzen des<br />
Projektes für Österreich.<br />
Die aus der Arbeit von <strong>Aspis</strong> gewonnen Ergebnisse haben im Jahr <strong>2012</strong> zu Reaktionen und<br />
Einladungen von Institutionen geführt, welche sich mit Flüchtlings- und<br />
Menschenrechtsfragen beschäftigen. Es gelang, die Medien für das Leid von Flüchtlingen,<br />
insbesondere von abschiebungsgefährdeten Femlien mit Kindern zu sensibilisieren.<br />
VertreterInnen von <strong>Aspis</strong> kamen im ORF, in verschiedenen Radiosendungen und in den<br />
Printmedien (KTZ. Kleine Zeitung, Standard, Kurier) ausführlich zu Wort. Im Jahr <strong>2012</strong><br />
präsentierte das<br />
österreichische Bundesministeriums für Gesundheit auf Grundlage eines Gutachtens des<br />
Psychologenbeirates eine neue Richtlinie für die Erstellung von klinisch-psychologischen und<br />
gesundheitspsychologischen Befunden und Gutachten. Für den Schwerpunkt Asylverfahren<br />
bezieht sich diese Richtlinie ausdrücklich auf das Buch „Interkulturelle Traumadiagnostik“,<br />
welches 2006 von den <strong>Aspis</strong>-Mitarbeitern Walter Renner und Klaus Ottomeyer<br />
herausgegeben wurde. Es war in dieser Studie die gängige Gutachtenpraxis<br />
(„Gutachtenverwahrlosung“) in Asylverfahren kritisiert und unter der Federführung von Walter<br />
Renner eine Empfehlung für eine kultursensible Traumadiagnostik ausgearbeitet und<br />
präsentiert worden. In Bezug auf die Schließung der vieldiskutierten Kärntner<br />
Flüchtlingsunterkunft „Saualm“ dürften die kritischen Kommentare von <strong>Aspis</strong>-<br />
MitarbeiterInnen, die gleich nach der Saualm-Eröffnung im Herbst 2008 und auch später<br />
publiziert wurden, einen gewissen Beitrag zur Einsicht in die Fehlentwicklung geleistet<br />
haben. Ein gewaltförmiger Umgang mit den Problemen von Flüchtlingen scheint rückläufig.<br />
Die Zusammenarbeit von <strong>Aspis</strong> mit VertreterInnen der evangelischen wie der katholischen<br />
Kirche, mit Menschenrechtsinitiativen, verschiedenen NGO´s, Ärzten und couragierten<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 8
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
BürgerInnen im Land Kärnten hat im Laufe der Jahre Synergieeffekte freigesetzt und zu<br />
nachhaltigen Veränderungen im Gesundheitswesen und in der politischen Kultur geführt.<br />
"TSCHETSCHENINNEN - Menschen wie wir"<br />
"Eine Menschenrechtsinitiative" von Mag. Sigi Stupnig<br />
Foto: Sigi Stupnig und Huseyn Ishanov (Vereinigung demokratischer Tschetschenen Österreichs)<br />
Dieses Projekt dient der Hilfestellung für die Integration von russischsprachigen<br />
Flüchtlingsfamilien, insbesondere aus dem Nordkaukasus/Tschetschenien.<br />
Kulturspezifische, psychologische Beratung und Betreuung von Flüchtlingsfamilien ist uns<br />
ebenso ein Anliegen wie die gelingende Integration der Kriegsflüchtlinge aus<br />
Tschetschenien. Neben der Familienbegleitung und der Unterstützung im Alltag der<br />
Menschen bieten wir auch Seminare zum Themenkreis tschetschenische Flüchtlinge an.<br />
Diese Workshops können für alle Menschen die in ihrem Arbeitsfeld mit Flüchtlingen aus<br />
dem Nordkaukasus in Berührung kommen hilfreich sein. Insbesondere richtet sich das<br />
Seminarangebot auch an LehrerInnen, KindergärntnerInnen, SozialarbeiterInnen,<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 9
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
PsychologInnen, PädagogInnen, TherapeutInnen, FremdenpolizistInnen, PolitikerInnen<br />
u.v.m.<br />
Maßnahmen:<br />
- Begleitung von tschetschenischen Flüchtlingsfamilien in Kärnten<br />
- Seminare und Workshops zum Thema Tschetschenien (Stichworte: Geschichte,<br />
Krieg, Politik, Kultur, Adat = Gesellschaftliche Normen und Wertevorstellungen,<br />
Religion - Formen des Islam in Tschetschenien, Trauma, Feindbild…)<br />
- Dolmetschtätigkeiten Russisch/Deutsch und Tschetschenisch/Deutsch<br />
Veranstaltungen im Rahmen der Menschenrechtsinitiative TschetschenInnen,<br />
Menschen wie wir" <strong>2012</strong><br />
16. Jänner <strong>2012</strong>: Kärnten Premiere des Dokumentarfilms „FC Chechnya“ in der LV<br />
Sozialpsychologie im HS A der Alpen-Adria-Universität <strong>Klagenfurt</strong> (18 Uhr), Diskussion mit<br />
Klaus Ottomeyer und Sigi Stupnig, 80 TeilnehmerInnen<br />
25. Jänner <strong>2012</strong>: Beitrag in der Kärntner Woche „Ein privates Projekt hilft<br />
Tschetschenen“<br />
27. Jänner <strong>2012</strong>: Seminar „Tschetschenische Geschichte und Wertevorstellungen der<br />
Tschetschenen“, Pädagogische Hochschule Kärnten (14 Uhr), Leitung: Sigi Stupnig, 20<br />
TeilnehmerInnen<br />
3. Februar <strong>2012</strong>: Radio Agora Sendung zu ASPIS und dem Tschetschenien Projekt<br />
„TschetschenInnen in Österreich“ mit Sigi Stupnig von Adja Sticker.<br />
7. Februar <strong>2012</strong>: Informationsgespräch zum Thema tschetschenische Flüchtlinge für das<br />
BBRZ Villach „Jobchance“ mit Sigi Stupnig.<br />
9. Februar <strong>2012</strong>: Vorführung des Dokumentarfilms „Ausquartiert“ in einer Klasse der<br />
Berufsschule in Villach, anschließend Diskussion mit Sigi Stupnig und der Klassenlehrerin<br />
Gaby Wieser, 20 TeilnehmerInnen.<br />
28./29. März <strong>2012</strong>: Beiträge in Radio Kärnten, Kleine Zeitung und Kärntner Tageszeitung<br />
über die geplante Abschiebung einer tschetschenischen Familie mit Sigi Stupnig.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 10
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
17. April <strong>2012</strong>: Treffen mit der UNHCR Rechtsberaterin Anja Schachinger. Klaus Ottomeyer<br />
berichtet auch über die Missachtung von therapeutischen und psychiatrischen Gutachten<br />
von Seiten der verschiedenen Behörden, mit Sigi Stupnig.<br />
23./24. April <strong>2012</strong> Bücherbasar in der Aula der Universität <strong>Klagenfurt</strong> im Rahmen des<br />
Projektes Tschetschenen in Österreich. Organisation und Mitarbeit: Sigi Stupnig, mit: Maida,<br />
Valentina, Sonja, Christopher, Michael, Marcel, Andrea, Husein und Ruslan.<br />
4. Mai <strong>2012</strong>: Interview im Talk Together mit Sigi Stupnig über das Tschetschenien Projekt.<br />
25. Mai <strong>2012</strong>: Vorstellung von ASPIS und dem Tschetschenien Projekt durch Siegfried<br />
Stupnig in der Sozialfachhochschule Feldkirchen. Leitung: Helmut Spitzer, Organisation:<br />
Bianca Wulz, 15 TeilnehmerInnen.<br />
29. Juni <strong>2012</strong>: Bregenz, Schlosshofen. Seminar – Geschichte und Wertevorstellungen der<br />
Tschetschenen, Leitung: Sigi Stupnig und Arbi Baidarow, 25 TeilnehmerInnen<br />
6. Juli <strong>2012</strong>: Krumpendorf, Seminar – Geschichte und Wertevorstellungen der<br />
Tschetschenen, Leitung: Sigi Stupnig und Arbi Baidarow, Organisation: LSB Netzwerk, 20<br />
TeilnehmerInnen<br />
August <strong>2012</strong>: Gastbeitrag von Siegfried Stupnig in der Zeitschrift Mutmacher zum Thema<br />
Tschetschenien.<br />
15. September <strong>2012</strong>: Teilnahme der tschetschenischen Fußballmannschaft beim Cup of<br />
Colours Fußballturnier mit 16 Nationen. Organisation: Initiative Angola, Hanzej Rosenzopf,<br />
für die tschetschenische Mannschaft: Aslambek Mukajev, Husein Sinijew und Sigi Stupnig.<br />
16/280<br />
26. und 27. November <strong>2012</strong>: Bücherflohmarkt in der Aula der Alpen Adria Universität<br />
<strong>Klagenfurt</strong>, jeweils von 8-18 Uhr. Mit: Maida, Anshela, Melissa, Valentina, Jessica, Marcel,<br />
Valerian und Sigi, Organisation: Sigi Stupnig.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 11
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
18. Dezember <strong>2012</strong>: Runder Tisch zum Thema Migration/Integration im Rathaus Wolfsberg<br />
unter Leitung des Integrationsfonds Österreich. ASPIS/Tschetschenien Projektvorstellung<br />
durch Sigi Stupnig, 10 TeilnehmerInnen<br />
ASPIS Lern- und Sozialbegleitung: Eine Integrationsinitiative<br />
Das Forschungs- und Beratungszentrum für Opfer von Gewalt - ASPIS - setzt auch in<br />
diesem Jahr seine Tätigkeit in der Lernbegleitung von Flüchtlingskindern fort. Sieben<br />
Psychologie- und PädagogikstudentInnen und ein Diplompsychologe kümmern sich zurzeit<br />
um schulische und soziale Belange von mehr als vierzig Kindern und Jugendlichen aus<br />
verschiedenen Ländern. Auch deren Eltern werden in zahlreichen Integrationsfragen<br />
unterstützt und beraten. Alle acht Mitarbeiter des Lern- und Sozialbetreuungsteams arbeiten<br />
ehrenamtlich. Unser Team ist noch internationaler geworden (Bosnien, Dagestan, Italien und<br />
Österreich).<br />
Wir besuchen auch gerne Schulen um Einblicke in die Lebensrealität von Asylwerberkindern<br />
und Flüchtlingen zu geben, auch um auf deren Schicksal in Kriegsländern wie<br />
Tschetschenien aufmerksam zu machen.<br />
Leitung: Mag. Siegfried Stupnig, ASPIS<br />
Co-Leitung: Maida Ramic<br />
MELLON – Ein Integrationsprojekt<br />
Projektleitung: Veronika Oelkrug & Marcel Leuschner<br />
MELLON ist eine langfristig angelegte, ehrenamtliche Initiative, deren Kernkompetenz in<br />
einem integrativen Kursangebot und Integrationsarbeit, sowie der psychosozialen Betreuung<br />
liegt. Zielgruppe sind Flüchtlinge, im speziellen AsylwerberInnen. Die BetreuerInnen<br />
rekrutieren sich vornehmlich aus der Studentenschaft der AAU <strong>Klagenfurt</strong>. Zu den Anfängen<br />
des Projektes MELLON lesen Sie bitten den Beitrag 1 zum ASPIS-<strong>Jahresbericht</strong> 2011.<br />
1 Im Zuge der Selbstverpflichtung zu Offenheit und Transparenz erfolgten alle hier gemachten<br />
Angaben von MELLON nach besten Wissen und Gewissen und in dem Versuch den Menschen in<br />
diesem Projekt gerecht zu werden. Eine rein emphatische Darstellung von Resultaten kann nachhaltig<br />
einem realistischen Selbst-/Fremdbild unserer Arbeit schaden.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 12
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Eine gute Idee im Allgemeinen oder manifestiert in Form einer Initiative im Speziellen, lebt<br />
vom Engagement und der Freude der Menschen, welche diese umsetzen bzw. sich für diese<br />
einsetzen. Unser Team ist im Jahr <strong>2012</strong> entsprechend den gestiegenen Anforderungen auf<br />
22 aktive Mitglieder gewachsen. Davon sind 12 BetreuerInnen ehrenamtlich tätig und weitere<br />
8 absolvieren gerade ihr Praktikum. Zwei Betreuerinnen haben dieses im Laufe des Jahres<br />
abgeschlossen.<br />
Praktikumsangebote gibt es inzwischen für die Psychologie (Bachelor, Master, Diplom,<br />
Propädeutikum), die Erziehungs- und Bildungswissenschaften (Bachelor, Master) und im<br />
Rahmen des ULG DaZ/DaF (HUP) in der Germanistik.<br />
Von den insgesamt 118 Menschen auf unserer Projektliste, haben derzeit circa 100<br />
Personen die Möglichkeit auf eine Betreuung (Integrationsarbeit & psychosoziale Betreuung)<br />
oder nehmen diese bereits wahr. Aktuell werden 88 Menschen aus sieben verschiedenen<br />
Nationen als aktiv auf unseren Kurslisten (Deutschkurse & Lernbetreuung) geführt, davon<br />
sind circa 59 regelmäßig anwesend.<br />
Integratives Kursangebot<br />
Für das integrative Kursangebot von ASPIS - MELLON, welches ohne die Zusammenarbeit<br />
mit der AAU <strong>Klagenfurt</strong> nicht möglich wäre, können wir folgende Zahlen bekannt geben.<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> sind an insgesamt 79 Kurstagen 1.288 Tickets im Gesamtwert von 3.937,18 €<br />
bezahlt worden (siehe Finanzbericht <strong>2012</strong>; nach Veröffentlichung).<br />
Asylbewerberinnen und Asylbewerber stellen einen bedeutsamen Teil der Kärntner<br />
Bevölkerung, fallen jedoch oft durch sämtliche Raster öffentlicher Fördermittel und<br />
Programme und haben zusätzlich kaum finanziellen sowie rechtlichen Spielraum. Deshalb<br />
übernimmt MELLON die Reisekosten aller Betreuten des Deutschkursangebotes (Alpha, GK,<br />
A1, A2). Eine hinreichende Versorgung mit Deutschunterricht von staatlicher Seite wird von<br />
uns als nicht gewährleistet angesehen. Gemeinnützige Vereine versuchen hier die Lücken<br />
zu schließen, jedoch ist eine flächendeckende Unterstützung und damit eine faire Chance<br />
unsere Sprache zu erlernen im Moment noch utopisch.<br />
Die folgenden Zahlen sind vorläufige Angaben (siehe Bericht: Warteliste <strong>2012</strong>; nach<br />
Veröffentlichung). Momentan befinden sich über 100 Personen aus ganz Kärnten auf der<br />
Warteliste für unser Sprachkursangebot.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 13
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Die genaue Wartezeit hängt neben der Aufenthaltsdauer in Österreich (Hauptkriterium) auch<br />
noch von einigen anderen Faktoren (z.B. Geschlecht, Minderjährigkeit, etc.) ab und beträgt<br />
im Mittel derzeit circa 7 Monate. Die meisten Menschen sind bereits 1 Jahr oder länger in<br />
Österreich, bis sie Aufnahme in unseren Kursprogramm erfahren können. Genaue Zahlen<br />
werden nach Fertigstellung des entsprechenden Berichts veröffentlicht.<br />
Deutschkurse (Alphabetisierungs-, Grund-, A1-, A2-, A2(+) -Kurse)<br />
Unsere regelmäßig stattfindenden Kurse sind in diesem Jahr erneut gewachsen. Der nach<br />
Leistungs- und Kulturaspekten strukturierte Unterricht in Kleingruppen (Alpha/GK) hat sich<br />
bewährt und ist zusätzlich um Einzelbetreuungen bei Bedarf und einen A2(+) Kurs erweitert<br />
worden. Dieser dient primär dem verbesserten Spracherwerb und als Betreuungsangebot für<br />
A2 AbsolventInnen.<br />
Erstmals mit dem 05.12.2011 fanden bisher insgesamt sieben reguläre und eine irreguläre<br />
Zertifikatsprüfung in Kooperation mit dem ÖSD statt. Für das Jahr 2013 sind 10 Termine<br />
vorgesehen. Zusammen genommen durchliefen 76 Flüchtlinge unser Prüfungsangebot,<br />
davon waren 52 Personen interne TeilnehmerInnen, direkt aus unseren Kursen und 24<br />
Personen kamen von externen Stellen oder nahmen aus eigener Motivation an unserem<br />
Angebot, bestehend aus Vorprüfung, Zwischenbetreuung und Zertifikatsabnahme, teil.<br />
Tab.: Zertifikatsprüfungen ÖSD/MELLON<br />
GER Stufe<br />
Anz. Personen<br />
2011 <strong>2012</strong> Gesamt<br />
A1 10 26 36<br />
A2 2 25 27<br />
B1 - 7 7<br />
Nicht bestanden 1 10 11 (15 %)<br />
Durch Vorprüfung und (Zwischen-)Betreuung ist es uns gelungen die Durchfallquote, trotz<br />
unserer teils schwerwiegend traumatisierten Zielgruppe, relativ gering zu halten und allen<br />
Betreuten, sowie unserem Projekt, zusätzlichen finanziellen Aufwand und Stress zu<br />
ersparen.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 14
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass zertifizierte Deutschkenntnisse als wesentlicher<br />
Bestandteil der Integration im Laufe des Asylverfahrens (AsylG) angesehen werden.<br />
Foto: Feierliche Zertifikatsübergabe mit dem ÖSD am 16.06.<strong>2012</strong><br />
Ähnliches gilt bei dem Ansuchen um einen Niederlassungstitel (NAG), für welchen letztlich<br />
Deutschkenntnisse bis zur Niveaustufe B1 (Modul II) verlangt werden.<br />
Unabhängig von diesen formalen Erfordernissen ist es natürlich mehr als wünschenswert,<br />
vornehmlich jungen Menschen aus den unterschiedlichsten Krisenregionen dieser Welt, eine<br />
Perspektive und eine reelle Chance auf Integration bieten zu können – wie sie ohne die<br />
Beherrschung unserer Sprache im deutschsprachigen Kulturraum nur schwer vorstellbar<br />
scheint.<br />
Jede Stunde Betreuung, jedes erlernte Wort, jedes erworbene Zertifikat spenden dringend<br />
benötigte Zuversicht und schaffen oftmals unentbehrliche Perspektive.<br />
Lernbetreuung<br />
Von einem wöchentlich fixen Termin zur begleitenden Nachhilfe für alle im vhs-Projekt<br />
„Hauptschulabschluss“, Abendgymnasium oder Studium inskribierten bis zur<br />
Einzelbetreuung ist alles je nach Bedarf geboten worden.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 15
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Integrationsarbeit<br />
Integrationsarbeit bedeutet bei MELLON vor allem Hilfestellung bei der Arbeits- &<br />
Wohnungssuche, sowie im Asyl- bzw. Niederlassungsverfahren und integrativen Belangen<br />
aller Art (Ausbildung, Schule, Studium, Vereine, Polizei, Asylunterkünfte, u.v.m.). Dieser<br />
Programmpunkt entstand aus der miterlebten Hilflosigkeit unserer Betreuten und eines<br />
daraus konsequent abgeleiteten Auftrags für die notwendigste Unterstützung, im Rahmen<br />
der eigenen Möglichkeiten.<br />
In Bedarfsfällen und in der Regel nur nachdem ein Mensch uns konkret um Hilfe gebeten hat<br />
werden wir entweder im Rahmen einer Einzelbetreuung langfristig tätig oder versuchen<br />
kurzfristig zu helfen. Informieren, Vermitteln, Protegieren und Beraten sind dabei, häufig<br />
in dieser Reihenfolge, die Kernpunkte unserer Arbeit. Helfen kann man jedoch meist schon<br />
allein durch verstehen und verständlich machen, sowie stützen und bestärken.<br />
Eine Einzelbetreuung in diesem Bereich ist oft eine langfristige und enge Begleitung eines<br />
Menschen und kennt daher auch Berührungspunkte mit der psychosozialen Betreuung.<br />
Ohne den unermüdlichen Einsatz unserer Multiplikatoren (Dolmetscher), welche sich alle<br />
samt selbst in laufenden Asylverfahren befinden, wäre ein großer Teil der Verständigung und<br />
damit eigentlich die gesamte Arbeit nicht möglich.<br />
Asyl-/Niederlassungsverfahren<br />
Insgesamt 7 Menschen sind mit ihrem jeweiligen Verfahrensstand <strong>2012</strong> im Rahmen einer<br />
langfristigen Einzelbetreuung intensiv und individuell begleitet worden bzw. befinden sich<br />
noch in Betreuung. Hierzu zählte konkrete die Begleitung zu und Vermittlung zwischen allen<br />
aufenthaltsrechtlich relevanten Parteien (BAA, AsylGH, VfGH, BMI, EGMR, Anwälte,<br />
Rechtsberatungsstellen, Flüchtlingsreferat, Pass- und Fremdenrechtsreferate (NAG),<br />
Polizeidienststellen, etc.). BetreuerInnen können formale Angelegenheiten und oftmals<br />
zugehörigen Schriftverkehr meistens schneller verstehen, bearbeiten und auch im Anschluss<br />
an getätigte Prozessschritte nochmals nahezu beliebig oft erklären. Sie erleichtern, vorrangig<br />
als VermittlerInnen, beiden Parteien die Arbeit und sorgen so im Idealfall für ein verbessertes<br />
Gesamtklima. Generell soll sich die Zusammenarbeit von MELLON mit staatlichen<br />
Ansprechpartnern durch einen Perspektivenwechsel und in einem Mit- anstatt einem<br />
Gegeneinander ausdrücken. MELLON bezieht, ebenso wie ASPIS, klar Position auf der<br />
Seite seiner Betreuten - dem Ideal nach ohne falschen Stolz und Eitelkeiten gerade<br />
gegenüber staatlichen EntscheidungsträgerInnen und somit in hoffentlich keinem Falle zu<br />
Ungunsten der Menschen für die wir uns einsetzen möchten.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 16
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Bei der Hilfestellung im Asyl-/Niederlassungsverfahren wird kurzfristige Hilfe eher selten in<br />
Anspruch genommen und äußert sich meistens nur durch das Einholen einer Drittmeinung<br />
bei MELLON oder die Anfertigung eines Empfehlungsschreibens durch MELLON.<br />
Insgesamt ist dieser Bereich sehr verantwortungsvoll und engagierte BetreuerInnen können<br />
auch schon einmal über den ursprünglich intendierten Grad der Einbringung gefordert<br />
werden. Nicht jede/r kann, möchte und soll diese Arbeit machen, aber wir versuchen mittels<br />
Multiplikationseffekten und einer schrittweisen Einführung in die Thematik einen möglichst<br />
leichten Zugang anzubieten.<br />
Wohnung<br />
Insgesamt 5 Menschen konnte der Wechsel in eine private Unterkunft (GVV: D-Quartier) in<br />
Vermittlung zwischen Sach-/RegionalbetreuerInnen des Flüchtslingsreferat des Landes<br />
Kärnten und potentiellen VermieterInnen ermöglicht werden. Der finanzielle Spielraum für<br />
den Privatverzug bei gleichzeitigem GV-Bezug ist gering, daher liegt oft die größte<br />
Herausforderung in der Suche nach entsprechendem Wohnraum. Aber auch Arbeitsabläufe<br />
des Flüchtlingsreferates können aufgezeigt und dem jeweiligen Verständnis nach erklärt<br />
werden, falls dies nicht bereits von behördlicher Seite aus erfolgreich getan wurde.<br />
Des Weiteren wurden auch Ansuchen auf Wechsel zwischen A,B,C-Quartieren gestellt und<br />
dabei schriftlich oder mündliche Fürsprache ausgeübt, möglichst unter Nennung behördlich<br />
relevanter Entscheidungskriterien. Der Umzug in ein insgesamt besser versorgtes<br />
Ballungsgebiet oder in ein Quartier mit weniger eingeschränkten Möglichkeiten zur<br />
Selbstversorgung spielt nach unserer Meinung oftmals eine vitale Rolle für andere<br />
integrative, sowie persönliche Belange unserer Betreuten.<br />
Arbeit<br />
Trotz geringer Erfolge klaffen Realität und Anspruch in der Hilfestellung durch das Projekt<br />
MELLON bei diesem Thema nach wie vor weit auseinander. Faktisch erfolgen bspw.<br />
Kontingentbewilligungen (Saisonarbeit) in unserem Hauptbezirk <strong>Klagenfurt</strong> (Stadt/Land) für<br />
die Bereiche Forst-/Landwirtschaft und Gastgewerbe nur in sehr kleinen Stückzahlen und<br />
auch dann ist der Arbeitsmarktzugang mit weiteren, bürokratischen Hürden versehen.<br />
Arbeit bzw. eine regelmäßige Beschäftigung ermöglicht Menschen die Teilnahme am<br />
wirtschaftlichen Leben in Österreich. Die meisten unserer Betreuten sehnen sich nach einer<br />
Aufgabe, haben aber kein geregeltes oder gar kein Arbeitsverhältnis. Eine Tätigkeit und das<br />
Gefühl gebraucht zu werden bzw. einen Nutzen zu haben, befriedigen ein ganz grundlegend<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 17
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
menschliches Bedürfnis und schaffen zugleich eine reelle Perspektive auf eine dauerhafte<br />
Zukunft in Europa. Es ist daher besonders bedauerlich, dass es uns bisher hier nicht<br />
gelungen ist unsere Betreuten, gerade aufgrund der schwierigen Umstände, besser zu<br />
unterstützen.<br />
Für das Jahr 2013 sind deshalb einer oder ggf. mehrer Anläufe zur Verbesserung auf diesem<br />
Gebiet geplant (geringfügiges Verdienstlimit, neue/kleine Selbstständigkeit, etc.).<br />
Weitere integrative Belange<br />
Als erster und wichtigster Punkt zählt hier <strong>2012</strong> die Betreuung von insgesamt 11 Menschen,<br />
welche im vhs-Projekt „Hauptschulabschluss“ (9-10), Abendgymnasium (1) oder Studium (1)<br />
inskribiert waren. Betreute mit Schulbesuch oder im Studium weisen mit Masse eine gewisse<br />
psychische Stabilität auf und sind bereits relativ sicher im Umgang mit der deutschen<br />
Sprache. Betreuung wird hier vor allem in Form von Nachhilfe (integratives Kursangebot)<br />
und der gemeinsamen Überwindung von Formalhindernissen geleistet.<br />
Des Weiteren betreut MELLON im Rahmen seiner Möglichkeiten bei nicht<br />
aufenthaltsrechtlich relevantem Kontakt mit Polizeidienststellen, Anwälten oder Gerichten<br />
z.B. in zivilrechtlichen Prozessen.<br />
Auch eher alltägliche Angelegenheit, wie Bankgeschäfte, der Abschluss von<br />
Mobilfunkverträgen, etc. oder allgemeiner Schriftverkehr kann und wird in Form von<br />
kurzfristigen Betreuungen übernommen.<br />
Zu kurzfristigen Auskünften und Betreuungen, welche weitaus zahlreicher als die hier<br />
numerisch angeführten Punkte stattfanden, führte das Projekt keine Statistiken.<br />
Für das Jahr 2013 sind zusätzliche Ideen (z.B. Workshops zum Thema Integrationsarbeit,<br />
Aufspaltung in Ressorts) für diesen Programmpunkt von MELLON im Gespräch, um hier in<br />
Zukunft breiter aufgestellt zu sein und Lücken zwischen Realität und Anspruch in unserer<br />
Arbeit schließen zu können.<br />
Psychosoziale Betreuung<br />
Psychosoziale Betreuung meint bei MELLON vor allem die gemeinschaftliche<br />
Freizeitgestaltung auch außerhalb unseres Kursangebotes. Hinzu kommt die Organisation<br />
und Distribution von Sachspenden, regelmäßige Präsenz- und Besuchstermine bei den<br />
Asylunterkünften (Fokusquartier: Rapatz <strong>Klagenfurt</strong>), sowie die Begleitung zu Arzt- und<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 18
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Psychotherapieterminen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit Menschen, welche zu uns / zu<br />
welchen wir eine Beziehung aufbauen konnten, bei Bedarf ein Erstgespräch für eine<br />
psychotherapeutische Intervention bei ASPIS zu vermitteln oder anzubieten.<br />
Auch in diesem Bereich gibt es Einzelbetreuungen und auch hier bestehen Verbindungen<br />
zur Integrationsarbeit.<br />
In der psychosozialen Betreuung können die Grenzen zwischen semi-professioneller<br />
Projektarbeit und dem Privatleben schnell verschwimmen und wie überall im Leben<br />
erwachsen mitunter starke Bande – aus Anfangs Fremden werden Freunde.<br />
So hat gelebte Gemeinschaft viele, meist lächelnde, Gesichter und zeigt sich zum Beispiel<br />
im Sommer durch fast tägliche Volleyballspiele am Wörthersee, einem bunt<br />
zusammengewürfelten Schwimmkurs für Spätschwimmer oder bereits seit Mitte November<br />
<strong>2012</strong> auch in einem wöchentlichen Sportkurs, in etwas institutionalisierterer Form, aber<br />
deswegen nicht mit weniger Spaß an der Sache für alle TeilnehmerInnen.<br />
Weitere Punkte zur psychosozialen Betreuung finden Sie im MELLON – Kalender.<br />
Foto: Ausflug Mittagskogel (30.07 – 31.07.<strong>2012</strong>)<br />
Aufgrund des zumeist nicht-formalen Charakters dieses Programmpunktes existieren hierzu<br />
keine Projekt Statistiken.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 19
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Für das Jahr 2013 sind zusätzliche, regelmäßige Inhalte (z.B. interkulturelle Abende) für<br />
diesen Programmpunkt von MELLON vorgesehen um hier in Zukunft breiter aufgestellt<br />
zusein und etwaige Lücken zwischen Realität und Anspruch in unserer Arbeit schließen zu<br />
können.<br />
MELLON – Kalender:<br />
Unser Jahr in Stichpunkten. Vieles von dem was neben unserer Kerntätigkeit sonst noch so<br />
passiert ist.<br />
• Größere Kleider- und Sachspendenorganisation und Distribution (Anfang <strong>2012</strong>)<br />
Besonderer Dank gilt den vielen privaten SpenderInnen, sowie dem Treffpunkt<br />
Philosophie <strong>Klagenfurt</strong>.<br />
• Fortbildung: PrüferInnenschulung ÖSD (23.02 – 24.02)<br />
In Kooperation mit dem ÖSD konnten zwei unser Betreuerinnen die PrüferInnenschulung<br />
für die GER Niveaustufen A1-B1 durchlaufen.<br />
• LV Kooperation: Begegnung mit dem Fremden (Beginn: 08.03)<br />
Zusammen mit Mag. a Dr. in Sigrid Zeichen absolvierten 13 StudentInnen ein klinischdiagnostisches<br />
Praktikum bei MELLON im Umfang von insgesamt 30 Stunden.<br />
Schwerpunkt war die aktive Mitarbeit im Projekt und der Austausch mit in Kärnten<br />
lebenden Flüchtlingen (Präsentationen, Quartiersbesuch, Nouruz etc.).<br />
• Verabschiedung Projektleiter/-initiator Enis Husic (12.03)<br />
Nach siebenmonatigem Engagement musste Enis sein Amt aufgrund seines<br />
Studienendes & Umzuges aufgeben. Es ist kaum möglich in Worte zu fassen was er mit<br />
seiner Initiative für MELLON geleistet hat und weder er noch seine Arbeit bei uns sollten<br />
je in Vergessenheit geraten. Auch eine ganz besondere Betreuerin, Andrea<br />
Schallengruber, die von Anfang an mitgestaltet, mitgearbeitet, mitgeholfen hat, musste<br />
uns leider verlassen. Danke euch beiden!!!<br />
• Nouruz: Das persische Neujahrsfest (31.03 – 01.04)<br />
Gemeinsam mit sehr vielen, vorwiegend afghanischen Gästen begingen wir im ÖH<br />
Wohnzimmer zusammen ein rauschendes Fest mit afghanischen Speisen, Tänzen und<br />
vor allem viel Spaß!<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 20
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
• Teilnahme schau.Räume (19.04)<br />
Auf Initiative von Mag. a Dr. in Sigrid Zeichen und Radio AGORA gaben wir zusammen mit<br />
unserem Multiplikator Ali Omed im Rahmen von sprich.Räume Auskunft über unser<br />
Projekt.<br />
• Deutschkurskooperation VOBIS-MELLON (23.05 - 25.07)<br />
10 Termine á 2h Alphabetisierungs- und Grundkurs in Gruppen mit bis zu 15 Personen<br />
und zusätzlicher Kinderbetreuung. Um die Versorgung für den Raum Sankt Kanzian zu<br />
verbessern beschlossen wir gemeinsam mit VOBIS dort zu unterrichten. Die Resonanz<br />
der Flüchtlinge aus St. Veit i.J., Weitendorf und Stein i.J. war phänomenal. Zu jedem<br />
Termin erschienen gut 60 TeilnehmerInnen. Dank gebührt der Gemeinde St. Primus und<br />
dem Pfarrer Hanzej Rosenzopf für die Bereitstellung der Räumlichkeiten.<br />
• Schleiferlturnier – Beachvolleyball & Feier (09.06)<br />
In Kooperation mit der ÖH <strong>Klagenfurt</strong> fand auf der Anlage des Wörtherseestadions ein<br />
Beachvolleyballturnier statt. Anschließend gab es afghanisches Essen für alle im ÖH<br />
Wohnzimmer zusammen mit einer LIVE-Fußball Übertragung und guten Gesprächen!<br />
• SummerSchool: Filmprojekt (12.07 – 28.07)<br />
In Kooperation mit VOBIS nahmen wir an deren SummerSchool mit einem Filmprojekt<br />
teil. 5 Termine á 3-4h kreatives Schreiben & szenisches Darstellen fanden ihren<br />
Höhepunkt in 3 Drehtagen bei denen u.a. eine kurze Talkshow entstand.<br />
• Ausflug Mittagskogel (30.07 – 31.07)<br />
Gemeinschaftliche Wanderung zur Bertahütte zum Abschluss vor der Kurspause. Ein<br />
Abend mit viel gutem Essen, Spielen, Gesang, Tanz, Nachtwanderung und<br />
anschließender Übernachtung. Vor allem unsere, durch das Fasten im Ramadan<br />
geschwächten Helden waren sehr glücklich über das leckere Essen. Besonderer Dank<br />
gebührt dem gesamten Team der Bertahütte, insbesondere Christian Sternad und<br />
Andrea Schallengruber.<br />
• Teilnahme: Cup of Colours (15.09)<br />
Das erste Fußballturnier dieser Art in Österreich (Kärnten) mit SpielerInnen aus 16<br />
Nationen. Wir nahmen mit einer deutschen Mannschaft teil. Dank gilt dem gesamten<br />
Team der Organisation, insbesondere Pfarrer Hanzej Rosenzopf sowie allen<br />
MitspielerInnen.<br />
• Fortbildung: PrüferInnenschulung ÖSD (16.10 – 19.10)<br />
In Kooperation mit dem ÖSD konnte eine unser Betreuerinnen die PrüferInnenschulung<br />
für die GER Niveaustufen A1-C1 durchlaufen.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 21
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
• Infoveranstaltung zum Projekt (08.11)<br />
Nach mehrwöchiger Werbung an der Universität <strong>Klagenfurt</strong> luden wir zu einem gut<br />
besuchten, zweistündigen Infoabend über MELLON und die Situation von Flüchtlingen in<br />
Kärnten ein.<br />
• Lustgarten <strong>Klagenfurt</strong>: Benefizkonzert (09.11)<br />
Zu Gunsten des Integrationsprojektes MELLON von ASPIS führten einige, namenhafte<br />
KünstlerInnen aus Österreich: Thomas Goschat (Kärnter Liedermacher), Mike Diwald &<br />
Michael Ibounig (Blues), Maneki Nekoč (Melodramatischer Akustik-Pop) sowie Manfred<br />
Sadjak & Claudia Mikula (Martins Park) durch den Abend. Kulinarisch wurden die Gäste<br />
mit Highlights aus der afghanisch/nigerianische Küche verwöhnt. Dank gebührt allen<br />
Mitwirkenden, den Bands, unseren Köchen, Mike Diwald (Radiowerbung in seiner ORF<br />
Morgenshow) und dem Besitzer des Lustgartens Herrn Lustig und Team, sowie<br />
insbesondere Edith Kriegl für die herausragende Idee, Organisation und Mitarbeit.<br />
• Fortbildung: Grundbildung (09.11)<br />
Durch die Unterstützung der vhs Kärnten - Projekt Grundbildung konnten unsere<br />
BetreuerInnen sich mit einer erfahrenen Trainerin aus dem Bereich austauschen und<br />
viele nützliche Ratschläge einholen. Dank gilt der Projektkoordination MMag. a Tanja<br />
Mokina und der Trainerin Corinna Schenk.<br />
• Sportkurs (Beginn: 15.11, wöchentlich)<br />
Im Rahmen der psychosozialen Betreuung wird nun jeden Donnerstagabend etwas oder<br />
besser jemand bewegt! In Kooperation mit der ÖH <strong>Klagenfurt</strong> findet in den Hallen der<br />
pädagogischen Hochschule ein regelmäßiges Sportangebot für und mit allen<br />
Interessierten statt. Ziel ist es, gerade in den kalten Wintermonaten die Menschen aus<br />
Ihren Unterkünften zu locken und sich regelmäßig, gemeinsam auszutoben.<br />
• Kursweihnachtsfeier (16.12)<br />
Der letzte Termin unseres integrativen Kursprogramms in diesem Jahr wurde<br />
„traditionell“ durch eine Weihnachtsfeier mit Weihnachtsunterricht, Geschenken, Spielen<br />
und gemeinsamen, gemütlichen Ausklang begangen.<br />
• Fortbildung: Asylrecht/-verfahren (18.12)<br />
Durch die Unterstützung des Flüchtlingsdienstes der Diakonie (Villach) konnten unsere<br />
BetreuerInnen sich mit einer erfahrenen Rechtsberaterin austauschen und viele nützliche<br />
Ratschläge einholen. Vielen Dank an die Regionalleiterin Susanne Jelenik für ihren<br />
Besuch bei uns.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 22
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Foto: Nouruz - Das persische Neujahrsfest (31.03 – 01.04.<strong>2012</strong>)<br />
Kooperationspartner & Danksagungen<br />
Für das bisher Geleistete danken wir vor allem unserem Schirmherrn ASPIS, dem Obmann<br />
O.Univ.-Prof. Mag. Dr. Klaus Ottomeyer, dem verdienten Projektleiter Mag. Siegfried<br />
Stupnig, sowie allen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, den DolmetscherInnen<br />
und weiteren MitarbeiterInnen. Besonders bedanken möchten wir uns bei der<br />
Geschäftsführerin Mag. a Maria Lind, die immer ein offenes Ohr für uns hat und uns tatkräftig<br />
und vertrauensvoll unterstützt.<br />
Des Weiteren gilt unser Dank allen Kooperationspartnern, ohne deren Unterstützung und<br />
Zusammenarbeit unsere Tätigkeit nicht möglich wäre!<br />
Diese sind im Einzelnen:<br />
Das gesamten Team des österreichischen Sprachdiplom Deutsch (ÖSD), vor<br />
allem die Obfrau Mag. a Dr. in Manuela Glaboniat, der kaufmännische Leiter Cornelis<br />
Jan Punter und die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Dr. in Helga Lorenz-Andreasch<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 23
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
und Mag. a Waltraud Hassler, sowie Mag. a Svetlana Jernej und alle weiteren<br />
MitarbeiterInnen.<br />
Die anhaltend, erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem ÖSD und dem ASPIS-<br />
Projekt MELLON fand <strong>2012</strong> ihren Ausdruck in Form eines Kooperationsvertrages.<br />
Die Universität <strong>Klagenfurt</strong>, stellvertretend durch den Rektor Univ.-Prof. Mag. Dr.<br />
Oliver Vitouch, sowie durch die VizerektorInnen und Mag. Josef Groechenig, Bakk.,<br />
MBA aus dem Büro des Rektorates. Das Institut für Psychologie, im Speziellen der<br />
gesamten Abteilung für Sozialpsychologie, Ethnopsychoanalyse und<br />
Psychotraumatologie. Prof. in i.R. Mag. a Dr.in Helga Rabenstein-Moser in ihrer<br />
Funktion als Leiterin des Sozialfonds. Hermine Schauer in ihrer Funktion als<br />
weltbeste Hörsaalbewirtschafterin und den stets freundlichen und hilfsbereiten<br />
Sekretärinnen, sowie dem Portier, bzw. dem Sicherheitspersonal.<br />
Die anhaltend, erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der AAU <strong>Klagenfurt</strong> und dem<br />
ASPIS-Projekt MELLON fand <strong>2012</strong> ihren Ausdruck in Form eines<br />
Kooperationsvertrages.<br />
Das gesamte Team der ÖH <strong>Klagenfurt</strong>, stellvertretend und ganz besonders durch<br />
den Vorsitzenden Moritz Maerkel, der uns half viele unserer Ideen spontan und mit<br />
Begeisterung umzusetzen, sowie seinen stellvertretenden Vorsitzenden.<br />
Das gesamte Team von VOBIS, stellvertretend durch die Obfrau Mag. a Eva Wobik<br />
B.A., insbesondere für das Erkennen und Freisetzen von gemeinsamem Potential,<br />
sowie der stets offenen, uneigennützigen und schönen Zusammenarbeit!<br />
Das gesamte Team von Deutsch in Österreich (DiÖ/DiA), allen voran der<br />
Geschäftsführerin Andrea Pirker und Mitarbeiterin Monika Rader.<br />
Auch für die geleistete Unterstützung von öffentlicher, sowie gewerblicher und auch<br />
gemeinnütziger Seite sei hiermit herzlich gedankt. Allen voran der Fraktion der Grünen in<br />
Kärtnen (Rolf Holub, Mag. a Kathrin Partl, Mag. Matthias Köchl, Mag. a Claudia Facciani-<br />
Rizzo), dem Flüchtlingsdienst der Diakonie (Susanne Jelenik), der vhs Kärnten (Mag. a<br />
Claudia Facciani-Rizzo, Mag. a Tanja Mokina, MMag. a Katharina Zimmerberger), IKEA<br />
<strong>Klagenfurt</strong> (Vera Töferl, Michaela Watl), Treffpunkt Philosophie <strong>Klagenfurt</strong> (Dr. in Patricia<br />
Winkler, Dr. Wigbert Winkler) und im speziellen dem LustGARTEN <strong>Klagenfurt</strong> (DI Bruno<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 24
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Lustig), sowie dem Rechtsanwalt Mag. Philipp Tschernitz für die geleistete<br />
Zusammenarbeit.<br />
Abschließend möchten wir allen privaten UnterstützerInnen, allen voran Edith Kriegl, für die<br />
finanzielle Unterstützung, sowie für geleistete Sach- und Dienstleistungen Dank sagen.<br />
Ganz besonders hervorzuheben ist natürlich auch das Team aus unermüdlich und vielseitig<br />
engagierten, ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern ohne die es schlichtweg kein<br />
Projekt in dieser Form gäbe<br />
Ajla Alispahić, Alexander Kleinberger, Alexander Sedlnitzky, Andrea Schallengruber,<br />
Anna Conci, Anna Nebel, Anna Stylianopoulou, Barbara Schreier, Barbara Widmann,<br />
Christoph Korak, Christina Supanz, Christine Schöffmann, Mag. a Claudia Facciani-<br />
Rizzo, Eva Joham, Ingrid Widmann, Irene Erlmoser, Mag. a Dr. in Jennifer Kresitschnig,<br />
Johanna Arnold, Kerstin Frankl, Klea Jo Pallas Beyer, Lena Rzehak, Lisa Ferner,<br />
Luise Langen, Magda Petrej, Magdalena Mentrup, Magdalena Sperl, Mira Kemmer,<br />
Norbert Remus, Patrick Novak, Sanela Mićić, Sarah Stepanovsky, Sophia Fritsch,<br />
Stefanie Matzer, Susanne Oberkoffler und Wenke Heiland<br />
sowie den verdienten Multiplikatoren<br />
Hadi Mohammadi, Ali Abdul Omed, Abdullah Safi und Zurabi Chakhvashvili<br />
und allen die <strong>2012</strong> für MELLON aktiv waren, sich informiert haben uns besuchten oder auf<br />
andere Art mithalfen.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 25
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
LiD <strong>2012</strong> – ASPIS Sommerprojekt für Kinder und Jugendliche<br />
Verfasst von:<br />
Maida Ramic<br />
Sonja Wallner<br />
Einleitung<br />
Auch in diesem Jahr haben die MitarbeiterInnen des Vereins ASPIS ein Sommerprojekt für<br />
Kinder und Jugendliche aus <strong>Klagenfurt</strong> und Oberkärnten veranstaltet. Ziel des<br />
Sommerprojektes war es, den Kindern einen Sommer erleben zu lassen in dem Spiel, Spaß<br />
und das Kennenlernen der Freizeitmöglichkeiten in <strong>Klagenfurt</strong> und Umgebung im<br />
Vordergrund stehen. Die meisten der 29 Kinder und Jugendlichen, die im Sommer von<br />
einem Team bestehend aus vier Personen betreut wurden, haben aus finanziellen und<br />
anderen familiären Gründen nur begrenzte Freizeitmöglichkeiten. Das Sommerprojekt stellte<br />
also eine willkommene Abwechslung für die Kinder dar.<br />
Durch die gute Zusammenarbeit und das gemeinsame Engagement des Teams war es<br />
möglich, ein so abwechslungsreiches Sommerprogramm zu gestalten. Kurze Angaben zum<br />
Team:<br />
Mag. Siegfried Stupnig – Diplompsychologe, Mitarbeiter bei ASPIS<br />
Sonja Wallner – Psychologiestudentin, Praktikantin bei ASPIS<br />
Maida Ramic – Psychologiestudentin, Praktikantin bei ASPIS<br />
Valerian Mariamidze, Dolmetscher bei ASPIS<br />
Wir freuen uns, im folgenden Bericht dieses erfolgreiche Projekt vorstellen zu dürfen.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 26
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Am 6.7.<strong>2012</strong> lud der Verein „Tier und Mensch“ die TeilnehmerInnen am LID Projekt zu einem<br />
Ausflug auf den Affenberg in Landskron. Leider regnete es in Strömen, dennoch waren die<br />
Kinder und ihre Eltern von der Reise und den Makaken begeistert.<br />
09.07.<strong>2012</strong> – Picknick im Europapark<br />
An diesem Tag haben wir uns im Europapark beim Spielplatz getroffen um von dort aus<br />
einen schönen Platz zum picknicken im Park zu finden. Dort haben wir den Beginn des<br />
Sommerprojekts gefeiert. Da es laut Programm hieß, es wird auch ein Fußballspiel geben,<br />
haben die Jungs dementsprechend auch eine Mannschaft „Tschetschenia“ gegründet. Nach<br />
einer kurzen Stärkung, mit Jause und Getränk, ging das Spielen gleich los. Die Jungs waren<br />
sehr davon begeistert, dass sie endlich ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Schau bringen<br />
konnten, da sie von diesen den BetreuerInnen schon so oft erzählt haben. Die Mädels haben<br />
Federball gespielt und später Blumen gepflückt und Kränze gemacht. Die Kinder hatten wie<br />
es sich zu einem Picknick gehört eine Vielfalt von Knabberzeug, Getränken, Süßigkeiten,<br />
aber auch Obst zur Auswahl gehabt und konnten dementsprechend in den Pausen wieder<br />
zur Kraft kommen. Die Ferien haben begonnen und das Sommerprogramm kann los gehen,<br />
konnte man an den glücklichen Gesichtern der Kinder ablesen.<br />
17. 07.<strong>2012</strong> – Fußball + Schwimmbad<br />
Wie es sich bei einer richtigen Fußballmannschaft gehört, haben die Jungs am ersten Termin<br />
schon vereinbart regelmäßig den Sommer über Fußball zu trainieren. Dies war ihr erstes<br />
offizielles Treffen, mit Trainer und Trikots. Man konnte ihre Begeisterung und den<br />
Gruppenzugehörigkeitsgeist förmlich spüren. Jeder gab sich Mühe so gut wie nur möglich zu<br />
sein. Anschließend an das „harte“ Training durften die Jungs ins Schwimmbad am<br />
Wörthersee schwimmen gehen. Dieser mit sportlichen Aktivitäten angehauchte Tag, zur<br />
Freude der Kinder, wurde mit Eis gekrönt.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 27
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
19.07.<strong>2012</strong> – Minimundus<br />
Um 10:00h starteten wir den spannenden Besuch im Minimundus mit „Eis für alle zum<br />
Frühstück“. Schon beim ersten Zusammentreffen und dem Verteilen der Eistüten und der<br />
Jause war eine merklich gelockerte Stimmung, gepaart mit Spannung und leuchtenden<br />
Kinderaugen zu spüren. Als wir dann durch den Eingangsbereich hinein kamen, waren<br />
einige der Kinder kaum noch zu halten. Sofort liefen sie los um die ersten Bauwerke zu<br />
bewundern und die Informationstafeln zu lesen. Erste, aufgeregte Schreie folgten: „Schau,<br />
schau… Da ist die Freiheitsstatue!“ und „Wow, da ist eine ganze Erde und Wasser und da,<br />
da fährt ein Zug!“ „Da kommt echter Rauch heraus!“ Ein paar der Kinder streckten ihre Arme<br />
aus, um den Rauch berühren zu können, ihn zu spüren, ihn zu fangen. Wir beschlossen,<br />
dass wir in Pfeilrichtung den gesamten Weg durch Minimundus folgen wollten, doch um<br />
ehrlich zu sein, hatten wir Begleiter Mühe mit den Kindern das Tempo zu halten – so voller<br />
Freude und Wissbegierde, stürmten sie von einem Bauwerk zum nächsten. Viele hatten<br />
auch eine kleine Kamera dabei, um Fotos zu machen, alles festzuhalten, was es dort zu<br />
sehen gab. Alles wurde genau angesehen und den Kindern fielen die vielen, liebevollen<br />
Details der Bauwerke auf: „Schau dir das mal an, wie kann das gemacht worden sein?“<br />
„Woraus wurde das gemacht?“ wurde des Öfteren gefragt. Nach gut der Hälfte des Weges<br />
landeten wir auf dem Minimundus Spielplatz, wo einige der Kinder ausgelassen spielten,<br />
tobten, lachten, während andere ihre Jause aßen und sich im Schatten ein bisschen<br />
ausruhten. Als wir weiter gingen, durften wir gerade den Start einer Rakete, inklusive<br />
Erläuterungen eines Mitarbeiters von Minimundus, live miterleben. Bei diesem Raketenstart<br />
verweilten wir ein Wenig, um anschließend unter dem Eiffelturm zu stehen. Ich hörte ganz<br />
oft: „Wow!“ und „toll!“ Richtung Ausgang befanden sich dann noch einige schaukelnde<br />
Parkbänke. Dieses Angebot wurde von allen Kindern herzlich begrüßt. Wir ließen uns dort<br />
noch nieder um zu schaukeln, zu trinken und den Kindern zuzuhören, bevor unser Ausflug<br />
sich dem Ende näherte und wir zum Ausgang gingen, wo sich die Gruppe langsam auflöste.<br />
Insgesamt ein sehr gelungener Ausflug, bei dem den Kindern viel geboten werden konnte:<br />
Ihre Wissbegierde und ihr Lerneifer konnten gestillt werden, sie hatten Zeit um ausgelassen<br />
zu spielen und zu lachen. Zeit, um einfach Kind zu sein.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 28
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
26.07.<strong>2012</strong> - Tretboot fahren auf dem Wörthersee<br />
Um 10:00h starteten wir, mit Treffpunkt Heiligengeistplatz, und gingen Richtung Lendkanal.<br />
Als wir dort jedoch ankamen, klärte ein kurzes Telefonat mit dem Lendschifffahrtsbetreiber,<br />
dass der Lendkanal, aufgrund der vermehrten Regenfälle, zu viel Wasser führte und die<br />
Fähre deshalb nicht unter den Brücken durchkam. So beschlossen wir den Lendkanal<br />
entlang eine kleine Wanderung bis zur Universität <strong>Klagenfurt</strong> zu machen. Ausgestattet mit<br />
Jause und Getränken machten wir uns, bei leichtem Regen, auf den Weg. Obwohl es ein<br />
ganzes Stück zu gehen ist (ca. 4 km) war die Stimmung den Fußmarsch über sehr gut –<br />
viele der Kinder liefen ein Stück voraus und wieder zurück, liefen um die Bäume der Allee<br />
Slalom, lachten und plauderten angeregt.<br />
Bei Ankunft an der Universität gab es als „Belohnung“ für das tapfere Durchhalten des<br />
gesamten Weges dann Kebab für alle – die Freude darüber und der Hunger waren<br />
entsprechend groß und die Kinder konnten es kaum erwarten, bis sie das Essen genießen<br />
konnten. Alle stärkten sich ausreichend und auch während des Essens konnte viel<br />
geplaudert, gelacht und gescherzt werden.<br />
Gestärkt durch Essen und Pause gingen wir dann noch von der Uni weiter bis zum<br />
Wörthersee, wo wir fünf Tretboote organisierten. Schon beim Anblick der Boote waren die<br />
Kinder kaum noch zu halten, liefen herum und vereinbarten gleich, wer mit welchen „Team“<br />
mitfahren würde. Als jeder auf einem Boot untergebracht war, ging es los und wir fuhren ein<br />
Stück den See hinaus. Welch ein Spaß für die Kinder, deren Augen wiederum strahlten! „Wie<br />
toll!“ und „Maaa, ist das schön hier!“, hörten wir ganz oft.<br />
Immer wieder fuhren zwei oder mehrere Boote dicht aneinander, sodass die Kinder auch<br />
Boote wechseln konnten, mal ans Steuer, mal zum Treten kamen und sich auch hinten auf<br />
den Booten aufhalten konnten. Schuhe wurden ausgezogen, Hosen hochgekrempelt um die<br />
Beine entspannt in das Wasser baumeln zu lassen.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 29
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Für alle Kinder ein toller Ausflug – wie toll erklärt sich selbst, wenn die letzten Worte der<br />
Kinder waren: „Können wir das wieder einmal machen? Bitte… bitte… ganz bald, oder?“<br />
02.08.<strong>2012</strong> – Bergbaumuseum<br />
Wie vereinbart trafen wir uns um 10 Uhr im Goethepark. Bis sich alle versammelt haben<br />
wurden Jausen zur Stärkung ausgeteilt. Nachdem alle angekommen waren, haben wir uns<br />
Richtung Museum begeben. Die Kinder liefen in Kleingruppen mit jeweils einem Betreuer,<br />
aber auch die Jugendlichen, waren eine große Hilfe beim aufpassen auf die kleineren. Nach<br />
etwa einer halben Stunde sind wir dann auch beim Museum angelangt. Die Abkühlung im<br />
Museum der mitten in einem Berg ist, hat uns allen sehr gut getan. Im Museum konnten die<br />
Kinder anhand von Fotos, Urkunden und verschiedensten anderen Objekten das Leben der<br />
Bergleute, ihrer Familien und das soziale Umfeld erkunden. Gleich von Anfang an, hörte man<br />
die begeisterten Rufe: „Boah, schau dir das mal an…“ oder „kommt schnell her das müsst ihr<br />
unbedingt sehen“, „schau her, da ist echtes Gold“. Einige hatten natürlich auch ihre<br />
Fotoapparate mit und konnten das Ganze, dann auch später ihrer Familie zeigen. Nachdem<br />
Rundgang haben wir eine kurze Pause im Botanischen Garten gemacht. Es gab natürlich<br />
welche die keine Pause brauchen, die haben einfach den Botanischen Garten erkundigt und<br />
Fotos gemacht. Als alle wieder beisammen waren, gingen wir wieder Richtung Stadt zurück<br />
und zwar auf ein echtes italienisches Eis, dass sich alle nach diesem heißen Sommertag<br />
verdient haben.<br />
09.08.<strong>2012</strong> - Theaterworkshop mit Elisabeth Zimmermann<br />
Mit Treffpunkt 09:00h beim Haupteingang der Universität <strong>Klagenfurt</strong> begann das Abenteuer<br />
Theaterworkshop. Elisabeth Zimmermann kam voll bepackt mit großem Koffer und CD-<br />
Player. In ihrem Koffer versteckten sich die verschiedensten Utensilien, wie Tücher, Masken,<br />
Cd`s, ein Gefühle-Würfel, Hüte und noch vieles mehr.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 30
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Wir breiteten die großen Tücher in der Aula der Universität kreisförmig auf, setzten uns<br />
darauf, um mit ein paar Kennenlern-Spielen zu beginnen. Jedes der Kinder hielt den<br />
Gefühle-Würfel in der Hand, suchte sich ein passendes Gesicht auf dem Würfel aus, das zu<br />
seiner Stimmung passte, sagte reihum seinen Namen, warf dem nächsten Kind den Würfel<br />
zu, bis sich alle Anwesenden vorgestellt hatten.<br />
Den Vormittag über machte Elisabeth Zimmermann mit den Kinder verschiedenste Spiele:<br />
Wir stellten zum Beispiel Gefühle mit musikalischer Untermalung pantomimisch dar, tanzten<br />
zur Musik bis diese stoppte und machten einige Vertrauensübungen, wie zum Beispiel ein<br />
Kind mit geschlossenen Augen an der Hand zu führen.<br />
Die Kinder kamen mit verschiedenen Materialen in Berührung – ein ganzer Vormittag an<br />
dem die Kinder alle ihre fünf Sinne erleben, gebrauch und verfeinern konnten: Sehen,<br />
Riechen, Fühlen, Hören und natürlich gab es zum Abschluss auch noch ein leckeres Eis zum<br />
Schmecken.<br />
Ein lustiger, spannender, intensiver Vormittag für alle Kinder!<br />
16.08.<strong>2012</strong> – Museumstramway<br />
Dieses Mal starteten wir um 13:00h mit Treffpunkt ASPIS Büro, wo erst einmal wieder<br />
Getränke und Jause verteilt wurden und wir uns dann gemeinsam auf den Weg zur<br />
Museumstramway machten.<br />
Nach einem Fußmarsch den Lendkanal entlang und am Europapark vorbei, kamen wir<br />
schließlich bei dem Museum an, wo „Josef“, ein Mitarbeiter des Museums, uns "<strong>Klagenfurt</strong><br />
einst - eine Zeitreise in Bildern" präsentierte und wir im ehemaligen ORF-<br />
Mittelwellensendergebäude, unmittelbar neben der Abfahrtsstelle der Tramway, die<br />
Ausstellung geführt bestaunen durften.<br />
Josef gab den Kindern, auf sehr kindgerechte Art und Weise, einen spannenden Überblick<br />
über die Entwicklung des Verkehrsnetzes in <strong>Klagenfurt</strong> – von der Tramway, über den OBus,<br />
bis zum heutigen Omnibus. Auch von der Wörtherseeschifffahrt wurde uns berichtet.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 31
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Die Krönung jedoch war eine Fahrt für die Kinder mit einer echten Tramway. Es handelte<br />
sich dabei um die bedeutendste Kärntner Straßenbahn der Neuzeit – gleichzeitig auch um<br />
die einzige! Die Museumstramway am <strong>Klagenfurt</strong>er Lendkanal besteht bereits seit 1976. Die<br />
meterspurige Strecke führt vom Buffet "Zur Tramway" auf einer Länge von ca. 1 km ins<br />
Naturschutzgebiet "Im Moos".<br />
Alle Kinder durften mit, staunten mit leuchtenden Augen, lachten und klatschten in die<br />
Hände. Natürlich durfte auch jedes Kind einmal die große Glocke läuten. Zum Abschluss gab<br />
es noch für alle Kinder ein großes Tüteneis. Dadurch gestärkt, machten wir uns wieder auf<br />
den Rückweg zum ASPIS Büro.<br />
„Zug Fahren“ – eine besondere Erfahrung für viele der Kinder, da es für viele das erste Mal<br />
war!<br />
23.08.<strong>2012</strong> – EXPI<br />
Ab und zu spielt das Leben nicht mit, so wie man es eigentlich geplant hat. In unserem Fall<br />
hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nämlich, geplant war der<br />
Besuch zum Pyramidenkogel, aber ausgerechnet an dem heutigen Tag musste es schütten<br />
wie aus dem Eimer und noch schlimmer, es donnerte. Also war es nicht so eine gute Idee<br />
die Kinder an den höchsten Punkt Kärntens zu bringen. Da aber, ASPIS ganz fleißige und<br />
flexible MitarbeiterInnen hat, fand der Ausflug an einem wettersicheren Ausflugsziel, nämlich<br />
im EXPI. Da erlebten die Kinder auf rund 40 Experimentierstationen interessante,<br />
überraschende und auch lehrreiche physikalische Phänomene hautnah. Sie konnten vor<br />
ihren Augen sehen wie ein echter Tornado entsteht, oder sich als Fernsehmoderator vor<br />
einer originalen Blue-Box des ORF versuchen. Sowie vor ihnen in einem „Ames-Raum“<br />
Personen ihre Größe verändern, oder wie der „Bernoulli-Ball“ wie von Zauberhand gehalten -<br />
in der Luft schwebt und noch vieles mehr. Natürlich wollten die Kids alles ausprobieren und<br />
einige Stationen wurden mehrmals erkundigt, da es einfach so spannend war. „Kommen wir<br />
wieder mal hierher“ fragte Islam, als wir aus dem EXPI rauskamen. Da es schon Mittagszeit<br />
war, haben wir mit den Kindern Dürüm gegessen und als Nachtisch gab es ihre<br />
Lieblingsspeise – Eis.<br />
30.08.<strong>2012</strong> – Kino<br />
Treffpunkt war diesmal 15h im CineCity. Schon am Eingang herrschte große Vorfreude auf<br />
den Film den die Kinder ausgesucht haben, nämlich Ice Age 4 in 3D. Da wir eine relativ<br />
große Gruppe waren, hat es einige Zeit gedauert bis jeder seine Karte, 3D Brille, Pop Corn<br />
und Getränk bekommen hat. In der Zwischenzeit haben die Kinder schon einige Szenen aus<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 32
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
dem Film besprochen die sie in der Werbung gesehen haben. Als die Nummer unseres<br />
Kinosaales aufleuchtete wollte jeder als erster seinen Platz finden. Für die meisten war das<br />
der erste Besuch im Kino überhaupt und das machte diesen Ausflug besonders. Kurze<br />
Werbung und der Film fing an. Alle haben ihre Brille aufgesetzt und gleich kamen die ersten<br />
Kommentare „… der kommt ja direkt auf uns zu…“ und natürlich ein schallendes Gelächter,<br />
das einfach ansteckend war. Lustig und spannend war es bis zum Schluss und die Kinder<br />
wollten dann am Ende gar nicht aus dem Raum raus. Die meisten Kinder wurden von den<br />
Eltern abgeholt und gleich bei der Zusammenkunft erzählten sie von den spannendsten<br />
Szenen. Der Anblick auf die glücklichen Gesichter war ein Zeichen für einen gelungenen<br />
Ausflug.<br />
06.09.<strong>2012</strong> – Grillfest<br />
Ab 14h fing das Grillfest am Sattniz an. Es waren sowohl die Kinder als auch ihre Eltern<br />
eingeladen am Fest teilzunehmen. Die Kinder fingen gleich an auf der Wiese zu spielen. Die<br />
Jungs hatten natürlich einen Fußball mit und verteilten sich in zwei Teams und das Spiel fing<br />
an. Die Mädels hatten auch einen Ball mit und spielten Volleyball. In der Zwischenzeit<br />
bereiteten wir mit den Eltern das Fleisch zum Grillen zu und verteilten Getränke an die<br />
anwesenden. Eine Zeit lang hat es gedauert bis der Duft des gebratenen Fleisches die<br />
Kinder vom Spiel an den Tisch zum Essen angelockt hat. Es gab verschiedene Speisen zur<br />
Auswahl und jeder wollte von allem probieren. Unser Grillmeister konnte gar nicht so schnell<br />
Nachschub liefern, deswegen gab es zwischendurch immer kleinere Spielpausen. Als alle<br />
ziemlich voll waren, spielten die Jungs wieder Fußball, die Mädchen gingen spazieren und<br />
die Erwachsenen vertieften sich ins Gespräch. Die Stimmung war locker und sehr gemütlich.<br />
Zum Schluss gingen alle mit vollen Bäuchen nach Hause.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 33
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
08.09.<strong>2012</strong> – Schifffahrt<br />
Als Abschluss unseres diesjährigen Sommerprojektes haben wir uns für eine Schifffahrt rund<br />
um das <strong>Klagenfurt</strong>er (und Umgebung) Hauptmerkmal entschieden, nämlich dem Wörthersee.<br />
Dies war der Wunsch von vielen Kindern als auch ihrer Eltern die natürlich zu diesem<br />
Ausflug auch eingeladen wurden. Für einige der Kinder war das die erste Schifffahrt<br />
überhaupt und deswegen war auch die Freude groß als wir unser Schiff ankommen sahen.<br />
Die Kinder jubelten und konnten kaum erwarten aufs Schiff zu steigen. Als erstes suchten wir<br />
uns einen schönen Platz mit Aussicht auf dem Schiff. Die Fahrt ging los und die Kinder<br />
fingen an das Schiff zu erkundigen. Das Antriebswerk war für die meisten sehr spannend, da<br />
sie so erfahren konnten wie und womit das Schiff angetrieben wird. Alle Beteiligten hatten<br />
die Möglichkeit die schöne Aussicht zu genießen und einige erinnerte diese an ihre eigene<br />
Heimat. Während der Fahrt machten die Kinder ganz viele Fotos von allem was in ihr<br />
Blickfeld kam. Alles war interessant und spannend. Alle wurden mit Jausen und Getränken<br />
versorgt, da die Fahrt ca. 4h dauerte. Die Kinder hatten genug Platz auf dem Schiff um<br />
verschieden Spiele wie fangen oder verstecken zu spielen. Dies war natürlich für die Eltern<br />
und Betreuer eine Herausforderung, diese trotz wunderschönem Ausblick im Auge zu<br />
behalten. Alles verlief ganz gut. Die Kinder konnten es kaum erwarten zum Schulbeginn<br />
ihren Schulkameraden von dem tollen Sommer und den Ausflügen zu erzählen.<br />
Zurück an Land haben sich die Eltern und Kinder für dieses tolle Sommerprojekt bedankt mit<br />
der Hoffnung, dass es bald wieder ein tolles Projekt für Kinder und Jugendliche geben wird.<br />
Danksagung und Ausblick<br />
Wir möchten uns hiermit für die finanzielle Unterstützung von Licht ins Dunkel bedanken, die<br />
es uns ermöglicht hat ein so umfangreiches Sommerprogramm für Kinder und Jugendliche<br />
zu gestalten. Unser Dank gilt aber auch privaten Spendern, sowie einigen Betrieben, die uns<br />
durch ermäßigten Eintritt den Zugang zu verschiedenen Attraktionen ermöglicht haben.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 34
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Ohne diese zusätzliche Unterstützung hätten mehrere Programmpunkte durch begrenzte<br />
finanzielle Mittel nicht stattfinden können. Unser besonderer Dank geht außerdem an einige<br />
Privatpersonen, die unsere Ausflüge durch ihre Zeit, ihr Wissen und ihr Engagement<br />
entscheidend mit gestaltet haben.<br />
Um ähnliche Projekte auch in Zukunft durchführen zu können, sind wir auf weitere<br />
Unterstützungen angewiesen. Diesbezüglich hoffen wir weiterhin eine Zusammenarbeit mit<br />
LiD zu betreiben um den Kindern zumindest in einem bestimmten Zeitrammen etwas Spaß<br />
und Freude bieten zu können, durch verschieden Freizeitaktivitäten.<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen <strong>2012</strong><br />
16. Jänner <strong>2012</strong>: Kärnten Premiere des Dokumentarfilms „FC Chechnya“ im HS A der<br />
Universität <strong>Klagenfurt</strong>. Ab 18 Uhr im Rahmen der Sozialpsychologie LV von Klaus<br />
Ottomeyer.<br />
3. Februar <strong>2012</strong>: Interview und Sendung auf Radio Agora mit Sigi Stupnig zu ASPIS und<br />
dem Tschetschenien Projekt, Sendung: Ajda Sticker.<br />
9. Februar <strong>2012</strong>: Vorführung des Dokumentarfilms „Ausquartiert“ in der Berufsschule<br />
Villach, anschließende Diskussion mit Sigi Stupnig und Gaby Wieser.<br />
Februar <strong>2012</strong>: Medienberichte über die mögliche Abschiebung einer tschetschenischen<br />
Familie aus Villach. Für ASPIS: Klaus Ottomeyer.<br />
Ende März <strong>2012</strong>: Zahlreiche Medienberichte (Radio und Print) über die geplante<br />
Abschiebung einer langjährig in Kärnten aufhältigen tschetschenischen Familie mit<br />
Kleinkindern und einem Baby. Für ASPIS: Sigi Stupnig.<br />
April <strong>2012</strong>: Sehr zahlreiche und wiederholte Medienberichte über die geplante Abschiebung<br />
der Familie G. Treffen mit dem Menschenrechtsbeirat und dem UNHCR etc. Für ASPIS:<br />
Klaus Ottomeyer, Maria Lind und Sigi Stupnig.<br />
23. und 24. April <strong>2012</strong> Bücherbasar in der Aula der Alpen Adria Universität <strong>Klagenfurt</strong>. Für<br />
ASPIS: Sigi, Maida, Sonja, Michael, Valentina, Christopher, Ruslan und Hsusein.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 35
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
25. Mai <strong>2012</strong>: Vorstellung der ASPIS Projekte und des Tschetschenien Projektes durch Sigi<br />
Stupnig in der Sozialfachhochschule Feldkirchen. Leitung: Helmut Spitzer, Organisation:<br />
Bianca Wulz.<br />
13. Juni <strong>2012</strong>: ASPIS Fortbildungsveranstaltung zu Fragen des Fremdenrechtes betreffend<br />
Asylwerber und Konventionsflüchtlinge, Referentin: Susanne Jelenik (Diakonie Kärnten).<br />
24. Juni <strong>2012</strong>: Beitrag in der ORF Fernsehsendung „Heimat, fremde Heimat“ über die<br />
Familie G., für ASPIS: Klaus Ottomeyer.<br />
6. Juli <strong>2012</strong>: Ausflug mit Flüchtlingsfamilien aus ganz Kärnten auf den Affenberg. Eine<br />
Aktion des Vereines Tier und Mensch und ASPIS, Organisation für <strong>Aspis</strong>: Maria Lind und<br />
Maida Ramic.<br />
Juli-September <strong>2012</strong>: <strong>Aspis</strong> Sommerprojekt (gefördert von Licht ins Dunkel) mit<br />
Flüchtlingskindern aus ganz Kärnten. Leitung: Maida Ramic und Sigi Stupnig.<br />
Sommer <strong>2012</strong>: Zahlreiche Presseanfragen an ASPIS Obmann Klaus Ottomeyer zu den<br />
Politikern in Kärnten/Österreich und nachfolgende Berichte in Printmedien etc.<br />
9. November <strong>2012</strong>: Benefizkonzert im ‚Lustgarten’ <strong>Klagenfurt</strong>, zugunsten des Projektes.<br />
Organisation: Marcel Leuschner.<br />
26. und 27. November <strong>2012</strong>: ASPIS Bücherflohmarkt in der Aula der Alpen Adria<br />
Universität <strong>Klagenfurt</strong>. Das Team: Maida, Jessica, Anshela, Valentina, Melissa, Marcel,<br />
Valerian und Sigi. Organisation: Sigi Stupnig<br />
30. November und 1. Dezember <strong>2012</strong>: Tagung an der Alpen-Adria Universität <strong>Klagenfurt</strong>:<br />
Trauma, Kultur und Sprache. ASPIS tritt als Mitorganisator auf, unter den Vortragenden:<br />
<strong>Aspis</strong> Obmann Klaus Ottomeyer und Joe Berghold.<br />
4. Dezember <strong>2012</strong>: ASPIS Generalversammlung<br />
18. Dezember <strong>2012</strong>: Runder Tisch zum Thema Integration/Migration mit dem Bürgermeister<br />
von Wolfsberg im Rathaus unter der Leitung des Integrationsfonds Österreich, für ASPIS:<br />
Sigi Stupnig.<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 36
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
<strong>Aspis</strong> MitarbeiterInnen und ihre Funktionen<br />
Vorstand und Wissenschaftlicher Beirat:<br />
Univ.Prof. Dr. Klaus Ottomeyer<br />
Univ.Prof. Dr. Judith Glück<br />
Univ.Prof. Dr. Hannes Krall<br />
MMag. Gerald Lackner<br />
Mag. Elisabeth Scheucher<br />
Cornelia Seidl-Gevers<br />
Johannes Wadl<br />
Univ. Prof. Dr. Mirko Wakounig<br />
Obmann<br />
Vorstand<br />
Vorstand<br />
Schriftführer<br />
Finanzreferentin<br />
Vorstand<br />
Vorstand<br />
Vorstand<br />
Univ.Prof. Prim. Dr. Herwig Scholz<br />
Prim. Dr. Thomas Platz<br />
Univ. Prof. Dr. Karl Peltzer<br />
Univ.Prof. Dr. Peter Gstettner<br />
Univ.Prof. Dr. Jutta Menschik<br />
Wissenschaftlicher Beirat<br />
Wissenschaftlicher Beirat<br />
Wissenschaftlicher Beirat<br />
Wissenschaftlicher Beirat<br />
Wissenschaftlicher Beirat<br />
Geschäftsführung und Therapie Projektleitung:<br />
Mag. Maria Lind<br />
Projektleitung: Psychotherapeutische Begleitmaßnahmen und „TschetschenInnen –<br />
Menschen wie wir“<br />
Mag. Siegfried Stupnig<br />
Projektleitung: Mellon<br />
Marcel Leuschner<br />
Veronika Oelkrug<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 37
<strong>Aspis</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter:<br />
a.Univ. Prof.Dr. Hannes Krall<br />
Sekretärin:<br />
Mag.Helena Pranjic<br />
Steuerberatung:<br />
Mag. Brigitta Prochazka<br />
PsychotherapeutInnen (alphabetisch):<br />
MMag. Gerald Lackner<br />
Mag. Maria Lind<br />
Kathrin Noisternig<br />
Univ.Prof. Dr. Klaus Ottomeyer<br />
Mag. Gerda Rieser<br />
Cornelia Seidl-Gevers<br />
Dr. Franz Scheßl<br />
Mag. Elisabeth Scheucher<br />
Johannes Wadl (in Ausbildung unter Supervision)<br />
Dr. Michael Wieser<br />
DolmetscherInnen (alphabetisch):<br />
Malak Korenjak (arabisch)<br />
Halyna Mykytyn (russisch)<br />
Manuela Pak (bosnisch)<br />
Mandana Poureh (farsi, armenisch)<br />
Masoumeh Roshanabadi (türkisch, farsi)<br />
Natalia Russinova (russisch)<br />
PraktikantInnen im Psychologie Studium oder im Propädeutikum<br />
Das ASPIS Therapieprojekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert<br />
Wir danken für die Unterstützung:<br />
Amt der Kärntner Landesregierung (Abtlgen I und XII), Magistrat <strong>Klagenfurt</strong> (Gesundheit), Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
Seite 38