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Vertikales Marketing: Trends in der Praxis und Schwerpunkte der theoretischen Diskussion<br />
Author(s): Lothar Müller-Hagedorn, Christian Dach, Sven Spork and Waldemar Toporowski<br />
Source: Marketing: Zeitschrift für Forschung und Praxis, 21. Jahrg., H. 1 (1999), pp. 61-74<br />
Published by: Verlag C.H.Beck<br />
Stable URL: http://www.jstor.org/stable/41918614 .<br />
Accessed: 15/01/2014 09:32<br />
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für Forschung und Praxis.<br />
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Vertikales Marketing<br />
Trends in der Praxis und Schwerpunkte der theoretischen Diskussion<br />
Von Lothar Müller-Hagedorn, Christian Dach, Sven Spork und Waldemar Toporowski<br />
Umständen effizienter gestaltet werden. So wendet<br />
Die Beziehungen zwischen der Hersteller- sich die Aufmerksamkeit der Frage zu, inwieweit Pound<br />
der Handelsebene sind gegenwärtig so- tentiale für eine wirtschaftsstufenübergreifende Optiwohl<br />
in der Praxis wie auch in der Theorie mierung erschlossen werden können. Oft erfolgen die<br />
häufig Gegenstand der Diskussion. Koope- Erörterungen hierzu unter dem Stichwort „Efficient<br />
rationsstrategien gewinnen an Bedeutung, Consumer Response": Informationsfluß, Warenfluß<br />
bringen jedoch auch neue Probleme mit sich. (Auffüllen der Warenbestände), die Durchführung ver-<br />
Der Fortschritt in der Informations- und Kom- kaufsfördernder Maßnahmen und die Einführung neuer<br />
munikationstechnik macht neue Formen der Produkte sollen in Kooperation von Herstellern und<br />
Interaktion von Marktpartnern möglich. Der Händlern verbessert werden. Ausgängspunkt der Ana-<br />
Aufsatz greift diese Trends auf und erörtert, lyse stellen dabei Kategorien (categories) dar, also als<br />
welchen Beitrag die Forschung zur Erklärung sinnvoll erachtete Sortimentseinheiten.<br />
dieser Phänomene geleistet hat und welchen<br />
3.<br />
sie künftig leisten kann.<br />
Ging es zunächst nur um die Frage, ob eine Nachfragemacht<br />
des Handels vorliege, hat in neuerer Zeit vermehrt<br />
die Frage Beachtungefunden, ob die einzelnen<br />
Wirtschaftsstufen eher unabhängig bleiben und sich<br />
über den Markt koordinieren sollten oder ob<br />
Vertikales Marketing erstreckt sich traditionell auf die<br />
Systeme<br />
mit hierarchischen Elementen<br />
Analyse, Planung und Kontrolle der Beziehungen zwi-<br />
bevorzugt werden sollten.<br />
Daneben haben sich Zwischenformen entwickelt.<br />
schen Herstellern und Handelsorganisationen. Zwar<br />
Im<br />
könnten unter der Überschrift vertikales Marketing auch Markt-Hierarchie-Paradigma gesehen, stellen so<br />
auch<br />
die Verhältnisse zwischen Herstellern und Großhandels-<br />
Handelsmarkenstrategien, Franchisesysteme,<br />
unternehmungen für Produktionsgüter untersucht werden,<br />
langfristige Vertriebsvereinbarungen hybride Lösundies<br />
ist jedoch nicht üblich; Probleme aus diesem Bereich gen dar.<br />
werden überwiegend unter dem Stichwort „Industrie- 4. Traditionell wird unter dem Stichwort vertikales Margütermarketing"<br />
behandelt (vgl. Backhaus , 1997). Verti- keting auf den Einsatz der einzelnen absatzpolitischen<br />
kales Marketing nimmt also auf Distributionsstrukturen Instrumente, soweit sie auf den Handel ausgerichtet<br />
Bezug, bei denen Hersteller ihre Produkte über Handels- sind, eingegangen. Es wird also der Frage nachgeganorganisationen<br />
(Einzelhandelsunternehmungen, gegebe- gen, wie die handelsgerichtete Preis- und Konditionennenfalls<br />
auch Großhandelsunternehmungen)<br />
Endver- politik, die Kommunikations- und Verkaufsförderungsbraucher<br />
(Konsumenten) absetzen. Dabei wird das Mar- politik, die Logistik sowie die Sortimentspolitik ausgeketing<br />
der Handelsbetriebe gegenüber den Endverbrau- staltet werden sollten. Besonders aktuell ist dabei die<br />
chern nur als exogene Größe berücksichtigt.<br />
Frage geworden, ob die Vereinheitlichung des europäischen<br />
Fragen des vertikalen Marketing haben in mehreren Be-<br />
Währungsraums es erfordert, die Preispolitik zu<br />
verändern.<br />
reichen an Bedeutungewonnen:<br />
5. Die letzten Jahre haben bedeutende Fortschritte im<br />
1 . Bei der Analyse von Hersteller- und Handelsbeziehunelektronischen<br />
Datenaustausch<br />
gen wird meist als erstes auf die Konzentration auf der<br />
gebracht. Dies berührt<br />
nicht nur den die<br />
Handelsebene hingewiesen. Sie wirkt sich in vielfälti-<br />
Logistik begleitenden Informationsger<br />
Weise aus, insbesondere auf die Konzentration auf<br />
austausch, sondern insbesondere auch die Frage, inwieweit<br />
der Herstellerebene, den Kampf um die Austauschvorgänge in der Zukunft auf elektro-<br />
Konditionen,<br />
nischem<br />
die Wettbewerbsposition des mittelständischen Han-<br />
Wege angebahnt und abgewickelt werden<br />
können. Dabei wird die<br />
dels und die Ausgestaltung des Wettbewerbsrechts.<br />
Frage aufgeworfen, ob dies zu<br />
neuen Formen des (elektronischen) Handels oder sogar<br />
2. Zwar muß in einer Distributionskette jedes einzelne zu einer Ausschaltung des traditionellen Handels füh-<br />
Unternehmen seine Aktivitäten optimieren, aber auch ren wird.<br />
die zwischenbetrieblichen Aktivitäten können unter<br />
Insgesamt wird deutlich, daß die Bedeutung distributions-<br />
Prof. Dr. Lothar Müller- Hagedorn, Christian Dach , Sven Spork ,<br />
politischer Fragen für Theorie und Praxis zunimmt, wo-<br />
Dr. Waldemar Toporowski , Universität zu Köln, Seminar für All- bei Distributionspolitik, Trade Marketing und vertikales<br />
gemeine Betriebswirtschaftslehre, Handel und Distribution, Al- Marketingleichgesetzt werden können. Neue Entwickbertus-Magnus-Platz<br />
1, 50923 Köln,<br />
lungen, insbesondere im Bereich der Kommunikations-<br />
MARKETING ZFP Heft 1 1 . Quartal 1999 61<br />
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Müller-Hagedorn/Dach/Spork/T oporowski, Vertikales Marketing<br />
technologie, tragen dazu bei, daß Fragen nach der Ein- Industrie, insbesondere auch die Forderung nach einer<br />
schaltung von Distributionsorganen, nach einer effizien- Eingrenzung der Nachfragemacht, lassen aber vermuten,<br />
ten Aufgabenteilung und nach der Ausgestaltung der Be- daß sich der Druck des Handels auf die Industrie verstärkt<br />
ziehungen zwischen den beteiligten Wirtschaftssubjekten hat. Von betriebswirtschaftlicher Relevanz ist aber auch<br />
an Aufmerksamkeit gewinnen.<br />
die Frage, ob sich größenbedingte Kostenvorteile in anderen<br />
Bereichen ergeben, wobei insbesondere an die Logistik,<br />
die Werbung und den Aufbau von Informationssyste-<br />
1 . Die Konzentration auf der Handelsebene men zu denken ist. Vorteileiner Konzentration können<br />
aber auch im erlös wirtschaftlichen Bereich liegen. Dabei<br />
Das Phänomen der Konzentration begleitet die wirt- ist nicht nur an die wettbewerbspolitisch unerwünschte<br />
schaftliche Entwicklung in den industriellen Ländern Abschöpfung von Konsumentenrente zu denken, sondern<br />
schon lange. Im Handel, und hier insbesondere im Le- auch an den Effekt, daß Nachfrager Präferenzen für ihnen<br />
bensmittelhandel, ist sie jedoch bis heute besonderstür- vertrauter erscheinende Großbetriebe entwickeln können.<br />
misch vorangeschritten. Dies hat zu Erörterungen in meh- Wie gefährlich das Streben nach Größe aber werden<br />
reren Feldern geführt.<br />
kann, hat Greune gezeigt, indem er theoretisch abgeleitet<br />
und empirisch begründet darauf hingewiesen hat, daß Di-<br />
1.1. Welches Ausmaß hat die Konzentration versifikationen im Handel, insbesondere die kongloerreicht?<br />
meráte Diversifikation, in vielen Fällen wegen augenscheinlich<br />
falsch<br />
Die wissenschaftliche<br />
eingeschätzter Synergiepotentiale zu<br />
Diskussion konzentrierte sich zusinkenden<br />
Unternehmen s werten führen<br />
nächst auf die<br />
(vgl. Greune ,<br />
begriffliche Klärung, indem Definitionen<br />
1997). Wenn früher in der Betriebswirtschaftslehre nach<br />
entwickelt, Arten der Konzentration unterschieden, das<br />
der<br />
Phänomen<br />
optimalen Betriebsgröße gefragt wurde, so gewinnt<br />
operationalisiert und Meßgrößen vorgestellt diese<br />
wurden<br />
Frage unter der Überschrift „Optimale Unterneh-<br />
(vgl. Schenk/Tenbrink/Zündorf, ' 1984; Schenk ,<br />
1991). Es hat sich erwiesen, daß die Daten der<br />
mensgröße im Handel" neue Aktualität (vgl. Olbrich ,<br />
amtlichen<br />
1998).<br />
Statistik nur eingeschränkt verwendet werden können, um<br />
das Ausmaß der Konzentration im Handel anzuzeigen, 1.3. Ist die Konzentration im Handel wettbewerbswas<br />
vor allem darauf zurückzuführen ist, daß die Verpolitisch<br />
vertretbar?<br />
flechtungen zwischen einzelnen Unternehmungen in der<br />
amtlichen Statistik in unzureichendem Maße erfaßt wer- Die Konzentration im Handel hat Befürchtungen wach<br />
den und daß einige wesentliche Daten gänzlich unbekannt werden lassen, daß hierdurch der Wettbewerb gegenüber<br />
bleiben (so müssen beispielsweise bei dem Branchen- den Endverbrauchern eingeschränkt und die Industrie<br />
riesen Aldi die Umsätze geschätzt werden, ganz zu einem wirtschaftlich unerwünschten Druck ausgesetzt<br />
schweigen von den betriebswirtschaftlichen Betriebser- werde. Die hiermit verbundenen Fragen wurden insbegebnissen<br />
oder den Jahresüberschüssen). Dies hat in Dis- sondere von der Monopolkommission wissenschaftlich<br />
kussionen eingemündet, wie die Datenlage verbessert diskutiert (vgl. Monopolkommission , 1994). Vereinfawerden<br />
kann (vgl. Müller-Hagedorn/Schuckel , 1997). chend und zuspitzend kann man sagen, daß die Kommis-<br />
Aber auch die Frage, mit welcher Kennzahl die Konzen- sion keine Sorgen um den Wettbewerb im Handel hat (betration<br />
zweckmäßigerweise erfaßt werden sollte, hat Auf- trachtet wurden vor allem die Wettbewerbsverhältnisse<br />
merksamkeit gefunden, wobei insbesondere gefragt wur- im Lebensmittelhandel), daß auch für die nahe Zukunft<br />
de, ob inflationäre Prozesse das Bild von der wahren nicht mit nachlassender Wettbewerbsintensität gerechnet<br />
Konzentration verschleiern (vgl. Böcker , 1986; Dahren- werden müsse, daß die Marktstrukturkontrolle auf den remöller<br />
, 1986; Müller-Hagedorn , 1987). Auffallend ist, levanten regionalen Märkten gegriffen habe, daß der Handaß<br />
fast ausschließlich die Verhältnisse im Lebensmittel- del gegenüber der Industrie keine marktbeherrrschende<br />
einzelhandel betrachtet werden, obwohl auch in anderen Nachfragerstellung einnehme, kurzum, daß insoweit kein<br />
Bereichen, wie insbesondere im Großhandel, beträchtli- kartellrechtlicher Handlungsbedarf bestehe (vgl. kritisch<br />
che Konzentrationsraten vorliegen.<br />
dazu auch Müller-Hagedorn , 1996, S. 647). Wie die Diskussionen<br />
um den Aufkauf der österreichischen Lebens-<br />
1.2. Welche Kräfte treiben die Konzentration an? mittelunternehmung Meinl durch die Rewe AG zeigen,<br />
wird der<br />
Es ist relativ<br />
Zusammenhang zwischen Marktstruktur und<br />
leicht, Einflußgrößen der Konzentration zu<br />
Wettbewerbsintensität auch in der Zukunft aktuell bleibenennen,<br />
schwieriger ist es, die relative Bedeutung der<br />
ben, ein Thema, das vor allem in der Wettbewerbstheorie<br />
einzelnen Faktoren abzuschätzen. Wenn in betriebswirtund<br />
schaftlicher Sicht geklärt werden soll, ob internes oder<br />
-politik zu diskutieren bleibt. Aus betriebswirtschaftlicher<br />
Sicht ist<br />
externes Wachstum forciert werden soll, dann<br />
jedoch die Frage aktuell, ob durch eine<br />
wendet<br />
Fusionskontrolle, die Zusammenschlüsse verhindert und<br />
sich im Handel die Aufmerksamkeit zuerst der Frage zu, damit der Gefahr eines schwächeren Wettbewerbs<br />
ob hierdurch die<br />
entge-<br />
Wareneinstandskosten gesenkt werden<br />
können. Aus der Warte der Wissenschaft ist<br />
genwirkt, Kostensenkungen verhindert werden.<br />
schwer zu erkennen,<br />
inwieweit sich mit wachsendem Nachfragevolumen<br />
die Konditionen verbessern. Die Reaktionen der<br />
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2. Wirtschaftsstufenübergreifende Optimierung<br />
durch Kooperation (ECR)<br />
Das Verhältnis zwischen Industrie und Handel ist von gegenseitigen<br />
Abhängigkeiten geprägt. Aus der Erkenntnis<br />
dieser Interdependenz (vgl. Tomczak/Gussek , 1992,<br />
S. 784) resultieren die Bemühungen, insbesondere der Industrie,<br />
aber auch des Handels, den Marktauftritt gegenüber<br />
den Verbrauchern in Abstimmung aufeinander oder<br />
gar kooperativ zu gestalten. So überrascht es nicht, daß<br />
die Diskussion in der Theorie und die Aktivitäten in der<br />
Praxis stark von der Zielsetzung beherrscht sind, das Verhalten<br />
der Marktpartner abzustimmen und isolierte Lösungen<br />
durch kooperative Ansätze zu ersetzen. Die daraus<br />
resultierenden Konzepte finden gegenwärtig vor allem<br />
unter dem Stichwort Efficient Consumer Response<br />
viel Anklang und werden intensiv diskutiert. Daß es sich<br />
dabei jedoch um etwas nicht grundsätzlich Neues handelt,<br />
zeigt das folgende Zitat von Thies aus dem Jahr 1976:<br />
„Es stellt sich daher notwendig die Frage, ob es nicht im<br />
Interesse aller Marktpartner, also auch der Verbraucher,<br />
sinnvoll wäre, die bisher nebeneinander laufenden Marketingaktivitäten<br />
und darüber hinaus die sich verstärkende<br />
Konfrontationstendenz zu stoppen oder zumindest zu<br />
bremsen und im Sinne einer konzertierten Aktion stärker<br />
zu koordinieren" ( Thies , 1976, S. 17).<br />
Müller-Hagedorn/Dach/Spork/T oporowski, Vertikales Marketing<br />
Legt man diese Systematik zugrunde, so kann man Konzepte,<br />
die unter den Namen Continuous Replenishment,<br />
Quick Response oder Just-In-Time diskutiert werden, im<br />
wesentlichen der ersten Substrategie von ECR, dem effizienten<br />
Warennachschub, zuordnen. Die effiziente Sortimentsgestaltung<br />
wird häufig unter dem Begriff Category<br />
Management analysiert. Dieses Konzept hat Konsequenzen<br />
für die Absatzförderung und die Produktneueinführung.<br />
Während der Abschnitt 2.1 auf Entwicklungen<br />
im Bereich des effizienten Warennachschubs eingeht, beschäftigt<br />
sich der Abschnitt 2.2 mit dem Category Management<br />
als zentralem ECR-Bestandteil, der die drei restlichen<br />
Substrategien umfaßt.<br />
2.1 . Effizienter Warennachschub<br />
Zu den zentralen Begriffen, die im Zusammenhang mit<br />
der wirtschaftsstufenübergreifenden Optimierung des<br />
Warennachschubs genannt werden, gehören vor allem<br />
Continuous Replenishment und Quick-Response.<br />
Continuous Replenishment wird als Zusammenarbeit<br />
zwischen zwei Unternehmungen im Logistikkanal charakterisiert,<br />
bei der die Verantwortung für das Bestandsmanagement<br />
auf die vorgelagerte Stufe übertragen wird<br />
und das Bestellsystem Bestellungen auf der Grundlage<br />
tatsächlicher Abverkaufszahlen automatisch generiert [2].<br />
Die Begriffe, unter denen neue Konzepte für die Logistik- Quick-Response-Systeme (QR) werden häufig als die<br />
kette diskutiert werden, sind von der Praxis geprägt wor- handelsspezifische Variante von Just-in-Time interpreden.<br />
Zu den zentralen Begriffen, die in diesem Zusam- tiert. Der JiT- Ansatz verfolgt das Ziel, alle Produktströme<br />
menhangenannt werden, gehören:<br />
und die dazugehörigen Informationsströme bedarfsnah zu<br />
erstellen. Alle<br />
• Vorgänge, die nicht der Wertschöpfung die-<br />
Efficient Consumer Response,<br />
nen, sollen dabei vermieden werden. Kotzab stellt zwei<br />
• Continuous Replenishment,<br />
charakteristische Merkmale von QR heraus, das Partner-<br />
• schaftsprogramm zwischen Industrie und Handel sowie<br />
Quick Response,<br />
die Beschleunigung des Warenflusses als Ziel dieser Part-<br />
• Just-In-Time,<br />
nerschaft (vgl. Kotzab , 1997, S. 127-128). Er gibt einen<br />
•<br />
Überblick über Literaturbeiträge, die sich mit QR be-<br />
Category Management.<br />
schäftigen [3] und präsentiert Ergebnisseiniger Studien.<br />
Sie haben sich mittlerweile in der wissenschaftlichen Dis-<br />
Im<br />
kussion etabliert. Sie werden jedoch zum Teil unter-<br />
Mittelpunkt des Efficient/Continuous Replenishment<br />
und des<br />
schiedlich verwandt, so daß von einer klaren<br />
Quick Response steht vor allem das Bestreben,<br />
Begriffs- Warenbestände zu reduzieren, Warenströme zu bündeln,<br />
definition meist nicht ausgegangen werden kann. Eine<br />
Bestandslücken zu vermeiden und bessere Voraussetzun-<br />
Übersicht über das unterschiedliche Verständnis der meisten<br />
Begriffe in der Literatur und eine Beschreibung der<br />
gen für die Produktionsplanung zu schaffen. Dabei<br />
kommt der<br />
Konzepte liefern die Arbeiten von Kotzab (1997) und von<br />
Rationalisierung der logistischen Prozesse sowie<br />
dem schnelleren,<br />
der Heydt (1997). Die in der Literatur am<br />
kostengünstigeren Austausch von<br />
häufigsten ge- Informationen eine<br />
nannten Konzepte können wie folgt kurz charakterisiert<br />
große Bedeutung zu. Ziel vieler Überwerden.<br />
legungen scheint die nachfragesynchrone Belieferung zu<br />
sein (vgl. Zentes , 1992, S. 219-220). Hierbei ist aller-<br />
Efficient Consumer Response (ECR) wird als strategi- dings zu bedenken, daß nicht die Minimierung der Besches<br />
Konzept der interorganisatorischen Zusammenar- stände, sondern die Minimierung der Kosten der Bestellbeit<br />
zwischen Hersteller und Handel im Distributions- politik das ökonomisch sinnvolle Ziel ist [4]. Kleine<br />
kanal gesehen, um Verbraucherbedürfnisse besser zu be- Bestellmengen können aufgrunder dann häufig anfalfriedigen<br />
[1]. Es werden vier Sub- bzw. Basisstrategien lenden Belieferungen zu einem Anstieg der Kosten fühunterschieden<br />
- effizienter Warennachschub (efficient ren. Hier wird deutlich, daß im Rahmen der genannten<br />
replenishment), effiziente Sortimentsgestaltung (efficient Konzepte die Kosten Wirkungen der geplanten Maßnahassortment),<br />
effiziente Absatzförderung (efficient pro- men quantifiziert werden müssen, wofür geeignete Ansätmotion)<br />
und effiziente Produktneueinführung (efficient ze aus der Prozeßkostenrechnung bereitgestellt werden<br />
product introduction).<br />
müssen.<br />
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Müller-Hagedorn/Dach/Spork/T oporowski, Vertikales Marketing<br />
Einen wichtigen Punkt in der Diskussion um den Einsatz sammen, erfassen den Entwicklungsstand in der Praxis<br />
wirtschaftsstufenübergreifender Konzepte spielt die tech- (vgl. z.B. Homburg/Grandinger/Krohmer, 1996; Homnologische<br />
Entwicklung. Der Austausch von strukturier- burg/Engelbrecht/Krohmer , 1997) und analysieren die<br />
ten Daten zwischen Unternehmen mit Hilfe elektroni- technologischen Entwicklungen sowie die vermuteten<br />
scher Medien wird unter dem Begriff Electronic Data Auswirkungen auf die Zusammenarbeit zwischen Handel<br />
Interchange (EDI) diskutiert. Mit dem Thema EDI befas- und Industrie (vgl. z.B. Pfohl , 1997). Die letzte Frage<br />
sen sich ausführlich die Arbeiten von Neuburger , Kim , wird in der Arbeit von von Moeller diskutiert, der neben<br />
Eistert und Lamprecht (vgl. Neuburger , 1994; Kim , 1994; dem Einfluß neuer Technologien die Wirkung sozioöko-<br />
Eistert , 1996; Lamprecht , 1998). Ein wichtiger Bestand- nomischer Entwicklungen auf den Einzelhandel unterteil<br />
der Forschung sind Fragen nach den Auswirkungen sucht (vgl. von Moeller , 1995). Die Arbeit liefert sowohl<br />
von EDI auf die Geschäftsabwicklung und den daraus re- einen Überblick über den Entwicklungsstand im technosultierenden<br />
organisatorischen und institutionellen Kon- logischen Bereich als auch Ansätze für eine Prognose der<br />
sequenzen. Neben der Entwicklungeeigneter techni- zukünftigen Entwicklung des Einzelhandels. Als weitere<br />
scher Systeme zählt die Standardisierung des Daten- und Konsequenz der technologischen Entwicklungen wird<br />
Informationsaustausches zu den bedeutenden Einflußfak- die Internationalisierung der Märkte diskutiert (vgl.<br />
toren auf die Effizienz von Informationsprozessen. Swoboda , 1998).<br />
Die Centrale für Coorganisation ( CCG) ist eine der wichtigsten<br />
Eine Reihe von Fragen wird aber nur unzureichend unter-<br />
Institutionen, die die Bemühungen um eine Standardisierung för- sucht. So wird zum Beispiel oft behauptet, daß die neuen<br />
dern. Unter ihrer Führung wurde von Industrie und Handel 1977 Konzepte Kostenersparnisse in einer bestimmten Höhe<br />
ein SEDAS-Standard (Standardregelungen einheitlicher nach sich ziehen<br />
Datenaustauschsysteme) vereinbart (vgl. Schade , 1991, S. 233-<br />
(vgl. z.B. Coca-Cola-Retailing-<br />
239). Unter Verwendung der Europäischen Artikelnummern Research-Group-Europe ( CCRRGE ), 1994, S. 18; von der<br />
(EAN) und der Internationalen Lokationsnummern (ILN) (bis Heydt , 1997, S. 60; Biehl, 1995, S. 48); solche Aussagen<br />
1996 bundeseinheitliche Betriebs- und Betriebsstellennummern) sind schwer zu überprüfen, weil die Grundlage, auf der<br />
wurden in den Folgejahren Datensätze für den Bestellverkehr, die Effektermittelt worden sind, nicht hinreichend transfür<br />
MADAKOM (Marktdatenkommunikation), für SINFOS<br />
(Stammdateninformationen) und für die Nachrichtenarten Reklaparent<br />
ist. Eine lohnende Aufgabe für die Wissenschaft ist<br />
mation und Lieferavis entwickelt (vgl. Centrale<br />
darin zu sehen,<br />
für Coorganisation<br />
, 1995, S. 22). Darüber hinaus wurde die Nummer der • die Höhe der<br />
Versandeinheit (NVE) eingeführt, die der Packstückidenti-<br />
Rationalisierungspotentiale mit analytifikation<br />
dient. Die Zahl der Artikel im SINFOS-Pool ist zwischen<br />
schen Mitteln zu quantifizieren,<br />
Januar 1997 und Januar 1998 um 35% auf 40000, die Zahl der • zu klären, in welchen wirtschaftlichen Bereichen die<br />
Teilnehmer im gleichen Zeitraum von 300 auf 370 um 28% angewachsen<br />
(vgl. Stark<br />
Potentiale realisiert werden<br />
, 1998, S.18).<br />
können,<br />
Die internationalen Standardisierungsbemühungen haben dazu<br />
• wie sie zwischen den beteiligten Wirtschaftssubjekten<br />
geführt, daß auf Initiative der UN eine internationale Norm aufgeteilt werden und<br />
EDIFACT (Electronic Data Interchange for Administration,<br />
Commerce and Transportation) entstanden ist (vgl. Schade<br />
•<br />
, 1991, welche ergänzenden Vereinbarungen, beispielsweise in<br />
S. 227-232). Es handelt sich dabei um eine länder- und branchen- bezug auf Warenpräsenz, Regalplatz, Liefermenge und<br />
übergreifende Norm. Um sie den Bedürfnissen einzelner Bran- Lieferrhythmus zu treffen sind, um die angestrebten<br />
chen anzupassen, sind sogenannte Subsets entwickelt worden Ziele zu erreichen.<br />
(vgl. Hildebrandt/Kamlage , 1995, S. 5-8). So wurde für die<br />
Konsumgüterbranche das Subset EANCOM definiert. Sowohl Als häufiges Argument für die neuen Konzepte dient der<br />
die wachsende Zahl von Nachrichtentypen in diesem Subset Hinweis auf die<br />
(1994: 19, 1995: 27, 1997: 42) als auch die Anzahl der Unternehsogenannte<br />
win-win-Position, d.h. die<br />
mungen, die EANCOM anwenden - die Zahl wuchs in Deutsch- Behauptung, beide Marktpartner könnten ihre Position<br />
land im Jahr 1997 von 750 auf 1300 - signalisieren die Bedeu- verbessern. Aber: Es sind mehrere Fälle denkbar. Werden<br />
tung der Standardisierung für Industrie und Handel (vgl. Centrale aufgrund einer Kooperation insgesamt Kostenvorteile<br />
für Coorganisation, 1997, S. 25).<br />
realisiert, so ist ihr Zustandekommen in unterschiedlichen<br />
Neben Standardisierungsvorhaben im Bereich des Informations- Konstellationen vorstellbar:<br />
austausches gibt es Initiativen, die der Standardisierung von phy- •<br />
sischen Prozessen dienen und die ebenfalls von der CCG forciert Kostensenkung bei Partner 1 und gleichbleibende Kowerden.<br />
Hierzu zählen die Harmonisierung von Transportsten<br />
bei Partner 2,<br />
verpackungen und die Bündelung der logistischen Abläufe bei •<br />
Mehrwegtransportverpackungen. Hierbeist ein zunehmender Kostensenkung bei Partner 1 und Kostenanstieg bei<br />
Einsatz von Logistikdienstleistern zu beobachten.<br />
Partner 2,<br />
•<br />
Betrachtet man die Publikationen, die sich mit der Proble- Kostensenkung bei Partner 1 und Kostensenkung bei<br />
Partner 2.<br />
matik einer wirtschaftsstufenübergreifenden Optimierung<br />
befassen, so ist folgendes festzustellen: Viele Arbeiten Im letzten Fall können die Kostenersparnisse bei beiden<br />
bieten eine umfassende Charakterisierung und Definition Partnern die gleiche Höhe annehmen oder aber unterder<br />
neuen Konzepte (vgl. z.B. ECR Europe , 1997), doku- schiedlich stark sein. Die Übersicht zeigt, daß auch dann,<br />
mentieren Studien und Praxisprojekte, tragen die dort ge- wenn die Kooperation erwiesenermaßen zu Kostensennannten<br />
Kostenersparnisse und Leistungssteigerungen zu- kungen führt, die Fragen, wie die Kostenersparnisse auf-<br />
64 MARKETING ZFP Heft 1 1 . Quartal 1999<br />
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Müller-Hagedorn/Dach/Spork/T oporowski, Vertikales Marketing<br />
geteilt werden sollen und welche Anreizsysteme den je- einander nicht unbedingt mit seinem Einkaufsverhalten<br />
weiligen Partner zu einer Zusammenarbeit bewegen kön- bezug auf die jeweilige Category decken muß. Dies ist innen,<br />
unterschiedliche Antworten erfahren können. sofern bedeutsam, als daß im Zuge des Category Management<br />
deutlicher als zuvor zwischen Einkaufsverhalten<br />
Weitere Forschungsarbeiten müssen sich darauf konzenund<br />
Verbrauchsverhalten der Kunden unterschieden wertrieren,<br />
die Vorteile, die aus dem Einsatz neuer Technoloden<br />
soll, und sich die<br />
gien resultieren, zu quantifizieren, die Bedingungen, un-<br />
Sortimentsausrichtung und -plater<br />
denen Vorteile zu erwarten sind, zu<br />
zierung in Zukunft noch mehr an Ersterem orientieren<br />
spezifizieren, wird.<br />
Entscheidungsmodule zu entwickeln, mit denen diese rea-<br />
Warenkorbanalysen bilden dafür die Basis. Sie werden<br />
lisiert werden können und Aufteilungsregeln für die er- ergänzt um Datenmaterial der Marktforschung<br />
-<br />
insbesondere aus<br />
schlossenen Potentiale zu entwickeln. Um die bisher als<br />
Haushaltspanels<br />
- , um so Kunden-<br />
Hypothesen formulierten Zusammenhänge zu profile und deren Einkaufsprozesse möglichst exakt erüberprüfen,<br />
kennen zu können<br />
sind Simulationsstudien<br />
(vgl. Speer , 1998).<br />
geboten.<br />
Als zweiter wichtiger Punkt erscheint die organisatori-<br />
2.2. Category Management als Schlüssel zur sche Komponente des Category Management: Dem<br />
Umsetzung von ECR-Strategien<br />
Category Manager obliegt die Verantwortung für die gesamte<br />
Ein wichtiger Baustein der verbleibenden drei Säulen des<br />
Warengruppe. Somit werden, im Gegensatz zu tra-<br />
ECR-Konzeptes<br />
- insbesondere der Sortimentssäule - ditionellen funktional gegliederten Ansätzen des Handelsist<br />
das Category Management. Wiezorek bezeichnet es als<br />
managements, die einkaufs- und verkaufsbezogenen Aktivitäten<br />
„das in ECR eingebundene Managementsystem zur Plaorganisatorisch<br />
zusammengefaßt. Der Ansatz ist<br />
nung und Steuerung von Warengruppen als<br />
eng mit dem Gedanken der strategischen Geschäftsfeldstrategische<br />
Geschäftseinheiten" ( Wiezorek , 1998, S. 395). Von der planung verknüpft (vgl. Feld , 1996, S. 13). Dem<br />
Heydt spricht gar vom „Herzstück" des ECR, das<br />
Category Manager wird eine strategische Subautonomie<br />
hilft,<br />
zuteil, mit der er sich zwar der<br />
„die einzelnen Komponenten von ECR in ein<br />
Unternehmensgesamtintegriertes<br />
Gesamtkonzept zu bündeln" ( von der<br />
strategie unterzuordnen hat, die ihm aber die Ausgestal-<br />
Heydt , 1997,<br />
S. 88 f.). Es bildet somit den nachfragebezogenen oder<br />
tung der jeweiligen Funktionalstrategien für seine<br />
marketingorientierten Teil des<br />
Category überläßt. Mit diesen umfangreichen Handlungs-<br />
ECR-Konzeptes (vgl.<br />
Swoboda , 1997, S. 451). Währen die einzelnen Elemenkompetenzen<br />
geht eine konsequente Delegation der<br />
te von Category Management hier nicht ausführlich dar-<br />
Gewinnverantwortung einher (vgl. Köhler , 1995,<br />
gestellt werden können (vgl. hierzu z.B. Ehrl<br />
Sp. 1643), so daß die einzelnen Categories wie Profit<br />
, 1997,<br />
Center<br />
S. 41-48), soll stattdessen auf die verschiedenen Bedeugeführt<br />
werden. Neben die Abstimmungs Verbessetungsinhalte<br />
und -umfänge des Begriffs hingewiesen werrung<br />
treten damit auch motivationssteigernde Effekte als<br />
Ziel einer<br />
den (vgl. Feld , 1996). Als Aspekte hierbei lassen sich<br />
Category Management Organisation.<br />
nennen:<br />
Hiermit wiederum eng verzahnt ist schließlich der dritte<br />
• die Endverbraucherorientierung in der Sortiments-<br />
Aspekt: die Kooperation von Industrie und Handel auf<br />
Category-Ebene. Dahinter steht die Erkenntnis, daß die<br />
gliederung,<br />
Fluß- und Prozeßorientierung solange nicht vollends er-<br />
• die eigenständige Organisationsform und<br />
folgreich sein kann, wie sie an den Grenzen der jeweili-<br />
• die warengruppenorientierte Kooperation zwischen Ingen<br />
Wirtschaftsstufe haltmacht. Dies ist bezogen auf<br />
Informations- und Warenströme im Rahmen des Efficient<br />
dustrie und Handel.<br />
Replenishment bereits angesprochen worden. Zu klären<br />
Der erste Punkt betrifft die Bildung von Sortimentsteilen, bleibt, inwiefern solche kooperativen Ansätze, die ganz<br />
die die Grundlage für die zu übernehmenden Manage- wesentlich zu einer Poolung von Marktforschungs- und<br />
mentaufgaben bilden sollen. Mit Warengruppen und Abverkaufsinformationen führen, auch für die restlichen<br />
Sortimentsteilen hat sich der Handel seit jeher befaßt. Der Substrategien im Rahmen von ECR, also der effizienten<br />
Fokus liegt aber nun darauf, daß sie anhand von Kriterien Sortimentsgestaltung, der Neuprodukteinführung und der<br />
definiert werden, die nicht etwa auf die stoffliche Zusam- Verkaufsförderung, Vorteile mit sich bringen. Wie groß<br />
mensetzung der Produkte oder auf die gemeinsamen Lie- sind die Vorteileiner Zusammenfassung der Informatioferanten<br />
abstellen, sondern deren Grundlage Kundenbe- nen auf der Ebene des Herstellers, und reichen die Anreidürfnisse<br />
bilden (Sicht der Kunden). Die Ermittlung die- ze für den Händler aus, seine Informationen bereitzustelser<br />
Kundensicht stellt damit ein zentrales Problem bei der len? Zu klären wäre auch das Ausmaß möglicher Konflik-<br />
Einteilung der Categories dar. Kinateder hat im Hinblick te, wenn das Herstellerunternehmen nicht mehr nur in der<br />
auf die kundengerechte Regalbelegung empirisch unter- Position des Lieferanten auftritt, sondern ihm eine catesucht,<br />
wie sich zum einen mittels einer nonmetrischen gorybezogene Beraterposition zukommt, für die sich die<br />
multidimensionalen Skalierung und zum anderen mit Hil- Begriffe des Category Captain oder Category Consultant<br />
fe der Clusteranalyse innerhalb einer Warengruppe Pro- finden (vgl. Hahne , 1998, S. 65 f.). Die Kompetenzen<br />
dukte zu Untergruppen zusammenfassen lassen (vgl. dieses Beraters reichen dann zum Teil bis zur Disposition<br />
Kinateder , 1989). Als Problem bleibt bestehen, daß sich einer Category, so daß er zumindest mittelbar auch Eindie<br />
vom Verbraucher empfundene Nähe der Produkte zu- fluß hätte auf die Beziehung des Händlers zu anderen<br />
MARKETING ZFP Heft 11. Quartal 1999 65<br />
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MüHer-Hagedorn/Dach/Spork/T oporowski, Vertikales Marketing<br />
Herstellern. Diese Konstellation läßt sich als komplexes wurde kürzlich von Toporowski aufgegriffen und dis-<br />
Prinzipal-Agenten-Problem auffassen, bei dem es gilt, kutiert (vgl. Toporowski , 1999). Insgesamt ist aber zu<br />
mögliche Konflikte zunächst zu erkennen und dann Maß- erwarten, daß die vorhandenen theoretischen Ansätze<br />
nahmen zu ergreifen, die das zielkonforme Verhalten des zur Neuen Institutionenökonomik im Rahmen der<br />
Herstellers als Agenten gegenüber dem Händler als Prin- Distributionspolitik noch weiter entwickelt werden<br />
zipal sicherstellen. Der Beziehungsqualität zwischen den müssen (vgl. auch Fischer , 1993).<br />
beteiligten Parteien kommt somit eine wachsende Bedeu-<br />
•<br />
tung zu (vgl. hierzu Jüngst wurde untersucht, inwieweit in Verbundgruppen<br />
Klein/Lachhammer, 1996).<br />
straffe oder lockere Formen der Bindung realisiert werden<br />
sollten ( Mandewirth , 1997; Müller-Hagedorn/<br />
Preißner , 1998).<br />
3. Markt oder Hierarchie in der<br />
•<br />
Distributionskette<br />
Empirisch gesehen fällt auf, daß Franchising-Systemen<br />
eine wachsende Bedeutung zukommt. Dies gilt für<br />
Traditionell wird eine Distributionskette als Abfolge von handelsgeführte Franchisesysteme (z.B. OBI , Der Teeselbständigen<br />
Unternehmungen gesehen. Als laden) wie auch für solche, die von Herstellerunter-<br />
Kettenglieder<br />
treten insbesondere Hersteller, Großhändler, Einzelnehmen<br />
geführt werden. Besonders Tietz hat schon früh<br />
händler, Spediteure sowie Logistikdienstleister auf. Sie<br />
Publikationen zum Franchising vorgelegt (vgl. Tietz/<br />
koordinieren ihre Aktivitäten, indem sie miteinander<br />
Mathieu , 1979; Tietz , 1987). Die modelltheoretische<br />
Kontakt aufnehmen, verhandeln, Kaufverträge abschlie- Erörterung erfolgt vor allem im Rahmen der Prinzipalßen<br />
und abwickeln. Dies wird als marktliche Koordina- Agenten-Theorie, die sich zum Ziel setzt, Anreiztion<br />
bezeichnet; sie wird als Gegenpol zu der hierarchimuster<br />
zu entwickeln, mit denen ein Prinzipal sicherstellen<br />
schen Koordination gesehen, nach der ein kann, daß sich der von ihm nicht immer<br />
Kettenglied<br />
einem anderen Kettenglied Anweisungen erteilen kann<br />
beobachtbare Agent so verhält, daß es seinen Zielen<br />
(vgl. Williamson , 1990). Der Direktvertrieb eines Indu- entspricht. Solche Modellstrukturen sind im Rahmen<br />
striebetriebes, bei dem die Zentrale die Verkaufsstellen<br />
der Distributionsforschung bisher allerdings erst selten<br />
steuert, ist hierfür ein Beispiel. Im Zeitablauf haben sich aufgegriffen worden (vgl. z.B. Sewing , 1994; Posselt ,<br />
aber viele hybride Formen herausgebildet, die 1998).<br />
aufgrund<br />
der auf Dauer angelegten Form der Kooperation weder • Eine der bedeutsamsten kooperativen Formen ist im<br />
der marktlichen, noch der rein hierarchischen Koordina- Vordringen von Handelsmarken zu sehen. Zwar kann<br />
tion zuzurechnen sind (vgl. auch Ahlert, 1998). Beispiele die Zusammenarbeit zwischen Handel und Hersteller<br />
für hybride Formen in der Distribution sind:<br />
in bezug auf Handelsmarken unterschiedlich sein (vgl.<br />
• hierzu Einkaufsvereinigungen bzw. Müller-Hagedorn , 1998, S. 430-441; Bruhn ,<br />
Verbundgruppen,<br />
1997b), aber dennoch handelt es sich in der Regel um<br />
• Vertragliche Vertriebssysteme, insbesondere Vertrags- eine relativ enge Form der Zusammenarbeit; in ihr hat<br />
händler,<br />
der Handel in den Verhandlungen mit dem Hersteller<br />
• eine stärkere Position, als dies im Freiwillige Ketten,<br />
Regelfall in den Verhandlungen<br />
beim Kauf von Herstellermarken der Fall<br />
• Franchisesysteme,<br />
ist. Stellenweise wird man fast von einer hierarchi-<br />
• schen Koordination durch den Handelsbetrieb spre-<br />
Shop-in-the-shop-Systeme.<br />
chen können.<br />
Gibt es einen Trend zur hierarchischen Koordination?<br />
Das ist eine gleichermaßen praktisch bedeutsame wie<br />
4. Zum Einsatz der<br />
theoretisch anspruchsvolle Frage. Die sog. Neue Instituabsatzpolitischen<br />
Instrumente<br />
im vertikalen<br />
tionenökonomik hat nicht nur die Marketing<br />
Möglichkeit geboten,<br />
die verschiedenen Formen der Kooperation zu systemati- Um ein<br />
sieren, sondern sie hat es ermöglicht, für bestimmte Siakquisitorisches<br />
Potential gegenüber dem Handel<br />
aufzubauen und ihn so für die Distribution des<br />
tuationen die Eignung einzelner Koordinationsformen zu<br />
eigenen<br />
Produktes zu<br />
beurteilen.<br />
gewinnen, stehen der Herstellerunternehmung<br />
zwei Ansatzpunkte zur Verfügung (vgl. Tomczak/<br />
• Am Anfang stand die Suche nach einer Antwort auf die Gussek , 1992, S. 790). Zum einen kann sie mittels des<br />
Frage, wann überhaupt ein Handelsbetrieb in den Ver- verbrauchergerichteten absatzpolitischen Instrumentatrieb<br />
eines Gutes vom Hersteller zum Verwender einge- riums eine Sogwirkung des Endverbrauchermarktes<br />
schaltet werden sollte. Insbesondere Giimbel und Picot („Consumer-Pull") anstreben und somit gleichsam indihaben<br />
das Phänomen der durch die Einschaltung des rekt das Verhalten des Handels beeinflussen, zum anderen<br />
Handels bedingten Kontaktkostenreduktion erweitert, steht ihr ein absatzpolitisches Instrumentarium zur Verfüindem<br />
sie zur Transaktionskostenminimierung über- gung, mit dem sie direkt auf den Handel Einfluß nehmen<br />
gingen (vgl. Giimbel , 1985; Picot , 1986). Das sog. kann, um dort eine Unique Distribution Position zu schaf-<br />
Großhandelstheorem von Gümbel, also die Frage, in fen. Nachfolgend soll auf einige Bestandteile dieses Inwieviel<br />
Stufen sich der Großhandel ausbilden wird, strumentariums näher eingegangen werden.<br />
66 MARKETING ZFP Heft 1 1 . Quartal 1999<br />
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Müller-Hagedorn/Dach/Spork/T oporowski, Vertikales Marketing<br />
4.1. Die Preispolitik<br />
orientierte und transparente Konditionengewährung sein<br />
können<br />
Der gegenwärtige Versuch einiger Herstellerunternehmen<br />
(vgl. Härdtl , 1995, S. 71-178). Die zu bewertenden<br />
(etwa Procter & Gamble, Coca Cola), aus Gründen der<br />
Leistungen des Handels liegen dabei in den Bereichen<br />
der<br />
Effizienzsteigerung wie auch der rechtlichen<br />
Geldlogistik, der Güterlogistik, der Markt-<br />
„Unter-Einstands-Problematik"<br />
die Konditionensysteme zu vereinbearbeitung<br />
und der Informationsbeschaffung und -bereitfachen,<br />
und die z.T. heftigen Reaktionen von Handelsunstellung.<br />
Als weiterer Indikator kommt das Kaufvolumen<br />
hinzu, wobei eine<br />
ternehmen zeigen sowohl die Aktualität wie auch die Brientsprechende<br />
Konditionenanpassung<br />
sanz der Konditionensysteme zwischen Hersteller und<br />
gewissermaßen als „eine pauschalierte Vergütung aller<br />
Händler. Der Grund liegt darin, daß mittels der Konditioproduktgerichteten<br />
Anstrengungen des Absatzmittlers"<br />
nen der Anteil der verschiedenen Wirtschaftsstufen an der<br />
gesehen wird. Eine theoretische Grundlage für ein lei-<br />
„Vertriebsspanne" festgelegt wird, wodurch sich ein<br />
stungsorientiertes Konditionensystem hat Keller entwiksy-<br />
kelt<br />
stemimmanenter Konflikt ergibt, der prinzipiell nicht auf-<br />
(vgl. Keller , 1991).<br />
lösbar ist (vgl. Irrgang , 1989, S. 7-12; Simon , 1992, Unabhängig von der Zusammensetzung des Herstellerab-<br />
S. 510-512). Kommt es in Folge des ECR-Gedankens zu gabepreises aus verschiedenen Konditionenbestandteilen<br />
effizienzsteigernden Kooperationen zwischen Herstellern hat Simon anhand mikroökonomischer Modelle aufgeund<br />
Händlern, so wird über die Konditionen zudem der zeigt, wie das Herstellerunternehmen für ein mehrstufiges<br />
„Kooperationsgewinn" aufgeteilt. Ergebnis solcher Ver- System seinen optimalen Abgabepreis bestimmen kann,<br />
handlungen waren und sind Konditionensysteme, die wenn es<br />
allein ob der Vielzahl ihrer Bestandteile kaum zu über- • sowohl den<br />
schauen sind und die nach wie vor häufig durch die<br />
Herstellerabgabepreis als auch den<br />
Endpreis festlegen kann (trotz der nicht zulässigen<br />
Machtbeziehung zwischen den Verhandlungspartnern gekennzeichnet<br />
sind. Kramer verdeutlicht deren Vielfalt<br />
Preisbindung haben unverbindliche Preisempfehlunund<br />
den Einfallsreichtum der Ein- und Verkäufer anhand<br />
gen häufig den gleichen Effekt),<br />
einer Liste (vgl. Kramer , 1993, S. 356):<br />
• nur den Herstellerabgabepreis festlegen kann,<br />
Rechnungsrabatt, Disporabatt, Mengennachlaß, Quartalsbonus, • nur der Vorgabe eines Abgabepreises durch ein Han-<br />
Tertialbonus, Erfüllungsbonus, Jahresbonus, Chefbonus, Paket- delsunternehmen zustimmen kann,<br />
bonus, Hausbonus, Stützpunkthändlerbonus, Servicepauschale,<br />
Messerabatt, Werbekostenzuschuß, Valuta, Aktionsrabatt, Aus- • mit einem Handelsunternehmen gemeinsame Gewinnschließlichkeitsprämien,<br />
Denkanstoßprämie, Einrichtungszu- maximierung betreibt (vgl. Simon , 1992, S. 491-513).<br />
schuß, Jubiläumsrabatt, Listungsgebühr, Regalmiete, Regalpflege,<br />
Sortimentsprämie, Statuserhaltungsprämie, Zielerrei- Die theoretischen Modelle machen deutlich, daß die<br />
chungsprämie, Zweitplazierungsprämie, Zweitplazierungs- Marktstruktur und damit implizit die Machtverhältnisse<br />
gebühr, Totalmengenrabatt, Auftragsgrößenrabatt, Landerabatt, im Markt auf den<br />
Palettenrabatt, Kartonrabatt, Vorausrabatt, Treuerabatt, Konzen-<br />
Herstellerabgabepreis Einfluß haben.<br />
trationsrabatt, Vollsortimentsrabatt, Sortimentserweiterungs- Zusätzliche Bedeutung erfährt die Konditionenpolitik vor<br />
rabatt, Frühbezugsrabatt, Saisonrabatt, Einführungsrabatt, dem<br />
Schaufensterrabatt, Naturalrabatt, Skonto, Sofortskonto.<br />
Hintergrund der europäischen Währungsunion. Insbesondere<br />
international agierende Handelsunternehmen<br />
Steffenhagen hat die Unübersichtlichkeit, die fehlende werden in der Lage sein, national unterschiedliche<br />
Nachvollziehbarkeit und vor allem die fehlende Lei- Konditionensysteme von Herstellern zu erkennen. Sie<br />
stungsorientierung vieler Konditionensysteme aufgegrif- werden dann vermutlich versuchen, gemäß dem Bestfen<br />
und Prinzipien formuliert, gemäß derer leistungs- wertprinzip europaweit gültige Konditionen zu fordern<br />
konforme Konditionensysteme zu gestalten seien (vgl. oder aber Arbitragemöglichkeiten auszunutzen (vgl.<br />
Steffenhagen , 1995, S. 19-33). Es sind dies:<br />
Bacher/Heger/Köhler , 1997). Um dem zu begegnen, werden<br />
Herstellerunternehmen ihre<br />
•<br />
Konditionenpolitik verstrikte<br />
Leistungsbezogenheit aller Konditionenarten, einheitlichen oder aber zumindest Preiskorridore bilden<br />
• systemgestützte Gleichbehandlung aller Kunden des- müssen, die dem Handel keine Arbitragemöglichkeiten<br />
selben Herstellers,<br />
bieten. Andere Reaktionen könnten auch darin bestehen,<br />
sich aus<br />
•<br />
einigen europäischen Märkten ganz zurückzuzie-<br />
Systemtransparenz,<br />
hen oder von europäischen Marken Abschied zu nehmen<br />
• unternehmensspezifische Individualität (bezogen auf und regional angepaßte Produkte anzubieten, die Preisdas<br />
liefernde Unternehmen),<br />
vergleiche und Grauimporte weitgehend ausschließen<br />
•<br />
(vgl. Jensen , 1998).<br />
Erhaltung von Flexibilität in der Konditionengestaltung<br />
und<br />
Letztlich muß auch das Spannungsfeld zwischen Marke-<br />
•<br />
ting und den betrieblichen Finanzen gesehen werden.<br />
wettbewerbsrechtliche und -politische Unbedenklich- Hinweise zur Gestaltung der Zahlungsbedingungen im<br />
keit.<br />
Hinblick darauf hat z.B. Lauer vorgelegt (vgl. Lauer ,<br />
Zudem haben er und insbesondere Härdtl Leistungs- 1998).<br />
indikatoren und deren Meßmöglichkeiten zusammengetragen,<br />
die die Informationsgrundlage für eine leistungs-<br />
MARKETING ZFP Heft 1 1 . Quartal 1999 67<br />
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MüHer-Hagedorn/Dach/Spork/T oporowski, Vertikales Marketing<br />
4.2. Sortiments- und Produktpolitik<br />
4.2.2. Modularer Produktaufbau und Produktions-<br />
Innerhalb der Sortiments- und Produktpolitik im vertika- postponement<br />
len Marketing sind es gegenwärtig insbesondere zwei Ein weiterer Aspekt der Produktpolitik, der das Verhältnis<br />
Themenbereiche, die in der Praxis wie in der Theorie im zwischen Hersteller und Händler hinsichtlich der über-<br />
Zentrum der Diskussion stehen: die Thematik der Han- nommenen Funktionen verändern kann, ist ein Trend zur<br />
delsmarken und der Trend zu einer Modularisierung ins- Modularisierung der Produkte mit dem Ziel, die endgültibesondere<br />
von Gebrauchsgütern.<br />
ge Produktspezifikationen erst auf der Handelsebene festlegen<br />
zu können (vgl. Zinn , 1990). Wahrscheinlich gän-<br />
4.2.1. Handelsmarken<br />
gigstes Beispiel hierfür ist die PC-Branche. Der Vorteil<br />
der<br />
Nach Auskunft von Meinungsforschungsinstituten hat der<br />
verzögerten Produktfertigstellung liegt zum einen darin,<br />
flexibel unterschiedlichsten Kundenwünschen<br />
Marktanteil von Handelsmarken seit 1990<br />
gerecht<br />
zugenommen zu werden<br />
(vgl. z.B. Lebensmittel-Zeitung , 1993). Während<br />
(akquisitorische Komponente), zum anderen<br />
einige<br />
darin Anzeichen für eine stete Zunahme des Gewichtes<br />
ergeben sich logistische Vorteile, die, bezogen auf die Bevon<br />
Handelsmarken sehen, gehen andere von einer<br />
vorratung aller vollständig montierten Produkte, in gerinzyklischen<br />
Bewegung aus, aus der in mehr oder<br />
geren Lagerbeständen bestehen, wobei sich durch die geminderegelmäßigem<br />
Abstand Kostensenkungen auch bei den Her- ringere Größe der Module und durch die niedrigere<br />
stellermarken resultieren, die dann wieder zu einem<br />
Wertschöpfungsstufe weitere Kostensenkungen ergeben<br />
Rückgang des Handelsmarkenanteils führen.<br />
(logistische Komponente) [5]. Diesen Effekten stehen jedoch<br />
Verluste von Größenvorteilen in der Produktion ge-<br />
Die Forschung hat sich mit zahlreichen Aspekten be- genüber, deren Ausmaß nicht zuletzt vom Aufbau der<br />
schäftigt (vgl. u.a. Meffert/Burmann , 1997; Schenk , Module abhängt, der wiederum entscheidend für den Ar-<br />
1997):<br />
beitsaufwand bei der Endmontage ist (vgl. Lee , 1993).<br />
•<br />
Eine<br />
Welche Ziele verfolgen Handelsunternehmungen mit Folge der Produktmodularisierung ist, daß die Grenzen<br />
zwischen einem Hersteller und einem Händler zum<br />
Handelsmarken ?<br />
Teil kaum noch eindeutig gezogen werden können, so<br />
• Wie sollte die Arbeitsteilung bei der Markenführung etwa bei Vobis.<br />
zwischen Herstellern und Händlern erfolgen?<br />
• In welchen Preis- und Qualitätslagen sollten Handels- 4.3. Kommunikationspolitik<br />
marken positioniert werden? Können Handelsmarken<br />
Die<br />
auch in den oberen Preissegmenten erfolgreich sein? händlergerichtete Kommunikationspolitik des Hersteller<br />
stellt das absatzpolitische Instrument dar, das in<br />
• Nach welchen Gesichtspunkten treffen Verbraucher der Literatur am wenigsten beleuchtet wurde. Es kann<br />
ihre Wahl zwischen Hersteller- und Handelsmarken vermutet werden, daß im Zuge der zunehmenden Konbzw.<br />
der anonymen Ware?<br />
zentration auf beiden Wirtschaftsstufen und der wachsen-<br />
• den<br />
Welche Produktbereiche bieten sich für Handelsmar- Kooperation zwischen Herstellern und Händlern der<br />
Bedarf an klassischen Kommunikationsmethoden wie<br />
ken an?<br />
Werbung in Fachzeitschriften, Messen, Salesfoldern etc.<br />
Antworten basieren teilweise auf der Vorstellung, bei der abnimmt, weil die relevanten Informationen durch z.B.<br />
Frage nach der Bedeutung der Handelsmarke handele es Key-Account-Manager oder gemeinsame Categorysich<br />
um eine Machtfrage zwischen Industrie und Handel Teams kommuniziert werden. Bauer hat herausgearbeitet,<br />
(„machttheoretischer Ansatz", Bruhn , 1997a, S. 18), teil- daß zu den wichtigsten Beweggründen der Neuproduktweise<br />
auf der Vorstellung, die Wettbewerbssituation er- Aufnahme durch den Handel die konsumentengerichtete<br />
zwinge Handelsmarken (wettbewerbstheoretischer oder Herstellerwerbung, der Verbrauchernutzen, die erwartete<br />
ertragsorientierter Ansatz), teilweise auf der Vorstellung, Verbrauchernachfrage sowie Einführungsrabatte und die<br />
Effizienzgesichtspunkte gäben den Ausschlag (vgl. Mül- Verpackung zählen (vgl. Bauer , 1980, S. 312). Zumindest<br />
ler-Hagedorn , 1997; Irrgang , 1993). Handelsmarken stel- bezogen auf die ersten vier Punkterscheint fraglich, ob<br />
len ein zentrales Element in der Ausgestaltung des verti- sie sich in ausreichendem Maße mittels klassischer Werkalen<br />
Marketing dar. Für die Forschung bleibt die Frage bung kommunizieren lassen.<br />
aktuell, wie sich der Proporz von Hersteller- und Han-<br />
Nach<br />
delsmarken künftig entwickeln wird. Zudem erscheint es Parjaszwski hingegen werden trotz der fortschreitenden<br />
Konzentration die<br />
als interessante Frage, wie es um die Erfolgschancen klei-<br />
Ansprüche an die Werbung im<br />
vertikalen<br />
ner Herstellermarken in Zukunft stehen wird. Wird sich<br />
Marketing („handelsorientierte Fachwerbung")<br />
ihre Position infolge des harten Wettbewerbs verschlech- komplexer (vgl. Parjaszwski , 1993). Er begründet dies<br />
tern oder wird es ihnen vielleicht sogar leichter fallen, akdamit,<br />
daß Dispositions- und Entscheidungsprozesse<br />
-<br />
neben<br />
quisitorisches Potential aufzubauen?<br />
Absprachen auf zentraler Ebene - häufig noch dezentral<br />
getroffen würden. Er legt demzufolge Richtlinien<br />
und Gestaltungsstrategien für Werbung im vertikalen<br />
Marketing dar, allerdings ohne auf die genannten inhaltlichen<br />
Anforderungen des Handels einzugehen.<br />
68 MARKETING ZFP Heft 1 1 . Quartal 1999<br />
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Unabhängig von der Art der vertikalen Kommunikation<br />
weist Bruhn auf die Verschiedenartigkeit der Ziele hin,<br />
die mittels der handelsgerichteten Verkaufsförderung<br />
während der verschiedenen Produktlebenszyklusphasen<br />
erreicht werden sollen (vgl. Bruhn , 1997c, S. 398 f.).<br />
Geht es bei der Produkteinführung<br />
erster Linie um die<br />
Vorstellung des Produktesowie um die Sicherstellung<br />
des angestrebten Distributionsgrades und geeigneter<br />
Regalplätze, so verschiebt sich der Schwerpunkt in den<br />
späteren Phasen angesichtsinkender Umsatzzuwachsraten<br />
hin zu einer Intensivierung des Hineinverkaufs,<br />
etwa in Form von Zweit- oder Aktionsplazierungen.<br />
Neben der handelsgerichteten Kommunikationspolitik<br />
soll an dieser Stelle auch die Verkaufsförderungspolitik<br />
angesprochen werden. Sie ist zwar endverbrauchergerichtet,<br />
stellt jedoch insofern auch ein Element des vertikalen<br />
Marketing dar, als sie entweder von Industrie und Handel<br />
gemeinsam oder zumindest in Abstimmung durchgeführt<br />
wird, oder aber eine Aufgabe des Handels ist, jedoch anteilig<br />
oder ganz von der Industrie finanziert wird. Ziel<br />
solcher „Kooperativ-Promotions" (Pflaum/Eisenmann,<br />
1993, S. 104) ist es, gleichzeitig eine Profilierung des<br />
Markenartikels und der Einkaufsstätte zu erreichen. Es<br />
steht zu erwarten, daß sich solche Ansätze des Co-Marketing<br />
gegenüber nicht kooperativ angelegten Verkaufsförderungsmaßnahmen<br />
mehr und mehr durchsetzen werden,<br />
nicht zuletzt, um in Anbetracht der Vielzahl von Aktionen<br />
durch Know-How-Bündelung und „konzertierte<br />
Aktionen" die Wirksamkeit der eigenen Verkaufsförderung<br />
zu steigern (vgl. Frey , 1997).<br />
Es fällt auf, daß in den USA das Ausmaß der Verkaufsförderung<br />
wesentlichöher ist als in Deutschland. Dies legt<br />
die Frage nach Gründen hierfür nahe.<br />
4.4. Logistik als akquisitorisches Instrument<br />
Auf die Bedeutung der Effizienz in der Logistik ist im<br />
Rahmen der ECR-Diskussion bereits ausführlich eingegangen<br />
worden. Daneben gewinnt jedoch noch ein anderer<br />
Gesichtspunkt an Bedeutung: Logistik ist nicht nur ein<br />
unvermeidbarer Kostenfaktor, sie kann auch einen Erfolgsfaktor<br />
im Wettbewerb darstellen (vgl. Schuh/Weber/<br />
Kajüter , 1996; Pfahl , 1994, S. 28 ff.) und damit als akquisitorisches<br />
Instrument fungieren. Eine überlegene logistische<br />
Kompetenz oder ein nachhaltiger Kostenvorteil im<br />
Logistikbereich können für Unternehmen sowohl der vorals<br />
auch der nachgelagerten Wirtschaftsstufen den Ausschlag<br />
zugunsten eines Hersteller- oder Handelsunternehmens<br />
geben. Die Logistik hat damit nicht nur wirtschaftsstufenübergreifend,<br />
sondern auch nach wie vor unternehmensintern<br />
erhebliche Bedeutung (vgl. Toporowski ,<br />
1996). Ansatzpunkte zu einer liefer serviceorientierten Logistik<br />
finden sich beispielsweise bei Dietel (vgl. Dietel ,<br />
1997). Konkrete Hinweise jedoch, in welchem Ausmaß<br />
sich mit logistischer Kompetenz akquisitorisches Potential<br />
aufbauen läßt, sind bislang kaum zu finden.<br />
Neuauflage Februar 1999:<br />
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5. Die Entwicklung der elektronischen Be- wege des IHS untereinander verglichen. Somit lassen sich<br />
triebsformen<br />
aus diesen Ansätzen keine Prognosen über das zukünftige<br />
Verhältnis der Marktanteile der IHS-Betriebsformen zu<br />
Durch Fortschritte bei den Informations- und Kommuni- den Marktanteilen der traditionellen Betriebsformen abkationstechnologien<br />
(IuK-Technologien) können im Busi- leiten. Es dürfte schwierig sein, einen solchen ganzheitness-to-Consumer-Bereich<br />
neue, elektronische Betriebs- lichen Ansatz auf Basis der Transaktionskostentheorie<br />
formen entstehen, die den Konsumenten ein Interactive durchzuführen, da als Voraussetzung für einen Trans-<br />
Homeshopping (IHS) ermöglichen [6]. Dabei können fol- aktionskostenvergleich die gleiche Leistung der vergligende<br />
IHS-Betriebsformen unterschieden werden [7]: chenen Absatzwege gegeben sein muß (vgl. Müller-<br />
• Hagedorn, , 1990, S. 458).<br />
IHS von einem elektronischen Händler (indirekter Vertrieb):<br />
Der Händler vertreibt ausschließlich auf elektro-<br />
5.2. Anwendung der Principal-Agent-Theorie<br />
nischem Weg.<br />
Auch bei der<br />
• Anwendung der Principal-Agent-Theorie<br />
IHS von einem traditionellen Händler (indirekter Verwurde<br />
bislang der Fokus auf die elektronischen Betriebstrieb):<br />
In diesem Fall bietet ein Händler seine Leistunformen<br />
beschränkt. Picot/Bortenlänger/Röhrl interpretiegen<br />
gleichzeitig auf traditionellem und elektronischem<br />
ren die Hersteller-Händler-Beziehung als eine Principal-<br />
Weg an.<br />
Agent-Beziehung und versuchen, die Wahrscheinlichkeit<br />
• IHS von einem Hersteller (Direktvertrieb): Der Her- des Aufkommens direkt vertreibender IHS-Formen vorsteller<br />
stellt über interaktive, elektronische Medien herzusagen (vgl. Picot/Bortenlänger/Röhrl , 1997). Auf<br />
einen direkten Kontakt zu den Konsumenten her und der einen Seite sehen sie zwar die Möglichkeit, daß Hervertreibt<br />
seine Waren am Handel vorbei.<br />
steller bzw. Prinzipale durch die modernen IuK-Technologien<br />
Leistungen, die bisher an Händler bzw. Agenten<br />
Es stellt sich die Frage, welche Marktbedeutung diese<br />
delegiert wurden, selbst übernehmen und somit Deleganeuen<br />
Betriebsformen erlangen können. Die Ansätze in<br />
tionskosten einsparen, auf der anderen Seite stehen einer<br />
der Literatur, die diese Problemstellung behandeln, könsolchen<br />
Entwicklung andere Funktionen der Intermediäre<br />
nen aus modelltheoretischer Sicht in drei Kategorien ein-<br />
(z.B. Beratungs- und Umtauschleistungen), ihre Marktgeteilt<br />
werden. Entweder bedienen sie sich der Transmacht<br />
und das Kritische-Masse-Problem entgegen. Ein<br />
aktionskostentheorie, der Principal-Agent-Theorie oder<br />
genereller Trend zu direkten oder indirekten IHS-Beeines<br />
Scoring-Modells.<br />
triebsformen wird daher aus diesem Ansatz nicht abgeleitet.<br />
5.1 . Anwendung der Transaktionskostentheorie<br />
Aus der Transaktionskostentheorie werden Tendenz- Aus- 5.3. Anwendung eines Scoring-Modells<br />
sagen abgeleitet, inwiefern sich die Marktanteile von di-<br />
Die Konsumenten werden zukünftig bei ihren Kaufentrektem<br />
und indirektem Vertrieb aufgrundes Aufkomscheidungen<br />
zwischen den verschiedenen elektronischen<br />
mens von IHS verschieben werden. Allerdingsind die<br />
und traditionellen Betriebsformen wählen können. Alba<br />
Prognosen widersprüchlich. Während Benjamin/Wigand et al. haben in einem ganzheitlichen Ansatz versucht, dieeinen<br />
Trend zum Direktvertrieb sehen, gehen Malone/<br />
se Wahlentscheidung abzubilden. In einem<br />
Yates/Benjamin und<br />
Scoring-Mo-<br />
Picot/Ripperger/Wolff von einer Bedell<br />
vergleichen sie die elektronischen Betriebsformen<br />
wegung zu mehr Markt und damit zu den indirekten IHS-<br />
„heutiges" und „zukünftiges IHS" mit vier traditionellen<br />
Betriebsformen aus (vgl. Benjamin/Wigand , 1995, S. 62-<br />
Betriebsformen (Supermarkt, Warenhaus, Fachgeschäft<br />
72; Malone/Yates/Benjamin , 1987, S. 484-497, insbesonund<br />
Katalogversandhandel) hinsichtlich verschiedener<br />
dere S. 489 f.; Picot/Ripperger/Wolff, ' 1996, S. 65-75) [8].<br />
Bestimmungsfaktoren<br />
Beim<br />
(vgl.<br />
Ansatz von<br />
Alba/Lynch/Weitz et al., 1997,<br />
Benjamin/Wigand muß jedoch die un-<br />
S. 39-45). Die relative<br />
realistische<br />
Bedeutung dieser<br />
Annahme eines<br />
Bestimmungsvollständigen<br />
Wegfalls von<br />
faktoren soll produkt-, situations- und<br />
Transaktionskosten beim IHS<br />
verbraucherspezikritisiert<br />
werden (vgl. fisch sein. Aus verschiedenen Gründen können aus dem<br />
Sarkar/Butler/Steinfield , 1995; Wirtz, 1995, S.50). Albers/<br />
Ansatz jedoch nur<br />
Peters<br />
bedingt Aussagen zur<br />
interpretieren den Trend zum<br />
Entwicklung der<br />
Markt noch weiterneuen<br />
Betriebsformen gewonnen werden:<br />
gehend (vgl. Albers/Peters , 1997, S. 69-80). Sie gehen<br />
nicht nur davon aus, daß Hersteller ihre Distributions- • Alba et al. analysieren schwerpunktmäßig, wie die einaufgaben<br />
an Händler abgeben. Die Autoren erwarten dar- zelnen Betriebsformen die Informationssuche der Konüber<br />
hinaus, daß die einzelnen Distributionsfunktionen sumenten unterstützen. Um Aussagen über zukünftige<br />
nicht mehr in der Hand jeweils eines Händlers liegen und Marktanteile ableiten zu können, müssen jedoch alle<br />
somit untereinander hierarchisch koordiniert werden, son- Bestimmungsfaktoren der Einkaufsstättenwahl einbedern<br />
entbündelt von Spezialisten ausgeführt und über den zogen werden.<br />
Markt abgestimmt werden. IHS führe also zu neuen For- • Die Autoren<br />
men der Arbeitsteilung im<br />
berücksichtigen nur eine zukünftige IHS-<br />
Distributionskanal [9].<br />
Form, ohne nach verschiedenen Unterformen zu diffe-<br />
In der Literatur wurden bislang mit Hilfe der Trans- renzieren. Die einzelnen elektronischen Betriebsforaktionskostentheorie<br />
nur Betriebsformen bzw. Absatz- men werden aber vermutlich erhebliche Unterschiede<br />
aufweisen.<br />
70 MARKETING ZFP Heft 1 1 . Quartal 1999<br />
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Müller-Hagedorn/Dach/Spork/T oporowski, Vertikales Marketing<br />
• Der Zusammenhang zwischen dem Produkt, der Situa- Anmerkungen<br />
tion und den Verbrauchereigenheiten auf der einen Seite<br />
und der Gewichtung der Bestimmungsfaktoren als [1] Einen Überblick über die Verwendung des Begriffes ECR<br />
abhängige Größe auf der anderen Seite wird nicht kongibt<br />
Kotzab, 1997, S. 171. Er nennt folgende Quellen: Joint<br />
Industry Project on Efficient Consumer Response<br />
kretisiert.<br />
(JIPOECR), 1995; Salmon , 1993; Tietz, 1995a; 1995b; Töpfer<br />
, 1995, Zu nennen sind auch von der Heydt , der einen<br />
5.4. Ansatzpunkte für eine Weiterentwicklung der Überblick über die Entwicklung von ECR gibt und Tucher/<br />
Modelle<br />
Wiezorek ; vgl. von der Heydt, 1997; Tucher/Wiezorek , 1998.<br />
[2] Ein Überblick über die Verwendung des Begriffes Con-<br />
Da sich die IuK-Technologien rasant fortentwickeln, tinuous Replenishment findet sich bei Kotzab , 1997, S. 141.<br />
gleichzeitig die Verfügbarkeit von Computern und Inter-<br />
Er nennt folgende Quellen: Ackermann , 1995; Andraski ,<br />
1994;<br />
net-Anschlüssen steigt, ist zu erwarten, daß sich traditio-<br />
Coca-Cola-Retailing-Research-Council (CCRRC),<br />
1992; Crasper , 1994; Joint Industry Project on Efficient<br />
nelle Distributionskanäle erheblich wandeln werden. Um Consumer Response (JIPOECR), 1994a; Levi Strauss &<br />
die Entwicklung der neuen, elektronischen Betriebsfor- Company , 1995; Ricke r/Sturtevant, 1993 , Salmon, 1993.<br />
men gegenüber den traditionellen Betriebsformen vorher- [3] Vgl. Kotzab, 1997, S. 127-128. Ernennt Ackermann, 1995;<br />
sagen zu können, müssen die bestehenden Ansätze wei-<br />
Bower sox/Fray er/Schmitz, 1994; Coca-Cola-Retailing-Research-G<br />
terentwickelt werden. Eine Weiterentwicklung des Moroup-<br />
Europe (CCRRGE), 1992; Clancy, 1989;<br />
Diekmann, 1992; Diruf, 1994; Emmelhainz , 1994; Fischer/<br />
dells von Alba et al. könnte bei den drei genannten Kritik- Stiefler, 1993; Fox, 1991; Hamilton, 1994; Joint Industry<br />
punkten ansetzen. Dabei sollten einerseits Erkenntnisse Project on Efficient Consumer Response (JIPOECR),<br />
aus der Kaufverhaltenstheorie (Einfluß von Produkt, Si- 1994b; Lalonde/M asters, 1994; Pfohl, 1994; Pinnekamp,<br />
tuation und Verbrauchereigenheiten auf die 1993; Rauck, 1995; Salmon, 1993;<br />
Gewichtung<br />
Stern/El-Ansary/<br />
der Bestimmungsfaktoren) herangezogen werden. Ande-<br />
Coughlan, 1996 'Zentes, 1989.<br />
[4] Zu einer Diskussion der Grundlagen und der Entwicklungen<br />
rerseits müßten auch die bestehenden transaktionskosten- des Bestandsmanagements siehe Pfohl/Stölzle , 1993.<br />
theoretischen Ansätze einbezogen und um fortentwickelte [5] Vgl. hierzu z.B. F eitzinger/Lee, 1997; Lee/Billington/Car-<br />
Nutzenkalküle ergänzt werden.<br />
ter, 1993; Lee/Tang, 1997; Richardson, 1994; Garg/Tang ,<br />
1997; Baker/M agazine/Nuttle, 1986.<br />
[6] Die Business-to-Business-Beziehungen, bei denen ebenfalls<br />
ein starker Wandel der traditionellen Distributionsstrukturen<br />
6. Zusammenfassung<br />
zu erwarten ist, werden in diesem Abschnitt nichthematisiert.<br />
Die aktuelle Diskussion um die Konzentration sowohl auf [7] Zu Unterschieden zwischen den direkten und indirekten<br />
IHS-Betriebsformen aus Konsumentensicht<br />
der Handels- wie auch auf der Herstellerebene, um ECR<br />
vgl. Barth/<br />
Schmekel, 1998.<br />
und um den elektronischen Vertriebelegen die wachsen- [8] Nach Picot können der direkte Absatzweg als hierarchische<br />
de Bedeutung des vertikalen Marketing. Im Gegensatz Koordination und der indirekte Absatzweg als marktliche<br />
zur herkömmlichen Lehre rücken kooperative Ansätze Koordination des Vertriebs industrieller Erzeugnisse angeanstelleinzelwirtschaftlicher<br />
Vorgehensweisen mehr und sehen werden. Vgl. Picot, 1986.<br />
mehr in den Vordergrund. Den daraus resultierenden<br />
[9] Zu neuen Institutionen bzw. Intermediären bei elektronischen<br />
Markttransaktionen vgl. auch Picot/Bortenlänger/<br />
Effizienzvorteilen stehen Probleme der Systemtrans- Röhrl , 1997, S. 11 f., sowie Sarkar/B ut le r/Ste infield, 1995.<br />
parenz, der Vertrauensbeziehung und der Gewinnaufteilung<br />
zwischen den Wirtschaftsstufen gegenüber. Mit<br />
der Neuen Institutionenökonomik steht ein Konzept zur Literaturverzeichnis<br />
Verfügung, mit dem sich Hinweise ableiten lassen, wann<br />
kooperatives und wann individuelles Agieren vorteilhaft Ackermann , K (1995): Words of warehousing, 2nd edition, Coist.<br />
Die Prinzipal-Agenten-Theorie liefert Ansätze zur lumbus, Ohio 1995.<br />
Kooperationsausgestaltung im Falle einer<br />
Ahlert, D. (1998): Vertikales Marketing im Wandel - Zur Fragemeinschaftge<br />
des Restrukturierungsbedarfs vertikaler Marketingkonlichen<br />
Marktbearbeitung.<br />
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Währen die Diskussion des vertikalen Marketing tradi- hagen, H. (Hrsg.): Marketingorientierte Unternehmensführung,<br />
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tionell einzelne absatzpolitische Instrumente umfaßt, Alba, J.; Lynch, J.; Weitz, B. et al. (1997): Interactive Home<br />
etwa die Verkaufsförderung oder das Konditionensystem, Shopping: Consumer, Retailer, and Manufacturer Incentives<br />
wird sich das Augenmerk in Zukunft mehr auf den Ver- to Participate in Electronic Marketplaces, Journal of Markegleich<br />
von ganzen vertikalen Marketingsystemen richten. ting, 1997, No. 3, p. 38-53.<br />
Zentral geht es dabei um die Art und das Ausmaß der Ver-<br />
Albers, S.; Peters, K (1997): Die Wertschöpfungskette des Handels<br />
im Zeitalter des Electronic Commerce, in: Marketing<br />
•<br />
klammerung der einzelnen Wirtschaftsstufen. Der Beitrag ZFP, 1997, S. 69-80.<br />
hat auf Themenkomplexe aufmerksam gemacht und Fra- Andraski, J. (1994): Foundation of successful continuous regen<br />
aufgeworfen, die zu weiteren Untersuchungen Anlaß plenishment programs, in: The International Journal of<br />
geben.<br />
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