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40 Jahre marin-geowissenschaftliche Forschung am Geologisch ...

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Meyniana 50 Seite 7-12 Kiel, (Nov.) 1998<br />

<strong>40</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>marin</strong>-<strong>geowissenschaftliche</strong> <strong>Forschung</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>Geologisch</strong>-Paläontologischen Institut<br />

der Universität Kiel<br />

FRIEDRICH WERNER<br />

WERNER, FRIEDRICH, 1998: <strong>40</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>marin</strong>-<strong>geowissenschaftliche</strong><br />

<strong>Forschung</strong> <strong>am</strong> <strong>Geologisch</strong>-Paläontologischen Institut der Universität Kiel<br />

(Forty years of <strong>marin</strong>e geological research of the Geological-<br />

Paleontological Institute, Kiel University.- Meyniana, 50:7-12, Kiel.<br />

Dr. F. WERNER, Institut für Geowissenschaften der Christian-Albrechts-<br />

Universität zu Kiel, D-2<strong>40</strong>98 Kiel. „Dr. Friedrich Werner“ <br />

Mit der Berufung von EUGEN SEIBOLD im <strong>Jahre</strong> 1958 als Nachfolger<br />

KARL GRIPPs wurde die Meeresgeologie zum <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt<br />

und Progr<strong>am</strong>m. D<strong>am</strong>it jährt sich zum <strong>40</strong>. Male der Beginn einer<br />

eigenständigen <strong>marin</strong>-<strong>geowissenschaftliche</strong>n <strong>Forschung</strong> in Kiel als<br />

Ausgangspunkt einer Entwicklung, an deren Ende heute eine<br />

institutionell breitgestreute und gewichtige <strong>Forschung</strong>srichtung von<br />

internationaler Geltung steht. Das Datum sei deshalb in Jubiläumsband<br />

50 der Meyniana als Anlaß genommen, die Etappen dieser Entwicklung<br />

kurz zu beleuchten.<br />

Zunächst sei angemerkt, daß der Boden für meeresgeologische<br />

<strong>Forschung</strong> vorbereitet war. Deshalb einiges zu ihrer Vorgeschichte.<br />

Die Anfänge der meeresgeologischen <strong>Forschung</strong> in Kiel können auf<br />

das Jahr 1936 datiert werden, als <strong>am</strong> d<strong>am</strong>als neu gegründeten Institut<br />

für Meereskunde auch eine Abteilung für Meeresgeologie eingerichtet<br />

wurde. Diese Abteilung wurde von ERICH WASMUND geleitet.<br />

<strong>Forschung</strong>skonzepte waren die Stratigraphie und Paläogeographie des<br />

Holozäns der westlichen Ostsee, worunter die grundlegende Arbeit von<br />

TAPFER (19<strong>40</strong>) fällt, und die sedimentpetrographische Untersuchung<br />

junger Meeressedimente. Es wurden auch bereits aktuogeologische<br />

Studien mit Hilfe von Tauchern durchgeführt. Der Wiederaufbau der<br />

Kieler Universität nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bedingte für<br />

die Meeresforschung in Kiel allgemein einen bescheidenen<br />

Wiederanfang, der zunächst nicht an die Wiedereinrichtung der<br />

Meeresgeologie als Abteilung des Institut für Meereskunde denken ließ.<br />

Immerhin wurden aber unter der Leitung des d<strong>am</strong>aligen<br />

Institutsdirektors, KARL GRIPP, auch bereits eine ganze Reihe<br />

meeresgeologischer <strong>Forschung</strong>sarbeiten durchgeführt, wenn auch noch<br />

mit bescheidenen Hilfsmitteln und vorwiegend küstenbezogen, z.B. mit


8 F. WERNER<br />

Arbeiten zur Küstendyn<strong>am</strong>ik an der Ostsee. Auch die ersten Bände der<br />

Meyniana zeugen hiervon.<br />

Die ersten <strong>Jahre</strong> nach der Berufung EUGEN SEIBOLDs können als Aufbau-<br />

und Pionierarbeit verstanden werden. Daß eine Integration in das<br />

Institut für Meereskunde wurde nicht wieder versucht wurde, hing mit<br />

seinem Konzept zus<strong>am</strong>men, die Verbindung der Meeresgeologie zum<br />

Fossilen aus engste zu pflegen. Man kann sich beim heutigen Stand<br />

der geo<strong>marin</strong>en <strong>Forschung</strong> in Deutschland kaum mehr vorstellen, wie<br />

bescheiden die Anfangsbedingungen aussahen. Das <strong>Geologisch</strong>-Paläontologische<br />

Institut war d<strong>am</strong>als selbst nur in einem Nachkriegs-Provisorium<br />

untergebracht, das für personelle und apparative Expansion<br />

nicht ausreichte. Der heute bestehende Neubau war noch in weiter<br />

Ferne, obwohl kurz nach der Berufung von EUGEN SEIBOLD bereits die<br />

ersten Konzepte vorlagen. Seine kleine, vorwiegend Drittmittel-finanzierte<br />

Arbeitsgruppe für die Meeresgeologie - an sich schon ein Novum<br />

in der d<strong>am</strong>aligen universitären <strong>Forschung</strong>slandschaft - war deshalb in<br />

Vielem auf Improvisation angewiesen. Ein großer Fortschritt bis zur<br />

Fertigstellung des Neubaus 1967 bedeutete die Unterbringung in einem<br />

komfortablen, obwohl primär nicht für Laboratorien geeigneten<br />

Landhaus Gut Stift in der Nähe von Kiel. In wissenschaftlicher Hinsicht<br />

war alles auf die Vorbereitung der d<strong>am</strong>als schon geplanten Internationalen<br />

Indischen Ozean Expedition (IIOE) mit - erstmalig nach dem Zweiten<br />

Weltkriege - deutscher Beteiligung zugeschnitten. Hierfür mußte<br />

ein d<strong>am</strong>als in Deutschland noch nicht vorhandenes, modernes<br />

<strong>Forschung</strong>sschiff konzipiert werden. Dazu hielt es EUGEN SEIBOLD für<br />

die vorrangige Aufgabe, ein Te<strong>am</strong> und das nötige methodische Instrumentarium<br />

für meeresgeologischen Aufgaben vorzubereiten. Die dafür<br />

erforderlichen Erfahrungen sollten durch <strong>Forschung</strong>svorhaben in der<br />

Ostsee, die mit kleinen Schiffen wie dem <strong>Forschung</strong>skutter Hermann<br />

Wattenberg des Institut für Meereskunde und Schiffen der Bundes<strong>marin</strong>e<br />

zu bewältigen waren, gewonnen werden. Die erste Geräteausstattung<br />

wurde großzügig über Drittmittel, insbesondere der Deutschen<br />

<strong>Forschung</strong>sgemeinschaft, finanziert.<br />

Die zweite Etappe kann von der Indienststellung des <strong>Forschung</strong>sschiffes<br />

Meteor und der Expedition in den Persischen Golf 1965 als<br />

letztem Fahrtabschnitt der IIOE bis zum Einzug in das neue Institutsgebäude<br />

1967 gerechnet werden. Mit diesem Unternehmen, dem<br />

SEIBOLD primär die Idee der Erforschung rhythmischer Karbonatsedimentation<br />

als Modell für fossile Verhältnisse zugrunde gelegt hatte,<br />

konnte sich die meeresgeologische Arbeitsgruppe des <strong>Geologisch</strong>-<br />

Paläontologischen Instituts erfolgreich konsolidieren und ihre Pionierphase<br />

abschließen. Zu erinnern ist aber auch daran, daß dieses Konzept<br />

wegen einer Nahostkrise nur unter starken Einschränkungen durchgeführt<br />

werden konnte (vgl. SEIBOLD, dieser Band). Bereits auf dieser<br />

ersten größeren Expedition k<strong>am</strong> auch das von der Kieler Gruppe neu


<strong>40</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>marin</strong>-<strong>geowissenschaftliche</strong> <strong>Forschung</strong>... 9<br />

entwickelte Kastenlot zum Einsatz, das sich später auch international<br />

im geo<strong>marin</strong>en Instrumentarium durch seine besondere Eignung für<br />

Gefügestudien einen sicheren Platz eroberte. Unter den zahlreichen<br />

Publikationen im Anschluß an die Auswertung des Expeditionsmaterials<br />

kann hier die umfassende von SARNTHEIN (1971) genannt werden.<br />

Die Meeresgeologie <strong>am</strong> <strong>Geologisch</strong>-Paläontologischen Institut gliederte<br />

sich in mehrere Arbeitsgruppen - Mikropaläontologie, Tonmineralogie,<br />

Geochemie, Sedimentmechanik, Sedimentologie, Küstengeologie,<br />

sowie auch d<strong>am</strong>als bereits einer angeschlossenen wissenschaftliche<br />

Tauchgruppe mit Ausbildung von Studenten. Das neue Institutsgebäude<br />

mit seinen großzügig auf die Meeresgeologie zugeschnittenen Labors<br />

- hier sei nur das Kernlabor mit einem 35 m langen Hartholztisch zur<br />

Kernbearbeitung erwähnt - erwies sich als ideale Arbeitsstätte, nur,<br />

kurioserweise, als zu klein. Nach den vorgegebenen Richtlinien konnte<br />

1960 nur den vorhandenen Stellen entsprechend geplant werden.<br />

Lösungen des Raumproblems waren zunächst die Beibehaltung des<br />

Gutshauses Stift für die Arbeitsgruppe Mikropaläontologie, sowie die<br />

Unterbringung der Arbeitsgruppe Küstengeologie in einem Fabrikgelände,<br />

bis es durch den Auszug der Abteilung Geophysik in das neue<br />

Physikzentrum eine Möglichkeit der räumlichen Integration zum Hauptgebäude<br />

gab.<br />

Hiermit sind wir schon inmitten der dritten Etappe, die durch Ausbau<br />

der verschiedenen <strong>Forschung</strong>sgruppen <strong>am</strong> <strong>Geologisch</strong>-Paläontologischen<br />

Institut gekennzeichnet ist. Als übergeordneten <strong>Forschung</strong>skonzept<br />

legte EUGEN SEIBOLD das Vorhaben zugrunde, die Entwicklung<br />

der quartären Klimageschichte aus den Sedimenten des iberoafrikanischen<br />

Kontinentalrandes abzuleiten, einem Progr<strong>am</strong>m, das sich<br />

als von breiter Tragfähigkeit über mehr als zwei Jahrzehnte hinweg bis<br />

heute erweisen sollte. Die Realisierung erfolgte zunächst (ca. 1967 bis<br />

1975) wiederum im Rahmen internationaler Verflechtung und mit<br />

mehreren größeren Expeditionen, zumeist mit F.S. Meteor.<br />

Wichtige Marken für die Vorstellung der Kieler Meeresgeologie auf internationalem<br />

Forum waren die SCOR Working Group Tagung „East<br />

Continental Margin“ 1970, die <strong>Jahre</strong>stagung der <strong>Geologisch</strong>en<br />

Vereinigung 1971in Kiel mit ungewöhnlich starker, auch ausländischer<br />

Beteiligung, sowie die Tagung der SCOR Working Group „Plankton“ 1974<br />

ebenfalls in Kiel:<br />

Auch mit der Beteiligung des <strong>Geologisch</strong>-Paläontologischen Instituts<br />

<strong>am</strong> Internationalen Tiefsee-Bohrprogr<strong>am</strong>m (DSDP/ODP) gewann die<br />

internationale Verbindung in der <strong>Forschung</strong> hinzu (vgl. SEIBOLD, dieser<br />

Band). Weiter fallen in diese Etappe auch <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte,<br />

die durch politische Rahmenentscheidungen wie das <strong>marin</strong>e<br />

Rohstofforschungsprogr<strong>am</strong>m der Bundesregierung oder regionale<br />

Küstenforschungsprogr<strong>am</strong>me initiiert werden. Ersterem dienten


10 F. WERNER<br />

Expeditionen mit F.S. Valdivia gemeins<strong>am</strong> mit der Bundesanstalt für<br />

Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover, zur Erforschung von<br />

Manganknollenvorkommen im Pazifik, letzterem die Untersuchung der<br />

Sandbewegung im Küstenvorfeld von Sylt. Im Rahmen der<br />

weitergeführten <strong>Forschung</strong> in Nord- und Ostsee k<strong>am</strong> der Anstoß zu<br />

stärkerer interdisziplinären Vernetzung der Meeresforschung in Kiel mit<br />

Hilfe der Einrichtung des Sonderforschungsbereich Nr. 95 „Wechselwirkung<br />

Meer-Meeresboden“ im Förderprogr<strong>am</strong>m der Deutschen<br />

<strong>Forschung</strong>sgemeinschaft aus dem <strong>Geologisch</strong>-Paläontologischen<br />

Institut (vgl. SEIBOLD, dieser Band). Mit einem sogenannten „Hausgarten“<br />

in der Kieler Bucht hatte dieses SFB-Progr<strong>am</strong>m betont experimentellen<br />

Charakter. Hier ist besonders der Einsatz der „Wissenschaftlichen<br />

Tauchgruppe“ zu nennen, die sich aus dafür in regelmäßigen Kursen<br />

ausgebildeten Studenten rekrutierte und ihren Sitz <strong>am</strong> <strong>Geologisch</strong>-<br />

Paläontologischen Institut hatte und bis heute noch hat.<br />

Mit diesen Aktivitäten mußte ein weiterer personeller und apparativer<br />

Ausbau der Meeresgeologie einhergehen. Dazu diente die Erweiterung<br />

der mikro-paläontologischen Arbeitsrichtung, die Einbeziehung der organischen<br />

Geo-chemie sowie die Besetzung einer Professur für Angewandte<br />

Geologie durch GERHARD EINSELE mit einer Arbeitgruppe für<br />

experimentelle Sedimentologie, einschließlich des Baus einer<br />

Experimentierhalle mit einem 18 m langen Strömungskanal. Mit seinem<br />

Nachfolger, GEORG MATTHESS, konzentrierte sich die Angewandte Geologie<br />

auf die Gebiete Hydrogeologie und Hydrochemie.<br />

Eine Zäsur zur vierten Etappe kann durch die Berufung Professor<br />

SEIBOLDs als Präsident der Deutschen <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft nach<br />

Bonn im <strong>Jahre</strong> 1980 gesetzt werden. Die wesentlichen wesentlichen<br />

<strong>Forschung</strong>srichtungen wurden danach beibehalten und erweitert, so<br />

das Gebiet der Paläo-ozeanographie mit der Klima-geschichte des<br />

Nordatlantik als Schwerpunkt, jedoch auch in anderen ozeanischen<br />

Regionen. Hier wurden durch die Arbeitsgruppe MICHAEL SARNTHEINs<br />

die modernen Methoden der Isotopenstratigraphie zu immer feinerer<br />

Zeitauflösung geführt. Erst mit der Berufung von PETER STOFFERS als<br />

Nachfolger von EUGEN SEIBOLD (1986) k<strong>am</strong> der Aufbau einer neuen<br />

geo<strong>marin</strong>en <strong>Forschung</strong>srichtung <strong>am</strong> <strong>Geologisch</strong>-Paläontologischen<br />

Institut hinzu, dem sub<strong>marin</strong>en Vulkanismus mit Schwerpunkten<br />

hotspot- und back-arc-Vulkanismus. Mit JÖRN THIEDE als Nachfolger<br />

von KARL KRÖMMELBEIN (1982) wurden insbesondere in der borealpolaren<br />

<strong>marin</strong>en Klimage-schichte verstärkt Akzente gesetzt. Ein<br />

weiterer geo<strong>marin</strong>-wissenschaftlicher Sonderforschungsbereich der<br />

Universität Kiel (Nr. 313) konzentrierte Aktivitäten zur quartären<br />

Klimageschichte auf das Europäischen Nordmeer und den Nordatlantik<br />

ab 1985.<br />

Als Folge dieser intensiven <strong>Forschung</strong>stätigkeiten gelang aus der<br />

Initiative des <strong>Geologisch</strong>-Paläontologischen Instituts heraus 1986 die


<strong>40</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>marin</strong>-<strong>geowissenschaftliche</strong> <strong>Forschung</strong>... 11<br />

Gründung des <strong>Forschung</strong>szentrums für <strong>marin</strong>e Geowissenschaftlichen<br />

GEOMAR In Kiel, das somit als Kulmination einer Entwicklung seit 1958<br />

gesehen werden kann. Zum heutigen institutionellen Bild der Meeresgeologie<br />

gehört dazuhin auch die 1994 an der Universtät Kiel<br />

geschaffene Einrichtung Leibniz Labor für Altersbestimmung und<br />

Isotopenforschung (mit einem Beschleuniger-Massenspektrometer), die<br />

aus der intensiven <strong>Forschung</strong>stätigkeit der paläo-ozeanographischen<br />

Arbeitsgruppen heraus gelang.<br />

Zum speziellen meeresgeologischen Instrumentarium des <strong>Geologisch</strong>-<br />

Paläontologischen Instituts gehören die in Kiel in den sechziger <strong>Jahre</strong>n<br />

entwickelten, großformatigen Kastenlote und Vibroh<strong>am</strong>mer-Kerngeräte,<br />

zu denen geophysikalische Geräte (Seitensicht-Sonographie seit 1971,<br />

mit Tiefschleppsonographie seit 1986) und hochauflösende<br />

Reflexionsseismik (Boomer, 3,5 kHz-Echolot, seit 1978 bzw. 1982) zur<br />

Kartierung des Meeresbodens, Tiefseephotogreifer und Videogeräte<br />

hinzuk<strong>am</strong>en.Die wissenschaftlichen Archive im Bereich der Meeresgeologie<br />

<strong>am</strong> <strong>Geologisch</strong>-Paläontologischen Institut umfassen<br />

- eine umfangreiche mikropaläontologische Typenss<strong>am</strong>mlung;<br />

- Sedimentkerne von insges<strong>am</strong>t mehreren km Länge aus über 30<br />

<strong>Jahre</strong>n,das zum großenTeil in die <strong>am</strong> <strong>Forschung</strong>szentrum GEOMAR<br />

neu eingerichtete „Lithothek“ einmündete;<br />

- eine umfangreiche S<strong>am</strong>mlung großformatiger Radiographien von<br />

Sedimentkernen, die sich durch ihre regional breite Streuung und<br />

hohe Qualität auch international herausheben dürfte;<br />

- Analogaufzeichnungen von über 20 000 Seemeilen an Seitensichtsonar-<br />

und über 50 000 Seemeilen an Sedimentechogr<strong>am</strong>m-<br />

Vermessungsprofilen (18 kHz- und 30 kHz- Sedimentecholot, 3,5<br />

kHz-Sedimentecholot und PARASOUND, sowie Boomer-Reflexionsseismik).<br />

Der Wert der S<strong>am</strong>mlung vorwiegend hochauflösendsonographischen<br />

Daten (500 und 100 kHz Frequenz) ist besonders<br />

darin zu sehen, daß sie einen Zeitquerschnitt der betreffenden<br />

Seegebiete präsentiert, der durch künftige Vergleichsauf-nahmen<br />

Änderungen und Tendenzen festzustellen ermöglicht;<br />

- eine der weltweit größten paläoozeanographischen Datensätze<br />

(abgespeichert auf der PANGAEA-Datenbank im Alfred-Wegener<br />

Institut für Polarforschung, Bremerhaven).<br />

Nach neueren Entwicklungen zur Konzentration der <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist das <strong>Geologisch</strong>-Paläontologische<br />

Institut zus<strong>am</strong>men mit dem Mineralogisch-<br />

Petrographischen Institut und dem Institut für Geophysik in einem gemeins<strong>am</strong>en<br />

Institut für Geowissenschaften integriert worden. Hierin soll<br />

auch die geo<strong>marin</strong>-wissenschaftliche <strong>Forschung</strong> weiterhin eine wichtige<br />

Rolle spielen.


12 F. WERNER<br />

Literatur<br />

TAPFER, E. (19<strong>40</strong>): Meeresgeschichte der Kieler und Lübecker Bucht im Postglazial.-<br />

Geologie der Meere und Binnengewässer, Meeresgeol. Forsch. Inst., Kiel-Kitzeberg,<br />

4/2:113-244.<br />

SARNTHEIN, M. (1971): Oberflächensedimente im Persischen Golf und im Golf von<br />

Oman.- Meteor Forsch.-Ergebn., C 5:1-113.<br />

Manuskript eingegangen <strong>am</strong>: 06.04.1998<br />

Revidiert <strong>am</strong>: 10.07.1998

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