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Fragen und Antworten zum Hormoneinsatz in der ... - Bund

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Um den <strong>Hormone<strong>in</strong>satz</strong> aktuell zu beziffern, müssen B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Län<strong>der</strong> die Dokumentation <strong>in</strong> den<br />

Stallbüchern <strong>und</strong> Aufzeichnungen <strong>der</strong> Tierärzte systematisch untersuchen <strong>und</strong> auswerten wie dies <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>igen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n für den E<strong>in</strong>satz von Antibiotika bereits erfolgt ist.<br />

6. Was for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> BUND?<br />

a. Hormone zur Leistungssteigerung verbieten.<br />

Hormone s<strong>in</strong>d Arzneimittel, ihr E<strong>in</strong>satz sollte auf kranke Tiere begrenzt werden. Die <strong>in</strong>dustrialisierte<br />

Tierzucht nutzt Hormone zur Steuerung <strong>der</strong> biologischen Funktionen von ‚ges<strong>und</strong>en‘ Muttertieren <strong>und</strong><br />

zur Steigerung <strong>der</strong> Ferkelzahl je Wurf – anstatt zu therapeutischen Zwecken. Damit werden Tiere <strong>und</strong><br />

Umwelt unnötig belastet, <strong>zum</strong>al <strong>in</strong> Deutschland bereits 20 Prozent mehr Schwe<strong>in</strong>efleisch erzeugt als<br />

konsumiert wird.<br />

b. <strong>Hormone<strong>in</strong>satz</strong> <strong>in</strong> den Ställen <strong>in</strong> Deutschland offenlegen.<br />

Landwirte <strong>und</strong> Tierärzte s<strong>in</strong>d verpflichtet, den <strong>Hormone<strong>in</strong>satz</strong> im Stall zu dokumentieren, doch bisher<br />

schauen B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Län<strong>der</strong> weg, statt die Daten gezielt auszuwerten. Der BUND for<strong>der</strong>t, den<br />

<strong>Hormone<strong>in</strong>satz</strong> wie den Antibiotikae<strong>in</strong>satz systematisch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Datenbank zu erfassen <strong>und</strong> transparent<br />

offen zu legen. Pharmafirmen müssen verpflichtet werden, Abgabemengen jährlich offen zu legen – so,<br />

wie dies für Antibiotika heute bereits gesetzlich vorgeschrieben ist.<br />

c. Verbraucherschutz sicherstellen.<br />

B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Län<strong>der</strong> müssen Kontrollen erheblich verdichten. Es gilt, Fleisch im Allgeme<strong>in</strong>en <strong>und</strong><br />

Sauenfleisch im Beson<strong>der</strong>en systematisch auf hormonelle Rückstände zu untersuchen <strong>und</strong> belastetes<br />

Fleisch aus dem Verkehr zu ziehen. Im S<strong>in</strong>ne des vorsorgenden Verbraucherschutzes muss die Beweislast<br />

für die Unbedenklichkeit bei den Fleischproduzenten liegen.<br />

d. Tierschutz verbessern.<br />

Die schlechten Haltungsbed<strong>in</strong>gungen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>, warum viele Sauen nicht tragen <strong>und</strong> mit Hormonen<br />

behandelt werden. Somit trägt die Haltung <strong>zum</strong> <strong>Hormone<strong>in</strong>satz</strong> <strong>und</strong> zur Umweltbelastung mit hormonell<br />

wirksamen Substanzen bei. Im Koalitionsvertrag kündigt die B<strong>und</strong>esregierung e<strong>in</strong>en sogenannten<br />

Tierschutz-TÜV an. Dieser muss so gestaltet werden, dass Stallsysteme mit hohem <strong>Hormone<strong>in</strong>satz</strong> (z.B.<br />

Stallsysteme mit so genanntem 3-Wochen-Rhythmus) verboten werden.<br />

e. Umweltwirkungen genau erfassen <strong>und</strong> offen legen.<br />

Auch Hormonpräparate, die vor 1998 zugelassen wurden, müssen e<strong>in</strong>er Umweltkontrolle unterzogen<br />

werden. Wer Gülle mit Hormonbelastungen <strong>in</strong> die Umwelt ausbr<strong>in</strong>gt, muss für daraus resultierende<br />

Belastungen haften.<br />

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