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GESCHÄFTSBERICHTE 2002 - Bürgschaftsbank Baden ...

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UNSERE FÖRDERUNG ENTLANG DER SCHWÄBISCHEN DICHTERSTRASSE<br />

<strong>GESCHÄFTSBERICHTE</strong> <strong>2002</strong><br />

BÜRGSCHAFTSBANK<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

BÜRGSCHAFTSBANK<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

MBG MITTELSTÄNDISCHE<br />

BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

MBG MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGS-<br />

GESELLSCHAFT BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH


WIR DANKEN FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG<br />

UNSERER FÖRDERTÄTIGKEIT<br />

Bretten<br />

Knittlingen<br />

den Fachverbänden der Wirtschaft<br />

den Handwerkskammern<br />

den Industrie- und Handelskammern<br />

*<br />

den Rückbürgen Land und Bund<br />

der Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

der L-Bank Förderbank<br />

*<br />

unseren Bewilligungsausschüssen<br />

den Aufsichts- und Verwaltungsräten<br />

Brackenheim<br />

Markgrönningen<br />

Neuenstadt<br />

Weinsberg<br />

Lauffen<br />

Marbach<br />

Ludwigsburg<br />

Stuttgart<br />

Schöntal<br />

Löwenstein<br />

Bad Mergentheim<br />

Jagsthausen<br />

In diesem Geschäftsbericht stellen wir Ihnen den nördlichen Teil<br />

der schwäbischen Dichterstraße bis Stuttgart vor.<br />

Diese beginnt in Bad Mergentheim und verläuft – mit einigen Nebenlinien –<br />

über Marbach, Stuttgart, Nürtingen und Biberach bis Meersburg am Bodensee.<br />

Schiller, Hölderlin, Mörike, Schubart und Kerner – um nur einige zu nennen –<br />

lebten und arbeiteten an diesen historischen Plätzen.


CHANCENPARTNER<br />

IHRE CHANCENPARTNER<br />

IN BADEN-WÜRTTEMBERG


A UF EINEN BLICK<br />

A UF EINEN B LICK<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Übernommene Bürgschaften und<br />

Garantien seit Geschäftsaufnahme<br />

Bürgschafts- und Garantiebestand<br />

zum 31.12.<strong>2002</strong><br />

Bewilligte Bürgschaften und<br />

Garantien im Geschäftsjahr <strong>2002</strong><br />

Übernommene Beteiligungen<br />

seit Geschäftsaufnahme<br />

Beteiligungsbestand<br />

zum 31.12.<strong>2002</strong><br />

Bewilligte Beteiligungen<br />

im Geschäftsjahr <strong>2002</strong><br />

Anzahl<br />

Kredit- bzw.<br />

Beteiligungsvolumen<br />

Bürgschaftsbzw.Garantievolumen<br />

38.687 5.878,1 Mio. € 3.803,7 Mio. €<br />

8.893 1.789,5 Mio. € 1.097,2 Mio. €<br />

1.232 379,0 Mio. € 238,8 Mio. €<br />

MBG MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Anzahl<br />

Beteiligungsvolumen<br />

3.066 561,4 Mio. €<br />

1.122 278,3 Mio. €<br />

178 58,6 Mio. €


INHALTSÜBERSICHT<br />

GELEITWORT ZDH-PRÄSIDENT DIETER PHILIPP...................................4<br />

VORWORT DES VORSTANDS ..............................................................6<br />

AUS UNSERER FÖRDERUNG -<br />

FÖRDERBEISPIELE ENTLANG DER SCHWÄBISCHEN DICHTERSTRASSE ......8<br />

AUSGEZEICHNET - PREISE & WETTBEWERBE.....................................28<br />

RISIKOKAPITALFONDS ......................................................................36<br />

UNSERE FÖRDERUNG FÜR DAS HANDWERK .....................................40<br />

PARTNER VOR ORT.........................................................................42<br />

DAS 12-PUNKTE-PROGRAMM ........................................................44<br />

NEUE VERBINDUNGEN – DER UMBAU.............................................46<br />

GESCHÄFTSBERICHT DER BÜRGSCHAFTSBANK<br />

Organe der Gesellschaft ..........................................................50<br />

Aufgaben und Zielsetzungen.....................................................59<br />

Bericht des Vorstands ...............................................................60<br />

Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung ........................................76<br />

Bestätigungsvermerk/Bericht des Aufsichtsrats............................81<br />

GESCHÄFTSBERICHT DER MBG<br />

MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

Organe der Gesellschaft ..........................................................84<br />

Aufgaben und Zielsetzungen.....................................................87<br />

Bericht der Geschäftsführung....................................................88<br />

Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung ......................................102<br />

Bestätigungsvermerk/Bericht des Aufsichtsrats..........................107<br />

GLOSSAR.....................................................................................108<br />

FÖRDERKONZEPTION....................................................................109<br />

BILDNACHWEIS .............................................................................110<br />

IMPRESSUM ..................................................................................111


G E L E I T W O R T<br />

GELEITWORT<br />

Über 90 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind<br />

dem Mittelstand zuzurechnen. Sie sind der Motor der deutschen<br />

Volkswirtschaft. Dieser Motor ist jedoch ins Stocken<br />

geraten: Hohe Steuer- und Abgabenbelastungen sowie vielfältige<br />

Regulierungen treffen vor allem die kleinen und mittleren<br />

Unternehmen. Die lahmende Binnenkonjunktur gefährdet<br />

Substanz und Existenz vieler mittelständischer Unternehmen,<br />

gerade auch Handwerksunternehmen.<br />

Gleichzeitig verschlechtern sich zunehmend die Finanzierungsmöglichkeiten<br />

für den Mittelstand, so dass viele Unternehmen<br />

nicht mehr die unbedingt notwendigen Zukunftsinvestitionen<br />

tätigen können. Die Hausbanken und hier insbesondere<br />

die Großbanken ziehen sich verstärkt aus dem<br />

eher kleinteiligen Kreditgeschäft mit dem Mittelstand<br />

zurück. Und auch mit dem Stichwort „Rating“ ist tendenziell<br />

eine Verteuerung der Fremdfinanzierung gerade für kleinere<br />

Unternehmen verbunden.<br />

Die Umbrüche in der deutschen Bankenlandschaft – Stichwort<br />

Basel II – und deren Konsequenzen für die Unternehmensfinanzierung<br />

werden jedoch von den für 2007 anstehenden<br />

neuen bankenaufsichtsrechtlichen Eigenkapitalvorschriften<br />

allenfalls verstärkt, nicht jedoch verursacht. Originäre<br />

Ursache ist die grenzüberschreitende Liberalisierung<br />

der Kapitalmärkte und damit der deutlich stärkere Wettbewerbsdruck<br />

im Bankensektor. Auch rächt sich heute, dass in<br />

den zurückliegenden Jahren seitens zahlreicher Banken<br />

viele Kreditengagements unter zu optimistischen Erwartungen<br />

eingegangen wurden. All dies kumuliert in einem hohen<br />

Kostensenkungs- und Rationalisierungsdruck der Banken<br />

mit negativen Konsequenzen gerade für die Mittelstandsfinanzierung.<br />

Auch wenn die Unternehmensfinanzierung eine originäre<br />

unternehmerische Aufgabe ist, besteht hier großer wirtschaftspolitischer<br />

Handlungsbedarf. Er darf sich jedoch<br />

nicht nur in neuen Mittelstandskreditprogrammen erschöpfen,<br />

so wichtig diese auch sind. Zu allererst müssen die<br />

Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln wieder<br />

so gesetzt werden, dass die Unternehmensfinanzierung<br />

aus eigenen Erträgen vielfach überhaupt erst wieder möglich<br />

wird. Hier stehen die Steuer- und Abgabenpolitik und im<br />

Zusammenhang mit Letzterem die Sozialpolitik in der unmittelbaren<br />

Verantwortung.


Die Unterstützung der mittelständischen Unternehmen bei<br />

der Lösung ihrer Finanzierungsanforderungen ist aber auch<br />

eine Herausforderung für die <strong>Bürgschaftsbank</strong>en und die<br />

Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften.<br />

Der Geschäftsbericht <strong>2002</strong> der <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg und der MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg zeigt erneut, welchen<br />

wichtigen Beitrag diese beiden Häuser gerade auch bei der<br />

Unterstützung von Handwerksunternehmen im „Ländle“<br />

leisten. Alleine 3.000 der rd. 9.000 aktuell betreuten Unternehmen<br />

entfallen dort auf das Handwerk.<br />

Ungeachtet des schwierigen konjunkturellen Umfeldes<br />

haben <strong>Bürgschaftsbank</strong> und MBG auch im zurückliegenden<br />

Jahr ihre erfolgreiche Arbeit unbeirrt fortsetzen können.<br />

Mehr als ein Viertel der in Deutschland verbürgten Kredite<br />

werden von dieser <strong>Bürgschaftsbank</strong> besichert. Damit wird<br />

die Kreditversorgung mittelständischer Unternehmen und<br />

gerade auch von Handwerksunternehmen wesentlich verbessert<br />

oder im Gründungsbereich, zu dem ja auch die zahlreichen<br />

Betriebsübergaben zählen, vielfach erst möglich.<br />

Mit 1.122 Beteiligungen im Volumen von 278 Mio. € zählt die<br />

MBG nach wie vor zu den führenden Risikokapitalgebern in<br />

Deutschland. Das Beteiligungsvolumen konnte im Jahr <strong>2002</strong><br />

damit um rd. 30 Mio. € ausgeweitet werden. Jahr für Jahr<br />

werden über 50 Mio. € Beteiligungen an kleine und mittlere<br />

Unternehmen zugesagt. Auch Handwerksunternehmen profitieren<br />

von dieser Alternative zur Kreditfinanzierung.<br />

Sowohl Bürgschaften als auch Beteiligungen werden in den<br />

kommenden Jahren eine noch wichtigere Rolle bei der<br />

Unternehmensfinanzierung im Mittelstand spielen. Für ihr<br />

großes und beispielhaftes Engagement im Interesse gerade<br />

auch des handwerklichen Mittelstandes wünsche ich der<br />

<strong>Bürgschaftsbank</strong> und der MBG nicht zuletzt deswegen<br />

weiterhin viel Erfolg.<br />

Dieter Philipp<br />

Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks<br />

GELEITWORT 5


V O R W O R T<br />

VORWORT<br />

Ein wesentliches Instrument zur Erschließung von zusätzlichen<br />

Beschäftigungspotenzialen liegt in der gezielten<br />

Förderung von Gründungsprojekten und der Verbesserung<br />

des Gründerklimas. Jedes neue Unternehmen führt im<br />

Schnitt zu vier neuen Arbeitsplätzen. Schlechte Konjunkturaussichten<br />

sind aber Gift für den Schritt in die Selbstständigkeit,<br />

insoweit überraschen die vorläufigen Zahlen des<br />

Statistischen Bundesamtes für das Gesamtjahr <strong>2002</strong> nicht:<br />

131.000 Neugründungen und damit ein Minus von rund<br />

4,4 Prozent werden erwartet. Letztlich ist die Entscheidung<br />

zum Unternehmertum immer ein Abwägen von Chancen<br />

und Risiken. Vor dem Hintergrund der Insolvenzzahlen, die<br />

aktuell ein Rekordniveau erreicht haben, sowie der Diskussion<br />

um Basel II und der Zurückhaltung der Kreditwirtschaft<br />

bei der Ausreichung von Krediten gilt dies auch für unsere<br />

Beratungs- und Entscheidungspraxis.<br />

Jede leistungskräftige Volkswirtschaft benötigt neue Unternehmer.<br />

Ein kontinuierlicher Prozess der Erneuerung hilft,<br />

den laufenden Strukturwandel zu bewältigen und Innovationen<br />

voranzubringen. Nur damit kann <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

seine Spitzenposition halten und ausbauen.<br />

Sowohl <strong>Bürgschaftsbank</strong> als auch MBG unterstützen diese<br />

Entwicklung maßgeblich. Knapp die Hälfte der jährlichen<br />

Zusagen entfällt auf Neugründungen oder Übernahmen. Die<br />

aktuelle Situation kann allerdings nicht befriedigen. Die<br />

Selbstständigenquote liegt im Land mit 9,7 Prozent zwar<br />

über dem Bundesdurchschnitt, im Vergleich zu anderen<br />

Industrienationen zeigt sich allerdings noch erheblicher<br />

Nachholbedarf. Unser Potenzial ist bei weitem noch nicht<br />

ausgeschöpft.<br />

Eine wesentliche Voraussetzung zur Erschließung dieses<br />

zusätzlichen Potenzials liegt in der Verfügbarkeit adäquater<br />

Finanzierungsmöglichkeiten. Wir haben daher in den letzten<br />

beiden Jahren intensiv an einer Verbesserung unserer<br />

Förderinstrumente gearbeitet, um die Rahmenbedingungen<br />

für Existenzgründungen und Betriebsübernahmen zu verbessern.<br />

Folgende Beispiele zeigen, dass wir uns aktiv für<br />

die Erneuerung unserer Wirtschaft im Land einsetzen:


Aufbau eines flächendeckenden Beratungsnetzes mit<br />

den Kammern des Landes<br />

Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Verbänden<br />

und weiteren Organisationen in Verbindung mit der Umsetzung<br />

des Check-up-Angebots „Unternehmensanalyse“<br />

für junge Unternehmen<br />

Erweiterung des Angebots bei der MBG um ein spezielles<br />

Programm für die Unternehmensnachfolge<br />

Ausbau der Förderung von Franchisegründungen in Zusammenarbeit<br />

mit dem Verband der <strong>Bürgschaftsbank</strong>en<br />

Verbesserung der Finanzierungsbedingungen für Kleingründungen<br />

durch die Starthilfe-<strong>Baden</strong>-Württemberg in<br />

Zusammenarbeit mit der L-Bank.<br />

Es ist unser Anliegen, diese Instrumente in Zukunft gemeinsam<br />

weiter zu entwickeln und um neue Komponenten zu<br />

ergänzen. „Nichts ist stärker als eine Idee, deren Zeit gekommen<br />

ist“, sagte bereits Victor Hugo. So kann das Land<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg seinen Technologievorsprung halten<br />

und seine Position als High-Tech-Standort nicht nur sichern,<br />

sondern ausbauen.<br />

Heinz Haller Hartmut Hübler<br />

VORWORT 7


F Ö R D E R U N G<br />

AUS UNSERER FÖRDERUNG<br />

WEISHEIT UND KLUGHEIT.<br />

Willst du, Freund, die erhabensten Höhen der Weisheit erfliegen,<br />

Wag’ es auf die Gefahr, daß dich die Klugheit verlacht.<br />

Die Kurzsichtige sieht nur das Ufer, das dir zurückflieht,<br />

Jenes nicht, wo dereinst landet dein muthiger Flug.<br />

(Friedrich Schiller)


DIE SCHWÄBISCHE DICHTERSTRASSE


DICHTERSTRASSE<br />

DIE SCHWÄBISCHE DICHTERSTRASSE<br />

(nördlicher Teil)<br />

Bretten<br />

Knittlingen<br />

Brackenheim<br />

Markgrönningen<br />

Neuenstadt<br />

Weinsberg<br />

Lauffen<br />

Marbach<br />

Ludwigsburg<br />

Stuttgart<br />

Schöntal<br />

Löwenstein<br />

Bad Mergentheim<br />

Jagsthausen


DIE SCHWÄBISCHE DICHTERSTRASSE 11<br />

Die Schwäbische Dichterstraße zieht sich fast durch das<br />

gesamte Bundesland <strong>Baden</strong>-Württemberg, durch zahlreiche<br />

Flusstäler, weitläufige Wälder, durch kleine, beschauliche<br />

Ortschaften und Städte bis hinauf auf die Höhen der<br />

Schwäbischen Alb. Alleine die abwechslungsreiche Landschaft<br />

verspricht beeindruckende Erfahrungen. Die zahlreichen<br />

Orte haben ein jeder für sich einen besonderen Reiz,<br />

sei es baulicher oder natürlicher Art, womit sie dazu beitragen,<br />

die schwäbische Atmosphäre, Landschaft, Menschen<br />

und Gebäude auch in ihren historischen Dimensionen zu<br />

erfahren. Königliche Schlösser, Kirchen und Klöster sind<br />

noch heute Zeugen der alten und tief verwurzelten<br />

Geschichte und Kultur.<br />

Das Zentrum Schwabens, sowohl geographisch als auch<br />

kulturell-ökonomisch, bildet die Stuttgarter Region.<br />

Dementsprechend kreuzen sich hier die Lebenswege vieler<br />

schwäbischer Dichter und anderer Persönlichkeiten. So hielten<br />

sich in Stuttgart u.a. Ludwig Uhland, Justinus Kerner<br />

und Gustav Schwab auf, welche sich, zusammen mit weiteren<br />

Schriftstellern, in der sogenannten Schwäbischen<br />

Romantik 1810–1850 das Ziel gesetzt hatten, die regionalen<br />

Merkmale zu pflegen.<br />

Weitere zentrale Stationen am Verlauf der Dichterstraße<br />

sind z.B. Marbach am Neckar, die Geburtsstadt Friedrich<br />

Schillers; Nürtingen, wo Friedrich Hölderlin seine Kinderund<br />

Jugendjahre verbrachte oder Tübingen mit dem berühmten<br />

Tübinger Turm, in welchem Hölderlin in der zweiten<br />

Hälfte seines Lebens sehr zurückgezogen lebte.<br />

Zum einen sind den jeweiligen Dichtern Museen gewidmet,<br />

die meist mit detaillierten Ausstellungen in deren Leben und<br />

Werk einführen. Zum anderen weisen immer wieder Gedenktafeln<br />

an Gebäuden und öffentlichen Plätzen auf ihr<br />

Leben und Werk hin, auch säumen Denkmäler verschiedenster<br />

Architekturstile die Dichterstraße, so dass die Reise<br />

durch die literarische Vergangenheit der Schriftsteller und<br />

Philosophen einen bleibenden Eindruck hinterlässt.


In diesem Geschäftsbericht stellen wir Ihnen am Beispiel<br />

einiger Städte den nördlichen Teil der Dichterstraße von Bad<br />

Mergentheim bis Stuttgart vor.<br />

Im Taubertal, zwischen Tauberbischofsheim und Rothenburg<br />

ob der Tauber, beginnt in Bad Mergentheim die<br />

Schwäbische Dichterstraße. Eduard Mörike lebte und arbeitete<br />

hier von 1844–1851 in der Mauergasse und am Marktplatz.<br />

Auf dem Friedhof kann man das Grab seiner jüngsten<br />

Tochter Marie (1857–1876) besichtigen. Eine literarische<br />

Stätte stellt das Haus Oberer Markt 18 dar. Es ist das<br />

Geburtshaus des Lyrikers und Erzählers Hans Heinrich Ehrle<br />

(1872–1951).<br />

Das mittelalterliche Weinsberg liegt am südöstlichen<br />

Bergrücken der gleichnamigen Burg. Die trapezförmig angelegte<br />

historische Stadtanlage ist bis heute in ihren<br />

Grundzügen erhalten geblieben. Wenn die Stadt Weinsberg<br />

heute über ihre Grenzen hinaus bekannt ist, so verdankt sie<br />

das dem Dichter und Arzt Justinus Kerner, der 1786 in<br />

Ludwigsburg geboren und 1862 in Weinsberg gestorben ist.<br />

In Aufsätzen und Gedichten beschrieb er die Vergangenheit<br />

der Stadt. Sein Haus wurde zum Treffpunkt der Romantik in<br />

Schwaben.<br />

Die malerische alte Weinstadt Lauffen, zu beiden Seiten des<br />

Neckars an der Zaber gelegen, ist die Geburtsstadt des<br />

Dichters Friedrich Hölderlin (1770–1843). Inmitten des ehemaligen<br />

Klosters liegt die Hölderlin-Gedächtnisstätte.<br />

Jenseits des Neckars, auf einer steilen Felseninsel, thront<br />

auf einem Felsen die Pfalzgrafenburg und eine im 13. Jahrhundert<br />

erbaute dreischiffige Basilika mit frühgotischer<br />

Kapelle.<br />

Zwischen Bretten und der Klosterstadt Maulbronn liegt im<br />

milden Klima der Rheintalebene die Stadt Knittlingen. Hier<br />

soll Johann Georg Faust, etwa 1480 bis 1540, geboren worden<br />

sein. Sein Leben liegt allerdings etwas im Dunkeln. So<br />

fehlen endgültige Beweise über seinen Geburtsort, da<br />

Knittlingen im 17. Jahrhundert zweimal vollständig nieder-


annte und mit dem Brand alle Dokumente vernichtet wurden.<br />

Es gibt in der Weltliteratur wohl kaum eine Figur, welche<br />

so häufig zum Gegenstand dichterischer Auseinandersetzungen<br />

wurde. Im Gefolge Goethes entstehen bis zum<br />

heutigen Tag immer neue Faust-Versionen.<br />

Marbach am Neckar zeichnet sich unter anderem durch<br />

seine reizvolle landschaftliche Lage am rechten Steilufer des<br />

Neckars, zwischen Weinbergen und Obstgärten gelegen,<br />

aus. In der sorgfältig restaurierten Altstadt, die seit 1983 als<br />

Gesamtanlage unter Denkmalschutz steht, kann man enge,<br />

mittelalterliche Gassen mit Fachwerkhäusern und Brunnen<br />

ebenso betrachten wie Teile der ehemaligen Stadtmauer<br />

und andere mittelalterliche Anlagen. Zu seiner größten<br />

Berühmtheit gelangte Marbach jedoch als Geburtsstadt von<br />

Friedrich Schiller. Er wurde hier am 10. November 1759 als<br />

zweites von sechs Kindern von Johann Kaspar und<br />

Elisabetha Dorothea Schiller geboren. Noch heute finden<br />

am 10. November die traditionellen Schiller-Feiern mit<br />

Glockenläuten und Literaturlesungen statt. Einen äußerst<br />

detaillierten Eindruck von Schillers Leben und Werk erhält<br />

man beim Besuch des Schiller-Nationalmuseums.<br />

Am 7. Mai 1704 legte Herzog Eberhard Ludwig den<br />

Grundstein zu einem kleinen Jagdhaus, um neben<br />

Stuttgart eine zweite Residenz zu gründen. Daraus<br />

erwuchs Ludwigsburg, das 1718 nicht nur zur<br />

Stadt, sondern gleichzeitig zur Residenz und dritten<br />

Hauptstadt des Landes gemacht wurde. In<br />

Ludwigsburg kreuzen sich die Lebenswege<br />

mehrerer Schriftsteller. Friedrich Schiller<br />

lebte hier von 1766–1775, um später gemeinsam<br />

mit seiner Frau Charlotte zur Arbeit an<br />

„Wallenstein” zurückzukehren. Auch als Geburtsstadt<br />

von Eduard Mörike, Christian<br />

Friedrich Schubart und Justinus Kerner, um<br />

nur die bekanntesten zu nennen, ist Ludwigsburg<br />

berühmt geworden.<br />

DIE SCHWÄBISCHE DICHTERSTRASSE 13<br />

Die Landeshauptstadt von <strong>Baden</strong>-Württemberg gilt<br />

als eine der am schönsten gelegenen Großstädte<br />

Europas. Eingebettet in das Tal des Nesenbachs, der<br />

heute nur noch unterirdisch in den Neckar mündet, liegt<br />

Stuttgart – eines der größten Weinanbaugebiete<br />

Deutschlands – von Wäldern und Rebhängen umgeben.<br />

Hegel, Schiller, Schubart, Mörike, Schwab, Uhland, Kerner<br />

– die Liste der Dichter, die in Stuttgart lebten und arbeiteten,<br />

ließe sich endlos fortsetzen. Die ehemalige Residenzstadt<br />

blickt auf eine reichhaltige Geschichte zurück, die<br />

ihre Spuren in zahlreichen Museen, Schlössern, Kirchen,<br />

Denkmälern und anderen Gebäuden hinterlassen hat.


AUS UNSERER FÖRDERUNG<br />

BÜROHAUS LEUCHS GMBH, BAD MERGENTHEIM<br />

Foto rechts:<br />

Klemens Leuchs<br />

Vom Landwirt zum Einzelhändler? Klemens Leuchs hat es vorgemacht:<br />

Der 33-Jährige ist geschäftsführender Gesellschafter eines<br />

Bürohauses und Chef von 16 Mitarbeitern. Seinen neuen Beruf hat er<br />

von der Pike auf gelernt. Am Anfang arbeitete der Landwirt als<br />

Aushilfsfahrer für das Bad Mergentheimer Fachgeschäft für Bürobedarf,<br />

dann wurde er Außendienstmitarbeiter. Eine Umschulung<br />

und die Ausbildung zum Handelsfachwirt waren die Grundlagen für<br />

die Geschäftsübernahme im Jahr 1997. „Ich habe schnell gute<br />

Kontakte zum damaligen Inhaber Wolfgang Jäckle bekommen“,<br />

erzählt Leuchs, „und weil er altershalber einen Nachfolger gesucht<br />

hat, fiel die Wahl auf mich.“<br />

Das Bürohaus Leuchs in Bad Mergentheim hat eine lange Geschichte:<br />

1875 wurde es von Adolf Lehner gegründet, der die ersten<br />

Schritte zur Versorgung der ansässigen Betriebe mit Büro- und<br />

Nähmaschinen unternahm. 100 Jahre später ging das Unternehmen<br />

an Wolfgang Jäckle. Er baute die Bereiche Büromöbel, Büromaschinen<br />

und Büromaterial weiter aus und hat so Kunden über die<br />

Stadt und den Main-Tauber-Kreis hinaus gewonnen.<br />

Klemens Leuchs hat mit Hilfe der <strong>Bürgschaftsbank</strong> knapp eine halbe<br />

Million € in das Unternehmen investiert. „Seither hat es sich prächtig<br />

entwickelt, ich habe sechs zusätzliche Mitarbeiter eingestellt“, sagt<br />

er. 2001 wurde die <strong>Bürgschaftsbank</strong> nochmals in Anspruch genommen,<br />

um für 750.000,– € ein neues Gebäude mit über 700 Quadratmeter<br />

am Stadtrand zu errichten. Dadurch wurde die Betriebsfläche<br />

nahezu verdreifacht und die Kundenzahl erhöht. Obwohl die Branche<br />

Umsatzrückgänge zwischen zehn und zwanzig Prozent beklagt, hat<br />

das Bürohaus Leuchs <strong>2002</strong> eine Steigerung von knapp zehn Prozent<br />

erreicht.<br />

Das Fachgeschäft bietet alles, was den Alltag im Büro erleichtert –<br />

vom Material über Geräte bis hin zur Ausstattung. Das Sortiment<br />

reicht von Abheftstreifen bis Zettelspieß, die Artikel sind entweder<br />

über das Ladengeschäft oder direkte Belieferung erhältlich. Unter


AUS UNSERER FÖRDERUNG - DIE SCHWÄBISCHE DICHTERSTRASSE 15<br />

UNSERE<br />

FÖRDERUNG<br />

anderem plant das junge und engagierte Leuchs-Team Büroeinrichtungen,<br />

bietet die Ausstattung dafür an, verkauft und verleast Kopierund<br />

Faxgeräte, montiert und repariert Möbel und Maschinen vor Ort<br />

und macht Kopien in allen Größen und Farben.<br />

„Wir setzen auf langfristige Partnerschaften mit unseren Kunden, auf<br />

Ehrlichkeit und Geradlinigkeit“, erklärt Leuchs seine Geschäftsphilosophie.<br />

Ein günstigerer Anbieter lässt sich immer finden, aber auf<br />

den Preis kommt es eben nicht immer an. „Das Vertrauen der<br />

Kunden ist der Schlüssel zum Erfolg.“ In diesem Sinne ist die nächste<br />

Investition geplant: Weitere Kundenberater im Vor-Ort-Service<br />

sowie Aus- und Weiterbildungen für eine höhere Fachkompetenz.<br />

Unternehmen Bürohaus Leuchs GmbH, Bad Mergentheim<br />

Gründung 1997 durch Übernahme<br />

Beschäftigte 16<br />

Internet www.buerohaus-leuchs.de<br />

Hausbank Sparkasse Tauberfranken<br />

Bürgschaftsübernahme 2000/2001<br />

Vorhaben Betriebsverlagerung/Expansion


AUS UNSERER FÖRDERUNG<br />

HOTEL RAPPENHOF, WEINSBERG<br />

Foto rechts:<br />

Elisabeth Wurster<br />

Der Ausblick nach Weinsberg hinüber und zur Burg Weibertreu ist<br />

herrlich. Der Rappenhof liegt auf einer Anhöhe, von Wiesen und<br />

Weinbergen umgeben. Im Sommer scheint die Sonne oft bis abends<br />

zehn Uhr auf dieses schmucke Fleckchen Erde. Schon seit 1951 ist<br />

der ehemalige Bauernhof ein beliebtes Ausflugslokal. Damals, als die<br />

Eltern der heutigen Inhaberin Elisabeth Wurster die Wirtschaft eröffneten,<br />

wollten sie sich nur ein Zubrot zur Landwirtschaft verdienen.<br />

1967 kamen elf Hotelzimmer dazu, weil die Familie Gelände für den<br />

Bau der Autobahn verkaufen musste und eine neue Existenz benötigte.<br />

Sieben Jahre später, nach dem Tod des Vaters, musste sich<br />

Elisabeth Wurster zwischen ihrem Studium der Pädagogik und der<br />

Leitung des Betriebs entscheiden.<br />

Sie hat es nicht bereut: „Es ist schön, sein eigener Chef zu sein“,<br />

sagt die Seiteneinsteigerin. Mit dem Bau eines Gästehauses im Jahr<br />

1990 hat sich der Rappenhof im Übernachtungs- und Tagungsbereich<br />

bestens eingeführt. Der Betrieb und die Gästezahlen sind<br />

nicht mehr nur vom Wetter abhängig. Die Anlage besteht aus 39<br />

Zimmern mit insgesamt 50 Betten, einem Restaurant mit 100<br />

Plätzen, einer Gartenwirtschaft für 70 Besucher, fünf Tagungsräumen<br />

für zehn bis 30 Teilnehmer und einem Veranstaltungsraum für bis zu<br />

50 Personen, in dem gerne Hochzeiten und Geburtstage gefeiert<br />

werden.<br />

Die Lage des Hotels am Autobahnkreuz Weinsberg ist ideal für<br />

Geschäftsreisende und Tagungsgäste. Weil es ruhig und idyllisch ist,<br />

kommen auch Kurzurlauber, die sich im Hotel Fahrräder mieten können,<br />

und Wochenendausflügler aus Heilbronn, Hohenlohe, Ludwigsburg<br />

und Stuttgart. Mit 27 Mitarbeitern kümmert sich die Chefin um<br />

ihre Gäste: Köche und Küchenhilfen, Empfangsdamen und Zimmermädchen,<br />

Servicekräfte und acht Auszubildende.<br />

Ende 2000 hat sich die Inhaberin zu einer weiteren Investition entschlossen<br />

und den gesamten Küchentrakt mit Kühl- und Lagerräumen,<br />

Sozial- und Technikräumen neu geschaffen. „Das Geschäft


AUS UNSERER FÖRDERUNG – DIE SCHWÄBISCHE DICHTERSTRASSE 17<br />

UNSERE<br />

FÖRDERUNG<br />

lief gut und wir waren am Rande unserer Kapazitäten angekommen“,<br />

erklärt sie den Schritt, bei dem sie von der <strong>Bürgschaftsbank</strong> unterstützt<br />

wurde. Damit sich die Kosten von rund 1,5 Millionen € lohnen,<br />

wurde das Restaurant um einem Wintergarten vergrößert und fünf<br />

Hotelzimmer sowie zwei Tagungsräume gleich mitgebaut. Im<br />

Gartenbereich sind ein Teich, ein Pavillion und eine romantische<br />

Aussichtsterrasse dazu gekommen.<br />

Dass der Rappenhof diesen umfangreichen An- und Umbau gut verkraftet,<br />

hat für Elisabeth Wurster Priorität. Aber neue Ideen für die<br />

entferntere Zukunft hegt die engagierte Hotelchefin dennoch: „Ich<br />

überlege, ob wir etwas im Bereich Wellness unternehmen werden.“<br />

Unternehmen Hotel und Gutsgaststätte Rappenhof, Weinsberg<br />

Gründung 1951<br />

Beschäftigte 27<br />

Internet www.rappenhof.de<br />

Hausbank Volksbank Heilbronn eG<br />

Bürgschaftsübernahme 2001<br />

Vorhaben Umbau- und Renovierungsmaßnahmen


AUS UNSERER FÖRDERUNG<br />

3B IDO JÖRG SCHOLZ GMBH, LAUFFEN<br />

Foto rechts:<br />

Jörg Scholz<br />

Alles aus einer Hand und nichts von der Stange – eine bessere<br />

Beschreibung gibt es für den Betrieb von Jörg Scholz nicht. 3b IDO<br />

INNOVATION DESIGN ORGANISATION bietet unter dem Motto<br />

„design by Jörg Scholz“ individuelle Komplettlösungen für<br />

Büroobjekte an: vom Bürgermeisterzimmer bis hin zu ganzen<br />

Unternehmensetagen, vom Empfang bis zur Kantine eine Linie. Jörg<br />

Scholz und sein Team beraten und planen mit ihren Kunden die<br />

Einrichtung der Räume, sie entwerfen und fertigen die Möbel mit<br />

modernsten CAD- und CNC-Systemen und sorgen bis hin zum Bild<br />

für ein angenehmes Arbeitsumfeld. „Unser Angebot kommt trotz der<br />

schwierigen Zeiten am Markt sehr gut an“, erklärt der geschäftsführende<br />

Gesellschafter. Die Liste der Kunden ist imposant: Der<br />

Berliner Bundestag, die AOK- und IKK-Verbände, HWA/AMG<br />

Rennsport, Peter Hahn Modehaus, der Energieversorger EnBW,<br />

Debis oder Bosch Carservice haben die Dienste von 3b IDO bereits<br />

in Anspruch genommen.<br />

Im August 2001 hat Jörg Scholz als damaliger Geschäftsführer mit<br />

der Absicherung der <strong>Bürgschaftsbank</strong> und einer MBG-Beteiligung<br />

die Firma in Lauffen am Necker gekauft. 23 Personen zählte die<br />

Belegschaft, der Umsatz lag bei 2,6 Millionen €. Mittlerweile erwirtschaften<br />

35 Mitarbeiter einen Umsatz von vier Millionen € im Jahr.<br />

„Wir hatten eine sehr positive Entwicklung – und die Tendenz hält<br />

an“, ist sich der Schreiner und Kaufmann sicher. Für die kommenden<br />

Jahre hat er sich einige Ziele gesteckt.<br />

Geplant ist der Aufbau einer eigenen Schlosserei, um die Blech- und<br />

Rohrverarbeitung ins Haus zu holen. 2004 soll zudem der Vertrieb<br />

ausgebaut und dessen Mitarbeiter geschult werden, denn Jörg<br />

Scholz möchte auch über den deutschsprachigen Raum hinaus in<br />

Frankreich und anderen angrenzenden Ländern Büros ausstatten. In<br />

Heilbronn wird eine 300 Quadratmeter große Ausstellungsfläche entstehen,<br />

eine Vitrinenschau mit Schall- und Lichteffekten, die der<br />

Unternehmer als „Erlebnis- und Eventlandschaft“ beschreibt. Auch in<br />

Lauffen werden die Produkte künftig mehr ins Rampenlicht gerückt.


AUS UNSERER FÖRDERUNG – DIE SCHWÄBISCHE DICHTERSTRASSE 19<br />

UNSERE<br />

FÖRDERUNG<br />

Als Pionier sieht er sich beim Thema ökologischer Möbelbau. „Bisher<br />

gibt es keine Serienproduktionen, die umweltgerechte Standards<br />

aufweisen“, erklärt der 38-Jährige. Alle Werkstoffe für diese Möbel<br />

stammen aus nachhaltigem Anbau und werden nach einem ökologischen<br />

Standard ausgesucht.<br />

Präzision, Genauigkeit, Qualität und Pünktlichkeit sind die Maximen<br />

des Unternehmenschefs, der gleichzeitig betont, dass sein Erfolg<br />

stark mit seinem „Super-Team“ zusammenhängt. Familiär geht es bei<br />

3b IDO zu, die Arbeitsatmosphäre ist hervorragend. „Bis hinunter<br />

zum Auszubildenden bin ich auf jeden Angestellten stolz.“<br />

Unternehmen 3b IDO Jörg Scholz GmbH, Lauffen<br />

Gründung 1996<br />

Beschäftigte 35<br />

Internet www.3bido.de<br />

Hausbank Volksbank Heilbronn eG<br />

Beteiligungs-/Bürgschaftsübernahme 2001<br />

Vorhaben Übernahme des Unternehmens<br />

durch Jörg Scholz im Jahr 2001


AUS UNSERER FÖRDERUNG<br />

KIESELMANN GMBH, KNITTLINGEN<br />

Foto rechts:<br />

Klaus Dohle<br />

Dass die Chinesen gutes Bier trinken können, dafür sorgt unter anderem<br />

ein mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Knittlingen an der<br />

Schwäbischen Dichterstraße. Kieselmann heißt der Betrieb, der zu<br />

den führenden Herstellern von Edelstahlarmaturen und Prozessanlagen<br />

für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie sowie die<br />

Pharma- und chemische Industrie zählt. Besonders im Brauereigewerbe<br />

hat die Firma einen guten Namen – und davon haben auch<br />

die Chinesen Wind bekommen. Seit 1994 betreibt Kieselmann eine<br />

eigene Vertriebsniederlassung in Peking. Insgesamt bekommen Kunden<br />

in mehr als 50 Ländern Lieferungen aus dem 7.700 Einwohner<br />

zählenden Ort, drei Viertel der Produktion landet direkt oder indirekt<br />

über Händler im Ausland.<br />

Die Geschäfte laufen gut: „Seit fünf Jahren wachsen wir im zweistelligen<br />

Bereich“, erklärt Klaus Dohle, Geschäftsführer und Enkel des<br />

Firmengründers Paul Kieselmann. In dritter Generation führt er den<br />

Familienbetrieb, für den sein Großvater 1937 den Grundstein legte.<br />

Der Mechanikermeister eröffnete damals eine Dreherei. Nur wenige<br />

Jahre später begann die Produktion von hochwertigen Ventilen und<br />

Armaturen für die Nahrungsmittelindustrie. Anfang der 60er Jahre<br />

folgte der Aufbau einer Nahrungsmittelprozesstechnik, die heute von<br />

der Tochtergesellschaft Kieselmann Anlagenbau angeboten wird.<br />

Das dritte Standbein ist der Edelstahlrohrhandel: Mit weit mehr als<br />

einer Million Meter verkauftem Rohr ist Kieselmann in Deutschland<br />

einer der führenden Großhändler. Rund 220 Mitarbeiter gehören zur<br />

Belegschaft, der Jahresumsatz liegt bei 40 Millionen €.<br />

Vor rund einem Jahr kaufte Klaus Dohle mit einer Beteiligung der<br />

MBG neue Maschinen, die die Produktion der neu entwickelten<br />

Ventiltechnik sicher stellen. „Unsere Kapazitäten reichten nicht mehr<br />

aus, eine Investition war dringend erforderlich“, erklärt er. Neben der<br />

Tsingtao Brauerei in China kommen die Kieselmann-Produkte bei so<br />

namhaften Unternehmen wie Coca Cola, Nestle, Ferrero, Müller<br />

Milch, Gervais Danone, Dortmunder Aktienbrauerei, Erdinger<br />

Weißbier oder Heineken Holland zum Einsatz. Die Ventile schließen


AUS UNSERER FÖRDERUNG – DIE SCHWÄBISCHE DICHTERSTRASSE 21<br />

UNSERE<br />

FÖRDERUNG<br />

und öffnen Leitungen, mischen, regeln und dosieren. Eine komplizierte<br />

Technik steckt dahinter, weil die Leitungen komplett reinigbar,<br />

lebensmittelecht und aseptisch sein müssen.<br />

Klaus Dohle hat beim jüngsten Ausbau des Unternehmens auch an<br />

hiesige Kunden gedacht: Im Verwaltungsgebäude ist der Eingangsbereich,<br />

der früher nicht sehr einladend gewirkt habe, wie der<br />

Geschäftsführer erzählt, saniert worden. In dem nun lichtdurchfluteten<br />

und offenen Raum kümmern sich seither zwei Damen um einen<br />

freundlichen Empfang bei der Kieselmann GmbH.<br />

Unternehmen Kieselmann GmbH<br />

Gründung 1937<br />

Beschäftigte 220<br />

Internet www.kieselmann.de<br />

Beteiligungsübernahme 2001<br />

Vorhaben Expansionsfinanzierung für<br />

neuentwickelte Ventiltechnik


AUS UNSERER FÖRDERUNG<br />

RALF NIEHUES, MARBACH<br />

Foto oben + rechte Seite:<br />

Dr. Ralf Niehues<br />

Foto oben rechts:<br />

Dr. Heinzelmann<br />

„Geteiltes Leid ist halbes Leid und geteilte Freude ist doppelte<br />

Freude“, sagt Ralf Niehues und lacht. 1998 ist der Tierarzt als<br />

Kompagnon in die Praxis Dr. Heinzelmann in der Schillerstadt<br />

Marbach am Neckar eingestiegen und hat dabei die Hälfte des<br />

Betriebs übernommen.<br />

Zu zwei Dritteln kümmern sich die beiden Geschäftspartner um kranke<br />

Pferde, ein Drittel ihrer Arbeit machen Kleintiere wie Hunde,<br />

Katzen oder Vögel aus. Die Praxis befindet sich auf einem Bauernhof,<br />

mit dem Einstieg von Ralf Niehues wurde sie um ein Büro, eine<br />

Apotheke, einen Kleintieroperationsraum für Bauch- und einfachere<br />

Knochenchirurgie sowie einen Raum für die stationäre Unterbringung<br />

von Kleintieren vergrößert. Außerdem gibt es für kranke Pferde<br />

zwei Stationsboxen, eine Aufwachbox und einen Behandlungsraum.<br />

Schwerere Behandlungen wie Kastrationen oder Zahnoperationen<br />

können seither in der Praxis vorgenommen werden. Die meiste<br />

Arbeit erledigen die Tierärzte allerdings vor Ort in den Ställen: Dafür<br />

stehen drei Praxiswagen zur Verfügung, die mit einer Apotheke und<br />

allen wichtigen Gerätschaften ausgestattet sind. Zur technischen<br />

Ausstattung der Praxis gehören unter anderem ein Ultraschallgerät,<br />

ein mobiles Röntgengerät, ein Bio-Resonanz-Apparat zur Messung<br />

der körpereigenen Schwingungen, ein Therapielaser und ein Gerät<br />

für die Magnetfeldtherapie.<br />

Einen Schwerpunkt haben die Tierärzte nämlich auf Naturheilverfahren<br />

wie Homöopathie und Akupunktur gelegt. Bei Verhaltensauffälligkeiten,<br />

chronischen Erkrankungen oder heftigen Infektionen –<br />

immer dann, wenn die Schulmedizin ausgereizt ist – verabreicht<br />

Niehues homöopathische Medikamente. Scheinschwangerschaften<br />

oder Trauer nach dem Tod einer Bezugsperson nennt er als Beispiele.<br />

Akupunktur, das alte chinesische Heilverfahren, bei dem durch<br />

Einstechen von langen Nadeln an Stellen, die einzelnen Organen


AUS UNSERER FÖRDERUNG – DIE SCHWÄBISCHE DICHTERSTRASSE 23<br />

UNSERE<br />

FÖRDERUNG<br />

zugeordnet sind, Heilung und Schmerzausschaltung erreicht werden<br />

soll, kommt vor allem bei Problemen im Bewegungsapparat zum<br />

Einsatz. „Einem Hund mit Dackellähme ging es danach deutlich<br />

besser.“<br />

Ralf Niehues und sein Kompagnon haben eine ganze und eine halbe<br />

Stelle für zwei Tierärztinnen geschaffen, zwei Tierarzthelferinnen und<br />

zwei Lehrlinge arbeiten zudem in der Praxis. Es gibt viel zu tun:<br />

Morgens um acht Uhr stehen die ersten Behandlungen an, nachts<br />

um 23 Uhr endet oft die letzte Visite im Stall. „Harte Arbeit, nicht<br />

unbedingt familienfreundlich“, gibt Niehues zu bedenken, „aber im<br />

Sommer ist es sehr schön.“<br />

Unternehmen Tierarztpraxis Dr. Heinzelmann<br />

Gründung 1995<br />

Beschäftigte 6<br />

Hausbank Volksbank Ludwigsburg eG<br />

Bürgschaftsübernahme 1998<br />

Vorhaben Finanzierung der hälftigen Praxisübernahme


AUS UNSERER FÖRDERUNG<br />

Foto oben links:<br />

Roger T. Hoehne, Inhaber<br />

Geschäftsführer<br />

Foto oben rechts:<br />

Klaus Habann, Inhaber<br />

Geschäftsführer<br />

H 2 e, LUDWIGSBURG<br />

In zehn Jahren von sieben auf 80 Mitarbeiter: Die Ludwigsburger H 2 e<br />

Hoehne Habann Elser Werbeagentur GmbH hat eine beeindruckende<br />

Erfolgsgeschichte hingelegt. Zu den Kunden zählen große Namen<br />

wie DaimlerChrysler, der Energiekonzern EnBW, der Möbelhersteller<br />

Ligne Roset, die Smart AG und der Spezialzeitschriftenverlag Motor-<br />

Presse Stuttgart. Aber auch für die Evangelische Kirche, Merziger<br />

Fruchtsäfte, den Bürostühlehersteller Sedus Stoll AG oder die<br />

Filmakademie Ludwigsburg zerbrechen sich die Kommunikationsstrategen,<br />

Art Direktoren und Texter von H 2 eihre kreativen Köpfe.<br />

Was sicher schon jedem <strong>Baden</strong>-Württemberger, Rheinland-Pfälzer<br />

oder Nordrhein-Westfalen aufgefallen ist: Die Plakate mit den sechs<br />

roten Kreuzen. „Sämtliche Toto-Lotto-Werbung kommt aus unserem<br />

Hause“; erklärt Ludwig Silbermann, Mitglied der Geschäftsleitung<br />

und zuständig für Neugeschäft und Kundenbetreuung.<br />

Inzwischen gehört die Gesellschaft zu einer Holding, unter deren<br />

Dach eine zweite Agentur agiert. Während H 2 eeine Konzept-Agentur<br />

für klassische Werbung ist, konzentriert sich MAPs auf Trade-<br />

Marketing, Point-of-Sale-Aktivitäten und Messeauftritte. Das Unternehmen<br />

ist zudem seit <strong>2002</strong> Mitglied des Netzwerkes G6, dem<br />

sechs führende, unabhängige Agenturen in den europäischen<br />

Schlüsselmärkten angehören. „Durch diese Zusammenarbeit können<br />

wir internationale Etats betreuen, wenn unsere Kunden in unterschiedlichen<br />

Ländern präsent sein wollen.“ Es bleibt keine Lücke, die<br />

H 2 enicht abdeckt.<br />

Mit Hilfe einer MBG-Beteiligung hat sich die Werbeagentur im<br />

September <strong>2002</strong> das perfekte Ambiente für die schöpferische Arbeit<br />

geschaffen. „Aufregend, phänomenal, faszinierend“, nennt Silbermann<br />

die 1923 erbaute Industriehalle, in der früher Brauereikessel<br />

hergestellt wurden. Vor allem das gewölbte Kuppeldach, das von<br />

einer denkmalgeschützten Holzlamellenkonstruktion getragen wird,<br />

hat es den Kreativen angetan. Das Gebäude ist innen offen, eine Art<br />

Großraumbüro. „Das fördert die Kommunikation und das Gemeinschaftsgefühl.”<br />

Vor allem im so genannten Wohnzimmer mit einer


AUS UNSERER FÖRDERUNG – DIE SCHWÄBISCHE DICHTERSTRASSE 25<br />

UNSERE<br />

FÖRDERUNG<br />

Bar, Tischen, Stühlen und Sofas, wo gemeinsam gegessen, geredet<br />

und jeden Freitag das Wochenende eingeläutet wird, entstehen viele<br />

Ideen.<br />

Die Geschäftsleitung von H 2 einvestiert eben gerne in ihre Mitarbeiter,<br />

laut Silbermann die leistungsstärkste Mannschaft im Land. Das<br />

Förderprogramm für Studenten, Quereinsteiger und Trainees ist<br />

preisgekrönt. Weil Werbung von Bildung lebt, schickt die Agentur<br />

ihre Angestellten auf Seminare, in Workshops oder zu Vorträgen.<br />

Trotz der Krise in der Werbebranche ist H 2 efür die Zukunft also gut<br />

aufgestellt.<br />

Unternehmen H 2 e, Ludwigsburg<br />

Gründung 1983<br />

Beschäftigte 80<br />

Internet www.h2e.de<br />

Beteiligungsübernahme <strong>2002</strong><br />

Vorhaben Zusammenlegung der Betriebsstätten<br />

in ein neues Gebäude


AUS UNSERER FÖRDERUNG<br />

PIANO-FISCHER, STUTTGART<br />

Foto rechts:<br />

Sylvia und<br />

Dieter Fischer<br />

Der Name Fischer und die Musik bilden seit beinahe 100 Jahren ein<br />

harmonisches Duett. 1904 haben Lydia und J. Karl Fischer ihr Pianound<br />

Harmonium-Geschäft in Schorndorf eröffnet – und sich mit der<br />

Entwicklung eines Tropenharmoniums für Missionare hervorgetan.<br />

Richard Fischer führte mit seiner Frau und zwei Mitarbeitern den<br />

Betrieb bis 1970. Sein Sohn Dieter, der erst Klavierbaumeister lernte<br />

und dann Betriebswirtschaftslehre studierte, wusste schon damals:<br />

„Wir müssen gewaltig expandieren, um zu überleben.“ Der Klavierhandel<br />

ist keine Wachstumsbranche – nur geografische Markterweiterung<br />

und Dienstleistungen steigern den Umsatz.<br />

1979 eröffnete Fischer deshalb ein Geschäft in Stuttgart, eine weitere<br />

Filiale in Schwäbisch Hall folgte. Als in Stuttgart 1995 ein anderer<br />

Musikfachhandel aus dem Geschäft ausschied, übernahm Fischer<br />

mit einer MBG-Beteiligung dessen Tasteninstrumentenabteilung und<br />

gab den Mitarbeitern einen neuen Arbeitsplatz. Um ein Viertel erweiterte<br />

er dadurch die Räume in der Theodor-Heuss-Straße auf 1300<br />

Quadratmeter. Sechs Jahre später ergab sich eine weitere „Jahrhundertchance“,<br />

wie der Unternehmenschef erklärt: Weil in München<br />

ein alteingesessener Klavierhändler seinen Laden an einen amerikanischen<br />

Konzern verkaufte, eröffnete Fischer auch dort ein traditionelles<br />

Klavierfachgeschäft.<br />

Die Philosophie von Dieter Fischer und seiner Frau Sylvia geht weit<br />

über den Handel hinaus: „Wir sind nicht nur da, um Instrumente zu<br />

verkaufen, wir bieten die passenden Dienstleistungen.“ Seine<br />

Klavierbauer pflegen und reparieren die Pianos fachmännisch und<br />

die Stimmer sorgen zu Hause und in den Konzertsälen für den richtigen<br />

Klang – beim Südwestrundfunk in Stuttgart beispielsweise und<br />

den Ludwigsburger Schlossfestspielen. Eine Musikschule bietet<br />

Unterricht in fast allen Instrumenten, eine Konzertdirektion mit einem<br />

kleinen Konzertsaal rundet das Angebot ab.<br />

45 Mitarbeiter zählt Piano Fischer heute, mit der Musikschule<br />

„Studienkreis Musik“ sowie der Fischer Musikakademie arbeiten


AUS UNSERER FÖRDERUNG – DIE SCHWÄBISCHE DICHTERSTRASSE<br />

UNSERE<br />

FÖRDERUNG<br />

insgesamt 110 Menschen bei dem mittelständischen Betrieb.<br />

„Solide“ nennt Fischer seine Branche, „es wird mehr Klavier gespielt,<br />

als man denkt.“ Zwar interessieren sich nur zehn Prozent der<br />

Bevölkerung für sein Produkt, aber unter den Instrumenten ist das<br />

Piano – ob mechanisch oder digital – noch vor der Blockflöte am<br />

beliebtesten. Schließlich ist es bereits 300 Jahre alt und wird von<br />

klingenden Namen wie Mozart, Beethoven oder Bach beworben.<br />

„Sein Platz in der Bevölkerung ist langfristig gesichert“, glaubt<br />

Fischer. Vor allem in <strong>Baden</strong>-Württemberg und Bayern, wo so viel<br />

musiziert wird wie in keinem anderen Bundesland.<br />

Unternehmen Piano-Fischer, Stuttgart<br />

Gründung 1904<br />

Beschäftigte 45<br />

Internet www.piano-fischer.de<br />

Beteiligungsübernahme 1996<br />

Vorhaben Expansion durch Übernahme der Abteilung<br />

Tasteninstrumente von einem Wettbewerber<br />

27


A USGEZEICHNET<br />

AUSGEZEICHNET<br />

AUF DIE NÜRTINGER SCHULE<br />

(Herrn Rektor Köstlin)<br />

Einen Genius hast du der Welt in Schelling erzogen;<br />

Dessen berühmest du dich, wackere Schule, mit Recht.<br />

Hätte dir Schwaben nur mehr von solcherlei Samen zu senden,<br />

Nicht am Gärtner fürwahr, daß er dir blühte, gebricht's.<br />

(Eduard Mörike)


PREISE & WETTBEWERBE<br />

29


Foto rechts:<br />

Rüdiger und<br />

Gunter Heiche<br />

FÖRDERPREIS<br />

HEICHE GMBH, SCHWAIGERN<br />

1970 rückte Gerhard Heiche kurzerhand im Keller seines Wohnhauses<br />

die Waschmaschine zur Seite: Er musste Platz für ein Brünierbad<br />

schaffen. Ganz bescheiden lief der Einstieg in die Galvanotechnik bei<br />

der Gerhard Heiche GmbH in Schwaigern ab. Eigentlich war die<br />

Firma eine Silberschmiede und Schmuckwerkstätte, in der zudem<br />

Instrumententeile hergestellt wurden. Bis eben ein Maschinenbauer<br />

anfragte, ob Heiche nicht auch Stahlteile schwarz lackieren könne.<br />

Vom Ein-Mann-Betrieb auf heute 100 Mitarbeiter – das mittelständische<br />

Unternehmen hat eine rasante Entwicklung erlebt. 1981 wurde<br />

ein Firmengebäude gebaut, 1987 sind die Produktionshallen erweitert<br />

worden, ein Jahr danach stieg Heiche in die Lackiertechnik ein, 1995<br />

mussten die Hallen einmal mehr vergrößert werden, 1997 ging eine<br />

Chromatanlage in Betrieb, 1998 stand die Gründung der Heiche<br />

Logistic an, 1999 ist die Leichtmetallveredelung mit Eloxal ausgebaut<br />

worden, 2000 wurde wieder eine neue Halle gebaut, ein Jahr später<br />

kam ein zweiter Chromatautomat dazu sowie ein Hochregallager für<br />

den Logistikbereich und schließlich eine Pulverbeschichtungsanlage.<br />

Durch Einbindung der <strong>Bürgschaftsbank</strong> konnten die umfassenden<br />

Investitionen frühzeitig realisiert werden. „Wir wachsen überproportional,<br />

im zweistelligen Bereich”, verrät Gunter Heiche, Sohn des<br />

Firmengründers und heutiger geschäftsführender Gesellschafter<br />

neben seinem Bruder Rüdiger.<br />

Die Heiche GmbH hat nämlich noch eine Leistung vollbracht: Einen<br />

vorbildlichen Generationenwechsel, der mit dem Förderpreis für<br />

gelungene Unternehmensnachfolge des Landes <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

und der L-Bank ausgezeichnet wurde. Ein externer Coach half<br />

der Familie, den Wechsel zu organisieren. „Die emotionale Geschichte<br />

wird dabei oft unterschätzt“, erklärt Gunter Heiche. Nun sind die<br />

Aufgaben genau verteilt, die Nachfolge wurde langfristig in einem<br />

Familienvertrag geregelt, ein Beirat steht hilfreich zur Seite.<br />

Die Stärke der Heiche GmbH liegt in ihrer ganzheitlichen Dienstleistung.<br />

Vor allem für die Automobil- und Maschinenbauindustrie


AUSGEZEICHNET – FÖRDERPREISE FÜR JUNGE UNTERNEHMEN 31<br />

UNSERE<br />

FÖRDERUNG<br />

wird in dem Unternehmen chromatiert, brüniert, pulverbeschichtet,<br />

lackiert, eloxiert, verzinkt, phosphatiert und montiert. Über die neue<br />

Logistik-Gesellschaft werden die Produkte just-in-time geliefert,<br />

Lagerhaltung gehört ebenso zum Angebot wie die Disposition für<br />

Kunden in ganz Europa.<br />

Mit einer MBG-Beteiligung möchte Gunter Heiche das Wachstum<br />

und die Eigenkapitaldeckung des Familienbetriebs sicher stellen. Im<br />

April wird eine Niederlassung in Leipzig eröffnet, „um näher am<br />

Kunden und für die Osterweiterung vorbereitet zu sein”. Und nachdem<br />

die Heiches <strong>2002</strong> ein Zertifikat für ihr Qualitätsmanagementsystem<br />

(TS 16949) bekommen haben, wollen sie nun die Zertifizierung<br />

ISO 14001 im Umweltmanagement erreichen.<br />

Unternehmen Gerhard Heiche GmbH<br />

Gründung 1965<br />

Beschäftigte 100<br />

Internet www.heiche.de<br />

Hausbank Kreissparkasse Heilbronn<br />

Bürgschaftsübernahme 2001<br />

Vorhaben Investitionsfinanzierung<br />

(u.a. Abwasserbehandlungsanlage)


Foto oben links:<br />

Christoph Bihler<br />

INNOVATIONSPREIS<br />

IMT NAGLER AG, FELLBACH<br />

Foto oben rechts:<br />

Rudolf Hobelsberger<br />

Foto rechte Seite:<br />

Peter Nagler<br />

Peter Nagler ist der Zeit weit voraus: Als 25-Jähriger gründete er<br />

bereits seinen Betrieb, die imt robot AG in Fellbach, und heute produziert<br />

der gelernte Elektroinstallateur eine Technologie, die ihm<br />

noch keiner nachmachen konnte. Mit einer hohen Bereitschaft zum<br />

Risiko entwickelte er einen komplett neuen Ansatz für industrielle<br />

Sortier- und Verpackungslösungen. Naglers Maschinen denken nämlich<br />

mit – und diese Leistung lässt sich am Beispiel von Würstchen<br />

am Besten erklären. „Die sind mal kürzer, mal länger und passen deshalb<br />

in keine Norm”, erklärt der 43-Jährige, „normale Anlagen können<br />

damit nicht umgehen.”<br />

Die Roboter von imt haben deshalb ein Auge, eine Kamera also, die<br />

sich die Würstchen auf dem Fließband anschaut und diese Information<br />

an eine Software weiter gibt, die dann wie ein Mensch anhand<br />

von neuronalen Netzen die beste Sortierlösung überschlägt, wonach<br />

die Anlage schließlich handelt. Eine Art Aschenputtel, sagt Peter<br />

Nagler: „Die Guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen.”<br />

Deutschlands bekannteste Minisalami Bifi wird auf diese Weise verpackt,<br />

aber auch Aufsätze für elektrische Zahnbürsten, ein kleines<br />

Inhalationsgerät für Lungenkranke, Bratwürste, tief gefrorene Hamburger<br />

oder Brötchen. “Intelligent automatisieren ist unsere Kernkompetenz“,<br />

erklärt der Vorstandsvorsitzende.<br />

Steuerungstechnik war von Anfang der zentrale Geschäftsbereich<br />

der imt robot AG. Den Grundstein für seine revolutionäre Entwicklung<br />

legte der vorausschauende Firmenchef 1995, als er im eigenen<br />

Haus kräftig in die Forschung zur künstlichen Intelligenz investierte.<br />

Vergangenes Jahr hat Nagler „für seine herausragenden Bemühungen<br />

in der Entwicklung und Anwendung neuer Technologien” die Dr.<br />

Rudolf Eberle Anerkennung bekommen. Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft<br />

war ihm die ganze Zeit über ein verlässlicher<br />

Partner: Zur Firmengründung beteiligte sie sich, dann wieder im Jahr<br />

1998 beim Ausbau des Unternehmens.


AUSGEZEICHNET – FÖRDERPREISE FÜR JUNGE UNTERNEHMEN 33<br />

UNSERE<br />

FÖRDERUNG<br />

In Europa ist die imt robot AG heute der größte Anbieter für wissensbasierte<br />

Robotersysteme. Allein zwischen 1999 und 2001 verdoppelte<br />

sich der Umsatz auf 13 Millionen € im Jahr und die<br />

Mitarbeiterzahl von damals 31 verdreifachte sich. Dabei wird es<br />

wahrscheinlich nicht bleiben: Peter Nagler fährt auf Expansionskurs<br />

in die Zukunft. „Unsere Technologie ist auch für andere Industriebereiche<br />

nutzbar”, erklärt er, “unter anderem in der Pharmabranche,<br />

der Kunststoffindustrie und der Metallverarbeitung.” Die Aktiengesellschaft<br />

ist außerdem dabei, sich zu internationalisieren. In<br />

Skandinavien und den USA sind die Anlagen aus Fellbach schon im<br />

Einsatz.<br />

Unternehmen IMT Robot AG, Fellbach<br />

Gründung 1985<br />

Beschäftigte 95<br />

Internet www.imt-robot.de<br />

Hausbank Dresdner Bank AG<br />

Bürgschafts- und<br />

Beteiligungsübernahme 1997 und 1998<br />

Vorhaben Expansion


INNOVATIONSPREIS<br />

SENSOVATION AG, BODMAN-LUDWIGSHAFEN<br />

Foto oben:<br />

Verleihung des Bodensee-<br />

Innovationspreises <strong>2002</strong><br />

mit Wirtschaftsminister<br />

Dr. Döring<br />

Foto rechts:<br />

Stefan Bickert (links)<br />

Paul Hing<br />

Das menschliche Auge diente als Vorbild für die bahnbrechende<br />

Entwicklung der Sensovation AG. Das junge Unternehmen in<br />

Ludwigshafen am Bodensee bewegt sich mit seiner intelligenten<br />

Detektor-Kamera, mit deren Hilfe in der Biotechnologie und der<br />

Medizintechnik große Mengen von Proben auf ihre Reaktion gegenüber<br />

Erregern ausgewertet werden können, in einem hoch dynamischen<br />

Markt. In nur drei Jahren hat sich der Umsatz der AG verdreifacht<br />

und die Mitarbeiterzahl von anfänglich drei auf mittlerweile<br />

17 erhöht. Im Dezember 2000 haben sich der Elektroingenieur Paul<br />

Hing, der Nachrichtentechniker Josef Drexler und der Maschinenbauingenieur<br />

Stefan Bickert mit der Firma ESE – Embedded System<br />

Engineering zusammen getan und die Sensovation AG gegründet.<br />

Die Idee hinter ihrer Entwicklung: Beim Auge findet bereits am<br />

Informationseingang, also an der Netzhaut, eine beträchtliche Datenverarbeitung<br />

und -verringerung statt. Besonders schnelle Prozesse,<br />

wie die Anpassung der Pupille und der Sehschärfe, werden über<br />

Reflexe gesteuert, ohne dass das Großhirn eingeschaltet werden<br />

muss. Nach diesem Prinzip funktionieren auch die Systeme von<br />

Sensovation: Die Sensoren sind so programmierbar, dass sie nur<br />

Daten aufnehmen, die wirklich gebraucht werden. Das Ergebnis ist<br />

eine geringere Datenmenge und eine schnellere Auswertung der<br />

Bilder direkt in der Kamera, ohne dabei Informationen zu verlieren.<br />

Das High-Tech-Center Tägerwilen und das Technologiezentrum<br />

Konstanz haben die Techniker dafür mit dem Bodensee-Innovationspreis<br />

ausgezeichnet. „Wir sind überzeugt, dass durch diese<br />

Sensorsysteme, die von unseren Spezialisten entwickelt werden, die<br />

Instrumente unserer Kunden wesentlich leistungsfähiger und insgesamt<br />

kostengünstiger werden“, erklärt Stefan Bickert, der Vorstandsvorsitzende<br />

von Sensovation.<br />

Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft hat den innovativen<br />

Start-up mit einer stillen Beteiligung bei der Produktentwicklung und<br />

dem Aufbau der Infrastruktur unterstützt. „Eine Bank hätte uns zum


AUSGEZEICHNET – FÖRDERPREISE FÜR JUNGE UNTERNEHMEN 35<br />

UNSERE<br />

FÖRDERUNG<br />

damaligen Zeitpunkt wahrscheinlich nicht finanziert“, glaubt Bickert.<br />

Spezialisten aus den Bereichen Elektronik, Mechanik, Optik und<br />

Software/Firmware arbeiten in dem Unternehmen. Sensovation hat<br />

zudem einen eigenen Fertigungsbereich. „Nachdem wir die Produktentwicklung<br />

nun weitgehend abgeschlossen haben, konzentrieren<br />

wir uns verstärkt auf die Markteinführung.“ Eine rasche Expansion ist<br />

geplant: Bisher sind die Kameras und optischen Systeme etwa zur<br />

Hälfte in den USA und in Deutschland verkauft worden, neben<br />

Repräsentanten in Nordamerika und Israel sollen weitere Vertretungen<br />

in Japan, Südostasien, Südkorea und Australien aufgebaut<br />

werden.<br />

Unternehmen Sensovation AG, Ludwigshafen a. B.<br />

Gründung 2000<br />

Beschäftigte 17<br />

Internet www.sensovation.com<br />

Beteiligungsübernahme 2000<br />

Vorhaben Produktentwicklung und Markteinführung


R I S I K O K A P I<br />

RISIKOKAPITALFONDS<br />

Die Entwicklung und Kommerzialisierung neuer Produkte<br />

stellt Unternehmen vielfach vor Finanzierungprobleme, weil<br />

klassische Instrumente wie die Kreditfinanzierung mangels<br />

Sicherheiten versagen. Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />

sind kostenintensiv und belasten das Ergebnis, was<br />

die Kapitaldecke schnell aufzehrt. Eine betriebsgerechte<br />

Finanzierung ist daher nur mit Eigenkapital ähnlichen Mitteln<br />

möglich.<br />

Bereits seit 1984 engagieren sich MBG und <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

verstärkt bei der Finanzierung innovativer Projekte.<br />

Allein durch die MBG wurden 534 Vorhaben im Volumen von<br />

rd. 140 Mio. € zur Realisierung verholfen. Dies ist ein<br />

wesentlicher Beitrag für eine aktive Gestaltung des<br />

Strukturwandels in <strong>Baden</strong>-Württemberg. Die Erfahrung der<br />

MBG bei der Begleitung von Technologievorhaben hat das<br />

Land im Jahr 1995 veranlasst, diese mit der Durchführung<br />

und Betreuung eines Risikokapitalfonds zu beauftragen. Der<br />

Fonds wurde bis heute durch Landesmittel auf 13,7 Mio. €<br />

aufgestockt. Durch die Nutzung weiterer Refinanzierungsmittel<br />

kann ein weitaus größeres Beteiligungsvolumen<br />

Medizintechnik 1,5%<br />

Umwelttechnik 2,0%<br />

Bioinformatik 3,6%<br />

Sonstige 6,3%<br />

Elektronik / Sensorik /<br />

Automatisierungstechnik 10,6%<br />

Investitionsschwerpunkte Risikokapitalfonds<br />

36,2% IT/TIME<br />

Biotechnologie /<br />

39,8% Life Science


T A L F O N D S<br />

mobilisiert werden. Der Fonds wendet sich ausschließlich<br />

an junge Unternehmen, die sich durch ein besonderes innovatives<br />

Potenzial auszeichnen. Bislang wurden 119 Zusagen<br />

im Volumen von 51,5 Mio. € ausgesprochen. Der Investitionsschwerpunkt<br />

liegt zu fast 40 Prozent im Bereich<br />

Biotechnologie/Life Science, was auch auf die erfolgreiche<br />

Entwicklung der vier Bio-Regionen im Land zurückzuführen<br />

ist. Die Verteilung des Zusagevolumens nach Technologiefeldern<br />

zeigt nebenstehende Grafik. Aktuell umfasst das<br />

Portfolio 60 Beteiligungen im Volumen von 24 Mio. €. Für<br />

junge High-Tech-Unternehmen haben sich die Finanzierungsbedingungen<br />

gravierend verschlechtert. Die MBG wird auch<br />

künftig im Rahmen der Möglichkeiten ihren Beitrag zur<br />

Bewältigung des Strukturwandels im Land leisten.<br />

AUSWAHL UNSERER PORTFOLIO-UNTERNEHMEN<br />

RISIKOKAPITALFONDS 37


Fotos oben:<br />

Thomas Schäffer (links)<br />

Thies Frahm (rechts)<br />

Foto rechts:<br />

Uwe Schneider<br />

RISIKOKAPITAL<br />

BUSINESSMART AG, STUTTGART<br />

Um eine Sache vorneweg klar zu stellen: businessMart ist kein New-<br />

Economy-Unternehmen. „Wir sorgen in der Old Economy für die<br />

Weichenstellungen in die Zukunft“, steht auf einem Schild im Flur der<br />

Firma zu lesen. In der klassischen Wirtschaft liegen schließlich die<br />

Wurzeln zur Geschäftsidee. Die businessMart-Gründer Uwe<br />

Schneider und Thomas Schäffer waren bei der Robert Bosch GmbH<br />

für den Bereich e-commerce zuständig. Eine Plattform für die Branchen<br />

Eisenwaren, Werkzeuge, Beschläge und Motoristen bräuchte<br />

man, dachten sie sich, auf der alle Lieferanten ihre Angebote einstellen<br />

und die Händler per Mausklick ordern können. Das spart nicht<br />

nur Faxpapier, sondern auch die Schreiberei von Lieferscheinen und<br />

Rechnungen.<br />

Im Februar 2000 machten sie sich an die Umsetzung ihrer Idee. Eine<br />

Beteiligung der MBG aus dem Risikokapitalfonds erweiterte im Jahr<br />

2001 den Finanzierungsspielraum der businessMart AG. Das elektronische<br />

Bestellsystem ging im selben Jahr unter der Adresse<br />

www.nexMart.de ans Netz. Sieben Hersteller und 14 Fachhändler ließen<br />

sich damals auf das Experiment ein, etwa 50.000 Produkte<br />

waren im Angebot. Mittlerweile bieten 40 führende Hersteller wie<br />

Bosch, DeWALT, Festool, Metabo, Rems oder Schneider Druckluft<br />

rund um die Uhr 600.000 verschiedene Artikel über nexMart an;<br />

2.280 Fachhändler wickeln darüber ihre Bestellungen ab. In<br />

Spitzenzeiten kommt alle zehn Sekunden eine Bestellung an.<br />

„Heute ist nexMart der zentrale, virtuelle Marktplatz für diese Branchen“,<br />

sagt Thies Frahm, Vorstand der businessMart AG in Stuttgart.<br />

Die Lieferanten sparen damit Geld – zwischen einem und zweieinhalb<br />

Prozent ihres Umsatzes – und die Händler vor allem Zeit. Sein<br />

Ziel ist es, dass nexMart ganz eigenständig wird, im Juli <strong>2002</strong> wurde<br />

das Portal in eine eigene Gesellschaft ausgegründet. 21 Lieferanten<br />

haben sich bisher finanziell beteiligt, ihnen gehören derzeit 26<br />

Prozent des Portals. businessMart kümmert sich dann nur noch um


UNSERE<br />

FÖRDERUNG<br />

den technischen Betrieb, die Einnahmen des Unternehmens hängen<br />

von der Anzahl der Bestellungen ab.<br />

38 Softwareentwickler, Content- und Datenmanager, Vertriebs-,<br />

Marketing- und Beratungsmitarbeiter verdienen heute ihr Gehalt bei<br />

businessMart und nexMart, gestartet sind Schneider und Schäffer, der<br />

heute für den Bereich Product Management zuständig ist, mit sechs<br />

Kollegen. „Mitte 2004 schreiben wir schwarze Zahlen“, ist sich der<br />

Vorstandsvorsitzende Uwe Schneider sicher. Und er entwickelt schon<br />

neue Ideen: nexMart soll um die Branchen Beschläge, Baustoffe,<br />

Sanitär, Heizung und Klima erweitert werden. „Auch für Haushaltswaren<br />

oder Elektroinstallationen wäre eine solche Plattform denkbar.”<br />

RISIKOKAPITALFONDS 39<br />

Unternehmen businessMart AG, Stuttgart<br />

Gründung 2000<br />

Beschäftigte 38<br />

Internet www.businessmart.de<br />

Beteiligungsübernahme 2001<br />

Vorhaben Entwicklung/Markteinführung e-commerce Plattform


FÖRDERUNG FÜR<br />

UNSERE FÖRDERUNG FÜR DAS HANDWERK<br />

Handwerksunternehmen haben es derzeit nicht leicht. Sie sind in stärkerem<br />

Maße konjunkturellen Einflüssen ausgesetzt, weil die flaue Binnennachfrage<br />

und insbesondere die dramatische Situation am Bau sich unmittelbar auf deren<br />

Auftragsbücher auswirken. Vom Export, einer wesentlichen Stütze für Industrieunternehmen,<br />

profitiert das Handwerk kaum. Zu guter Letzt leiden viele unter<br />

der schlechten Zahlungsmoral.<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg zählt rd. 115.000 Meisterbetriebe und handwerksähnliche<br />

Gewerbe und beschäftigt gut 800.000 Mitarbeiter. Kleine Unternehmensgrößen<br />

und entsprechende Abhängigkeiten machen das Handwerk in wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />

anfälliger. Eine betriebsgerechte Finanzierung ist eine wesentliche Voraussetzung, dass Unternehmen<br />

auch kritische Phasen meistern können. Künftig werden aber auch durch Basel II höhere<br />

Anforderungen an die Finanzierung gestellt.<br />

<strong>Bürgschaftsbank</strong> und MBG sind ein verlässlicher Partner des Handwerks. In keinem Wirtschaftszweig<br />

wurden mehr Bürgschaften ausgereicht. Bis heute konnten 14.185 Einzelprojekte im Volumen<br />

von mehr als 1 Mrd. € gefördert werden. Auch Beteiligungskapital gewinnt zunehmend an Bedeutung.<br />

Die MBG hat, wie keine andere Beteiligungsgesellschaft in Deutschland, das Handwerk mit<br />

Risikokapital unterstützt: 922 Beteiligungen mit 78,5 Mio. € sprechen eine deutliche Sprache.<br />

Traditionelle Handlungsfelder verändern sich. Das Handwerk steht vor neuen Herausforderungen.<br />

Mit Bürgschaften und Beteiligungskapital helfen wir baden-württembergischen Handwerksunternehmen,<br />

diese auch finanziell zu bewältigen.<br />

Die Nutzung von Beteiligungskapital im<br />

Handwerk entspricht noch nicht der Bedeutung<br />

dieses Wirtschaftszweigs. Auf Einladung<br />

der Handwerkskammer in Hamburg und der<br />

dortigen mittelständischen Beteiligungsgesellschaft<br />

(BTG) hat die MBG ihr Angebot der<br />

Beteiligungsfinanzierung dargestellt und an<br />

eine umfassende Bereitstellung dieser<br />

Finanzierungsalternative appelliert. Im Rahmen<br />

der Veranstaltung informierte Gert Wörner, kaufmännischer<br />

Leiter der Firma Fastner GmbH aus<br />

Ilsfeld, über die Erfahrungen seiner Beteiligungspartnerschaft<br />

mit der MBG <strong>Baden</strong>-Württemberg.<br />

Die Nutzung von Wachstumsspielräumen<br />

bei gleichzeitiger Wahrung der Unabhängigkeit<br />

sind für das Metallverarbeitungsunternehmen,<br />

das sich als Automobilzulieferer in den letzten<br />

Jahren eine starke Position erarbeitet hat, die<br />

wesentlichen Gründe für eine Beteiligung der<br />

MBG. Auch die Presse (u.a. Handwerkszeitung<br />

vom 18.10.02) berichtete.<br />

Foto: Gert Wörner, kaufm. Leiter der Firma Fastner<br />

Foto: Heinz Haller, Vorstand der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

VERANSTALTUNG DER HANDWERKSKAMMER HAMBURG


UNSERE FÖRDERUNG FÜR DAS HANDWERK 41<br />

D AS HANDWERK<br />

KONGRESS ZUR BETRIEBSNACHFOLGE<br />

Dem Generationswechsel kommt in den nächsten Jahren eine besondere<br />

Bedeutung zu. Beim Kongress „Betriebsnachfolge“, der von<br />

der Handwerkskammer Region Stuttgart am 5.3.<strong>2002</strong> durchgeführt<br />

wurde, gaben Experten Hilfestellungen für die optimale Gestaltung<br />

der Unternehmensnachfolge. Auch hier waren wir gefragte Partner.<br />

MEISTERFEIER IN STUTTGART<br />

Im Rahmen der Meisterfeier des Handwerks der Region Stuttgart<br />

am 22.7.<strong>2002</strong> wurden 861 junge Handwerker mit dem Meisterbrief<br />

ausgezeichnet. Uwe Schüle, Präsident der Handwerkskammer<br />

Region Stuttgart, betonte: „Durch den Generationswechsel haben<br />

wir im Handwerk eine Vielzahl ungeklärter Betriebsnachfolgen.<br />

Deshalb brauchen wir jeden jungen Meister“. <strong>Bürgschaftsbank</strong> und<br />

MBG unterstützten die Veranstaltung. Ziel ist es, frühzeitig die „neue“<br />

Gründergeneration anzusprechen und für die Selbstständigkeit zu<br />

sensibilisieren, damit Unternehmertum zur natürlichen Alternative für<br />

jeden Meister wird. (Foto Mitte: Gastredner Dr. Klaus Kinkel)<br />

BERATUNGSSPRECHTAGE BEI DEN KAMMERN<br />

In Zusammenarbeit mit den Industrie- und Handelskammern und den<br />

Handwerkskammern finden regelmäßige regionale Sprechtage mit<br />

der <strong>Bürgschaftsbank</strong> und MBG statt. Wie hier bei der Handwerkskammer<br />

in Ulm nutzt eine wachsende Anzahl von Gründern und<br />

Unternehmern die Möglichkeit, mit Finanzierungsexperten der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

/ MBG in Kontakt zu treten. (Foto rechts: Stephan Jansen,<br />

<strong>Bürgschaftsbank</strong>; Marc Kolesch; Dieter Sigler, L-Bank)


N E W C O M E<br />

NEWCOME <strong>2002</strong> –<br />

WIEDERAUFLAGE MIT ERFOLG<br />

Trotz rückläufiger Gründerzahlen und einem eingetrübten<br />

Konjunkturklima: Die NewCome-Messe war wieder ein voller<br />

Erfolg. Mit neuen Schwerpunkten „Unternehmensnachfolge,<br />

technologieorientierte Unternehmensgründung und<br />

Franchising“ ging die Newcome nach der Premiere im Jahr<br />

1999 am 6. und 7.12.<strong>2002</strong> nun bereits zum dritten Mal in<br />

Stuttgart an den Start.<br />

Mit erneut mehr als 10.000 Besuchern für Messe und<br />

Kongress hat die Newcome ihren Anspruch als zentraler<br />

Treffpunkt der Gründerszene im süddeutschen Raum unterstrichen.<br />

Unter den 300 Ausstellern waren auch die<br />

<strong>Bürgschaftsbank</strong> und MBG vertreten, die darüber hinaus in<br />

das umfangreiche Rahmenprogramm sowie im Ifex-<br />

Beratungsparcours eingebunden waren. Zum Veranstaltungsprogramm<br />

gehörten auch eine Vielzahl von Fachkongressen,<br />

Workshops und Sonderpräsentationen, die allesamt<br />

auf positive Resonanz stießen. Erfreulich ist auch die<br />

Besucherstruktur. Laut Messebefragung planen über die<br />

Hälfte (53 Prozent) der Besucher, in den nächsten 12<br />

Monaten ein eigenes Unternehmen zu gründen, 39 Prozent<br />

gaben an, bereits Jungunternehmer zu sein.<br />

Bereits im Vorfeld hatte die <strong>Bürgschaftsbank</strong> kräftig die<br />

Werbetrommel für die Newcome gerührt. Außerdem wurden<br />

alle Jungunternehmer/innen, die wir seit der letzten<br />

Messe unterstützt hatten, persönlich angeschrieben und<br />

erhielten einen Gutschein für den kostenlosen Messebesuch.<br />

Gut ein Viertel der Angeschriebenen entschloss<br />

sich zu einem Besuch. Die nächste Newcome findet am<br />

3. und 4.12.2004 statt, dann vielleicht – zum letzten Mal –<br />

auf dem „alten“ Messegelände!<br />

Von links nach rechts: Alexandra Eberle, <strong>Bürgschaftsbank</strong> und Wirtschaftsminister Dr. Walter Döring<br />

Mitarbeiter und Vorstand der <strong>Bürgschaftsbank</strong>/MBG auf dem Messestand<br />

Heinz Haller, Vorstand der <strong>Bürgschaftsbank</strong>/MBG und Ulrich Stumpp, Geschäftsführer des Verbandes der <strong>Bürgschaftsbank</strong>en<br />

Dr. Holger Frommann, Geschäftsführer des BVK und Hartmut Hübler, Vorstand der <strong>Bürgschaftsbank</strong>/MBG


INTERNETCHAT AUF WWW.NEWCOME.DE<br />

Am 26.07.02 fand auf der Ende 2001 gestarteten Gründer-<br />

Plattform „newcome.de“ ein Expertenchat zum Thema<br />

„Finanzierung und Förderung von Existenzgründungen“<br />

statt. Gemeinsam mit Anke Krenkel von der L-Bank beantwortete<br />

Eberhard Wienold (rechtes Foto) als Vertreter der<br />

<strong>Bürgschaftsbank</strong> / MBG in dem 2-stündigen moderierten<br />

Chat die Fragen interessierter GründerInnen.<br />

PARTNER VOR ORT 43<br />

G R Ü N D E R T A G E<br />

4. EXISTENZGRÜNDERTAG RHEIN-NECKAR-DREIECK<br />

Unter dem Motto „start >yourself


44<br />

P R O G R A M M<br />

12-PUNKTE-PROGRAMM ZUR SICHERUNG<br />

DER UNTERNEHMENSNACHFOLGE<br />

Bei vielen mittelständischen Unternehmen in <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg in Industrie, Handwerk, Handel, Dienstleistungen<br />

und Freien Berufen steht in den nächsten<br />

Jahren ein Generationswechsel an. Die Nachfolgeregelung<br />

ist verbunden mit der Verantwortung über<br />

Tausende von Arbeitsplätzen.<br />

Die Sicherung der Unternehmensnachfolge ist eine<br />

wichtige Herausforderung für unser Land. Deren erfolgreiche<br />

Gestaltung ist für die Unternehmen selbst, für<br />

die bei ihnen beschäftigten Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter sowie für den Wirtschaftsstandort <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg von größter Bedeutung.<br />

Das Land fördert die Übernahme eines bestehenden<br />

Unternehmens in gleichem Maße wie die Neugründung<br />

eines Unternehmens. Hierzu gehören Finanzierungshilfen<br />

in Form von zinsgünstigen Darlehen, Bürgschaften<br />

und Beteiligungen sowie ein umfangreiches<br />

Beratungsprogramm.<br />

Aufgrund seiner Brisanz haben wir das Thema Betriebsnachfolge<br />

noch stärker als bisher in das Zentrum der<br />

Mittelstandsförderung gerückt. Mit einem 12-Punkte-<br />

Programm zur Sicherung der Unternehmensnachfolge,<br />

das ein Finanzvolumen von rund 2 Mio. Euro jährlich<br />

umfasst, will das Land in Zusammenarbeit mit den<br />

Wirtschaftsorganisationen und Fördereinrichtungen<br />

konkret Hilfestellung leisten.<br />

Die vorliegende Broschüre soll einen Überblick<br />

geben über das 12-Punkte-Programm zur<br />

Sicherung der Unternehmensnachfolge und die<br />

Institutionen, die bei der Übergabe oder Übernahme<br />

eines Unternehmens unterstützen.<br />

Dr. Walter Döring, MdL<br />

Wirtschaftsminister und<br />

stellvertretender Ministerpräsident<br />

des Landes <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Die Broschüre kann unter<br />

www.wm.baden-wuerttemberg.de<br />

heruntergeladen oder bestellt werden.


1 Öffentlichkeitsarbeit<br />

2<br />

Qualifizierungsmaßnahmen für<br />

Übergeber und Übernehmer<br />

3 Hochschulabsolventen<br />

4<br />

Trainee-Maßnahmen<br />

5 Übergeberberatung und<br />

Moderatoren<br />

Internet-Plattform<br />

7<br />

6<br />

Übergabechecks<br />

8<br />

Erhöhung der Risikoübernahme im<br />

Bürgschaftsprogramm<br />

9<br />

Spezielles Beteiligungsprogramm<br />

zur Unternehmensnachfolge<br />

10<br />

Verbürgung einer Finanzierungsreserve<br />

für betriebsnotwendige Investitionen<br />

im Bürgschaftsprogramm<br />

11<br />

Ausweitung der Förderung bei tätigen<br />

Beteiligungen und schrittweiser Übernahme<br />

12<br />

Verdoppelung des Steuerfreibetrags<br />

beim Veräußerungserlös von<br />

Personenunternehmen<br />

12-PUNKTE-PROGRAMM 45<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg unterstützt Unternehmensnachfolgen<br />

Noch immer scheitert eine Vielzahl von Betriebsübernahmen an der<br />

Kaufpreisfinanzierung. Sowohl <strong>Bürgschaftsbank</strong> als auch MBG<br />

haben daher zur Verbesserung der Finanzierungsbedingungen die<br />

Förderinstrumente ergänzt und auf die spezifischen Belange von Betriebsübernahmen<br />

hin optimiert. Allein vier der vorgestellten 12 Punkte<br />

betreffen die Angebote der <strong>Bürgschaftsbank</strong> und der MBG.<br />

8Betriebsübernahmen zeichnen sich durch größere Finanzierungsvolumina<br />

aus. Damit werden auch höhere Anforderungen an die notwendigen<br />

Sicherheiten gestellt. Die <strong>Bürgschaftsbank</strong> bietet daher<br />

für Bürgschaften, die in Verbindung mit einer Unternehmensnachfolge<br />

stehen, generell eine Bürgschaft von 70 Prozent, bei kleineren<br />

Projekten erhöht sich diese auf max. 80 Prozent.<br />

9Die Beteiligungsfinanzierung verbessert die Haftkapitalbasis von<br />

Unternehmen. Eine stille Beteiligung der MBG erleichtert damit die<br />

Übernahmefinanzierung. Mit Unterstützung des Landes konnte ein<br />

neues, auf die Bedürfnisse von Betriebsübernahmen ausgerichtetes,<br />

Beteiligungsangebot aufgelegt werden. Das Programm<br />

„Unternehmensnachfolge“ zeichnet sich durch eine Beteiligungshöchstgrenze<br />

von 750.000,– € und durch besonders attraktive<br />

Konditionen aus.<br />

10<br />

Ungeplanter Kapitalbedarf nach erfolgter Übernahme birgt Risiken,<br />

wenn diese zusätzlichen Mittel die Liquidität belasten. Um die<br />

Chancen für einen reibungslosen Übergang zu erhöhen, übernehmen<br />

<strong>Bürgschaftsbank</strong> und L-Bank eine auf zwölf Monate befristete<br />

Option für eine so genannte „Investitionsreserve“. Diese gibt<br />

Spielraum für eine betriebsgerechte Finanzierung betriebsnotwendiger<br />

Investitionen, die zum Zeitpunkt der Übernahme noch nicht<br />

absehbar waren.<br />

11Eine<br />

tätige Beteiligung war bereits bisher über Bürgschaften und<br />

Beteiligungen förderfähig. Voraussetzung war allerdings, eine<br />

Beteiligung mit mind. 10 Prozent am Stammkapital sowie die Übernahme<br />

der Geschäftsführerfunktion. Im Zuge der Erleichterung eines<br />

schrittweisen Unternehmensübergangs müssen diese Kriterien, bei<br />

Vorlage eines verbindlichen Übernahmeplans, zum Zeitpunkt des<br />

Einstiegs noch nicht erfüllt sein.


D E R U M B A U<br />

NEUE VERBINDUNGEN


Vor gut 30 Jahren waren bei der <strong>Bürgschaftsbank</strong> in der<br />

Rotebühlstraße gerade mal 23 Mitarbeiter beschäftigt. 1976<br />

wurde durch den Erwerb des Gebäudes in der Werastraße<br />

die Grundlage für das weitere Wachstum gelegt. Anfang der<br />

neunziger Jahre erreichte die Mitarbeiterzahl bereits 65. Der<br />

Bürgschafts- und Garantiebestand hatte sich in diesem<br />

Zeitraum (1976–1990) bereits um 370 Mio. € auf 520 Mio. €<br />

erhöht. Die Bewältigung des jährlichen Neugeschäfts sowie<br />

die Betreuung des steigenden Engagementbestandes<br />

machten eine weitere personelle Aufstockung notwendig.<br />

Zunächst konnten im Nebengebäude Räumlichkeiten angemietet<br />

werden, doch auf lange Sicht war dies keine befriedigende<br />

Lösung. Im Februar 1998 wurde daher der<br />

Startschuss für eine umfassende Erweiterung des bestehenden<br />

Gebäudes gelegt. Durch die Aufstockung um zwei<br />

Stockwerke konnten 730 qm zusätzliche Fläche erschlossen<br />

werden, knapp 15 Monate später erfolgte bereits die<br />

Einweihung der beiden Etagen. Ende 2001 stand bereits<br />

eine weitere Entscheidung an. Das Nebengebäude,<br />

Werastraße 17, wurde zum Kauf angeboten. Vorstand und<br />

Aufsichtsrat beschlossen, diese Gelegenheit zu nutzen, um<br />

eine langfristige Standortsicherung zu ermöglichen. Schließlich<br />

hatte das Bestandsvolumen zu diesem Zeitpunkt bereits<br />

die Mrd.-Euro-Grenze überschritten.<br />

Im Gebäude Werastraße 17 wird ein Stockwerk mit rd. 300<br />

qm genutzt, der Rest ist fremd vermietet. Hinsichtlich eines<br />

reibungslosen organisatorischen Ablaufs war ein direkter<br />

Zugang zum Nebengebäude wesentliche Voraussetzung.<br />

Ein gläserner Steg verbindet seither die beiden Standorte.<br />

Drei Abteilungen, der Bereich Abwicklung, Sonderüberwachung<br />

und Risikokapitalfonds mit rd. 20 Mitarbeitern<br />

haben hier einen hellen und freundlichen Arbeitsplatz gefunden.<br />

Ein rostroter Fußboden, weiße Wände, lichtes Holz und<br />

Glaswände sorgen mit viel Grün für eine angenehme<br />

Arbeitsatmosphäre.<br />

NEUE VERBINDUNGEN 47


GESCHÄFTSBERICHT<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

DIE LINIEN DES LEBENS...<br />

Die Linien des Lebens sind verschieden<br />

Wie Wege sind, und wie der Berge Grenzen.<br />

Was hier wir sind, kann dort ein Gott ergänzen<br />

Mit Harmonien und ewigem Lohn und Frieden.<br />

(Friedrich Hölderlin)


GESCHÄFTSBERICHT <strong>2002</strong>


50<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Kreditgarantiegemeinschaft<br />

des Handwerks <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Verwaltungs-GmbH<br />

Kreditgarantiegemeinschaft<br />

des Handels <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Verwaltungs-GmbH<br />

Kreditgarantiegemeinschaft<br />

des Gartenbaues <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Verwaltungs-GmbH<br />

Kreditgarantiegemeinschaft<br />

der Industrie, des Verkehrsgewerbes und des Gastgewerbes<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg Verwaltungs-GmbH<br />

Kreditgarantiegemeinschaft<br />

der Freien Berufe <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Verwaltungs-GmbH<br />

Kreditgarantiegemeinschaft in<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg Verwaltungs-GmbH<br />

Die Kreditgarantiegemeinschaften<br />

sind als Gesellschafter der<br />

<strong>Bürgschaftsbank</strong> reine Verwaltungsgesellschaften.<br />

GESELLSCHAFTER


AUFSICHTSRAT<br />

VORSTAND<br />

Dr. Karl Heidenreich, Mannheim<br />

Mitglied des Vorstands Landesbank<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

– Vorsitzender seit 25.4.<strong>2002</strong> –<br />

– stellv. Vorsitzender bis 25.4.<strong>2002</strong> –<br />

Wolfgang Wolf, Esslingen<br />

gf. Vorstandsmitglied<br />

Landesverband der <strong>Baden</strong>-<br />

Württembergischen Industrie e. V.<br />

– Vorsitzender bis 25.4.<strong>2002</strong> –<br />

– stellv. Vorsitzender ab 25.4.<strong>2002</strong> –<br />

Dr. h.c. Dietrich Dörner, Korntal<br />

Wirtschaftsprüfer/Steuerberater<br />

Präsidiumsmitglied Industrie- und<br />

Handelskammer Region Stuttgart<br />

Ernst Fischer, Tübingen<br />

Hotelier<br />

Präsident Deutscher Hotel- und<br />

Gaststättenverband DEHOGA<br />

(bis 25.4.<strong>2002</strong>)<br />

Andreas Hees, Göppingen<br />

Mitglied des Vorstands<br />

Bankhaus Gebr. Martin AG<br />

(ab 25.4.<strong>2002</strong>)<br />

Bernhard Hoch, Villingen-<br />

Schwenningen<br />

Bäcker- und Konditormeister<br />

Präsident Handwerkskammer Konstanz<br />

Michael Horn, Weingarten<br />

Mitglied des Vorstands<br />

Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

(ab 27.9.<strong>2002</strong>)<br />

Ernst A. Jäckle, Waiblingen<br />

Hauptgeschäftsführer i.R.<br />

Einzelhandelsverband<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg e.V.<br />

ORGANE DER GESELLSCHAFT 51<br />

Franz Longin, Stuttgart<br />

Wirtschaftsprüfer/Steuerberater<br />

Präsident Landesverband der<br />

Freien Berufe <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Eugen Nagel, Ludwigsburg<br />

Metzgermeister<br />

Landesinnungsmeister<br />

Landesinnungsverband <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

des Fleischerhandwerks e.V.<br />

Ernst Egon Rauer, Ebersbach/Fils<br />

gf. Vorstandsmitglied SVG Straßen-<br />

Verkehrsgenossenschaft Württ. e.G.<br />

(ab 25.4.<strong>2002</strong>)<br />

Dr. Hartmut Richter, Esslingen<br />

Hauptgeschäftsführer <strong>Baden</strong>-<br />

Württembergischer Handwerkstag<br />

Kurt Schlosser, Gundelsheim<br />

Generalbevollmächtigter <strong>Baden</strong>-<br />

Württembergische Bank AG<br />

für Bankenverband <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg e.V.<br />

(bis 25.4.<strong>2002</strong>)<br />

Siegfried Schön, Winnenden<br />

Generalbevollmächtigter DZ BANK AG<br />

Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank<br />

(ab 25.4.<strong>2002</strong>)<br />

Christian Tauscher, Pforzheim<br />

Dipl.-Agraringenieur<br />

Präsident a.D. Verband Badischer<br />

Gartenbaubetriebe e.V.<br />

Dieter Wößner, Bad Wildbad<br />

Mitglied des Vorstands i.R.<br />

DZ Bank AG<br />

Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank<br />

(bis 25.4.<strong>2002</strong>)<br />

Gerd Wolf, Balingen<br />

Mitglied des Vorstands i.R.<br />

Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

(bis 31.7.<strong>2002</strong>)<br />

Dieter Zwernemann, Schwaigern<br />

Geschäftsführer Industrie- und<br />

Handelskammer Region Stuttgart<br />

Heinz Haller, Stuttgart<br />

Hartmut Hübler, Leinfelden-Echterdingen


52<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Direktor Georg Wolber M.A.<br />

<strong>Baden</strong>-Württembergische Bank AG<br />

(bis 31.3.<strong>2002</strong>)<br />

Prokurist Klaus Detlev Honikel<br />

(ab 1.4.<strong>2002</strong>)<br />

für Bankenverband<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg e.V.<br />

Mitglieder des Vorstands<br />

Heinz Haller<br />

Hartmut Hübler<br />

für <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg GmbH<br />

Direktor und Leiter des Geschäftsbereichs<br />

Firmen Ralph Blankenberg<br />

(Handwerk – stv. Vorsitzender,<br />

Handel – Vorsitzender, Gartenbau,<br />

Freie Berufe, IVG – Vorsitzender)<br />

(bis 30.6.<strong>2002</strong>)<br />

Generalbevollmächtigter<br />

Siegfried Schön<br />

(Handwerk – stv. Vorsitzender,<br />

Handel – Vorsitzender, Gartenbau,<br />

Freie Berufe, IVG – Vorsitzender)<br />

(ab 1.7.<strong>2002</strong>)<br />

für DZ BANK AG Deutsche<br />

Zentral-Genossenschaftsbank<br />

Direktor Hans-Joachim Braun<br />

(Handel, Gartenbau, IVG, Freie<br />

Berufe – stellv. Vorsitzender)<br />

Direktor Andreas Claus<br />

für Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

BÜRGSCHAFTSAUSSCHÜSSE<br />

Hauptgeschäftsführer Roland Haaß<br />

für Handwerkskammern in <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg<br />

Landesgeschäftsführer<br />

Hans-Peter de Longueville<br />

für Fachverbände des Handwerks<br />

Geschäftsführer<br />

Dieter Zwernemann (Handel, IVG)<br />

für Industrie- und Handelskammern<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. jur. Kurt Seizinger<br />

für Landesärztekammer<br />

Geschäftsführerin Ute Kemmann<br />

für LFB Landesverband der<br />

Freien Berufe<br />

Abteilungsdirektor Eugen Noz<br />

für Südwestbank AG<br />

Hauptgeschäftsführer i.R.<br />

Ernst A. Jäckle<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Manfred C. Noppel<br />

Geschäftsführer Assessor Rubel<br />

(ab 10.6.<strong>2002</strong>)<br />

Dipl.-Kfm. Kögel<br />

Geschäftsführer<br />

RA Ulrich Schöffler<br />

für Verbände des Einzelhandels


BÜRGSCHAFTSAUSSCHÜSSE<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

RA Hans-Peter Stahl<br />

für VDGA, Verband für Dienstleistung,<br />

Groß- und Außenhandel<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg e.V.<br />

Geschäftsführer<br />

Reiner Bierig<br />

Geschäftsführer<br />

Jörg Fleischhacker<br />

Geschäftsführer<br />

Thomas Vohrer<br />

für Verbände des Gartenbaues<br />

gf. Vorstandsmitglied<br />

Wolfgang Wolf<br />

Geschäftsführer<br />

Dieter Kuhlen<br />

für Verbände der Industrie<br />

gf. Vorstandsmitglied<br />

Ernst Egon Rauer<br />

Geschäftsführer<br />

RA Dr. Timo Didier<br />

für Verbände des Verkehrsgewerbes<br />

Leiter Betriebsberatung und Marketing<br />

Bernd Reutemann<br />

(bis 31.12.<strong>2002</strong>)<br />

für Verbände des Hotel- und<br />

Gaststättengewerbes<br />

ORGANE DER GESELLSCHAFT 53<br />

Ministerialrat<br />

Paul Werz<br />

(Handwerk, Handel, Gartenbau,<br />

IVG, Freie Berufe)<br />

für Finanzministerium<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Ministerialrat<br />

Dr. Karl Pfister<br />

(Gartenbau)<br />

für Ministerium Ländlicher Raum<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Ministerialrat<br />

Robert Speckert (IVG)<br />

Ministerialrat<br />

Bernd Scherrer<br />

(Handwerk, Handel, Freie Berufe)<br />

für Wirtschaftsministerium<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg


54<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />

Genossenschaftsbank<br />

Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Bankenverband <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

zugleich treuhänderisch für<br />

<strong>Baden</strong>-Württembergische Bank AG;<br />

Bankhaus Ellwanger & Geiger; Bayerische<br />

Hypo- und Vereinsbank AG, Niederlassung<br />

Stuttgart; Commerzbank AG,<br />

Filiale Stuttgart; Deutsche Bank AG, Filiale<br />

Stuttgart; Dresdner Bank AG in Stuttgart;<br />

IKB Deutsche Industriebank, Niederlassung<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg; Schwäbische<br />

Bank AG; Trinkaus & Burkhardt,<br />

Niederlassung Stuttgart<br />

SIGNAL IDUNA Gruppe<br />

Handwerkskammer Freiburg<br />

Handwerkskammer Heilbronn<br />

Handwerkskammer Karlsruhe<br />

Handwerkskammer Konstanz<br />

Handwerkskammer Mannheim<br />

Handwerkskammer Reutlingen<br />

Handwerkskammer Region Stuttgart<br />

Handwerkskammer Ulm<br />

Bundeskreditgarantiegemeinschaft<br />

des Handwerks GmbH<br />

Bäcker-Innungsverband <strong>Baden</strong><br />

Fachverband Bau Württemberg<br />

Handwerksverband Metallbau<br />

und Feinwerktechnik <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg (HMF)<br />

GESELLSCHAFTER<br />

KREDITGARANTIEGEMEINSCHAFT DES HANDWERKS<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG VERWALTUNGS-GMBH<br />

Fachverband Elektro- und<br />

Informationstechnik <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg<br />

Fachverband Friseur und Kosmetik<br />

Fachverband Glas Fenster Fassade<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg – Landesinnungsverband<br />

des Glaserhandwerks<br />

Fachverband Sanitär – Heizung –<br />

Klima <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Fachverband der Stuckateure für<br />

Ausbau und Fassade (SAF)<br />

Landesinnungsverband für das<br />

Württembergische Bäckerhandwerk<br />

Landesinnungsverband <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg des Fleischerhandwerks<br />

Landesinnungsverband des Maler-<br />

und Lackiererhandwerks <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg<br />

Landesverband Holz und Kunststoff<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Verband Bauwirtschaft Nordbaden<br />

Verband des Kraftfahrzeuggewerbes<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Zahntechniker-Innung <strong>Baden</strong><br />

Vorsitzender des Verwaltungsrats<br />

Dr. Hartmut Richter<br />

Hauptgeschäftsführer <strong>Baden</strong>-<br />

Württembergischer Handwerkstag


GESELLSCHAFTER<br />

KREDITGARANTIEGEMEINSCHAFT DES HANDELS<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG VERWALTUNGS-GMBH<br />

DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />

Genossenschaftsbank<br />

Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Bankenverband <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

zugleich treuhänderisch für<br />

<strong>Baden</strong>-Württembergische Bank AG;<br />

Bankhaus Ellwanger & Geiger; Bayerische<br />

Hypo- und Vereinsbank AG, Niederlassung<br />

Stuttgart; Commerzbank AG,<br />

Filiale Stuttgart; Deutsche Bank AG, Filiale<br />

Stuttgart; Dresdner Bank AG in Stuttgart;<br />

IKB Deutsche Industriebank, Niederlassung<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg; Schwäbische<br />

Bank AG; Trinkaus & Burkhardt,<br />

Niederlassung Stuttgart<br />

SIGNAL IDUNA Gruppe<br />

Industrie- und Handelskammer Region<br />

Stuttgart, zugleich treuhänderisch für<br />

die weiteren Industrie- und Handelskammern<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher<br />

Fachweinkellereien<br />

Bund des süddeutschen Eisen-<br />

und Metallwarengroßhandels<br />

Verband Deutscher Drogisten<br />

Landesverband <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Einzelhandelsverband Württemberg<br />

Einzelhandelsverband <strong>Baden</strong><br />

ORGANE DER GESELLSCHAFT 55<br />

Einzelhandelsverband Nordbaden<br />

Fachverband des Möbelhandels<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

VDGA, Verband für Dienstleistung,<br />

Groß- und Außenhandel <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg<br />

Landesverband der Tabakwaren-<br />

Großhändler und Automatenaufsteller<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Verband der Agrargewerblichen<br />

Wirtschaft (VdAW) <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Verband des Nahrungsmittelgroßhandels<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Verband Württembergischer<br />

Weinkellereien<br />

Verband der Mittel- und Großbetriebe<br />

des Einzelhandels <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Verband für Energiehandel Südwest-<br />

Mitte (VEH)<br />

Verband der Verlage und Buchhandlungen<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Vorsitzender des Verwaltungsrats<br />

Ernst A. Jäckle<br />

Hauptgeschäftsführer i.R.


56<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />

Genossenschaftsbank<br />

Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Bankenverband <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

zugleich treuhänderisch für<br />

<strong>Baden</strong>-Württembergische Bank AG;<br />

Bankhaus Ellwanger & Geiger; Bankhaus<br />

Gebr. Martin AG; Bayerische Hypo- und<br />

Vereinsbank AG, Niederlassung Stuttgart;<br />

Commerzbank AG, Filiale Stuttgart;<br />

Deutsche Bank AG, Filiale Stuttgart;<br />

Dresdner Bank AG in Stuttgart; IKB<br />

Deutsche Industriebank, Niederlassung<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg; Schwäbische Bank<br />

AG; Trinkaus & Burkhardt, Niederlassung<br />

Stuttgart<br />

Industrie- und Handelskammer Region<br />

Stuttgart, zugleich treuhänderisch für<br />

die weiteren Industrie- und Handelskammern<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Landesverband der <strong>Baden</strong>-Württembergischen<br />

Industrie zugleich treuhänderisch<br />

für<br />

<strong>Baden</strong>-Württembergischer Brauerbund;<br />

Fachverband Bau Württemberg; Gesamtverband<br />

Kunststoffverarbeitende Industrie;<br />

Gesellschaft zur Förderung der Feinmechanik<br />

und Optik mbH; Industrieverband<br />

Steine und Erden <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg; Stahlbauvereinigung<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg; Verband der<br />

Chemischen Industrie, Landesverband<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg; Verband Druck u.<br />

Medien in <strong>Baden</strong>-Württemberg;<br />

Verband der Holzindustrie und Kunststoffverarbeitung<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg;<br />

Verband der Papier-, Pappe- und Kunststoffverarbeitenden<br />

Industrie <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg; Verband der Schuhindustrie<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg; Verband der<br />

Südwestdeutschen Kunststoffindustrie und<br />

verwandter Industrien; Verband Südwest-<br />

textil; Vereinigung Badischer Unternehmerverbände;<br />

Vereinigung der Metall- und<br />

Eisenwarenindustrie <strong>Baden</strong>-Württemberg;<br />

Wirtschaftsverband industrieller Unternehmen<br />

<strong>Baden</strong>; Zentralverband der<br />

Elektrotechnik- und Elektronikindustrie<br />

(ZVEI)<br />

SVG Straßenverkehrs-Genossenschaft<br />

Württemberg zugleich treuhänderisch<br />

für<br />

Straßenverkehrsgenossenschaft<br />

Nordbaden, Straßenverkehrsgenossenschaft<br />

Südbaden<br />

Verband des Württembergischen<br />

Verkehrsgewerbes zugleich treuhänderisch<br />

für<br />

Verband des Verkehrsgewerbes<br />

Nordbaden; Verband des Verkehrsgewerbes<br />

Südbaden; Verband Spedition<br />

und Logistik <strong>Baden</strong>-Württemberg; WBO<br />

Verband <strong>Baden</strong>-Württ. Omnibusunternehmer<br />

Hotel- und Gaststättenverband<br />

DEHOGA <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

zugleich treuhänderisch für<br />

GESELLSCHAFTER<br />

KREDITGARANTIEGEMEINSCHAFT DER INDUSTRIE, DES VERKEHRSGEWERBES<br />

UND DES GASTGEWERBES BADEN-WÜRTTEMBERG VERWALTUNGS-GMBH<br />

Verband des Hotel- und Gaststättengewerbes<br />

Nordwürttemberg-Nordbaden;<br />

Hotel- und Gaststättenverband Südwürttemberg-Hohenzollern;<br />

Hotel- und<br />

Gaststättenverband Schwarzwald-<br />

Bodensee<br />

Vorsitzender des Verwaltungsrats<br />

Wolfgang Wolf, gf. Vorstandsmitglied<br />

Landesverband der <strong>Baden</strong>-<br />

Württembergischen Industrie


GESELLSCHAFTER<br />

KREDITGARANTIEGEMEINSCHAFT DER FREIEN BERUFE<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG VERWALTUNGS-GMBH<br />

DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />

Genossenschaftsbank<br />

Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Bankenverband <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

zugleich treuhänderisch für<br />

<strong>Baden</strong>-Württembergische Bank AG;<br />

Bankhaus Ellwanger & Geiger; Bayerische<br />

Hypo- und Vereinsbank AG, Niederlassung<br />

Stuttgart; Commerzbank AG,<br />

Filiale Stuttgart; Deutsche Bank AG, Filiale<br />

Stuttgart; Dresdner Bank AG in Stuttgart;<br />

Schwäbische Bank AG; Trinkaus &<br />

Burkhardt, Niederlassung Stuttgart<br />

Ernst Boppel, treuhänderisch für den<br />

Allgemeinen Deutschen<br />

Tanzlehrerverband in der<br />

Bundesrepublik, Landesverband<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Architektenkammer <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg<br />

Bund Deutscher Baumeister,<br />

Architekten und Ingenieure<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Bund der Öffentlich bestellten<br />

Vermessungsingenieure –<br />

Landesgruppe <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Bundesverband der Wirtschaftsberater<br />

BVW<br />

Bundesverband praktischer Tierärzte<br />

<strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>Baden</strong>-Württemberg,<br />

treuhänderisch für den LFB Landesverband<br />

der Freien Berufe <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg<br />

Deutscher Verband für Physiotherapie,<br />

Zentralverband der Krankengymnasten<br />

(ZVK)<br />

ORGANE DER GESELLSCHAFT 57<br />

Fahrlehrerverband <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Ingenieurkammer <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Landesapothekerkammer<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Landesärztekammer<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Landestierärztekammer<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Landeszahnärztekammer<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Rechtsanwaltskammer Freiburg<br />

Rechtsanwaltskammer Karlsruhe<br />

Rechtsanwaltskammer Stuttgart<br />

Steuerberaterkammer Nordbaden<br />

Steuerberaterkammer Stuttgart<br />

Steuerberaterkammer Südbaden<br />

Verband Beratender Ingenieure VBI<br />

Verband Physikalische Therapie –<br />

Vereinigung für die physiotherapeutischen<br />

Berufe (VPT) – Landesgruppe<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Vereinigung der Wirtschaftsprüfer, vereidigten<br />

Buchprüfer und Steuerberater<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Verein Deutscher Civil-Ingenieure<br />

Landesverband <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Verband Selbständiger Ingenieure<br />

Vorsitzender des Verwaltungsrats<br />

Franz Longin<br />

Präsident LFB Landesverband der<br />

Freien Berufe <strong>Baden</strong>-Württemberg


58<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />

Genossenschaftsbank<br />

Südwestbank AG<br />

Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Verband Badischer Gartenbaubetriebe<br />

Württembergischer Gärtnereiverband<br />

Verband Garten-, Landschafts- und<br />

Sportplatzbau <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Vorsitzender des Verwaltungsrats<br />

Christian Tauscher<br />

Dipl.-Agraringenieur<br />

DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />

Genossenschaftsbank<br />

Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Bankenverband <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Vorsitzender des Verwaltungsrats<br />

Dr. Karl Heidenreich<br />

Mitglied des Vorstands<br />

Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

GESELLSCHAFTER<br />

KREDITGARANTIEGEMEINSCHAFT DES GARTENBAUES<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG VERWALTUNGS-GMBH<br />

KREDITGARANTIEGEMEINSCHAFT IN<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG VERWALTUNGS-GMBH


AUFGABEN & ZIELSETZUNGEN 59<br />

„KEIN ERFOLG VERSPRECHENDES VORHABEN<br />

DARF AN FEHLENDEN SICHERHEITEN SCHEITERN“<br />

Der Kreditspielraum von Unternehmen ist im Wesentlichen,<br />

neben der persönlichen Kreditwürdigkeit des Unternehmers,<br />

auch von vorhandenen, bewertbaren Sicherheiten geprägt. Das<br />

Kreditwesengesetz regelt u.a. die Besicherung von Krediten.<br />

Aufgrund des Vorsichtsprinzips führt dies zu Blankoanteilen.<br />

Betriebswirtschaftlich sinnvolle Projekte können, mangels ausreichender<br />

Besicherung, damit vielfach nicht umgesetzt werden.<br />

Für Gründungsprojekte gilt dies noch in weitaus stärkerem<br />

Maße. Die <strong>Bürgschaftsbank</strong> ersetzt im Rahmen einer<br />

Bürgschaftsübernahme fehlende Sicherheiten. Im Einzelfall<br />

werden bis zu 80 Prozent der Kredite für gewerbliche Vorhaben<br />

verbürgt, die maximale Bürgschaft beträgt 1 Mio. €. Eine<br />

höchst mögliche Risikoentlastung unterstützt das Engagement<br />

der Kreditwirtschaft bei Gründungsfinanzierungen.<br />

Die Einbindung der <strong>Bürgschaftsbank</strong> ist in folgenden Bereichen<br />

möglich:<br />

Bürgschaften gegenüber der Hausbank zur Besicherung<br />

von Krediten (auch Avale) und (Förder-) Darlehen<br />

Bürgschaften im Rahmen von Leasingfinanzierungen<br />

Garantien gegenüber Beteiligungsgesellschaften zur<br />

Absicherung stiller Beteiligungen<br />

Gefördert werden alle betriebswirtschaftlich sinnvollen Vorhaben.<br />

Die Laufzeit der Bürgschaft ist an das zu finanzierende<br />

Projekt angepasst und beträgt bei Bauvorhaben maximal<br />

23 Jahre. In erster Linie wird die <strong>Bürgschaftsbank</strong> bei fehlenden<br />

Sicherheiten und schwer zu beurteilenden Vorhaben eingeschaltet,<br />

um eine betriebsgerechte Finanzierung zu ermöglichen.


60<br />

GRAFIK 1<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

KONJUNKTURELLES UMFELD<br />

Das Jahr <strong>2002</strong> war durch eine weitere Abkühlung des konjunkturellen<br />

Klimas geprägt. Nach Berechnungen des Statistischen<br />

Bundesamtes in Wiesbaden nahm das Bruttoinlandsprodukt im<br />

vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr real lediglich um 0,2<br />

Prozent zu. Das ist nach dem Rezessionsjahr 1993 (–1,1 Prozent)<br />

das schwächste Wachstum seit der Wiedervereinigung.<br />

Ursächlich hierfür ist nach wie vor die private schwache Konsumnachfrage,<br />

von der keinerlei stimulierende Impulse ausgehen.<br />

Lediglich der Export erweist sich noch als Stütze,<br />

obgleich hiervon für <strong>Baden</strong>-Württemberg kein zusätzlicher Effekt<br />

entstand.<br />

Nach vorläufigen Daten des Statistischen Landesamtes ist das<br />

Bruttoinlandsprodukt in <strong>Baden</strong>-Württemberg erstmalig wieder<br />

leicht geschrumpft und hat sich demnach unter dem Bundesdurchschnitt<br />

entwickelt. <strong>Baden</strong>-Württemberg liegt damit im<br />

Bundesvergleich auf dem viertletzten Platz. Die Veränderung<br />

des Bruttoinlandsproduktes in ausgewählten Bundesländern<br />

zeigt Grafik 1. Positiv stimmte die Entwicklung im letzten Quartal<br />

<strong>2002</strong> mit einem Plus von 0,75 Prozent, das allerdings nicht<br />

ausreichte, um den Rückstand wieder aufzuholen. Die Investitionszurückhaltung<br />

der Unternehmen ist vor dem Hintergrund<br />

der trüben Konjunkturaussichten, freier Kapazitäten, aber auch<br />

erschwerter Finanzierungsbedingungen nachvollziehbar. Insbesondere<br />

der Handel und das Gastgewebe beklagen deutliche<br />

Einbußen aufgrund der flauen Binnennachfrage.<br />

Veränderung Bruttoinlandsprodukt<br />

<strong>2002</strong> im Vergleich zum Vorjahr<br />

1,00<br />

0,80<br />

0,60<br />

0,40<br />

0,20<br />

Deutschland<br />

Ost West<br />

<strong>Baden</strong>-<br />

Württem rttem-<br />

berg<br />

0,0<br />

Bayern<br />

Hessen<br />

Rheinland-<br />

Pfalz<br />

Saarland<br />

Quelle vorl. Zahlen Statistisches Landesamt


HÖHERES RISIKOVOLUMEN<br />

GRAFIK 2<br />

BERICHT DES VORSTANDS 61<br />

Die <strong>Bürgschaftsbank</strong> erwies sich auch im schwierigen Jahr<br />

<strong>2002</strong> als verlässlicher Partner. Trotz eines um 7,1 Prozent rückläufigen<br />

Antragseingangs (1.473) konnte mit 1.232 genehmigten<br />

Projekten (i.V. 1.249) annähernd die Anzahl des Jahres 2001<br />

erreicht werden, beim Volumen ließ sich ein Plus von 1,5 Prozent<br />

auf 238,8 Mio. € (i.V. 235,3 Mio. €) realisieren. Die Entwicklung<br />

des Obligovolumens sowie die Anzahl der Engagements zeigt<br />

Grafik 2. Der Bestand erreichte neue Höchstwerte und nahm<br />

um 3,2 Prozent auf 8.893 Engagements zu. Das Volumen<br />

erhöhte sich mit 6,3 Prozent noch stärker auf insgesamt 1.097,2<br />

Mio. €. Mit dem übernommenen Risikovolumen wurden Kredite<br />

und Beteiligungen in Höhe von 379 Mio. € (i.V. 367,5 Mio. €) gesichert.<br />

Nachdem verbürgte Kredite bzw. garantierte Beteiligungen<br />

i.d.R. nur einen Teil der Gesamtfinanzierung eines Vorhabens<br />

darstellen, liegt die durch diese Förderung mobilisierte<br />

Summe deutlich darüber. Insgesamt konnten durch Einbindung<br />

der <strong>Bürgschaftsbank</strong> Projektfinanzierungen über 715 Mio. €<br />

initiiert werden. Mehr als 28.000 Arbeitsplätze ließen sich damit<br />

im letzten Jahr sichern. Die durchschnittliche Engagementsumme<br />

(Kredite/Beteiligungen) hat sich seit 1994 kontinuierlich<br />

erhöht, wie Grafik 2 verdeutlicht, im Berichtsjahr auf durchschnittlich<br />

308 T€. Dabei liegen die Mittelwerte bei den Beteiligungen<br />

nur leicht über den Kreditbeträgen.<br />

Bei Differenzierung nach Bürgschaften und Garantien wird Folgendes<br />

deutlich: Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2,8 Prozent<br />

weniger Bürgschaften (=1.053) zugesagt, das Volumen<br />

blieb mit 197,9 Mio. € nahezu konstant. Der Garantiebereich<br />

legte wiederum zu und verbesserte sich bei der Anzahl um<br />

7,2 Prozent auf 179 und bei den Beträgen um 8,8 Prozent auf<br />

40,9 Mio. €.<br />

Bürgschaften / Garantien<br />

212<br />

Volumen in Mio. €<br />

Anzahl<br />

496<br />

5.741<br />

222<br />

627<br />

6.568<br />

Durchschnittliche Engagementsumme in T€<br />

787<br />

264 64<br />

Kredite / Beteiligungen<br />

7.363<br />

975<br />

2880<br />

8.312<br />

1.097 09<br />

1994 1996 1998 2000 <strong>2002</strong><br />

8.893<br />

308 3


62<br />

GRAFIK 3<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

WIRTSCHAFTSZWEIGE OHNE EINHEITLICHEN TREND<br />

Unterschiedliche Branchenkonjunkturen haben auch die Bürgschafts-<br />

und Garantienachfrage in den einzelnen Wirtschaftszweigen<br />

entsprechend beeinflusst. Im Dienstleistungsbereich,<br />

zu dem auch eine Vielzahl von IT-nahen Unternehmen zählen,<br />

brach das Fördergeschäft mit einem Volumenverlust um 14,7<br />

Prozent auf 38,7 Mio. € besonders stark ein. Auch das Handwerk<br />

entwickelte sich infolge der schwachen Branchenkonjunktur<br />

im Bau- und Ausbaugewerbe bei der Anzahl weiter rückläufig.<br />

Die übrigen Wirtschaftszweige zeigten bei der Fallzahl, bis<br />

auf das Hotel- und Gastgewerbe, eine durchweg stabile Entwicklung.<br />

Die prozentualen Veränderungen in den einzelnen<br />

Wirtschaftszweigen im Vergleich zu 2001 sind aus Grafik 3<br />

erkennbar. In einem separaten Statistikheft finden sich ergänzende<br />

Daten zur Entwicklung der einzelnen Wirtschaftszweige.<br />

GRÜNDUNGEN IM MINUS – ÜBERNAHMEN IM PLUS<br />

Das derzeitige konjunkturelle Klima belastet auch die Gründungsintensität.<br />

Die <strong>Bürgschaftsbank</strong> hat im Berichtsjahr 494<br />

jungen Unternehmen den Start erleichtert, lag hierbei allerdings<br />

um knapp 6 Prozent unter der Vorjahreszahl von 525. Dieser<br />

Nachfragerückgang ist ausschließlich durch den starken Einbruch<br />

von 16,8 Prozent bei der Begleitung von Neugründungen<br />

verursacht. Betriebsübergaben müssen jedoch unabhängig von<br />

der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung durchgeführt und<br />

können nur bedingt aufgeschoben werden. Dies erklärt den<br />

Veränderung des Zusagevolumens Bürgschaften / Garantien in Prozent<br />

15,0<br />

12,5<br />

10,0<br />

7,5<br />

5,0<br />

2,5<br />

Anzahl<br />

Handwerk<br />

Handel<br />

Volumen<br />

Freie<br />

Berufe<br />

Industrie<br />

Dienstleistung<br />

Mittelwert


stabilen Anteil der Bürgschaftsübernahmen im Rahmen von<br />

Unternehmensnachfolgen, der gegenüber dem Vorjahr um 5,9<br />

Prozent ausgebaut werden konnte. Bezogen auf die Gesamtzusagen<br />

der <strong>Bürgschaftsbank</strong> reduzierte sich der Anteil der Gründungsfinanzierungen<br />

insgesamt damit nur geringfügig auf<br />

40,1 Prozent (i.V. 42 Prozent). Betriebsübernahmen sind kapitalintensiver<br />

(die unterschiedlichen Vorhabenssummen und deren<br />

Zusammensetzung zeigt Grafik 4) und stellen damit an die<br />

Finanzierung höhere Anforderungen. Im Rahmen der Initiative<br />

des Landes zur Bewältigung des Generationswechsels (12-<br />

Punkte-Programm), wurde daher die Risikoübernahme ausgeweitet:<br />

Bei Vorhaben bis 150.000,– € werden generell 80<br />

Prozent Bürgschaft übernommen, für höhere Beträge in Verbindung<br />

mit einer soliden Gesamtfinanzierung 70 Prozent.<br />

BÜRGSCHAFTSBANKEN IN DEUTSCHLAND<br />

GRAFIK 4<br />

BERICHT DES VORSTANDS 63<br />

Insgesamt koppelte sich die <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

deutlich vom Bundestrend ab. Nach Zahlen des Verbandes<br />

der <strong>Bürgschaftsbank</strong>en reduzierten sich die Bürgschafts-/Garantiezusagen<br />

bundesweit bei der Anzahl um 9,6 Prozent auf 5.367,<br />

das Volumen ermäßigte sich um 9,4 Prozent auf 1,0 Mrd. €. Ein<br />

Schwerpunkt der Förderung bleibt die Unterstützung von Gründungsvorhaben,<br />

die im Jahr <strong>2002</strong> mit 2.186 jungen Unternehmen<br />

leicht auf einen Anteil von rd. 41 Prozent zurückfielen (-6,5 Prozent).<br />

Im Bundesvergleich konnte die <strong>Bürgschaftsbank</strong>, vor dem<br />

Hintergrund des insgesamt rückläufigen Geschäfts, ihre führende<br />

Position weiter ausbauen. Während fast 30 Prozent des<br />

verbürgten bzw. garantierten Volumens auf <strong>Baden</strong>-Württem-<br />

Vorhabenssummen bei Neugründungen und Übernahmen<br />

Anteile in Prozent<br />

■ Investitionen<br />

■ Kaufpreis<br />

■ Betriebsmittel<br />

54,5<br />

Übernahmen: 178 Mio. €<br />

276 Projekte, Mittelwert 645 T€<br />

20,2<br />

25,3<br />

42,5<br />

49,0<br />

8,5<br />

■ davon verbürgter Kredit / garantierte Beteiligung<br />

■ Eigenmittel<br />

■ Sonstige Darlehen<br />

Neugründungen: 46,5 Mio. €<br />

218 Projekte, Mittelwert 213 T€<br />

64,7<br />

35,3<br />

15,1<br />

3,4<br />

81,5


64<br />

Im Jahr <strong>2002</strong> übernommenes<br />

Bürgschafts-/Garantievolumen<br />

in Mio. €<br />

GRAFIK 5<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

berg entfällt, liegt der Anteil bei der geförderten Risikosumme<br />

(238,8 Mio. €) bei mehr als einem Viertel (=26,1 Prozent). Die<br />

Verteilung im Bundesgebiet zeigt Grafik 5. An zweiter Stelle<br />

liegt Sachsen-Anhalt mit einem Bürgschafts-/Garantievolumen<br />

von 75 Mio. € leicht vor Nordrhein-Westfalen mit 73 Mio. € und<br />

Sachsen mit 66 Mio. €.<br />

MODIFIZIERTE STARTHILFE BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

In Zusammenarbeit mit der L-Bank wurde das im Jahr 1999 aufgelegte<br />

Programm für Kleingründungen grundlegend modifiziert.<br />

Die verbesserten Konditionen konnten die Hausbanken<br />

bereits ab 1.12.<strong>2002</strong> nutzen. Das attraktive Finanzierungspaket<br />

gilt nur für Gründungsprojekte bis 100.000,– € (bisher<br />

75.000,– €), beinhaltet eine Bürgschaft von 80 Prozent und<br />

ermöglicht eine 100 Prozent-Refinanzierung (bisher 66 2⁄3) über<br />

ein zinsgünstiges L-Bank-Darlehen. Der Zinssatz gilt für die<br />

gesamte Laufzeit von acht Jahren. Zwei Freijahre geben zusätzliche<br />

Liquiditätsspielräume in der Anlaufphase. Darüber hinaus<br />

4,2<br />

34,9<br />

73,0<br />

238,8<br />

9,0<br />

44,3<br />

56,9<br />

57,8<br />

33,9<br />

37,3<br />

54,7<br />

75,1<br />

35,1<br />

66,4<br />

38,5<br />

48,0


wurde die Durchleitungsmarge für die Hausbank verbessert.<br />

Ergänzend gewährt die <strong>Bürgschaftsbank</strong> der durchleitenden<br />

Hausbank eine einmalige Bearbeitungspauschale.<br />

Im Rahmen eines vereinfachten Verfahrens erfolgt sowohl die<br />

Antragstellung als auch die Zusage „aus einer Hand“. Dies<br />

ermöglicht kurze Bearbeitungszeiten, so dass Hausbanken und<br />

Gründungswillige i.d.R. bereits innerhalb von 10 Arbeitstagen<br />

mit einer Entscheidung rechnen können. Die Resonanz stimmt<br />

positiv. Unmittelbar nach dem Start wurden im Dezember<br />

bereits 18 Anträge gestellt. Die rege Nachfrage hat sich auch im<br />

Jahr 2003 fortgesetzt.<br />

NEUE VERTRÄGE MIT BUND UND LAND<br />

Die im vergangenen Jahr über den Verband der <strong>Bürgschaftsbank</strong>en<br />

beantragte Erhöhung der Bürgschaftshöchstgrenzen<br />

auf 1 Mio. € wurde in den ab 1.1.2003 für einen Zeitraum von 5<br />

Jahren gültigen Rückbürgschaftserklärungen umgesetzt. In<br />

Abstimmung mit der L-Bank wurden die Zuständigkeiten im<br />

Land neu geregelt, so dass die L-Bank künftig Bürgschaftsanfragen<br />

über 1 Mio. € bearbeitet. Die Rückgarantieerklärungen<br />

wurden ebenfalls verlängert und sind Basis für einen weiteren<br />

Ausbau der Beteiligungsfinanzierung.<br />

FRANCHISEFÖRDERUNG WIRD AUSGEBAUT<br />

BERICHT DES VORSTANDS 65<br />

Die „Vermietung“ einer markterprobten Geschäftsidee bietet<br />

jährlich einer Vielzahl von Gründern eine zukunftsträchtige Alternative<br />

zur klassischen Neugründung. Franchisesysteme, deren<br />

Erfolg in der Praxis bestätigt wurde, können grundsätzlich auch<br />

von der <strong>Bürgschaftsbank</strong> gefördert werden. Entscheidend sind<br />

vor allem die fachliche Qualifikation des Unternehmers, der<br />

Standort und die Beurteilung der Zukunftsaussichten des Vorhabens.<br />

Im Rahmen der Prüfung des Projekts wird erwartet,<br />

dass auch der Franchisegeber zusätzliche Informationen zur<br />

Entwicklung bestehender Franchisebetriebe bereit stellt. Während<br />

bekannte Systeme i.d.R. umfassende Markt- und Standortanalysen<br />

sowie Zahlen zur betrieblichen Entwicklung der bereits<br />

bestehenden Partner vorlegen, lassen andere Systeme die<br />

zur Beurteilung notwendige Transparenz vermissen. Bei über<br />

800 Systemen – jährlich kommen neue hinzu – ist damit eine<br />

lückenlose Bewertung nahezu unmöglich. Die <strong>Bürgschaftsbank</strong>


66<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

nutzt daher die Kompetenz spezialisierter Fachverlage im Bereich<br />

Franchise. Zielsetzung ist jedoch, Informationsdefizite über die<br />

einzelnen Systeme durch eine zeitnahe Bereitstellung wesentlicher<br />

Daten seitens der Franchisegeber abzubauen, um damit<br />

die Förderbereitschaft der <strong>Bürgschaftsbank</strong>en zu stärken.<br />

Grafik 6 zeigt die prozentualen Anteile der geförderten Franchiseprojekte<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg nach Wirtschaftszweigen. Die<br />

dynamische Entwicklung des Franchisemarktes und die Bedeutung<br />

für den Arbeitsmarkt in Deutschland verdeutlicht Grafik 7.<br />

KAMMERN UND VERBÄNDE ALS PARTNER<br />

Die Kammern und die Verbände unterstützen die Arbeit der<br />

<strong>Bürgschaftsbank</strong> in besonderem Maße: Die genehmigten Projekte<br />

verteilen sich zu zwei Drittel (=817) auf die Industrie- und<br />

Handelskammern sowie zu einem Viertel auf die Handwerkskammern,<br />

der Rest entfällt auf die Kammern und Verbände der<br />

Freien Berufe. Zusätzliche Informationen der berufsständischen<br />

Organisationen sind nicht nur Basis einer schlanken Förderung<br />

– unser persönliches Gespräch vor Ort wird bei kleineren Vorhaben<br />

entbehrlich – auch manche schwierige Entscheidung wird<br />

durch diese zweite Beurteilung erleichtert. Bei den IHKen führt<br />

die IHK Region Stuttgart das Feld mit mehr als einem Fünftel<br />

aller Stellungnahmen an, gefolgt von der IHK Rhein-Neckar (rd.<br />

13 Prozent), der IHK Südlicher Oberrhein (rd. 12 Prozent) und<br />

der IHK Heilbronn-Franken mit 10 Prozent. Die Verteilung bei<br />

den Handwerkskammern ist insgesamt gleichmäßiger. Hier<br />

liegt Heilbronn (16 Prozent) vor Karlsruhe (15 Prozent) und Stuttgart<br />

mit 14 Prozent.<br />

Allein für den Bereich Handel haben die Fachverbände darüber<br />

hinaus zu 225 Vorhaben Stellung genommen. Über den Landes-<br />

BB/MBG – geförderte Franchiseprojekte<br />

nach Wirtschaftszweigen in Prozent<br />

Handwerk 22<br />

Dienstleistung<br />

16<br />

Franchisenehmer in Deutschland<br />

Franchisenehmer in Tausend<br />

Beschäftigte in Tausend<br />

Quelle: DFV e.V.<br />

GRAFIK 6 Gastronomie<br />

12<br />

Handel 50<br />

250<br />

24<br />

31<br />

37 39<br />

GRAFIK 7<br />

320<br />

347<br />

358<br />

1996 1998 2000 <strong>2002</strong>


SERVICE AUSGEBAUT<br />

BERICHT DES VORSTANDS 67<br />

verband der <strong>Baden</strong>-Württembergischen Industrie e.V. wurde zu<br />

297 Einzelprojekten eine ergänzende Begutachtung des zuständigen<br />

Fachverbands eingeholt. Auch für das Hotel- und Gastgewerbe<br />

sowie für Verkehr und Gartenbau unterstützten uns<br />

unsere Partner und Gesellschafter und sind mit ihrer „Hilfe zur<br />

Selbsthilfe“ wesentlicher Bestandteil des erfolgreichen Förderkonzepts.<br />

Die Beratungsinitiative „Kundenberatung vor Ort“, die in Kooperation<br />

mit den Kammern im Land durchgeführt wird, konnte<br />

auch im Berichtsjahr weiter ausgebaut werden. Gemeinsam mit<br />

der L-Bank haben <strong>Bürgschaftsbank</strong> und MBG im vergangenen<br />

Jahr allein 780 Gründer und Unternehmer in Finanzierungsfragen<br />

beraten und damit den Umfang gegenüber 2001 um mehr<br />

als ein Drittel erweitert. <strong>Bürgschaftsbank</strong> und MBG beraten<br />

nunmehr an 21 Standorten in <strong>Baden</strong>-Württemberg. Im September<br />

<strong>2002</strong> wurde das Angebot durch die Bezirkskammern der<br />

IHK Region Stuttgart übernommen. Zu Jahresbeginn 2003<br />

wurde der Service auf Mannheim, Heidelberg, Mosbach und<br />

Schopfheim ausgedehnt. Nachdem die Beratung i.d.R. durch<br />

die regional zuständigen Betreuer erfolgt, beschleunigt sich<br />

durch eine frühzeitige Beurteilung von Unternehmenskonzepten<br />

auch die nachfolgende Bearbeitung.<br />

NEUE MITTELSTANDSBANK<br />

Im Dezember <strong>2002</strong> wurde die Zusammenlegung der Kreditanstalt<br />

für Wiederaufbau (KfW) mit der Deutschen Ausgleichsbank<br />

(DtA) beschlossen. Die Fusion soll bis Mitte des Jahres 2003<br />

rückwirkend auf den 1. Januar 2003 durch Einbringung der DtA<br />

als Sacheinlage in die KfW erfolgen. Die Mittelstandsbank tritt<br />

innerhalb der KfW-Bankengruppe unter eigenem Namen und<br />

Logo auf und soll Ansprechpartner der Hausbanken für alle Fragen<br />

der Mittelstandsförderung sein. Bisherige Überschneidungen<br />

im Gründungs- und Mittelstandsprogramm werden abgebaut.<br />

Unter dem Vorsitz des Bundesministers für Wirtschaft und<br />

Arbeit wird künftig ein Mittelstandsrat über die Konzeption von<br />

Förderprogrammen und Fördermaßnahmen beraten. Die Bündelung<br />

der Förderaktivitäten ist aus Sicht der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

zu begrüßen. Schon bisher ist die Beantragung einer Bürgschaft<br />

in Verbindung mit Fördermitteln des Bundes und des


68<br />

GRAFIK 8<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Landes besonders einfach. Eine Kopie des jeweiligen Förderantrags<br />

genügt mit einem Beiblatt der Hausbank, in dem die Höhe<br />

der beantragten Bürgschaft vermerkt ist.<br />

VERÄNDERTES FINANZIERUNGSUMFELD<br />

Gemäß einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages<br />

(DIHK) zur Mittelstandsfinanzierung sind zwei<br />

Drittel der Mittelständler der Meinung, dass sich die Kreditkonditionen<br />

im Jahr <strong>2002</strong> verschlechtert haben. Auch die Kreditanstalt<br />

für Wiederaufbau (KfW) bestätigt in einer aktuellen Untersuchung<br />

diesen Trend, allerdings in abgeschwächter Form: 45<br />

Prozent der befragten Unternehmen kritisierten dort erschwerte<br />

Finanzierungsbedingungen bei der Kreditvergabepraxis, bei der<br />

Untersuchung im Vorjahr waren es noch 32 Prozent.<br />

Nach Zahlen der von der Bundesbank veröffentlichten Bankenstatistik<br />

lassen sich diese Aussagen nur teilweise bestätigen.<br />

Auffällig sind hingegen gravierende Veränderungen in den zur<br />

Verfügung gestellten Kreditvolumina der einzelnen Institutsgruppen.<br />

Während die Sparkassen ihr Engagement um 3 Mrd. €<br />

(+ 0,3 Prozent) ausgeweitet haben, verringerten die privaten<br />

Banken ihren Anteil um 19,4 Mrd. € (- 11 Prozent) deutlich. Auch<br />

im Genossenschaftssektor schwächte sich das Volumen um<br />

3,5 Mrd. € ab (- 2,3 Prozent). In der Summe ergab sich bei der<br />

Kreditnachfrage im letzten Jahr erstmals wieder ein Minus von<br />

1,3 Prozent nach teilweise kräftigen Zuwächsen in den Vorjahren.<br />

Die Bankenstatistik hat jedoch die Einschränkung, dass<br />

lediglich die Bruttobestandsentwicklung erfasst wird, in der<br />

auch die Tilgungen enthalten sind.<br />

Anteile der Finanzierungspartner<br />

Kredit-/Beteiligungsvolumen in Prozent Anzahl in Prozent<br />

40,6<br />

34,0<br />

9,8<br />

15,5<br />

0,1<br />

Sparkassen<br />

Genossenschaftsbanken<br />

Privatbanken<br />

Beteiligungsgesellschaften<br />

Leasing<br />

40,1<br />

37,3<br />

8,0<br />

14,5<br />

0,1


Die Förderinstrumente der <strong>Bürgschaftsbank</strong> werden von den<br />

einzelnen Finanzierungspartnern unterschiedlich genutzt. Die<br />

Verteilung der neu besicherten Kredite/Beteiligungen auf unsere<br />

Finanzierungspartner nach Volumen und Anzahl zeigt Grafik<br />

8. Dabei wird deutlich, dass die Sparkassen bei uns „Marktführer“<br />

sind und sowohl bei den Beträgen als auch bei der<br />

Anzahl einen Anteil von mehr als 40 Prozent halten. Der Genossenschaftssektor<br />

liegt beim Volumen mit 34 Prozent deutlich<br />

darunter, verbesserte durch eine Vielzahl kleinerer Projekte allerdings<br />

seinen Anteil bei der Anzahl auf mehr als 37 Prozent. Bei<br />

den Privatbanken liegen die Quoten bei 9,8 Prozent bzw. 8 Prozent,<br />

die durchschnittliche verbürgte Kreditsumme mit 373 T€<br />

damit vor den Sparkassen (312 T€) und den genossenschaftlichen<br />

Banken (281 T€). Der Vorjahresvergleich bestätigt mit<br />

einem Einbruch bei den Privatbanken die Zahlen der Bankenstatistik.<br />

Grafik 9 zeigt die Veränderung der Zusagen nach Einzelprojekten.<br />

Während die Sparkassen um 4,2 Prozent deutlich<br />

zulegten, reduzierte sich die Nachfrage bei den Genossenschaftsbanken<br />

um 5 Prozent. Gravierend ist der Rückgang bei<br />

den privaten Banken, die fast 19 Prozent weniger Bürgschaften<br />

nachgefragt haben. Beim Volumen verzeichnen die Sparkassen<br />

einen kräftigen Zuwachs, während die Genossenschaftsbanken<br />

und die Privatbanken einen leichten Rückgang aufweisen.<br />

MARGENAUFSCHLAG BEI FÖRDERDARLEHEN<br />

GRAFIK 9<br />

Für Förderdarlehen des Bundes oder des Landes erhalten Hausbanken<br />

für die Durchleitung der Darlehen eine entsprechende<br />

Marge. Aufgrund dieser fixen Komponente war bislang der Zins-<br />

Zusagen nach Finanzierungspartnern<br />

Veränderungen zum Vorjahr in Prozent<br />

Sparkassen Genossen-<br />

6,1<br />

schaftsbanken<br />

4,2<br />

-1,0 -5,0<br />

BERICHT DES VORSTANDS 69<br />

-1,2 -18,9<br />

■ Volumen ■ Anzahl<br />

Privatbanken Beteiligungsgesellschaften<br />

- 0,4<br />

7,2


70<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

satz für den Endkreditnehmer festgeschrieben. Einheitliche<br />

Konditionen sind nun nicht mehr gegeben. Kreditinstitute können<br />

seit Ende des Jahres einen individuellen Margenaufschlag<br />

in Höhe von bis zu 0,5 Prozentpunkten vornehmen. Dieser ist<br />

allerdings in Abhängigkeit von Risiko und Bonität des Kreditnehmers<br />

festzulegen. Auch bei verbürgten Krediten ist dieser<br />

Aufschlag möglich, wobei die Bürgschaft als werthaltige Sicherheit<br />

angemessen zu berücksichtigen ist. Aufgrund der verbesserten<br />

Ratingverfahren lassen sich Kreditrisiken einfacher und<br />

zielgenauer kalkulieren. Die Umsetzung der Basel II-Vorschriften<br />

wird diese risikoadäquate Bepreisung beschleunigen.<br />

Die Insolvenzentwicklung in Deutschland zeigt Grafik 10. Mit<br />

37.700 gescheiterten Unternehmen wurde im Jahr <strong>2002</strong> der Vorjahreswert<br />

um 16,4 Prozent überschritten und ein neuer Höchststand<br />

erreicht. In <strong>Baden</strong>-Württemberg haben knapp 8.500 Unternehmen<br />

im Jahr <strong>2002</strong> Insolvenz angemeldet, was einem Anstieg<br />

von 22 Prozent zum Vorjahr entspricht. Diesem negativen Gesamttrend<br />

konnten sich auch die von der <strong>Bürgschaftsbank</strong> unterstützten<br />

Unternehmen nicht entziehen. Während bei der Anzahl<br />

der gescheiterten Engagements ein Plus von 15,5 Prozent auf<br />

269 (i.V. 233) eingetreten ist, ergibt sich im Volumen ein Anstieg<br />

von lediglich 5,7 Prozent auf 26,4 Mio. € (i.V. 25 Mio. €). Zu<br />

berücksichtigen ist dabei die Erhöhung des Bestandsvolumens,<br />

das sowohl in 2001 als auch in <strong>2002</strong> um ca. 6 Prozent zugelegt<br />

hat. Die Ausfallquote (jeweils bezogen auf den Jahresanfangsbestand)<br />

ist bei der Anzahl leicht von 2,8 Prozent auf 3,1 Prozent<br />

angestiegen, beim Volumen hingegen entspricht sie mit 2,6 Prozent<br />

dem Vorjahr. Die Grafik 11 verdeutlicht, dass auch die Quoten<br />

im Berichtsjahr im langjährigen Mittel bleiben.<br />

Unternehmensinsolvenzen<br />

in Deutschland<br />

1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />

Ausfallquoten in Prozent<br />

■ Anzahl ■ Volumen<br />

1998<br />

INSOLVENZANSTIEG<br />

Quelle: Creditreform<br />

37.700<br />

3,1<br />

2,8<br />

1999<br />

2,3<br />

1,9<br />

GRAFIK 10<br />

27.828<br />

32.390<br />

27.930<br />

2000<br />

2001<br />

2,8<br />

2,8<br />

2,8<br />

2,6<br />

GRAFIK 11<br />

26.620<br />

<strong>2002</strong><br />

2,6<br />

3,1


FINANZIELLE SITUATION<br />

ERTRAGSENTWICKLUNG<br />

BERICHT DES VORSTANDS 71<br />

Die Betrachtung der Ausfälle nach Wirtschaftszweigen zeigt<br />

eine unterschiedliche Entwicklung. Nach Beträgen waren lediglich<br />

im Handel, Verkehr sowie im Hotel- und Gastgewerbe<br />

Zuwächse zu verzeichnen. Bezogen auf den jeweiligen Gesamtbestand<br />

nach Beträgen liegen die Freien Berufe mit einer Ausfallquote<br />

von 0,3 Prozent am günstigsten, der Handel und das<br />

Gastgewerbe liegen mit Ausfallquoten von jeweils 3 Prozent als<br />

einzige Wirtschaftszweige über dem Mittelwert von 2,6 Prozent.<br />

Das vergangene Jahr war von einer insgesamt noch zufrieden<br />

stellenden Ertragsentwicklung gekennzeichnet. Die Erträge aus<br />

dem laufenden Geschäftsbetrieb erhöhten sich infolge des<br />

Bestandswachstums sowie im Hinblick auf das deutlich verbesserte<br />

Dienstleistungsergebnis um 8,6 Prozent. Aufgrund des<br />

moderaten Kostenanstiegs von 4,3 Prozent auf 7,5 Mio. €<br />

erhöhte sich das operative Ergebnis um 12,8 Prozent auf 8,2<br />

Mio. €.<br />

Das Finanzergebnis schwächte sich gegenüber dem bereits<br />

unbefriedigenden Vorjahr weiter um 19,3 Prozent oder 1 Mio. €<br />

ab. Aufgrund der schwachen Entwicklung an den Kapitalmärk-<br />

<strong>2002</strong> 2001<br />

T€ % T€ %<br />

Provisionen und Bearbeitungsgebühren 11.760 74,8 11.268 77,8<br />

Erträge aus Dienstleistungen 2.134 13,6 1.774 12,3<br />

Sonstige Erträge 1.825 11,6 1.435 9,9<br />

Erträge aus dem Geschäftsbetrieb 15.719 100,0 14.477 100,0<br />

Personalaufwand 5.906 37,6 5.673 39,2<br />

Abschreibungen 364 2,3 326 2,3<br />

Übrige Aufwendungen 1.223 7,8 1.186 8,2<br />

Kosten des Geschäftsbetriebs<br />

Überschuss aus dem<br />

7.493 47,7 7.185 49,7<br />

Geschäftsbetrieb 8.226 52,3 7.292 50,3<br />

Finanzergebnis 4.192 26,7 5.192 35,9<br />

Ergebnis vor Risikoabdeckung 12.418 79,0 12.484 86,2<br />

Risikoabdeckung –11.974 –76,2 –11.829 –81,7<br />

Jahresüberschuss 444 2,8 655 4,5


72<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

ten lag der Beitrag zum Finanzergebnis der im Vorjahr gezeichneten<br />

Spezialfonds auch <strong>2002</strong> unter den Erwartungen. Zur Risikoabdeckung<br />

im Bürgschafts-/Garantiegeschäft wurden im vergangenen<br />

Jahr den Rückstellungen, saldiert mit Auflösungen<br />

und Verbrauch, rd. 12 Mio. € (i.V. 11,8 Mio. €) zugeführt.<br />

Aufgrund des geringeren Finanzergebnisses sowie der leicht<br />

erhöhten Risikovorsorge (+1,2 Prozent) reduzierte sich der Jahresüberschuss<br />

von 655 T€ auf 444 T€ und entsprach damit<br />

einem Anteil von 2,8 Prozent (i.V. 4,5 Prozent) der Gesamterträge.<br />

Mit einem unveränderten Solvabilitätskoeffizienten (Verhältnis<br />

risikogewichteter Aktiva zu haftendem Eigenkapital) von 12,6<br />

Prozent übertrifft die <strong>Bürgschaftsbank</strong> weiterhin deutlich den<br />

von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht geforderten<br />

Mindestwert von 8 Prozent.<br />

Die Bank beschäftigte im Jahr <strong>2002</strong> durchschnittlich 98 Mitarbeiter<br />

(Voll- und Teilzeitkräfte), davon 5 Auszubildende.<br />

Engagierte und qualifizierte Mitarbeiter sind die Basis für eine<br />

erfolgreiche Wirtschaftsförderung. Die fachliche Weiterentwicklung<br />

unserer Mitarbeiter ist daher zur Sicherung einer hohen<br />

Bearbeitungs- und Beurteilungskompetenz von wesentlicher<br />

Bedeutung. Über maßgeschneiderte Angebote der Bank- und<br />

Sparkassenakademien werden die Mitarbeiter entsprechend<br />

ihrem Tätigkeitsfeld in mehrtägigen Fortbildungen geschult.<br />

Intensiv genutzt wurden auch die über den Verband der <strong>Bürgschaftsbank</strong>en<br />

organisierten Seminarangebote, die speziell auf<br />

die Anforderungen der <strong>Bürgschaftsbank</strong>en abgestimmt sind. Im<br />

Rahmen von Spezialseminaren über den Bundesverband deutscher<br />

Kapitalbeteiligungsgesellschaften haben zahlreiche Mitarbeiter<br />

ihre Kenntnisse in der Beteiligungsfinanzierung erweitert.<br />

Interne Schwerpunktseminare zu Unternehmensbewertung und<br />

Rating rundeten das vielfältige Weiterbildungsangebot ab.<br />

Durch die im Berichtsjahr abgeschlossenen Umbaumaßnahmen<br />

(Bezug einer neuen Etage im erworbenen Nebengebäude)<br />

hat sich die räumliche Situation für die Geschäftsbereiche<br />

Abwicklung / Rechtsfragen, Sonderüberwachung und Risikokapitalfonds<br />

/ Innovation verbessert.<br />

UNSERE MITARBEITER


AUSBLICK FÜR 2003<br />

BERICHT DES VORSTANDS 73<br />

Ein besonderer Dank gilt allen Mitarbeitern, die im Berichtsjahr<br />

in einem schwierigen Finanzierungsumfeld durch persönliches<br />

Engagement unsere erfolgreiche Fördertätigkeit ermöglicht<br />

haben. In diesem Zusammenhang danken wir auch den Arbeitnehmervertretern,<br />

die konstruktiv und vertrauensvoll mit dem<br />

Vorstand zusammengearbeitet haben.<br />

Von der nach wie vor gedämpften konjunkturellen Entwicklung<br />

dürften, trotz eines niedrigen Zinsniveaus, keine Investitionsimpulse<br />

ausgehen. Eine wesentliche Belebung der Kreditnachfrage<br />

bleibt daher unwahrscheinlich. Allerdings zeigt sich, dass<br />

die Kreditwirtschaft bei der Beurteilung von Finanzierungsprojekten<br />

für den kleinen Mittelstand eine größere Zurückhaltung<br />

übt und in stärkerem Maße Risiko mindernde Instrumente im<br />

Rahmen der Kreditbesicherung einsetzt. Hiervon profitiert das<br />

Bürgschaftsgeschäft. Beteiligungskapital gewinnt durch die<br />

positiv geführte Diskussion um Alternativen zur Kreditfinanzierung<br />

an Bedeutung. Garantieübernahmen gegenüber Beteiligungsgesellschaften<br />

werden daher im Jahr 2003 weiterhin<br />

stark gefragt sein.<br />

Die gesamtwirtschaftliche Problematik wird auch auf das Gründerklima<br />

negativ ausstrahlen. Infolge des in Zusammenarbeit<br />

mit der L-Bank verbesserten Starthilfe-Programms, das sich<br />

ausschließlich an Kleingründungen wendet, erwarten wir dennoch<br />

einen deutlich steigenden Förderanteil in diesem Segment.<br />

Die Neuordnung der Bundesförderung durch die Fusion der DtA<br />

mit der KfW zur Mittelstandsbank dürfte ein positives Signal<br />

und Basis für eine verbesserte Förderung des Mittelstands sein.<br />

Die Ausweitung unserer Fördermöglichkeiten im Rahmen der<br />

Anhebung der Bürgschaftsobergrenze auf 1 Mio. € wird das<br />

Bürgschaftsgeschäft im Jahr 2003 zusätzlich beleben.<br />

Die von uns geförderten Unternehmen sind aufgrund ihrer<br />

Größe naturgemäß stärker insolvenzgefährdet. Trotz eines weiter<br />

verbesserten Risikomanagements erwarten wir daher Ausfälle,<br />

die auf insgesamt hohem Niveau verbleiben dürften.


74<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Die Zusammenarbeit mit unseren Partnern, den Kammern, Verbänden<br />

und Kreditinstituten, war auch im vergangenen Jahr<br />

eng und von gegenseitigem Vertrauen getragen. Hierfür danken<br />

wir. Hilfreich war auch die Unterstützung der Steinbeis-Stiftung<br />

bei der Beurteilung von Technologie- und Innovationsprojekten.<br />

Besonders hervorheben möchten wir das engagierte Mitwirken<br />

unserer Bewilligungsgremien. Den Mitgliedern im Bürgschaftsund<br />

Garantieausschuss ist es auch in der rezessiven gesamtwirtschaftlichen<br />

Situation gelungen, ausgewogene Entscheidungen<br />

zu treffen.<br />

Unser Dank gilt auch unseren Aufsichts- und Verwaltungsräten,<br />

die uns im Jahr <strong>2002</strong> konstruktiv begleitet haben. Weiterhin<br />

danken wir den Rückbürgenvertretern von Bund und Land<br />

sowie der L-Bank, Abt. Kreditbetreuung, für die vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit.<br />

Der Vorstand Stuttgart, im März 2003<br />

Heinz Haller Hartmut Hübler<br />

DANK AN UNSERE PARTNER


GESCHÄFTSBERICHT<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH


BILANZ, GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG


78<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

AKTIVA<br />

31.12.<strong>2002</strong> Vorjahr<br />

€ € € T€<br />

1. Barreserve<br />

a) Kassenbestand 5.813,73 5<br />

b) Guthaben bei Zentralnotenbanken 0,00 0<br />

darunter:<br />

Deutsche Bundesbank € 0,00<br />

c) Guthaben bei Postgiroämtern 0,00 0<br />

5.813,73 5<br />

2. Forderungen an Kreditinstitute<br />

a) täglich fällig 45.795.649,11 26.167<br />

b) andere Forderungen 20.588.498,88 19.241<br />

66.384.147,99 45.408<br />

3. Forderungen an Kunden 2.028.218,41 1.656<br />

darunter:<br />

durch Grundpfandrechte<br />

gesichert € 466.417,00<br />

Kommunalkredite € 0,00<br />

4. Schuldverschreibungen<br />

und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />

a) Geldmarktpapiere 0,00 0<br />

b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />

ba) von öffentlichen Emittenten 3.112.830,18 3.113<br />

darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />

Bundesbank € 3.112.830,18<br />

bb) von anderen Emittenten 102.120.549,77 105.233.379,95 104.334<br />

darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />

Bundesbank € 98.957.501,82<br />

c) eigene Schuldverschreibungen 0,00 0<br />

Nennbetrag € 0,00 105.233.379,95 107.447<br />

5. Aktien und andere nicht<br />

festverzinsliche Wertpapiere<br />

62.510.054,37 63.531<br />

6. Beteiligungen<br />

darunter:<br />

70.103,71 55<br />

an Kreditinstituten € 56.298,83<br />

an Finanzdienstleistungsinstituten € 0,00<br />

7. Anteile an verbundenen Unternehmen 1.449.563,61 1.450<br />

darunter:<br />

an Kreditinstituten € 0,00<br />

an Finanzdienstleistungsinstituten € 0,00<br />

8. Immaterielle Anlagewerte 65.204,39 9<br />

9. Sachanlagen 5.970.498,53 5.286<br />

10. Sonstige Vermögensgegenstände 3.282.275,06 2.707<br />

Summe der Aktiva 246.999.259,75 227.554<br />

1. Rückgriffsforderungen aufgrund von<br />

Rückbürgschaften und Rückgarantien<br />

a) an die Bundesrepublik Deutschland 428.264.613,98 403.160<br />

b) an das Land <strong>Baden</strong>-Württemberg 295.722.242,26 277.695<br />

723.986.856,24 680.855


PASSIVA<br />

BILANZ ZUM 31.12.<strong>2002</strong> 79<br />

31.12.<strong>2002</strong> Vorjahr<br />

€ € € T€<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten<br />

a) täglich fällig 0,00 0<br />

b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 112.783.601,78 105.931<br />

112.783.601,78 105.931<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />

a) Spareinlagen<br />

b) andere Verbindlichkeiten<br />

0,00 0<br />

ba) täglich fällig<br />

bb) mit vereinbarter Laufzeit<br />

0,00 0<br />

oder Kündigungsfrist 51.129,19 51.129,19 51<br />

51.129,19 51<br />

3. Sonstige Verbindlichkeiten 19.018.510,78 14.438<br />

4. Rechnungsabgrenzungsposten 10.719,34 11<br />

5. Rückstellungen<br />

a) Rückstellungen für Pensionen<br />

und ähnliche Verpflichtungen 2.821.344,00 2.798<br />

b) Steuerrückstellungen 0,00 0<br />

c) andere Rückstellungen<br />

ca) Rückstellungen für Bürgschaftsverpflichtungen<br />

Risiken aus Bürgschaftsverpflichtungen 179.476.947,16 159.067<br />

abzüglich von Rückbürgen oder<br />

Dritten zu übernehmender Anteil –117.039.947,16 62.437.000,00 –104.001<br />

cb) sonstige Rückstellungen 1.003.500,00 829<br />

66.261.844,00 58.693<br />

6. Eigenkapital<br />

a) gezeichnetes Kapital 6.135.502,56 6.136<br />

b) Kapitalrücklage 1.058.061,48 1.058<br />

c) Gewinnrücklagen<br />

ca) gesetzliche Rücklage 0,00 0<br />

cb) Rücklage für eigene Anteile 0,00 0<br />

cc) satzungsmäßige Rücklagen 41.679.890,62 41.236<br />

cd) andere Gewinnrücklagen 0,00 41.679.890,62 0<br />

d) Bilanzgewinn 0,00 0<br />

48.873.454,66 48.430<br />

Summe der Passiva 246.999.259,75 227.554<br />

1. Eventualverbindlichkeiten<br />

a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen<br />

abgerechneten Wechseln 0,00 0<br />

b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften<br />

und Gewährleistungsverträgen 985.235.912,61 940.017<br />

c) Haftung aus der Bestellung von<br />

Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten 0,00 0<br />

985.235.912,61 940.017<br />

2. Andere Verpflichtungen<br />

a) Rücknahmeverpflichtungen aus<br />

unechten Pensionsgeschäften 0,00 0<br />

b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen 0,00 0<br />

c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 49.524.387.29 37.420<br />

49.524.387,29 37.420


80<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 1.1. – 31.12.<strong>2002</strong><br />

<strong>2002</strong> Vorjahr<br />

€ € € T€ T€<br />

1. Zinserträge aus<br />

a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 1.406.198,00 1.434<br />

b) festverzinslichen Wertpapieren und<br />

Schuldbuchforderungen 5.920.666,94 7.326.864,94 6.965 8.399<br />

2. Zinsaufwendungen 3.528.046,33 3.331<br />

3.798.818,61 5.068<br />

3. Laufende Erträge aus<br />

a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen<br />

Wertpapieren 393.091,72 125<br />

b) Beteiligungen 0,00 0<br />

c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,00 393.091,72 0 125<br />

4. Provisionserträge 12.518.605,50 11.915<br />

5. Sonstige betriebliche Erträge 3.200.689,98 2.562<br />

6. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />

a) Personalaufwand<br />

aa) Löhne und Gehälter 4.580.443,52 4.435<br />

ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />

Altersversorgung und für Unterstützung 1.277.413,92 5.857.857,44 1.230<br />

darunter:<br />

für Altersversorgung<br />

€ 505.651,95 (i. V. T€ 595)<br />

b) andere Verwaltungsaufwendungen 1.192.335,56 7.050.193,00 1.120 6.785<br />

7. Abschreibungen und Wertberichtigungen<br />

auf immaterielle Anlagewerte und<br />

Sachanlagen 363.564,59 326<br />

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 61.489,18 62<br />

9. Abschreibungen und Wertberichtigungen<br />

auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere<br />

sowie Zuführungen zu Rückstellungen<br />

im Kreditgeschäft 11.974.328,96 11.829<br />

10. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 461.630,08 668<br />

11. Sonstige Steuern, soweit nicht unter<br />

Posten 8 ausgewiesen 17.668,57 13<br />

12. Jahresüberschuss 443.961,51 655<br />

13. Einstellungen in Gewinnrücklagen<br />

a) in die gesetzliche Rücklage 0,00 0<br />

b) in die Rücklage für eigene Anteile 0,00 0<br />

c) in satzungsmäßige Rücklagen 443.961,51 655<br />

d) in andere Gewinnrücklagen 0,00 443.961,51 0 655<br />

14. Bilanzgewinn 0,00 0


BESTÄTIGUNGSVERMERK / BERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Der vollständige Jahresabschluss zum 31. Dezember <strong>2002</strong> der<br />

<strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>Baden</strong>-Württemberg Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung, Stuttgart, und der Lagebericht für das<br />

Geschäftsjahr <strong>2002</strong> werden im Bundesanzeiger nach § 325<br />

Abs. 1 HGB veröffentlicht. Sie tragen den uneingeschränkten<br />

Bestätigungsvermerk der Dr. Ebner, Dr. Stolz und Partner GmbH,<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft/Steuerberatungsgesellschaft,<br />

Stuttgart.<br />

Stuttgart, 5. März 2003<br />

Der Aufsichtsrat hat sich über die Tätigkeit der Gesellschaft<br />

regelmäßig durch die Geschäftsleitung berichten lassen und im<br />

satzungsgemäßen Rahmen an den Entscheidungen mitgewirkt.<br />

Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2002</strong> sind durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft/Steuerberatungsgesellschaft<br />

Dr. Ebner, Dr. Stolz und Partner GmbH,<br />

Stuttgart, geprüft worden. Die Prüfung gab keinen Anlass zu<br />

Beanstandungen. Der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk<br />

ist von den Abschlussprüfern erteilt worden.<br />

Der Aufsichtsrat hat von Jahresabschluss, Lagebericht, Geschäftsbericht<br />

und Prüfungsergebnis in allen Teilen zustimmend<br />

Kenntnis genommen und empfiehlt der Gesellschafterversammlung,<br />

den Jahresabschluss <strong>2002</strong> in der vorgelegten<br />

Form festzustellen.<br />

Stuttgart, im April 2003<br />

Dr. Karl Heidenreich<br />

- Vorsitzender -<br />

81


GESCHÄFTSBERICHT<br />

MBG MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGS-<br />

GESELLSCHAFT BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

DIE LINIEN DES LEBENS...<br />

Die Linien des Lebens sind verschieden<br />

Wie Wege sind, und wie der Berge Grenzen.<br />

Was hier wir sind, kann dort ein Gott ergänzen<br />

Mit Harmonien und ewigem Lohn und Frieden.<br />

(Friedrich Hölderlin)


GESCHÄFTSBERICHT <strong>2002</strong>


84<br />

MBG MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

<strong>Baden</strong>-Württembergischer<br />

Handwerkstag<br />

Bankenverband <strong>Baden</strong>-Württemberg e.V.<br />

treuhänderisch für<br />

<strong>Baden</strong>-Württembergische Bank AG; Bankhaus<br />

Ellwanger & Geiger; Bankhaus J. Faißt; Bayerische<br />

Hypo- und Vereinsbank, Niederlassung Stuttgart;<br />

SEB AG, Filiale Stuttgart; Commerzbank AG,<br />

Filiale Stuttgart; Deutsche Bank AG, Filiale Stuttgart;<br />

Dresdner Bank AG in Stuttgart; IKB Deutsche<br />

Industriebank, Niederlassung <strong>Baden</strong>-Württemberg;<br />

Schwäbische Bank AG<br />

<strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>Baden</strong>-Württemberg GmbH<br />

DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />

Genossenschaftsbank<br />

Einzelhandelsverband <strong>Baden</strong>-Württemberg e.V.<br />

Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart,<br />

zugleich treuhänderisch für die weiteren Industrie-<br />

und Handelskammern in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Landeskreditbank<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg – Förderbank<br />

Landesverband der <strong>Baden</strong>-Württembergischen<br />

Industrie e.V.<br />

Technologiezentrum Stuttgart-Pfaffenwald GmbH<br />

(bis 31.7.<strong>2002</strong>)<br />

GESELLSCHAFTER


AUFSICHTSRAT<br />

Ernst A. Jäckle, Waiblingen<br />

Hauptgeschäftsführer i.R. Einzelhandelsverband<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg e.V.<br />

für <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg GmbH<br />

– Vorsitzender –<br />

Dieter Wößner, Bad Wildbad<br />

Mitglied des Vorstands i.R. DZ BANK<br />

AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank<br />

– stellv. Vorsitzender –<br />

Rechtsanwältin Sabine Hagmann,<br />

Tübingen<br />

Hauptgeschäftsführerin<br />

Einzelhandelsverband <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg e.V.<br />

Dr. Hartmut Richter, Esslingen<br />

Hauptgeschäftsführer <strong>Baden</strong>-<br />

Württembergischer Handwerkstag<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Heinz Haller, Stuttgart<br />

Hartmut Hübler, Leinfelden-Echterdingen<br />

ORGANE DER GESELLSCHAFT 85<br />

Stephan Ziegler, Stuttgart<br />

Mitglied des Vorstands<br />

<strong>Baden</strong>-Württembergische Bank AG<br />

für Bankenverband <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg e.V.<br />

Karl Rilling, Pfullingen<br />

Geschäftsführer Technologiezentrum<br />

Stuttgart-Pfaffenwald GmbH<br />

(bis 31.7.<strong>2002</strong>)<br />

Dr. Manfred Schmitz, Mühlacker<br />

Mitglied des Vorstands<br />

Landeskreditbank <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg – Förderbank<br />

Dr. Hariolf Teufel, Stuttgart<br />

Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Wolfgang Wolf, Esslingen<br />

gf. Vorstandsmitglied Landesverband<br />

der <strong>Baden</strong>-Württembergischen<br />

Industrie e.V.<br />

Dieter Zwernemann, Schwaigern<br />

Geschäftsführer Industrie-<br />

und Handelskammer Region Stuttgart


86<br />

MBG MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Hauptgeschäftsführer Roland Haaß<br />

für <strong>Baden</strong>-Württembergischer<br />

Handwerkstag<br />

Direktor Georg Wolber M.A.<br />

<strong>Baden</strong>-Württembergische Bank AG<br />

in Stuttgart<br />

für Bankenverband<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg e.V.<br />

Mitglieder des Vorstands<br />

Heinz Haller<br />

Hartmut Hübler<br />

für <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg GmbH<br />

Hauptgeschäftsführer i.R.<br />

Ernst A. Jäckle<br />

für Einzelhandelsverband<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg e.V.<br />

Direktor und Leiter des<br />

Geschäftsbereichs Firmen<br />

Ralph Blankenberg<br />

(bis 30.6.<strong>2002</strong>)<br />

Generalbevollmächtigter<br />

Siegfried Schön<br />

(ab 1.7.<strong>2002</strong>)<br />

für DZ BANK AG Deutsche<br />

Zentral-Genossenschaftsbank<br />

BETEILIGUNGSAUSSCHUSS<br />

Geschäftsführer<br />

Dieter Zwernemann<br />

für Industrie- und Handelskammern<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Direktor Andreas Claus<br />

für Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Mitglied des Vorstands<br />

Dr. Manfred Schmitz<br />

für Landeskreditbank <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg – Förderbank<br />

gf. Vorstandsmitglied<br />

Wolfgang Wolf<br />

für Landesverband der <strong>Baden</strong>-<br />

Württembergischen Industrie e.V.<br />

Geschäftsführer Heinz Haller<br />

Geschäftsführer Hartmut Hübler<br />

für MBG Mittelständische<br />

Beteiligungsgesellschaft <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg GmbH<br />

Geschäftsführer Karl Rilling<br />

für Technologiezentrum Stuttgart-<br />

Pfaffenwald GmbH<br />

(bis 31.7.<strong>2002</strong>)


„MBG HILFT, KAPITALE FEHLER ZU VERMEIDEN“<br />

AUFGABEN & ZIELSETZUNGEN 87<br />

Es ist unbestritten, dass die Eigenkapitalquote kleiner und mittlerer<br />

Unternehmen in Deutschland unterdurchschnittlich ist.<br />

Ohne Eigenkapital ist aber unternehmerisches Wachstum nicht<br />

denkbar. Die Zielsetzung der MBG ist es, die unternehmerische<br />

Kapitalbasis durch die Bereitstellung von Beteiligungskapital zu<br />

verbreitern. Damit bieten sich kleinen und mittleren Unternehmen<br />

Alternativen zur Fremdfinanzierung. Unter dem Gesichtspunkt<br />

Basel II und Rating wird deutlich, dass nicht immer alles<br />

fremd finanziert werden kann. Auch bei Gründungsprojekten<br />

gewinnt Beteiligungskapital an Bedeutung, weil damit eine<br />

anlaufgerechte Finanzierung ermöglicht wird.<br />

MBG Beteiligungen sind „ruhige“ Mittel, die zu einer Verbesserung<br />

der Bilanzrelationen führen und damit Basis für Investitionen<br />

und Innovationen darstellen. Das Beteiligungsangebot<br />

der MBG umfasst fünf Programme:<br />

Existenzgründung: Beteiligungen bis 250.000,– €<br />

Unternehmensnachfolge: Beteiligungen bis 750.000,– €<br />

Risikokapitalfonds: Beteiligungen bis 500.000,– €,<br />

im Einzelfall bis 1 Mio. €<br />

Expansion/Unternehmenssicherung:<br />

Beteiligungen bis 1 Mio. €<br />

Innovationen: Beteiligungen bis 1 Mio. €,<br />

weitere 0,75 Mio. € für Folgeinvests<br />

Alle Beteiligungsvarianten zeichnen sich durch folgende Merkmale<br />

aus: Liquiditätsschonende, weil langfristige (i.d.R. 10 Jahre)<br />

Finanzierung, Rückzahlung zum Nominalwert (Ausnahme Risikokapitalfonds),<br />

günstige Beteiligungsentgelte, unternehmerische<br />

Unabhängigkeit bleibt im vollen Umfang erhalten, Sicherheiten<br />

sind nicht zu stellen (Ausnahme: Persönliche Teilgarantie), Verbesserung<br />

des Kreditspielraums bei der Hausbank.


88<br />

GRAFIK 1<br />

MBG MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

DER BETEILIGUNGSMARKT IN DEUTSCHLAND<br />

Die Entwicklung des deutschen Beteiligungsmarktes war im<br />

vergangenen Jahr von einem spürbaren Rückgang der Neuinvestitionen<br />

geprägt. Die Bruttoinvestitionen reduzierten sich<br />

nach Zahlen des Bundesverbandes deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />

(BVK) um 40 Prozent auf 2,65 Mrd. € (i.V.<br />

4,3 Mrd. €) und liegen damit auf dem Niveau des Jahres 1999.<br />

Zwei Drittel der Investitionen entfielen auf Erstengagements,<br />

ein Drittel auf Folgefinanzierungen. Eine Studie der Stuttgarter<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young kommt zu dem<br />

Ergebnis, dass Deutschland im Markt für Risikokapital international,<br />

insbesondere auch im Vergleich zu Großbritannien und<br />

Frankreich, den Anschluss zu verlieren droht.<br />

Experten sehen, nach den durch die Technologieeuphorie getragenen<br />

Boomjahren, nunmehr eine Überreaktion der Marktteilnehmer,<br />

die durch den hohen Wertberichtigungsbedarf<br />

verursacht wurde. Eine größere Anzahl von Risikokapitalgesellschaften<br />

ist mehr mit der eigenen Portfoliobereinigung als mit<br />

dem Abschluss neuer Projekte beschäftigt. Einzelne Gesellschaften<br />

ringen mit der Insolvenz oder sind bereits insolvent.<br />

Diese negative Entwicklung wurde durch die konjunkturelle<br />

Abkühlung beschleunigt. Per 31.12.<strong>2002</strong> zählt der BVK 196<br />

ordentliche Mitglieder. Deren Portfolio erhöhte sich auf 16,8<br />

Mrd. € (i.V. 15,3 Mrd. €) und ist in 6.187 Unternehmen investiert.<br />

Die Marktkonsolidierung betraf vor allem den Seedund<br />

Start-up-Bereich, auf den im Berichtsjahr nur 22,8 Prozent<br />

(=556 Mio. €) der investierten Beträge entfielen. Bei den Investitionen<br />

in Deutschland ist das Land Niedersachsen mit 22,5<br />

Prozent führend, was allerdings auf Einmaleffekte im vierten<br />

Quartal zurückzuführen ist, an zweiter Stelle liegt <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

mit einem Anteil von 19,8 Prozent sowie Bayern mit<br />

Entwicklung des Beteiligungsmarktes<br />

Bruttoinvestitionen in Mrd. €<br />

Quelle: BVK<br />

1,7<br />

Portfoliovolumen in Mrd. €<br />

4,9<br />

2,7<br />

7,0<br />

3,8<br />

12,8<br />

1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />

4,3<br />

15,3<br />

2,7<br />

16,8


BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG 89<br />

17,4 Prozent, danach folgt Nordrhein-Westfalen mit 11 Prozent.<br />

Bei der Anzahl der finanzierten Unternehmen liegt <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

mit 297 Neuengagements an erster Stelle, hiervon<br />

beziehen sich 143 Projekte auf die MBG <strong>Baden</strong>-Württemberg.<br />

Die MBG zählt zu den führenden Beteiligungsgesellschaften<br />

und ist nach Anzahl der geförderten Unternehmen in Deutschland<br />

Spitzenreiter. Die Entwicklung der investierten Volumina<br />

sowie des Portfolios seit 1998 zeigt Grafik 1.<br />

Fehlende Exitmöglichkeiten stellen nach wie vor das Hauptproblem<br />

für eine nachhaltige Belebung des Beteiligungsmarktes dar.<br />

Über 900 Mio. € und damit nahezu die Hälfte der Abgänge in<br />

Höhe von 1,9 Mrd. € entfielen auf Totalverluste. Die Struktur der<br />

Exitwege verdeutlicht Grafik 2.<br />

MBGEN STÄRKEN IHRE POSITION<br />

GRAFIK 2<br />

Durch den breiten Investitionsfokus hat die Marktschwäche das<br />

Fördergeschäft der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften<br />

(MBGen) kaum beeinträchtigt. Im Gegenteil: Die Diskussion<br />

um alternative Finanzierungsformen für kleine und mittlere<br />

Unternehmen hat insgesamt zu einer weiteren Belebung des<br />

Geschäfts geführt. In einem schwierigen Marktumfeld haben<br />

die 14 öffentlich geförderten Gesellschaften im vergangenen<br />

Jahr 491 (i.V. 469) neue Vorhaben im Volumen von rd. 191 Mio. €<br />

(i.V. 164 Mio. €) realisiert, was einem Zuwachs von 16 Prozent<br />

bei den Beträgen und rd. 5 Prozent bei den Unternehmen entspricht.<br />

Auf <strong>Baden</strong>-Württemberg entfällt davon sowohl bei der<br />

Anzahl als auch beim Volumen deutlich mehr als ein Viertel. Mit<br />

einem investierten Volumen von 278,3 Mio. € liegt die MBG<br />

Exitkanäle<br />

Quelle: BVK<br />

(Mio. €)<br />

396 Tradesales<br />

108 IPO<br />

184 Rückzahlung Stiller Beteiligungen/<br />

Gesellschaftsdarlehen<br />

259 Verkauf an VC / Investor<br />

927 Abschreibung<br />

88 Sonstige


90<br />

GRAFIK 3<br />

MBG MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg nunmehr auch nach dem Portfoliovolumen<br />

auf Platz 1. Die Verteilung der Bruttoinvestitionen in den einzelnen<br />

Bundesländern zeigt Grafik 3.<br />

GESAMTZUSAGEN ÜBER VORJAHRESNIVEAU<br />

Das Jahr <strong>2002</strong> war bei der MBG <strong>Baden</strong>-Württemberg wiederum<br />

von einer lebhaften Nachfrage nach Beteiligungskapital geprägt.<br />

Mit 178 (i.V. 170) Beteiligungszusagen im Volumen von<br />

58,6 Mio. € (i.V. 56,1 Mio. €) konnte das Vorjahresniveau leicht<br />

übertroffen werden. Die in stille Beteiligungen investierten<br />

Beträge erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 12,6 Prozent<br />

auf 278,3 Mio. €. Das Portfolio setzt sich aus 1.122 Beteiligungen<br />

(i.V. 1.071) an 1.013 Unternehmen zusammen. Sowohl<br />

bei der Anzahl als auch bei den Summen wurde eine neue<br />

Höchstmarke erreicht. Die Bruttoauszahlungen blieben mit 53,3<br />

Mio. € auf Vorjahresniveau und verteilten sich auf 143 Unternehmen.<br />

41 Unternehmen zahlten ihre Beteiligung im Gesamtvolumen<br />

von 6,1 Mio. € zurück.<br />

Bruttoauszahlungen<br />

der MBGen <strong>2002</strong><br />

in Mio. €<br />

Kein<br />

Neugeschäft<br />

3,3<br />

14,1<br />

53,3<br />

11,7<br />

9,5<br />

5,0<br />

2,2<br />

3,3<br />

19,1<br />

41,1<br />

8,2<br />

9,1<br />

11,0


BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG 91<br />

Seit ihrer Gründung im Jahr 1971 hat die MBG damit 3.066<br />

Beteiligungen im Volumen von 561,4 Mio. € ausgereicht. Die<br />

Entwicklung des Zusagevolumens in den letzten 5 Jahren nach<br />

Programmen zeigt Grafik 4.<br />

MBG-PROGRAMME STOSSEN AUF INTERESSE<br />

GRAFIK 4<br />

Anfang des vergangenen Jahres hat die MBG ihr Beteiligungsangebot<br />

erweitert. Die im Rahmen des 12-Punkte-Programms<br />

des Landes (siehe ausführliche Darstellung auf den Seiten 44<br />

und 45) vorgenommene Ergänzung um das Beteiligungsprogramm<br />

„Unternehmensnachfolge“ verbessert die Finanzierungsbedingungen<br />

von Übernahmen im Land durch die Bereitstellung<br />

von Haftkapital, im Einzelfall bis zu 750.000,-- €. Die<br />

Nachfrage war hoch: Mit 11,6 Mio. € ließ sich durch Einbindung<br />

der MBG die Übernahme von 35 Unternehmen auch finanziell<br />

bewältigen. Diesem Geschäftsfeld wird in den nächsten<br />

Jahren eine wachsende Bedeutung zukommen. In einer von der<br />

L-Bank beim Institut für Mittelstandsforschung (IfM) in Auftrag<br />

gegebenen Studie wurde festgestellt, dass Beteiligungskapital<br />

bei der Übernahmefinanzierung bislang noch keine nennenswerte<br />

Rolle spiele. Nachdem der Anteil der externen, d.h.<br />

außerhalb des Familienverbundes liegenden, Übernahmen<br />

deutlich steigen wird, erwartet das IfM zur Lösung dieser komplexeren<br />

Übernahmen eine Belebung der Beteiligungsnachfrage.<br />

Zusagen nach Programmen in Mio. €<br />

Existenzgründung Unternehmensnachfolge Risikokapitalfonds<br />

48,0<br />

Expansion/ Innovationen Portfolio-Volumen<br />

Unternehmenssicherung<br />

278,3<br />

32,0<br />

8,0<br />

8,0<br />

175,1<br />

41,6<br />

27,0<br />

5,0<br />

9,6<br />

197,1<br />

60,1<br />

30,8<br />

19,6<br />

9,8<br />

221,8<br />

56,1<br />

39,0<br />

247,2<br />

58,6<br />

36,9<br />

1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />

7,2<br />

9,9<br />

2,2<br />

3,8<br />

11,6<br />

4,1 ,


92<br />

GRAFIK 5<br />

MBG MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Im Existenzgründungsprogramm konnten für 26 schlüssige Geschäftskonzepte<br />

Beteiligungen über 4,1 Mio. € ausgereicht<br />

werden.<br />

Schwerpunkt der Zusagen war wiederum das Programm „Expansion/Unternehmenssicherung“<br />

für etablierte Unternehmen,<br />

mit dem 100 Vorhaben im Volumen von 36,9 Mio. € begleitet<br />

wurden. Für diese Zielgruppe wurde im vergangenen Jahr das<br />

Beteiligungsangebot um eine Variante zur Innovationsfinanzierung<br />

erweitert. Acht Unternehmen nutzten diese Möglichkeit,<br />

um Produkt- oder Verfahrensinnovationen im Volumen von<br />

6,3 Mio. € betriebsgerecht mit stillem Beteiligungskapital über<br />

2,2 Mio. € zu finanzieren. Zur bilanziellen Abfederung von Forschungs-<br />

und Entwicklungskosten ist eine Finanzierung über<br />

Eigenkapital ähnliche Mittel prädestiniert.<br />

Kein einheitliches Bild zeigen die Beteiligungszusagen in den<br />

einzelnen Wirtschaftszweigen. Während das Handwerk –<br />

allerdings auf schwacher Vorjahresbasis – das Volumen auf<br />

7,7 Mio. € nahezu verdoppelt hat, ermäßigten sich die investierten<br />

Beträge im Dienstleistungsbereich um 11 Prozent<br />

auf 11,2 Mio. € und in der Industrie um knapp 6 Prozent<br />

auf 32,9 Mio. €. Erfreulich hingegen ist die Belebung im Handel<br />

mit einem Zuwachs von 47 Prozent auf 5,8 Mio. €. Die prozentualen<br />

Anteile an den Gesamtzusagen <strong>2002</strong> verdeutlicht<br />

Grafik 5.<br />

Volumen in T€ (58,6 Mio. €)<br />

7.661<br />

5.828<br />

32.927<br />

11.212<br />

1.015<br />

DIFFERENZIERTE ENTWICKLUNG<br />

Handwerk<br />

Handel<br />

Industrie<br />

Dienstleistung<br />

Sonstige<br />

27<br />

25<br />

86<br />

36<br />

4<br />

Anzahl: 178


KAPITAL ZUR GRÜNDUNGSFINANZIERUNG<br />

BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG 93<br />

Die MBG deckt mit ihrem umfassenden Beteiligungsangebot<br />

sämtliche Finanzierungsphasen von der Gründung über Expansions-<br />

und Innovationsvorhaben bis zur Unternehmensnachfolge<br />

ab. Ein Schwerpunkt liegt weiterhin bei der Finanzierung von<br />

Gründungs- / Übernahmevorhaben. In den einzelnen Wirtschaftszweigen<br />

weist die Nutzung dieser Programme allerdings gravierende<br />

Unterschiede auf. Im Handwerk, als gründungsintensivstem<br />

Bereich, entfallen fast zwei Drittel des Bestands von 249<br />

Unternehmen auf Existenzgründungsprojekte oder Betriebsübernahmen<br />

(vgl. Grafik 6), in der Industrie sind dies mit 29 Prozent<br />

nicht einmal halb so viel. Der Handel und die Dienstleistung liegen<br />

mit einem Anteil von 43 Prozent bzw. 38 Prozent dazwischen.<br />

HANDWERK UNTER SEINEN MÖGLICHKEITEN<br />

Die Diskussion um Alternativen zur klassischen Fremdfinanzierung<br />

wird im Handwerk weit weniger intensiv geführt. Nachfolgend<br />

wollen wir die Gründe hierfür näher beleuchten. Während<br />

nach den Förderzahlen der <strong>Bürgschaftsbank</strong> mehr als ein Viertel<br />

der Zusagen auf Handwerksunternehmen entfällt, entwickelt<br />

sich das Handwerk im Beteiligungsgeschäft unter seinen Möglichkeiten<br />

und Notwendigkeiten. Die Eigenkapitalquote der von<br />

der <strong>Bürgschaftsbank</strong>/MBG begleiteten Unternehmen ist alarmierend:<br />

Trotz Hinzurechnung der durch die Beteiligungen verbreiterten<br />

Haftkapitalbasis bleiben die Handwerksbetriebe mit<br />

einem Prozent unterkapitalisiert und liegen damit deutlich unter<br />

unserem Branchendurchschnitt von 9,8 Prozent (vgl. Grafik 7).<br />

15,2 Prozent der Gesamtzusagen entfielen im Jahr <strong>2002</strong> auf das<br />

Handwerk, auf die Industrie hingegen 48,3 Prozent. Die Entwicklung<br />

der Anteile im Handwerk nach Anzahl und Volumen<br />

Anteile am Gesamtbestand<br />

Anzahl Gründungen/<br />

Übernahmen<br />

249<br />

538<br />

157 160 146 156<br />

5,7<br />

GRAFIK 6<br />

68 56<br />

MBG 4,1<br />

GRAFIK 7<br />

Handel<br />

Handwerk<br />

Dienstleistung<br />

Industrie<br />

Eigenkapitalquoten<br />

Handwerk Alle Branchen<br />

-4,0<br />

Wirtschaftliches Eigenkapital<br />

-1,0<br />

MBG<br />

3,0<br />

Quelle: <strong>Bürgschaftsbank</strong>/MBG-Engagements<br />

Bilanzjahr 2001<br />

9,8


94<br />

GRAFIK 8<br />

MBG MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

sowie die durchschnittliche Beteiligungshöhe zeigt Grafik 8.<br />

Eine wachsende Zahl industrieller Unternehmen entscheidet<br />

sich gerade aufgrund der eindeutigen Betreuungsstrategie für<br />

eine Beteiligung der MBG. Als stiller Gesellschafter übt die<br />

MBG keinen Einfluss auf die Geschäftsführung aus. Dem Unternehmen<br />

obliegen lediglich Informations- und Berichtspflichten.<br />

Auf Wunsch erfolgt eine Beratung in unternehmensspezifischen<br />

Fragestellungen, insbesondere im Finanzierungsbereich.<br />

Bei Fehlentwicklungen engagiert sich die MBG aktiv an der<br />

Sicherung des Unternehmens und unterstützt das Management.<br />

Im Handwerk sehen die inhabergeführten Unternehmen<br />

vielfach ihre „Herr-im-Haus“-Position beeinträchtigt. Zielsetzung<br />

muss daher sein, diese Vorurteile abzubauen, um den Betrieben<br />

Wachstumsspielräume und vor allem eine verstärkte Eigenkapitalbasis<br />

zu geben. Handwerkskammern und Fachverbände setzen<br />

sich mit der MBG dafür ein, die Beteiligungsfinanzierung in<br />

diesem Wirtschaftszweig als natürliche Alternative zur Kreditfinanzierung<br />

zu etablieren.<br />

DAS HANDWERK – PORTFOLIO NACH BRANCHEN<br />

Das Portfoliovolumen per 31.12.<strong>2002</strong> liegt im diesem Wirtschaftszweig<br />

bei 32,5 Mio. €. Die MBG unterstreicht damit ihre<br />

führende Rolle in Deutschland bei der Bereitstellung von Beteiligungskapital<br />

für das Handwerk. Zwar liegt der Volumenanteil<br />

am Gesamtbestand des MBG-Portfolios bei lediglich 12 Prozent,<br />

nach der Anzahl entfallen jedoch über 22 Prozent (=249)<br />

auf Handwerksunternehmen. Dies ist auf eine starke Nutzung<br />

Entwicklung der Zusageanteile im Handwerk<br />

30,0<br />

25,0<br />

20,0<br />

15,0<br />

10,0<br />

5,0<br />

Anzahl in Prozent<br />

Volumen in Prozent<br />

20,9<br />

1998<br />

11,1<br />

17,6<br />

14,9<br />

16,3<br />

7,2<br />

11,7<br />

6,9<br />

15,2<br />

1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />

13,1


BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG 95<br />

der Programme Existenzgründung und Unternehmensnachfolge<br />

zurückzuführen. Die Verteilung der investierten Beteiligungen<br />

auf einzelne Handwerksbranchen zeigt Grafik 9. Mehr als<br />

die Hälfte unserer Beteiligungsunternehmen sind im Metallhandwerk,<br />

davon 13 Prozent im Kfz- bzw. 10,3 Prozent im Werkzeugmachergewerbe,<br />

angesiedelt. Mit großem Abstand folgt<br />

das Bau- und Ausbaugewerbe mit einem Anteil von 14,2 Prozent<br />

vor den Holzhandwerken mit 10,3 Prozent.<br />

SCHWIERIGES UMFELD IM TECHNOLOGIESEKTOR<br />

GRAFIK 9<br />

Der Risikokapitalfonds richtet sich an junge, innovative Unternehmen<br />

mit hohem Wachstumspotenzial. Dieses Programm<br />

war am stärksten durch die dramatischen Veränderungen am<br />

Kapitalmarkt mit der hieraus resultierenden restriktiven Einschätzung<br />

von Neuengagements betroffen. Zahlreichen Unternehmen<br />

ist es trotz viel versprechender Konzepte nicht gelungen,<br />

ausreichende Finanzierungsmittel zu akquirieren. Ursache<br />

hierfür ist der Rückzug potenzieller Co-Investoren, die<br />

nicht mehr bereit waren, in diesen frühen Unternehmensphasen<br />

zu investieren. Trotz dieser negativen Rahmenbedingungen<br />

wurden von der MBG im vergangenen Jahr noch Forschungs-<br />

und Entwicklungsvorhaben von 9 (i.V. 12) jungen<br />

High-Tech-Unternehmen mit Beteiligungskapital in Höhe von<br />

insgesamt 3,8 Mio. € (i.V. 7,2 Mio. €) finanziert. Hierbei flossen<br />

ca. 1,3 Mio. € in bestehende Portfoliounternehmen. Bedingt<br />

durch eingeschränkte Refinanzierungsmöglichkeiten im KfW-<br />

BTU-Programm war eine stärkere Nutzung des Risikokapitalfonds<br />

notwendig.<br />

Handwerk nach Branchen – Anzahl in Prozent<br />

Bekleidung/Textilhandwerk<br />

Glas-/Papier-/Keramik<br />

Handwerksähnliche<br />

Nahrungsmittelhandwerk<br />

Holzhandwerk<br />

Metallhandwerke<br />

10,3<br />

5,9<br />

57,3<br />

26,6<br />

6,0<br />

Sonstige<br />

6,3 Gesundheit<br />

Elektro<br />

5,1<br />

Maschinenbauer<br />

Schlosser<br />

5,5<br />

Werkzeugmacher<br />

Kfz<br />

6,3<br />

14,2 Bau-/Ausbaugewerbe<br />

13,0<br />

10,3


96<br />

MBG MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

CO-VENTURING GEWINNT AN BEDEUTUNG<br />

Schwierigkeiten bereiteten im Berichtsjahr auch einzelne private<br />

VC-Gesellschaften als Co-/Lead-Investoren, die aufgrund<br />

wirtschaftlicher Probleme ihren Auszahlungsverpflichtungen<br />

nicht mehr nachkommen konnten, oder nicht mehr bereit bzw.<br />

in der Lage waren, im Rahmen einer weiteren Finanzierungsrunde<br />

den Unternehmen zusätzliche Mittel zur Verfügung zu<br />

stellen. In diesem Umfeld ist im Jahr 2003 kaum mit einer Erholung<br />

zu rechnen.<br />

Trotz der vorgenannten Probleme gewinnt das Co-Venturing<br />

grundsätzlich an Bedeutung, weil damit komplexe Finanzierungsprojekte<br />

leichter geschultert werden können. Die MBG<br />

arbeitet daher mit einer Vielzahl von Venture-Capital-Gesellschaften<br />

zusammen. Für die Sparkassenbeteiligungsgesellschaften<br />

wurde gemeinsam mit der <strong>Bürgschaftsbank</strong> ein spezielles<br />

Co-Venture-Modell entwickelt, erste Projekte wurden im<br />

Jahr <strong>2002</strong> geprüft, einzelne bereits umgesetzt. Eine Syndizierung<br />

hat den Vorteil, dass Fondsmittel einzelner Partner geschont<br />

werden und damit spätere Finanzierungsrunden erleichtert<br />

werden. Darüber hinaus verbessert sich die Risikostruktur<br />

des Fonds durch einen ausgewogenen Portfoliomix.<br />

Die tbg Technologie-Beteiligungs-Gesellschaft der Deutschen<br />

Ausgleichsbank engagiert sich im Rahmen eines Lead-Investoren-Modells.<br />

Der Leadinvestor investiert in das Unternehmen<br />

und die tbg als Co-Venture-Partner verdoppelt diesen Betrag<br />

durch eine Beteiligung in der selben Höhe. Auch die MBG hat in<br />

den letzten Jahren dieses Programm für verschiedene Projekte<br />

genutzt. Seit August <strong>2002</strong> bietet die tbg darüber hinaus in den<br />

Räumen der MBG die einzige Vor-Ort-Beratung in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

an. In bundesweit 8 ServicePoints können junge Unternehmen<br />

ihre Geschäftskonzepte mit Experten der tbg diskutieren.<br />

LEISTUNGSFÄHIGKEIT UNSERER PORTFOLIOUNTERNEHMEN<br />

1.013 baden-württembergische Unternehmen unterschiedlichster<br />

Branchen verschaffen sich durch Unterstützung der MBG<br />

Spielräume für zusätzliches Wachstum. Die breitere Eigenkapitalbasis<br />

verbessert die Bilanzrelationen und damit die Stabilität<br />

dieser Unternehmen, was gerade in konjunkturell schwierigen<br />

Zeiten ein besonderes Gewicht hat. Die Leistungsfähigkeit<br />

unserer Portfoliounternehmen wird durch folgende Zahl deutlich:<br />

Das addierte Umsatzvolumen erreichte bereits im Jahr


BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG 97<br />

2001 eine Höhe von 6,5 Mrd. €. Das Beschäftigtenpotenzial ist<br />

nicht weniger eindrucksvoll: Die von der MBG geförderten<br />

Beteiligungsunternehmen sichern über 48.000 Arbeitsplätze in<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg.<br />

HÖHERE INSOLVENZZAHL – GERINGERE BETRÄGE<br />

Das verschlechterte gesamtwirtschaftliche Umfeld sowie die<br />

anhaltende Marktschwäche bei Technologieunternehmen haben<br />

zu einem Anstieg der Ausfälle bei den MBG-Beteiligungsunternehmen<br />

geführt. Im Berichtsjahr scheiterten 70 Engagements<br />

(i.V. 61), allerdings reduzierte sich das Ausfallvolumen von 18,5<br />

Mio. € auf 16,2 Mio. € um 12,5 Prozent. Dies ist insoweit<br />

erfreulich, als sich das Portfoliovolumen, sowohl im Berichtsjahr<br />

als auch im Vorjahr, bereits um rd. 12,6 Prozent bzw. 11,5 Prozent<br />

erhöhte, was naturgemäß zu einem Anstieg der Ausfallbeträge<br />

führt. Die auf den Bestand (Basis 31.12.2001) bezogene<br />

Ausfallquote erhöhte sich bei der Anzahl nur leicht auf 6,5 Prozent<br />

(i.V. 5,9 Prozent), verbesserte sich jedoch beim Volumen<br />

deutlich auf 6,5 Prozent (i.V. 8,3 Prozent). Die Struktur der Anzahl<br />

der Ausfälle nach Programmen zeigt, dass die Quoten in den<br />

Programmen Existenzgründung und Expansion von 5,5 Prozent<br />

bzw. 6,1 Prozent unterdurchschnittlich verlaufen, innerhalb des<br />

Risikokapitalfonds mit einer Quote von 14,4 Prozent jedoch eine<br />

um den Faktor 2,5 höhere Ausfallgefährdung besteht. Auch im<br />

abgelaufenen Geschäftsjahr sind in diesem Bereich eine größere<br />

Anzahl der ausgefallenen Beteiligungen auf das Nichtzustandekommen<br />

von Folgefinanzierungsrunden zurückzuführen.<br />

Allerdings war nach der Portfoliobereinigung des Vorjahres die<br />

Zahl der Insolvenzen mit 13 (i.V. 25) deutlich rückläufig. Die verlorenen<br />

MBG-Engagements sind ohne Ausnahme über eine<br />

Garantie der <strong>Bürgschaftsbank</strong> bzw. Haftungsfreistellung der<br />

KfW teilweise abgedeckt.<br />

WEITERER AUSBAU DES CONTROLLINGS<br />

Das nach wie vor schwierige Umfeld für unsere Beteiligungsunternehmen<br />

erforderte eine weitere Intensivierung des Controllings.<br />

Als stiller Gesellschafter sind die Möglichkeiten der<br />

direkten und vor allem rechtzeitigen Einflussnahme auf das<br />

Unternehmen zwar begrenzt, bei unbefriedigender Entwicklung<br />

werden jedoch gemeinsam mit dem Unternehmen Lösungen<br />

entwickelt, um eine drohende Schieflage zu vermeiden.


98<br />

MBG MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Hierzu bedient sich die MBG auch externer Partner, die ein entsprechendes<br />

Coaching übernehmen. Im Rahmen eines internen<br />

Risikomanagements berichten die Beteiligungsunternehmen<br />

zeitnah über die betriebliche Entwicklung. Die Intensität dieses<br />

Reportings hängt naturgemäß von Höhe und Art der Beteiligung<br />

ab. Bei größeren Engagements ermöglichen uns regelmäßige<br />

Gespräche vor Ort eine umfassende Einschätzung. Die MBG<br />

wird künftig an das Ratingsystem der <strong>Bürgschaftsbank</strong> angeschlossen<br />

sein und damit ihre Risikobeurteilung weiter verfeinern<br />

können.<br />

ÄNDERUNGEN IM MBG-GESELLSCHAFTERKREIS<br />

Der bisherige Gesellschafter Technologiezentrum Stuttgart-<br />

Pfaffenwald GmbH schied zum 31.7.<strong>2002</strong> wegen eigener<br />

Liquidation aus. Die Anteile wurden vom Bankenverband<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg, der DZ BANK AG und der Landesbank<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg zu gleichen Teilen übernommen.<br />

Die Erträge aus dem Beteiligungsgeschäft haben sich zwar im<br />

Berichtsjahr um 9,1 Prozent auf 23,5 Mio. € (i.V. 21,5 Mio. €)<br />

erhöht, jedoch im Vergleich zum Anstieg des Bestandsvolumens<br />

im Vorjahr (11,5 Prozent) nur unterdurchschnittlich verbessert.<br />

Im Wesentlichen ist dies auf die vielfach schwierige<br />

Entwicklung der Beteiligungsunternehmen und damit geringere<br />

gewinnabhängige Entgelte zurückzuführen. Der Überschuss<br />

aus dem laufenden Geschäftsbetrieb verringerte sich von 4,8<br />

Mio. € um 5,2 Prozent auf 4,6 Mio. €, weil die operativen<br />

Kosten um 13,3 Prozent zulegten. Maßgeblich hierfür war der<br />

Anstieg des Zinsaufwands und der Garantieprovisionen um 1,7<br />

Mio. € oder 11,8 Prozent.<br />

Der Nettoaufwand zur Abdeckung des Risikos lag mit einem<br />

Volumen von 5,1 Mio. € leicht über dem Vorjahr (+1,8 Prozent)<br />

und spiegelt das anhaltend schwache gesamtwirtschaftliche<br />

Klima wider. Während sich das Finanzergebnis aufgrund des<br />

niedrigen Zinsniveaus um 18,2 Prozent auf 1,4 Mio. € reduzierte,<br />

verbesserte sich das neutrale Ergebnis um 16,9 Prozent<br />

auf 487 T€. Unter Berücksichtigung der Steuern verringerte<br />

sich das Jahresergebnis um 30,3 Prozent auf 978 T€ und<br />

erreichte damit 4,2 Prozent (i.V. 6,5 Prozent) der Erträge aus<br />

dem laufenden Geschäftsbetrieb.<br />

FINANZIELLE SITUATION


ERTRAGSENTWICKLUNG<br />

KFW-MITTELSTANDSFONDS<br />

BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG 99<br />

<strong>2002</strong> 2001<br />

T€ % T€ %<br />

Erträge aus Beteiligungsentgelten<br />

und Bearbeitungsgebühren<br />

Zuschüsse zur Verbilligung des<br />

22.297 95,1 20.355 94,7<br />

Beteiligungsentgeltes 1.104 4,7 1.036 4,8<br />

Agio aus vorzeitig zurückgezahlten Entgelten 52 0,2 99 0,5<br />

Erträge aus dem laufenden<br />

Geschäftsbetrieb 23.453 100,0 21.490 100,0<br />

Kosten des Geschäftsbetriebs 2.701 11,5 2.190 10,2<br />

Zinsaufwand und Garantieprovisionen 16.181 69,0 14.479 67,4<br />

Kosten des lfd. Geschäftsbetriebs 18.882 80,5 16.669 77,6<br />

Überschuss aus dem laufenden<br />

Geschäftsbetrieb 4.571 19,5 4.821 22,4<br />

Nettoaufwand zur Abdeckung des Risikos 5.109 21,8 5.018 23,3<br />

Ergebnis nach Risikoabdeckung – 538 – 2,3 – 197 – 0,9<br />

Finanzerträge 1.382 5,9 1.689 7,9<br />

Neutrales Ergebnis 487 2,1 417 1,9<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern 1.331 5,7 1.909 8,9<br />

Steuern 353 1,5 507 2,4<br />

Jahresergebnis 978 4,2 1.402 6,5<br />

Die nach Fusion der KfW mit der DtA entstehende Mittelstandsbank<br />

plant den Ausbau der Eigenkapitalfinanzierung für<br />

den Mittelstand. Neben einem Private-Equity-Mittelstandsfonds<br />

ist ein Mezzanine-Fonds geplant, der in Zusammenarbeit mit<br />

den MBGen realisiert werden soll. Im Berichtsjahr wurden unter<br />

der Federführung der Kreditanstalt für Wiederaufbau bereits<br />

Gespräche mit einzelnen MBGen geführt. Ziel ist die Umsetzung<br />

eines neuen Mittelstandsfonds zur Verbesserung der<br />

Finanzierungsmöglichkeiten kleiner und mittlerer Unternehmen.<br />

Auf Basis der Modellkonzeption sollen die Investitionsmöglichkeiten<br />

der MBGen ausgeweitet werden, so dass künftig der<br />

Eigenkapitalbedarf zwischen 1 Mio. € – 5 Mio. € abgedeckt<br />

werden könnte. Im Rahmen von einzelnen Pilotprojekten wird<br />

das Vorhaben im laufenden Jahr einem Praxistest unterzogen.


100<br />

MBG MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Der Beteiligungsmarkt in Deutschland war im Jahr <strong>2002</strong> von<br />

einer Phase der Konsolidierung geprägt. Für das Jahr 2003 ist<br />

nach Einschätzung des BVK, insbesondere aufgrund der fehlenden<br />

konjunkturellen Belebung, keine durchgreifende Erholung<br />

erkennbar. Technologieunternehmen dürfte der Exitkanal Börse<br />

weiterhin verschlossen bleiben.<br />

Die MBG bedient als öffentlich geförderte Beteiligungsgesellschaft<br />

ein Marktsegment, in dem sich aufgrund unterdurchschnittlicher<br />

Renditen und geringer Transaktionsvolumina i.d.R.<br />

kaum private Beteiligungsgeber engagieren. Sie profitiert<br />

zunehmend durch den Wandel im Firmenkreditgeschäft und der<br />

damit einhergehenden Diskussion um Alternativen zur Fremdfinanzierung.<br />

Kreditinstitute und Berater empfehlen den Unternehmen<br />

geradezu die Aufnahme eines stillen Beteiligungspartners<br />

zur Verbesserung der Bilanzrelationen vor dem<br />

Hintergrund von Basel II. Der erfreuliche Antragseingang in den<br />

ersten Monaten des Jahres 2003 unterstreicht diese Entwicklung.<br />

Das im Berichtsjahr ausgeweitete Programmspektrum, vor<br />

allem das Angebot “Unternehmensnachfolge”, ist auf lebhafte<br />

Nachfrage gestoßen. Die Bewältigung des Generationswechsels<br />

ist auch für das Land <strong>Baden</strong>-Württemberg von großer<br />

Bedeutung. Die MBG kann durch die Bereitstellung von haftendem<br />

Beteiligungskapital einen Beitrag zur Entschärfung dieser<br />

Problematik leisten.<br />

Die MBG-Beteiligungsunternehmen dürften sich auch im laufenden<br />

Jahr der schwachen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung<br />

nicht entziehen können. Die Insolvenzerwartung des Verbandes<br />

der Vereine Creditreform e.V. ist für das Jahr 2003 wenig<br />

positiv. Dies wird auch auf das Portfolio der MBG Auswirkungen<br />

haben. Ein Schwerpunkt der Engagementbetreuung wird daher<br />

in der Früherkennung von Fehlentwicklungen und der Sicherung<br />

von Unternehmen liegen, um diese bis zu einer nachhaltigen<br />

Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

zu stabilisieren.<br />

AUSBLICK FÜR 2003


DANK AN UNSERE PARTNER<br />

BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG 101<br />

Unser besonderer Dank gilt den Mitgliedern des Aufsichtsrats<br />

und des Beteiligungsausschusses für die konstruktive und<br />

sachgerechte Unterstützung unserer Arbeit. Die Zusammenarbeit<br />

mit den Kammern und Verbänden in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

war intensiv und gut, hierfür danken wir. Ebenso danken wir der<br />

Steinbeis-Stiftung, die uns im Rahmen von Gutachten die Entscheidungen<br />

erleichtert hat. Hervorheben möchten wir den<br />

Beitrag des Landes und des Bundes, ohne deren Hilfe die Beteiligungsangebote<br />

der MBG nicht möglich wären. Außerdem<br />

danken wir unseren Refinanzierungspartnern, allen voran der<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau, der BW-Bank, der DZ-Bank, der<br />

LBBW sowie der L-Bank für die umfassende Refinanzierung<br />

unserer Beteiligungen.<br />

Die Geschäftsführung Stuttgart, im März 2003<br />

Heinz Haller Hartmut Hübler


GESCHÄFTSBERICHT<br />

MBG MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGS-<br />

GESELLSCHAFT BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH


BILANZ, GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG


104<br />

A. Anlagevermögen<br />

MBG MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

31.12.<strong>2002</strong> Vorjahr<br />

€ € T€<br />

AKTIVA<br />

Finanzanlagen<br />

1. Beteiligungen als stiller Gesellschafter<br />

an mittelständischen Unternehmen 267.862.164,42 237.274<br />

2. Beteiligungen 14.316,17 17<br />

3. Wertpapiere des Anlagevermögens 6.467.943,69 10.042<br />

274.344.424,28 247.333<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

1. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 135.215,64 240<br />

2. Sonstige Vermögensgegenstände 11.721.164,02 13.687<br />

11.856.379,66 13.927<br />

II. Wertpapiere<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen 28.233,54 28<br />

III. Flüssige Mittel 45.456.513,45 33.031<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.001.000,41 1.071<br />

Summe der Aktiva 332.686.551,34 295.390


PASSIVA<br />

A. Eigenkapital<br />

BILANZ ZUM 31.12.<strong>2002</strong> 105<br />

31.12.<strong>2002</strong> Vorjahr<br />

€ € T€<br />

I. Gezeichnetes Kapital 3.591.825,47 3.592<br />

II. Gewinnvortrag 11.605.126,93 10.203<br />

III. Jahresüberschuss 978.423,15 1.402<br />

16.175.375,55 15.197<br />

B. Sonderposten mit Rücklageanteil 352.136,94 704<br />

C. Rückstellungen<br />

1. Rückstellungen für Pensionen 351.222,00 198<br />

2. Sonstige Rückstellungen 220.350,00 167<br />

D. Verbindlichkeiten<br />

571.572,00 365<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 294.872.569,57 260.377<br />

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 12.401,47 3<br />

3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen<br />

2.176.614,13 1.423<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht 254.668,33 255<br />

5. Sonstige Verbindlichkeiten 12.305.709,30 11.220<br />

309.621.962,80 273.278<br />

E. Rechnungsabgrenzungsposten 5.965.504,05 5.846<br />

Summe der Passiva 332.686.551,34 295.390


106<br />

MBG MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 1.1. – 31.12.<strong>2002</strong><br />

<strong>2002</strong> Vorjahr<br />

€ € T€ T€<br />

1. Erträge aus dem Beteiligungsgeschäft 23.452.995,29 21.490<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 1.827.386,13 1.332<br />

3. Personalaufwand<br />

25.280.381,42 22.822<br />

a) Gehälter 49.928,16 49<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 164.960,06 214.888,22 24 73<br />

4. Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.400.804,54 4.955<br />

19.664.688,66 17.794<br />

5. Erträge aus anderen Wertpapieren des<br />

Finanzanlagevermögens 412.613,71 449<br />

6. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 973.488,99 1.240<br />

7. Abschreibungen auf Finanzanlagen 3.538.545,68 3.089<br />

8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 16.180.597,72 –18.333.040,70 14.485 –15.885<br />

9. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 1.331.647,96 1.909<br />

10. Steuern vom Einkommen 353.224,81 507<br />

11. Jahresüberschuss 978.423,15 1.402


BESTÄTIGUNGSVERMERK / BERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />

MBG MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Der vollständige Jahresabschluss zum 31. Dezember <strong>2002</strong> der<br />

MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Stuttgart,<br />

und der Lagebericht für das Geschäftsjahr <strong>2002</strong> werden nach<br />

§ 325 Abs. 1 HGB zum Handelsregister beim Amtsgericht Stuttgart<br />

(Nummer HRB 4409) eingereicht. Sie tragen den uneingeschränkten<br />

Bestätigungsvermerk der Dr. Ebner, Dr. Stolz und<br />

Partner GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft / Steuerberatungsgesellschaft,<br />

Stuttgart.<br />

Stuttgart, 29. Januar 2003<br />

Der Aufsichtsrat hat sich über die Tätigkeit der Gesellschaft<br />

regelmäßig durch die Geschäftsleitung berichten lassen und im<br />

satzungsgemäßen Rahmen an den Entscheidungen mitgewirkt.<br />

Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2002</strong> sind durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft/Steuerberatungsgesellschaft<br />

Dr. Ebner, Dr. Stolz und Partner GmbH,<br />

Stuttgart, geprüft worden. Die Prüfung gab keinen Anlass zu<br />

Beanstandungen. Der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk<br />

ist von den Abschlussprüfern erteilt worden.<br />

Der Aufsichtsrat hat von Jahresabschluss, Lagebericht, Geschäftsbericht<br />

und Prüfungsergebnis in allen Teilen zustimmend<br />

Kenntnis genommen und empfiehlt der Gesellschafterversammlung,<br />

den Jahresabschluss <strong>2002</strong> in der vorgelegten<br />

Form festzustellen.<br />

Stuttgart, im April 2003<br />

Ernst A. Jäckle<br />

– Vorsitzender –<br />

107


108<br />

BVK Bundesverband deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />

e.V., Berlin<br />

Co-Venture Mehrere Investoren / Beteiligungsgesellschaften sind<br />

gleichzeitig an einem Unternehmen beteiligt und begleiten<br />

dies, teilweise auch projektbezogen, gemeinsam. In der<br />

Regel tritt hierbei ein Lead-Investor auf, der das Unternehmen<br />

enger betreut<br />

DtA Deutsche Ausgleichsbank, Bonn<br />

Equity Equity oder Private-Equity bezeichnet verschiedene<br />

Formen von Eigenkapital und Beteiligungskapital im<br />

weitesten Sinne<br />

ERP European Recovery Program, das von den Alliierten im<br />

Rahmen des Marshall Plans aufgelegt wurde. Aus diesem<br />

Vermögen wird ein Teil der Mittelstandsförderung bestritten<br />

Exit Als Exit wird der Ausstieg des Beteiligungsgebers<br />

bezeichnet. Die Veräußerung des Anteils kann über die<br />

Börse (=Going Public), einen Rückkauf (Buy-Back) durch<br />

das Unternehmen oder durch Dritte (=Tradesale) erfolgen<br />

IPO Initial Public Offering (= Börsengang)<br />

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt<br />

KMU Kleine und mittlere Unternehmen<br />

Lead- Investor, der bei Co-Ventures für die Organisation der<br />

Investor Finanzierung zuständig ist und das Unternehmen am<br />

intensivsten betreut<br />

Mezzanine Unter Mezzanine-Kapital werden Mittel verstanden, die<br />

die Finanzierungslücke zwischen echtem Eigenkapital und<br />

Fremdkapital schließen sollen. Es gibt viele Sonderformen<br />

von Mezzanine, darunter stille Beteiligungen<br />

Portfolio In Beteiligungen angelegtes bzw. investiertes Kapital einer<br />

Beteiligungsgesellschaft<br />

Seed Finanzierung eines Unternehmens im Ideenstadium bis<br />

zur Erstellung von Prototypen<br />

Start-up Existenzgründung<br />

Tradesale Veräußerung der Beteiligung / Anteile an einen<br />

industriellen Investor<br />

VC Venture-Capital, Risikokapital<br />

VDB Verband der <strong>Bürgschaftsbank</strong>en e.V., Bonn<br />

Interessenvertretung der <strong>Bürgschaftsbank</strong>en und<br />

Kreditgarantiegemeinschaften<br />

GLOSSAR


FÖRDERKONZEPTION<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Die <strong>Bürgschaftsbank</strong> und die MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft<br />

sind Selbsthilfeorganisationen der Wirtschaft,<br />

die 1971 gegründet wurden. Gesellschafter sind Kammern,<br />

Verbände und die Spitzeninstitute der Kreditwirtschaft im<br />

Land. Zielsetzung der <strong>Bürgschaftsbank</strong> ist die Übernahme von<br />

Bürgschaften für die Kreditfinanzierung kleiner und mittlerer<br />

Unternehmen, um Projekte trotz fehlender Sicherheiten umzusetzen.<br />

Aufgabe der MBG ist, die Eigenkapitalausstattung<br />

kleiner und mittlerer Unternehmen durch Bereitstellung von<br />

Beteiligungskapital zu verbessern.<br />

Beide Gesellschaften sind in die Gewerbeförderung des Bundes<br />

und des Landes <strong>Baden</strong>-Württemberg eingebunden. Die<br />

<strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>Baden</strong>-Württemberg GmbH ist die größte<br />

<strong>Bürgschaftsbank</strong> in Deutschland und Mitglied im Verband der<br />

<strong>Bürgschaftsbank</strong>en (VDB), Bonn. Die MBG ist Mitglied im<br />

Bundesverband deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />

(BVK), Berlin, und gehört zu den führenden Risikokapitalgebern<br />

in Deutschland.<br />

Hausbank / Kreditnehmer Bürgschaften bis 80 Prozent, Entscheidung im Bürgschafts- bzw.<br />

� max. 1 Mio. € gegenüber Garantieausschuss<br />

Antrag / Vorgespräch • Hausbanken für Kredite,<br />

� Darlehen, Avale<br />

Regional zuständige • Leasinggesellschaften<br />

Ansprechpartner Garantien bis 70 Prozent für<br />

Beteiligungen bis 1 Mio. €<br />

Unterstützung durch Bund und Land: <strong>Bürgschaftsbank</strong> nutzt Rückbürgschaften von Bund (39 Prozent) und<br />

Land (26 Prozent), Bereitstellung zinsgünstiger ERP-Darlehen zur Vermögensanlage, Steuerbefreiung<br />

MBG MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Unternehmen Programme Entscheidung im Beteiligungsausschuss<br />

� Existenzgründung (bis 250 T€) Übernahme einer 70 Prozent-Garantie<br />

Antrag / Vorgespräch Unternehmensnachfolge (bis 750 T€) durch die <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

� Risikokapitalfonds (bis 1 Mio. €)<br />

Regional zuständige Innovation (bis 1,75 Mio. €)<br />

Ansprechpartner Expansion / Unternehmenssicherung<br />

(bis 1 Mio. €)<br />

Unterstützung durch Bund und Land: MBG profitiert von Rückgarantien von Bund und Land über <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

(39 Prozent bzw. 31 Prozent), günstige Refinanzierung über KfW und L-Bank, Landeszuschüsse zur<br />

Verbilligung der Entgelte (Existenzgründung / Unternehmensnachfolge), Bereitstellung von Mitteln für den<br />

Risikokapitalfonds<br />

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Bad Mergentheim Bad Mergentheim Bad Mergentheim Jagsthausen<br />

Jagsthausen Weinsberg Weinsberg Löwenstein<br />

Lauffen Lauffen Bretten Bretten<br />

Marbach Marbach Ludwigsburg Ludwigsburg<br />

Stuttgart Stuttgart<br />

Bretten<br />

Knittlingen<br />

Brackenheim<br />

Markgrönningen<br />

Neuenstadt<br />

Weinsberg<br />

Lauffen<br />

Marbach<br />

Ludwigsburg<br />

Stuttgart<br />

Schöntal<br />

Löwenstein<br />

Jagsthausen<br />

Bad<br />

Mergentheim


M E H R I N F O S<br />

WWW.BUERGSCHAFTSBANK.DE . WWW.MBG.DE<br />

HERAUSGEBER<br />

<strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>Baden</strong>-Württemberg GmbH, Stuttgart<br />

MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft <strong>Baden</strong>-Württemberg GmbH, Stuttgart<br />

Redaktion: Guy Selbherr<br />

AGENTUR<br />

GRUNDLER UKOM. Unternehmensberatung Kommunikation, Waldenbuch<br />

Gesamterstellung, Konzept & Gestaltung<br />

www.grundler-ukom.de<br />

FOTOGRAFIE<br />

Fotostudio Simone Schneider, Stuttgart<br />

Dr. J. Nittinger, Xeniel-Dia, Neuhausen<br />

sowie die Archive der jeweiligen Firmen<br />

Schiller-Nationalmuseum / Deutsches Literaturarchiv<br />

SATZ & GRAFIKEN<br />

Weyhing Digital, Ostfildern<br />

www.weyhing.de<br />

GESAMTHERSTELLUNG<br />

Offsetdruck Helge Michael Berghoff, Stuttgart<br />

Dieser Geschäftsbericht wurde auf umweltfreundlichem Papier gedruckt


BÜRGSCHAFTSBANK<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Werastraße 15-17<br />

Tel. 0711 / 16 45-6<br />

www.mbg.de<br />

www.buergschaftsbank.de<br />

. 70182 Stuttgart<br />

. Fax 0711 / 16 45-777<br />

. info@mbg.de<br />

. info@buergschaftsbank.de<br />

MBG MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGS-<br />

GESELLSCHAFT BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

GRUNDLER-UKOM.DE

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