PDF Natur, Gärten und Landschaften herunterladen - Germany
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UNESCO-Welterbestätten: <strong>Natur</strong>, <strong>Gärten</strong> <strong>und</strong> <strong>Landschaften</strong><br />
Ursprünglich bewahrt<br />
<strong>und</strong> kunstvoll veredelt<br />
Das Reiseland Deutschland ist reich an interessanten <strong>Landschaften</strong>, die vielfach noch wenig berührt sind. Wussten<br />
Sie, dass über 30 Prozent des Landes bewaldet sind? Abwechslungsreiche <strong>und</strong> zum Teil einzigartige Flora <strong>und</strong> Fauna<br />
bieten unvergleichliche <strong>Natur</strong>erlebnisse. Vom Wattenmeer an der Nordseeküste <strong>und</strong> den Alten Buchenwäldern auf<br />
der Ostseeinsel Rügen bis zur Fossilienlagerstätte Grube Messel in Hessen – das Industrieland Deutschland überrascht<br />
immer wieder mit außerordentlicher <strong>Natur</strong>. Ob im Oberen Mittelrheintal oder in künstlerisch angelegten<br />
Parks wie im Gartenreich Dessau-Wörlitz, Muskauer Park oder Bergpark Wilhelmshöhe.<br />
Wattenmeer<br />
Gartenreich Dessau-Wörlitz<br />
Oberes Mittelrheintal: Radfahren an der Loreley<br />
Alte Buchenwälder Deutschlands: Nationalpark Jasm<strong>und</strong><br />
Manche blieben von Menschen weitestgehend<br />
unberührt wie die Grube Messel,<br />
wo jahrtausendealte Fossilien erhalten<br />
sind, oder die alten Buchenwälder, die<br />
gleich in fünf verschiedenen Regionen<br />
Deutschlands davon zeugen, wie das<br />
Land ohne menschlichen Einfluss aussehen<br />
würde. Auch das Wattenmeer an<br />
der Nordseeküste verändert sich nicht<br />
durch Zutun des Menschen, sondern<br />
durch Wind <strong>und</strong> Gezeiten.<br />
Andere UNESCO-Welterbestätten wie<br />
das Obere Mittelrheintal wachsen erst<br />
durch jahrh<strong>und</strong>ertelanges behutsames<br />
Wirken des Menschen zu bedeutsamen<br />
Kulturlandschaften heran. Mit den<br />
Terrassen der Weinberge, Dörfern <strong>und</strong><br />
Höhenburgen gewinnt das Rheinische<br />
Schiefergebirge ein einzigartiges Flair.<br />
Kunstvoll <strong>und</strong> künstlerisch angelegte<br />
Parks bieten einmalige <strong>Natur</strong>erlebnisse:<br />
Das Dessau-Wörlitzer Gartenreich<br />
markiert mit seiner weitläufigen<br />
Komposition aus Auenwäldern,<br />
Flüssen <strong>und</strong> Wiesen, mit Schlössern,<br />
Pavillons <strong>und</strong> Alleen einen Höhepunkt<br />
europäischer Landschaftsarchitektur<br />
des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts. Der Muskauer<br />
Park erstreckt sich heute beiderseits<br />
der Neiße zum Teil auf deutschem,<br />
zum Teil auf polnischem Boden. Fast<br />
300 Meter Höhenunterschied hat der<br />
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UNESCO-Welterbestätten: <strong>Natur</strong>, <strong>Gärten</strong> <strong>und</strong> <strong>Landschaften</strong><br />
Bergpark Wilhelmshöhe: Herkules <strong>und</strong> die Kaskaden<br />
Grube Messel<br />
Tourist zu überwinden, der den Bergpark<br />
Kassel-Wilhelmshöhe ganz erk<strong>und</strong>en<br />
will. Von der Herkules-Statue<br />
auf dem höchsten Punkt der Anlage ergießen<br />
sich stündlich 1.200 Kubikmeter<br />
Wasser über Kaskaden, Wasserfälle<br />
<strong>und</strong> Wasserspiele bis hinab zum Schloss<br />
Wilhelmshöhe <strong>und</strong> in den Schlossteich.<br />
Im Gespräch: Jens Enemark, Leiter des<br />
trinationalen Wattenmeer-Sekretariats<br />
in Wilhelmshaven:<br />
„Mit der Aufnahme als UNESCO-Weltnaturerbe<br />
werden <strong>Landschaften</strong> <strong>und</strong><br />
Lebensräume besonders gewürdigt.<br />
Ein Welterbe wird von Besuchern in<br />
aller Welt immer häufiger als Beleg für<br />
Qualität <strong>und</strong> außergewöhnliche Erfahrungen<br />
gesehen <strong>und</strong> gewinnt damit<br />
für Reisende an Attraktivität. Andererseits<br />
werden <strong>Natur</strong>räume durch<br />
expansiven Tourismus belastet.“<br />
„Der Status als Welterbe verpflichtet<br />
uns, das Wattenmeer auch in Zukunft<br />
zu schützen <strong>und</strong> zu erhalten. Er gibt der<br />
bestehenden Zusammenarbeit eine<br />
neue Qualität, indem wir eine gemeinsame<br />
Verantwortung für das Wattenmeer<br />
gegenüber der Weltgemeinschaft<br />
übernehmen. Aber er bedeutet zusätzlich<br />
Profilierung <strong>und</strong> Auszeichnung:<br />
Man gehört zu den Spitzendestinationen<br />
auf der Welt. Das stärkt die<br />
Kommunikationsmöglichkeiten.“<br />
Wie kann man touristische Belebung<br />
<strong>und</strong> Schutz der <strong>Natur</strong> vereinen?<br />
„Mit dem Titel Weltnaturerbe ist nicht<br />
nur die Verpflichtung verb<strong>und</strong>en, die<br />
<strong>Natur</strong> hier zu schützen, sondern auch,<br />
dafür zu werben, sie allgemein zugänglich<br />
zu machen. Dabei spielt der Tourismus<br />
eine besondere Rolle. Wir legen<br />
Wert auf die Wechselwirkung: nicht nur<br />
Wissen vermitteln, sondern auch die<br />
<strong>Natur</strong> genießen, sich durch das Erlebnis<br />
bereichern lassen <strong>und</strong> darüber Verständnis<br />
<strong>und</strong> Sensibilität für unser aller<br />
gemeinsames Welterbe entwickeln.<br />
All diese Faktoren verstärken sich im<br />
besten Falle sogar gegenseitig. Wenn<br />
man Wissen vermittelt, kann man<br />
Tourismus verträglich gestalten <strong>und</strong><br />
bei den Touristen Schutz <strong>und</strong> Erhalt des<br />
Gebiets einwerben.“<br />
Wie kann man diese Herausforderung<br />
gestalten?<br />
„Weltnaturerbe ist gleichermaßen eine<br />
Chance <strong>und</strong> Verantwortung für die<br />
Region <strong>und</strong> umgekehrt. Dafür mussten<br />
wir Partner suchen <strong>und</strong> finden. Deswegen<br />
sind Gäste aus aller Welt herzlich<br />
eingeladen, das Weltnaturerbe zu<br />
entdecken. Dieser Prozess funktioniert<br />
aber nicht nur von außen, sondern<br />
auch von innen heraus. Im Vorfeld der<br />
Aufnahme in das Weltnaturerbe haben<br />
wir r<strong>und</strong> 20 Jahre mit der Bevölkerung<br />
hier einen Dialog geführt <strong>und</strong> um<br />
Verständnis geworben. Mit der jetzigen<br />
Erfahrung kann man sagen: Die Leute<br />
umarmen ihr Eigentum.“<br />
Welchen Nutzen kann eine <strong>Natur</strong>landschaft<br />
aus der Auszeichnung<br />
Weltnaturerbe ziehen?<br />
Muskauer Park<br />
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www.germany.travel/unesco