Auftrag und Dienst - Kurhessischen Diakonissenhaus Kassel
Auftrag und Dienst - Kurhessischen Diakonissenhaus Kassel
Auftrag und Dienst - Kurhessischen Diakonissenhaus Kassel
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<strong>Auftrag</strong><br />
<strong>und</strong><br />
<strong>Dienst</strong><br />
Juni 2013<br />
Hauszeitschrift des <strong>Kurhessischen</strong> <strong>Diakonissenhaus</strong>es <strong>und</strong> seiner Einrichtungen<br />
Vertraut den neuen Wegen
10<br />
6<br />
16 8<br />
Aus dem <strong>Diakonissenhaus</strong><br />
14 Zum Geleit<br />
16 <strong>Diakonissenhaus</strong>: Willkommen, Tobias<br />
Jäger!<br />
10 <strong>Kassel</strong>er Diakonissen erstmalig auf<br />
Youtube<br />
11 130 Jahre Kranke pflegen<br />
24 Lebensrezepte: Schutz <strong>und</strong> Schirm vor<br />
allem Argen<br />
Aus den Kitas<br />
16 Überall steckt Sprache drin<br />
Aus der Jugendhilfe<br />
19 Zinsen zaubern zusätzliche Zeit<br />
Aus der Altenhilfe<br />
12 Von den kleinen <strong>und</strong> großen Inseln<br />
der Würde<br />
14 Qualität in der Altenpflege<br />
22 Sinn für Schönes<br />
Aus der ZeHN<br />
18 Auf die Not der Familien sehen<br />
19 Eine Million Euro für ZeHN<br />
<strong>Auftrag</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienst</strong>
32<br />
31<br />
28<br />
34<br />
Aus den Diakonie-Kliniken<br />
26 Fast 2000 Babys<br />
28 Üben, wie man Leben rettet<br />
29 Weil jede Minute zählt<br />
30 Facharztzentrum Vorderer Westen –<br />
ausgebucht<br />
31 Endlich geht‘s aufwärts<br />
32 Neuer Name, neues Gesicht für<br />
Kliniken<br />
Aus der CBG<br />
34 Examen live: Der lange Weg vom<br />
„Pssst“ zum „Prost“<br />
37 Pflege bleibt nicht stehen<br />
23 Helfen lernen – mitleben<br />
38 Aus der Haus-Chronik<br />
42 Taufe / Termine / Impressum<br />
Titelfoto: Susanne Wolf<br />
Juni 2013
Zum Geleit<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
Zum wiederholten Male – oder erstmalig – halten Sie eine neue Ausgabe von „<strong>Auftrag</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Dienst</strong>“ in den Händen, der Zeitschrift des <strong>Kurhessischen</strong> <strong>Diakonissenhaus</strong>es <strong>Kassel</strong>.<br />
Wir freuen uns über die Verb<strong>und</strong>enheit mit Ihnen <strong>und</strong> grüßen Sie herzlich mit den vielfältigen<br />
<strong>und</strong> bunten Einblicken in das Leben unseres Hauses <strong>und</strong> der uns angeschlossenen<br />
Einrichtungen. Wir danken Ihnen für Ihr Interesse an unserer Arbeit, die uns <strong>Auftrag</strong> zur<br />
Nächstenliebe ist <strong>und</strong> <strong>Dienst</strong> an allen Menschen, die der Zuwendung, Hilfe <strong>und</strong> Unterstützung<br />
bedürfen.<br />
„Vertraut den neuen Wegen“ haben wir diese Ausgabe von <strong>Auftrag</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienst</strong> überschrieben.<br />
Und das aus guten Gründen:<br />
Sozusagen im Windschatten des Stadtjubiläums 1100 Jahre <strong>Kassel</strong> bereitet sich das<br />
Kurhessische <strong>Diakonissenhaus</strong> auf sein 150jähriges Bestehen vor. Und wenn man diese<br />
Geschichte, die im Jahr 1864 in Treysa begann <strong>und</strong> vor 130 Jahren mit der Eröffnung des<br />
ursprünglichen Diakonissenkrankenhauses in der Goethestraße ihren Schwerpunkt nach<br />
<strong>Kassel</strong> verlagerte, überblickt, dann scheint sie bald die Gestalt eines wandernden Gottesvolkes<br />
anzunehmen: Sich gleichsam immer wieder neu erfindend ging dieses kleine Volk<br />
– deutlich erkennbar <strong>und</strong> die Erscheinung prägend in Gestalt seiner Diakonissen – seinen<br />
Weg durch die sich teilweise dramatisch ändernden Zeiten, der Führung Gottes vertrauend<br />
<strong>und</strong> den Nöten der Menschen in gelebter Barmherzigkeit zugewandt.<br />
Auch das Jahr 2013 markiert einen solchen Zeit-Punkt, der Wandel <strong>und</strong> ein Sich-neu-<br />
Erfinden hervorbringt. Nach 130 Jahren der Krankenpflege im Vorderen Westen verändert<br />
das Kurhessische <strong>Diakonissenhaus</strong> (wieder einmal) die Form seiner Verb<strong>und</strong>enheit <strong>und</strong><br />
Beteiligung an den Diakonie-Kliniken <strong>Kassel</strong>. Diese gehen nun mehrheitlich zum christlichen<br />
Ges<strong>und</strong>heitskonzern AGAPLESION über. Die Stiftung Kurhessisches <strong>Diakonissenhaus</strong><br />
<strong>Kassel</strong> bleibt als Gesellschafter an den Kliniken beteiligt <strong>und</strong> sorgt mit ihrer Tradition <strong>und</strong><br />
Verb<strong>und</strong>enheit in der Region für die bleibende Einbindung der Kliniken in das kirchlichdiakonische<br />
Leben Nordhessens.<br />
4 <strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013
Neue Wege ziehen in der Regel neue Menschen an, <strong>und</strong> so stellen wir Ihnen auch in<br />
dieser Ausgabe neue Gesichter vor. Ohne Vertrauensvorschuss, den wir neuen Menschen,<br />
die zu Mitarbeitenden werden, entgegenbringen, wären wir nicht arbeitsfähig.<br />
„Neue Gesichter?“ werden Sie sich vielleicht verw<strong>und</strong>ert fragen angesichts jener lang<br />
Vertrauten, die Ihnen auf dem Titelblatt entgegen blicken. Ja – die Vertrauten stiften<br />
Vertrauen, die Neuen nehmen uns mit auf den Weg in die Zukunft. Deshalb „Vertraut<br />
den neuen Wegen“, dass es Gottes Wege sind in Zeit <strong>und</strong> Ewigkeit.<br />
Gesegnete Wege <strong>und</strong> gesegnete Zeit wünschen Ihnen<br />
mit herzlichen Grüßen<br />
Pfarrer Christoph Kuhnke<br />
Theologischer Vorstand<br />
Tobias Jäger<br />
Kaufmännischer Vorstand<br />
<strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013 5
Freud Aus dem <strong>und</strong> <strong>Diakonissenhaus</strong><br />
Leid<br />
Geht fröhlich ans Werk: Tobias Jäger vor seiner feierlichen Einführung vor dem <strong>Kurhessischen</strong> <strong>Diakonissenhaus</strong> <strong>Kassel</strong>,<br />
flankiert vom Theologischem Vorstand Pfarrer Christoph Kuhnke, Oberin Pfarrerin Kerstin Hering <strong>und</strong> Vertrauensschwester<br />
Diakonisse Ursula Graack (v.l.n.r.). Foto: Wolf<br />
<strong>Diakonissenhaus</strong>: Willkommen, Tobias Jäger!<br />
Der Termin erinnerte an einen besonderen<br />
Tag im <strong>Diakonissenhaus</strong>: An einem 10. Februar<br />
im Jahr 1883 wurde der erste Patient<br />
im gerade fertig gestellten Diakonissen-<br />
Krankenhaus aufgenommen. Nun wird<br />
wieder ein neues Kapitel in der fast 150-jährigen<br />
Geschichte des <strong>Kurhessischen</strong> <strong>Diakonissenhaus</strong>es<br />
<strong>Kassel</strong> aufgeschlagen. Der<br />
Diplom-Kaufmann Jens Wehmeyer wurde<br />
nach vier Jahren als Verwaltungsdirektor<br />
der evangelischen Stiftung verabschiedet<br />
<strong>und</strong> der Diplom-Ökonom Tobias Jäger (44)<br />
feierlich in einem Gottesdienst eingeführt.<br />
Der Theologische Vorstand Pfarrer Christoph<br />
Kuhnke predigte über den <strong>Auftrag</strong>,<br />
den die Stiftungssatzung selbst an ihre Leitenden<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitenden stellt <strong>und</strong> fasste<br />
dies in das Fazit: „Die Kraft des Glaubens<br />
drängt zur Tat“. Kirchenrat Rudolf Schmidt<br />
würdigte den krankheitsbedingt fehlenden<br />
scheidenden Wehmeyer <strong>und</strong> begrüßte<br />
Jäger mit dem Hinweis darauf, dass ihn mit<br />
der Stiftung die Vorstellung verbinde, „dass<br />
Gott selbst der oberste <strong>Dienst</strong>herr ist“.<br />
Gute Gaben<br />
Christa Joedt, die im Anschluss an den<br />
Gottesdienst versiert die Grußworte moderierte,<br />
würdigte Jens Wehmeyer mit den<br />
Worten: „Ich danke für sein gutes Tun <strong>und</strong><br />
sein fre<strong>und</strong>liches Begleiten der Stiftung“.<br />
Den neuen „Kaufmännischen“ stellte sie<br />
launig mit seinen Hobbies, dem Laufen,<br />
6 <strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013
Aus dem <strong>Diakonissenhaus</strong><br />
dem Motorradfahren <strong>und</strong> dem Schlagzeugspielen<br />
vor <strong>und</strong> zeigte, dass alle drei Gaben<br />
hilfreich fürs <strong>Diakonissenhaus</strong> sein können:<br />
„Denn“, so kommentierte sie ihre Einschätzung,<br />
„die Zukunft des <strong>Diakonissenhaus</strong> ist<br />
auch immer etwas, das in Bewegung ist“.<br />
Wegbegleiter Rolf Schleicher aus Jägers<br />
Zeit als Geschäftsbereichsleiter der Baunataler<br />
Diakonie <strong>Kassel</strong> sprach ebenso ein<br />
Grußwort wie Oberin Kerstin Hering; Dr.<br />
Harald Clausen grüßte in seiner Funktion<br />
als Direktor des Diakonischen Werks in<br />
Kurhessen-Waldeck (DWKW), <strong>und</strong> Jägers<br />
Vorstandskollege Kuhnke formulierte die<br />
guten Wünsche des Kaiserswerther Verbandes<br />
in Abwesenheit dessen Geschäftsführerin<br />
Dr. Christine-Ruth Müller, die sich<br />
ebenfalls krankheitsbedingt entschuldigen<br />
ließ. Jäger fällt künftig insbesondere die<br />
Aufgabe zu, die Stiftung an der Schwelle zu<br />
ihrem 150-jährigen Bestehen 2014 langfristig<br />
krisensicher <strong>und</strong> noch wirtschaftlicher<br />
auszurichten. Zuletzt war er Geschäftsbereichsleiter<br />
der Suchthilfe der „Baunataler<br />
Diakonie <strong>Kassel</strong>“.<br />
Zur Stiftung Kurhessisches <strong>Diakonissenhaus</strong><br />
<strong>Kassel</strong> gehören anteilig die Diakonie-Kliniken<br />
<strong>Kassel</strong> mit dem Burgfeld-<br />
Krankenhaus, Diakonissen-Krankenhaus<br />
<strong>und</strong> Frauenklinik Dr. Koch. Ebenfalls dazu<br />
gehören ein Altenhilfebereich, ein Jugendhilfebereich<br />
mit einem Kinder- <strong>und</strong><br />
Jugendheim <strong>und</strong> drei Tageseinrichtungen<br />
für Kinder. Das Diakonie-Zentrum für<br />
Schädel-Hirn-Verletzte in Nordhessen gemeinnütziger<br />
GmbH (ZeHN) ist das jüngste<br />
Arbeitsfeld der diakonischen Stiftung. Das<br />
Mutterhaus ist geistliche Heimat von r<strong>und</strong><br />
40 Schwestern. In der Komplexeinrichtung,<br />
die 2014 ihr 150-jähriges Bestehen feiert,<br />
arbeiten r<strong>und</strong> 1000 Menschen haupt- oder<br />
ehrenamtlich. (SU)<br />
Foto: Collette<br />
Dank an Jens Wehmeyer<br />
Tobias Jäger übernimmt seine Aufgabe<br />
vom Diplom-Kaufmann Jens<br />
Wehmeyer, der seit April 2009 als Verwaltungsdirektor<br />
für die diakonische<br />
Einrichtung tätig war.<br />
Wehmeyer wird sich künftig auf seine<br />
Aufgaben als kaufmännischer Geschäftsführer<br />
der AGAPLESION DIAKONIE KLI-<br />
NIKEN KASSEL konzentrieren. „Für seine<br />
Arbeit bei der Stiftung möchten wir uns<br />
bedanken – für seine künftigen Aufgaben<br />
wünschen wir ihm alles Gute <strong>und</strong><br />
Gottes Segen“, würdigt Kuhnke seinen<br />
scheidenden Vorstandskollegen.<br />
<strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013 7
Aus der ZeHN<br />
Auf die Not der Familien sehen<br />
Die Angehörigenarbeit in der ZeHN ist ein wichtiger Teil der psychosozialen Betreuung<br />
von Bewohnern <strong>und</strong> ihren Familien<br />
Im Oktober zog die erste Bewohnerin<br />
in das Diakonie-Zentrum für Schädel-<br />
Hirn-Verletzte (ZeHN) ein. Mehr als ein<br />
Dutzend sind gefolgt – <strong>und</strong> mit ihnen<br />
kommen auch mehr <strong>und</strong> mehr Angehörige<br />
ins Haus: Ehepartner, Söhne <strong>und</strong><br />
Töchter, Schwestern <strong>und</strong> Brüder, die<br />
besuchen, begleiten <strong>und</strong> Zeit mit ihren<br />
Lieben verbringen. Für <strong>Auftrag</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Dienst</strong> schildert Erich Wambach, wie er<br />
seine Zeit mit seiner Frau Anita erlebt.<br />
„Jeden Tag besuche ich meine Anita –<br />
das hätte sie auch für mich gemacht, das<br />
weiß ich. In zwei Jahren sind wir 50 Jahre<br />
verheiratet. Ich komme immer zu den Essenszeiten<br />
– da muss man sich einfach Zeit<br />
nehmen, denn ihr fällt kauen <strong>und</strong> schlucken<br />
schwer. Ich weiß auch genau, wann ihr<br />
etwas nicht schmeckt; wie sie dann in ihrer<br />
Backe „bunkert“. Meine Frau hat schon was<br />
mitgemacht….im Oktober 2004 hatte sie<br />
das erste Aneurysma im Gehirn, die kamen<br />
dann immer im zwei, drei-Jahres-Rhythmus.<br />
Sie hat sich immer wieder aufgerappelt,<br />
aber seit dem letzten spricht sie nicht mehr.<br />
Lachen können wir aber noch zusammen!<br />
Stimmt´s Anita?<br />
Mit der Frau Pastorin unterhalte ich mich<br />
auch. Ich finde die Pflegedienstleitung, Frau<br />
Spies hier toll, die reagiert sofort <strong>und</strong> hilft,<br />
wenn irgendetwas ist. Eigentlich brauche<br />
ich gar nicht so viel Beistand, viel lieber wäre<br />
mir, wir könnten in einer großen R<strong>und</strong>e<br />
Erich Wambach besucht täglich seine Frau Anita Wambach.<br />
Foto: Wolf<br />
mal darüber sprechen, was vielleicht verbessert<br />
werden könnte, Kleinigkeiten, die<br />
man abstellen kann, oder über Dinge, mit<br />
denen wir zufrieden sind. Aber die ZeHN ist<br />
ja noch ganz neu – das soll noch kommen.<br />
Für Gesprächskreise habe ich keine Zeit –<br />
ich bin so zu.“<br />
(SU)<br />
8 <strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013
Aus der ZeHN<br />
Eine Million Euro für ZeHN<br />
Tobias Jäger, kaufmännischer Vorstand des <strong>Kurhessischen</strong> <strong>Diakonissenhaus</strong>es, die Leiterin des Fachbereichs Altenhilfe<br />
Petra Ryll, Erster Beigeordneter des LWV Hessen, Dr. Andreas Jürgens, die Pflegedienstleiterin Irmgard Spies sowie der<br />
Geschäftsführer der ZeHN, Pfarrer Christoph Kuhnke, bei der symbolischen Scheckübergabe über eine Million Euro Fördermittel<br />
vor dem Kurt-Reuber-Haus in <strong>Kassel</strong>, Sitz der ZeHN (Diakonie-Zentrum für Schädel-Hirn-Verletzte in Nordhessen<br />
gemeinnützige GmbH). Foto: Wolf<br />
Mit einer Million Euro fördert der Landeswohlfahrtsverband<br />
(LWV) Hessen das Diakonie-Zentrum<br />
für Schädel-Hirnverletzte<br />
in Nordhessen (ZeHN) <strong>und</strong> sichert damit<br />
das einzige Wohnpflegeheim dieser Art<br />
in der Stadt <strong>Kassel</strong>. Einen entsprechenden<br />
Scheck überreichte am 7. Februar 2013<br />
der Erste Beigeordnete des Landeswohlfahrtsverbandes<br />
(LWV) Hessen, Dr. Andreas<br />
Jürgens, an den Geschäftsführer<br />
der gemeinnützigen GmbH ZeHN, Pfarrer<br />
Christoph Kuhnke. „Bislang konnten Menschen<br />
mit schweren Schädigungen des<br />
Zentralnervensystems in der Stadt <strong>Kassel</strong><br />
nur in Altenpflegeheimen versorgt werden,<br />
auch junge Menschen. Oder sie mussten<br />
in die umliegenden Regionen umziehen“,<br />
sagte Dr. Jürgens.<br />
ZeHN ist das jüngste Arbeitsfeld der Stiftung<br />
Kurhessisches <strong>Diakonissenhaus</strong> <strong>Kassel</strong>.<br />
Seit Oktober 2012 können hier bis zu 27<br />
Menschen ab 18 Jahren mit schweren <strong>und</strong><br />
schwersten neurologischen Schädigungen<br />
dauerhaft leben. Sie werden intensiv gepflegt<br />
<strong>und</strong> betreut. An der Finanzierung<br />
der Wohnpflege-Einrichtung sind neben<br />
dem LWV das Hessische Sozialministerium,<br />
die Evangelische Kirche <strong>und</strong> das Diakonische<br />
Werk in Kurhessen-Waldeck sowie<br />
das <strong>Diakonissenhaus</strong> mit Eigenmitteln<br />
beteiligt. Die laufenden Kosten für die<br />
reinen Pflegeleistungen finanzieren die<br />
Pflegekassen, die Betroffenen oder der LWV.<br />
Die Fördermaßnahmen zur Gestaltung des<br />
Tages finanziert der LWV im Rahmen der<br />
Eingliederungshilfe. (SU)<br />
<strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013 9
Aus dem <strong>Diakonissenhaus</strong><br />
<strong>Kassel</strong>er Diakonissen erstmalig auf Youtube<br />
Die Konfirmanden Lars Pietz (an der<br />
Kamera), Alexander Stäbe <strong>und</strong> Tina Iffert<br />
Der Konfirmandenjahrgang der Unterneustadt-Gemeinde<br />
war auf Filmsafari<br />
im Mutterhaus <strong>und</strong> hat den Film im Netz<br />
hochgeladen<br />
Zum ersten Mal in der fast 150-jährigen<br />
Geschichte der <strong>Kassel</strong>er Diakonissen gibt es<br />
einen Film über sie im weltweiten Netz. Die<br />
Protagonistin, die 83-Jährige Diakonisse Sr.<br />
Ursula Graack, berichtet darin aus ihrem Leben<br />
als Diakonisse. Sie nimmt den Zuschauer<br />
mit in eine nicht so bekannte Welt mitten<br />
in <strong>Kassel</strong>s Vorderem Westen <strong>und</strong> öffnet Türen,<br />
hinter die sonst nicht so oft zu schauen<br />
ist. „Eine Diakonisse erzählt“ ist unter dem<br />
Link http://youtu.be/5UOehm8l4mk zu sehen<br />
<strong>und</strong> unter anderem auf der Website des<br />
<strong>Kurhessischen</strong> <strong>Diakonissenhaus</strong>es <strong>Kassel</strong><br />
(www.diakonissenhaus-kassel.de) <strong>und</strong> auf<br />
dem Auftritt der Evangelischen Kirche in<br />
<strong>Kassel</strong> (www.ekik.de) abrufbar.<br />
„Angestiftet“ zu dem Projekt hat die Seelsorgerin<br />
<strong>und</strong> Pfarrerin am <strong>Diakonissenhaus</strong><br />
Anja Baum. Sie realisierte das Film-Projekt<br />
für die Kirchengemeinde <strong>Kassel</strong>-Mitte mit<br />
der Konfirmandengruppe ihrer ehemaligen<br />
Gemeinde in der Unterneustadt. Kameramann<br />
<strong>und</strong> Medientrainer Steffen Ackermann<br />
hat die sechs Konfirmanden bei ihrer<br />
Recherche im <strong>Kurhessischen</strong> <strong>Diakonissenhaus</strong><br />
begleitet, angeleitet <strong>und</strong> den Film auf<br />
einen informativen <strong>und</strong> liebenswürdigen<br />
6-Minuten-Einblick geschnitten. „Wir haben<br />
dabei auf vielfache Weise gewonnen“,<br />
kommentiert der Theologische Vorstand<br />
Christoph Kuhnke das Ergebnis: „Zum<br />
einen öffnen wir gerne unser Haus allen<br />
Interessierten, um dessen reiche Geschichte<br />
<strong>und</strong> das gute Tun hier zu teilen. Gerade die<br />
Jugendlichen sind uns willkommen mit<br />
ihrem Wunsch, mehr über den Glauben zu<br />
erfahren. Zum anderen lernen wir durch die<br />
Fragen <strong>und</strong> freuen uns, die Dinge aus ihrer<br />
Perspektive betrachten zu dürfen.“ Der Film<br />
sei r<strong>und</strong>herum gelungen. Susanne Wolf<br />
Pfarrerin Anja Baum<br />
<strong>und</strong> Sr. Ursula Graack,<br />
Fotos: Steffen Ackermann<br />
10 <strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013
Aus dem <strong>Diakonissenhaus</strong><br />
130 Jahre Kranke pflegen<br />
Das Diakonissen-Krankenhaus hat eine wechselvolle Geschichte<br />
1883 wird das Krankenhaus des <strong>Kurhessischen</strong><br />
<strong>Diakonissenhaus</strong>es in der damaligen<br />
Kaiserstraße <strong>und</strong> heutigen Goethestraße<br />
85 eröffnet. Die Zahl der Diakonissen,<br />
die etwa 100 Kranke hingebungsvoll<br />
pflegen, steigt bis 1900 von 22 auf 200. Das<br />
Diako, wie man es in <strong>Kassel</strong> liebevoll nennt,<br />
wird 1944 so zerbombt, dass die Krankenversorgung<br />
ausgelagert werden muss. Zehn<br />
Jahre später nimmt es in der Goethestraße<br />
seinen Betrieb wieder auf.<br />
1970 wird ein Bettenhaus am Kirchweg<br />
fertig gestellt. Durch den Zusammenschluss<br />
von Diako <strong>und</strong> Burgfeld-Krankenhaus<br />
entsteht 31 Jahre später das DGK Diakonie-<br />
Ges<strong>und</strong>heitszentrum <strong>Kassel</strong>.<br />
2007 <strong>und</strong> 2010 werden zwei Bauabschnitte<br />
des neuen Krankenhauses, mit<br />
Haupteingang in der Herkulesstraße,<br />
eröffnet. 2009 folgt die Umbenennung in<br />
Diakonie-Kliniken <strong>Kassel</strong>. Der Krankenhausverb<strong>und</strong><br />
wird Ende 2010 um die Klinik Dr.<br />
Koch erweitert. Diese wird Anfang 2012,<br />
nach der Umsiedelung von Geburtshilfe<br />
<strong>und</strong> Gynäkologie aus dem Diako, als Frauenklinik<br />
Dr. Koch neu eröffnet, 2012 wird das<br />
1970 eingeweihte Gebäude abgerissen. Es<br />
entsteht ein Neubau für sechs Etagen mit 90<br />
Patientenzimmern. 2015 soll das Gebäude<br />
fertig sein. Dann kann die Geriatrie vom<br />
Burgfeld-Krankenhaus dorthin ziehen. In<br />
absehbarer Zeit soll auch die Frauenklinik<br />
Dr. Koch dorthin verlegt werden.<br />
Liebevolle Pflege: Auf der ehemaligen Kinderstation.<br />
Foto: Archiv<br />
Derzeit suchen in den Diakonie-Kliniken<br />
<strong>Kassel</strong> jedes Jahr r<strong>und</strong> 28.000 Patienten<br />
Hilfe <strong>und</strong> Heilung. R<strong>und</strong> 950 Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter stellen ihre Kraft<br />
in den <strong>Dienst</strong> am Menschen – damals, wie<br />
heute. Neben der Stiftung Kurhessisches<br />
<strong>Diakonissenhaus</strong> <strong>Kassel</strong> steht der christliche<br />
Ges<strong>und</strong>heitskonzern AGAPLESION an der<br />
Seite des Diako in <strong>Kassel</strong>.<br />
Kirsten Scheimann<br />
<strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013 11
Aus der Altenhilfe<br />
Von den kleinen <strong>und</strong> großen Inseln der Würde<br />
Die examinierte Altenpflege-Fachkraft Anke Andersch hat sich aufgemacht,<br />
Diakonin zu werden<br />
Wer Anke Andersch zuhört, dem kommt<br />
unweigerlich das Hesse-Zitat in den Sinn:<br />
„Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben<br />
kann, ist glücklich.“ Denn aus ihrer<br />
Stimme ist herauszuhören, wie sehr sie<br />
sich bewegen lässt von dem neuen Weg,<br />
den sie als Mitarbeiterin des Marie-Behre<br />
Altenhilfezentrums eingeschlagen hat: Seit<br />
Januar absolviert sie berufsbegleitend die<br />
Ausbildung zur Diakonin an der Hephata-<br />
Akademie in Schwalmstadt-Treysa – wo die<br />
„Wiege“ des <strong>Kurhessischen</strong> <strong>Diakonissenhaus</strong>es<br />
steht.<br />
Anke Andersch, Diakonin in spe.<br />
Foto: SU<br />
Seit 1992 arbeitet die <strong>Kassel</strong>änerin<br />
für die Stiftung; sie stieg als examinierte<br />
Altenpflege-Fachkraft auf der damaligen<br />
Schwerstpflegebedürftigen-Station in<br />
„Haus Salem“ ein: Sie scheute die schwere<br />
Aufgabe nicht. Seit 2006 arbeitet die<br />
46-Jährige nun mit einer Dreiviertel-Stelle<br />
in Baunatal-Guntershausen: „Die Einrichtung<br />
gefiel mir damals sofort“, sagt sie. Hier<br />
fand sie eine besondere Herausforderung:<br />
Es galt, die Tagespflege aufzubauen. Dafür<br />
brachte sie einiges mit, denn in ihrer Ausbildung<br />
hatte sie sich intensiv mit dem Thema<br />
Betreuung auseinandergesetzt. „Das ist<br />
Altenpflege von einer ganz anderen Seite“,<br />
sagt sie. Es geht dabei nicht nur um die<br />
pflegerische Versorgung, sondern auch um<br />
die intensive psycho-soziale Betreuung <strong>und</strong><br />
Begleitung der Tagespflegegäste.<br />
12 <strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013
Aus der Altenhilfe<br />
Diese Arbeit war von Anfang an eine<br />
Herzensangelegenheit. Im Laufe der Zeit<br />
erweiterte sich ihr Aufgabebereich. Gehört<br />
anfänglich die Betreuung der Tagespflegegäste<br />
zu ihren Aufgaben, betreut sie heute<br />
zusammen mit einer Kollegin die Bewohner<br />
sowie die Kurzzeitpflegegäste. Zudem gewannen<br />
seelsorgerische Tätigkeiten immer<br />
mehr an Bedeutung <strong>und</strong> sie merkte, dass<br />
dafür ihr Sterbebegleitkurs nicht mehr ausreichte.<br />
Diese Überlegung brachte sie auf<br />
den Gedanken, eine Diakonenausbildung<br />
zu absolvieren.<br />
In ihrer täglichen Arbeit sind ihr Werte,<br />
Wissen <strong>und</strong> ihr Glaube wichtig.<br />
Umso glücklicher war sie, als die Zusage<br />
vom <strong>Kurhessischen</strong> <strong>Diakonissenhaus</strong> kam,<br />
ihren langgehegten Wunsch zu unterstützen<br />
<strong>und</strong> Diakonin zu werden.<br />
Eine so genannte Win-win-Situation: Ihr<br />
Arbeitgeber, das Kurhessische <strong>Diakonissenhaus</strong><br />
<strong>Kassel</strong>, investiert in eine verdiente<br />
<strong>und</strong> kompetente Mitarbeiterin, die sich auf<br />
diese Weise persönlich weiterentwickeln<br />
kann <strong>und</strong> motiviert ist. Gleichzeitig bringt<br />
sie die diakonischen Werte noch bewusster<br />
in die Gemeinschaft mit ein. Ihr Wunsch ist<br />
es, in Zukunft zum Erhalt der diakonischen<br />
Ausrichtung der Einrichtung beizutragen.<br />
Nicht zuletzt können sich die Bewohner<br />
im Marie-Behre-Heim freuen, denn schon<br />
die Ausbildung bringt neue Impulse mit in<br />
die Einrichtung. Zu dem Aufgabengebiet<br />
einer Diakonin gehören unter anderem<br />
auch kleine Andachten <strong>und</strong> Aussegnungen.<br />
Anke Andersch ist überzeugt, die Altenpflege<br />
befindet sich im Wandel, die<br />
Ansprüche werden steigen. Stand vor Jahren<br />
die gute pflegerische Versorgung im<br />
Vordergr<strong>und</strong>, ist heute ein umfangreiches<br />
Betreuungsangebot elementar – <strong>und</strong> wer<br />
weiß, was in der Zukunft kommt. Eine Diakonin<br />
„vor Ort“ zu haben, eröffnet nicht<br />
nur für die Bewohner, sondern auch für die<br />
Einrichtung neue Möglichkeiten. (red)<br />
Diese Ausbildung macht was mit<br />
Ihnen…<br />
In insgesamt vier Modulen bereitet<br />
sich die Stiftungsmitarbeiterin an der<br />
Hephata Akademie für Soziale Berufe in<br />
Schwalmstadt-Treysa auf ihre Aufgabe<br />
als Diakonin vor: Im Februar 2016 wird<br />
die Abschlussprüfung sein. In der Regel<br />
gibt es einen zweitägigen Seminarblock<br />
pro Monat sowie insgesamt vier Seminarwochen<br />
<strong>und</strong> Eigenarbeit, ergänzt durch<br />
zehn frei wählbare Fortbildungstage.<br />
Themen sind unter anderem<br />
• das Evangelium <strong>und</strong> die christliche<br />
Religion in den verschiedenen Arbeitsfeldern<br />
• In den Organisationen <strong>und</strong> Strukturen<br />
von Kirche <strong>und</strong> Diakonie handeln<br />
• Die soziale Sphäre auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />
des Evangeliums gestalten<br />
• Menschen in existenziellen Lebenslagen<br />
<strong>und</strong> Lebensfragen unterstützen<br />
<strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013 13
Aus der Altenhilfe<br />
Immer im Blick: Qualität in der Altenpflege<br />
Wie sich die Arbeit immer noch besser machen lässt, dafür haben unter anderem zwei<br />
Qualitätsbeauftragte einen Sinn<br />
Seit 22 Jahren arbeitet Ute Kellner bereits<br />
im Alten- <strong>und</strong> Pflegeheim in Baunatal-<br />
Guntershausen; seit 2006 auch als so<br />
genannte „QM-Beauftragte“. Vier Monate<br />
dauerte die Ausbildung, die sie hierfür<br />
nochmals gemacht hat – Abschlussprüfung<br />
eingeschlossen.<br />
Ihre Kollegin Claudia Weingärtner<br />
hat den gleichen Aufgabenbereich für<br />
Haus „Salem“ in <strong>Kassel</strong>. Sie ist seit 2009<br />
Mitarbeiterin der Stiftung; <strong>und</strong> auch sie<br />
absolvierte berufsbegleitend eine zusätzliche<br />
Ausbildung bei der DAA (Deutsche<br />
Angestellten-Akademie). Den Examinierten<br />
Altenpflegerinnen geht es zum Beispiel<br />
Altenhilfe neu strukturiert<br />
Seit Oktober 2012 gibt es die<br />
„Kurhessisches <strong>Diakonissenhaus</strong><br />
Altenhilfe gemeinnützige GmbH“<br />
Eine neue Firma im Verb<strong>und</strong> des<br />
<strong>Diakonissenhaus</strong>es ist am 1. Oktober<br />
2012 in den Handelsregister eingetragen<br />
worden: Die neue Betriebs-gGmbH<br />
Kurhessisches <strong>Diakonissenhaus</strong> Altenhilfe<br />
gemeinnützige GmbH. Es handelt<br />
sich dabei um einen Teilbetriebsübergang,<br />
das bedeutet, das die Gebäuder<br />
der Altenhilfe-Einrichtungen im Besitz<br />
der Stiftung bleiben, aber der Betrieb,<br />
z.B. das Pflegen, das Hauswirtschaften<br />
oder das Verwalten auf die neue Firma<br />
übergehen. Die Gesellschaft ist gemeinnützig,<br />
Mitglied im Diakonischen<br />
Werk in Kurhessen-Waldeck (DWKW)<br />
<strong>und</strong> wendet die AVR in ihrer jeweilig<br />
gültigen Fassung an. Die neue gemeinnützige<br />
GmBH tritt an die Stelle des<br />
bisherigen Arbeitgebers. Somit wurden<br />
auch keine rechtlichen, wirtschaftlichen<br />
<strong>und</strong> sozialen Folgen erwartet. Alle<br />
Arbeitnehmer haben dem Übergang<br />
in der Zwischenzeit zugestimmt. (SU)<br />
Ute Kellner<br />
Claudia Weingärtner, Fotos: Wolf<br />
14 <strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013
Aus der Altenhilfe/Kitas<br />
darum, die Stationsabläufe zu verbessern,<br />
die Aufgaben noch besser zu koordinieren,<br />
oder neue Mitarbeiter besser – auch mit<br />
Hilfe eigens erstellter Konzepte – einzuarbeiten.<br />
„Zum großen Thema Qualität gehört<br />
auch, Verbesserungsvorschläge nicht nur<br />
aus unseren Reihen, sondern auch von<br />
Bewohnern <strong>und</strong> Angehörigen umzusetzen“,<br />
berichtet Ute Kellner. „Wir wollen das<br />
Wohnen familiär gestalten, damit sich die<br />
Menschen bei uns wohl fühlen. Das heißt<br />
dann auch, dass wir auf Wünsche <strong>und</strong> Be-<br />
dürfnisse eingehen. Wir besprechen alles<br />
im Team: Die soziale Betreuung oder die<br />
Alltagsbegleiter sind bei uns immer mit im<br />
Boot“. Kellner hat für diese Arbeit nochmals<br />
fünf zusätzliche St<strong>und</strong>en pro Monat vorgesehen,<br />
neben ihrer Dreiviertel-Stelle. Wenig<br />
genug, um schriftlich zu dokumentieren<br />
oder Prozesse zu evaluieren. Aber, sagt sie:<br />
„Es ist eine sehr spannende Aufgabe: man<br />
sieht etwa auch die Fehler. Schließlich ist es<br />
eine gute Zeitersparnis – <strong>und</strong> die Bewohner<br />
sind auch zufrieden.“ (SU)<br />
Wegen guter Führung: Schulbank drücken!<br />
Foto: DWKW<br />
Die Mitarbeiterinnen Petra Moll (l.), Leitung<br />
Baumzwerge, <strong>und</strong> Andrea Landhuis (r.), Leitung<br />
Kita Kleiner Holzweg, haben noch mal<br />
die Schulbank gedrückt, um noch besser die<br />
vielfältige Aufgaben als Führungskräfte bewältigen<br />
zu können. Sechs Wochen lang - mit<br />
insgesamt 220 Seminarst<strong>und</strong>en sowie 10 Gruppensupervisionen<br />
<strong>und</strong> einer abschließenden<br />
Projektarbeit – beschäftigten sie sich mit dem<br />
Thema „Leitungsaufgaben in Tageseinrichtungen<br />
für Kinder“.<br />
Die Fortbildung war vom Diakonischen Werk<br />
in Kurhessen-Waldeck gemeinsam mit dem<br />
Verband Evangelischer Tageseinrichtungen für<br />
Kinder angeboten <strong>und</strong> veranstaltet – <strong>und</strong> mit<br />
einem Zertifikat gewürdigt worden.<br />
Petra Moll leitet seit August 2012 die neue<br />
Krippengruppe „Baumzwerge“, Andrea Landhuis<br />
ist seit r<strong>und</strong> vier Jahren bereits für die Kita<br />
Kleiner Holzweg verantwortlich.<br />
<strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013 15
Aus den Kitas<br />
Dass wir miteinander reden können,<br />
macht uns zu Menschen. Karl Jaspers<br />
16 <strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013
Aus den Kitas<br />
Überall steckt Sprache drin<br />
„Baumhaus für Kinder“ ist einer von 4000 Schwerpunktkindergärten „Sprache <strong>und</strong><br />
Integration“<br />
Seit einem Jahr stellt das „Baumhaus<br />
für Kinder“ des <strong>Kurhessischen</strong> <strong>Diakonissenhaus</strong>es<br />
das Thema Sprache in seinen<br />
Fokus. Denn es ist ein ganz besonderer<br />
Kindergarten: Die Kita wurde vom B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Familie, Senioren,<br />
Frauen <strong>und</strong> Jugend (BMFSFJ) als eine von<br />
weiteren 4000 in ganz Deutschland ausgewählt,<br />
in das Programm „Frühe Chancen<br />
aufgenommen zu werden. Das bedeutet<br />
mehr finanzielle Unterstützung, die<br />
Förderung von einer halben zusätzlichen<br />
Stelle <strong>und</strong> damit mehr „Beinfreiheit“ auf<br />
dem Weg zu einer Kita mit „Sternchen“.<br />
„Hattest du heute Leberwurst auf dem<br />
Brot? Oder hast du schon mit Luis getauscht?“<br />
Solch‘ kleine, aber feine Unterhaltungen<br />
sollen etwas mit Förderung<br />
von Sprachkompetenz zu tun haben?<br />
Die Sprachwissenschaftlerin Christina<br />
Bachmann-Wenderoth beschreibt mit viel<br />
Begeisterung in der Stimme das Projekt:<br />
„Das ist nicht mit Sprachtherapie <strong>und</strong> festen<br />
Sprachförderprogrammen zu verwechseln.<br />
Wir praktizieren hier gutes Sprechen in<br />
alltäglichen Situationen – davon profitiert<br />
jedes Kind“, sagt die 38-Jährige. Ihre halbe<br />
Stelle nutzt sie, um ein Konzept für die Kita<br />
baumhaus in der Herkulesstraße zu erarbeiten<br />
<strong>und</strong> zu leben, mit dem die Kinder noch<br />
besser in die Lage versetzt werden, sich mit<br />
Sprache die Welt zu erobern.<br />
Frühe Chancen<br />
„Beste Chancen für Ihr Kind – von Anfang<br />
an“: So wirbt der Flyer des Ministeriums für<br />
„Frühe Chancen“. Und wie immer gehören<br />
mehrere dazu, damit das Projekt ein Erfolg<br />
wird: „Ganz wichtig ist für uns“, sagt<br />
die Sprach- <strong>und</strong> Erziehungsexpertin, “die<br />
Eltern einzubeziehen. Ich unterstütze das<br />
Erzieher-Team bei Elterngesprächen oder<br />
bei den Elternnachmittagen. Wir geben zum<br />
Beispiel Tipps <strong>und</strong> Ratschläge, was sie auch<br />
zuhause tun können. Klar, lesen die meisten<br />
Christina Bachmann-Wenderoth packt jede Gelegenheit<br />
beim Schopf, mit den Baumhaus-Kindern Sprache zu<br />
leben. Fotos: Wolf<br />
<strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013 17
Aus den Kitas<br />
Eine eigene kleine Bibliothek<br />
Eine wichtige Rolle spielt das Lesen: Bachmann-Wenderoth<br />
hat hierzu eine Bibliothek<br />
aufgebaut. Ein magischer Schrank, der –<br />
aufgeklappt – w<strong>und</strong>erbare Kinderbücher<br />
preisgibt <strong>und</strong> zum Schmökern einlädt. Es<br />
gibt auch eine richtige Ausleihe <strong>und</strong> jedes<br />
Kind hat seine selbst gestaltete Tasche, mit<br />
der es Bücher holen <strong>und</strong> wiederbringen<br />
kann. (SU)<br />
Vorlesen im Baumhaus<br />
Eltern vor – aber was kann man im Dialog<br />
mit dem Kind etwa beim Vorlesen oder der<br />
Bilderbuchbetrachtung noch beachten?“<br />
In den Alltag integriert<br />
Dritter im B<strong>und</strong>e ist das Kita-Team: Es legt<br />
einen ganz besonderen Augenmerk auf<br />
die Anforderungen der alltagsintegrierten<br />
Sprachbildung. Vieles passierte schon wie<br />
selbstverständlich, manches läuft nun<br />
bewusster <strong>und</strong> wird noch mal auf den Prüfstand<br />
gestellt. Statt: „Nun iss mal dein Brot<br />
auf“ könnte es eine kleine Diskussion geben,<br />
ob der Belag so gut war, das er bereits<br />
vorher gegessen werden musste <strong>und</strong> das<br />
übrige Brot nun gar nicht recht schmecken<br />
mag. Wer die Morgenr<strong>und</strong>e im Baumhaus<br />
beobachtet, kann bereits viel davon sehen<br />
<strong>und</strong> hören: ganze Sätze, richtige Partizipien,<br />
ein eingestreutes Adjektiv, ein dickes Lob –<br />
<strong>und</strong> Spaß macht es auch noch.<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Schwerpunkt-Kita: Sprache <strong>und</strong><br />
Integration<br />
Das B<strong>und</strong>esministerium für Familie,<br />
Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend (BMFSFJ)<br />
unterstützt mit der Offensive Frühe<br />
Chancen eine in den Kita-Alltag integrierte,<br />
altersgerechte Förderung. Für die<br />
sprachliche Förderung stellt der B<strong>und</strong> bis<br />
Ende 2014 r<strong>und</strong> 400 Millionen Euro zur<br />
Verfügung, um ca. 4000 Einrichtungen<br />
– auch das Baumhaus für Kinder – zu<br />
fördern.<br />
18 <strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013
Aus der Jugendhilfe<br />
Zinsen zaubern zusätzliche Zeit<br />
Schindler-Stiftung ermöglicht ein Extra-Bewegungsangebot im Kinderheim Kleiner<br />
Holzweg<br />
Ein Quäntchen mehr Zeit, ein Angebot,<br />
das darüber hinaus geht – das alles ist<br />
für die Kinder <strong>und</strong> Mütter im Kinder<strong>und</strong><br />
Jugendheim Kleiner Holzweg keine<br />
Selbstverständlichkeit. Dankbar sind<br />
dort daher alle, die bald in den Genuss<br />
kommen, sich an schönen neuen Bewegungsangeboten<br />
zu freuen.<br />
„Mit den 5000 Euro, die wir von der Schindler-Stiftung<br />
bekommen haben, können wir<br />
250 St<strong>und</strong>en Spiel <strong>und</strong> Spaß an <strong>und</strong> mit<br />
Bewegung finanzieren“, schwärmt Heimleiterin<br />
Kerstin Krug – genau die richtige<br />
Finanzspritze, um einmal mehr Möglichkeiten<br />
zu bieten. Da passt es ganz gut, dass<br />
der neue Bewegungsraum gerade fertig<br />
Auch der Bewegungsraum ist mit Spenden finanziert. Hier sind gerade die Kinder der Kita Kleiner Holzweg bei musikpädagogischer<br />
Arbeit mit der Diplom-Sängerin Veronika Steinert, die für das dm-Projekt „Singende Kindergärten“ die<br />
benachbarte Kita besucht hat. Ein Junge lauscht an der Stimmgabel, die die Musikpädagogin in Schwingung gebracht hat.<br />
<strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013 19
Aus der Jugendhilfe<br />
Um die Arbeit dort noch besser kennenzulernen, tagte der Vorstand der Schindler-Stiftung vor Ort <strong>und</strong> nahm dabei<br />
auch den neuen Bewegungsraum in Augenschein: Corinna Clausen (sie war stellvertretend für Vorstandsmitglied Rolf<br />
Kieckebusch, gekommen <strong>und</strong> ist bei der KIRIX Vermögensverwaltung AG zuständig für Stiftungen), die Leiterin des Kinderheims<br />
Kerstin Krug, Vorstandsmitglied Pfarrer Karl Leonhäuser sowie Regina Primus (v.l.n.r.). Es fehlt Vorstandsmitglied<br />
Ilse Uloth, die das Ehepaar Schindler auf die gute Idee brachte, auch ans Kinderheim zu denken; sie arbeitet dort immer<br />
wieder als gesetzliche Betreuerin für Klienten des Kinderheims. Fotos: Wolf<br />
geworden ist: Für diesen <strong>und</strong> einen Musiktherapieraum<br />
hatten bereits 2008 Leser des<br />
Extra-Tip gesammelt. Nun waren auch die<br />
fehlenden Mittel dank vieler anderer Spender<br />
für den Turnraum beisammen – <strong>und</strong> der<br />
einladende Raum unterm Dach kann mit<br />
Leben gefüllt werden.<br />
Ein Geschenk des Himmels<br />
Neben dem Kinder- <strong>und</strong> Jugendheim<br />
des <strong>Kurhessischen</strong> <strong>Diakonissenhaus</strong>es<br />
profitiert auch mehrheitlich der Deutsche<br />
Kinderschutzb<strong>und</strong> Ortsverband <strong>Kassel</strong> – so<br />
wollte es das Stifter-Ehepaar Anna Maria<br />
<strong>und</strong> Hans Schindler. Für die soziale Arbeit<br />
beider Organisationen ist dabei das Besondere,<br />
dass sie in jedem Jahr mit Zinserträgen<br />
aus der testamentarisch verfügten Stiftung<br />
des Paares „rechnen“ können <strong>und</strong> damit<br />
Projekte finanzieren, die der normale Haushaltstopf<br />
nicht hergeben würde. Für die<br />
hauptsächlich Spenden finanzierte Arbeit<br />
des Kinderschutzb<strong>und</strong>es ist die Hilfe von<br />
20 <strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013
Aus dem Aus <strong>Diakonissenhaus</strong><br />
der Jugendhilfe<br />
solchen Wohltätern, wie die Schindler es<br />
waren, nicht mehr wegzudenken. Für das<br />
Kurhessische <strong>Diakonissenhaus</strong> sind Einrichtungen<br />
wie die Schindler-Stiftung „ein<br />
Geschenk des Himmels“, sagt Kerstin Krug.<br />
„Satt <strong>und</strong> sauber ist dabei nicht die Frage:<br />
Aber was kann man sonst noch anbieten,<br />
damit sich die uns anvertrauten Kinder gut<br />
entwickeln können?“ (SU)<br />
Stiftung mit Tradition<br />
Das Kurhessische <strong>Diakonissenhaus</strong> <strong>Kassel</strong><br />
ist selbst eine Stiftung – die sich seit fast<br />
150 Jahren im weiten Feld der diakonischen<br />
Arbeit bewährt. Fragen zu Vermächtnissen,<br />
Erbschaften <strong>und</strong> Zustiftungsmöglichkeiten<br />
beantwortet Ihnen gerne der Theologische<br />
Vorstand, Pfarrer Christoph Kuhnke, Tel.<br />
(0561) 1002-4040.<br />
Stichwort<br />
Schindler-Stiftung<br />
Kindern Gutes zukommen zu lassen: Das<br />
war der Wunsch des kinderlosen Ehepaares<br />
Anna Maria <strong>und</strong> Hans Schindler<br />
aus <strong>Kassel</strong>. Noch zu Lebzeiten verfügten<br />
sie, dass ihr Erspartes in eine Stiftung<br />
fließen solle: Die Schindler-Stiftung,<br />
die schließlich 2010 gegründet wurde.<br />
Deren Stiftungszweck ist die Förderung<br />
des Deutschen Kinderschutzb<strong>und</strong>es<br />
Ortsverband <strong>Kassel</strong> e.V. zum einen, zum<br />
anderen die des Kinder- <strong>und</strong> Jugendheims<br />
des <strong>Kurhessischen</strong> <strong>Diakonissenhaus</strong>es<br />
<strong>Kassel</strong>.<br />
Im Verhältnis ¾ zu ¼ werden dabei die<br />
beiden Einrichtungen mit den Erträgen<br />
der Stiftung bedacht. Solche Stiftungen<br />
machen immer mehr Schule in Deutschland:<br />
Inzwischen gibt es r<strong>und</strong> 19.000<br />
Stiftungen in Deutschland, Tendenz<br />
steigend. Die Gründung einer Stiftung<br />
kann helfen, seinen Nachlass zu ordnen<br />
<strong>und</strong> insbesondere bei Fehlen geeigneter<br />
Erben zu regeln. Die Motivationen sind<br />
dabei vielfältig: Vom Wunsch, etwas<br />
zu bewegen, bis zur Entscheidung,<br />
bestimmte Einrichtungen langfristig zu<br />
fördern – wie das Kinder- <strong>und</strong> Jugendheim<br />
Kleiner Holzweg.<br />
Fragen zu Möglichkeiten einer Zustiftung<br />
beantwortet gern Vorstandsmitglied<br />
Rolf Kiekebusch (0561-310 960).<br />
(SU)<br />
<strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013 21
Danke<br />
Sinn für Schönes<br />
Die Geschwister Sr. Hildegard<br />
<strong>und</strong> Helmut Schleenbecker tun<br />
dem Sinnesgarten im Marie-<br />
Behre-Heim immer wieder Gutes:<br />
Diesmal sorgte ihre Spende<br />
von r<strong>und</strong> 10.000 Euro für einen<br />
gepflasterten Weg durch die<br />
schöne Gartenanlage – damit<br />
soll der Weg für die Damen <strong>und</strong><br />
Herren hinter dem Rollator leichter<br />
werden, so der Wunsch der<br />
Wohltäterin. Und sie spendierte<br />
auch gleich den einladenden<br />
Ruhebänken eine neuen Anstrich:<br />
Rot leuchten sie nun <strong>und</strong><br />
sind so ganz eigene Farbtupfer<br />
im Sinnesgarten. Wir danken<br />
herzlich auch im Namen der Bewohner<br />
des Altenhilfezentrums<br />
in Baunatal-Guntershausen! (SU)<br />
Foto: Wolf<br />
22 <strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013
Aus dem <strong>Diakonissenhaus</strong><br />
Helfen lernen<br />
Machen Sie Ihre Ausbildung bei uns!<br />
Stiftung Kurhessisches <strong>Diakonissenhaus</strong> <strong>Kassel</strong><br />
Agaplesion Diakonie Kliniken <strong>Kassel</strong><br />
CBG Christliches Bildungsinstitut für Ges<strong>und</strong>heitsberufe<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpfleger/in<br />
Auskunft im CBG Christliches Bildungsinstitut für Ges<strong>und</strong>heitsberufe, Schulleitung:<br />
Ute Simon-Polak <strong>und</strong> Elisabeth Soose, Tel. 05 61 / 3 16 76-10, Ausbildungsbeginn jeweils<br />
am 1. April, 1. September <strong>und</strong> 1. Oktober<br />
Ausbildungsplätze in der Altenhilfe<br />
Interessierte können sich wenden an: Fachbereichsleitung Petra Ryll, Tel. 0 56 65 / 40 61-0 (MBA)<br />
oder Tel. 05 61 / 10 02-48 70 (Haus Salem)<br />
Praktika<br />
Berufsfindung in verschiedenen Arbeitsfeldern:<br />
Erzieherische Berufe im Kinder- <strong>und</strong> Jugendheim „Kleiner Holzweg“<br />
Auskunft: Fachbereichsleitung Kerstin Krug, Tel. 05 61 / 76 64 44-0<br />
Pflege<br />
Auskunft: Karin Arend, Tel. 0561 / 1002-2030<br />
Kindertagesstätten/ Hort<br />
Auskunft: Leiterinnen Petra Moll Tel. 05 61 / 10 02-45 60 / Antje Holbein, Tel. 05 61 / 10 02-45 40<br />
oder Andrea Landhuis, Tel. 76 64 44-40<br />
Altenhilfe<br />
Fachbereichsleitung Petra Ryll, Tel. 0 56 65 / 40 61-0 (MBA) oder<br />
Tel. 05 61 / 10 02-48 70 (Haus Salem)<br />
Freiwilliges Soziales Jahr / B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst<br />
Menschen, die später in sozialpflegerische <strong>und</strong> sozialpädagogische Berufe gehen wollen, finden<br />
hier gr<strong>und</strong>legende Anregungen. Auskunft: Christa Zimmermann, Tel. 05 61 / 10 02-36 15<br />
mitleben<br />
Diakonissen Auskunft im Mutterhaus: Tel. 05 61 / 10 02-48 00<br />
Diakonische Schwester/Bruder Auskunft im Mutterhaus: Tel. 05 61 / 10 02-48 00<br />
Weggemeinschaft Auskunft im Mutterhaus: Tel. 05 61 / 10 02-40 30<br />
Grüne Damen <strong>und</strong> Herren Auskunft im Mutterhaus: Tel. 05 61 / 10 02-40 10<br />
Kurhessisches <strong>Diakonissenhaus</strong> <strong>Kassel</strong><br />
Goethestraße 85, 34119 <strong>Kassel</strong>, Telefon 05 61 / 10 02-0, www.diakonissenhaus-kassel.de<br />
<strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013 23
Aus dem <strong>Diakonissenhaus</strong><br />
Lebensrezepte:<br />
Schutz <strong>und</strong> Schirm vor allem Argen<br />
Manchmal ist es so, dass man überwältigt<br />
wird von Dingen <strong>und</strong> Eindrücken. Man ist<br />
gerade erst wo angekommen, zum Beispiel<br />
an seinem Arbeitsplatz, <strong>und</strong> schon stürmt<br />
alles auf einen ein. Die Kollegin auf dem<br />
Flur hat doch noch eine Frage wegen gestern.<br />
Der Chef, der gerade auch ankommt,<br />
mahnt zum wiederholten Male an, den<br />
Vorgang endlich zu einem Abschluss zu<br />
bringen. Noch ehe man die Jacke über<br />
den Stuhl legen kann, klingelt das Telefon.<br />
Der Sohnemann ist vor der Schule so<br />
unglücklich gestürzt, dass er sich das Kinn<br />
aufgeschlagen hat. Eine Lehrerin ist bereits<br />
in der Notaufnahme mit ihm; keine Sorge, es<br />
ist nicht so schlimm, nur zwei Stiche waren<br />
nötig. Die Abteilungsleitung ermöglicht<br />
es, ab mittags freizunehmen. Zuvor muss<br />
aber noch…<br />
Jetzt ist es still. Tief durchatmen. Da<br />
kommen die Tränen: meiner Schwester<br />
geht es nicht gut. Gestern hat ihr Mann<br />
angerufen <strong>und</strong> Andeutungen gemacht,<br />
es könnte etwas Bösartiges sein. Sie selbst<br />
wollte gar nicht reden im Moment. Das ist<br />
alles ziemlich viel – zu viel eigentlich.<br />
Auf einmal taucht eine Szene aus der<br />
Kindheit auf: Oft habe ich den unteren Teil<br />
unseres Stockbettes mit Decken zugehängt,<br />
bis es ganz dunkel drinnen war. Höchstens<br />
durch einen kleinen Spalt durfte etwas Licht<br />
durchschimmern. Die gemütlichen Kissen<br />
wurden zu bergenden Fre<strong>und</strong>en. Umhüllt<br />
vom eigenen wärmenden Atem, gedämpfter<br />
Atmosphäre, von allem abgeschirmt,<br />
entstand ein geschützter Raum ganz für<br />
mich: Still <strong>und</strong> friedvoll.<br />
Das fällt mir gerade jetzt ein, wo es<br />
eben noch drunter <strong>und</strong> drüber ging <strong>und</strong><br />
alles zu viel war. Allein das Bild vom beschirmten<br />
Ort <strong>und</strong> das Hinspüren zu dieser<br />
behütenden Stimmung lassen das Gefühl<br />
von Stille <strong>und</strong> Frieden sich in mir ausbreiten.<br />
So geht das also: Mitten im äußeren Trubel<br />
<strong>und</strong> in inneren Turbulenzen kann einem<br />
ein Bild <strong>und</strong> ein Gefühl von bergender <strong>und</strong><br />
schützender Atmosphäre einen Raum von<br />
Stille <strong>und</strong> Frieden eröffnen. Der ist nicht nur<br />
in einem drin. Sondern der umgibt einen<br />
zugleich. Diesen Raum kann man vielleicht<br />
innerlich sehen, <strong>und</strong> manchmal fühlt man<br />
ihn als den eigenen Körper. Das kann der<br />
Ort sein, an dem ich mich gerade befinde,<br />
aber auch der Himmelsraum, der alles überspannt,<br />
bei Tag <strong>und</strong> bei Nacht.<br />
Wie gut, dass es solche Bilder gibt,<br />
erinnerte <strong>und</strong> gerade entstehende. Und wie<br />
wär´s, wenn wir uns die bereit legen oder<br />
an die Wand heften – als Foto, als Stichwort<br />
oder als Skizze? Noch etwas fällt mir ein:<br />
Der Segen zur Konfirmation. Einige Worte<br />
24 <strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013
Aus dem <strong>Diakonissenhaus</strong><br />
Pfarrer Ekkehard Raum. Foto: Wolf<br />
daraus klingen in mir immer wieder an <strong>und</strong><br />
bilden eine Umhüllung, die ich jederzeit<br />
<strong>und</strong> überall aufspannen kann: Schutz <strong>und</strong><br />
Schirm vor allem Argen.<br />
So ist ja der Segen Gottes: Er ist der mobile<br />
Raum, in dem ich geborgen bin, wann<br />
immer er mir bewusst wird oder ich ihn mir<br />
bewusst mache. Und manchmal kommt er<br />
im Bild des selbstgebauten stillen Raumes.<br />
Ekkehard Raum<br />
Gott Vater, Sohn <strong>und</strong> Heiliger Geist<br />
gebe dir seine Gnade,<br />
Schutz <strong>und</strong> Schirm vor allem Argen,<br />
Stärke <strong>und</strong> Hilfe zu allem Guten,<br />
dass du bewahrt wirst<br />
zum ewigen Leben.<br />
Amen.<br />
Mit diesem Segen werden Konfirmanden<br />
bei der Konfirmation unter<br />
Auflegen der Hände eingesegnet.<br />
<br />
<strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013 25
Aus den Diakonie-Kliniken<br />
Mit Gebrüll ins Leben: Chefarzt Dr. Wouter Simoens, Burim <strong>und</strong> Milena Miftari mit ihrem Sohn Lion, der am 8. Januar<br />
in der Frauenklinik Dr. Koch als 49. Baby im Jahr 2013 zur Welt kam, sowie DKK-Geschäftsführer Jens Wehmeyer <strong>und</strong><br />
Stationsleiterin Esther Schröder (von links). Foto: Scheimann<br />
Fast 2000 Babys<br />
Ein Jahr Frauenklinik Dr. Koch: Positive Bilanz<br />
Am 1. Januar 2012 öffnete die neue Frauenklinik<br />
Dr. Koch der Diakonie-Kliniken<br />
<strong>Kassel</strong> ihre Türen. Mittlerweile ist sie die<br />
größte Geburtsklinik Nordhessens, in der<br />
in den vergangenen zwölf Monaten 1941<br />
Babys zur Welt kamen. Allein in den ersten<br />
acht Tagen im Januar 2013 wurden hier 50<br />
Kinder geboren.<br />
„Offensichtlich vertrauen Frauen der<br />
Region auch weiterhin auf die Erfahrungen<br />
zweier ehemaliger <strong>Kassel</strong>er Traditionshäuser“,<br />
betont der DKK-Geschäftsführer, Jens<br />
Wehmeyer. In der neuen Frauenklinik Dr.<br />
Koch ergänzen sich die Geburtshilfe <strong>und</strong><br />
Frauenheilk<strong>und</strong>e der ehemaligen Klinik Dr.<br />
Koch <strong>und</strong> des Diakonissen-Krankenhauses.<br />
Zudem nahm Dr. Wouter Simoens Anfang<br />
2012 als Chefarzt der Abteilung Geburtshilfe<br />
<strong>und</strong> Pränataldiagnostik seine Arbeit auf<br />
<strong>und</strong> eröffnete eine hochmodern eingerichtete<br />
Praxis für vorgeburtliche Diagnostik auf<br />
dem Klinikgelände.<br />
Kirsten Scheimann<br />
26 <strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013
Aus den Diakonie-Kliniken<br />
Stichwort<br />
Frauenklinik Dr. Koch<br />
Die neue Frauenklinik Dr. Koch bietet zwei Elternschulen mit einem vielfältigen<br />
Kursangebot an zwei Standorten <strong>Kassel</strong>s, sechs Kreißsäle, 26 angestellte Hebammen,<br />
17 Beleghebammen sowie Fachärzte für Geburtshilfe <strong>und</strong> Anästhesie.<br />
Das Geburtshaus besticht durch seine fre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> familiäre Atmosphäre. So<br />
haben Frauen die Möglichkeit, sich von ihren Hebammen <strong>und</strong> Frauenärzten, die ihnen<br />
während der Schwangerschaft zur Seite standen, auch während der Geburt begleiten<br />
zu lassen. Täglich überwacht ein Kinderarzt die Ges<strong>und</strong>heit der Babys. Zudem bietet<br />
das Geburtshaus eine Überwachungseinheit für Neugeborene in Kooperation mit<br />
dem Klinikum <strong>Kassel</strong>.<br />
Weitere Schwerpunkte der neuen Frauenklinik Dr. Koch sind neben der Geburtshilfe<br />
die Onkologie <strong>und</strong> die Urogynäkologie mit dem Beckenbodenzentrum. Für die<br />
Abteilung Gynäkologie wird weiterhin ein Chefarzt (-ärztin) gesucht. Kommissarische<br />
Leiterin ist Dr. Gabriele Münich, die sich auf Operationen bei Harninkontinenz spezialisiert<br />
hat.<br />
Täglich ist ein Kinderarzt vor Ort: Dr. Alfons Fleer.<br />
<strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013 27
Aus den Diakonie-Kliniken<br />
Üben an der Reanimationspuppe: Fachkrankenpfleger Andreas Desel (2. v. rechts) <strong>und</strong> Krankenschwester Michaela Liese<br />
(rechts) zeigen, wie Wiederbelebung mit öffentlichen Defibrillatoren funktioniert. Foto: Scheimann<br />
Üben, wie man Leben rettet<br />
Diako präsentiert Notfallstandort bei Ges<strong>und</strong>heitstagen<br />
Auch bei den 10. <strong>Kassel</strong>er Ges<strong>und</strong>heitstagen<br />
vom 22. bis 23. März 2013 waren die<br />
Diakonie-Kliniken mit dabei. Am Infostand<br />
präsentierten die Mitarbeitenden zwei Tage<br />
lang in der <strong>Kassel</strong>er Stadthalle den DKK-Notfallstandort<br />
im Diakonissen-Krankenhaus.<br />
Zahlreiche Besucher nutzten das vielfältige<br />
Angebot der verschiedenen medizinischen<br />
Teams wie Blutdruck- <strong>und</strong> Blutzuckermessung<br />
sowie die Durchblutungsmessung der<br />
Beinschlagadern.<br />
Ein großer Erfolg waren die Schulungen<br />
im Umgang mit automatischen Defibrillatoren.<br />
Diese Geräte, mit denen bei akutem<br />
Herzstillstand per Elektroschock der<br />
Herzschlag angeregt werden soll, sind in<br />
<strong>Kassel</strong> an gut 40 öffentlichen Stellen zu<br />
finden. Doch nur wenige wissen, wie man<br />
damit umgeht. Die Mitarbeitenden der DKK<br />
zeigten den interessierten Zuschauern unermüdlich,<br />
wie´s geht! Ergänzend wurden<br />
Übungen an einer Reanimationspuppe<br />
zur Wiederbelebung ausprobiert <strong>und</strong> trainiert.<br />
Außerdem gab es Informationen zu<br />
Untersuchungen im Herzkatheter-Labor,<br />
die per Video veranschaulicht wurden.<br />
Das Aktiv-Angebot am Stand wurde durch<br />
Fachvorträge aus der Kardiologie <strong>und</strong> Gastroenterologie<br />
vervollständigt.<br />
Kirsten Scheimann<br />
28 <strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013
Aus den Diakonie-Kliniken<br />
Weil jede Minute zählt<br />
Diakonie-Kliniken <strong>Kassel</strong> informierten Rettungsdienste beim ZNA-Tag<br />
Der Interdisziplinäre Versorgungsnachweis,<br />
kurz IVENA, ist am 1.<br />
April in Hessen in Kraft getreten.<br />
Dabei handelt es sich um ein<br />
neues System, das freie Behandlungs-<br />
<strong>und</strong> Bettenkapazitäten in<br />
Krankenhäusern anzeigt <strong>und</strong> die<br />
Rettungsfahrzeuge entsprechend<br />
dorthin lenkt.<br />
Um die Rettungsdienste der Region<br />
über das Leistungsangebot<br />
am Notfallstandort im Diakonissen-Krankenhaus<br />
zu informieren,<br />
luden die Diakonie-Kliniken zum<br />
ZNA-Tag (Red.: Zentrale Notaufnahme)<br />
ein.<br />
Dabei gaben die Abteilungen<br />
Kardiologie, Gastroenterologie,<br />
Angiologie, Gefäßchirurgie sowie<br />
Allgemein-, Viszeral- <strong>und</strong> Gelenkchirurgie<br />
einen Überblick über<br />
ihr fachliches Spektrum. Zudem<br />
informierte Dr. Andreas Fiehn,<br />
Ärztlicher Direktor der DKK, über<br />
den Fortschritt des Krankenhaus-<br />
Neubaus im Vorderen Westen.<br />
Abschließend besichtigten die<br />
Gäste die Räumlichkeiten der<br />
Zentralen Notaufnahme (ZNA)<br />
<strong>und</strong> das Herzkatheter-Labor.<br />
Kirsten Scheimann<br />
Offene Türen: Der Ärztliche Direktor, Dr. Andreas Fiehn (Mitte), zeigt<br />
den Gästen den Schockraum der Klinik. Fotos: Scheimann<br />
Informativ: MTA Tamara Haase (links) präsentiert das<br />
Herzkatheterlabor.<br />
<strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013 29
Aus den Diakonie-Kliniken<br />
Facharztzentrum Vorderer Westen – ausgebucht<br />
Sichtlich zufrieden mit dem Umzug ins Facharztzentrum:<br />
Fachärztin Jutta Fröhlich (links) <strong>und</strong> Dr. Konrad Falk<br />
(Mitte) sowie deren Mitarbeiterinnen, Helga Teichler, Petra<br />
Kreutzburg <strong>und</strong> Kerrin Falk (von links). Foto: Scheimann<br />
Es herrscht reges Treiben im 1. <strong>und</strong> 2. Obergeschoss<br />
des Kurt-Reuber-Hauses. Mit der<br />
Inbetriebnahme des Labors Dr. Staber <strong>und</strong><br />
Kollegen sind auch die letzten Flächen im<br />
Facharztzentrum Vorderer Westen ans Netz<br />
gegangen. Diese stellen eine wesentliche<br />
Brücke vom Klinikbetrieb in die angrenzenden<br />
Bereiche einer Krankenhausversorgung<br />
dar.<br />
Bereits zum Jahresbeginn hatten Fachärztin<br />
Jutta Fröhlich, Dr. Konrad Falk <strong>und</strong><br />
deren Team nach 21 Jahren die Schmerzambulanz<br />
vom Burgfeld-Krankenhaus ins<br />
Facharztzentrum in der Herkulesstraße<br />
verlegt. In schönen hellen Räumen, die<br />
mit natürlichen Farben <strong>und</strong> Materialien<br />
ausgebaut worden sind, finden Patienten<br />
mit chronischen Schmerzen professionelle<br />
Hilfe. Sollte eine Schmerzbehandlung ambulant<br />
nicht möglich sein, ist der Weg in die<br />
Klinik nicht weit. Die stationäre Aufnahme<br />
ist jetzt nur eine Zwischentür entfernt.<br />
Gemeinsam mit den Schmerztherapeuten<br />
hat Dr. Michael Schmidt als Arzt für psychosomatische<br />
Medizin <strong>und</strong> Psychiatrie<br />
seine therapeutische <strong>und</strong> präventive Arbeit<br />
aufgenommen. Neben dem Praxisbetrieb<br />
hat der Psychologe vielfältige Vortrags-,<br />
Trainings- <strong>und</strong> Seminaraktivitäten, die er<br />
im Rahmen der Ges<strong>und</strong>heitsakademie Bad<br />
Wilhelmshöhe nun auch im Diakonissen-<br />
Krankenhaus anbietet.<br />
Das Labor Dr. Staber <strong>und</strong> Kollegen, das<br />
die restliche Fläche im 1. Geschoss sowie<br />
die komplette 2. Etage angemietet hat,<br />
bietet Labordiagnostik von Ärzten für Ärzte.<br />
In <strong>Kassel</strong> ist der bisherige Standort des<br />
Familienbetriebs, kurz Med-Lab genannt,<br />
aus dem Druseltal in das Facharztzentrum<br />
verlagert worden. Neben einem Automatenlabor<br />
werden Facharztpraxen im Bereich<br />
Mikrobiologie/Hygiene, Pathologie/Zytologie,<br />
Transfusionsmedizin, Human- <strong>und</strong><br />
Onkogenetik betrieben.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der kurzen Wege sowie der vormals<br />
schwierigen räumlichen Situation im<br />
Krankenhausaltbau hat Med-Lab auch das<br />
Krankenhauslabor der Diakonie-Kliniken<br />
<strong>Kassel</strong> im Sinne einer Teilbetriebsausgliederung<br />
übernommen. So wechselten neun<br />
Mitarbeiterinnen in das Facharztzentrum<br />
<strong>und</strong> versorgen künftig neben den Diakonie-<br />
Kliniken auch weitere K<strong>und</strong>en des Labors<br />
von Dr. Staber.<br />
Jens Wehmeyer<br />
30 <strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013
Aus den Diakonie-Kliniken<br />
Hat seine Augen überall: Während unten die Bodenplatte<br />
gegossen wird, hat Marc Arnoldi (Leitung Facility-<br />
Management DKK) alles im Blick. (Foto: Scheimann)<br />
Endlich geht´s aufwärts<br />
Nach einem Jahr konnte die Bodenplatte gegossen werden<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Endlich war es soweit: Die Bodenplatte<br />
für den Bau des Krankenhausneubaus der<br />
Diakonie-Kliniken <strong>Kassel</strong> im Kirchweg konnte<br />
gegossen werden. 800 Kubikmeter Beton<br />
wurden hierfür bei regnerischem Wetter<br />
angeliefert. Doch alles lief reibungslos.<br />
Nach etwa zehn St<strong>und</strong>en war alles fertig.<br />
Sehr zur Freude von Marc Arnoldi, der als<br />
Facility-Management-Leiter der Diakonie-<br />
Kliniken auf der Baustelle alles im Blick hat.<br />
Seit einem Jahr wird bereits gebaut.<br />
Doch bislang nur in die Tiefe. Denn viele<br />
Unwägbarkeiten machen den Bau zu einem<br />
der aufwändigsten Bauprojekte <strong>Kassel</strong>s.<br />
Gr<strong>und</strong> hierfür: Gebaut wird im ehemaligen<br />
Ur-Flussbett der Drusel. Um die nötige<br />
Stabilität für den Neubau in dem unwegsamen<br />
Gelände zu erreichen, wurden 380<br />
Bohrpfähle tief im Boden versenkt. Zudem<br />
wurde eine 8,50 Meter in der Tiefe verankerte<br />
Stützwand eingesetzt.<br />
Tonnenschwere Quarzit-Einschlüsse im<br />
Baugr<strong>und</strong> <strong>und</strong> der lang anhaltende Frost<br />
erschwerten die Arbeiten zusätzlich. Doch<br />
jetzt kann man statt in die Tiefe in die Höhe<br />
bauen. <br />
Kirsten Scheimann<br />
Entstehen soll ein fünf Stockwerke hohes<br />
Bettenhaus mit 174 Betten. Damit sich<br />
dieses möglichst harmonisch in die Bausubstanz<br />
des angrenzenden Gründerzeitviertels<br />
einfügt, wird die Fassade mit<br />
Natursteinplatten versehen <strong>und</strong> nicht<br />
höher gebaut als die Nachbargebäude.<br />
Neben modernen Patientenzimmern<br />
entstehen im Erdgeschoss ein neuer<br />
Patientenaufnahme-Bereich <strong>und</strong> ein<br />
Linksherzkatheter-Messplatz zur Diagnose<br />
<strong>und</strong> Behandlung. R<strong>und</strong> 5,3 Millionen<br />
Euro mussten die Diakonie-Kliniken<br />
mit Unterstützung durch das hessische<br />
Sozialministerium für den Abriss des<br />
Altgebäudes <strong>und</strong> die Gründung des<br />
entstehenden Krankenhausneubaus<br />
bislang aufwenden. Weitere 22 Millionen<br />
Euro sind für die Errichtung <strong>und</strong> den Innenausbau<br />
des Gebäudes veranschlagt.<br />
2015 soll alles fertig sein. Dann kann die<br />
Geriatrie vom Burgfeld-Krankenhaus<br />
dorthin ziehen. In absehbarer Zeit soll<br />
auch die Frauenklinik Dr. Koch dorthin<br />
verlegt werden. Im Altbau am Kirchweg<br />
werden dann keine Patienten mehr<br />
untergebracht. Insgesamt verfügt der<br />
Standort Herkulesstraße dann über r<strong>und</strong><br />
330 Betten zur Patientenversorgung.<br />
<strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013 31
In eigener Sache<br />
Neuer Name, neues Gesicht für Kliniken<br />
Diakonie-Kliniken <strong>Kassel</strong> gehören nun zum AGAPLESION Ges<strong>und</strong>heitskonzern<br />
Im Einsatz: Für den neuen Markenauftritt wurden Fotos<br />
von Mitarbeitenden der drei DKK-Krankenhausstandorte<br />
gemacht. Hier fotografiert Bernd Schoelzchen Roland<br />
Stemmer in der Zentralen Notaufnahme. Foto: Scheimann<br />
Bereits seit fünf Jahren arbeiten die Diakonie-Kliniken<br />
<strong>Kassel</strong> mit dem b<strong>und</strong>esweit<br />
agierenden Ges<strong>und</strong>heitskonzern AGAP-<br />
LESION mit Sitz in Frankfurt erfolgreich<br />
zusammen. Der Ges<strong>und</strong>heitskonzern war<br />
zunächst mit 20 Prozent, seit 2010 mit 40<br />
Prozent an den Klinken beteiligt, während<br />
die Stiftung Kurhessisches <strong>Diakonissenhaus</strong><br />
60 Prozent hielt. Da die Stiftung weitere 20<br />
Prozent ihrer Anteile abgibt, übernimmt<br />
AGAPLESION seit dem 9. April 2013 mit<br />
60 Prozent die Mehrheit an den Diakonie-<br />
Kliniken <strong>Kassel</strong>.<br />
Dadurch werden sich der Name unseres<br />
Hauses sowie der gesamte Außenauftritt<br />
ändern. Dies betrifft beispielsweise unser<br />
neues Logo, unseren Internetauftritt,<br />
externe Medien oder Briefbögen. Von nun<br />
an stehen wir Ihnen unter dem Namen<br />
AGAPLESION DIAKONIE KLINIKEN KASSEL<br />
zur Verfügung. Mit der Zugehörigkeit<br />
zum AGAPLESION-Konzern können<br />
wir noch moderner <strong>und</strong> attraktiver für<br />
unsere Patienten werden, da wir bessere<br />
Möglichkeit haben, in medizinische<br />
Innovationen zu investieren.<br />
In der anspruchsvollen Wirtschafts- <strong>und</strong><br />
Wettbewerbssituation der Ges<strong>und</strong>heitsbranche<br />
stellt auch für christliche Einrichtungen<br />
die Verbindung mit einem starken<br />
Partner eine gute Lösung zum Fortbestehen<br />
dar – daher wurde die AGAPLESION gemeinnützige<br />
Aktiengesellschaft als Partner<br />
gewählt. AGAPLESION mit Sitz in Frankfurt<br />
am Main agiert als christlich-diakonischer<br />
Ges<strong>und</strong>heitskonzern seit zehn Jahren erfolgreich<br />
am Markt. Mit nun b<strong>und</strong>esweit<br />
mehr als 100 Einrichtungen, darunter 29<br />
Krankenhäuser sowie 31 Wohn- <strong>und</strong> Pflegeeinrichtungen,<br />
zählt AGAPLESION zu den<br />
fünf größten Ges<strong>und</strong>heitsunternehmen in<br />
Deutschland. Der Jahresumsatz beträgt<br />
eine Milliarde Euro. Die von AGAPLESION<br />
erwirtschafteten Mittel werden nicht als<br />
Rendite den Anteilseignern ausgezahlt,<br />
sondern für den Erhalt <strong>und</strong> Ausbau der<br />
Einrichtungen eingesetzt.<br />
Insbesondere die sich ergebenden<br />
Synergieeffekte <strong>und</strong> die Vorteile des Wissenstransfers<br />
können zum Wohle unserer<br />
Patienten genutzt werden <strong>und</strong> ermöglichen<br />
auch die zukunftsfähige Weiterentwicklung<br />
unserer Einrichtung.<br />
<br />
Kirsten Scheimann<br />
32 <strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013
Freud <strong>und</strong> Leid<br />
Heimgerufen<br />
Diakonische Schwester<br />
Elfriede Damm<br />
*26. März 1921<br />
†27. März 2013<br />
Einen Tag nach ihrem 92. Geburtstag ist<br />
unsere liebe Diakonische Schwester Elfriede<br />
Damm am 27. März 2013 von Gott in<br />
sein ewiges Reich heimgerufen worden. Sie<br />
wurde am 26. März 1921 als zweite von 6<br />
Töchtern der Landwirtsfamilie Heinrich <strong>und</strong><br />
Karoline Damm in Wahnhausen geboren. Als<br />
15-jährige ging sie erst in die Landhilfe, später<br />
dann konnte sie im hauswirtschaftlichen<br />
Pflicht-Jahr gr<strong>und</strong>legende Kenntnisse in der<br />
Haushaltsführung <strong>und</strong> in der Kinderpflege<br />
erwerben. Es folgte der Einsatz als Frauenhilfsdienstmädel<br />
in der Gemeindeschwesternstation<br />
in Spangenberg, wo sie der dortigen<br />
Diakonisse Sr. K. Siebert zugeordnet<br />
war. Hier in der Gemeinschaft der Schwester<br />
<strong>und</strong> des Pfarrers vor Ort erfuhr sie bereits<br />
ihre Berufung, im <strong>Auftrag</strong> Jesu sich dem<br />
<strong>Dienst</strong> an Hilfsbedürftigen <strong>und</strong> Kranken zu<br />
verpflichten. Nach dem Krieg ist sie in die<br />
Verbandsschwesternschaft des <strong>Kassel</strong>er<br />
<strong>Diakonissenhaus</strong>es eingetreten.<br />
Von hier aus war Sr. Elfriede an verschiedenen<br />
Einsatzstellen tätig: 2 Jahre im Altenheim<br />
in Meerholz, dann als Zweitschwester<br />
in der Gynäkologie im Diakonissenkrankenhaus.<br />
1953 nahm sie ihren <strong>Dienst</strong> als<br />
Gemeindeschwester in Gudensberg auf, wo<br />
sie 27 Jahre bis zu ihrem wohlverdienten<br />
Feierabend 1981 zum Wohl unzähliger Menschen<br />
wirkt. Ihr wurde der Verdienstorden<br />
der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland verliehen.<br />
Immer wieder werden ihre unermüdliche<br />
Einsatzfreude, ihr großes Verantwortungsbewusstsein<br />
<strong>und</strong> ihre Treue <strong>und</strong> Liebe zu<br />
den ihr Anbefohlenen überaus betont <strong>und</strong><br />
hoch geschätzt. Auch im Feierabend, den<br />
sie zunächst im Heimatort verbrachte, war<br />
Sr. Elfriede mit dem Mutterhaus <strong>und</strong> der<br />
Schwesternschaft herzlich verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
fehlte bei kaum einem Zusammenkommen.<br />
2004 übersiedelte sie nach <strong>Kassel</strong> ins Haus<br />
Salem <strong>und</strong> war hier ihrem Mutterhaus besonders<br />
nahe. Für den Abschied von dieser<br />
Welt hat sie den <strong>Auftrag</strong> gegeben, in ihrem<br />
Namen das Folgende weiterzusagen:<br />
„Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi<br />
<strong>und</strong> die Liebe Gottes <strong>und</strong> die Gemeinschaft<br />
des Heiligen Geistes sei mit uns<br />
allen. (1. Korinther 13,13)<br />
Wir sind reich beschenkt.<br />
Grüßen Sie alle, die mich kennen.<br />
Auf Wiedersehen bei Jesus im Licht.<br />
Du hast mich ein Leben lang begleitet<br />
<strong>und</strong> geführt.<br />
Danke, Danke!<br />
Amen, Amen, Amen.“ Ekkehard Raum<br />
<strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013 33
Aus der CBG<br />
Examen live: Der lange Weg vom „Pssst“ zum<br />
„Prost!“<br />
<strong>Auftrag</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienst</strong> begleitete CBG-Schüler im Examen<br />
„Psssst!“ Die CBG-Schulleiterin Elisabeth<br />
Soose legt den Finger auf den M<strong>und</strong>.<br />
Heute heißt es: Leise sein, denn heute ist<br />
Prüfungstag. Angespannte Ruhe herrscht<br />
auf den Fluren der Krankenpflegeschule.<br />
Wo sonst Unterricht ist, sitzen Prüfer vor<br />
Mineralwasser, Süßigkeiten <strong>und</strong> vor zwei<br />
leeren Stühlen. In den Aufenthaltsräumen<br />
sitzen die jungen Männer <strong>und</strong> Frauen, die<br />
noch heute abend erfahren, ob sie erfolgreich<br />
das Examen zum Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />
Krankenpfleger abgelegt haben. „Ich bin so<br />
froh, dass ich schon heute Vormittag dran<br />
bin, dann habe ich es wenigstens hinter<br />
mir“, seufzt eine der Prüflinge.<br />
Pädagogin Dita Schmidt, die heute gemeinsam<br />
mit Maria Jost, Ärztin aus dem<br />
„Rotes-Kreuz-Krankenhaus“, den Themenbereich<br />
12 („In Gruppen <strong>und</strong> Teams arbeiten“)<br />
prüft, macht gerade Pause <strong>und</strong> meint:<br />
„Ein bisschen Aufregung gehört dazu. Die<br />
Prüflinge sind natürlich angespannt – das<br />
muss auch so sein…“. Schmidt verströmt die<br />
Zuversicht, die es braucht, um die schwierige<br />
Situation zu bestehen. Die Schule be-<br />
Pssst – schön leise sein, denn hier rauchen<br />
die Köpfe…CBG-Leiterin Elisabeth Soose<br />
öffnet leise die Türen zum Prüfungsort.<br />
Ruhe vor dem Sturm – die Prüflinge warten darauf, aufgerufen zu werden;<br />
immer zu zweit geht es los.<br />
34 <strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013
Aus der CBG<br />
Ärztin Maria Jost (l.) <strong>und</strong> Pädagogin Dita Schmidt<br />
versuchen, eine vertrauensvolle Prüfungsatmosphäre<br />
zu schaffen.<br />
Nina Theune blickt zuversichtlich in die<br />
Welt: Was sie noch nicht weiß, ist, dass<br />
sie am Abend ihr Examen bestanden<br />
haben wird.<br />
Alicia Caparrós-Quesada<br />
(l.) simst ihr „Bestanden“<br />
mit Aneta Strahl in die Welt.<br />
reite aber auch gut vor, erzählt sie. So gebe<br />
es ein Jahr vor dem Examen eine mündliche<br />
Zwischenprüfung „zur Probe“. Die Prüfer<br />
besuchten auch den Unterricht <strong>und</strong> versuchten,<br />
Antworten darauf zu geben, was<br />
erwartet <strong>und</strong> wie das Prüfer-Verhalten<br />
selbst aussehen würde.<br />
Den Vertrag schon in der Tasche<br />
Lea Drozda, 22, <strong>und</strong> Nina Theune, 22,<br />
haben sich auf den Balkon vor dem Computerraum<br />
zurückgezogen. Zwei Drittel hätten<br />
Sie schon hinter sich, <strong>und</strong> Erleichterung<br />
schwingt in der Auskunft mit. Aber auch<br />
die Sicherheit, dass es schon gut gehen<br />
würde. Nina überlegt. „Bis jetzt war es eine<br />
Konstante im Positiven….Es ist ein „Für ´ne<br />
4 reicht´s“-Gefühl“, sagt sie dann. Nina hat<br />
Ihren Vertrag schon „in der Tasche“; sie ist<br />
auf der Palliativstation des Rotes-Kreuz-<br />
Krankenhauses so positiv aufgefallen, dass<br />
sie übernommen wird <strong>und</strong> künftig auf der<br />
3b Diabetes-Patienten betreut. Lea ist froh,<br />
am Vormittag geprüft zu werden: „Ich will´s<br />
dann hinter mir haben – <strong>und</strong> nicht darauf<br />
warten müssen“, erklärt sie <strong>und</strong> sieht aber<br />
dem Ergebnis ähnlich fest entgegen; sie<br />
wird im Marien-Krankenhaus auf Ebene 2<br />
bleiben, wo sie auch bislang eingesetzt war.<br />
Im Gruppenraum sausen noch die SMSe<br />
hin <strong>und</strong> her, ein schneller Blick in den<br />
Ordner---erwischt! Elisabeth Soose kommt<br />
herein <strong>und</strong> erklärt, warum es besser ist für<br />
das Prüfungsergebnis, nicht kurz vor einer<br />
Prüfung die Köpfe qualmen zu lassen: „Sie<br />
haben doch gelernt, wie man richtig lernt –<br />
es ist schon alles da, vertrauen Sie darauf!“<br />
„Eh, Leute, wenn alles gut geht, sind drei<br />
Jahre vorbei!“ kommt als aufmunternder<br />
Spruch aus einer Ecke. „“Und wir sind drei<br />
<strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013 35
Aus der CBG<br />
Jahre älter“, „…<strong>und</strong> die Prüfungen sind<br />
vorbei“,…wenn ich nicht bestehe, gehe<br />
ich nicht zum Gottesdienst“. So geht es hin<br />
<strong>und</strong> her – bis es zu zweit zur Prüfung in<br />
Frau Schobers Büro geht– Die CBG-Lehrerin<br />
nimmt dann Abschied von ihrer ersten<br />
„eigenen“ Klasse; „Schober and out“, wie<br />
es später im Abschluss-Gottesdienst in der<br />
Schüleransprache heißen wird.<br />
Es dämmert schon, dann ist das<br />
Ergebnis klar<br />
Der Tag neigt sich dem Ende entgegen,<br />
um 17.00 Uhr ist klar: Alle haben bestanden!<br />
Der Jubel ist groß <strong>und</strong> die Feierlaune steigt<br />
mit dem Abend. Noch eine St<strong>und</strong>e später<br />
finden sich kleine Grüppchen in oder vor<br />
dem altehrwürdigen Backsteinbau „Haus<br />
Bethesda“ – die gute Nachricht wird in die<br />
Welt telefoniert <strong>und</strong> viele stoßen mit einem<br />
Glas Sekt an. „Nach dem schriftlichen <strong>und</strong><br />
praktischen Teil war ich ganz zuversichtlich,<br />
dass das heute klappen könnte“, resümiert<br />
die Klassenlehrerin.<br />
Am nächsten Tag feiern die frisch Examinierten<br />
einen fröhlichern <strong>und</strong> hier <strong>und</strong><br />
da fast übermütigen Gottesdienst, dem<br />
die Freude über die bestandene Prüfung<br />
anzusehen <strong>und</strong> zu hören ist. Für jeden gibt<br />
es die Urk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Rosen, ein Händedruck,<br />
der irische Reisesegen, noch schnell ein<br />
Gruppenfoto – <strong>und</strong> schon geht´s los mit<br />
dem Berufsleben: Herzlichen Glückwunsch!<br />
Susanne Wolf<br />
Prost! Es ist geschafft, alle haben bestanden,<br />
CBG-Leiterin Ute Simon-Polak stößt mit den frisch<br />
Examinierten an.<br />
Mit Gottes Segen <strong>und</strong> einer Rose auf den Weg gemacht: der Examensgottesdienst.<br />
Fotos: Wolf<br />
36 <strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013
Aus der CBG<br />
Pflege bleibt nicht stehen<br />
Drei Fragen an Uta Hofmann, zuständig für Weiterbildungen an der CBG, zu ihren Aufgaben<br />
Hat man oder Frau das Examen erst in<br />
der Tasche, bedeutet das nicht das Ende<br />
des Lernens. Immer auf dem neuesten<br />
Stand bleiben <strong>und</strong> sich dabei in seinem<br />
pflegerischen Beruf weiterentwickeln<br />
kann man sich durch eine Weiterbildung:<br />
zum Beispiel zur Stationsleitung, zum<br />
Praxisanleiter oder W<strong>und</strong>experten.<br />
A u. D: Frau Hofmann, was ist das Gute<br />
daran, nochmals die Schulbank zu drücken?<br />
Wer bei uns eine Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
besucht, bekommt natürlich viel vom aktuellen<br />
wissenschaftlichen Pflege-Diskurs<br />
mit <strong>und</strong> profitiert von der guten Vernetzung<br />
von Schule <strong>und</strong> Praxis. Außerdem sind die<br />
Weiterbildungen immer berufsbegleitend,<br />
modularisiert <strong>und</strong> vom Arbeitgeber finanziert,<br />
weil die Häuser Interesse haben an qualifiziertem<br />
Personal.<br />
A u. D: Wie hat sich die Weiterbildung<br />
Ihrer Meinung nach in den vergangenen<br />
Jahren verändert? Sicher gibt es auch in<br />
dem Bereich immer neue Anforderungen?<br />
Nicht wenige kommen mit schlechten<br />
Erfahrungen, die sie in der Schule gemacht<br />
haben. Heutzutage sind unsere Lehrmethoden<br />
ganz anders <strong>und</strong> darauf ausgerichtet,<br />
zu lernen <strong>und</strong> zu behalten beziehungsweise<br />
anzuwenden – viel lockerer, etwa durch<br />
Fallbeispiele aus der Praxis. Leider gibt es<br />
oft keine Zeit, Anerkennung oder finanzielle<br />
Entschädigung auf Station – ganz bestimmt<br />
Foto: Wolf<br />
aber steigt die Motivation! Die Lerngruppen<br />
haben oft eine sehr hohe – das liegt zum einen<br />
an der Lernatmosphäre <strong>und</strong> daran, sich mit<br />
Leuten aus anderen Häusern auszutauschen.<br />
Es wäre schön, wenn im Arbeitsalltag auch<br />
Zeit geschaffen würde, diese Aufgabe zu übernehmen<br />
– daran hapert es oft noch.<br />
A u. D: Was finden Sie an Ihrem Beruf am<br />
schönsten?<br />
Ganz unterschiedliche Leute kennenzulernen,<br />
Erfahrungen auszutauschen – denn ich<br />
lerne von den Weiterbildungsteilnehmern<br />
ja auch; <strong>und</strong> das bei einer schönen Altersmischung<br />
von Berufsanfängern direkt nach<br />
dem Examen bis zu Über-50-Jährigen. Es freut<br />
mich, wenn ich anderen vermitteln kann, dass<br />
Lernen was Schönes ist.<br />
<strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013 37
Aus der Haus-Chronik<br />
Aus der Haus-Chronik<br />
Von Dezember 2012 bis Mai 2013<br />
17.12.12<br />
Pfarrerin Anja Baum bringt Alt <strong>und</strong> Jung zusammen<br />
gestaltet eine Weihnachtsandacht<br />
für Kindergarten-Kinder vom „Baumhaus“<br />
mit Bewohnern in Haus Salem.<br />
20.12.12<br />
<strong>Kassel</strong>er Ingenieurbüro Döring hilft der<br />
Krippe „Baumzwerge“ mit 3500 Euro<br />
Die jüngste Einrichtung des <strong>Kurhessischen</strong><br />
<strong>Diakonissenhaus</strong>es <strong>Kassel</strong>, die Kinderkrippe<br />
„Baumzwerge“ in der Herkulesstraße, freut<br />
sich in der Adventszeit über eine besondere<br />
Unterstützung: Das <strong>Kassel</strong>er Ingenieurbüro<br />
Döring spendete der Einrichtung, die am 1.<br />
August eröffnet wurde, 3500 Euro. Dazu besuchte<br />
deren Geschäftsführung die Krippe<br />
am 20. Dezember – <strong>und</strong> brachte den Scheck<br />
gleich mit. Damit ermöglichte die <strong>Kassel</strong>er<br />
Firma, eine fantasievolle Holzlandschaft<br />
zu vervollständigen, die in den Räumen<br />
zum Klettern <strong>und</strong> Entdecken einlädt. Nun<br />
können die Kinder dort auch das Träumen<br />
in der Hängematte lernen.<br />
1.1.13<br />
Der Neujahrsgottesdienst aus der Mutterhauskirche<br />
ist dank Deutschlandfunk weltweit<br />
im Radio zu hören.<br />
Der Fachbereich Altenhilfe mit seinen Häusern<br />
in <strong>Kassel</strong> <strong>und</strong> Baunatal-Guntershausen<br />
wird in eine gemeinnützige GmbH überführt.<br />
Nele <strong>und</strong> Carla probierten mit Erzieherin Carolin Lichtblau<br />
die Hängematte aus. Die stellvertretende Leiterin<br />
der „Baumzwerge“, Katja Willius, präsentierte stolz die<br />
gelungene Umsetzung der Spende mit Mika auf dem Arm<br />
(2.v.l.). Zuvor hatte sie mit dem Theologischen Vorstand<br />
der Stiftung Kurhessisches <strong>Diakonissenhaus</strong>, Pfarrer<br />
Christoph Kuhnke (1.v.l.) die beiden Geschäftsführer des<br />
Ingenieurbüros, Rolf Dubbel <strong>und</strong> Claudia Döring, in den<br />
schönen Räumen herumgeführt <strong>und</strong> mit der Einrichtung<br />
bekannt gemacht. Foto: Wolf<br />
38 <strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013
Aus der Haus-Chronik<br />
Pfr. Christoph Kuhnke Theater in Salem Dr. Markus Schimmelpfennig in der ZeHN:<br />
Fotos: Wolf<br />
17.1.13<br />
Neujahrsempfang im Mutterhaus: Theologischer<br />
Geschäftsführer Christoph Kuhnke<br />
begrüßt die neuen Mitarbeiter in der Stiftung<br />
erstmals im feierlichen Rahmen.<br />
23.1.13<br />
Die „ZeHN“ präsentiert sich ihren zuweisenden<br />
Medizinern, Fre<strong>und</strong>en, Förderern.<br />
Dr. Markus Schimmelpfenning vom <strong>Kassel</strong>er<br />
Ges<strong>und</strong>heitsamt betont, wie wichtig es ist,<br />
dass das Diakonie-Zentrum für Schädel-<br />
Hirn-Verletzte Menschen in „Phase F“<br />
versorgt.<br />
7.2.13<br />
Dr. Andreas Jürgens, Erster Beigeordneter<br />
des Landeswohlfahrtsverband, überreicht<br />
einen Scheck in Höhe von einer Million<br />
Euro Fördermittel für das Diakonie-Zentrum<br />
für Schädel-Hirn-Verletzte in Nordhessen<br />
(ZeHN).<br />
14.2.13<br />
Gr<strong>und</strong>schüler der benachbarten Herkulesschule<br />
führen den Bewohnern in Haus Salem<br />
ihr Theaterstück „Der Handschuh“ auf.<br />
21.2.13<br />
Frühjahrskunstschau im Diakonissen-<br />
Krankenhaus<br />
Berauschend-farbenfroh, aber auch tierisch-skurril<br />
ist es auf den drei Etagen des<br />
Klinikfoyers des Diakonissen-Krankenhauses.<br />
Bei der Frühjahrsausstellung des<br />
Akut-Krankenhauses im Vorderen Westen<br />
präsentierten sich diesmal zwei Künstler<br />
auf völlig unterschiedliche Weise.<br />
Während die bulgarische Malerin Temenuzhka<br />
Dikanska mit ihren bunten Ölgemälden<br />
die Klinikwände zum Strahlen bringt,<br />
zeigt der Kunstschlosser Vinzenz Hahn seine<br />
außergewöhnlichen Metallskulpturen, die<br />
er aus Schrott zusammenbaut. „Eigen-ARTig“<br />
lautet der Titel der Ausstellung, die noch<br />
<strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013 39
Aus der Haus-Chronik<br />
<strong>und</strong> beten. Dieses Jahr steht Nachbarland<br />
Frankreich mit den Themen Ausgrenzung<br />
<strong>und</strong> Toleranz im Mittelpunkt.<br />
19. 3.13<br />
Blutspenden am Diako:<br />
Ein kleiner Pieks kann Leben retten. Daher<br />
hatten die Diakonie-Kliniken am 19. März<br />
mit dem Deutschen Roten Kreuz zur Blutspende<br />
eingeladen. Die Aktion war ein voller<br />
Erfolg: 110 Spender waren gekommen,<br />
um ihr Blut abzugeben.<br />
Kunstfre<strong>und</strong>e: DKK-Geschäftsführer Jens Wehmeyer,<br />
Malerin Temenuzhka Dikanska, Kurator Andreas Fleck <strong>und</strong><br />
Künstler Vinzenz Hahn (von links). Foto: Scheimann<br />
bis zum 29. Juni bew<strong>und</strong>ert werden kann.<br />
(Text/Bild: Scheimann)<br />
22. + 23. 3.13<br />
Die Diakonie-Kliniken <strong>Kassel</strong> präsentieren<br />
sich auf den <strong>Kassel</strong>er Ges<strong>und</strong>heitstagen in<br />
der Stadthalle.<br />
1.3.13<br />
Zum Weltgebetstag treffen sich Frauen in<br />
der Mutterhauskirche zum feiern, singen<br />
Foto: Privat<br />
Weltgebetstag der Frauen in der Mutterhauskirche.<br />
Foto:Wolf<br />
23. 3.13<br />
Die <strong>Kassel</strong>er Ortsgruppe der Landsmannschaft<br />
der Deutschen aus Russland e.V. tagt<br />
im Mutterhaus zum Thema „Traumatische<br />
Erfahrungen <strong>und</strong> ihre Wirkung in den Familien<br />
der Russlanddeutschen – seelsorgerliche Perspektiven.<br />
Der Theologische Vorstand Pfarrer<br />
Christoph Kuhnke legte „Religion als ein Stück<br />
Heimat in der Fremde“ aus. (S. Foto oben)<br />
40 <strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013
Aus der Haus-Chronik<br />
Voilà: Ein singender Kindergarten. Foto: Wolf<br />
Hatten Spaß: Beim Girls‘ Day im Diakonissen-<br />
Krankenhaus. Foto: Scheimann<br />
9.4.13<br />
Die Stiftung Kurhessisches <strong>Diakonissenhaus</strong><br />
gibt weitere 20 Prozent ihrer Anteile an<br />
den Diakonie-Kliniken dem evangelischen<br />
Krankenhaus-Verb<strong>und</strong> AGAPLESION ab.<br />
18.4.13<br />
Jetzt geht´s los: Die Kita Kleiner Holzweg<br />
ist nun offiziell ein „Singender Kindergarten“<br />
<strong>und</strong> wird von der dm-Kulturinitiative<br />
„ZukunftsMusiker“ unterstützt: Stephanie<br />
Rudolph, Kauffrau im Einzelhandel bei dm<br />
<strong>und</strong> Projekt-Patin der evangelischen Kita<br />
(Mitte) hatte Liederbücher mit im Gepäck<br />
<strong>und</strong> kam in Begleitung mit der Sängerin<br />
<strong>und</strong> Musik-Pädagogin Veronika Steinert<br />
(im Hintergr<strong>und</strong>), die die Erzieherinnen auf<br />
die schöne Aufgabe vorbereitete, mit den<br />
Kindern gemeinsam zu singen. Die stellvertretende<br />
Kita-Leiterin Iris Endom (l.) <strong>und</strong><br />
Kita-Leiterin Andrea Landhuis (r.) verteilten<br />
jeweils zwei Liederbücher <strong>und</strong> einen Elternbrief<br />
an die insgesamt 59 Kinder der Kita.<br />
25.4.13<br />
Einmal im Jahr findet der Girls’ Day statt, der<br />
Mädchen motivieren soll, technische <strong>und</strong><br />
naturwissenschaftliche Berufe zu ergreifen.<br />
Aber auch Jungs nutzen immer mehr die<br />
Möglichkeit, sich einmal frauenspezifische<br />
Berufe anzusehen. Diesmal ließen sich<br />
Milena Rosenschon, Lennart Lang, Philipp<br />
Gebauer <strong>und</strong> Hashim Mohammed (von<br />
hinten links) sowie Tim Wolfram, Catharina<br />
Haase, Kim Schölch <strong>und</strong> Charlotte Koch<br />
(von vorn links, auf Foto oben rechts) nicht<br />
die Gelegenheit entgehen, in verschiedene<br />
Berufszweige der Diakonie-Kliniken <strong>Kassel</strong><br />
hinein zu schnuppern. Spannende Infos gab<br />
es hierzu von Karin Ahrend (Assistentin der<br />
Pflegedienstdirektion, 2te von hinten links).<br />
8.5.13<br />
Pfarrer Christoph Kuhnke lädt zu Dichtung<br />
<strong>und</strong> Lesung in die Mutterhauskirche ein:<br />
Freiheit ist das führende Thema zum Tag<br />
des Weltkriegsendes.<br />
<strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013 41
Taufe<br />
Termine / Impressum<br />
Termine 2013<br />
Wir laden herzlich ein!<br />
Sonntag, 16. Juni 2013<br />
149. Jahresfest mit Verleihung der<br />
Goldenen Kronenkreuze<br />
10.00 Uhr Festgottesdienst<br />
Mittwoch, den 19. Juni<br />
Das Kurhessische <strong>Diakonissenhaus</strong><br />
mit seinen Einrichtungen präsentiert<br />
sich auf dem Hessentag<br />
Samstag, den 16. November<br />
Ab 10.00 Uhr Basar im Mutterhaus<br />
Termine<br />
AGAPLESION DIAKONIE KLINIKEN KASSEL<br />
Samstag, den 29. Juni<br />
10.00 - 14.00 Uhr: Tag der offenen<br />
Tür der Abteilungen Gastroenterologie<br />
sowie Allgemein-, Viszeral<strong>und</strong><br />
Gelenkchirurgie<br />
Donnerstag, den 18. Juli<br />
18.00 Ausstellungseröffnung der<br />
Malerin Johanna Pletsch-Kampka<br />
Samstag, den 28. September<br />
10.00 - 14.00 Uhr Tag der offenen<br />
Tür der Abteilung Kardiologie<br />
Samstag, den 12. Oktober<br />
10.00 - 14.00 Uhr Tag der offenen<br />
Tür der Abteilung Gefäßchirurgie<br />
<br />
Taufe<br />
10. März 2013<br />
Tyler Wagner * 20. Februar 2012<br />
Impressum<br />
AUFTRAG <strong>und</strong> DIENST erscheint zweimal<br />
im Jahr kostenlos als Hauszeitschrift des<br />
<strong>Kurhessischen</strong> <strong>Diakonissenhaus</strong>es <strong>und</strong> seiner<br />
Einrichtungen.<br />
Zuschriften <strong>und</strong> Leserbriefe bitte an:<br />
Kurhessisches <strong>Diakonissenhaus</strong> <strong>Kassel</strong>,<br />
Redaktion AUFTRAG <strong>und</strong> DIENST,<br />
Goethestraße 85, 34119 <strong>Kassel</strong>.<br />
Auflage: 8.000 Exemplare.<br />
Spenden für die Stiftung Kurhessisches<br />
<strong>Diakonissenhaus</strong> <strong>Kassel</strong> erbitten wir auf das<br />
Konto: 20 10 06 bei Evang. Kreditgenossenschaft<br />
e.G. <strong>Kassel</strong>, Bankleitzahl: 520 604 10<br />
(steuerbegünstigt). Bitte beachten Sie unseren<br />
Spenden-Einhefter mit Zahlkarte.<br />
Herausgeber:<br />
Kurhessisches <strong>Diakonissenhaus</strong> <strong>Kassel</strong><br />
Goethestraße 85, 34119 <strong>Kassel</strong><br />
Tel.: (05 61) 10 02-0<br />
www.diakonissenhaus-kassel.de<br />
Mitglied des Diakonischen Werkes in Kurhessen-Waldeck<br />
e.V. <strong>und</strong> des Gemein schaftswerkes<br />
der Ev. Publizistik e.V.<br />
Redaktion Susanne Wolf,<br />
Tel. 0561 / 1002-4040,<br />
E-Mail: s.wolf@diako-kassel.de<br />
Fotos: Steffen Ackermann, Robert Collette<br />
(Co), DWKW, Kirsten Scheimann, Bernd<br />
Schoelzchen, Susanne Wolf (SU)<br />
Autoren: Pfarrer Christoph Kuhnke, Pfarrer<br />
Ekkehard Raum, Kirsten Scheimann, Jens<br />
Wehmeyer, Susanne Wolf (SU)<br />
Herstellung: Wollenhaupt GmbH<br />
37247 Großalmerode<br />
Tel. 0 56 04 / 50 77 · www.wollenhaupt.de<br />
42 <strong>Auftrag</strong> + <strong>Dienst</strong> Juni 2013
Neue Zeiten<br />
Auch Traditionen bedürfen hier <strong>und</strong> da<br />
kleiner Revisionen. In diesem Jahr wird der<br />
liebgewordene Mutterhaus-Basar, der stets<br />
den Reigen der Basare im Spätjahr einläutet,<br />
statt donnerstags an einem Samstag, aber in<br />
liebgewordenen Hallen, stattfinden. Dies ist<br />
auch dem großen Interesse geschuldet, das<br />
jedes Jahr hohe Besucherzahlen beschert.<br />
Die Organisatorinnen hoffen, dadurch noch<br />
mehr Berufstätige erreichen zu können.<br />
Zusätzlich wird eine Kinderbetreuung angeboten,<br />
damit Eltern oder Großeltern in Ruhe<br />
nach Schätzen stöbern, Freude finden <strong>und</strong><br />
sich durch Speis´<strong>und</strong> Trank stärken können.<br />
Die Mutterhausgemeinde freut sich, mit<br />
allen Gästen, Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Nachbarn Gemeinschaft<br />
zu teilen am Samstag, den 16.<br />
November um 10.00 Uhr.<br />
Herzlich willkommen! (SU)
Wem das Glück anhängt…<br />
…wird auch seinen Weg machen. So oder so<br />
ähnlich mag der Besitzer dieses Fahrrades denken,<br />
wenn er seinen Drahtesel dergestalt schmückt. Er<br />
hängt sein Fähnchen in den Wind, <strong>und</strong> fast hat<br />
man den Eindruck, es braucht gar kein Lüftchen,<br />
um den Fahrer zu beflügeln. Oder soll das Glück<br />
gar nicht angelockt werden? Soll vielmehr Flagge<br />
gezeigt werden: Ich bin schon da, wo das Glück ist?<br />
Alles eine Frage der Mobilität. Vielleicht lohnt der<br />
Gedanke: Lauf´ nicht dem Glück hinterher, nimm´s<br />
einfach mit ins Gepäck deiner Lebensreise. (SU)