herunterladen - Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin
herunterladen - Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin
herunterladen - Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
UNSERE ANGEBOTE Seite 7<br />
Familienanaloge Betreuungsangebote:<br />
Familienwohngruppen und Erziehungsstellen<br />
Der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Kinderdorf</strong> <strong>Berlin</strong> e.V. unterhält<br />
derzeit 19 familienanaloge Wohngruppen<br />
in entsprechend ausgestatteten <strong>Kinderdorf</strong>häusern.<br />
In der Regel werden in den Familiengruppen<br />
sechs Kinder bzw. Jugendliche von einer Hausleitung,<br />
zwei hinzukommenden pädagogischen<br />
Fachkräften und einer Hauswirtschaftskraft betreut<br />
und versorgt. Die Hausleitung hat als Innewohnende<br />
pädagogische Fachkraft ggf. mit Partner<br />
und eigenen Kindern ihren Lebensmittelpunkt<br />
im <strong>Kinderdorf</strong>haus. Jede Familiengruppe bildet<br />
somit eine Lebens- und Erziehungsgemeinschaft.<br />
Vier der neunzehn Familienwohngruppen haben<br />
eine Betriebserlaubnis als sogenannte Intensivgruppe.<br />
Hier werden jeweils fünf Kinder betreut.<br />
Ergänzt wird unser familienanaloges Angebot um<br />
drei Erziehungsstellen. In den Erziehungsstellen<br />
leben jeweils ein oder zwei Kinder, die einer besonders<br />
intensiven Betreuung bedürfen, im Haushalt<br />
der pädagogischen Fachkraft.<br />
Unsere Familienwohngruppen und Erziehungsstellen<br />
befinden sich in den <strong>Berlin</strong>er Bezirken<br />
Spandau, Reinickendorf und Lichtenberg.<br />
Anfragen und Anlässe für die Unterbringung<br />
Im Berichtszeitraum fanden 25 Kinder in unseren<br />
Familiengruppen Aufnahme. Allerdings konnten<br />
wir damit nur zu einem knappen Viertel der hohen<br />
Platznachfrage in Höhe von 212 Anfragen entsprechen.<br />
Die Hilfe empfangenden Familien zeigen häufig<br />
manifeste, mehrdimensionale Schwierigkeiten in<br />
ihrer Lebensbewältigung, die es ihnen mittel- oder<br />
auch langfristig nicht möglich macht, sich ausreichend<br />
um das Wohl ihrer Kinder zu kümmern. In<br />
der Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns wichtig,<br />
dass die Eltern nicht komplett die Verantwortung<br />
für ihre Kinder abgeben, sondern im Rahmen<br />
ihrer Möglichkeiten mit ihren Kindern im Kontakt<br />
stehen und an den Entwicklungen ihrer Kinder<br />
teilhaben. Auf diesem Wege schaffen es einige<br />
Eltern, die nötige Erziehungskompetenz zurück zu<br />
erlangen und die Kinder können wieder zu ihren<br />
Eltern ziehen.<br />
Vorwiegende Hilfeanlässe<br />
Eltern- / umfeldbezogen<br />
Häusliche Konflikte<br />
Familiäre Suchtproblematik<br />
Erziehungsinkompetenz<br />
Ausfall Elternteil<br />
Inhaftierung<br />
(Sex.) Missbrauch<br />
Psych. Erkrankung Elternteil<br />
Sonstige<br />
10,6<br />
4,7<br />
3,5<br />
3,5<br />
28,2<br />
36,5<br />
57,6<br />
63,5<br />
Prozent 10 20 30 40 50 60 70<br />
EVAS-DATENBERICHT 2012<br />
Erfahrungen und Auswirkungen von sexueller<br />
Gewalt bei den Kindern und Jugendlichen<br />
Zu der Vielzahl von belastenden und traumatisierenden<br />
Erfahrungen, die die Kinder aus<br />
ihrer Vorgeschichte mitbringen, gehören auch<br />
sexuelle Grenzüberschreitungen und sexuelle<br />
Gewalt.<br />
In einigen Fällen ist der sexuelle Missbrauch an<br />
dem jeweiligen Kind bekannt. Bei anderen Kindern<br />
liegt auf Grund bestimmter Auffälligkeiten<br />
ein Verdacht nahe. Indikatoren sind beispielsweise<br />
häufiger Rückzug, Scham- und Schuldgefühle,<br />
Weglaufen, Distanzlosigkeit, Grenzverletzungen,<br />
Berührungsängste, sexualisiertes<br />
Verhalten, selbst verletzendes Verhalten, Vernachlässigung<br />
der Körperhygiene, Bettnässen,<br />
sexuell aggressives Verhalten gegenüber anderen<br />
Kindern.<br />
In der Folge der erlittenen sexuellen Gewalt können<br />
sich bei den betroffenen Kindern posttraumatische<br />
Belastungsstörungen, Angststörungen,<br />
Depressionen, Störungen der allgemeinen<br />
Entwicklung, Verhaltensstörungen, Dissoziative<br />
Identitätsstörungen, Essstörungen oder<br />
Schlafstörungen verbunden mit Alpträumen sowie<br />
ein geringes Selbstwertgefühl entwickeln.<br />
ALBERT-SCHWEITZER-KINDERDORF BERLIN E.V.