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Laserspektroskopische Messung von Kohlenmonoxid in ...

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<strong>Laserspektroskopische</strong> <strong>Messung</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Kohlenmonoxid</strong> <strong>in</strong> menschlicher<br />

Atemluft<br />

Diplomarbeit<br />

vorgelegt <strong>von</strong><br />

Marcus Sowa<br />

angefertigt am<br />

Institut für Lasermediz<strong>in</strong><br />

der<br />

He<strong>in</strong>rich-He<strong>in</strong>e-Universität Düsseldorf<br />

März 2008<br />

Referent: Prof. Dr. Peter Her<strong>in</strong>g<br />

Koreferent: Prof. Dr. Dieter Schumacher


Inhaltsverzeichnis<br />

1 E<strong>in</strong>leitung 1<br />

2 Grundlagen 3<br />

2.1 Spurengase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.2 <strong>Kohlenmonoxid</strong> (CO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2.1 endogenes <strong>Kohlenmonoxid</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2.2 CO-Aufnahme und CO-Ausscheidung . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.3 Absorptionsspektroskopie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2.4 Cavity-Leak-Out-Spektroskopie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

2.5 Bestimmung der Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

3 Experimenteller Aufbau 16<br />

3.1 Der CO-Laser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

3.2 Das Spektrometer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

3.3 Das Gassystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

4 Ergebnisse 23<br />

4.1 Vorbetrachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

4.1.1 L<strong>in</strong>ienauswahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

4.1.2 Untersuchung des E<strong>in</strong>flusses des Nafionschlauchs auf die 13 CO-<br />

Konzentration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

4.1.3 Charakterisierung des Messsystems . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

4.2 Untersuchungen zur CO-Aufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

4.3 13 COHb-Bestimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

4.3.1 13 COHb-Bestimmung aus der Atemluft . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

4.3.2 13 COHb-Bestimmung aus dem Blut . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

4.3.3 Nachweisgrenze der Blutuntersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

4.3.4 Vergleich der <strong>Messung</strong>en . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

4.4 tHb-Bestimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

4.4.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

i


ii Inhaltsverzeichnis<br />

TraceGas<br />

4.4.2 Messreihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

4.4.3 tHb-Bestimmung vor und nach e<strong>in</strong>er Blutspende . . . . . . . . . . . 53<br />

4.4.4 Diskussion zur tHb-Bestimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

5 Zusammenfassung und Ausblick 57<br />

Literatur 59<br />

TraceGas<br />

Analysis


1 E<strong>in</strong>leitung<br />

Blutdop<strong>in</strong>g“ ist e<strong>in</strong> Begriff, der den meisten bekannt vorkommen dürfte. In den letzten<br />

Jahren wurde <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit dem Radsport häufig <strong>von</strong><br />

”<br />

Blutdop<strong>in</strong>g<br />

gesprochen. Beim Blutdop<strong>in</strong>g wird die Hämoglob<strong>in</strong>menge im Körper durch e<strong>in</strong>e Bluttransfusion<br />

erhöht. Hämoglob<strong>in</strong> ist für den Sauerstofftransport im Körper zuständig. So wird<br />

durch das Blutdop<strong>in</strong>g die Sauerstoffaufnahme und die Sauerstofftransportkapazität des<br />

Bluts verbessert. E<strong>in</strong>e direkte Folge da<strong>von</strong> ist e<strong>in</strong>e verbesserte Ausdauerleistung. Man unterscheidet<br />

beim Blutdop<strong>in</strong>g zwischen Transfusionen mit Fremdblut und mit Eigenblut.<br />

Fremdbluttransfusionen s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>en Gentest nachzuweisen; jedoch gibt es für Dop<strong>in</strong>g<br />

mit Eigenblut noch ke<strong>in</strong>e <strong>von</strong> der World-Anti-Dop<strong>in</strong>g-Agency (WADA) anerkannte<br />

Nachweismethode. Es gibt allerd<strong>in</strong>gs weltweite Untersuchungen zur Bestimmung der Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse<br />

mittels <strong>Kohlenmonoxid</strong> (CO). Durch regelmäßige Bestimmungen<br />

der Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse wäre es möglich, e<strong>in</strong>en durch Blutdop<strong>in</strong>g plötzlichen Anstieg<br />

der Hämoglob<strong>in</strong>menge zu registrieren und somit Dop<strong>in</strong>gsünder zu entlarven.<br />

In der vorliegenden Diplomarbeit wird die Möglichkeit untersucht, die Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse<br />

mittels CO-Atemanalysen zu bestimmmen. Die <strong>Kohlenmonoxid</strong>konzentration<br />

<strong>in</strong> der Ausatemluft liegt im Spurengasbereich und beträgt bei gesunden, nichtrauchenden<br />

Menschen wenige ppm (parts per million; 1:10 6 ). Sie wird durch e<strong>in</strong> Cavity-Leak-Out-<br />

Spektrometer bestimmt. Es handelt sich dabei um e<strong>in</strong>e Absorptionsspektroskopiemethode,<br />

die mit e<strong>in</strong>em Laser im mittleren Infrarot-Bereich betrieben wird.<br />

Kapitel zwei gibt e<strong>in</strong>en kurzen Überblick über den Themenbereich der Spurengase; dabei<br />

wird speziell auf das <strong>Kohlenmonoxid</strong> und se<strong>in</strong>e Bedeutung im menschlichen Körper<br />

e<strong>in</strong>gegangen. Des Weiteren werden die Grundlagen der Absorptionsspektroskopie und <strong>in</strong>sbesondere<br />

der Cavity-Leak-Out-Spektroskopie behandelt. Im letzten Abschnitt wird e<strong>in</strong>e<br />

Methode zur Bestimmung der Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse vorgestellt, bei der zwar auch CO<br />

verwendet wird, für die aber Blutuntersuchungen erforderlich s<strong>in</strong>d.<br />

Das dritte Kapitel beschreibt den Aufbau des Spektroskopie-Systems und die Funktionsweise<br />

der zentralen Elemente.<br />

Im vierten Kapitel werden die <strong>Messung</strong>en präsentiert, die zur Vorbereitung auf die Bestimmung<br />

der Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse durchgeführt wurden.<br />

Der letzte Abschnitt des Kapitels be<strong>in</strong>haltet schließlich mehrere Messreihen zur Bestim-<br />

1


2 1 E<strong>in</strong>leitung<br />

TraceGas<br />

mung der Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse und e<strong>in</strong>e Erprobung der Methode.<br />

Es wird gezeigt, dass die gemessenen Werte der Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse im hohen Maße<br />

mit theoretisch ermittelten Werten übere<strong>in</strong>stimmen.<br />

TraceGas<br />

Analysis


2 Grundlagen<br />

2.1 Spurengase<br />

Der Begriff Spurengase“ bezeichnet allgeme<strong>in</strong> Gase sehr kle<strong>in</strong>er Konzentrationen. Die<br />

”<br />

für Spurengase typischen Größenordnungen reichen vom ppt- (parts per trillion) bis<br />

zum ppm- (parts per million) Bereich, was e<strong>in</strong>em Molekül auf 10 12 bzw. 10 6 Teilchen<br />

entspricht.<br />

Spurengase spielen beispielsweise <strong>in</strong> der Mediz<strong>in</strong> und der Umwelt e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />

Zum Bereich der Umwelt wird besonders auf den Treibhauseffekt verwiesen. So ist mittlerweile<br />

bekannt, dass unter anderem Kohlendioxid und Methan, die <strong>in</strong> der Atmosphäre<br />

<strong>in</strong> Spurengaskonzentrationen vorkommen, bei der globalen Erwärmung <strong>von</strong> Bedeutung<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

In der menschlichen Atemluft s<strong>in</strong>d neben den Hauptbestandteilen Stickstoff, Sauerstoff,<br />

Kohlendioxid und Wasserdampf auch e<strong>in</strong>e Vielzahl <strong>von</strong> Spurengasen zu f<strong>in</strong>den. Diese<br />

Spurengase entstehen bei verschiedenen Stoffwechselvorgängen im Körper und gelangen<br />

über die Lunge und die Schleimhäute <strong>in</strong> die Ausatemluft. Bestimmte Krankheiten können<br />

die Konzentration verschiedener Spurengase derart bee<strong>in</strong>flussen, dass es möglich ist, diese<br />

Krankheiten mittels e<strong>in</strong>es Atemtests zu diagnostizieren [1, 2, 3].<br />

Für die Spurengasanalyse, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der Atemluft, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Anforderungen an<br />

die Nachweisverfahren zu stellen. Zunächst muss die Empf<strong>in</strong>dlichkeit ausreichend groß<br />

se<strong>in</strong>, um e<strong>in</strong> gutes Signal zu Rausch-Verhältnis gewährleisten zu können. Im Bereich der<br />

Onl<strong>in</strong>e-Analysen ist e<strong>in</strong>e gute Zeitauflösung nötig (


4 2 Grundlagen<br />

TraceGas<br />

2.2 <strong>Kohlenmonoxid</strong> (CO)<br />

<strong>Kohlenmonoxid</strong> ist e<strong>in</strong> geruchloses, farbloses Gas, welches <strong>in</strong> Konzentrationen im Prozentbereich<br />

bei Menschen <strong>in</strong>nerhalb <strong>von</strong> M<strong>in</strong>uten zum Tode führt. Die hohe Toxizität ist<br />

durch die ca. 200mal größere Aff<strong>in</strong>ität des CO gegenüber dem Sauerstoff am Hämoglob<strong>in</strong><br />

zu erklären. Bereits bei kle<strong>in</strong>en CO-Konzentrationen wird der am Hämoglob<strong>in</strong> gebundene<br />

Sauerstoff verdrängt und somit die Sauerstofftransportfunktion des Hämoglob<strong>in</strong>s verm<strong>in</strong>dert<br />

[7].<br />

Hauptquellen des <strong>Kohlenmonoxid</strong>s s<strong>in</strong>d unvollständige Verbrennungsprozesse organischer<br />

Materialien, wie z.B. Holz oder Kohle. Auch Autoabgase enthalten CO, so dass Autowerkstätten<br />

und Garagen gut durchlüftet se<strong>in</strong> sollten. Neben diesen CO-Quellen gibt es<br />

aber auch endogenes <strong>Kohlenmonoxid</strong>.<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

2.2.1 endogenes <strong>Kohlenmonoxid</strong><br />

E<strong>in</strong> gesunder, nichtrauchender Mensch hat im Atem e<strong>in</strong>en <strong>Kohlenmonoxid</strong>gehalt <strong>von</strong> e<strong>in</strong>igen<br />

ppm. Hauptquelle hierfür ist der Abbau <strong>von</strong> Häm, e<strong>in</strong>em Bestandteil sauerstofftransportierender<br />

Prote<strong>in</strong>e, wie dem Hämoglob<strong>in</strong> und dem Myoglob<strong>in</strong> [8]. Myoglob<strong>in</strong> ist für<br />

die Sauerstoffversorgung im Muskelgewebe zuständig, während Hämoglob<strong>in</strong> als Bestandteil<br />

der Erythrozyten diese Rolle im Blut übernimmt. Beide Prote<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d aber auch für<br />

den CO-Transport im Körper verantwortlich. Nur 1% des im Körper enthaltenen <strong>Kohlenmonoxid</strong>s<br />

s<strong>in</strong>d physikalisch <strong>in</strong> den Körperflüssigkeiten gelöst, während ungefähr 85-90%<br />

<strong>in</strong>travaskulär am Hämoglob<strong>in</strong> gebunden s<strong>in</strong>d.<br />

Das Hämoglob<strong>in</strong>, auch als roter Blutfarbstoff bezeichnet, besteht aus 4 Häm- und 4<br />

Glob<strong>in</strong>-E<strong>in</strong>heiten, wie <strong>in</strong> Abb. 2.1 zu sehen ist [9]. Die Sauerstoff- und <strong>Kohlenmonoxid</strong>b<strong>in</strong>dung<br />

erfolgt koord<strong>in</strong>ativ an den Eisenkationen des Häms, man spricht <strong>von</strong><br />

Oxy- (O 2 Hb) bzw. Carboxyhämoglob<strong>in</strong> (COHb). Diese B<strong>in</strong>dungen s<strong>in</strong>d reversibel, d.h.<br />

dass die Liganden ausgetauscht werden können, wenn sich beispielsweise die Partialdrücke<br />

der Gase im Blut ändern. Das endogene <strong>Kohlenmonoxid</strong> führt zu mittleren Carboxyhämoglob<strong>in</strong>konzentrationen<br />

zwischen 0,5 und 2,2% [7].<br />

Neben der endogenen Produktion <strong>von</strong> <strong>Kohlenmonoxid</strong> beim Abbau <strong>von</strong> Häm wurde auch<br />

festgestellt, dass CO bei verschiedenen Krankheiten im erhöhten Maß ausgeatmet wird.<br />

So wurde gezeigt, dass die CO-Ausatemlevel bei kritisch kranken Patienten erhöht s<strong>in</strong>d<br />

[10, 11]. Bei Asthmapatienten und bei Patienten mit Infektionen <strong>in</strong> den Atemwegen lassen<br />

sich erhöhte CO-Ausatemkonzentrationen feststellen [12], ebenso bei an Mukoviszidose<br />

erkrankten Menschen [13, 14]. Des Weiteren gibt es Untersuchungen für die E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten,<br />

beispielsweise bei Organtransplantationen, exogen verabreichten Koh-


TraceGas<br />

Analysis<br />

2.2 <strong>Kohlenmonoxid</strong> (CO) 5<br />

N<br />

N<br />

Fe 2+<br />

N<br />

N<br />

O<br />

OH<br />

O<br />

OH<br />

Abb. 2.1 – L<strong>in</strong>ks ist die Darstellung e<strong>in</strong>es Hämoglob<strong>in</strong>moleküls gezeigt<br />

(Quelle: http://www.nanobio.dk/showms.asp?mid=54&sid=93 14. März<br />

2008). Die 4 Häm-Bauste<strong>in</strong>e, deren chemische Struktur auf der rechten<br />

Seite zu sehen ist (Quelle: eigene Darstellung <strong>in</strong> Anlehnung an<br />

http://metallo.scripps.edu/promise/HAEMMAIN.html 14. März 2008), s<strong>in</strong>d<br />

grau markiert. Besonders zu beachten ist hier das Eisenkation <strong>in</strong> der Mitte des<br />

Chelatkomplexes, an welches sich O 2 und CO b<strong>in</strong>den können.<br />

lenmonoxids. Dabei soll der entzündungshemmende Effekt des CO ausgenutzt werden [3].<br />

2.2.2 CO-Aufnahme und CO-Ausscheidung<br />

Der Gasaustausch f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> der Lunge über die Alveolen statt. Die Ausscheidung <strong>von</strong> CO<br />

erfolgt nur über die Abatmung durch die Lunge. In Abb. 2.2 ist zu sehen, dass die Alveolen<br />

<strong>von</strong> Arterien und Venen umgeben s<strong>in</strong>d, so dass das Gas durch das Blut über e<strong>in</strong>e Membran<br />

<strong>in</strong> die Alveolen diffundieren kann. Dieser Vorgang f<strong>in</strong>det auch umgekehrt <strong>von</strong> den Alveolen<br />

zum Blut h<strong>in</strong> statt. Wie bereits geschildert, wird <strong>Kohlenmonoxid</strong> im Körper größtenteils<br />

<strong>in</strong> Form <strong>von</strong> Carboxyhämoglob<strong>in</strong> transportiert. Die Bildung <strong>von</strong> Carboxyhämoglob<strong>in</strong> im<br />

Blut folgt vere<strong>in</strong>facht betrachtet folgender Gleichgewichtsreaktion:<br />

CO + O 2 Hb ⇋ O 2 + COHb .


6 2 Grundlagen<br />

TraceGas<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

Pulmonalarterie<br />

Alveole<br />

Pulmonalvene<br />

Abb. 2.2 – Skizze zum Aufbau <strong>von</strong> Alveolen und die sie umgebenden Blutgefäße.<br />

(Quelle: http://patricklynch.net/portfolios/medical-illustration/content/<strong>in</strong>dex.html<br />

14. März 2008, Graphik wurde erstellt <strong>von</strong> Patrick J. Lynch, mediz<strong>in</strong>ischer Illustrator<br />

und C. Carl Jaffe, MD, Kardiologe; 2006)<br />

Wendet man auf diese Gleichgewichtsreaktion das Massenwirkungsgesetz an, so erhält man<br />

für die Konzentration des Carboxyhämoglob<strong>in</strong>s [7]:<br />

[COHb] = M · pCO[O 2Hb]<br />

pO 2<br />

. (2.1)<br />

M wird <strong>in</strong> der Literatur häufig als Haldane M Faktor bezeichnet und gibt die relative<br />

Aff<strong>in</strong>ität <strong>von</strong> Hämoglob<strong>in</strong> für <strong>Kohlenmonoxid</strong> gegenüber Sauerstoff an. pCO und pO 2 s<strong>in</strong>d<br />

die Partialdrücke der Gase im Blut.<br />

1965 veröffentlichten Coburn, Forster und Kane e<strong>in</strong>en Artikel [15], der e<strong>in</strong>en detaillierten<br />

Zusammenhang zwischen [COHb], dem Partialdruck <strong>von</strong> CO <strong>in</strong> den Alveolen und der<br />

Lungenventilation wiedergibt. Auf die dort angeführten Zusammenhänge wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

späteren Kapitel e<strong>in</strong>gegangen.<br />

2.3 Absorptionsspektroskopie<br />

Bei der Absorptionsspektroskopie wird das Laserlicht durch die nachzuweisenden Moleküle<br />

absorbiert. Die Stärke der Absorption lässt auf die Konzentration der Moleküle schließen,<br />

während die Molekülart durch die Frequenz des absorbierten Lichts bestimmt wird. Im<br />

mittleren Infrarot(IR)-Bereich bietet der sogenannte spektroskopische F<strong>in</strong>gerabdruck die<br />

Möglichkeit, viele Spurengasmolekülarten zu unterscheiden. Die dafür charakteristischen


TraceGas<br />

Analysis<br />

2.3 Absorptionsspektroskopie 7<br />

OCS (1ppm)<br />

CO (1ppm)<br />

2<br />

CO (1ppm)<br />

NO (1ppm)<br />

Abb. 2.3 – Absorptionsspektrum <strong>von</strong> NO, OCS, CO und CO 2 bei p=50mbar und<br />

T=296 K im Bereich <strong>von</strong> 4µm - 5,5 µm.<br />

Absorptionsl<strong>in</strong>ien liegen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wellenlängenbereich zwischen 2µm und 10µm.<br />

Abbildung 2.3 zeigt die Absorptionsl<strong>in</strong>ien mehrerer Moleküle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wellenlängenbereich<br />

<strong>von</strong> 4µm bis 5,5µm.<br />

Diese IR-Absorptionspektren entstehen durch elektromagnetische Übergänge zwischen<br />

verschiedenen Vibrations-Rotations-Zuständen im elektronischen Grundzustand e<strong>in</strong>es<br />

Moleküls. Sowohl Wellenlänge als auch Stärke der e<strong>in</strong>zelnen Vibrations-Rotations-<br />

Übergänge s<strong>in</strong>d abhängig <strong>von</strong> den B<strong>in</strong>dungsverhältnissen im Molekül und s<strong>in</strong>d somit molekülspezifisch.<br />

Weiterh<strong>in</strong> ist es möglich isotopologenselektiv zu messen, da unterschiedliche<br />

Massen zweier ansonsten gleicher Moleküle zu unterschiedlichen B<strong>in</strong>dungskräften und<br />

somit auch zu anderen IR-Absorptionsspektren führen. Abb. 2.4 verdeutlicht diesen Sachverhalt<br />

am Beispiel <strong>von</strong> 12 CO und 13 CO.<br />

E<strong>in</strong> möglicher Aufbau zur Absorptionsspektroskopie ist <strong>in</strong> Abbildung 2.5 skizziert. Dabei<br />

bef<strong>in</strong>det sich das Probegas <strong>in</strong> der Messzelle im Strahlweg zwischen Laser und Photodetek-


8 2 Grundlagen<br />

TraceGas<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

Abb. 2.4 – Absorptionsspektrum <strong>von</strong> 12 CO und 13 CO bei p=50mbar und T=296 K<br />

im Bereich um 5 µm. Das Verhältnis der Konzentrationen der beiden Moleküle entspricht<br />

dem natürlichen Isotopenverhältnis <strong>von</strong> 12 CO zu 13 CO.<br />

tor. Der Detektor misst die Intensität des durch die Messzelle transmittierten Lichts.<br />

Um e<strong>in</strong>e bestimmte Molekülart zu detektieren, wird e<strong>in</strong> Laser mit e<strong>in</strong>er Frequenz benötigt,<br />

die der Frequenz e<strong>in</strong>er Absorptionsl<strong>in</strong>ie des Moleküls entspricht. E<strong>in</strong> abstimmbarer Laser<br />

eignet sich hierfür besonders gut, da man nicht auf e<strong>in</strong>e bestimmte Absorptionsl<strong>in</strong>ie festgelegt<br />

ist und somit auch unterschiedliche Moleküle detektiert werden können, ohne den<br />

Laser tauschen zu müssen.<br />

Ist die Bed<strong>in</strong>gung λ Laser = λ Absorptionsl<strong>in</strong>e erfüllt, so f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> der Zelle Absorption statt.<br />

Für die transmittierte Intensität I(λ) gilt:<br />

I(λ) = I 0 (λ)e −σ·NL . (2.2)<br />

Dabei bezeichnet I 0 (λ) die e<strong>in</strong>fallende Laser<strong>in</strong>tensität; L die Absorptionsweglänge, d.h. die


TraceGas<br />

Analysis<br />

2.3 Absorptionsspektroskopie 9<br />

Laser<br />

I 0<br />

Absorptionszelle<br />

L<br />

I<br />

Detektor<br />

Abb. 2.5 – Aufbauskizze zur Absorptionsspektroskopie. Das Probegas mit dem<br />

Absorptionskoeffizienten α bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> der Absorptionszelle. Stimmt die Laserfrequenz<br />

mit der Absorptionsfrequenz des Probegases übere<strong>in</strong>, so kann die Konzentration<br />

über die transmittierte Intensität bestimmt werden.<br />

Länge der Zelle; N die Teilchendichte und σ den Absorptionsquerschnitt des gesuchten<br />

Moleküls. Letzterer ist molekülspezifisch und temperaturabhängig, häufig wird er auch<br />

mit der Teilchendichte zu dem Absorptionskoeffizienten<br />

α = σ · N (2.3)<br />

zusammengefasst.<br />

Bei der Betrachtung der Spektrall<strong>in</strong>ien ist zu beachten, dass es sich hierbei nicht um δ-<br />

Peaks handelt. Die L<strong>in</strong>ienprofile unterliegen verschiedenen Verbreiterungsprozessen, deren<br />

E<strong>in</strong>fluss hauptsächlich vom Druck <strong>in</strong> der Messzelle abhängig ist. Bei Drücken unter 10mbar<br />

ist der Dopplereffekt für die L<strong>in</strong>ienform maßgebend, die e<strong>in</strong>er Gauß’schen Glockenform,<br />

der Breite ∆ν Doppler entspricht.<br />

∆ν Doppler = ν 0<br />

c<br />

√<br />

8kT · ln 2<br />

M<br />

(2.4)<br />

Dabei ist ν 0 die Mittenfrequenz der Spektrall<strong>in</strong>ie, c die Lichtgeschw<strong>in</strong>digkeit, k die Boltzmannkonstante,<br />

T die Temperatur und M die Molekülmasse. Die Temperatur ist daher die<br />

bestimmende Variable im oben genannten Druckbereich, betrachtet man e<strong>in</strong>e bestimmte<br />

L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>es Moleküls. Bei e<strong>in</strong>em Druck größer als 100mbar ist die L<strong>in</strong>ienform durch<br />

Stoßprozesse bestimmt und wird durch e<strong>in</strong> Lorentzprofil der Breite ∆ν Lorentz beschrieben:<br />

∆ν Lorentz = 2γp . (2.5)<br />

Die L<strong>in</strong>ienbreite wird nur durch den Druckverbreiterungkoeffizienten γ und den Druck p


10 2 Grundlagen<br />

TraceGas<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

<strong>in</strong> der Messzelle bestimmt.<br />

Spurengasanalysen erfolgen <strong>in</strong> der Regel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Druckbereich zwischen 10mbar<br />

und 100mbar. Dieser Bereich bietet e<strong>in</strong>en guten Kompromiss zwischen Empf<strong>in</strong>dlichkeit<br />

und ausreichend schmaler L<strong>in</strong>ienbreite, was e<strong>in</strong>e Differenzierung der Spektrall<strong>in</strong>ien<br />

gewährleistet. Das L<strong>in</strong>ienprofil ergibt sich <strong>in</strong> diesem Druckbereich aus e<strong>in</strong>er Faltung des<br />

jeweiligen Gauß- und Lorentzprofils und wird als Voigtprofil bezeichnet. Die Breite ∆ν V oigt<br />

beträgt:<br />

∆ν V oigt =<br />

√<br />

∆ν 2 Lorentz + ∆ν2 Doppler . (2.6)<br />

Für viele Moleküle s<strong>in</strong>d die Wellenlängen und L<strong>in</strong>ienstärken der Spektrall<strong>in</strong>ien tabelliert<br />

und <strong>in</strong> Datenbanken wie z.B. HITRAN [16] zu f<strong>in</strong>den. Mit diesen Daten lassen sich die<br />

Spektrall<strong>in</strong>ienformen druck- und temperaturspezifisch berechnen und skizzieren. Abbildung<br />

2.3 ist e<strong>in</strong> Beispiel für e<strong>in</strong>e solche Simulation mit dem Programm SPECTMASTER<br />

[17].<br />

2.4 Cavity-Leak-Out-Spektroskopie<br />

Die oben dargestellte e<strong>in</strong>fachste Form der Absorptionsspektroskopie hat e<strong>in</strong>ige Schwächen.<br />

Der Zusammenhang <strong>von</strong> Absorptionskoeffizienten und der transmittierten Intensität (siehe<br />

Gleichung 2.2) bewirkt, dass Intensitätsschwankungen des Lasers zu Messfehlern führen.<br />

Des Weiteren liegen die kle<strong>in</strong>sten erreichbaren Absorptionskoeffizienten, selbst mit Vielfachreflexionszellen,<br />

nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bereich <strong>von</strong> 10 −6 cm −1 . Für die Spurengasanalyse im<br />

ppb-Bereich müssen aber Abschwächungen im Bereich <strong>von</strong> 10 −7 cm −1 bis 10 −11 cm −1 detektierbar<br />

se<strong>in</strong> [18].<br />

Die Cavity-Leak-Out-Spektroskopie (CALOS) ist e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung der Absorptionsspektroskopie,<br />

die die oben genannten Schwächen nicht aufweist. Die Bestimmung<br />

der Absorptionskoeffizienten erfolgt bei CALOS nicht <strong>in</strong>tensitätsabhängig, sondern über<br />

e<strong>in</strong>e Zeitmessung. Das Problem des Detektionslimits wird durch Verwendung e<strong>in</strong>es optischen<br />

Resonators (Cavity) behoben. Hierbei handelt es sich um e<strong>in</strong>e Anordnung aus<br />

m<strong>in</strong>destens zwei hochreflektierenden Spiegeln, was e<strong>in</strong>e effektive Wegstrecke des Lasers<br />

<strong>von</strong> mehreren Kilometern ermöglicht, ohne die Dimension des Aufbaus, bzw. der Zelle,<br />

vergrößert zu haben. Des Weiteren ist die Cavity-Leak-Out-Methode hochauflösend, was<br />

es möglich macht, selbst eng beie<strong>in</strong>ander liegende Absorptionsl<strong>in</strong>ien zu differenzieren.<br />

Das Pr<strong>in</strong>zip der Cavity-Leak-Out-Spektroskopie ist <strong>in</strong> Abbildung 2.6 dargestellt. E<strong>in</strong> cw-<br />

Laser wird <strong>in</strong> Resonanz mit den Eigenschw<strong>in</strong>gungen (Moden) der Cavity gebracht. Diese


TraceGas<br />

Analysis<br />

2.4 Cavity-Leak-Out-Spektroskopie 11<br />

E<strong>in</strong>kopplung<br />

Absorptionszelle<br />

cw-Laser<br />

optischer<br />

Schalter<br />

Spiegel<br />

R 1<br />

L<br />

Spiegel<br />

R 2<br />

Photodetektor<br />

Abb. 2.6 – Pr<strong>in</strong>zip der Cavity-Leak-Out-Spektroskopie. E<strong>in</strong> cw-Laser wird <strong>in</strong> Resonanz<br />

mit der Cavity gebracht und beim Erreichen e<strong>in</strong>es Schwellenwerts mit Hilfe<br />

e<strong>in</strong>es optischen Schalters unterbrochen. Der Detektor nimmt das Abkl<strong>in</strong>gsignal der<br />

aus der Zelle transmittierten Leistung auf. Aus den Abkl<strong>in</strong>gzeiten der leeren und<br />

gasgefüllten Zelle lässt sich die Konzentration des Probegases ermitteln.<br />

Eigenschw<strong>in</strong>gungen treten im e<strong>in</strong>fachsten Fall bei folgenden Frequenzen auf:<br />

ν n = n ·<br />

c<br />

2L , n ∈ N . (2.7)<br />

Sie werden Grund- bzw. TEM 00 -Moden genannt und s<strong>in</strong>d abhängig <strong>von</strong> der Länge L der<br />

Messzelle.<br />

Die Cavity-Moden besitzen e<strong>in</strong>e spektrale Breite ∆ν C , im verwendeten Aufbau beträgt<br />

sie ca. 20kHz, so dass nur der Teil des e<strong>in</strong>gestrahlten Laserstrahls konstruktiv <strong>in</strong>terferieren<br />

kann, dessen Frequenz sich <strong>in</strong>nerhalb dieser Breite bef<strong>in</strong>det. Dies hat zur Folge, dass<br />

sich nur schmalbandige Laser für die Cavity-Leak-Out-Spektroskopie eignen. Der daraus<br />

resultierende Vorteil ist das hohe Auflösungsvermögen des Systems.<br />

Bei Anregung der Grundmode kommt es zu konstruktiver Interferenz und damit zu e<strong>in</strong>er<br />

Erhöhung der Strahlungsleistung <strong>in</strong>nerhalb der Cavity. Man spricht dabei <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em power<br />

build-up. Mit dem Ansteigen der Strahlungsleistung <strong>in</strong>nerhalb der Cavity nimmt auch die<br />

durch die Spiegel transmittierte Intensität zu, bis e<strong>in</strong> konstantes Niveau I trans erreicht<br />

wird:<br />

I trans = ρI <strong>in</strong><br />

T 2<br />

(1 − R) 2 . (2.8)<br />

ρ gibt an, wieviel der e<strong>in</strong>gestrahlten Intensität I <strong>in</strong> <strong>in</strong> die Zelle e<strong>in</strong>gekoppelt wird. T und<br />

R s<strong>in</strong>d die Transmissions- bzw. Reflektionswerte der Cavity-Spiegel. Im Idealfall würde<br />

durch die Zelle soviel transmittiert werden, wie e<strong>in</strong>gestrahlt wurde. Dies ist im experimentellen<br />

Betrieb nicht der Fall. Erstens ist die E<strong>in</strong>kopplung <strong>in</strong> die Zelle nicht verlustfrei<br />

zu bewerkstelligen; e<strong>in</strong> Grund hierfür ist z.B., dass die Breite der Laserl<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> der Regel<br />

größer ist als die der Cavity und so nur e<strong>in</strong> Teil der e<strong>in</strong>gestrahlten Intensität konstruktiv


12 2 Grundlagen<br />

TraceGas<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

Leistung / willk. E<strong>in</strong>heit<br />

Abkl<strong>in</strong>gzeit τ 0<br />

Abkl<strong>in</strong>gzeit τ<br />

Zeit / μs<br />

Abb. 2.7 – Vergleich des Abkl<strong>in</strong>gsignals τ 0 e<strong>in</strong>er leeren Zelle zum Abkl<strong>in</strong>gsignal τ<br />

e<strong>in</strong>er mit absobierendem Gas gefüllten Cavity.<br />

<strong>in</strong>terferieren kann. Zweitens treten an den Spiegeln Absorptionsverluste auf, so dass für T<br />

nicht der Idealfall T = 1 − R gilt, sondern T = 1 − R − A, wobei A der Absorptionskoeffizient<br />

der Spiegel ist. Im Realfall beträgt die Transmission ca. 3-5% [18].<br />

Wird der Laser bei e<strong>in</strong>em bestimmten Schwellenwert abgeschaltet, so fällt das Strahlungsfeld<br />

<strong>in</strong> der Cavity und damit auch die vom Detektor gemessene Intensität exponentiell<br />

ab:<br />

I(t) = I 0 e −βt . (2.9)<br />

Der Leistungsabfall wird durch die Abkl<strong>in</strong>gzeit τ charakterisiert, welche die Zeit angibt, die<br />

vergeht, bis das Signal auf den 1/e-Teil des Ausgangswertes abgefallen ist. Ist die Zelle mit<br />

e<strong>in</strong>em absorbierenden Gas gefüllt, so s<strong>in</strong>kt die Abkl<strong>in</strong>gzeit τ im Vergleich zur Abkl<strong>in</strong>gzeit<br />

τ 0 e<strong>in</strong>er evakuierten bzw. mit nicht absorbierenden Gas gefüllten Zelle. Abbildung 2.7<br />

verdeutlicht diesen Zusammenhang.<br />

Die folgenden Gleichungen zeigen, wie aus dem Vergleich der beiden Abkl<strong>in</strong>gzeiten der<br />

Absorptionskoeffizient α des Gases bestimmt wird.<br />

Gilt für die Spiegel R 1 = R 2 = R, so fällt die Intensität I pro Umlauf im Resonator um<br />

den Faktor R 2 . Für n-Umläufe bedeutet dies:<br />

I(n) = I 0 R 2n = I 0 e 2nlnR ≈ I 0 e 2n(R−1) . (2.10)


TraceGas<br />

Analysis<br />

2.4 Cavity-Leak-Out-Spektroskopie 13<br />

Die Näherung gilt für R ≈1, was bei hochreflektierenden Spiegeln gegeben ist. Bef<strong>in</strong>det<br />

sich e<strong>in</strong> absorbierendes Gas <strong>in</strong> der Zelle, so ändert sich die Intensität um den Faktor e −αz ,<br />

wobei z die Absorptionslänge ist [19]. Mit 2.9 und der Umlaufzeit t u = 2L c<br />

Umläufe:<br />

folgt für n<br />

2nL<br />

−β<br />

I 0 e c = I 0 e 2n(R−1)−α2nL (2.11)<br />

⇒ β = c ·<br />

Die Def<strong>in</strong>ition der Abkl<strong>in</strong>gzeit τ liefert:<br />

(1 − R)<br />

L<br />

+ α · c . (2.12)<br />

e −1 = e −βτ 1−R<br />

−(c·<br />

= e L +α·c)·τ . (2.13)<br />

Für die Abkl<strong>in</strong>gzeit τ 0 der leeren Zelle gilt:<br />

τ 0 = 1 c ·<br />

L<br />

1 − R , (2.14)<br />

womit sich Gleichung 2.13 nach α umstellen lässt:<br />

α = 1 c<br />

( 1<br />

τ − 1 τ 0<br />

)<br />

. (2.15)<br />

Die Cavity-Leak-Out-Spektroskopie ermöglicht somit die Bestimmung des Absorptionskoeffizienten<br />

e<strong>in</strong>es Gases über e<strong>in</strong>e Zeitmessung. Mit den tabellierten Werten der L<strong>in</strong>ienstärke<br />

σ und Gleichung 2.3 kann dann die Gaskonzentration <strong>in</strong> der Messzelle bestimmt werden.


14 2 Grundlagen<br />

TraceGas<br />

2.5 Bestimmung der Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse<br />

Bereits vor über 120 Jahren wurden Untersuchungen zur Bestimmung des Blutvolumens<br />

mittels CO durchgeführt, aber wegen Problemen bei der COHb-<strong>Messung</strong> zunächst nicht<br />

weiter verfolgt [20]. C. M. Burge und S.L. Sk<strong>in</strong>ner stellten 1995 e<strong>in</strong>e Methode vor, die die<br />

Bestimmung der Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse mit CO ermöglicht [20]. Diese Methode wurde<br />

<strong>von</strong> W. Schmidt und se<strong>in</strong>en Kollegen weiter verbessert [21]. In beiden Fällen atmet der Proband<br />

e<strong>in</strong>e bestimmte Menge CO (ca. 50-90ml) e<strong>in</strong>. Dies funktioniert über e<strong>in</strong> sogenanntes<br />

rebreath<strong>in</strong>g-System“, bei welchem die Ausatemluft des Probanden, nachdem sie mit re<strong>in</strong>em<br />

Sauerstoff angereichert und das Kohlendioxid herausgefiltert wurde, dem<br />

”<br />

Probanden<br />

wieder zugeführt wird. Dadurch wird zum e<strong>in</strong>en möglichst viel des verabreichten <strong>Kohlenmonoxid</strong>s<br />

vom Körper aufgenommen und zum anderen erlaubt es die Quantifizierung des<br />

vom Körper nicht aufgenommenen CO. Die Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse (tHb) lässt sich aus<br />

dem aufgenommenen CO-Volumen (V CO ) und der Differenz der Carboxyhämoglob<strong>in</strong>werte<br />

(∆COHb) vor und nach der CO-Atmung berechnen. Dazu betrachte man zunächst die<br />

Carboxyhämoglob<strong>in</strong>anteile vor und nach der CO-Atmung:<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

[COHb] v<br />

= m COHb v<br />

tHb<br />

, [COHb] n<br />

= m COHb n<br />

tHb<br />

= m COHb v<br />

+ m COHbz<br />

tHb<br />

. (2.16)<br />

m COHbz gibt die Masse des durch die CO-Atmung gebildeten Carboxyhämoglob<strong>in</strong>s an. Die<br />

Differenz der Carboxyhämoglob<strong>in</strong>werte ergibt:<br />

∆COHb = [COHb] n<br />

− [COHb] v<br />

= m COHb v<br />

+ m COHbz − m COHbv<br />

tHb<br />

= m COHb z<br />

tHb<br />

.<br />

(2.17)<br />

Mit Hilfe der Hüfners Zahl lässt sich m COHbz durch das aufgenommene CO-Volumen berechnen.<br />

Die Hüfners Zahl gibt an, wieviel Milliliter CO pro Gramm Hämoglob<strong>in</strong> gebunden<br />

werden können. Stellt man nun Gleichung 2.17 nach tHb um, so erhält man:<br />

tHb = K · V CO · (∆COHb · 1,39) −1 . (2.18)<br />

Dabei wurde noch e<strong>in</strong> Faktor K e<strong>in</strong>gefügt, der e<strong>in</strong> Korrekturfaktor für <strong>Messung</strong>en unter<br />

Nicht-Standard-Bed<strong>in</strong>gungen ist, was zum<strong>in</strong>dest h<strong>in</strong>sichtlich der Temperatur im menschlichen<br />

Körper zutrifft. Bei den <strong>Messung</strong>en <strong>von</strong> Burge und Schmidt werden die COHb-Werte<br />

aus den Blutproben mittels kommerziell erhältlicher Blutanalysegeräte bestimmt.<br />

Die <strong>von</strong> Schmidt vorgestellte Methode funktioniert nach se<strong>in</strong>en Angaben recht zuverlässig<br />

und weist e<strong>in</strong>en Standardfehler <strong>von</strong> 1,7% auf [21].<br />

Die Idee e<strong>in</strong>er COHb-Analyse, die nur auf e<strong>in</strong>e Atemgasmessung basiert, wurde bereits


TraceGas<br />

Analysis<br />

2.5 Bestimmung der Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse 15<br />

1948 <strong>von</strong> Torgny Sjöstrand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Artikel veröffentlicht [22]. Allerd<strong>in</strong>gs wurde diese<br />

Methode nicht allgeme<strong>in</strong> akzeptiert, da die Ergebnisse großen Schwankungen unterlagen<br />

(siehe [20], S. 623). Sjöstrand verwendete ebenfalls e<strong>in</strong> rebreath<strong>in</strong>g-System. Er benutzte<br />

bei se<strong>in</strong>en Berechnungen allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>ige Vere<strong>in</strong>fachungen und Annahmen, die zum<strong>in</strong>dest<br />

aus heutiger Sicht nicht mehr gelten.<br />

Um e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck dafür zu geben, wieviel Hämoglob<strong>in</strong> im Körper e<strong>in</strong>es Menschen ist, s<strong>in</strong>d<br />

die folgenden Daten aufgeführt: E<strong>in</strong> erwachsener Mensch besitzt e<strong>in</strong> Blutvolumen, welches<br />

ca. 6-8% se<strong>in</strong>es Körpergewichts entspricht. Der Hämoglob<strong>in</strong>gehalt im Blut variiert zwischen<br />

130-160g/l bei Frauen und 140-170g/l bei Männern. Die Variationen s<strong>in</strong>d unter<br />

anderem durch unterschiedliche Konstitutionen und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gszustände zu erklären. Für<br />

e<strong>in</strong>en Menschen mit 75kg Körpergewicht ergibt sich damit e<strong>in</strong>e Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse<br />

<strong>von</strong> ca. 800g [9, 23].


3 Experimenteller Aufbau<br />

Die <strong>Kohlenmonoxid</strong>-Analysen für diese Arbeit wurden mit e<strong>in</strong>em 5µm-CALO-<br />

Spektrometer durchgeführt. Nachdem <strong>in</strong> Kapitel 2.4 das Pr<strong>in</strong>zip der Cavity-Leak-Out-<br />

Spektroskopie erläutert wurde, wird <strong>in</strong> diesem Kapitel der Aufbau des verwendeten Systems<br />

beschrieben.<br />

Es folgt e<strong>in</strong>e Beschreibung des Spektrometers, unterteilt <strong>in</strong> den verwendeten Laser, das<br />

Spektrometer und das Gassystem.<br />

3.1 Der CO-Laser<br />

Für die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten spektroskopischen Versuche wurde e<strong>in</strong><br />

CO-Laser verwendet. Hierbei handelt es sich um e<strong>in</strong>en l<strong>in</strong>ienweise abstimmbaren Molekülgaslaser,<br />

der e<strong>in</strong>en Spektralbereich <strong>von</strong> 4,8µm bis 8µm abdeckt. Die Strahlungsleistung<br />

des Lasers liegt, abhängig <strong>von</strong> der gewählten Laserl<strong>in</strong>ie, zwischen wenigen mW<br />

und ca. 300mW. Die ger<strong>in</strong>ge L<strong>in</strong>ienbreite des Lasers <strong>von</strong> nur 50kHz und das gaußförmige<br />

Strahlprofil qualifizieren ihn besonders gut für die Molekülspektroskopie.<br />

Abb. 3.1 zeigt e<strong>in</strong>e Skizze des Laseraufbaus <strong>in</strong>klusive der Laserstabilisierung. Der Resonator<br />

ist ca. 2m lang und wird auf der e<strong>in</strong>en Seite durch e<strong>in</strong> Beugungsgitter (320L<strong>in</strong>ien/mm)<br />

und auf der anderen durch e<strong>in</strong>en, auf e<strong>in</strong>em Piezotubus sitzenden, Silberspiegel begrenzt.<br />

Die Strahlung wird am Gitter teilweise ausgekoppelt und durch e<strong>in</strong>en Strahlteiler aufgeteilt.<br />

E<strong>in</strong> Teil der Strahlen wird zur Anwendung geleitet, während e<strong>in</strong> anderer Teil auf<br />

e<strong>in</strong>en Detektor geleitet wird und zur Steuerung der Stabilisierung des Lasers auf se<strong>in</strong> Leistungsmaximum<br />

dient.<br />

Das Gasgemisch mit dem der Laser betrieben wird, setzt sich zusammen aus CO, welches<br />

das aktive Medium ist; Helium, das zum Kühlen dient; dem Pumpmedium Stickstoff und<br />

Luft. Die Gasentladung wird bei 10kV und e<strong>in</strong>em Entladungsstrom <strong>von</strong> ca. 10mA betrieben.<br />

Bei den Laserübergängen handelt es sich um Übergänge zwischen CO-Vibrations-<br />

Rotations-Niveaus < ν ′ ,J ′ > und < ν ′′ ,J ′′ >, wobei für ν ′ = ν ′′ + 1 und für J ′ = J ′′ − 1<br />

gilt. Die Laserübergänge werden mit P ν ′′(J ′′ ) bezeichnet.<br />

Weitere Informationen, <strong>in</strong>sbesondere die Stabilisierung und den Aufbau betreffend, können<br />

16


TraceGas<br />

Analysis<br />

3.2 Das Spektrometer 17<br />

Blende<br />

He+N 2<br />

LN 2<br />

Pumpe<br />

He+N 2<br />

Spiegel<br />

und<br />

Piezo<br />

Gitter <strong>in</strong> Littrow<br />

Anordnung<br />

Lasergas<br />

(He+N 2<br />

+CO+O ) 2<br />

Blende<br />

Strahlteiler<br />

CaF 2<br />

Laserfrequenzstabilisierung<br />

LN2<br />

gekühlter<br />

InSb Detektor<br />

Abb. 3.1 – Aufbau des CO-Lasers. Der Laserresonator wird auf der l<strong>in</strong>ken Seite<br />

<strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Gitter <strong>in</strong> Littrow-Anordnung und auf der rechten Seite <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em, auf<br />

e<strong>in</strong>em Piezotubus montierten, sphärischen Silberspiegel begrenzt. Das Lasergas bef<strong>in</strong>det<br />

sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Glasdewar und wird mittels Flüssigstickstoff (LN 2 ) gekühlt. Das<br />

am Gitter ausgekoppelte Laserlicht wird aufgeteilt und e<strong>in</strong> Teil zur Steuerung der<br />

Frequenzstabilisierung des Laser verwendet.<br />

u.a. den Vorgängerarbeiten entnommen werden [24, 25, 26].<br />

3.2 Das Spektrometer<br />

In diesem Abschnitt werden der Aufbau des Spektrometers und die Funktionen se<strong>in</strong>er<br />

zentralen Elemente erläutert. Dazu gehören, neben dem bereits beschriebenem Laser, der<br />

elektrooptische Modulator (EOM), die Nachweiszelle sowie der Detektor und die Steuerelektronik.<br />

Wie bereits dargestellt, ist der CO-Laser lediglich l<strong>in</strong>ienweise durchstimmbar. Der Hauptteil<br />

des aus dem Laserresonator ausgekoppelten Strahls wird über sphärische Spiegel <strong>in</strong><br />

den EOM fokussiert. Die Fokussierung ist für die optimale Effizienz der Seitenbanderzeugung<br />

notwendig. Der Kern des EOM ist e<strong>in</strong> CdTe-Kristall, an den e<strong>in</strong> elektrisches<br />

Feld angelegt wird, durch welches der Brechungs<strong>in</strong>dex des Kristalls bee<strong>in</strong>flusst wird. E<strong>in</strong>e<br />

Modulierung dieses Feldes mit e<strong>in</strong>er Mikrowelle führt zu zwei Seitenbändern mit den Frequenzen<br />

ν Laser ± ν Mikrowelle . E<strong>in</strong>e derartige Erzeugung der Seitenbänder erfolgt nur, wenn<br />

das Mikrowellenfeld senkrecht zur Polarisation des Laserstrahls angelegt ist. Aus diesem<br />

Grund ist dem EOM e<strong>in</strong> Polarisator vorgeschaltet. Da die Seitenbänder senkrecht zum<br />

Laserstrahl polarisiert s<strong>in</strong>d, wird der nicht modulierte Anteil des Hauptstrahls durch den<br />

Analysator h<strong>in</strong>ter dem EOM geblockt. Die Leistung auf den Seitenbändern liegt bei e<strong>in</strong>igen<br />

hundert µW . Dank der Eigenschaften der Cavity-Leak-Out-Spektroskopie ist diese<br />

Leistung für die Spurengasanalyse ausreichend. Der EOM dient außerdem als optischer


18 3 Experimenteller Aufbau<br />

TraceGas<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

S8<br />

PZT<br />

S9<br />

Nachweiszelle<br />

S10<br />

S1, R=5m<br />

S11<br />

Blende<br />

Detektor<br />

D2<br />

S6, R=1,5m<br />

S7<br />

S3, R=1m<br />

S5<br />

Polarisator<br />

EOM<br />

Analysator<br />

S4, R=1m<br />

Strahlteiler<br />

S2<br />

Detektor<br />

D1<br />

PZT<br />

CO-Laser<br />

Abb. 3.2 – Aufbau des Spektrometers. Der Hauptteil des Laserstrahls wird über<br />

sphärische Spiegel <strong>in</strong> den EOM fokussiert. Durch Überlagerung mit e<strong>in</strong>er Mikrowellenfrequenz<br />

werden hier zwei kont<strong>in</strong>uierlich abstimmbare Seitenbänder erzeugt.<br />

E<strong>in</strong> Seitenband wird resonant mit der Grundmode der Cavity <strong>in</strong> die Nachweiszelle<br />

e<strong>in</strong>gekoppelt. Der Detektor h<strong>in</strong>ter der Zelle nimmt das transmittierte Signal auf.<br />

Schalter zum Unterbrechen des Strahls, sobald die durch die Zelle transmittierte Leistung<br />

e<strong>in</strong>en bestimmten Schwellenwert erreicht.<br />

Die zwei sphärischen Spiegel S4 und S6 dienen zur E<strong>in</strong>stellung des Strahlradius <strong>in</strong> der<br />

Nachweiszelle und die zwei planen Spiegel zur E<strong>in</strong>kopplung des Strahls <strong>in</strong> die Cavity.<br />

E<strong>in</strong>en H<strong>in</strong>weis auf die Qualität der Justierung gibt die Abkl<strong>in</strong>gzeit τ 0 . Je größer diese ist,<br />

desto genauer ist das System e<strong>in</strong>gestellt. Details zur Justierung der Nachweiszelle und des<br />

Lasers s<strong>in</strong>d ausführlich <strong>in</strong> [26] geschildert.<br />

Die Nachweiszelle besteht aus mehreren Elementen. In ihrem Zentrum bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong><br />

Glasrohr, <strong>in</strong> welches das Probegas geleitet wird. Das Glasrohr wird <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Invarkäfig<br />

gehalten, der sich aus vier zum Glasrohr parallelen Stangen und zwei Endplatten zusammensetzt.<br />

Der ger<strong>in</strong>ge thermische Längenausdehnungskoeffizient des Invars macht den<br />

Aufbau der Zelle besonders temperaturstabil.<br />

An den Endplatten s<strong>in</strong>d die Cavity-Spiegel auf elektrisch verstellbaren Spiegelhaltern<br />

befestigt. Zum gasdichten Abschluss der Zelle s<strong>in</strong>d zwei Edelstahltöpfe mit antireflexbeschichteten<br />

Germaniumfenstern, die zum E<strong>in</strong>- und Auskoppeln des Lasers dienen, auf<br />

den Endplatten montiert. Zur besseren Veranschaulichung ist <strong>in</strong> Abb. 3.3 e<strong>in</strong> Foto der<br />

Nachweiszelle zu sehen.<br />

Nachdem der Strahl die Nachweiszelle durchlaufen hat, wird er mittels e<strong>in</strong>es sphärischen<br />

Spiegels auf den Detektor D2 fokussiert. Das Detektorsignal wird verstärkt und über


TraceGas<br />

Analysis<br />

3.3 Das Gassystem 19<br />

Edelstahltöpfe<br />

Invarkäfig<br />

Glasrohr<br />

Germaniumfenster<br />

Abb. 3.3 – Die Nachweiszelle. Die zentralen Elemente der Nachweiszelle s<strong>in</strong>d markiert.<br />

Die vier Invarstäbe s<strong>in</strong>d zur besseren Temperaturstabilität mit Schaumstoff<br />

ummantelt. Die Wellschläuche, die an den Edelstahltöpfen angeschlossen s<strong>in</strong>d, führen<br />

über die Druckregelung zur Vakuumpumpe. Das Probegas wird über e<strong>in</strong>e Öffnung<br />

<strong>in</strong> der Mitte des Glasrohres e<strong>in</strong>geleitet.<br />

e<strong>in</strong>e DAQ-Karte an den Messrechner übertragen. Zusätzlich dient es, durch die Lock-In-<br />

Technik, zur Steuerung des Piezos e<strong>in</strong>es Cavity-Spiegels und somit zur Stabilisierung der<br />

Resonatormode. E<strong>in</strong> <strong>in</strong> den Regelkreis e<strong>in</strong>gebauter Regler erlaubt die Regulierung der<br />

Intensitätsschwelle, bei der der Laser durch den EOM abgeschaltet wird.<br />

3.3 Das Gassystem<br />

Das Gassystem gewährleistet e<strong>in</strong>en konstanten Druck <strong>in</strong> und e<strong>in</strong>en kontrollierten Gasfluss<br />

durch die Zelle.<br />

Der konstante Druck ist nötig um e<strong>in</strong>e hochpräzise und hochauflösende Spektroskopie<br />

durchführen zu können. Druckschwankungen würden zu Veränderungen der L<strong>in</strong>ienstärken<br />

und L<strong>in</strong>ienbreiten der zu untersuchenden Moleküle führen. Abb. 3.4 zeigt e<strong>in</strong>e Skizze des<br />

Gassystems. Die Gasprobe wird zunächst durch e<strong>in</strong>en Nafionschlauch geleitet.


20 3 Experimenteller Aufbau<br />

TraceGas<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

Gasprobe<br />

Nafionschlauch<br />

Flusskontrolle<br />

Bypass<br />

MKS<br />

MKS<br />

In<br />

MKS<br />

Laserstrahl<br />

transmittiertes<br />

Signal<br />

Detektor<br />

D2<br />

Vakuumpumpe<br />

MKS<br />

Regelventil<br />

In<br />

Messrechner<br />

Druckkontrolle<br />

Abb. 3.4 – Aufbau des Gassystems. Das Probegas wird durch e<strong>in</strong>en Nafionschlauch,<br />

der zur Reduzierung des Wassergehalts der Gasprobe dient, zu e<strong>in</strong>em Massenflussregler<br />

geleitet. Dieser regelt den Gasfluss zur Zelle h<strong>in</strong>. Die Gasprobe wird zunächst über<br />

mehrere Kipphebelventile gesteuert an der Messzelle vorbei zur Vakuumpumpe geleitet.<br />

Langsames Öffnen und Schließen der entsprechenden Ventile leitet das Gas<br />

<strong>in</strong> die Messzelle, ohne große Druckschwankungen, die zur Verstellung der Cavity-<br />

Spiegel führen könnten, zu verursachen. Die Messzelle wird über zwei an die Edelstahltöpfe<br />

angeschlossenen Wellschläuche abgepumpt. E<strong>in</strong> digital steuerbares Regelventil<br />

ermöglicht die Druckkontrolle <strong>in</strong> der Zelle.<br />

Nafion ist e<strong>in</strong> synthetisches Polymer und wurde <strong>in</strong> den 1960er <strong>von</strong> Dr. Walther Grot<br />

bei der Modifizierung <strong>von</strong> Teflon entdeckt. Es handelt sich dabei um e<strong>in</strong>e Membran, die<br />

e<strong>in</strong>e hohe Selektivität und Permeabilität (Durchlässigkeit) für Wasser bietet [27]. Die im<br />

Versuch verwendete Membran ist als Schlauch geformt und bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weiteren<br />

Schlauch, durch den bei niedrigem Druck Stickstoff strömt. Wird das Probegas durch<br />

den Nafionschlauch geleitet, so wird das Wasser, auf Grund des Partialdruckunterschieds<br />

zwischen dem <strong>in</strong>neren und dem äußeren Schlauch, aus der Gasprobe entfernt [25]. Die<br />

Entfernung des Wassers aus den Gasproben ist nötig, da Wasser im mittleren IR-Bereich<br />

stark absorbiert und <strong>in</strong> der Messzelle zu falschen Interpretationen der Messergebnisse<br />

führen würde.<br />

Der nachfolgende Massenflussregler erlaubt die Regulierung des Gasflusses, der mittels


TraceGas<br />

Analysis<br />

3.3 Das Gassystem 21<br />

e<strong>in</strong>er Drehschieberpumpe erzeugt wird, durch die Messzelle. Der Fluss ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bereich<br />

zwischen 5 und 1000sccm regelbar.<br />

Das Gas wird zunächst über e<strong>in</strong>en Bypass an der Zelle vorbeigeleitet und kann anschließend<br />

über Ventile langsam durch die Zelle geleitet werden. Diese Vorhergehensweise ist wegen<br />

der Empf<strong>in</strong>dlichkeit der Justierung der Zelle erforderlich, weil Druckschwankungen zur<br />

Dejustierung der Cavity-Spiegel führen können.<br />

E<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> die Zelle geleitet, sorgt e<strong>in</strong> Regelventil für die Druckkontrolle und -steuerung <strong>in</strong><br />

der Nachweiszelle, die kont<strong>in</strong>uierlich über die zwei Edelstahltöpfe abgepumpt wird.


4 Ergebnisse<br />

Ziel dieser Arbeit ist, die Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse im menschlichen Körper durch Atemgasmessungen<br />

zu bestimmen. Als Vorbild dienten die Arbeiten <strong>von</strong> Burge und Schmidt,<br />

die <strong>in</strong> Kapitel 2.5 vorgestellt wurden. Die erforderlichen COHb-Bestimmungen sollten hier<br />

aber aus e<strong>in</strong>er Atemgasmessung und nicht, wie <strong>in</strong> den Artikeln beschrieben, aus e<strong>in</strong>er<br />

Blutuntersuchung ermittelt werden.<br />

In Kapitel 2.2 wurde gezeigt, dass die COHb-Konzentration im Blut mit der CO-<br />

Konzentration der Ausatemluft verknüpft ist. Dieser Zusammenhang wird auch <strong>in</strong> Abschnitt<br />

4.3.2 untersucht, <strong>in</strong> dem die COHb-Konzentrationen aus Atem- und Blutproben<br />

mit dem CALOS-System ermittelt und verglichen werden.<br />

Zur Berechnung der Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse nach Formel 2.18 ist neben der Bestimmung<br />

<strong>von</strong> [COHb] auch die Bestimmung des Volumens des vom Körper aufgenommen <strong>Kohlenmonoxid</strong>s<br />

nötig, welches die Änderung ∆COHb bewirkt.<br />

Die ersten Atemgasuntersuchungen dienten folglich der Untersuchung zur CO-Aufnahme,<br />

um e<strong>in</strong> Messprotokoll zur tHb-Bestimmung entwickeln zu können. Das erstellte Protokoll<br />

wird anhand mehrerer Messreihen präsentiert.<br />

Den Abschluss dieses Kapitels bildet e<strong>in</strong> Experiment zur Überprüfung der <strong>in</strong> dieser Arbeit<br />

entwickelten tHb-Bestimmung.<br />

Das folgende Unterkapitel geht jedoch zunächst auf die für die Atemgasuntersuchungen<br />

nötigen Vorüberlegungen, wie beispielsweise der L<strong>in</strong>ienauswahl, e<strong>in</strong>.<br />

4.1 Vorbetrachtungen<br />

Die erste Überlegung gilt der Wahl des zu bestimmenden Isotopologs. Das 12 CO, welches<br />

den größten Anteil (ca. 98,6%) <strong>in</strong> der natürlichen Zusammensetzung <strong>von</strong> <strong>Kohlenmonoxid</strong><br />

ausmacht, kommt <strong>in</strong> der menschlichen Ausatemluft <strong>in</strong> relativ großen Konzentrationen <strong>von</strong><br />

1-2ppm vor. Dies bietet zwar den Vorteil, dass es relativ e<strong>in</strong>fach zu detektieren wäre, aber<br />

für die CO-Atmung wären entsprechend höhere Konzentrationen nötig. Zur Erhöhung des<br />

CO-Ausatemlevels ist es erforderlich, dass der Proband CO <strong>in</strong> Konzentrationen e<strong>in</strong>atmet,<br />

die um e<strong>in</strong> mehrfaches größer se<strong>in</strong> müssen als <strong>in</strong> der normalen“ Atemluft im Labor. Die<br />

”<br />

benötigten Konzentrationen lägen viel höher als die maximale Arbeitsplatz-Konzentration<br />

23


24 4 Ergebnisse<br />

TraceGas<br />

<strong>von</strong> 30ppm [28]. Somit kommt die <strong>Messung</strong> <strong>von</strong> 12 CO für die geplanten Atemgasuntersuchungen<br />

nicht <strong>in</strong> Frage.<br />

E<strong>in</strong>e Alternative ist durch das 13 CO gegeben. Mit e<strong>in</strong>em Anteil <strong>von</strong> nur 1,1% <strong>in</strong> der<br />

natürlichen Zusammensetzung <strong>von</strong> <strong>Kohlenmonoxid</strong>, s<strong>in</strong>d die zu detektierenden Konzentrationen<br />

zwar entsprechend ger<strong>in</strong>ger, jedoch ist der Laser auf L<strong>in</strong>ien e<strong>in</strong>stellbar, deren<br />

maximale Leistung für die Detektion absolut ausreichend ist .<br />

Der große Vorteil des 13 CO gegenüber dem 12 CO zeigt sich <strong>in</strong> der Anreicherung der Ausatemluft<br />

mit <strong>Kohlenmonoxid</strong>. Aufgrund des konstanten Isotopologenverhältnisses zwischen<br />

12 CO und 13 CO kann bei der Verwendung <strong>von</strong> 13 CO mit sehr ger<strong>in</strong>gen Konzentrationen<br />

gearbeitet werden, die unterhalb zulässiger Höchstwerte liegen.<br />

13 CO ist nicht radioaktiv, so dass bei der Verwendung <strong>von</strong> Konzentrationen unter 30ppm<br />

ke<strong>in</strong>e gesundheitliche Gefahr für die Probanden oder die Laborarbeiter besteht.<br />

Die Möglichkeit 13 CO für die CO-Untersuchungen zu verwenden, ist wegen der viel kle<strong>in</strong>eren<br />

Konzentrationen bzw. Mengen e<strong>in</strong> großer Vorteil gegenüber der Methode <strong>von</strong> W.<br />

Schmidt [21].<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

4.1.1 L<strong>in</strong>ienauswahl<br />

Bei der L<strong>in</strong>ienauswahl zur Detektion e<strong>in</strong>es Moleküls müssen mehrere Punkte beachtet werden.<br />

Die Absorptionsstärke sollte möglichst groß se<strong>in</strong>, um höchstempf<strong>in</strong>dlich messen zu können.<br />

Dabei sollte die Absorptionsl<strong>in</strong>ie nicht <strong>von</strong> Absorptionsl<strong>in</strong>ien anderer Moleküle überlagert<br />

se<strong>in</strong>, da sonst die Selektivität der <strong>Messung</strong> nicht gewährleistet wäre. Insbesondere Wasser<br />

und Kohlendioxid (CO 2 ) spielen häufig e<strong>in</strong>e störende Rolle bei der Untersuchung der<br />

menschlichen Atemluft im mittleren Infrarotbereich.<br />

Das Wasser kann durch e<strong>in</strong>en Nafionschlauch zum größten Teil aus der Gasprobe entfernt<br />

werden. Mittels e<strong>in</strong>er Kühlfalle könnte das Kohlendioxid aus der Atemprobe entfernt<br />

werden. Die Verwendung der Kühlfalle empfiehlt sich hier aber nicht, da dies zum e<strong>in</strong>en<br />

die Zeitauflösung des Systems negativ bee<strong>in</strong>flussen würde und zum anderen bestünde die<br />

Gefahr, dass die Kühlfalle während der <strong>Messung</strong> zufrieren könnte, wodurch der Gasfluss<br />

zur Nachweiszelle gestoppt werden würde.<br />

Folglich müssen solche Absorptionsl<strong>in</strong>ien gewählt werden, die ke<strong>in</strong>e oder nur e<strong>in</strong>e sehr<br />

ger<strong>in</strong>ge Querempf<strong>in</strong>dlichkeit zu CO 2 aufweisen.<br />

E<strong>in</strong>e weitere E<strong>in</strong>schränkung bei der L<strong>in</strong>ienauswahl ist durch den Laser gegeben. Die kont<strong>in</strong>uierliche<br />

Seitenbandmodulation erlaubt spektrale Fenster im Bereich zwischen 8 und<br />

18GHz l<strong>in</strong>ks und rechts <strong>von</strong> der Laserfrequenz. Die Absorptionsl<strong>in</strong>ien des zu untersuchenden<br />

Moleküls müssen <strong>in</strong> diesem Fenster liegen. Des Weiteren ist zu beachten, dass der


TraceGas<br />

Analysis<br />

4.1 Vorbetrachtungen 25<br />

Laser auf verschiedenen Laserübergängen unterschiedliche Leistungen aufweist. E<strong>in</strong>e zu<br />

schwache Laser<strong>in</strong>tensität hätte zur Folge, dass die Zelle bei höheren Konzentrationen des<br />

absobierenden Moleküls bl<strong>in</strong>d“ werden würde, d.h. dass ke<strong>in</strong>e Leistung mehr zum Detektor<br />

transmittiert werden würde.<br />

”<br />

Die drei CO-Laserl<strong>in</strong>ien 3P13, 4P9 und 4P11 weisen e<strong>in</strong>e ausreichende Intensität<br />

auf. Abb. 4.1 zeigt die mit den genannten Laserl<strong>in</strong>ien spektroskopierbaren 13 CO-<br />

Absorptionsl<strong>in</strong>ien. Die Absorptionsl<strong>in</strong>ien <strong>von</strong> Wasser (0,1%) und Kohlendioxid (5%) s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> diesem Bereich ebenfalls aufgetragen, um kontrollieren zu können, ob Querempf<strong>in</strong>dlichkeiten<br />

bestehen. Die angenommenen Konzentrationen entsprechen der Zusammensetzung<br />

<strong>in</strong> der Ausatemluft, wobei beim Wasser die Verwendung des Nafionschlauchs mit e<strong>in</strong>kalkuliert<br />

wurde. Die Konzentration <strong>von</strong> 13 CO <strong>in</strong> Höhe <strong>von</strong> 1ppm liegt <strong>in</strong> der Größenordnung<br />

der Konzentration, wie sie nach e<strong>in</strong>er CO-Atmung vorkommt.<br />

Man sieht deutlich, dass sich sowohl die 3P13 als auch die 4P11 L<strong>in</strong>ie zur Untersuchung<br />

<strong>von</strong> Atemproben verwenden lassen.<br />

Die Querempf<strong>in</strong>dlichkeit mit CO 2 auf der 4P9-L<strong>in</strong>ie würde die Verwendung e<strong>in</strong>er Kühlfalle<br />

erforderlich machen und eignet sich deshalb weniger zur Atemanalyse.


26 4 Ergebnisse<br />

TraceGas<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

3P13<br />

4P9<br />

4P11<br />

Abb. 4.1 – L<strong>in</strong>ienauswahl. Dargestellt s<strong>in</strong>d die Absorptionsl<strong>in</strong>ien <strong>von</strong> 13 CO mit<br />

e<strong>in</strong>er Konzentration <strong>von</strong> 1ppm, die mit den drei Laserl<strong>in</strong>ien 3P13, 4P9 und 4P11<br />

spektroskopiert werden können. Die Konzentration <strong>von</strong> 13 CO <strong>in</strong> Höhe <strong>von</strong> 1ppm<br />

liegt <strong>in</strong> der Größenordnung der Konzentration, wie sie nach e<strong>in</strong>er CO-Atmung vorkommt.<br />

Die Absorptionsl<strong>in</strong>ien <strong>von</strong> CO 2 s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den <strong>in</strong> der Ausatemluft typischerweise<br />

vorkommenden Konzentrationen ebenfalls aufgetragen, wie auch die <strong>von</strong> Wasser.<br />

Die Wasserkonzentration wurde mit 0,1 % angenommen, was bei der Verwendung<br />

des Nafionschlauchs nicht überschritten wird.<br />

4.1.2 Untersuchung des E<strong>in</strong>flusses des Nafionschlauchs auf die<br />

13 CO-Konzentration<br />

An dieser Stelle wird geprüft, ob der Nafionschlauch e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die Konzentration<br />

<strong>von</strong> 13 CO e<strong>in</strong>er Gasprobe nimmt. Dazu wird 13 CO-Prüfgas mit e<strong>in</strong>er Konzentration <strong>von</strong><br />

1ppm <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Gasprobebeutel gefüllt. Das Gas aus dem Beutel wird e<strong>in</strong>mal über den<br />

Nafionschlauch und e<strong>in</strong>mal über e<strong>in</strong>en normalen Schlauch <strong>in</strong> die Zelle geleitet. Nach ca.<br />

100s wird der Beutel <strong>von</strong> den entsprechenden Schläuchen getrennt und Raumluft <strong>in</strong> die<br />

Zelle geleitet. Abb. 4.2 zeigt das Ergebnis dieser <strong>Messung</strong>.<br />

In beiden Graphen ist deutlich die Stufe zu erkennen, die durch den Wechsel zwischen Probegas<br />

und Raumluft zu Stande kommt. Die untere Stufenebene wurde <strong>in</strong> beiden Fällen als<br />

Nullniveau angenommen. Auf Grund des natürlichen Isotopologenverhältnisses <strong>von</strong> CO ist<br />

<strong>in</strong> der Laborluft zwar auch 13 CO vorhanden, jedoch misst man <strong>in</strong> beiden Versuchen die


TraceGas<br />

Analysis<br />

4.1 Vorbetrachtungen 27<br />

ohne Nafionschlauch<br />

mit Nafionschlauch<br />

0,97 ± 0,01 ppm<br />

0,97 ± 0,01 ppm<br />

Abb. 4.2 – Untersuchung zum E<strong>in</strong>fluss des Nafionschlauchs auf die gemessene<br />

13 CO-Konzentration. Das 13 CO-Prüfgas (1 ppm) wird e<strong>in</strong>mal über e<strong>in</strong>en Nafionschlauch<br />

und e<strong>in</strong>mal über e<strong>in</strong>en normalen Schlauch <strong>in</strong> die Messzelle geleitet. Nach<br />

ca. 100 s wird der Gasbeutel vom jeweiligen Schlauch getrennt und Raumluft <strong>in</strong> die<br />

Zelle geleitet. Diese <strong>Messung</strong> wurde unter den gleichen Parametern durchgeführt<br />

wie die Atemgasanalysen: Druck <strong>in</strong> der Zelle (p Zelle )=50 mbar, Gasfluss durch die<br />

Zelle=1000 sccm.<br />

gleiche Laborluft, so dass diese Annahme gerechtfertigt ist. Der Vergleich der Stufenhöhen<br />

zeigt, dass der Nafionschlauch ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die 13 CO-Konzentration nimmt und somit<br />

für die Atemgasanalysen verwendet werden kann. Der angegebene Fehler <strong>von</strong> 0,01ppm<br />

ergibt sich aus der Standardabweichung bei der Mittelung über die Messpunkte der oberen<br />

Stufenebene.<br />

4.1.3 Charakterisierung des Messsystems<br />

Zur Charakterisierung des Messsystems s<strong>in</strong>d zwei Daten besonders wichtig. Es handelt<br />

sich dabei um die Nachweisgrenze und die Zeitauflösung des Systems.<br />

Die Nachweisgrenze gibt die kle<strong>in</strong>ste messbare Konzentrationsänderung an. Sie ist<br />

abhängig vom Rauschen, das durch thermische und mechanische Störungen während der<br />

<strong>Messung</strong> der Abkl<strong>in</strong>gzeiten hervorgerufen wird.<br />

Bestimmt wird die m<strong>in</strong>imale Nachweisgrenze durch e<strong>in</strong>e so genannte Allan-Varianz-<br />

<strong>Messung</strong>. Dabei wird Stickstoff durch die Nachweiszelle geleitet und das Rauschsignal<br />

des Detektors aufgenommen. Die Messdaten können dann beispielsweise mit dem<br />

Freeware-Programm ALAVA 5.2“ [29] ausgewertet werden. Abb. 4.3 zeigt die Auswertung<br />

der Allan-Varianz e<strong>in</strong>er solchen <strong>Messung</strong>, die unter für Atemmessungen typischen<br />

”<br />

Parametern durchgeführt wurde. Gemessen wurde auf der 3P13-Laserl<strong>in</strong>ie bei ca.


28 4 Ergebnisse<br />

TraceGas<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

1E-8<br />

Absorptionskoeffizient / cm -1<br />

1E-9<br />

0,1 1 10 100 1000<br />

Zeit / s<br />

Abb. 4.3 – Auswertung e<strong>in</strong>er Allan-Varianz-<strong>Messung</strong>. Der x-Achsenabschnitt des<br />

M<strong>in</strong>imums der Kurve gibt die optimale Integrationszeit an. Der zugehörige y-Wert<br />

entspricht dem kle<strong>in</strong>sten nachzuweisenden Absorptionskoeffizienten.<br />

200mW Laserausgangsleistung, bei e<strong>in</strong>em Druck <strong>in</strong> der Nachweiszelle <strong>von</strong> 50mbar und<br />

e<strong>in</strong>em Gasfluss <strong>von</strong> 1000sccm durch die Zelle. Aus dem Graphen lassen sich nun der<br />

m<strong>in</strong>imal nachweisbare Absorptionskoeffizient und die dafür erforderliche Integrationszeit<br />

ablesen. Bei e<strong>in</strong>er Integrationszeit <strong>von</strong> ca. 70,7s liegt der m<strong>in</strong>imal nachweisbare Absorptionskoeffizient<br />

bei 3,27·10 −10 cm −1 , was e<strong>in</strong>er 13 CO-Konzentration <strong>von</strong> 0,1ppb entspricht.<br />

Die Zeitauflösung des CALOS-Systems entspricht der Gasaustauschzeit der Messzelle<br />

und wird durch die t 90 -Zeit charakterisiert. Sie gibt die Zeit an, die das System bei <strong>in</strong>stantaner<br />

Unterbrechung der Gaszufuhr braucht, bis das Absorptionssignal <strong>von</strong> 90% des<br />

Maximums auf 10% fällt (siehe Abb. 4.4).<br />

Zur <strong>Messung</strong> der t 90 -Zeit werden abwechselnd Prüfgas ( 13 CO, 12ppm) aus e<strong>in</strong>em Gasbeutel<br />

und Raumluft über den Nafionschlauch durch die Zelle geleitet.<br />

Bei e<strong>in</strong>em Fluss <strong>von</strong> 1000sccm und e<strong>in</strong>em Druck <strong>von</strong> 50mbar <strong>in</strong> der Nachweiszelle ergibt<br />

sich für 13 CO e<strong>in</strong>e t 90 -Zeit <strong>von</strong> (0,81±0,01)s. Die Zeitauflösung des Systems ist somit<br />

ausreichend, um atemzugsaufgelöste Gasanalysen durchführen zu können.


TraceGas<br />

Analysis<br />

4.2 Untersuchungen zur CO-Aufnahme 29<br />

t 90<br />

Abb. 4.4 – Bestimmung der t 90 -Zeit.<br />

4.2 Untersuchungen zur CO-Aufnahme<br />

Die ersten Atemmessungen, die <strong>in</strong> diesem Abschnitt präsentiert werden, dienen der Aufklärung,<br />

welche 13 CO-Konzentration zur CO-Atmung benötigt wird und wie lange das CO<br />

e<strong>in</strong>geatmet werden sollte, um e<strong>in</strong>e deutliche Änderung im CO-Ausatemlevel zu erhalten.<br />

Der Aufbau des Spektrometers wurde bereits <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen Kapitel beschrieben. An<br />

dieser Stelle wird diesbezüglich nur noch auf den Weg der Atemprobe zum Nafionschlauch<br />

e<strong>in</strong>gegangen.<br />

Der Proband atmet durch e<strong>in</strong> Mundstück, welches <strong>in</strong> Abb. 4.5 zu sehen ist. Die farbigen<br />

Pfeile deuten den Weg der Gasprobe durch das Mundstück für den E<strong>in</strong>- und Ausatemprozess<br />

an. An dem Gase<strong>in</strong>lassventil kann e<strong>in</strong> Atemregler angeschlossen werden, der mit<br />

e<strong>in</strong>er Gasflasche verbunden, den Probanden beim E<strong>in</strong>atmen mit der Gasmischung aus der<br />

Gasflasche versorgt. Wird der Schlauch am Gase<strong>in</strong>lassventil getrennt, so atmet der Proband<br />

Laborluft e<strong>in</strong>.<br />

Das mit dem Mundstück verbundene Spirometer analysiert die E<strong>in</strong>- und Ausatemluft auf<br />

ihren CO 2 - und O 2 -Gehalt h<strong>in</strong>.<br />

Die besondere Konstruktion des im Mundstück <strong>in</strong>tegrierten Anschlusses des Spirometers<br />

erlaubt auch die <strong>Messung</strong> des Atemflusses.<br />

Die aufgenommenen Daten werden über e<strong>in</strong>e Computerschnittstelle an den Messrechner<br />

übertragen und gleichzeitig mit den Messergebnissen der CALOS-<strong>Messung</strong> durch e<strong>in</strong>


30 4 Ergebnisse<br />

TraceGas<br />

LabView-Programm aufgezeichnet.<br />

Bei der Auswertung der Messdaten muss die unterschiedliche Weglänge zwischen dem<br />

Mundstück und dem Spirometer sowie zwischen Mundstück und Cavity beachtet werden.<br />

Der Wegunterschied führt nämlich zu e<strong>in</strong>er zeitlichen Verschiebung der <strong>von</strong> den beiden<br />

Systemen aufgenommmenen Messdaten.<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

Der erste Teil der <strong>Messung</strong> besteht <strong>in</strong> der Bestimmung des 13 CO-Ausatemlevels, das der<br />

Proband beim Atmen der normalen“ Laborluft hat. Zu diesem Zweck atmet der Proband<br />

”<br />

durch das Mundstück, so dass die Atemluft im Spektrometer analysiert werden kann. Die<br />

Atmung soll dabei ruhig und gleichmäßig se<strong>in</strong>, der Atemfluss ca. 20l/m<strong>in</strong> betragen. Dies<br />

soll dazu dienen, die Anzahl möglicher Variablen, wie Atemfluss oder Atemtiefe, kle<strong>in</strong> zu<br />

halten, so dass die <strong>Messung</strong>en untere<strong>in</strong>ander leicht verglichen werden können.<br />

Im zweiten Teil atmet der Proband 13 CO e<strong>in</strong> um das CO-Ausatemlevel zu erhöhen.<br />

Der dritte Teil ist analog zum ersten, nur dass diesmal e<strong>in</strong>e höhere 13 CO-Konzentration<br />

erwartet wird.<br />

Für diese Messreihe standen zwei Gasgemische zur Verfügung. E<strong>in</strong>e Gasflasche war mit<br />

e<strong>in</strong>er Konzentration <strong>von</strong> ca. 1ppm 13 CO und die andere mit ca. 30ppm 13 CO <strong>in</strong> synthetischer<br />

Luft gefüllt.<br />

Die Konzentration <strong>von</strong> 1ppm gegenüber 30ppm bietet den Vorteil, dass das Spektrometer<br />

auch die Daten während der CO-Atmung aufzeichnen kann. Bei e<strong>in</strong>er Konzentration <strong>von</strong><br />

30ppm ist dies mit dem verwendeten System aus mehreren Gründen nicht möglich. E<strong>in</strong><br />

Grund ist, dass die meisten zur Verfügung stehenden Laserl<strong>in</strong>ien zu wenig Leistung haben,<br />

so dass die Zelle bl<strong>in</strong>d“ wird. E<strong>in</strong> weiterer Grund liegt <strong>in</strong> den kle<strong>in</strong>en Abkl<strong>in</strong>gzeiten <strong>von</strong><br />

”<br />

unter 3µs, die bei hohen Konzentrationen und den spektroskopierbaren Absorptionsl<strong>in</strong>ien<br />

gemessen werden müssen. Abkl<strong>in</strong>gsignale <strong>von</strong> unter 3µs liegen am Rand bzw. außerhalb<br />

des Dynamikbereichs des Detektors und der zugehörigen Elektronik, so dass ke<strong>in</strong>e korrekte<br />

Signalaufnahme und -verarbeitung stattf<strong>in</strong>den kann.<br />

Die folgenden Messreihen wurden auf der 3P13 Laserl<strong>in</strong>e bei ca. 200mW durchgeführt.<br />

Der Gasfluss durch die Cavity betrug 1000sccm bei e<strong>in</strong>em Druck <strong>von</strong> 49,7mbar <strong>in</strong> der<br />

Nachweiszelle.<br />

Die ersten hier präsentierten <strong>Messung</strong>en wurden mit der 1ppm-Flasche und e<strong>in</strong>er CO-<br />

Atemzeit <strong>von</strong> ca. 5m<strong>in</strong> bzw. 15m<strong>in</strong> durchgeführt. Abb. 4.6 zeigt das Ergebnis der CO-<br />

<strong>Messung</strong>. Man kann deutlich die drei oben geschilderten Phasen der <strong>Messung</strong> unterscheiden.<br />

Des Weiteren s<strong>in</strong>d sowohl nach der 5- als auch nach der 15-m<strong>in</strong>ütigen CO-Atmung<br />

erhöhte CO-Konzentrationen im Vergleich zum Basislevel (ca. 18ppb±4,8%) zu erkennen.<br />

Die Konzentrationen liegen bei 32ppb ±4,3% (5m<strong>in</strong>) und 47ppb ±4,5% (15m<strong>in</strong>).<br />

Gemessen wurde jeweils das am Ende e<strong>in</strong>es jeden Atemzugs höchste CO-Level. Diese Art


TraceGas<br />

Analysis<br />

4.2 Untersuchungen zur CO-Aufnahme 31<br />

Zuleitungen<br />

zum Spirometer<br />

Ventil<br />

Mundstück<br />

Gase<strong>in</strong>lassventil<br />

Zuleitung zur Messzelle<br />

Abb. 4.5 – Mundstück und Spirometer. Oben ist das Mundstück samt Beschriftung<br />

der Anschlüsse zu sehen. Weitere Informationen hierzu können aus [30] entnommen<br />

werden. Des Weiteren s<strong>in</strong>d die Wege der E<strong>in</strong>- (blau) bzw. Ausatemluft (rot) e<strong>in</strong>gezeichnet.<br />

Das zur <strong>Messung</strong> <strong>von</strong> Atemfluss, O 2 - und CO 2 - Konzentrationen verwendete<br />

Spirometer ist unter dem Mundstück abgebildet.


32 4 Ergebnisse<br />

TraceGas<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

5 m<strong>in</strong> CO-Atmung<br />

15 m<strong>in</strong> CO-Atmung<br />

Basis-Level<br />

CO-Level nach<br />

der CO-Atmung<br />

Abb. 4.6 – Untersuchung zur CO-Aufnahme. Zu sehen s<strong>in</strong>d die Ergebnisse bei<br />

der Verwendung der 1ppm 13 CO-Flasche für die CO-Atmung. Sowohl nach der<br />

5- als auch nach der 15-m<strong>in</strong>ütigen CO-Atmung ist e<strong>in</strong>e im Vergleich zum Basis-<br />

Level erhöhte CO-Konzentration zu erkennen. Die Konzentrationen liegen bei<br />

32 ppb±4,3% (5 m<strong>in</strong>) und 47 ppb±4,5% (15 m<strong>in</strong>).<br />

der Auswertung ist nur s<strong>in</strong>nvoll, wenn die Atemzüge gleich lang und gleich tief s<strong>in</strong>d. Aus<br />

diesem Grund sollte der Proband se<strong>in</strong>en Atemfluss, der ihm am Computermonitor angezeigt<br />

wurde, für jeden Atemzug gleich halten und auch die Dauer der Atemzüge konstant<br />

halten. Die Ergebnisse wurden gemittelt und die Standardabweichung bestimmt.<br />

Der tatsächlich gemachte Fehler könnte aber höher liegen, da zum Zeitpunkt der <strong>Messung</strong><br />

die Laserfrequenzstabilisierung defekt war, was auch an den gezeigten <strong>Messung</strong>en<br />

zu sehen ist. Auf der l<strong>in</strong>ken Seite ist während der CO-Atmung e<strong>in</strong> Anstieg der Maximal-<br />

Konzentration zu erkennen. Dies ist nur durch e<strong>in</strong> Wandern der Laserfrequenz zu erklären,<br />

wodurch sich auch der zur Berechnung der CO-Konzentration benötigte Absorptionskoeffizient<br />

ändert.<br />

Die CO-Inhalationszeit <strong>von</strong> 15m<strong>in</strong> wurde als obere Grenze für Atemmessungen festgestellt,<br />

da die trockene Luft aus der Gasflasche über längere Zeiträume unangenehm für<br />

die Probanden ist. Außerdem ist es im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e spätere Anwendung der Methode<br />

vorteilhaft, möglichst kurze Untersuchungsdauern zu erreichen, um e<strong>in</strong>erseits den Probanden<br />

zu entlasten und andererseits die Untersuchungskosten zu senken.<br />

Um den E<strong>in</strong>fluss des Basis-Levels auf die tHb-Bestimmung, auf die später e<strong>in</strong>gegangen<br />

wird, möglichst ger<strong>in</strong>g zu halten, ist e<strong>in</strong>e Erhöhung der CO-Konzentration m<strong>in</strong>destens um<br />

den Faktor 20 wünschenswert. Wegen der zeitlichen Begrenzung der CO-Atmung muss<br />

deshalb auf höhere CO-Konzentrationen zurückgegriffen werden.<br />

Die <strong>Messung</strong> mit der 30ppm 13 CO-Flasche ergab bereits nach 5m<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e fast 20-fache<br />

Erhöhung der CO-Konzentration, bzw. e<strong>in</strong>e 35-fache Erhöhung nach 10m<strong>in</strong> gegenüber<br />

dem Basis-Level. Wie bereits dargestellt, ist e<strong>in</strong>e Registrierung der CO-Atmung bei e<strong>in</strong>er


TraceGas<br />

Analysis<br />

4.2 Untersuchungen zur CO-Aufnahme 33<br />

nach 5m<strong>in</strong> CO-Atmung<br />

nach 10m<strong>in</strong> CO-Atmung<br />

Abb. 4.7 – Untersuchung zur CO-Aufnahme. Nach e<strong>in</strong>er CO-Atmung (30 ppm<br />

13 CO) <strong>von</strong> 5 m<strong>in</strong> hat sich das CO-Ausatem-Level fast um e<strong>in</strong>en Faktor <strong>von</strong> 20 gegenüber<br />

dem Basis-Level erhöht, nach 10 m<strong>in</strong> um e<strong>in</strong>en Faktor <strong>von</strong> 35.<br />

Konzentration <strong>von</strong> 30ppm mit dem vorgestellten Spektrometer nicht möglich. Aus diesem<br />

Grund wurde die Schlauchverb<strong>in</strong>dung zur Messzelle am Mundstück während dieser<br />

Atmung getrennt und erst zur Bestimmung der erhöhten CO-Konzentration der Atemluft<br />

wiederhergestellt.<br />

Abb. 4.7 zeigt die entsprechenden <strong>Messung</strong>en. Nach 5-m<strong>in</strong>ütiger CO-Atmung liegt<br />

die 13 CO-Konzentration bei 0,34ppm ±2,9% und nach der doppelten Zeit bei<br />

0,64ppm ±2,2%.<br />

Für die folgenden tHb-Bestimmungen ist e<strong>in</strong>e Konzentration <strong>von</strong> 1ppm 13 CO für das<br />

Atemgas zu ger<strong>in</strong>g. Die Gasatemzeit ist auf 15m<strong>in</strong> zu beschränken, so dass zur Erzielung<br />

höherer CO-Ausatem-Level die CO-Konzentration der Gasflasche möglichst hoch<br />

se<strong>in</strong> muss. Die obere Grenze für die zu verwendende Konzentration ist durch die Leistung<br />

des Lasers und die Absorptionsstärke der jeweiligen Absorptionsübergänge beschränkt und<br />

liegt unter 20ppm bei der Spektroskopie auf der 4P11-Laserl<strong>in</strong>ie.<br />

Für die weiteren CO-Atemmessungen wurde deshalb e<strong>in</strong>e Gasmischung mit 16ppm<br />

13 CO <strong>in</strong> synthetischer Luft verwendet. E<strong>in</strong>e 15-m<strong>in</strong>ütige CO-Atmungszeit ergibt e<strong>in</strong>e<br />

13 CO-Konzentration <strong>in</strong> der Ausatemluft <strong>von</strong> 0,81ppm ±2,6%, vgl. Abb. 4.8. Die dabei<br />

erreichte Konzentration ist somit deutlich höher, als bei e<strong>in</strong>er 10-m<strong>in</strong>ütigen CO-Atmung<br />

mit 30ppm 13 CO <strong>in</strong> synthetischer Luft.


34 4 Ergebnisse<br />

TraceGas<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

Abb. 4.8 – Untersuchung zur CO-Aufnahme. Nach e<strong>in</strong>er CO-Atmung (16 ppm<br />

13 CO) <strong>von</strong> 15 m<strong>in</strong> hat sich e<strong>in</strong> CO-Ausatem-Level <strong>von</strong> 0,81 ppm ± 2,6 % e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Für e<strong>in</strong>e bessere Übersicht der <strong>in</strong> diesem Abschnitt präsentierten Ergebnisse s<strong>in</strong>d diese<br />

nochmals <strong>in</strong> der folgenden Tabelle aufgeführt.<br />

13 CO-E<strong>in</strong>atem- Dauer der 13 CO-Ausatem- Fehler<br />

konzentration CO-Atmung konzentration<br />

Raumluft 18ppb 4,8%<br />

1ppm 5m<strong>in</strong> 32ppb 4,3%<br />

1ppm 15m<strong>in</strong> 47ppb 4,5%<br />

30ppm 5m<strong>in</strong> 0,34ppm 2,9%<br />

30ppm 10m<strong>in</strong> 0,64ppm 2,2%<br />

16ppm 15m<strong>in</strong> 0,81ppm 2,6%


TraceGas<br />

Analysis<br />

4.3 13 COHb-Bestimmung 35<br />

4.3 13 COHb-Bestimmung<br />

Wie bereits <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>leitung zu diesem Kapitel erwähnt, ist die <strong>Messung</strong> der 13 COHb-<br />

Konzentration nötig um die Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse nach 2.18 berechnen zu können.<br />

Dieser Abschnitt behandelt die mit dem CALOS-System gegebenen Möglichkeiten zur<br />

COHb-<strong>Messung</strong> sowohl aus der Atemluft als auch aus dem Blut. Die <strong>Messung</strong> der Carboxyhämoglob<strong>in</strong>-Konzentration<br />

aus dem Blut soll zur Kontrolle der Atemmessungen dienen.<br />

4.3.1 13 COHb-Bestimmung aus der Atemluft<br />

Zur Berechnung der 13 COHb-Werte aus der gemessenen 13 CO-Ausatemkonzentration<br />

soll Gleichung 2.1 verwendet werden. Sie wird <strong>in</strong> der Literatur auch häufig als Haldane<br />

Gleichung bezeichnet, bezugnehmend auf John Scott Haldane, der, vor etwa 100 Jahren,<br />

unter anderem die physiologischen Zusammenhänge zwischen CO und Hämoglob<strong>in</strong>,<br />

teilweise durch Selbstexperimente, untersuchte [31].<br />

Der <strong>in</strong> 2.5 angesprochene Forscher T. Sjöstrand verwendete für se<strong>in</strong>e Atemuntersuchungen<br />

ebenfalls die Haldane Gleichung. Allerd<strong>in</strong>gs setzte er für [O 2 Hb] und pO 2 konstante Werte<br />

e<strong>in</strong> und mittelte pCO über mehrere Atemzüge.<br />

Betrachtet man den Verlauf der Sauerstoff- und <strong>Kohlenmonoxid</strong>konzentrationen während<br />

e<strong>in</strong>es Atemzugs, so fällt auf, dass sich die Werte bei normaler Atmung stets ändern,<br />

wie <strong>in</strong> Abb. 4.9 zu sehen ist. Das Problem des sich ändernden CO-Partialdrucks <strong>in</strong><br />

der Ausatemluft lässt sich dadurch lösen, dass der Proband vor dem Ausatmen 15s<br />

oder länger die Luft anhält. Abb. 4.10 zeigt den Verlauf der CO-Konzentration für<br />

unterschiedlich lange Atemanhaltezeiten. Man sieht deutlich, dass die Steigung des<br />

Alveolarplateaus mit längerer Luftanhaltezeit abnimmt. Ab 10s ist die Steigung nahezu<br />

null, d.h., dass sich der CO-Partialdruck der Ausatemluft <strong>in</strong> diesem Bereich nicht ändert.<br />

Der Verlauf der O 2 -Ausatemkonzentration, siehe Abb. 4.10 unten, zeigt e<strong>in</strong> ähnliches<br />

Verhalten, wenn die Luft vor dem Ausatmen angehalten wird. Da die Gase aus den<br />

Alveolen durch Membranen <strong>in</strong>s Blut und umgekehrt diffundieren können, kann man im<br />

Falle e<strong>in</strong>er konstanten Gaskonzentration beim Ausatmen da<strong>von</strong> ausgehen, dass sich e<strong>in</strong><br />

Gleichgewicht gebildet hat, bei dem die Partialdrücke der Gase <strong>in</strong> der Ausatemluft gleich<br />

den Partialdrücken der Gase im Blut s<strong>in</strong>d. Im Folgenden wird nun die Annahme gemacht,<br />

dass dieser Zusammenhang auch für ger<strong>in</strong>ge Änderungen, wie im Fall des Sauerstoffs, gilt.<br />

Der Zusammenhang zwischen dem Sauerstoffpartialdruck und dem Sauerstoffsättigungsgrad<br />

des Hämoglob<strong>in</strong>s [O 2 Hb] ist durch die Sauerstoffdissoziationskurve des Hämoglob<strong>in</strong>s<br />

gegeben [32]. Anhand dieser Kurve lässt sich zu jedem pO 2 -Wert der zugehörige [O 2 Hb]-


36 4 Ergebnisse<br />

TraceGas<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

Beg<strong>in</strong>n des<br />

Ausatmens<br />

Beg<strong>in</strong>n des<br />

E<strong>in</strong>atmens<br />

Abb. 4.9 – Verlauf <strong>von</strong> CO- und O 2 -Konzentrationen während e<strong>in</strong>zelner Atemzüge,<br />

bei gleichmäßiger Atmung.<br />

Wert ermitteln.<br />

Der experimentelle Aufbau für die COHb-<strong>Messung</strong> ist identisch mit dem Aufbau aus 4.2.<br />

Die Parameter des Systems s<strong>in</strong>d ebenfalls identisch, mit Ausnahme der gewählten Laserl<strong>in</strong>ie.<br />

Die <strong>in</strong> diesem Abschnitt dargestellten <strong>Messung</strong>en wurden auf der 4P11-Laserl<strong>in</strong>ie<br />

bei e<strong>in</strong>er Laserausgangsleistung <strong>von</strong> ca. 200mW durchgeführt. Das Atemprotokoll wurde<br />

dah<strong>in</strong>gehend verändert, dass der Proband hier nicht kont<strong>in</strong>uierlich durch das Mundstück<br />

atmete, sondern dass die Atemzüge e<strong>in</strong>zeln aufgenommen wurden. Der Proband atmete<br />

dabei durch das Mundstück e<strong>in</strong>, hielt 15s lang die Luft an und atmetete mit e<strong>in</strong>em<br />

möglichst konstanten Fluss <strong>von</strong> 20-25l/m<strong>in</strong> wieder durch das Mundstück aus. Auf diese<br />

Art wurden fünf bis sechs Atemzüge pro Messreihe aufgenommen.<br />

Mit Hilfe e<strong>in</strong>es <strong>in</strong> LabView entwickelten Auswerteprogramms werden die aufgenommenen<br />

Messdaten zur CO- und Sauerstoffkonzentration der e<strong>in</strong>zelnen Ausatemzüge ausgeschnitten.<br />

Wegen der unterschiedlichen Weglängen der Atemprobe zwischen Mundstück und<br />

Spirometer sowie Mundstück und Nachweiszelle müssen die Zeitskalen der Sauerstoff- und


TraceGas<br />

Analysis<br />

4.3 13 COHb-Bestimmung 37<br />

Alveolarplateau<br />

Atemanhaltezeit<br />

Atemanhaltezeit<br />

Abb. 4.10 – E<strong>in</strong>fluss der Dauer der Luftanhaltezeit auf den Verlauf der CO-<br />

Ausatemkonzentration (oben) und den Verlauf der O 2 -Ausatemkonzentration (unten).


38 4 Ergebnisse<br />

TraceGas<br />

<strong>Kohlenmonoxid</strong>werte gegene<strong>in</strong>ander verschoben werden, so dass die Werte am Anfang<br />

e<strong>in</strong>es jeden Atemzug<strong>in</strong>tervalls den Beg<strong>in</strong>n des Ausatemprozesses widerspiegeln.<br />

Abb. 4.9 zeigt, wie die beiden Kurven korrekt zue<strong>in</strong>ander verschoben se<strong>in</strong> müssen.<br />

Zur Berechnung der COHb-Werte wird nur das letzte Drittel der Ausatemzüge verwendet,<br />

wo die CO-Konzentration konstant ist. Für jeden Atemzug wird COHb sukzessiv<br />

berechnet, <strong>in</strong>dem jedem aufgenommenen O 2 -Wert zunächst der entsprechende [O 2 Hb]-<br />

Wert zugeordnet wird. Auf diese Weise kann zu jedem aufgenommenen Messpunkt des<br />

ausgeschnittenen Bereichs die Carboxyhämoglob<strong>in</strong>konzentration berechnet werden. Die<br />

für die aufgenommenen Atemzüge berechneten COHb-Werte werden gemittelt und die<br />

Standardabweichung berechnet.<br />

Im Folgenden werden zwei Messreihen präsentiert.<br />

Die erste zeigt e<strong>in</strong>e <strong>Messung</strong> des COHb-Basislevels, also der Carboxyhämoglob<strong>in</strong>konzentration,<br />

die ohne künstliche CO-Anreicherung bestimmt wird.<br />

Die zweite Messreihe zeigt die durch CO-Atmung erhöhten COHb-Level, wie sie zur<br />

Bestimmung der Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse erwartet werden.<br />

Alle <strong>Messung</strong>en wurden am gleichen Probanden <strong>in</strong>nerhalb <strong>von</strong> 17Tagen durchgeführt.<br />

Zwischen den e<strong>in</strong>zelnen <strong>Messung</strong>en wurde m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Ruhetag e<strong>in</strong>gehalten, so dass<br />

sich die CO-Ausatemkonzentrationen nach den CO-Atmungen der zweiten Messreihe<br />

wieder normalisieren konnten. Die Elim<strong>in</strong>ationszeit für aufgenommenes CO aus dem<br />

Körper beträgt etwa 18 Stunden [7].<br />

Abb. 4.11 zeigt im unteren Teil die Auswertung der COHb-Basislevel. Die rote L<strong>in</strong>ie<br />

stellt den Mittelwert <strong>von</strong> 4,42·10 −5 der Messergebnisse dar. In dieser Darstellung ist<br />

zu erkennen, dass die Werte relativ weit gestreut s<strong>in</strong>d. Dies zeigt nochmals, dass e<strong>in</strong>e<br />

deutliche Erhöhung der Carboxyhämoglob<strong>in</strong>konzentration notwendig ist, um e<strong>in</strong>en<br />

möglichen E<strong>in</strong>fluss der Schwankungen auf die tHb-<strong>Messung</strong> zu reduzieren.<br />

Die e<strong>in</strong>gezeichneten Standardabweichungen der Messpunkte s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Maß für die Schwankungen<br />

der Ergebnisse an den e<strong>in</strong>zelnen Messtagen. Bis auf e<strong>in</strong>e Ausnahme liegen sie bei<br />

unter 10,3%.<br />

Die COHb-Level im oberen Teil <strong>von</strong> Abb. 4.11 s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>e 15-m<strong>in</strong>ütige CO-Atmung<br />

e<strong>in</strong>es Gasgemisches mit 16,5ppm 13 CO <strong>in</strong> synthetischer Luft erreicht worden. Es ist<br />

deutlich zu erkennen, dass die Messwerte im Vergleich zum Basislevel weniger streuen. Sie<br />

liegen im Bereich der Standardabweichung vom Mittelwert entfernt weg. Der Mittelwert,<br />

hier dargestellt durch die blaue L<strong>in</strong>ie, beträgt 1,17·10 −3 und ist somit rund 26mal höher<br />

als das Basisniveau.<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

Zum Vergleich der gemessenen 13 COHb-Konzentration des Basislevels mit den Literaturwerten<br />

für entsprechende COHb-Werte, die sich aus der endogenen CO-Produktion


TraceGas<br />

Analysis<br />

4.3 13 COHb-Bestimmung 39<br />

[COHb] nach CO-Atmung<br />

[COHb]-Basislevel<br />

Abb. 4.11 – Messreihe zur Bestimmung der COHb-Level.<br />

ergeben, dient folgende Betrachtung. 13 CO macht im natürlichen Isotopologen-Verhältnis<br />

1,1% des gesamten <strong>Kohlenmonoxid</strong>s aus. Für die Umrechnung der gemessenen 13 COHb-<br />

Werte <strong>in</strong> COHb-Werte der natürlichen Isotopologenzusammensetzung gilt:<br />

[COHb] nat = [ 13 COHb] · 100<br />

1,1 . (4.1)<br />

Angewendet auf das gemessene Basislevel ergibt sich damit e<strong>in</strong> COHb nat -Wert <strong>von</strong> ca.<br />

0,4%, was im Bereich der <strong>in</strong> 2.2 genannten Literaturwerte liegt.<br />

4.3.2 13 COHb-Bestimmung aus dem Blut<br />

Dieser Abschnitt soll e<strong>in</strong>e Möglichkeit zur Kontrolle der durchgeführten COHb-<br />

Bestimmungen aus Atemgasmessungen liefern.<br />

E<strong>in</strong>e COHb-<strong>Messung</strong> mit kommerziell erhältlichen Blutgasanalysegeräten, wie sie beispielsweise<br />

<strong>in</strong> Krankenhauslaboren zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d, scheidet aus. Diese Geräte können ke<strong>in</strong>e


40 4 Ergebnisse<br />

TraceGas<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

Membran<br />

N 2<br />

Nafionschlauch<br />

Messrechner<br />

Reaktionsgefäß<br />

Glasfritte<br />

MKS<br />

In<br />

Bypass<br />

MKS<br />

MKS<br />

Flusskontrolle<br />

Laserstrahl<br />

MKS<br />

MKS<br />

transmittiertes<br />

Signal<br />

LN2<br />

gekühlter<br />

Detektor<br />

Vakuumpumpe<br />

Regelventil<br />

MKS<br />

In<br />

Druckkontrolle<br />

Abb. 4.12 – Aufbau des Gassystems für die Blutuntersuchung.<br />

isotopologenselektive <strong>Messung</strong>en durchführen. Mit Hilfe der Umrechnung 4.1 ließen sich<br />

zwar die 13 COHb-Basislevel auf COHb nat umrechnen, jedoch ist die Genauigkeit der Analysegeräte<br />

im Bereich dieser kle<strong>in</strong>en Konzentrationen im unteren %-Bereich nicht ausreichend<br />

um adäquate Vergleichsmessungen durchführen zu können.<br />

Die im Folgenden vorgestellte <strong>Messung</strong> beruht darauf, dass das am Hämoglob<strong>in</strong> gebundene<br />

CO freigesetzt wird. Die COHb-Konzentration wird durch das Volumen des freigesetzten<br />

CO berechnet, welches über das CALOS-System bestimmt werden soll.<br />

Hierfür wird der Aufbau des Systems im Vergleich zu den Atemmessungen, wie <strong>in</strong> Abb. 4.12<br />

skizziert, verändert. Statt des Mundstücks ist e<strong>in</strong> Reaktionsgefäß mit dem Nafionschlauch<br />

verbunden. Das Reaktionsgefäß besitzt drei Öffnungen. Durch die erste strömt Stickstoff,


TraceGas<br />

Analysis<br />

4.3 13 COHb-Bestimmung 41<br />

welches zwei Aufgaben erfüllt. Zum e<strong>in</strong>en wird durch den Stickstofffluss das freigesetzte<br />

CO <strong>in</strong> den Nafionschlauch geleitet und zum anderen sorgen die Gasbläschen dafür, dass die<br />

Flüssigkeit im Reaktionsgefäß stets gemischt wird. Die zweite Öffnung ist mit e<strong>in</strong>er gasdichten<br />

Membran verschlossen, die mit e<strong>in</strong>er Spritze durchstochen werden kann, ohne die<br />

Gasdichtigkeit zu verlieren. Durch die letzte Öffnung wird das Gas <strong>in</strong> den Nafionschlauch<br />

und somit <strong>in</strong> die Nachweiszelle geleitet.<br />

Bevor die Blutproben, die aus e<strong>in</strong>er Armvene entnommen wurden, untersucht werden<br />

können, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Vorbereitungen notwendig.<br />

Die Mengen und Konzentrationen der benötigten Chemikalien wurden e<strong>in</strong>er<br />

Veröffentlichung <strong>von</strong> R. Iffland und G. Sticht entnommen [33], die Vorgehensweise aber<br />

entsprechend der vorhandenen Gerätschaften leicht abgeändert.<br />

Als Vorbereitung werden zunächst 2ml Blut mit 6ml e<strong>in</strong>er 3prozentigen Sapon<strong>in</strong>lösung<br />

und 12ml Wasser versetzt und ca. 20m<strong>in</strong> geschüttelt. Dies führt zur Zerstörung der Zellmembranen<br />

und wird als Hämolyse bezeichnet. Das Gemisch wird filtriert, um die Schwebstoffe<br />

abzutrennen. 5ml des Filtrats werden zusammen mit e<strong>in</strong>igen Tropfen Octanol, e<strong>in</strong>em<br />

Schaumhemmer, <strong>in</strong> das Reaktionsgefäß gegeben, das wie oben beschrieben angeschlossen<br />

wurde.<br />

Die <strong>Messung</strong> wird auf der 3P13 Laserl<strong>in</strong>ie bei e<strong>in</strong>em Gasfluss durch die Messzelle <strong>von</strong><br />

100sccm und e<strong>in</strong>em Druck <strong>von</strong> 50mbar durchgeführt.<br />

Zur Freisetzung des <strong>Kohlenmonoxid</strong>s aus der Lösung werden 4ml e<strong>in</strong>er 3,3prozentigen<br />

Kaliumferricyanid-Lösung (rotes Blutlaugensalz) durch die Membran <strong>in</strong> die Lösung gespritzt.<br />

Das CO wird <strong>von</strong> dem Cyanid aus dem Hämkomplex verdrängt und durch den<br />

Stickstofffluss <strong>in</strong> die Messzelle geleitet.<br />

Abb. 4.13 zeigt den Verlauf der dabei gemessenen 13 CO-Konzentration. Für die Berechnung<br />

der 13 COHb-Konzentration der Blutprobe muss das Volumen des freigesetzten<br />

13 CO bestimmt werden. Dafür muss zunächst die Fläche zwischen dem Graphen und<br />

der Abzisse berechnet werden. Das Programm Orig<strong>in</strong>Pro 7.5 (Orig<strong>in</strong>Lab) verfügt über<br />

e<strong>in</strong>e Funktion mit der e<strong>in</strong>e Pulsfunktion an den Graphen gefittet werden kann. Die Verwendung<br />

der Pulsfunktion erlaubt e<strong>in</strong>e objektive Auswertung des CO-Peaks, da sich ihre<br />

Null<strong>in</strong>ie, der Teil des Graphen vor dem CO-Peak, exakt auf den Nullwert der Abzisse<br />

verschieben lässt. Gleichung 4.2 gibt die für den Pulsfit verwendete Formel an.<br />

y = y 0 + A ·<br />

( (<br />

1 − exp − x − x )) P (<br />

0<br />

· exp − x − x )<br />

0<br />

t1<br />

t2<br />

(4.2)<br />

Das Integral der Pulsfunktion ergibt die gesuchte Fläche, die, multipliziert mit dem Gasfluss<br />

durch die Zelle, das freigesetzte 13 CO-Volumen ergibt.<br />

Der nächste Schritt besteht dar<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>en Teil der vorbehandelten Blutprobe mit CO zu


42 4 Ergebnisse<br />

TraceGas<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

0,025<br />

0,020<br />

0,015<br />

Rohdaten<br />

Pulsfit<br />

c( 13 CO) / ppm<br />

0,010<br />

0,005<br />

0,000<br />

-0,005<br />

-0,010<br />

0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600<br />

Zeit / s<br />

Abb. 4.13 – V CO -Bestimmung aus e<strong>in</strong>er hämolysierten Blutprobe (5 ml). Zu sehen<br />

ist der Verlauf der 13 CO-Konzentration nach Zugabe des Kaliumferricyanids. Das<br />

daraus ermittelte freigesetzte Volumen an 13 CO beträgt 5,38·10 −9 l.<br />

sättigen. Hierfür wurden 4ml CO und 1ml des Blutfiltrats <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er gasdichten Spritze aufgezogen<br />

und geschüttelt. Statt 13 CO wurde für die Sättigung 12 CO verwendet und das<br />

Ergebnis entsprechend des Isotopologenverhältnisses korrigiert. Aus dieser Lösung wurde,<br />

wie gerade beschrieben, ebenfalls das freigesetzte 13 CO-Volumen bestimmt, allerd<strong>in</strong>gs wurde<br />

das Kaliumferricyanid erst nach dem ersten CO-Peak h<strong>in</strong>zugegeben. Dieser erste Peak<br />

lässt sich durch CO erklären, das während der CO-Sättigung <strong>in</strong> Form <strong>von</strong> Gasbläschen<br />

<strong>in</strong> die Probe gelangte. Statt der 5ml des Filtrats, wurden, wegen des zu erwartenden viel<br />

höheren Peaks, nur 100µl verwendet. In Abb. 4.14 ist das Ergebnis dieser <strong>Messung</strong> zu<br />

sehen. Die Auswertung des CO-Volumens erfolgt nur über den zweiten Puls, da nur dieser<br />

das aus dem Hämoglob<strong>in</strong> freigesetzte 13 CO widerspiegelt.<br />

Die COHb-Konzentration der dem Probanden entnommenen Blutprobe lässt sich aus<br />

dem Quotienten der ermittelten freigesetzten CO-Volum<strong>in</strong>a berechnen [7]. Dabei ist zu


TraceGas<br />

Analysis<br />

4.3 13 COHb-Bestimmung 43<br />

Abb. 4.14 – V ges<br />

CO -Bestimmung aus e<strong>in</strong>er mit 12 CO gesättigten Blutprobe (100 µl).<br />

Der erste Peak ist durch CO zu erklären, welches während der CO-Sättigung <strong>in</strong><br />

Form <strong>von</strong> Gasbläschen <strong>in</strong> die Probe gelangte. Das aus dem Hämoglob<strong>in</strong> freigesetzte<br />

13 CO wird aus dem zweiten Peak bestimmt, der erst nach H<strong>in</strong>zugabe des Kaliumferricyanids<br />

gemessen wurde. Das daraus ermittelte freigesetzte Volumen an<br />

13 CO beträgt 14,28·10 −9 l.<br />

beachten, dass das CO-Volumen (V ges<br />

CO<br />

) der mit CO gesättigten Probe h<strong>in</strong>sichtlich des<br />

Isotopologenverhältnisses und der kle<strong>in</strong>eren Menge der untersuchten Probe angepasst wird,<br />

im vorliegenden Fall entspricht dies dem Faktor 50:<br />

[ 13 COHb] Blut = V CO<br />

50 · V ges · 1,1<br />

CO<br />

100 . (4.3)<br />

Die <strong>Messung</strong> <strong>von</strong> V CO wurde mit fünf Blutproben wiederholt. V ges<br />

CO<br />

wurde aus Probe<br />

Nr.1 dreimal aufgegeben. Daraus folgt für die 13 COHb-Konzentration aus dem Blut:<br />

[ 13 COHb] Blut = 6,97 ·10 −5 ± 18 %. Der angegebene Fehler ergibt sich aus den berechneten<br />

Standardabweichungen e<strong>in</strong>gesetzt <strong>in</strong> das Fehlerfortpflanzungsgesetz, welches auf Gleichung<br />

4.3 angewendet wurde.<br />

Die Blutproben für die <strong>Messung</strong>en <strong>von</strong> V CO wurden zwar kurz nache<strong>in</strong>ander dem Proban-


44 4 Ergebnisse<br />

TraceGas<br />

den aus e<strong>in</strong>er Armvene entnommen, und sollten deswegen nahezu den gleichen COHb-Wert<br />

aufweisen. Die Proben wurden jedoch e<strong>in</strong>zeln mit den Chemikalien versetzt, so dass die <strong>in</strong><br />

das Reaktionsgefäß aufgegebenen Proben nicht identisch waren.<br />

Des Weiteren sollte bei der Fehlerbetrachtung auch der Wert der Messgröße, bzw. das<br />

Signal zu Rausch-Verhältnis betrachtet werden. Abb. 4.13 zeigt, dass das Rauschen im<br />

Vergleich zum c( 13 CO)-Maximum relativ groß ist. Dies macht e<strong>in</strong>e Anpassung e<strong>in</strong>er Pulsfunktion<br />

schwierig und stellt somit wahrsche<strong>in</strong>lich die größte Fehlerquelle dar.<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

4.3.3 Nachweisgrenze der Blutuntersuchung<br />

Zur Ermittlung der Nachweisgrenze wurde e<strong>in</strong>e Messreihe durchgeführt, bei der die Menge<br />

der <strong>in</strong> das Reaktionsgefäß aufgegebenen Blutlösung sukzessiv verr<strong>in</strong>gert wurde. Damit<br />

wurde zunächst das kle<strong>in</strong>ste detektierbare freigesetzte 13 CO-Volumen bestimmt. Die<br />

Grenze bildete die <strong>Messung</strong>, deren Graph e<strong>in</strong>en Peak besaß, an dem sich die Pulsfunktion<br />

noch gerade anpassen ließ. Die Grenze wurde bei e<strong>in</strong>em aufgegebenen Volumen <strong>von</strong><br />

200µl festgestellt. Zur Berechung der Standardabweichung wurde die Probe viermal mit<br />

diesem Volumen aufgegeben. Das ermittelte m<strong>in</strong>imal detektierbare 13 CO-Volumen beträgt<br />

1,1·10 −9 l ±15,6%. Das entspricht e<strong>in</strong>er 13 COHb-Konzentration <strong>von</strong> 2,1·10 −5 ±16,2%.<br />

Umgerechnet auf das natürliche Isotopenverhältnis zeigt sich, dass mit der verwendeten<br />

Methode COHb-Konzentrationen bis zu 0,2% bestimmt werden können. Dies ist absolut<br />

ausreichend, um die besonders niedrigen COHb-Basislevel gesunder, nichtrauchender<br />

Menschen messen zu können.<br />

Die Nachweisgrenzen verschiedener Methoden für die Analyse <strong>von</strong> <strong>Kohlenmonoxid</strong> aus<br />

Blutproben werden <strong>in</strong> [34] auf Seite 29 <strong>in</strong> ml(CO)/dl(Blut) angegeben. E<strong>in</strong>e entsprechende<br />

Umrechnung der hier bestimmten Nachweisgrenze ergibt 6,75 ·10 −6 ml( 13 CO)/dl(Blut)<br />

und ist somit um 2-3 Größenordnungen besser als die <strong>in</strong> [34] aufgeführten Methoden.<br />

Zusätzlich ist die Isotopologenselektivität der <strong>Messung</strong> zu beachten.<br />

4.3.4 Vergleich der <strong>Messung</strong>en<br />

In diesem Abschnitt wird e<strong>in</strong>e Messreihe präsentiert, bei der die COHb-Bestimmung aus<br />

der Atemluft mit der COHb-Bestimmung aus dem Blut gegenübergestellt s<strong>in</strong>d.<br />

Zu diesem Zweck wurden dem Probanden während e<strong>in</strong>er Atemgasmessung mit CO-<br />

Atmung Blutproben aus der Armvene entnommen. Die Atemgasmessung wurde wie <strong>in</strong><br />

4.3.1 beschrieben durchgeführt. Die CO-Atmung, bei der die 13 CO-Konzentration 16,5ppm<br />

betrug, wurde jedoch nicht kont<strong>in</strong>uierlich ausgeführt, sondern etappenweise jeweils 60s-<br />

100s lang. Die für die COHb-Bestimmung aus den Blutproben relevanten Blutentnahmen<br />

fanden ca. e<strong>in</strong> bis zwei M<strong>in</strong>uten nach der jeweiligen CO-Atmung statt. Dies sollte


TraceGas<br />

Analysis<br />

4.3 13 COHb-Bestimmung 45<br />

0,40<br />

0,35<br />

0,30<br />

<strong>Messung</strong><br />

L<strong>in</strong>ear Fit<br />

13 COHb aus Blut / %<br />

0,25<br />

0,20<br />

0,15<br />

0,10<br />

0,05<br />

0,00<br />

0,00 0,05 0,10 0,15 0,20 0,25 0,30 0,35 0,40<br />

13<br />

COHb aus Atem / %<br />

Abb. 4.15 – Auswertung der Vergleichsmessung zur COHb-Bestimmung aus der<br />

Atemluft und aus Blutproben. Die Fehlerbalken an den Messpunkten wurden aus<br />

den Standardabweichungen der Messwerte bestimmt. Die l<strong>in</strong>eare Fitfunktion hat<br />

e<strong>in</strong>e Steigung <strong>von</strong> 1,35; der Offset liegt <strong>in</strong>nerhalb der Unsicherheit der Fitfunktion.<br />

gewährleisten, dass das mit 13 CO angereicherte Blut sich ausreichend im Körper verteilen<br />

konnte.<br />

Die Blutproben wurden nach der Entnahme entsprechend beschriftet und e<strong>in</strong>gefroren. Sie<br />

wurden vier Tage nach der Atemmessung ausgewertet.<br />

Auf diese Art ließen sich die 13 COHb-Konzentrationen nach jeder CO-Atmung aus der<br />

Atemluft und dem Blut ermitteln und mite<strong>in</strong>ander vergleichen. Abb. 4.15 zeigt die Auswertung<br />

der <strong>Messung</strong>. Deutlich zu erkennen ist der l<strong>in</strong>eare Zusammenhang zwischen den<br />

beiden Messmethoden. Die Auswertung der Atemgasmessung erfolgt wie <strong>in</strong> 4.3.1 beschrieben.<br />

Die Blutuntersuchung wurde nach dem <strong>in</strong> Abschnitt 4.3.2 beschriebenem Pr<strong>in</strong>zip<br />

ausgewertet. Allerd<strong>in</strong>gs wurde hier jede hämolysierte Blutprobe dreimal aufgegeben und<br />

über die Ergebnisse gemittelt.


46 4 Ergebnisse<br />

TraceGas<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

Die Fehlerbalken der <strong>Messung</strong>en entsprechen den berechneten Standardabweichungen. An<br />

die Messpunkte wurde mittels des Datenauswerteprogramms Orig<strong>in</strong>Pro 7.5 e<strong>in</strong>e l<strong>in</strong>eare<br />

Regression durchgeführt. Die Steigung der l<strong>in</strong>earen Funktion liegt bei etwa 1,35. Aus den<br />

Blutproben wurde demnach e<strong>in</strong> etwa 1,35mal größerer 13 COHb-Wert ermittelt, als aus den<br />

Atemmessungen.<br />

E<strong>in</strong> möglicher Grund dafür könnte e<strong>in</strong>e unvollständige CO-Sättigung zur V ges<br />

CO -Bestimmung<br />

se<strong>in</strong>. Gleichung 4.3 zeigt, dass e<strong>in</strong> zu ger<strong>in</strong>g ermittelter V ges<br />

CO -Wert e<strong>in</strong>en höheren 13 COHb-<br />

Wert zur Folge hat.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Grund könnte <strong>in</strong> dem Auswertepr<strong>in</strong>zip der Atemmessung liegen. So wäre es<br />

beispielsweise denkbar, dass die Haldane-Gleichung nicht anwendbar ist, da sich zum Beispiel<br />

bei dem verwendeten Atemprotokoll doch ke<strong>in</strong> Gleichgewicht zwischen dem Blut und<br />

der Atemluft e<strong>in</strong>stellt, wie jedoch angenommen wurde. E<strong>in</strong> möglicher Ansatz zur Lösung<br />

dieses Problems könnte <strong>in</strong> dem Artikel <strong>von</strong> Coburn, Forster und Kane [15] gegeben se<strong>in</strong>, <strong>in</strong><br />

dem die CO-Aufnahme durch die Lunge beschrieben wird. Die dort aufgeführten Formeln<br />

begründen sich aber auch teilweise auf Näherungen, so dass hier noch weitere Untersuchungen<br />

durchgeführt werden müssen.


TraceGas<br />

Analysis<br />

4.4 tHb-Bestimmung 47<br />

4.4 tHb-Bestimmung<br />

In diesem Kapitel wird gezeigt, dass es mit dem CALOS-System möglich ist, durch<br />

Atemgasmessungen die Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse des Menschen zu bestimmen.<br />

4.4.1 Grundlagen<br />

Betrachtet man Gleichung 2.18 so fällt auf, dass sie unabhängig <strong>von</strong> den CO-<br />

Isotopologen ist. Für die Berechnung <strong>von</strong> tHb wird die Differenz zweier Carboxyhämoglob<strong>in</strong>konzentrationen<br />

sowie das vom Körper aufgenommene CO-Volumen<br />

(V CO ), welches die Änderung ∆COHb bewirkt, benötigt. Die Gleichung lässt sich folglich<br />

schreiben als:<br />

tHb = K · V13 CO · (∆ 13 COHb · 1,39 ) −1<br />

. (4.4)<br />

E<strong>in</strong> Teil der Grundlagen für die tHb-Bestimmung ist <strong>in</strong> dieser Arbeit bereits dargestellt<br />

worden, nämlich die Bestimmung der COHb-Konzentrationen aus der Atemluft,<br />

die Ermittlung der idealen Dauer der CO-Atmung, die dafür zu verwendende 13 CO-<br />

Konzentration, sowie die für die Spektroskopie erforderlichen Laser- und Absorptionsl<strong>in</strong>ien.<br />

Der noch fehlende Teil der Grundlagen liegt <strong>in</strong> der Bestimmung <strong>von</strong> V13 CO.<br />

Zunächst wird das Messprotokoll geschildert, um dann anhand e<strong>in</strong>er Beispielmessung die<br />

Schritte darzustellen, die für die Berechnung <strong>von</strong> V13 CO nötig s<strong>in</strong>d.<br />

Der Aufbau des für die <strong>Messung</strong> benötigten Gassystems entspricht dem System, das bereits<br />

<strong>in</strong> Kapitel 4.2 beschrieben wurde. E<strong>in</strong>e Skizze dessen ist <strong>in</strong> Abb. 4.16 zu sehen. Der<br />

CO-Laser wird auf der 4P11-L<strong>in</strong>e bei ca. 200mW betrieben.<br />

Die <strong>Messung</strong> kann <strong>in</strong> drei Teile aufgeteilt werden. Im ersten und dritten Teil werden die<br />

13 COHb-Level bestimmt, die das ∆COHb bilden. Das 13 COHb-Level im ersten Teil entspricht<br />

dem 13 COHb-Basislevel. Das Level des dritten Abschnitts ist demgegenüber durch<br />

die CO-Atmung im zweiten Teil erhöht. Die 13 COHb-Konzentrationen werden, wie <strong>in</strong> 4.3.1<br />

beschrieben, aus den gemessenen 13 CO-Konzentrationen errechnet. Dafür werden je sechs<br />

Atemzüge aufgenommen. Die CO-Atmung erfolgt kont<strong>in</strong>uierlich über 15 M<strong>in</strong>uten mit e<strong>in</strong>em<br />

Atemfluss ( ˙V ) <strong>von</strong> 20-25l/m<strong>in</strong>.<br />

Abb. 4.17 zeigt e<strong>in</strong>e Darstellung der Rohdaten e<strong>in</strong>er <strong>Messung</strong> mit vergrößerten Elementen<br />

aus den drei Messbereichen. Anhand dieser Daten und dem vom Spirometer gemessenem<br />

Atemfluss lässt sich das V13 CO wie folgt berechnen:<br />

V13 CO =<br />

∫ te (<br />

c( 13 CO) · ˙V<br />

)<br />

dt . (4.5)<br />

t s


48 4 Ergebnisse<br />

TraceGas<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

Atemregler<br />

CO <strong>in</strong> synth. Luft<br />

Messrechner<br />

Spirometer<br />

Nafionschlauch<br />

13<br />

MKS<br />

In<br />

Bypass<br />

MKS<br />

MKS<br />

Flusskontrolle<br />

Laserstrahl<br />

MKS<br />

MKS<br />

transmittiertes<br />

Signal<br />

Detektor<br />

D2<br />

Vakuumpumpe<br />

Regelventil<br />

MKS<br />

In<br />

Druckkontrolle<br />

Abb. 4.16 – Aufbau des Gassystems für die tHb-Bestimmung. Der skizzierte Aufbau<br />

entspricht dem System während der CO-Atmung. Für die Bestimmung der COHb-<br />

Werte muss der Schlauch zwischen Mundstück und Atemregler getrennt werden.


TraceGas<br />

Analysis<br />

4.4 tHb-Bestimmung 49<br />

2.<br />

1.<br />

3.<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

Abb. 4.17 – graphische Darstellung der vom CALOS-System aufgenommenen Rohdaten<br />

e<strong>in</strong>er tHb-<strong>Messung</strong>. Auf den drei kle<strong>in</strong>en Graphen ist je e<strong>in</strong> Ausschnitt der<br />

im Text angesprochenen Messabschnitte zu sehen. 1.) zeigt zwei Atemzüge der Basismessung.<br />

2.) zeigt den letzten Atemzug der CO-Atmung. Die Verb<strong>in</strong>dung zum<br />

Atemregler wird während der Ausatmung getrennt, so dass die aufgezeichnete CO-<br />

Konzentration beim anschließenden E<strong>in</strong>atmen auf null s<strong>in</strong>kt. 3.) stellt e<strong>in</strong>en Atemzug<br />

der <strong>Messung</strong> des erhöhten 13 COHb-Werts dar.


50 4 Ergebnisse<br />

TraceGas<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

Beg<strong>in</strong>n der<br />

Ausatmung<br />

Ende der<br />

Ausatmung<br />

Abb. 4.18 – 13 CO-Konzentration und Atemfluss <strong>in</strong> korrekter zeitlicher Relation zue<strong>in</strong>ander.<br />

Die markanten Punkte <strong>in</strong> den beiden Kurven, die zur Orientierung dienen,<br />

s<strong>in</strong>d markiert.<br />

Es wird dabei über die Zeit vom Beg<strong>in</strong>n der CO-Atmung (t s ) bis zum Ende der CO-<br />

Atmung (t e ) <strong>in</strong>tegriert. Dafür ist es aber notwendig, dass die <strong>in</strong> Kapitel 4.2 beschriebene<br />

zeitliche Verschiebung der Messdaten beachtet wird. Da die Verschiebung über die gesamte<br />

<strong>Messung</strong> konstant ist, kann e<strong>in</strong> beliebiger Bereich zur exakten Positionierung betrachtet<br />

werden. Es empfiehlt sich e<strong>in</strong>en Atemzug aus dem dritten Bereich zu wählen, da hier der<br />

Verlauf der <strong>Kohlenmonoxid</strong>konzentration besonders gut zu erkennen ist. Abb. 4.18 zeigt<br />

am Beispiel e<strong>in</strong>es solchen Atemzugs, wie Atemfluss und gemessene 13 CO-Konzentration<br />

auf der Zeitachse korrekt synchronisiert s<strong>in</strong>d. Wendet man nun Gleichung 4.5 auf die<br />

Messdaten an, so erhält man e<strong>in</strong>en Graphen, wie er <strong>in</strong> Abb. 4.19 auf der l<strong>in</strong>ken Seite<br />

zu sehen ist. Aus dem vergrößerten Ausschnitt des Bereichs der CO-Atmung lässt sich<br />

das für den E<strong>in</strong>- und Ausatemprozess umgesetzte Volumen an CO ablesen. Die Höhe der<br />

aufsteigenden Flanke entspricht dem e<strong>in</strong>geatmeten V13 CO, während die abfallende Flanke<br />

das ausgeatmete V13 CO widerspiegelt. Die Differenz aus beiden Werten ergibt die vom<br />

Körper absorbierte CO-Menge e<strong>in</strong>es Atemprozesses. Das gesamte absorbierte CO-Volumen


TraceGas<br />

Analysis<br />

4.4 tHb-Bestimmung 51<br />

vom Körper<br />

aufgenommenes V CO<br />

V CO (e<strong>in</strong>)<br />

V CO (aus)<br />

Abb. 4.19 – Auswertung der Messdaten nach Gleichung 4.5.<br />

L<strong>in</strong>ks ist das Volumen des während der CO-Atmung vom Körper absorbierten <strong>Kohlenmonoxid</strong>s<br />

aus der Stufenhöhe abzulesen. Der vergrößerte Ausschnitt aus dem<br />

Bereich der CO-Atmung zeigt das für den E<strong>in</strong>- und Ausatemprozess umgesetzte<br />

Volumen an CO an.<br />

ist auf dem l<strong>in</strong>ken Graphen abzulesen und entspricht der Stufenhöhe vom Beg<strong>in</strong>n bis zum<br />

Ende der CO-Atmung.<br />

Nachdem <strong>in</strong> diesem Abschnitt die für die tHb-Bestimmung nötigen Grundlagen dargestellt<br />

wurden, werden im Folgenden drei Messreihen zur <strong>Messung</strong> der Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse<br />

präsentiert.<br />

4.4.2 Messreihen<br />

Die drei <strong>in</strong> diesem Kapitel präsentierten Messreihen s<strong>in</strong>d je e<strong>in</strong>em Probanden zugeordnet.<br />

Die drei Probanden waren zum Zeitpunkt der <strong>Messung</strong> gesund; bei ke<strong>in</strong>em der Probanden<br />

waren chronische Erkrankungen bekannt.<br />

Proband 1 ist weiblich und 26 Jahre alt. Proband 2 und 3 s<strong>in</strong>d männlich, 30 und 26 Jahre<br />

alt. Auf Grund unterschiedlicher Konstitutionen der Probanden s<strong>in</strong>d stark unterschiedliche<br />

tHb-Werte zu erwarten.<br />

Bei den Probanden 1 und 2 wurde die Hämoglob<strong>in</strong>konzentration, der natürlichen Isotopologenzusammensetzung,<br />

bei e<strong>in</strong>er Blutuntersuchung im mediz<strong>in</strong>ischen Labor festgestellt.<br />

Zusammen mit den <strong>in</strong> 2.5 aufgeführten Näherungen werden bei ihnen Hämoglob<strong>in</strong>massen<br />

um 755g bzw. 551g erwartet. Für Proband 3 ergibt sich e<strong>in</strong> theoretischer tHb-Wert zwischen<br />

862g und 1047g, wobei wegen der sportlichen Konstitution des Probanden eher mit<br />

Werten im höheren Bereich gerechnet wird. Die <strong>Messung</strong>en wurden <strong>in</strong>nerhalb <strong>von</strong> vier<br />

Wochen durchgeführt. Zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Untersuchungen lag m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Tag, so<br />

dass sich die künstlich erhöhten 13 CO-Atemkonzentrationen wieder normalisieren konnten.


52 4 Ergebnisse<br />

TraceGas<br />

TraceGas<br />

Analysis<br />

1044g<br />

753g<br />

581g<br />

Abb. 4.20 – Auswertung der Messreihen zur tHb-Bestimmung. Die durchgezogenen<br />

L<strong>in</strong>ien markieren die aus den Ergebnissen berechneten Mittelwerte. Die Fehlerbalken<br />

der Messpunkte entsprechen den bei der Mittelung der Messreihen berechneten<br />

Standardabweichungen und liegen bei allen drei Messreihen bei unter 7 %.<br />

Die Messreihen wurden nach dem im vorhergehenden Abschnitt vorgestellten Prozedere<br />

durchgeführt, sie unterscheiden sich aber <strong>in</strong> der Dauer der CO-Atmung. Bei den Probanden<br />

1 und 2 betrug sie 15m<strong>in</strong> und bei Proband 3 nur 5m<strong>in</strong>. Damit wird gleichzeitig<br />

untersucht, ob die kürzere Messzeit eventuell schon ausreichend ist, um zuverlässige Ergebnisse<br />

zu erzeugen.<br />

Die Resultate der Messreihen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Abb. 4.20 zu sehen. Es fällt auf, dass die aus den<br />

Messreihen berechneten Mittelwerte (tHB gem ) sehr nah an den oben abgeschätzten Werten<br />

für die Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse (tHb theo ) liegen:<br />

Proband tHb theo tHb gem Differenz<br />

1 551g 581g 5,2%<br />

2 755g 753g 0,3%<br />

3 1047g 1044g 0,3%


TraceGas<br />

Analysis<br />

4.4 tHb-Bestimmung 53<br />

Die Standardabweichungen der Messreihen liegen bei unter 7%. Dies zeigt, dass e<strong>in</strong>e 5-<br />

m<strong>in</strong>ütige CO-Atmung ausreichend ist, um gut reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen.<br />

E<strong>in</strong>e Diskussion der Fehler und Auswerteproblematik erfolgt <strong>in</strong> Abschnitt 4.4.4.<br />

4.4.3 tHb-Bestimmung vor und nach e<strong>in</strong>er Blutspende<br />

Zur Kontrolle der im vorherigen Abschnitt berechneten tHb-Werte wurde e<strong>in</strong>e <strong>Messung</strong><br />

durchgeführt, bei der die Differenz der Hämoglob<strong>in</strong>masse ∆m Hb bestimmt werden sollte,<br />

die durch e<strong>in</strong>e Blutspende zu Stande kam.<br />

Die <strong>Messung</strong>en wurden mit Proband 1 und 2 durchgeführt. Bei der Blutspende im<br />

Universitätskl<strong>in</strong>ikum Düsseldorf wurden je ca. 550ml Blut abgenommen. Die dabei<br />

durchgeführten Blutuntersuchungen ergaben e<strong>in</strong>en Hämoglob<strong>in</strong>gehalt im Blut <strong>von</strong><br />

13,8g/dl bei Proband 1 und 14,0g/dl bei Proband 2. Der durch die Spende verursachte<br />

Hämoglob<strong>in</strong>verlust betrug damit 75,9g bei Proband 1 und 77,0g bei Proband 2.<br />

Die Atemgasmessung zur tHb-Bestimmung wurde ca. drei Stunden nach der Blutentnahme<br />

durchgeführt. Die <strong>Messung</strong> wurde zwei und fünf Tage danach wiederholt. Wie <strong>in</strong> den<br />

Messreihen des vorherigen Abschnitts, betrug die Dauer der CO-Atmung bei beiden Versuchspersonen<br />

15m<strong>in</strong>. Die Differenz der Hämoglob<strong>in</strong>masse wurde berechnet, <strong>in</strong>dem <strong>von</strong><br />

den nach der Blutpende ermittelten tHb-Werten der jeweilige Mittelwert des tHb-Werts<br />

des vorherigen Abschnitts subtrahiert wurde. Die Ergebnisse s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den folgenden Tabellen<br />

aufgeführt:<br />

Proband 1<br />

Zeit nach der Spende ∆m Hb (Kl<strong>in</strong>ik) ∆m Hb (CALOS) Differenz<br />

3h 75,9g 115,2g 39,3g<br />

2 Tage 81,7g 5,8g<br />

5 Tage 73,5g 2,4g<br />

Proband 2<br />

Zeit nach der Spende ∆m Hb (Kl<strong>in</strong>ik) ∆m Hb (CALOS) Differenz<br />

3h 77,0g 150,1g 73,1g<br />

2 Tage 114,1g 37,1g<br />

5 Tage 107,8g 30,8g<br />

Es ist deutlich zu sehen, dass die mit der Atemmessung bestimmte Differenz, <strong>in</strong>sbesondere<br />

am Tag der Blutspende, viel höher ist als erwartet. Da nicht da<strong>von</strong> auszugehen<br />

ist, dass das Labor bei der Blutuntersuchung e<strong>in</strong>en so großen Fehler produziert, muss die<br />

Ursache für die Abweichungen <strong>in</strong> dem verwendeten Messprotokoll, bzw. der Auswertung<br />

der Atemmessung liegen.


54 4 Ergebnisse<br />

TraceGas<br />

4.4.4 Diskussion zur tHb-Bestimmung<br />

Die Untersuchung der möglichen Fehlerquellen bei der Bestimmung der Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse<br />

durch e<strong>in</strong>e Atemmessung ergibt mehrere im Folgenden geschilderte Ansätze.<br />

E<strong>in</strong>e mögliche Fehlerquelle ist die zur Berechnung der 13 COHb-Werte verwendete Haldane-<br />

Gleichung und die damit verbunden Näherungen, wie z.B. der Annahme e<strong>in</strong>er Gleichgewichtssituation.<br />

Auf diesen Punkt wurde bereits am Ende <strong>von</strong> Kapitel 4.3.4 e<strong>in</strong>gegangen.<br />

Nimmt man an, dass die dort durchgeführten Blutmessungen richtig waren, so müssten die<br />

COHb-Atemmessungen mit dem Faktor 1,35 multipiziert werden. Dies würde zu entsprechend<br />

höheren tHb-Werten führen, sofern die anderen Punkte bei der tHb-Bestimmung<br />

fehlerfrei wären.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Fehlerquelle ist <strong>in</strong> der <strong>Messung</strong> des vom Körper absorbierten 13 CO-Volumens<br />

zu f<strong>in</strong>den, die wahrsche<strong>in</strong>lich auch der Grund für die großen Differenzen der Messwerte zu<br />

den Laborwerten des vorherigen Abschnitts ist.<br />

Das Auswerteverfahren zur V13 CO-Bestimmung ist nicht ausgereift, so führen beispielsweise<br />

unpräzise Verschiebungen der Atemfluss- und c( 13 CO)-Kurven zu Fehlern.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Problem ist <strong>in</strong> dem zur Atemflussmessung verwendeten Spirometer gegeben.<br />

Zum e<strong>in</strong>en ist es schon lange nicht gewartet worden, so dass die Präzision der Messwerte<br />

<strong>in</strong> Frage gestellt ist und zum anderen führt das Gerät <strong>in</strong> gewissen Zeitabständen Selbstkalibrationen<br />

durch. Während dieser Kalibrationsvorgänge werden ke<strong>in</strong>e Messdaten aufgenommen,<br />

was für die V13 CO-Bestimmung besonders negativ ist, da hier e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche<br />

<strong>Messung</strong> des Atemflusses notwendig ist.<br />

Der letzte hier angesprochene Punkt behandelt das Problem des CALOS-Systems bei der<br />

Bestimmung kle<strong>in</strong>er Abkl<strong>in</strong>gzeiten.<br />

Abb. 4.21 zeigt e<strong>in</strong>e sogenannte Stufenmessung. Dabei werden unterschiedliche<br />

Prüfgaskonzentrationen <strong>in</strong> die Nachweisezelle geleitet und gemessen. Die Konzentrationen<br />

werden über die Mischung des Prüfgases mit Stickstoff durch Massenflussregler e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Bei der Auswertung werden die gemessenen Absorptionskoeffizienten gegen die aufgegebenen<br />

Prüfgaskonzentrationen aufgetragen, die sich aus dem e<strong>in</strong>gestellten Mischungsverhältnis<br />

<strong>von</strong> Prüfgas und Stickstoff ergeben.<br />

Auf Grund des l<strong>in</strong>earen Zusammenhangs bei der CALO-Spektroskopie zwischen Konzentration<br />

und Absorptionskoeffizient ist bei der Auswertung der Stufenmessung e<strong>in</strong>e Gerade<br />

zu erwarten. Die Abweichung der Messdaten <strong>von</strong> der Idealgeraden deutet auf e<strong>in</strong> Problem<br />

bei der Auswertung <strong>von</strong> kle<strong>in</strong>en Abkl<strong>in</strong>gzeiten h<strong>in</strong>, wie sie, <strong>in</strong> diesem Fall bei 13 CO-<br />

Konzentrationen <strong>von</strong> 16ppm, auftreten. Die Idealgerade ergibt sich aus den HITRAN-<br />

Daten, <strong>in</strong>dem der aufgegebenen Konzentration der entsprechende Absorptionskoeffizient<br />

(l<strong>in</strong>ke Ord<strong>in</strong>ate) zugeordnet wird.<br />

TraceGas<br />

Analysis


TraceGas<br />

Analysis<br />

4.4 tHb-Bestimmung 55<br />

Absorption / 10 -6 cm -1<br />

12,2<br />

10,7<br />

9,1<br />

7,6<br />

6,1<br />

4,6<br />

3,0<br />

16,3 ppm Prüfgas<br />

1 ppm Prüfgas<br />

HITRAN<br />

(1ppm entspr. 0,762 10 -6 cm -1 )<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

c( 13 CO) gemessen<br />

/ ppm<br />

1,5<br />

2<br />

0,0<br />

0<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18<br />

Prüfgas-Konzentration ( 13 CO) / ppm<br />

Abb. 4.21 – Auswertung e<strong>in</strong>er Stufenmessung zur Überprüfung des l<strong>in</strong>earen Zusammenhangs<br />

zwischen den Messdaten und den aufgegebenen Konzentrationen des<br />

Prüfgases. Die Abweichung der Messdaten <strong>von</strong> der Idealgeraden, hier dargestellt<br />

durch die HITRAN-Kurve, deutet auf e<strong>in</strong> Problem bei der Auswertung <strong>von</strong> kle<strong>in</strong>en<br />

Abkl<strong>in</strong>gzeiten h<strong>in</strong>.<br />

Für kle<strong>in</strong>e Konzentrationen ist ke<strong>in</strong>e Abweichung <strong>von</strong> der Idealkurve festzustellen, so dass<br />

die ermittelten Atemkonzentrationen nicht <strong>von</strong> diesem Problem bee<strong>in</strong>flusst s<strong>in</strong>d. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

gilt dies nicht für Konzentrationen, die während der CO-Atmung zu Stande kommen. Bei<br />

e<strong>in</strong>er gemessenen Konzentration <strong>von</strong> 12ppm beträgt die Abweichung rund e<strong>in</strong> Drittel des<br />

Messwertes. Somit s<strong>in</strong>d die ermittelten V13 CO-Werte ebenfalls um 33% zu kle<strong>in</strong>.<br />

In Kapitel 5 werden Möglichkeiten aufgeführt dieses Problem zu lösen, bzw. zu umgehen.<br />

Interessant ist, dass sich die Fehler der COHb-Bestimmung (Unterschied zwischen Blutund<br />

Atemmessung) und der V13 CO-Bestimmung (Problem mit CALOS) bei der Berechnung<br />

der Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse annähernd aufheben, was die gute Übere<strong>in</strong>stimmung<br />

der ermittelten mit den theoretischen tHb-Werten erklären könnte.<br />

Die zu großen Differenzen der Hämoglob<strong>in</strong>messung nach der Blutspende ließen sich damit


56 4 Ergebnisse<br />

TraceGas<br />

aber nicht erklären. E<strong>in</strong>e adäquate Erklärung für diese Abweichungen kann hier leider<br />

nicht gegeben werden, so dass dieser Punkt noch weiterer Untersuchungen bedarf.<br />

TraceGas<br />

Analysis


5 Zusammenfassung und Ausblick<br />

In der vorliegenden Arbeit wurde e<strong>in</strong>e Methode entwickelt, mit der die Hämoglob<strong>in</strong>gesamtmasse<br />

e<strong>in</strong>es Menschen mittels Atemmessungen bestimmt werden kann. Die<br />

vorgestellte Methode bietet gegenüber anderen bekannten Methoden zur tHb-Bestimmung<br />

(z.B. [20, 21]) den großen Vorteil, dass sie m<strong>in</strong>imal-<strong>in</strong>vasiv ist. Es s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Blutuntersuchungen<br />

nötig und die Menge des verabreichten <strong>Kohlenmonoxid</strong>s lässt sich dank<br />

der Isotopologenselektivität des CALO-Spektrometers um zwei Größenordnungen reduzieren.<br />

Erste <strong>Messung</strong>en liefern Ergebnisse, die sehr gut mit den theoretischen Werten<br />

übere<strong>in</strong>stimmen, die für die Probanden mittels allgeme<strong>in</strong> anerkannter Näherungsformeln<br />

errechnet wurden.<br />

Die Untersuchungen der Blutproben zeigten im H<strong>in</strong>blick auf das Detektionslimit, dass<br />

mit dem verwendeten Cavity-Leak-Out-System Nachweisgrenzen erreicht werden können,<br />

die 2-3 Größenordnungen besser s<strong>in</strong>d als die Nachweisgrenzen <strong>von</strong> Vergleichsmethoden<br />

zur Analyse <strong>von</strong> <strong>Kohlenmonoxid</strong> <strong>in</strong> Blut.<br />

Bei der Untersuchung der Fehlerquellen der Atemmesungen wurden zwei Punkte besonders<br />

hervorgehoben. Der erste ist <strong>in</strong> der zur COHb-Berechnung verwendeten Formel zu<br />

f<strong>in</strong>den. Viele der Formeln, die <strong>in</strong> der Literatur zu diesem Thema zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d, beziehen<br />

sich auf CO-Vergiftungen und gelten nur für hohe CO-Konzentrationen und lange Expositionszeiten,<br />

was im vorliegenden Fall nicht zutrifft. Die für kle<strong>in</strong>e CO-Konzentrationen<br />

angegebenen Formeln s<strong>in</strong>d, wie auch die hier verwendete, mit Annahmen <strong>von</strong> Gleichgewichtssituationen<br />

verbunden. Es ist jedoch noch unklar ist, ob e<strong>in</strong>e solche Gleichgewichtssituation<br />

vorliegt. Folglich s<strong>in</strong>d hierzu noch weitere Untersuchungen nötig.<br />

Der zweite Punkt betrifft die Quantifizierung des vom Körper aufgenommenen <strong>Kohlenmonoxid</strong>s.<br />

E<strong>in</strong>e mögliche Lösung dieses Problems besteht <strong>in</strong> der Modifizierung der CO-<br />

Atmung. Statt des kont<strong>in</strong>uierlichen E<strong>in</strong>atmens kle<strong>in</strong>er CO-Konzentrationen über mehrere<br />

M<strong>in</strong>uten, könnte mit e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>atemzug e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Bolus 13 CO verabreicht werden. Es<br />

ist zu erwarten, dass bei e<strong>in</strong>er anschließenden Luftanhaltezeit <strong>von</strong> ca. 30s der größte Teil<br />

dieses <strong>Kohlenmonoxid</strong>s vom Körper aufgenommen wird. Das vom Körper nicht aufgenommene<br />

13 CO wird über die Ausatemluft bestimmt. Der Vorteil liegt dar<strong>in</strong>, dass das<br />

Spektrometer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em viel kle<strong>in</strong>eren Dynamikbereich betrieben werden kann, wodurch<br />

57


58 5 Zusammenfassung und Ausblick<br />

TraceGas<br />

die <strong>Messung</strong>en viel genauer werden. Weiterh<strong>in</strong> kann auf diese Weise das Problem des sich<br />

kalibrierenden Spirometers umgangen werden.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Vorteil dieser Methode wäre die stark verkürzte Untersuchungsdauer, da nahezu<br />

die komplette CO-Atmungszeit entfallen würde. Demnach könnten Untersuchungszeiten<br />

erreicht werden, die noch kle<strong>in</strong>er wären als die, die Schmidt mit se<strong>in</strong>er verbesserten<br />

Methode (t ≈7m<strong>in</strong> [21]) erreicht hat.<br />

Es bleibt festzustellen, dass die hier entwickelte Methode e<strong>in</strong>e solide Grundlage für weitere<br />

wissenschaftliche Forschungen bietet.<br />

TraceGas<br />

Analysis


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Analysis


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[34] J. Raub. Environmental health criteria 213: Carbon Monoxide, 2nd edition, World<br />

Health Organization, Geneva (1999)


Danksagung<br />

An dieser Stelle möchte ich allen danken, die mich bei der Erstellung dieser Arbeit unterstützt<br />

haben.<br />

Vielen Dank an Herrn Professor Dr. Peter Her<strong>in</strong>g, der mir ermöglichte me<strong>in</strong>e Diplomarbeit<br />

am Institut für Lasermediz<strong>in</strong> durchführen zu können und mich während dieser Zeit<br />

kritisch und konstruktiv begleitete.<br />

Herrn Professor Dr. Dieter Schumacher danke ich für se<strong>in</strong>e Bereitschaft sich als Koreferent<br />

dieser Arbeit, mit großem Interesse an ihrem Verlauf, zur Verfügung gestellt zu haben.<br />

Für die freundliche Aufnahme <strong>in</strong> die Arbeitsgruppe und für die Hilfe bei der Planung und<br />

Durchführung der Arbeit b<strong>in</strong> ich Herrn Priv.-Doz. Dr. Manfred Mürtz besonders dankbar.<br />

E<strong>in</strong> großer Dank geht auch an Thomas Fritsch, der mich während der gesamten Zeit bei<br />

verschiedenen Problemen unterstützte und mir bei der Planung und Durchführung der Experimente<br />

half. Se<strong>in</strong>e Unterstützung im Bereich der Programmierung <strong>in</strong> LabView möchte<br />

ich an dieser Stelle besonders würdigen.<br />

Kathr<strong>in</strong> He<strong>in</strong>rich danke vor allem für die Unterstützung <strong>in</strong> der Anfangsphase me<strong>in</strong>er Diplomarbeit,<br />

<strong>in</strong> der sie mich auch an die Bedienung des CALOS-Systems heranführte.<br />

Kathr<strong>in</strong> und Thomas danke ich auch für ihre Bereitschaft sich als Probanden zur Verfügung<br />

gestellt zu haben, wobei sie im wahrsten S<strong>in</strong>ne des Wortes auch ihr Blut ließen.<br />

Vielen Dank auch den übrigen Mitgliedern der Arbeitsgruppe: Sven Thelen, Sabana und<br />

Jón-Mattis Hoffmann für die <strong>in</strong> jeder H<strong>in</strong>sicht gute Zusammenarbeit während me<strong>in</strong>er Diplomarbeit.<br />

Bei Frau Dr. Anja Vervoorts bedanke ich mich für die Hilfe im Bereich der Blutuntersuchungen,<br />

wobei sie mir sowohl Gerätschaften zur Verfügung stellte, als auch bei der<br />

Verarbeitung der Proben zur Seite stand.<br />

Alexandra Wilms danke ich für ihre Bereitschaft und fachmännische Hilfe bei der Entnahme<br />

der Blutproben.<br />

E<strong>in</strong> spezielles, ganz herzliches Dankeschön gilt me<strong>in</strong>en Eltern, die mir das Studium<br />

ermöglichten und mich im Laufe dessen stets sowohl moralisch, als auch f<strong>in</strong>anziell unterstützten.<br />

63


Erklärung<br />

Hiermit versichere ich, die vorliegende Diplomarbeit mit dem Titel:<br />

<strong>Laserspektroskopische</strong> <strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Kohlenmonoxid</strong> <strong>in</strong> menschlicher<br />

Atemluft<br />

selbstständig verfasst und unter ausschließlicher Verwendung der angegebenen Literatur<br />

und Hilfsmittel erstellt zu haben. Die Stellen der Arbeit sowie beigefügte Zeichnungen,<br />

Skizzen oder graphische Darstellungen, die anderen Werken dem Wortlaut oder dem S<strong>in</strong>n<br />

nach entnommen wurden, habe ich kenntlich gemacht.<br />

Die Arbeit wurde bisher <strong>in</strong> gleicher oder ähnlicher Form ke<strong>in</strong>er anderen Prüfungsbehörde<br />

vorgelegt und auch nicht veröffentlicht.<br />

Leverkusen, 17. März 2008<br />

Marcus Sowa<br />

65

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