Gemeindebrief Ausgabe 2013-2 - Evangelische Kirchengemeinde ...
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Petrus und Paulus<br />
Am 29. Juni denken die Christen<br />
aller Konfessionen in der ganzen<br />
Welt an die Apostel Petrus und<br />
Paulus. In der katholischen und der<br />
orthodoxen Kirche ist der Tag ein<br />
Festtag mit höchstem liturgischem<br />
Rang, ein Hochfest. Als „Zierde der<br />
Apostelschar“ werden sie bezeichnet<br />
und als „Lehrer des Erdkreises“.<br />
Petrus und Paulus gehören<br />
zu den besonders wichtigen Menschen<br />
der frühen Christenheit. Ihr<br />
gemeinsamer Gedenktag wird seit<br />
dem 4. Jahrhundert gefeiert.<br />
Der Fischer Simon stammte aus<br />
Betsaida. Er kam durch seinen<br />
Bruder Andreas zu Jesus, der ihm<br />
den Namen Kephas gab, das heißt<br />
„Fels“ (giech. Petros). Mit großem<br />
Eifer setzte er sich für Jesus ein,<br />
aber er zweifelte auch, verwickelte<br />
sich in Widersprüche und wurde<br />
schuldig. Unter den Jüngern hatte<br />
er bald eine gewisse Vorrangstellung<br />
und war in zahlreichen Situationen<br />
ihr Sprecher. Als solcher bekannte<br />
er Jesus als Messias („Du<br />
bist Christus des lebendigen Gottes<br />
Sohn!“.) und erhielt die Verheißung,<br />
auf ihn werde die Kirche gegründet.<br />
(„Du bist Petrus, und auf diesen<br />
Felsen will ich meine Gemeinde<br />
bauen.“) So berichtet es der<br />
Evangelist Matthäus. Petrus wird<br />
der erste Auferstehungszeuge aus<br />
dem Kreis der Jünger. Nach dem<br />
Pfi ngstgeschehen predigt er wortgewandt<br />
zu der verwirrten Menge<br />
und gehört zu den „Säulen“ der<br />
Gemeinde in Jerusalem. Missionsreisen<br />
führten ihn nach Antiochien<br />
und Kleinasien und schließlich<br />
nach Rom, wo er, der Überlieferung<br />
nach, den Märtyrertod starb.<br />
Paulus übernahm diesen Namen<br />
bei seiner Taufe. Er wurde in Tarsus<br />
(Türkei) geboren. Seine Eltern,<br />
strenggläubige Juden und römische<br />
Staatsbürger, nannten ihn<br />
Saulus. Bereits in jungen Jahren<br />
wurde er Schriftgelehrter in Jerusalem.<br />
Zur Sicherung seines Lebensunterhaltes,<br />
erlernte er den<br />
Beruf eines Zeltmachers. Im Auftrag<br />
des Hohen Rates verfolgte er<br />
fanatisch und rastlos die Christen.<br />
Zu diesem Zweck wurde er auch<br />
nach Damaskus geschickt. Auf<br />
dem Weg dorthin erfolgte seine Bekehrung<br />
durch eine Lichtvision des<br />
auferstandenen Christus. Er ließ<br />
sich taufen und wurde ein unermüdlicher<br />
Missionar und der erste<br />
theologische Lehrer der jungen Kirche.<br />
Auf drei großen Missionsreisen<br />
gründete er Gemeinden in Kleinasien,<br />
Mazedonien und Griechenland,<br />
mit denen er durch Briefe Kontakt<br />
hielt. Er plante, nach Spanien zu<br />
reisen. Doch in Jerusalem wurde<br />
er verhaftet, als Gefangener nach<br />
Rom gebracht und hingerichtet.<br />
Beide Apostel starben für ihren<br />
Glauben. Durch lange kirchliche<br />
Tradition sind wir gewohnt, sie „in<br />
einem Atemzug“ zu nennen und als<br />
ein Paar zu sehen. In den Schriften<br />
des Neuen Testaments wird aber<br />
deutlich, dass sie sehr unterschiedliche<br />
Persönlichkeiten waren und<br />
als Apostel heftige Auseinander-<br />
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