sroda Neues aus dem Gast- haus Wittersroda Zur Geschichte des ...
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Nachrichtenblatt für die Gemeinden Bibra, Gumperda, Reinstädt, Witter<strong>sroda</strong> und Drößnitz<br />
Jahrgang 14 März 2011 Nr. 3<br />
<strong>Neues</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Gast</strong>-<br />
h<strong>aus</strong> Witter<strong>sroda</strong><br />
Jeder weiß es, das <strong>Gast</strong>h<strong>aus</strong> Witter<strong>sroda</strong><br />
ist seit Dezember geschlossen.<br />
Viele <strong>Geschichte</strong>n ranken sich um die<br />
Schließung, und der eine oder andere<br />
von Ihnen kennt wenigstens<br />
eine davon.<br />
Backfrauen in der <strong>Gast</strong>stube<br />
Die wahre <strong>Geschichte</strong> ist nun die:<br />
Jede Mutter mit zwei Kindern, die<br />
fast kein Wochenende für ihre Kinder<br />
da sein kann, weil sie geschäftliche<br />
Verpflichtungen hat, sagt sich<br />
schon früher oder später: „Das kann<br />
es nicht gewesen sein. Im Nu sind<br />
die Kinder groß und gehen ihre<br />
eigenen Wege. Und wo war ich?“<br />
Auch bei uns war die Frage nach<br />
<strong>dem</strong> Wichtigen im Leben gestellt und<br />
bis zum Zeitpunkt der Entscheidung<br />
ist noch mehr als ein Jahr vergangen.<br />
Nach 10 Jahren Selbständigkeit als<br />
Wirtin hat Claudia ihr Geschäft<br />
vorerst <strong>aus</strong> ihren Händen gegeben.<br />
Man wird sehen, was später werden<br />
wird.<br />
Aber! Ein <strong>Gast</strong>h<strong>aus</strong>, das seit 107<br />
Jahren als Familienbetrieb geführt<br />
wurde, schließt man nicht so einfach,<br />
dazu sind wir viel zu sehr mit<br />
ihm verwurzelt. Nach dieser P<strong>aus</strong>e,<br />
die auch wir Alten sehr gebraucht<br />
haben, werden wir ab 1. März wieder<br />
geöffnet haben und zwar am<br />
Freitag von 18.00 bis 22.00 Uhr<br />
und am Sonnabend und Sonntag ab<br />
14.00 Uhr, sowie nach vorheriger<br />
Absprache auch außerhalb der Öffnungszeiten.<br />
Es wird vorerst keinen<br />
Mittagstisch mehr geben, unsere<br />
Räumlichkeiten und Dienstleistungen<br />
können aber für Feierlichkeiten<br />
wieder genutzt werden. Der neue<br />
Wirt ist der alte Wirt – Roland Axt.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />
Birgit Axt<br />
An dieser Stelle bedanke ich mich<br />
bei all denen, die in den letzten 10<br />
Jahren meine Gäste waren und mir<br />
ihr Vertrauen und ihre Treue geschenkt<br />
haben. Claudia Axt<br />
<strong>Zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong><br />
Obstb<strong>aus</strong> in<br />
Mitteldeutschland<br />
Teil 3<br />
Seit <strong>dem</strong> Ende <strong>des</strong> 18. Jahrhunderts<br />
verfügt auch Mitteldeutschland über<br />
anerkannte pomologische Spezialisten.<br />
Zu den Wegbereitern der<br />
Obstzucht in den Thüringer Dörfern<br />
zählten die Pfarrer und Lehrer, die<br />
ihrerseits auch auf Anordnungen<br />
der Behörden reagierten. Als recht<br />
anschauliches Beispiel dieser Zusammenhänge<br />
soll hier eine Begebenheit<br />
<strong>aus</strong> Niederroßla an der Ilm<br />
herangezogen werden, die Zeittypisches<br />
zeigt. Im Jahre 1794<br />
suchte die Kirchenverwaltung im<br />
Herzogtum Sachsen-Weimar per<br />
Rundschreiben nach brach liegenden<br />
Kirchenflächen, wo „Plantagen<br />
von Obstbäumen angepflanzt werden<br />
können (…)“ Der damalige<br />
Pfarrer Frie<strong>dem</strong>ann Göbel bejahte<br />
das und empfahl, ein unzugängliches<br />
Stück Land beim Schlossgarten<br />
dafür zu verwenden. Die Kirchgemeinde<br />
ließ daraufhin dort 300<br />
Pflaumen- und Zwetschenbäume<br />
anpflanzen, was 30 alte Schockgroschen<br />
kostete. In den Folgejahren<br />
scheint es aber – und das erinnert<br />
an aktuelle Zustände – zum einen<br />
an der nötigen Pflege gemangelt zu<br />
haben, zum anderen hatten Hasen<br />
den jungen Bäumen erheblichen<br />
Schaden zugefügt. Von den dadurch<br />
entstandenen Ausfällen unterrichtete<br />
Göbels Nachfolger, der Pfarrer<br />
Henne, das Konsistorium bereits zu<br />
seinem Amtsantritt im Jahre 1800.<br />
Er hatte Sorge, dass das Konsistorium<br />
Schadensersatzforderungen<br />
an ihn und seine Erben heran tragen<br />
könnte. Bei Hennes Amtsantritt<br />
SCHÖNBERGBOTE 3 / 2011<br />
Das Geheimnis <strong>des</strong> außerordentlichen<br />
Menschen ist in den<br />
meisten Fällen nichts als<br />
Konsequenz. Buddha<br />
gab es noch ganze 80 Bäume, von<br />
denen 1809 schließlich nur noch 39<br />
verblieben waren.<br />
Wegen dieser Verschwendung von<br />
Mitteln stellten Vertreter der Behörde<br />
Frie<strong>dem</strong>ann Göbel im<br />
Januar 1801 zur Rede und erteilten<br />
ihm einen nachdrücklichen Verweis.<br />
Gleichzeitig legte man seinem<br />
Nachfolger Henne nahe, den Obstanbau<br />
künftig besser zu besorgen.<br />
Henne berichtet in seinen Schreiben<br />
eifrig, wie er in den Folgejahren zunächst<br />
auf eigene Kosten einen Berg<br />
kultivierte und es dabei zu beachtlichen<br />
Ergebnissen brachte. Er ließ<br />
auf der Hälfte <strong>des</strong> betreffenden<br />
Berges Terrassen anlegen, um eine<br />
bessere Wasserversorgung der<br />
Bäume zu gewährleisten und begann,<br />
auf den nun auch für Ackerbau<br />
geeigneten Terrassen Kartoffeln,<br />
Hopfen und Korn anzubauen.<br />
Gleichzeitig sorgte er für die Anlage<br />
eines Fahrweges quer über den<br />
Hang.<br />
Hauptanliegen <strong>des</strong> Pfarrers war<br />
aber die Anpflanzung einer großen<br />
Obstplantage. Gestützt auf das zwischen<br />
1794 und 1804 in 22 Bänden<br />
erschienene Standardwerk <strong>des</strong><br />
Obstb<strong>aus</strong>, Sicklers „Der teutsche<br />
Obstgärtner“, pflanzte er 290 junge<br />
Pflaumen-, Zwetschen-, Apfel-,<br />
Birnen-, Kirsch-, Nuß- und Mispelbäume.<br />
Diese Anpflanzungen kosteten<br />
den Pfarrer 100 Reichstaler und<br />
bereiteten einige Mühe, „weil ich<br />
eine Stelle wohl 3 mal mit guten<br />
Obste habe bepflanzen müßen, ehe<br />
einer daran hat recht gedeihen<br />
wollen.“ Obendrein bescherten sie<br />
Henne Ärger mit seiner Frau und<br />
den Kindern, die ihm vorwarfen<br />
„ich pflanzte doch nur für meinen<br />
Nachfolger, ohne etwas daran zu<br />
genießen u. meinen Kindern entzög<br />
ich diese Einkünfte, wenn ich die<br />
Stämme verkauft hätte.“ Als den<br />
Pfarrer zum Pfingstfest <strong>des</strong> Jahres<br />
1809 noch eine schwere Krankheit
heimsuchte, schien er den Glauben<br />
an den Sinn seiner Arbeit zu verlieren.<br />
Im August <strong>des</strong>selben Jahres<br />
starb Christian Friedrich Henne,<br />
der den Niederroßlaer Obstbau nach<br />
Kräften gefördert hatte, im Alter<br />
von 67 Jahren.<br />
Leider erlitt sein Werk durch die<br />
sehr kalten Jahre in der ersten<br />
Hälfte <strong>des</strong> 19. Jahrhunderts weiteren<br />
Abbruch. Harte Fröste führten<br />
in seiner Anpflanzung zu erheblichen<br />
Verlusten. Der Niederroßlaer<br />
Pfarrer Steinert, ein Nachfolger<br />
Hennes, berichtet im Juli 1839 von<br />
einem verheerenden Schlag für<br />
diese Obstanlage: „Durch den harten<br />
Winterfrost im Jahre 1838<br />
haben die Obstbäume in <strong>dem</strong>, zu<br />
der hießigen Pfarrey gehörigen<br />
Berge, das Rodeland genannt, so<br />
gelitten, daß der größte Theil derselben<br />
<strong>aus</strong>gegangen ist (…)“<br />
So wie diese Pfarrer trugen Hunderte<br />
anderer aktiv zur Blüte <strong>des</strong><br />
Obstb<strong>aus</strong> in dieser Zeit bei.<br />
Die Gründung <strong>des</strong> Deutschen<br />
Pomologenvereins im Jahre 1860<br />
und die Verlagerung seines Sitzes<br />
nach Eisenach im Jahr 1907 wirkten<br />
sich positiv auf die Entwicklung<br />
<strong>aus</strong>.<br />
Die rasante Bevölkerungsentwicklung<br />
und die Ausdehnung der Siedlungen<br />
zogen einen spürbaren obstbaulichen<br />
Aufschwung nach sich.<br />
Nach<strong>dem</strong> bis dahin der Bauerngarten-Obstbau<br />
zur Selbstversorgung<br />
vorherrschte, rückte nun der landwirtschaftlich<br />
geprägt Obstbau als<br />
Nebenerwerb in den Vordergrund.<br />
Der Erste Weltkrieg unterbrach<br />
diese Entwicklung. Erst nach 1930<br />
erlangten Wissenschaft und Praxis<br />
<strong>des</strong> Obstbaues einen wesentlichen<br />
Stellenwert. Die Universität Halle-<br />
Wittenberg und das Gartenbau-<br />
Institut Dresden-Pillnitz bildeten<br />
die Zentren der obstbaulichen Aktivitäten.<br />
Fortsetzung folgt<br />
A. Pilling, H.-J. Petzold<br />
Quelle: Lan<strong>des</strong>kirchenarchiv Eisenach,<br />
Inspektion Apolda, N Nr. 72<br />
Regionalgeschichte<br />
Aus der Pfarrchronik<br />
Reinstädt-Geunitz<br />
Im August 1846 trat Ernst Friedrich<br />
Högge (Heyge?) seinen Dienst<br />
in Reinstädt an, zunächst als Pfarrvikar.<br />
Der bis dahin amtierende<br />
Pfarrer Christian Gottlob Gratsch<br />
(Gentsch?) war schwer krank. Högge<br />
begann, wie es eine Verordnung vorsah,<br />
eine Pfarrchronik zu verfassen,<br />
die wesentliche Ereignisse je<strong>des</strong><br />
Jahres enthielt, sowohl die Parochie<br />
als auch die Ereignisse der Zeit<br />
betreffend.<br />
Der neue Pfarrer beginnt mit <strong>dem</strong><br />
Jahr 1838. Dort heißt es:<br />
„Auf Anregung <strong>des</strong> 1836 zur Generalvisitation<br />
hier anwesenden Herrn<br />
Generalsuperintendenten Dr. Hesikel<br />
<strong>aus</strong> Altenburg (…) wurde in diesem<br />
Jahr die Kirche bedeutend erneuert.<br />
Es wurden nämlich nicht nur<br />
alle unregelmäßig hier und da angebrachten<br />
Gitterstühle und sämtliche<br />
Weiberstühle her<strong>aus</strong>genommen<br />
und neue angebracht. Sondern<br />
auch der ganze Fußboden innerhalb<br />
der Stühle neu gedielt und die<br />
Gänge bis zum Austritt gegen den<br />
Altar mit neuen Platten belegt. Um<br />
auch der Kirche mehr Licht zu<br />
geben, wurden in der Nordseite 2<br />
große Fenster in die massive Wand<br />
eingebrochen und über der Kirche<br />
die neuen Fenster verbessert und<br />
verschönert. Die Aufsicht über diesen<br />
Bau führte Gemeindevorsteher<br />
Meister Johann Friedrich Schumann,<br />
Besitzer der Angermühle. Dieser<br />
unterstützte als Rechnungsführer<br />
den Gerichtsrichter Johann Friedrich<br />
Gernhardt. Der ganze Kostenaufwand<br />
dieses Baues betrug laut<br />
Rechnung 230 Taler, wozu die<br />
Gemeinde <strong>aus</strong> der Lan<strong>des</strong>kirchenhilfskasse<br />
12 Taler bewilligt bekam.“<br />
Hierdurch werden die Initialen<br />
J.F.S. über <strong>dem</strong> einen der beiden<br />
Nordfenster in ihrer Bedeutung<br />
erklärt. Im folgenden Jahr 1839<br />
kam es an der Geunitzer Kirche zu<br />
Baumaßnahmen. Hierzu hat der<br />
Pfarrer festgehalten: „Der in der<br />
Mitte sich befindliche heruntergehende<br />
Bogen (welcher gleichsam<br />
das heilige vom aller heiligsten<br />
trennt) wurde gar mit großer Besorgnis<br />
einzeln her<strong>aus</strong>genommen.<br />
Aber es blieb das meiste unversehrt.<br />
Statt der alten kleinen Fenster, von<br />
denen nur das 1 hinter der Kanzel<br />
befindliche unverändert geblieben<br />
war, erhielt die Kirche deren nun 7<br />
als 3 auf der südlichen und 3 auf<br />
der nördlichen Seite und das vorher<br />
erwähnte alte Spitzbogenfenster.<br />
(…) Statt der alten wertlos gewordenen<br />
Orgel, wurde eine neue mit<br />
10 Registern versehne von den<br />
Gebrüdern Witzmann <strong>aus</strong> Stadtilm<br />
gefertigt, welche sich als gute<br />
Orgel bewährt hat. Die Aufsicht<br />
über den Bau führte der Schuldheiß<br />
Johann Heinrich Prager und zeigte<br />
einen Eifer für das gute und schöne<br />
(…). Der Kostenaufwand <strong>des</strong> ganzen<br />
Baues betrug für die Orgel 300<br />
Taler, für alle übrigen 800 Taler.“<br />
Im Jahr 1839 lebten in der Parochie<br />
Reinstädt 558 Menschen. Geunitz<br />
SCHÖNBERGBOTE 3 / 2011<br />
hatte in 41 H<strong>aus</strong>halten 147 Einwohner,<br />
Reinstädt in 81 H<strong>aus</strong>halten<br />
381 Einwohner.<br />
Transkription der Texte:<br />
Rici Kuchenbäcker<br />
zusammengestellt von<br />
Hans-Joachim Petzold<br />
Fehlerkultur<br />
Ein Fehler, den man erkennt, ist<br />
schon halb gebessert, heißt es in<br />
einem polnischen Sprichwort. Wenn<br />
das mal so einfach wäre! Über den<br />
Umgang mit Fehlern entscheidet<br />
keiner allein und <strong>aus</strong> eigener Kraft<br />
Am Steuerrad <strong>des</strong> Lebenskurses<br />
stehen beim Einschlagen falscher<br />
Routen auch die eigene Erziehung<br />
und das Umfeld zur Seite. Menschen,<br />
die in ständiger Angst leben,<br />
Fehler zu begehen, werden über die<br />
Zeit steif und bewegungsunfähig.<br />
Sie klammern sich an den Kurs, der<br />
möglichst keine Kollisionen verspricht.<br />
Sie versuchen nichts <strong>Neues</strong>,<br />
ziehen sich auf das zurück, was sie<br />
„fehlerfrei“ zu beherrschen glauben.<br />
Über die Jahre schmelzen<br />
ihnen die Handlungsfelder hinweg<br />
wie <strong>dem</strong> Eisbären die Eisscholle in<br />
Zeiten der Erderwärmung. Sie werden<br />
Insulaner.<br />
Es ist von einiger Bedeutung, ob<br />
Eltern, Freunde, Lehrer und Erzieher<br />
zum Aufbruch ermuntern und<br />
dann korrigierend, freundlich, liebevoll<br />
helfen, oder ob sie eiserne<br />
Normenkäfige schmieden, in die sie<br />
die Zöglinge zu sperren suchen.<br />
Hierin zeigt sich der Charakter der<br />
Gesellschaft. Die deutsche Kultur<br />
gilt als „Null-Fehler-Kultur“. Wer in<br />
der Arbeit ein Präzisionsinstrument<br />
auf einen t<strong>aus</strong>endstel Millimeter<br />
genau bearbeiten kann und dann<br />
glaubt, das gehe auch in der Partnerschaft,<br />
wird entweder keine oder<br />
allenfalls schlechte Beziehungen<br />
führen. Krümelkacker erfreuen sich<br />
selten großer Beliebtheit.<br />
Fehler sind Makel – wer so denkt und<br />
danach handelt, zeichnet auch für die<br />
Folgen verantwortlich. Man versucht<br />
dann, Fehler zu vertuschen, zu verheimlichen,<br />
abzustreiten, schön zu<br />
reden. Das fällt am besten bei anderen<br />
ins Auge, zum Beispiel in der<br />
Politik oder in wirtschaftlichen<br />
Streitfragen, die vor Gericht <strong>aus</strong>getragen<br />
werden. „Man fällt nicht<br />
über seine Fehler. Man fällt immer<br />
über seine Feinde, die diese Fehler<br />
<strong>aus</strong>nutzen“, formulierte Kurt Tucholsky.<br />
Nicht nur in den Ballsportarten<br />
profitiert man davon, die<br />
Fehler der anderen zu suchen und<br />
zu bestrafen – dort im Spiel mit
Gegentoren, hier mit <strong>dem</strong> öffentlichen<br />
Abservieren der Gegner. In<br />
der Fehlerbewertung spielen obendrein<br />
persönliche Sympathien eine<br />
Rolle. Einem beliebten Menschen<br />
sieht man Fehler gern nach oder<br />
sieht sie gar als besondere persönliche<br />
Note an. Dem Unbeliebten verzeiht<br />
man den gleichen Fehler<br />
nicht.<br />
Bei Personen von öffentlichem<br />
Rang hat der Umgang mit Fehlern<br />
beispielhafte Wirkung. Die evangelische<br />
Bischöfen Käßmann legte nach<br />
ihrer bekannt gewordenen Autofahrt<br />
unter Alkohol umgehend ihr Amt<br />
nieder. Der Verteidigungsminister<br />
Guttenberg hat sich bisher für einen<br />
anderen Kurs entschieden. Die veröffentlichten<br />
Meinungen zu beiden<br />
driften weit <strong>aus</strong>einander. Als Vorbilder<br />
gelten Politiker, Wirtschaftsführer,<br />
Kirchenlenker und Sportgrößen<br />
immer weniger, beispielgebend<br />
aber allemal. Ihr Umgang mit<br />
eigenen Verfehlungen färbt auf<br />
viele Menschen ab. In der Antike<br />
galt: Was <strong>dem</strong> Göttervater Jupiter<br />
recht ist, gilt nicht für jeden<br />
Ochsen. Wir denken doch lieber:<br />
Wenn schon der König so offen<br />
fehlt, muss sich der Untertan auch<br />
etwas gönnen. Näher als himmlische<br />
und die irdische Gerechtigkeit<br />
ist mir meine Selbstgerechtigkeit.<br />
Jedenfalls <strong>aus</strong> der Nähe betrachtet.<br />
Hans-Joachim Petzold<br />
Veranstaltungen<br />
Inseln der Völlerei<br />
Was Küchenbücher <strong>des</strong> Mittelalters<br />
erzählen<br />
Fr, 25.03, 19:30 Uhr<br />
Alte Schule Reinstädt<br />
Vortrag mit Diskussion von<br />
Hans-Joachim Petzold, Droyßig<br />
Hunderte von Pferdehufen donnern<br />
zur Wasserburg Roßla. Mägde und<br />
Köche flitzen durch Hof und Küche,<br />
die Tafeln werden gedeckt. Es gibt<br />
Auerhahn, Schnepfen, Kalbfleisch,<br />
Eier, Zwiebeln und Kraut, dazu<br />
Naumburgisches Bier. Ein Spanferkel<br />
dreht sich am Spieß, während<br />
Boten ein- und <strong>aus</strong>eilen.<br />
Die Aufzeichnungen der Jahre<br />
1485-87 stoßen das Fenster in eine<br />
weit zurückliegende Zeit auf. Täglich<br />
wird festgehalten, welche Speisen in<br />
Lager und Küche kommen, welche<br />
Arbeiten auf <strong>dem</strong> Vorwerk im Jahreslauf<br />
zu verrichten sind. Im Mittelpunkt<br />
steht Prinzessin Margareta<br />
von Sachsen, jüngste Tochter <strong>des</strong><br />
Kurfürsten Ernst von Sachsen. Zusammen<br />
mit einem 22-köpfigen<br />
Hofstaat verbrachte sie nahezu<br />
zwei Jahre in Niederroßla an der<br />
Ilm. Besonders interessant sind die<br />
regen wirtschaftlichen Beziehungen<br />
innerhalb der Region, die von<br />
Orlamünde bis Eckartsberga, von<br />
Frankenh<strong>aus</strong>en bis Altenburg reichen.<br />
Lesenacht im Pfarrh<strong>aus</strong><br />
Gumperda<br />
Fr, 1.4., ab 19:00 Uhr bis Sa,<br />
2.4. ca. 10:00 Uhr<br />
Es ist wieder eine „Lesenacht im<br />
Schlafsack“ für Schulkinder geplant.<br />
Eingeladen wurde diesmal<br />
eine „echte“ Märchenerzählerin <strong>aus</strong><br />
Jena. Es wird im Pfarrh<strong>aus</strong> von<br />
Gumperda übernachtet, jeder<br />
bringt Schlafsack, Isomatte und<br />
sein Lieblingsbuch mit. Am nächsten<br />
Morgen kommen die Familien<br />
dazu. Zum Abschluss gibt es ein<br />
gemeinsames Frühstück.<br />
Geburtstage<br />
03.03. Johanna Schweitzer<br />
Gumperda, 85 Jahre<br />
04.03. Erna Gundermann<br />
Reinstädt, 85 Jahre<br />
04.03. Gudrun Weber<br />
Reinstädt, 78 Jahre<br />
05.03. Christa Wenzel<br />
Bibra, 75 Jahre<br />
07.03. Hans Coriand<br />
Gumperda, 83 Jahre<br />
07.03. Waltraud Großmann<br />
Gumperda, 70 Jahre<br />
09.03. Anneliese Schneider<br />
Reinstädt, 78 Jahre<br />
10.03. Roselinde Kröber<br />
Bibra, 82 Jahre<br />
12.03. Ruth Becher<br />
Gumperda, 85 Jahre<br />
12.03. Alfred Unsinn<br />
Drößnitz, 86 Jahre<br />
13.03. Siegrun Knäblein<br />
Reinstädt, 65 Jahre<br />
15.03. Reiner Gundermann<br />
Reinstädt, 72 Jahre<br />
17.03. Gertraud Weber<br />
Reinstädt, 84 Jahre<br />
19.03. Astrid Hohmann<br />
Reinstädt, 65 Jahre<br />
21.03. Kl<strong>aus</strong> Eisenwinder<br />
Drößnitz, 75 Jahre<br />
22.03. Günther Posner<br />
Bibra, 70 Jahre<br />
23.03. Ingrid Hermann<br />
Bibra, 74 Jahre<br />
24.03. Gerd Sippach<br />
Reinstädt, 79 Jahre<br />
25.03. Liesbeth Kaufmann<br />
Bibra, 71 Jahre<br />
27.03. Helga Dietzel<br />
Bibra, 80 Jahre<br />
28.03. Elisabeth Staniek<br />
Reinstädt, 74 Jahre<br />
SCHÖNBERGBOTE 3 / 2011<br />
Kirchliche Nachrichten<br />
Kirchspiel<br />
Gumperda / Reinstädt<br />
Tel./ Fax 03 64 22 / 22 414<br />
Mobil 0176 / 20 90 86 26<br />
kirche-gumperda@gmx.de<br />
Vom 7.3.-9.3.11 ist Pfarrer Ebelt zu<br />
einer Weiterbildung und ist in der<br />
Zeit direkt über das Mobilfunktelefon<br />
zu erreichen.<br />
Gottesdienste<br />
Kirchspiel<br />
Weltgebetstag der Frauen<br />
Gumperda, Gemeindeh<strong>aus</strong>,<br />
Fr, 4.3., 15:00-17:00 Uhr<br />
Kirchspielgottesdienst<br />
Zwabitz, So, 6.3., 14:00 Uhr<br />
Die Zwabitzer Gemeinde lädt ins<br />
Feuerwehrh<strong>aus</strong> ein. Im Anschluss<br />
werden beim Kirchenkaffee wieder<br />
Volkslieder gesungen. Vielleicht laden<br />
die ersten Frühlingsstrahlen zu<br />
einem Spaziergang um Zwabitz ein.<br />
Regionalgottesdienst<br />
Orlamünde, So, 13.3., 14:00 Uhr<br />
Die Bibelwoche in diesem Jahr hat<br />
das Thema „Himmel – Erde … und<br />
zurück“. Erstmalig gibt es einen<br />
Startgottesdienst in der Kirche von<br />
Orlamünde. Ein anschließen<strong>des</strong><br />
Kirchenkaffee ist geplant.<br />
St. Paulus Kirche Bibra<br />
Gottesdienst, So, 13.3., 10:30 Uhr<br />
St. Elisabeth-Kirche Geunitz<br />
Gottesdienst, So, 20.3., 9:00 Uhr<br />
St. Peter und Pauls-Kirche<br />
Gumperda<br />
Gottesdienst und Kindergottesdienst,<br />
So, 20.3., 10:30 Uhr<br />
St. Michaelis-Kirche Reinstädt<br />
Gottesdienst, So, 13.3., 9:00 Uhr<br />
Gottesdienst, So, 3.4., 10:30 Uhr<br />
St. Petrus-Kirche Zwabitz<br />
Kirchspielgottesdienst,<br />
So, 6.3., 14:00 Uhr<br />
Gottesdienst, So, 20.3., 17:00 Uhr<br />
Gottesdienst, So, 3.4., 9:00 Uhr
Gemeindeveranstaltungen<br />
Christenlehre<br />
Die Christenlehre beginnt jeden<br />
Mittwoch ab 16:15 Uhr. Herr Seidner<br />
ist zu erreichen unter<br />
0176/ 93 18 24 99.<br />
(Siehe auch Lesenacht)<br />
Kinderkirche im Kindergarten<br />
Gumperda, Fr, 11.3., 8:30 Uhr<br />
Geunitz, Fr, 11.3., 9:30 Uhr<br />
Konfirmandenunterricht<br />
Diakonie-Sozialstation in Kahla,<br />
Richard-Denner-Straße 3a am Do,<br />
10.3., 16:30 Uhr. Am Wochenende<br />
vom 25.3.-27.3. findet die Konfirmandenfahrt<br />
statt.<br />
Bibelwoche<br />
In unserem Kirchspiel versammeln<br />
sich die Gemein<strong>dem</strong>itglieder vom<br />
14.3-18.3. jeweils 15:00 Uhr (Neue<br />
Zeit!) im Gemeindeh<strong>aus</strong> von Gumperda.<br />
Von Montag bis Freitag<br />
kommen nacheinander Pfarrer<br />
Schlegel, Pastorin Hoffmann,<br />
Pfarrer Ebelt, Pfarrer Schubert und<br />
Pfarrer Freund. Die Bibelwoche<br />
schließt mit <strong>dem</strong> Gottesdienst am<br />
Sonntag in den jeweiligen Orten.<br />
Frauenkreis Gumperda<br />
Pfarrh<strong>aus</strong> Gumperda, nach Welt-<br />
Impressum<br />
Schönberg-Bote, Nachrichtenblatt der<br />
Gemeinden Bibra, Gumperda, Reinstädt,<br />
Witter<strong>sroda</strong> und Drößnitz<br />
Nachrichten, Termine und Neuigkeiten<br />
sind bitte bis zum 15. <strong>des</strong> Monats bei<br />
Fam. Pilling, Röttelmisch 23,<br />
Tel.: 03 64 22 / 2 03 1 und 2 24 98 abzugeben.<br />
Der Schönberg-Bote erscheint monatlich<br />
und wird kostenlos an alle H<strong>aus</strong>halte der<br />
Gemeinden verteilt. Einzelexemplare sind<br />
darüber hin<strong>aus</strong> in der Verwaltungsgemeinschaft<br />
“Südliches Saaletal”, in der Druckerei<br />
DMD in Kahla und bei Herrn Karl-<br />
Heinz Voigt in Gumperda erhältlich. Er ist<br />
auch als PDF-Datei über die Internetseite<br />
www.reinstaeder-landmarkt.de/grund_genug<br />
abrufbar.<br />
Her<strong>aus</strong>geber sind die politschen und<br />
Kirchgemeinden sowie der GRUND<br />
GENUG e.V.<br />
Verantwortlich für den Inhalt ist der<br />
Vorstand <strong>des</strong> GRUND GENUG e.V.<br />
Druck: DMD, Bachstr. 40, 07768 Kahla,<br />
Tel.: 03 64 24 / 5 47 72<br />
Auflage: 531 Exemplare pro Ausgabe<br />
Gestaltung: Th. Schikora, Jena<br />
gebetstag und Bibelwoche wieder<br />
am Do, 31.3. und 14.4., jeweils<br />
14:00 Uhr. Über den aktuellen<br />
Stand der Patientenverfügungen<br />
und Vorsorgevollmachten und was<br />
dabei zu beachten ist wird Rechtsanwalt<br />
Nestler <strong>aus</strong> Gumperda informieren.<br />
Frauenkreis Reinstädt<br />
Alte Schule, Do, 24.3., 14:00 Uhr<br />
Yoga-Kurs in Gumperda<br />
Informationen dazu bei Ilse Braunschweig<br />
(03641/ 273 172)<br />
Gemeindekirchenrat<br />
Gumperda, Mi, 23.3., 19:30 Uhr<br />
Aus unseren Gemeinden<br />
Bestattung<br />
Ralf Karl Weber ist im Alter von 52<br />
Jahren verstorben und wurde am<br />
12.2. in Geunitz bestattet. Der<br />
Spruch der Trauerfeier war: „Denn<br />
unser keiner lebt sich selber, und<br />
keiner stirbt sich selber. Leben wir,<br />
so leben wir <strong>dem</strong> Herrn; sterben<br />
wir, so sterben wir <strong>dem</strong> Herrn. Darum:<br />
wir leben oder sterben, so sind<br />
wir <strong>des</strong> Herrn.“ (Römer 14,7-9)<br />
Denn dazu ist Christus gestorben<br />
und wieder lebendig geworden,<br />
dass er über Tote und Lebende<br />
Herr sei.“<br />
Wassergeld für Friedhöfe 2011<br />
Die Wasserkosten <strong>des</strong> letzten Jahres<br />
werden auf die Friedhofsnutzer<br />
umgelegt. Wie im letzten Jahr<br />
beträgt das Wassergeld in Bibra<br />
3,50 € pro Grab. Bezahlt werden<br />
kann es bei Konrad Große. In<br />
Zwabitz beträgt das Wassergeld<br />
5,50 € pro Grab, zu bezahlen bei<br />
Herta Steinbrücker.<br />
Dank für das Kirchgeld 2010<br />
Vielen Dank im Namen der Kirchengemeinde<br />
an die Menschen, die<br />
im letzten Jahr mit ihrem Kirchgeld<br />
die Arbeit der Kirchgemeinde unterstützt<br />
haben. In den Kirchgemeinden<br />
kamen zusammen: Bibra 857 €,<br />
Gumperda 2066 €, Reinstädt-<br />
Geunitz 1380 € und Zwabitz 422 €.<br />
Der neue Gemeindebeitrag<br />
Die Gemein<strong>dem</strong>itglieder werden<br />
auch in diesem Jahr um ein freiwilliges<br />
Kirchgeld gebeten, welches den<br />
Kirchgemeinden vor Ort zu Gute<br />
kommt. Der Gemeindekirchenrat<br />
ist für jede große und kleine Spende<br />
dankbar. Als Anhaltsgröße wurden<br />
42,- Euro festgelegt.<br />
Mit <strong>dem</strong> Gemeindebeitrag werden<br />
beispielsweise bezahlt: die Sanierung<br />
der Kirchenmauer und der Kirchenfenster<br />
in Gumperda, die Kirchturmsanierung<br />
in Reinstädt, in Zwabitz<br />
die Ausbesserungsarbeiten an der<br />
Kirche zum bevorstehenden 790-<br />
jährigen Jubiläum und vieles andere<br />
mehr.<br />
Der Gemeindebeitrag kann direkt<br />
bei den Kirchrechnern vor Ort bezahlt<br />
oder auf das Konto der Sparkasse<br />
Jena überwiesen werden. Die<br />
Überweisung wird zugleich vom<br />
Finanzamt als Spendenquittung<br />
anerkannt.<br />
Sparkasse Jena<br />
BLZ: 830 530 30<br />
Konto der Gemeinde<br />
Bibra: 281 069<br />
Gumperda: 280 186<br />
Reinstädt-Geunitz: 284 238<br />
Zwabitz: 283 223<br />
Kirchrechner vor Ort<br />
Bibra: Ute Letsch<br />
Geunitz: Sabine Born<br />
Gumperda: Elvira Friedel<br />
Röttelmisch: Georg Hünniger<br />
Reinstädt: Monika Kr<strong>aus</strong>e<br />
Zwabitz: Herta Steinbrücker<br />
Kirchspiel<br />
Drößnitz / Witter<strong>sroda</strong><br />
Pfarrerin Hermine Fuchs,<br />
Niedersynderstedt<br />
Tel.: 03 64 54 / 50 754<br />
Gottesdienste<br />
Im Pfarrh<strong>aus</strong> Drößnitz<br />
So, 06.03., 10:00 Uhr Gottesdienst<br />
So, 20.03., 14:00 Uhr Gottesdienst<br />
Gemeindeveranstaltungen<br />
Seniorennachmittag<br />
am Mittwoch, <strong>dem</strong> 23.03., 15:00<br />
Uhr zentral für alle Gemeinden im<br />
Pfarrh<strong>aus</strong> Blankenhain<br />
Gemeindefahrt nach Schleiz<br />
und Ziegenrück<br />
Dienstag, 05.04., 12.00 Uhr ab<br />
Drößnitz<br />
Interessenten melden sich bitte bei<br />
Pfarrer Gottfried Henke<br />
(Tel.: 03 64 22 / 2 24 05)<br />
SCHÖNBERGBOTE 3 / 2011