aktuelle - Burscheider Kirchen
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thema<br />
thema<br />
Der heilige Franziskus und die erste Krippendarstellung<br />
Maria<br />
Christus geboren wurde! Denn<br />
der kam nicht in einem Palast<br />
zur Welt, oder in einem reichen<br />
Bürgerhaus, wie Franziskus selber,<br />
sondern in einem Stall, weil<br />
in der Herberge kein Platz war.<br />
Und so berichtet eine zeitgenössische<br />
Biographie, dass Franziskus<br />
mit folgenden Worten<br />
die erste Krippe in Auftrag gab:<br />
"Wenn du wünschtest, dass wir<br />
bei Greccio das bevorstehende<br />
Fest des Herrn feiern, so gehe<br />
eilends hin und richte sorgfältig<br />
her, was ich dir sage. Ich möchte<br />
nämlich das Gedächtnis an jenes<br />
Kind begehen, das in Bethlehem<br />
geboren wurde, und ich möchte<br />
die bittere Not, die es schon<br />
als kleines Kind zu leiden hatte,<br />
wie es in eine Krippe gelegt, an<br />
der Ochs und Esel standen, und<br />
wie es auf Heu gebettet wurde,<br />
so greifbar als möglich mit leiblichen<br />
Augen schauen.“ *<br />
Franziskus sah also in der Krippenszene<br />
den evangelischen Rat<br />
der Armut in besonderer Weise<br />
verwirklicht. Und weil er nicht<br />
nur die Armut hoch schätzte,<br />
sondern sich in besonderer Weise<br />
zu den Armen gesandt wusste,<br />
wollte er mit dieser Darstellung<br />
auch sie erreichen. Man muss<br />
nicht lesen können, um sich von<br />
der Krippe bewegen zu lassen.<br />
Man muss nicht einmal gläubiger<br />
Christ und regelmäßiger Kirchgänger<br />
sein, um sie zu verstehen:<br />
Man muss nur ein Herz haben.<br />
Damit stehen die Krippen unserer<br />
Gemeinden in der Tradition<br />
des Heiligen Franziskus, denn sie<br />
sollen auch heute alle erreichen,<br />
besonders diejenigen, die den engen<br />
Kontakt zu Glaube und Kirche<br />
vielleicht vor Jahren verloren<br />
haben, aber sich zu Weihnachten<br />
wieder auf die Suche machen.<br />
Kaplan Thorben Pollmann<br />
Quellen: (*) zitiert nach: Ökumenisches<br />
Heiligenlexikon, Art.<br />
Kloster Greccio.<br />
Maria, eine Frau der Superlative,<br />
gilt als die schönste aller Frauen,<br />
ist grenzenlos bekannt und die<br />
meist porträtierte Frau der Welt.<br />
Sie ist die Mutter Jesu, die Himmelskönigin<br />
und die Schmerzensmutter.<br />
Aber sie ist auch zu dem Zeitpunkt<br />
ihres Lebens, als sie die Verkündigung<br />
durch den Engel erlebt und<br />
schwanger wird durch den Heiligen<br />
Geist, ein erst dreizehn- oder<br />
vierzehnjähriges Mädchen, eine<br />
junge Frau, eine Jungfrau an der<br />
Schwelle zum Erwachsenenleben,<br />
für das sie sicherlich ganz andere<br />
Pläne, Wünsche und Vorstellungen<br />
hat. Wahrscheinlich ist<br />
sie erschrocken und vollkommen<br />
überrascht, vermutlich hat es sie<br />
völlig durcheinander gebracht und<br />
überfordert. Sie wird lange brauchen,<br />
um das kommende Geschehen<br />
zu begreifen.<br />
Jetzt schon schwanger zu werden,<br />
ein Kind zu gebären, dessen Name<br />
Jesus, der Retter der Welt, sein soll!<br />
Wie soll das gehen? Welche Fragen<br />
wirbeln in ihrem Kopf herum, als<br />
sie alles begreift? Vielleicht hat sie<br />
Angst vor Spott und Häme von<br />
Freunden, vor dem Vorwurf der<br />
Scheinheiligkeit? Wie würde sich<br />
Josef, ihr Verlobter, verhalten, wer<br />
würde ihr die wahre Geschichte<br />
glauben und wen würde sie als Vater<br />
des Kindes benennen?<br />
Die Ängste eines jungen Mädchens,<br />
das vor einer ungeheuren Aufgabe<br />
steht, die ihm sicherlich nicht leicht<br />
fällt, auch vor dem Hintergrund,<br />
dass sie noch nie mit einem Mann<br />
zusammen war. Aber sie nimmt die<br />
Aufgabe an im Vertrauen auf Gott<br />
und seine Gnade, denn sie ist auserwählt,<br />
sie, eine einfache Frau aus<br />
dem Volk, um den Sohn Gottes zu<br />
gebären. Aber jetzt braucht Maria<br />
Unterstützung und Zuwendung<br />
und besucht für einige Monate ihre<br />
Cousine Elisabeth.<br />
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