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Ausstellung & Verkauf - ELSESTIFTE

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ERBAUER<br />

BAUER<br />

UNTERNEHMEN DES MONATS<br />

22<br />

Der Name Lückemeier hat in Kirchlengern einen<br />

guten Klang. Das gilt auch für die Baugesellschaft<br />

Lückemeier mbH, die seit 1963 im<br />

Baugewerbe tätig ist und sich deshalb durchaus<br />

als „Profi am Bau“ bezeichnen kann. Das Unternehmen<br />

erarbeitete sich in dieser Zeit mit<br />

seinen Fachkräften in der Region anerkannte<br />

Kompetenz in solider Handwerksarbeit. Das<br />

von weitem sichtbare Feuerwehrgerätehaus<br />

der Löschgruppe Kirchlengern-Mitte am Hüller<br />

belegt in seinem Erscheinungsbild die solide<br />

Bauausführung des Unternehmens.<br />

Das Unternehmen startete am 19. August 1963<br />

am Standort Klosterbauerschaft Nummer 30.<br />

Jungmeister Friedhelm Lückemeier war damals<br />

23 Jahre alt und wohl einer der jüngsten Meister<br />

seiner Zunft. Der erste feste Mitarbeiter war<br />

damals sein Bruder Kurt Lückemeier. 1965 zog<br />

die Baufirma an die Alte Quernheimer Straße<br />

56 nach Quernheim, damals trat auch Ehefrau<br />

Doris in das Unternehmen ein.<br />

Wenn Friedhelm Lückemeier, der das Unternehmen<br />

im Jahre 2000 an seinen Sohn Mark übergab,<br />

aber seinen Rat und seine Mithilfe immer<br />

noch zur Verfügung stellt, heute auf die vergangenen<br />

50 Jahre zurückblickt, hat er die Entwicklung<br />

auf dem Bau vor Augen. Lückemeier: „Die<br />

harte Knochenarbeit auf dem Bau früherer Jahre<br />

ist beispielsweise mit Hilfe von Kränen und<br />

Versetzgeräten zwar nicht ganz verschwunden,<br />

jedoch deutlich leichter geworden.“<br />

Auch die Materialien hätten sich verändert.<br />

„Fertigbeton wird heute zum Einsatzort gepumpt,<br />

Steine haben sich vom Normalstein<br />

zum Großformat, das genau zugeschnitten an-<br />

geliefert wird, entwickelt. Der Mörtel ist durch den Kleber ersetzt worden.<br />

Und der Sack Zement wiegt heute nicht mehr 50 Kilo oder einen Zentner, sondern<br />

nur noch die Hälfte. Das geht dann auch nicht mehr so ins Kreuz.“<br />

Trotzdem ist die Arbeit auf dem Bau kein Zuckerschlecken, das hat inzwischen<br />

auch Geschäftsführer Mark Lückemeier erfahren, der nach seiner Schulzeit,<br />

Grundschule und Realschule Bünde-Mitte, im elterlichen Betrieb das Maurerhandwerk<br />

von der Pike auf erlernte, erfahren. Mark Lückemeier: „Man muss<br />

sich auch um Aufträge kümmern, die Tauben fliegen einem nicht einfach in<br />

den Mund. Während früher vornehmlich in der Nachbarschaft gebaut wurde,<br />

hat sich das inzwischen geändert. Unsere Baustellen liegen inzwischen in einem<br />

Umkreis von 20 bis 25 Kilometern, vornehmlich Richtung Süden, Richtung<br />

Herford, nach Norden, über den Berg hinaus, geht kaum etwas.“<br />

Mark Lückemeier, der seine Ausbildung 1993 begann, im Jahre 2000 seine<br />

Meisterprüfung als Maurer und Betonbauer ablegte und danach noch eine<br />

Ausbildung zum Betriebswirt des Handwerks anschloss, setzt dabei ganz auf<br />

sein eingespieltes Team. Dazu gehören 15 Mitarbeiter, drei davon sind Auszubildende,<br />

einer in jedem Lehrjahr. Bemerkenswert für ein letztlich so kleines<br />

Unternehmen.<br />

Die Lückemeier Baugesellschaft mbH beschäftigt sich vornehmlich mit dem<br />

Bau von Eigenheimen, Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie Gewerbehallen.<br />

Die Auftragslage sieht Mark Lückemeier derzeit als gut an: „In diesem Jahr haben<br />

wir noch einiges zu machen.“ Gleichwohl ist er natürlich immer auf der Suche<br />

nach neuen Aufträgen und würde sich auch über angemessene Förderungen<br />

der Gemeinde im Baubereich freuen. Als ganz wichtig erachtet er dabei im<br />

Baugewerbe aber auch die Sicherheit der Mitarbeiter auf den Baustellen. Auf<br />

diesem Gebiet habe sich viel getan, doch dieses Thema sei und bleibe immer<br />

aktuell. Natürlich wünscht er sich auch für das Baugewerbe eine konstante<br />

Witterungslage mit kurzen Wintern und angenehmen Sommertagen. Und natürlich<br />

eine gute Konjunktur, mit Bedarf und Geld zum Bauen.<br />

Und auch an Tine Wittler von der RTL-Wohn-Doku erinnern sich Mark Lückemeier<br />

und seine Mitarbeiter noch gern. Im Jahre 2007 erfuhr die Moderatorin<br />

tatkräftige Unterstützung von Lückemeier-Mitarbeitern auf drei Baustellen<br />

in Stemwede, Hüllhorst und Schnathorst. Mark Lückemeier: „Da mussten<br />

tragende Wände rausgerissen und Stahlträger eingebaut werden. Das durften<br />

die nicht selbst machen, da mussten Leute vom Fach her. Das haben wir gerne<br />

gemacht.“<br />

Hans-Theo Bredemeier hat sich ganz dem Ackerbau und der Viehzucht verschrieben<br />

und ist Landwirt mit Leib und Seele. Als einer der noch wenigen<br />

Vollerwerbslandwirte in Kirchlengern betreibt er den Hof an der Häverstraße<br />

187, unterstützt, wenn es denn möglich ist, von seiner Frau Elke,die als<br />

Krankenschwester in Enger tätig ist, seiner Mutter Marie-Luise Meier und den<br />

Kindern Julian (16) und Henrike (11), die aber beide noch zur Schule gehen.<br />

Obwohl die Arbeit trotz großer Maschinen nicht einfacher geworden (Bredemeier:<br />

„Auch große Maschinen sind anstrengend“) und die Arbeitszeit gleich<br />

geblieben ist, gehört für ihn die Freude an der Arbeit einfach dazu. Er identifiziert<br />

sich voll mit seinem Beruf.<br />

Für ihn war es nach seiner Schulzeit auch selbstverständlich, dass er Landwirt<br />

werde wollte. Seine Lehrjahre absolvierte er auf dem elterlichen Hof bei<br />

seiner Mutter und beim Landwirt Grothaus in Ostkilver. Seit 1981 ist er Landwirt,<br />

besuchte dann die Landwirtschaftsschule und die Höhere Landbauschule,<br />

um sich schließlich staatlich geprüfter Landwirt nennen zu können. Seit<br />

1996 ist er selbstständig, auf einem Hof, der seit über 300 Jahren besteht. Vor<br />

einigen Jahren, als am Nordgiebel das Fachwerk abgebaut und die Seite neu<br />

aufgemauert wurde, stieß man auf einen Balken, in dem es hieß, dass eine<br />

Frau Knollmann den Hof 1669 habe bauen lassen. Der Name Knollmann zieht<br />

sich auch durch die folgenden Generationen. Bredemeier: „So ist meine Mutter<br />

eine geborene Höke, genannt aber Knollmann, verwitwete Bredemeier<br />

und verwitwete Meier.“<br />

Knapp 50 Hektar bewirtschaftet Bredemeier, beschäftigt sich vornehmlich<br />

mit der Nachzucht weiblicher Kühe und hat derzeit 48 Tiere. Für die muss er<br />

natürlich Futter anbauen, vor allen Dingen Mais. Dazu gibt es auf dem Hof<br />

Bredemeier auch Weizen und Gerste als Vermarktungsprodukte. Die Ernte in<br />

2013 bezeichnet Bredemeier als verhältnismäßig gut, Getreide sei okay gewesen.<br />

Beim Mais sei er sich noch nicht ganz sicher. Den Großteil brauche er für<br />

seine Tiere, eventuell gehe ein Teil noch in die Biogasanlage.<br />

Im Tagesablauf von Hans-Theo Bredemeier dreht sich aber nicht alles um die<br />

Landwirtschaft. Da sind auch noch die Kinder. Da morgens seine Frau zumeist<br />

schon ihrem Beruf nachgeht, muss er die Kinder wecken und für den Bus fertig<br />

machen. Danach geht es in den Stall, denn die Kühe müssen gemolken und<br />

gefüttert werden wie auch die Rinder und Kälber. Dann geht es an die Ackerarbeit,<br />

je nachdem, was jahreszeitlich verlangt wird. Um 17.30 Uhr wird dann<br />

erneut gefüttert und gemolken. Bredemeier: „Dazwischen muss ich aber immer<br />

wieder auch Kindertaxi spielen.“ Und wenn seine Frau dann zu Hause<br />

ist, steht sie ihrem Mann zur Seite oder kümmert<br />

sich um den eigenen Nutzgarten, in dem<br />

Blumen, Salat, Gemüse und Kartoffeln für den<br />

eigenen Verbrauch angebaut werden. Elke Bredemeier:<br />

„Aus dem eigenen Anbau schmeckt<br />

es doch am besten.“<br />

Dass sich Hans-Theo Bredemeier ganz der<br />

Landwirtschaft verschrieben hat, wird auch<br />

daraus deutlich, dass er seit vier Jahren – quasi<br />

im Triumvirat mit Hermann Bartelheimer und<br />

Bernd Weitkamp den Landwirtschaftlichen<br />

Ortsverband Kirchlengern führt. Bredemeier,<br />

der schon früher in der Landjugend aktiv war,<br />

freut sich, dass sich Vorgänger Heinz Holtkamp<br />

noch als Schriftführer zur Verfügung gestellt<br />

hat und bei möglichen Rückfragen gern zur<br />

Verfügung steht. Dem Ortsverband obliegt<br />

die Aufgabe, Informationen von Landes- und<br />

Kreisebene den Landwirten in Kirchlengern<br />

zu überbringen. Auch gesellschaftlich beteiligt<br />

man sich im Leben in Kirchlengern, unternimmt<br />

Fahrten und besichtigt Betriebe, die irgendwie<br />

mit Landwirtschaft zu tun haben. Darüber hinaus<br />

bietet die Landwirtschaftskammer Schulungen<br />

an, an denen Landwirte auch teilnehmen<br />

müssen. Entsprechende Nachweise sind<br />

zum Beispiel erforderlich für Spritzmittel und<br />

Pflanzenanbau.<br />

Wie sieht Hans-Theo Bredemeier die Zukunft<br />

seines Betriebs? Bredemeier: „Ob der Betrieb<br />

langfristig im Vollerwerb bewirtschaftet werden<br />

kann, ist noch nicht abzusehen. Es sieht<br />

eher danach aus, dass das Höfesterben weitergeht.<br />

In 20 Jahren wird es voraussichtlich<br />

weniger, aber dafür deutlich größere Betriebe<br />

geben.“<br />

MENSCH DES MONATS<br />

23

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