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Tierschutz 3.2013 - Umschlag_1 - Tierschutz in Braunschweig

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Tierrettungsdienst<br />

Aus dem Vere<strong>in</strong><br />

Ausgesetzte Tauben!<br />

Sarah Marquardt<br />

E<strong>in</strong> angebundener Hund, e<strong>in</strong> Meerschwe<strong>in</strong>chen<br />

im Pappkarton oder<br />

sogar e<strong>in</strong> Chamäleon im Gebüsch,<br />

für uns Tierpfleger<strong>in</strong>nen des <strong>Tierschutz</strong><br />

<strong>Braunschweig</strong> gehören diese<br />

Arten des Aussetzens leider zu<br />

unserem Alltag. Auch an e<strong>in</strong>em<br />

Morgen im Sommer dieses Jahres<br />

entledigte sich wieder e<strong>in</strong> Halter<br />

se<strong>in</strong>er Haustiere.<br />

Der Anrufer sagte mir, dass <strong>in</strong> der<br />

Firma, <strong>in</strong> der er arbeitet, <strong>in</strong> der<br />

Nähe der Fahrradständer, Tauben<br />

ausgesetzt worden waren. Sie würden<br />

dort <strong>in</strong> Kisten verharren. Als ich<br />

das hörte, wunderte ich mich e<strong>in</strong><br />

wenig. Ausgesetzte Tauben?<br />

Ich fuhr zu der Firma und ließ mir<br />

den Weg zu den Fahrrädern zeigen.<br />

Es war e<strong>in</strong> Fahrradhäuschen aus<br />

Wellblech, welches sich <strong>in</strong> den<br />

nächsten Stunden erheblich aufheizen<br />

würde. Darunter standen zwei<br />

große Kisten aus Holz.<br />

Als ich <strong>in</strong> die Kisten blickte, glaubte<br />

ich me<strong>in</strong>en Augen kaum. Sie waren<br />

beide so vollgestopft mit Tauben,<br />

dass ich nicht e<strong>in</strong>mal erahnen konnte<br />

um wie viele Tiere es sich handelt!<br />

Ich lud die Kisten schnell <strong>in</strong><br />

den Tierrettungswagen und fuhr<br />

zurück zum Tierheim, wo zwei Kolleg<strong>in</strong>nen<br />

bereits auf mich warteten.<br />

Geme<strong>in</strong>sam befreiten wir die Tauben<br />

nach und nach aus den Kisten.<br />

Die Tiere waren stark abgemagert<br />

und ausgehungert. Auch e<strong>in</strong>ige<br />

Jungtiere waren darunter. Wir zählten<br />

<strong>in</strong>sgesamt 62 Tauben!!!! Ich<br />

hatte maximal 40 geschätzt.<br />

Wir versorgten zunächst alle Tauben<br />

mit Futter und Wasser. Gierig<br />

stürzten sie sich darauf. Da zwei<br />

Tauben R<strong>in</strong>ge mit Telefonnummern<br />

an den Be<strong>in</strong>en trugen, notierten<br />

wir diese, um den Halter ausf<strong>in</strong>dig<br />

machen zu können. Doch dieser<br />

Versuch blieb leider erfolglos.<br />

Für mich ist es absolut unverständlich,<br />

sich auf so e<strong>in</strong>e Art und Weise<br />

se<strong>in</strong>er Tiere zu entledigen. Was hatte<br />

dieser Mensch erwartet? Hätte er<br />

sie e<strong>in</strong>fach freigelassen, wären sie<br />

wohlmöglich immer wieder zurückgekehrt.<br />

Bei uns durften sich die Tauben <strong>in</strong><br />

unserer Wildvogelvoliere zwei<br />

Wochen erholen. Dann wurden sie<br />

auf dem Tierheimgelände <strong>in</strong> die<br />

Freiheit entlassen. E<strong>in</strong>ige blieben<br />

bei uns, andere flogen fort. Hoffentlich<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> neues Zuhause, wo<br />

sie erwünscht s<strong>in</strong>d und gut versorgt<br />

werden.<br />

Unvorstellbar, <strong>in</strong> diesen beiden Käfigen wurden 62 Tauben qualvoll e<strong>in</strong>gesperrt.<br />

Foto: Verena Geißler<br />

tierschutz<br />

report 3/2013<br />

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